Informationen für Realschülerinnen und Realschüler

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7. Februar 2014
Informationen für Real- und Hauptschüler
Schuljahr 2013/2014
Liebe Schülerin, lieber Schüler!
Sie besuchen zur Zeit die 10. Klasse als
Abschlussklasse einer weiterführenden Schule.
Wenn Sie am Ende dieses Schuljahres das
Zeugnis
der
Fachoberschulreife
mit
Qualifikationsvermerk erreichen können, sollten
Sie überlegen, ob Sie Ihre Schullaufbahn nicht am
Gymnasium fortsetzen wollen. Dazu sind Sie
berechtigt, wenn Sie auf dem Abschlusszeugnis der
Jahrgangsstufe 10 entweder in den drei
Hauptfächern Deutsch, Englisch und Mathematik
die Note „gut“ oder in den drei Hauptfächern und
noch drei weiteren Fächern die Note „befriedigend“
haben. Die Note „ausreichend“ in einem der drei
Hauptfächer kann durch ein „gut“ in einem anderen
Hauptfach ausgeglichen werden; auch dann sind
dreimal „befriedigend“ in anderen
Fächern nötig. Von den Hauptfächern darf keines,
von den übrigen höchstens eins „mangelhaft“ sein.
Die gymnasiale Oberstufe besteht seit der
Einführung des verkürzten (achtjährigen) Bildungsgangs aus der Einführungsphase: Jahrgangsstufe
10 und der Qualifikationsphase Q1 und Q2 D.h.:
Sie durchlaufen nach dem Übergang zum
Gymnasium eine dreijährige Oberstufe und machen
so wie an der Gesamtschule nach 13 Schuljahren
Abitur.
Die Aufnahme zahlreicher Real- und Hauptschulabsolventen in die Einführungsphase hat an
unserem Gymnasium eine lange Tradition.
Immer wieder betonen unsere Neu-Gymnasiasten
die positive Lernatmosphäre und dass sie wie
selbstverständlich in die Schulgemeinschaft aufgenommen werden. Durch unser breites Angebot
an Leistungs- und Grundkursen können die Schüler
gemäß
ihren
Interessenschwerpunkten
die
Schullaufbahn individuell gestalten und bei
entsprechendem Einsatz die Schule mit gutem
Erfolg absolvieren. In der Oberstufe werden die
Schüler bei der Planung ihrer Schullaufbahn von
unseren
Beratungslehrern
begleitet
und
altersadäquat betreut.
Folgende Bildungsabschlüsse sind an unserer Schule möglich:
-
Schulischer Teil der Fachhochschulreife nach der Qualifikationsphase I (nach Jgst. 11)
-
Abitur als allgemeine Hochschulreife nach Jahrgangsstufe Q 2 (nach Jgst. 13)
Regelmäßige Berufsberatungen
Studien- und Berufswahl.
erleichtern die
Ziel der Ausbildung am Gymnasium ist die
Einführung in wissenschaftliches Arbeiten und die
Entwicklung einer selbständigen Persönlichkeit in
sozialer Verantwortung. Die Jahrgangsstufe EF/11
soll
Ihnen
eine
Einführung
in
den
Oberstufenunterricht geben und eine Orientierung in
dem neuen Unterrichtssystem der Kurswahl
ermöglichen.
In der Oberstufe (=Sekundarstufe II) sind alle
angebotenen Fächer gleichberechtigt und in den
Leistungsanforderungen
gleichartig;
eine
Unterscheidung in Haupt- und Nebenfächer gibt es
nicht.
Insgesamt beträgt die Wochenstundentahl im
Durchschnitt 34 Unterrichtsstunden je Jahrgangsstufe. In den 3 Jahren der gymnasialen
Oberstufe müssen insgesamt 102 Wochenstunden
belegt werden.
7. Februar 2014
So planen Sie die Oberstufe am Gymnasium Thusneldastraße
In der Jahrgangsstufe EF/11...
...belegen Sie in dreistündigen Grundkursen die
Fächer Deutsch, Mathematik, eine Fremdsprache
(die Sie bereits in der Sekundarstufe I begonnen
haben), Kunst oder Musik, ein gesellschaftswissenschaftliches Fach (Auswahl aus Erdkunde,
Geschichte, Sozialwissenschaften, Pädagogik oder
Philosophie), eine klassische Naturwissenschaft
(Physik, Chemie oder Biologie) sowie Religion und
Sport. Wer Religion nicht nehmen möchte, muss
Philosophie belegen. Wenn Sie Philosophie bereits
im Rahmen ihrer Belegungsverpflichtung als
gesellschaftswissenschaftliches
Fach
gewählt
haben, so belegen sie ein zusätzliches gesellschaftswissensschaftliches Fach Ihrer Wahl. Hinzu
kommt eine weitere Belegungsverpflichtung:
Es müssen von EF/10..1 an bis einschl. Q2/12.2
entweder 2 Fremdsprachen oder 2 Naturwissenschaften gewählt werden.
Wenn Sie in der Sekundarstufe I nur eine
Fremdsprache im Unterricht hatten, müssen Sie
von EF/10.1 an eine weitere Fremdsprache belegen
und bis zum Ende von Q2/12.2 fortführen. Nur so
können Sie die allgemeine Hochschulreife
erwerben. Diese neu einsetzende Fremdsprache
kann Russisch oder Spanisch
sein; sie wird
vierstündig unterrichtet.
Damit sind 9 Fächer festgelegt. Jetzt bleiben noch 2
Fächer übrig. Hier können z.B. eine zweite
Gesellschaftswissenschaft gewählt werden oder
mehr Sprachen oder mehr naturwissenschaftliche
Fächer.
Zusätzlich können Vertiefungskurse belegt werden.
Wir bieten sie in der Regel in den Fächern Deutsch,
Mathematik und Englisch an. Diese Vertiefungskurse sollen Ihnen den Übergang in das neue
Schulsystem erleichtern.
So könnte z.B. gewählt werden: Deutsch, Englisch,
Spanisch, Kunst, Geschichte, Sozialwissenschaften,
Mathe, Bio, Informatik, Religion, Sport, Mathematik
Vertiefung, Englisch Vertiefung.
Ab der Qualifikationsphase...
...belegen Sie zwei fünfstündige Leistungskurse und
mindestens 8 anrechenbare dreistündige Grundkurse (neu einsetzende Fremdsprachen vierstündig). Die Leistungