Kursüberblick I II III IV V VI VII VIII IX X Einführung Grundsätzliches zur Theoriebildung Grundbegriffe des Wirtschaftens Produktionsmöglichkeiten Markt Wirtschaftsordnungen Grundelemente der Preistheorie Nutzen / Nachfrage – Kosten / Angebot Marktformen / Markstrukturen Theorie der Unternehmung und Wdh. 20.09.2006 27.09.2006 04.10.2006 11.10.2006 18.10.2006 25.10.2006 01.11.2006 08.11.2006 15.11.2006 22.11.2006 Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 1 V. Markt 1. 2. 3. 4. 5. 6. Markt und Allokation Wirtschaftssubjekte Nachfrage Angebot Preisbildung Klassifizierung der Märkte Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 2 Gedankenfolge: Ausgangspunkt (siehe 4. VL): Arbeitsteilung Arbeitsteilung erfordert eine Koordination der ökonomischen Aktivitäten. Alle sind voneinander abhängig. Sie müssen miteinander in AUSTAUSCH treten. Wieviel ist jeder Beitrag wert? Das zeigt sich auf dem Markt Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 3 V.1 Markt und Allokation Allokation Die Volkswirtschaft steht vor der Herausforderung, die zur Verfügung stehenden Güter optimal auf die verschiedenen miteinander konkurrierenden Verwendungsmöglichkeiten aufzuteilen Æ Allokation Markt In einer Marktwirtschaft erfolgt die Allokation dezentral über Märkte. Auf dem Markt treffen Angebot und Nachfrage zusammen. Aus dem Zusammentreffen ergibt sich ein Preis für das Gut. Der Preis bildet das Maß für die Knappheit des Gutes. Funktionen des Marktes Vordergründig dient er nur dem Austausch von Gütern. • Informationsfunktion (Preise) Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 4 V.1 Markt und Allokation Koordination Adam Smith: „Invisible hand“ Smith lehrte, dass der einzelne seinen Vorteil sucht und damit zum Gesamtwohl beiträgt. Dieser Zusammenhang funktioniert wie von „unsichtbarer Hand“. Sie koordiniert das wirtschaftliche Handeln der einzelnen Subjekte zum Besten der Gemeinschaft Die unsichtbare Hand – das ist der Markt. Der Markt regelt Angebot und Nachfrage von Gütern und Produktionsfaktoren. Das Ergebnis dieses Prozesses ist der Preis. Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 5 V.2 Wirtschaftssubjekte Wirtschaftssubjekte • • Entscheidungsträger in einer Marktwirtschaft sind die Wirtschaftssubjekte – private Haushalte – Unternehmen – Öffentliche Haushalte (Staat) Sie stellen Wirtschaftspläne auf, in denen sie ihr ökonomisches verhalten festlegen Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 6 V.2 Wirtschaftssubjekte Private Haushalte Definition: • Eine Person oder Personengruppe, die für sich einen Wirtschaftsplan aufstellt (explizit oder implizit), in dem über Einkommenserzielung und Einkommensverwendung entschieden wird. Weitere Merkmale: • Sie verfügen im allgemeinen über mindestens einen Produktionsfaktor. • Diesen bieten sie anderen Wirtschaftssubjekten an und erzielen dadurch Einkommen. • Auch wer Transfereinkommen erzielt, gilt als ein Haushalt. Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 7 V.2 Wirtschaftssubjekte Private Haushalte [Forts.] Ziel des Wirtschaftens: Optimale Befriedigung der Bedürfnisse Entscheidungen: Über die Höhe des Einkommens im Rahmen der verfügbaren Produktionsfaktoren z.B. Verkauf der Arbeitskaft oder Eigennutzung (Freizeit) Über die Verwendung des Einkommens Über die Höhe der Konsumausgaben (Konsum oder Sparen) Über die Verwendung der Konsumausgaben (Bier oder Brot) Über die Anlageform der Ersparnisse Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 8 V.2 Wirtschaftssubjekte Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 9 V.2 Wirtschaftssubjekte Unternehmen Definition: Ein Unternehmen ist eine juristische und technisch-organisatorische Einheit zur Produktion von Gütern. Weitere Merkmale: Es verfügt über eine bestimmte Ausstattung an Produktionsmitteln, kauft von anderen Unternehmen Rohstoffe und Vorprodukte und von den Haushalten Faktorleistungen. Die Kombination des Faktoreinsatzes (Input) ergibt als Produktionsergebnis (Output) die erstellten Güter. Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 10 V.2 Wirtschaftssubjekte Unternehmen [Forts.] Mögliche Unternehmensziele Gewinnmaximierung (meistens) Umsatzmaximierung Mindestkapitalverzinsung Versorgung der Bevölkerung Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 11 V.2 Wirtschaftssubjekte Unternehmen [Forts.] Es trifft Entscheidungen über: 1. Die Art und Menge der Güter, die produziert werden sollen 2. Die Kombination der Produktionsfaktoren Welche Menge an Gütern das Unternehmen anbietet, hängt von mehreren Faktoren ab – siehe später unter V.6: Angebot Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 12 V.2 Wirtschaftssubjekte Prinzip der Gewinnmaximierung Generell wird in dem Modell das Prinzip der Gewinnmaximierung als Rationalitätsprinzip vorausgesetzt (vgl. homo oeconomicus). In der Praxis wird es jedoch durch mehrere Faktoren eingeschränkt. Beispiele: - Bei großen AG wird oft ein bestimmter Gewinn bzw. Kapitalverzinsung angezielt. Bei umkämpften Märkten ist oft Umsatzmaximierung als Ziel In manchen Branchen gibt es non-profit-Unternehmen bzw. politisch festgelegte Preise Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 13 V.2 Wirtschaftssubjekte Weitere Einwände • Es werden unrealistische Voraussetzungen unterstellt: • dass Unternehmen vollständige Kenntnis über den Verlauf ihrer Kostenfunktion haben • Dass Unternehmen als Aktiuonsparameter nur Gütermengen und – preise haben – und nicht auch Qualität, Service, Finanzierungsmöglichkeiten, Werbung etc. • Dass alle Faktoren in ausreichender Menge vorhanden sind und beliebig ausgetauscht werden können Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 14 V.2 Wirtschaftssubjekte Staat Gesamtheit der Gebietskörperschaften Bund, Länder, Gemeinden, einschließlich Sozialversicherungssysteme oft auch synonym mit: „öffentliche Haushalte“ In sich inhomogen: ein vom Bund aus konjunkturpolitischen Gründen verhängter Investitionsstopp kann Gemeinden hart treffen Gemeinsames Ziel der öffentlichen haushalte: Erhaltung des Staatsgebildes Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 15 V.3 Nachfrage Definition: Nachfrage ist der auf einem Markt geäußerte Bedarf nach einem Gut. Gut • Da es eine Vielzahl von Märkten gibt, findet der Begriff sehr breite Anwendung. Wichtigster Anwendungsfall ist jedoch der Gütermarkt. • In der Makroökonomik ist Nachfrage die gesamtgesellschaftliche (auch Gesamtnachfrage, aggregierte) Nachfrage. • In der mikro-ökonomischen Betrachtung ist Nachfrage die Summe der individuellen Bedürfnisse nach Gütern eines Einzelmarktes. • Eine große Bedeutung hat die Nachfrage auf den Finanzmärkten: Auf dem Geldmarkt bezeichnet der Begriff den Bedarf der Wirtschaftssubjekte nach Geld, die so genannte Geldnachfrage. Auf dem Kapitalmarkt tritt eine Nachfrage durch den Bedarf der Kapitalnehmer an Kapital auf. Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 16 V.3 Nachfrage Nachfrage (mikroökonomische Perspektive) Definition • Nachfrage ist die Menge eines Gutes, welche die Akteure zu einem bestimmten Preis im Austausch gegen Geld oder andere Güter bereit und fähig sind zu erwerben. Einflussfaktoren • Jeweiliger Güterpreis • die Preise von allen anderen Gütern im Warenkorb • das Einkommen • Nutzenpräferenzen der Käufer Unterscheidung - individuelle Nachfrage eines Gutes durch einen einzelnen Akteur - Gesamtnachfrage (Addition der Nachfrage aller Nachfrager des entsprechenden Gutes) Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 17 V.3 Nachfrage Nachfragekurve Abhängigkeit der Nachfrage vom Preis eines Gutes Sie ist im Normalfall negativ geneigt. Bei hohen Preisen ist die mengenmäßige Nachfrage gering, bei niedrigen Preisen ist sie hoch (Gesetz der Nachfrage). Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 18 V.3 Nachfrage Nachfragekurve (Nachfragefunktion) • In den Wirtschaftswissenschaften wird ein systematischer Zusammenhang zwischen den Preisen, dem Einkommen und der nachgefragten Gütermenge angenommen. • Dieser Zusammenhang wird in Nachfragekurven dargestellt. • Diese ordnen bei gegebenem Einkommen jedem Preis die bei ihm nachgefragte Gütermenge zu. • Veränderungen des Einkommens führen zu Verschiebungen der Nachfragekurven. In der Theorie werden jeweils Nachfrageverläufe für bestimmte Konsumgüter unterstellt. Ob sie auch empirisch zutreffen, ist umstritten, denn die Nachfrage als solche kann man nicht beobachten kann, sondern nur Marktergebnisse, die sich aus dem Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage ergeben („Identifikationsproblem“). Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 19 V.3 Nachfrage Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 20 V.3 Nachfrage Individuelle Nachfragekurve • Beim Preis pmax fragt der Haushalt die Menge 0 nach. • Beim Preis von 0 fragt der Haushalt die Sättigungsmenge qmax nach. Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 21 V.3 Nachfrage Einfaches Nachfragemodell Basisannahme: ein einfaches homogenes wirtschaftliches Gut Dies ist Voraussetzung für mengenmäßige Betrachtung Detail: Wie stark die Preissteigerung auf die Nachfrage durchschlagen wird, wird mit Hilfe der Preiselastizität der Nachfrage gemessen, die folglich üblicher Weise negativ ist. Dies gilt jedoch nur innerhalb des Modells. Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 22 V.3 Nachfrage Preiselastizität der Nachfrage In der Realität reagiert die Nachfrage auf Preisänderungen verschieden. Relativ elastisch - Relativ unelastisch - Bei einer 1 %-igen Erhöhung der Preise geht die Nachfragemenge um weniger als 1 % zurück, die Ausgaben nehmen zu. Bei einer Senkung der Preise um 1 % nimmt die Nachfragemenge um weniger als 1 % zu, die Ausgaben nehmen ab. Vollkommen elastisch - Bei einer 1 %-igen Erhöhung der Preise geht die Nachfragemenge um mehr als 1 % zurück, die Ausgaben nehmen also ab. Bei einer Senkung der Preise um 1% nimmt die Nachfragemenge um mehr als 1 % zu, die Ausgaben nehmen also zu. Ändern sich die Preise, verschwindet die Nachfrage. Vollkommen unelastisch - Die Nachfrage reagiert nicht auf Preisänderungen. Erhöhen sich die Preise, erhöhen sich die Ausgaben. Sinken die Preise, sinken die Ausgaben. Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 23 V.3 Nachfrage Nachfragekurven und Einkommenshöhe • • • • Bei steigendem Einkommen Y wird der Haushalt bei allen möglichen Preisen i.d.R. größere Mengen nachfragen als vorher. Beim Preis p‘ steigt die nachgefragte Menge von q‘ auf q‘‘, wenn das Einkommen von Y1 auf Y2 steigt. Das heißt: mit steigendem Einkommen verschiebt sich die Nachfragekurve nach rechts. Güter, für die das gilt, heißen „superiore“ Güter. – Das sind die meisten Konsumgüter. • Güter, die bei steigendem Einkommen weniger nachgefragt werden, heißen „inferiore Güter“. – Sie werden dann oft durch höherwertige Güter ersetzt (z.B. eigenes Auto statt Busfahrten) Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 24 V.3 Nachfrage Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 25 V.3 Nachfrage Einkommenselastizität der Nachfrage Man spricht auch von einer verschiedenen Einkommenselastizität der nachfrage. Diese kann positiv oder negativ sein. Nichtsättigungsgüter („Prestigegüter“): Erhöhen sich die Einkommen, nimmt die Nachfrage nach diesen Gütern zu (die Elastizität ist positiv). Sättigungsgütern („inferiore Güter“): Erhöhen sich die Einkommen, nimmt die Nachfrage ab oder stagniert (die Elastizität ist negativ) – Engel‘sches Gesetz : Steigt das Einkommen um 10 %, steigt z.B. die Nachfrage nach Lebensmitteln nur um 7 %. Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 26 V.3 Nachfrage Sonderfälle der Einkommenselastizität a) Giffen-Effekt Bei manchen Konsumgütern hat die Nachfragekurve bei sinkendem Einkommen keinen fallenden Verlauf. Beispiel: Brotpreis in Entwicklungsländern - Steigt der Brotpreis (etwa durch Wegfall von Subventionen), dann kann mit dem vorhandenen Einkommen nur noch eine kleinere Menge gekauft werden. - Arme Haushalte gleichen das aus, indem sie den Verbrauch nach teureren Lebensmitteln (z.B. Fleisch) reduzieren. - Dadurch erhöht sich sogar die Nachfrage nach Brot, da der mengenmäßige Rückgang nach von Fleisch kompensiert werden muss. Unterschied zu Unternehmen: gemäß der neoklassischen Theorie hat die Nachfragekurven für Produktionsfaktoren stets einen fallenden Verlauf Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 27 V.3 Nachfrage Sonderfälle der Einkommenselastizität b) Veblen-Effekt Bei manchen Konsumgütern hat die Nachfragekurve auch bei steigendem Preis keinen fallenden Verlauf Ursache: Der Nutzen eines Gutes hängt nicht nur von dessen objektiven Eigenschaften ab - es spielen auch Preis und Preishöhe eine Rolle. Je teurer ein Gut ist, desto eher wird es von manchen Käuferschichten nachgefragt. Das gilt besonders für Markenartikel. Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 28 V.3 Nachfrage Bewertung Der Haushalt kann im Allgemeinen aus einer Vielzahl Gütern wählen. Jedes Güterbündel bringt ihm einen bestimmten Nutzen. Verhält sich der Haushalt rational (siehe homo oeconomicus), wird er aus den Güterkombinationen, die er sich leisten kann, diejenigen mit dem größten Nutzen aus. Dazu muss er die Kaufmöglichkeiten bewerten. Unterstellt werden für eine rationale Bewertung folgende Regeln: Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 29 V.3 Nachfrage Bewertungsregeln 1) Er ist in der Lage, von zwei Güterkombinationen A oder B zu sagen, welche er vorzieht oder ob er beide als gleich gut betrachtet. 2) Es trifft genau eine der 3 Möglichkeiten zu: - A ist besser als B - B ist besser als A - A ist gleich gut wie B 3) Die Nutzenvorstellungen sind transitiv, d.h. wenn A besser als B und B besser als C, so ist auch A besser als C. 4) Wenn die Güterkombination A von allen Gütern soviel enthält wie die Güterkombination B, und von einem Gut außerdem mehr als B, so ist A besser als B. Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 30 V.3 Nachfrage Beispiel mit 4 Güterkombinationen A: 1 Urlaubsreise nach Dänemark, 50 Kästen Bier, 3 Anzüge B: 1 Urlaubsreise nach italien, 30 Kästen Bier, 2 Anzüge C: 1 Skiurlaub in Österreich, 10 Kästen Bier, 1 Anzug D: 1 Skiurlaub in Österreich, 10 Kästen Bier, 2 Anzüge Individuelle Präferenzen Haushalt I (macht sich nicht viel aus Bier und Kleidung): - Haushalt II (erfreut sich an Bier und Kleidung) - C ist besser als B; B ist besser als A; C ist besser als A Rangfolge A – B – C Beide Haushalte präferieren D gegenüber C. Beide Haushalte verhalten sich rational, aber das Resultat ist verschieden. Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 31 V.3 Nachfrage Indifferenzkurven Einige Kombinationen von Gütern erscheinen vielen Haushalten als gleichwertig, d.h. bringen ihnen den gleichen Nutzen U. - • 1 Flasche Bier, 8 Käsebrote = 2 Flaschen Bier, 5 Käsebrote = 3 Flaschen Bier, 3 Käsebrote Die Haushalte verhalten sich ihnen gegenüber indifferent. Stellt man alle diese Güterkombinationen graphisch dar, erhält man sog. Indifferenzkurven. Extremfälle hierbei sind: vollständige Substituierbarkeit z.B. Butter durch Margarine Strenge Komplementarität z.B. linker Schuh / rechter Schuh Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 32 V.3 Nachfrage Indifferenzkurven (Forts.) Beim Übergang von einer Kombination zur anderen verzichtet z.B. der Bierliebhaber auf eine Flasche Bier zugunsten von zwei Käsebroten. Soll er auf eine weitere Flasche Bier verzichten, dann ist er dazu nur bereit, wenn er zusätzlich drei Käsebrote erhält. Je mehr er von einem Gut in Relation zu dem anderen hat, desto weniger will er auf das knappe Gut verzichten. Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 33 V.3 Nachfrage Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 34 V.3 Nachfrage Homo oeconomicus Begriffsbedeutung: • Mensch, der sich strikt nach dem Wirtschaftlichkeitsprinzip verhält: mit den gegegeben Mitteln den größtmöglichen Erfolg anstreben – Bedürfnisskala ist kurzfristig konstant – Bedürfnisskala von der Produzentenseite nicht beeinflussbar – Vollständige Information über Preise und Qualität der Güter – Keine Kosten für Informationsbeschaffung Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 35 V.3 Nachfrage Homo oeconomicus [Forts.] Einwände gegen dieses Modell: Die Entscheidung über den Produktionsfaktor Arbeit wird nur quantitativ betrachtet. Arbeiten ist eine reine Last, die allein der Einkommenserzielung dient. In Wirklichkeit ist aber die Qualität der Arbeit und des Arbeitsplatzes wichtig (siehe Maslow). Der ökonomische Horizont der Haushalte ist begrenzt. Er bezieht nicht alle Möglichkeiten der Bedürfnisbefriedigung ein. Die Informationsbeschaffung verursacht Kosten. Der Haushalt kann nicht endlich recherchieren – Entlastung durch andere Mechanismen - Anpassung an allgemeine Konsumgewohnheiten Assoziation von Preis zu Qualität Werbung Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 36 V.4 Angebot Angebot • • • • • Ein Angebot ist im Normalfall desto größer, je höher der Preis ist Weitere Einflussfaktoren: - die Preise anderer Güter, die das Unternehmen produzieren könnte - Kostensituation (abh. von Faktorpreisen, Produktionstechnik) Bei bloßer Betrachtung der Beziehung von Güterpreis und Menge werden die anderen Faktoren konstant gesetzt. Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 37 V.4 Angebot Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 38 V.4 Angebot Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 39 V.4 Angebot Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 40 V.5 Preisbildung Preis Markt hat Funktion als Mechanismus zur Informationsverarbeitung. Über die einzelnen Angebote und Nachfragen der Wirtschaftssubjekte senden diese Informationen über die Knappheit eines Gutes an den Markt, aus welchen dieser ein Preissignal erzeugt. Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 41 V.5 Preisbildung Marktgleichgewicht • • Das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage schafft das Marktgleichgewicht. In der neoklassischen Preistheorie wird angenommen, dass unter Wettbewerbsbedingungen der aktuelle Preis eines Gutes durch die Schnittstelle der Gesamtangebots- und Gesamtnachfragekurve für dieses Gut bestimmt wird. In der allgemeinen Gleichgewichtsanalyse werden die Preise aller Güter durch die simultane Gleichsetzung des Gesamtangebots und der Gesamtnachfrage auf allen Märkten bestimmt Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 42 V.5 Preisbildung Preisbildung erfolgt über Angebot und Nachfrage Durch Zusammenführung der Angebots- und der Nachfrage-kurve entsteht das Preis / Mengen - Diagramm. Es beschreibt das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage. Die geometrische Darstellung der Marktlehre wurde von Alfred Marshall (1842-1924) geprägt. Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 43 V.5 Preisbildung Gleichgewichtspreis Bei diesem Gleichgewicht wird der Austausch zwischen Käufer und Verkäufer erreicht. Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 44 V.5 Preisbildung Dynamik Sowohl bei höheren als bei niedrigeren Preisen würde entweder das Angebot die Nachfrage oder die Nachfrage des Angebot übersteigen Steigt Angebot, steigt Nachfrage Sinkt Angebot, sinkt Nachfrage Steigt Nachfrage, steigen Menge und Preis Sinkt Nachfrage, sinken Menge und Preis. Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 45 V.6 Klassifizierung der Märkte Klassifikation der Märkte „Markttypen“ (Qualitative Merkmale) Vollkommener Markt (Idealtypus) Unvollkommener Markt (höchstens einzelne Merkmale erfüllt) „Marktarten“ (Gegenstand) Faktormärkte (Immobilienmarkt; Arbeitsmarkt; Kapitalmarkt) Gütermärkte (Konsumgütermärkte; Investitionsgütermärkte) „Marktformen“ (Quantitative Merkmale) Anzahl und relative Größe der Anbieter und Nachfrager Auf einem Markt können sich auf der Nachfrage- wie der Angebotsseite sehr wenige, im Extremfall jeweils nur eine Partei befinden (siehe Schema). Die jeweilige Marktform ist relevant für die Erklärung der Preisbildung (siehe Schema; vgl. Härtel/Merkel: 47-50) Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 46 V.6 Klassifizierung der Märkte Idealtypus des „vollkommenen Marktes“ • Nur hier funktioniert der Marktprozess reibungslos. Merkmale: Sachliche Gleichartigkeit der Güter Nichtvorhandensein persönlicher Präferenzen der Käufer für bestimmte Verkäufer Nichtvorhandensein räumlicher Differenzierungen zwischen den einzelnen Anbietern bzw. Nachfragern Nichtvorhandensein zeitlicher Differenzierungen zwischen den einzelnen Anbietern bzw. Nachfragern Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 47 V.6 Klassifizierung der Märkte Grenzfall I: „Perfekter Markt“ / vollkommene Konkurrenz • • • • • Auf beiden Seiten befinden sich sehr viele Akteure. Hier hat der einzelne Teilnehmer keinen Einfluss auf den Marktpreis Weitere Merkmale: Sehr viele Anbieter und sehr viele Nachfrager Keine räumlichen, persönlichen oder sachlichen Präferenzen – D.h., es spielt aus Sicht der Marktteilnehmer keine Rolle, wo und von wem die Güter angeboten oder verkauft werden (ihre Gleichwertigkeit vorausgesetzt) • Alle Marktteilnehmer haben vollständige Informationen über alle aktuellen Preise und Mengen – Dieser Form kommt der Wertpapierhandel an der Börse relativ nahe. Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 48 V.6 Klassifizierung der Märkte Grenzfall II: Monopol / Monopson Hier herrscht die gegenteilige Situation. Auf einer Seite existiert nur ein einziger Teilnehmer. Alleinanbieter: Monopolist - Beispiel: Briefmonopol der Deutschen Post (bis 2009) Alleinnachfrager: Monopsonist - Beispiel: Staat als Alleinnachfrager von Autobahnbauten Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 49 V.6 Klassifizierung der Märkte Dr. Michael Geiger Unternehmensberatung und Training VL 5 Folie Nr. 50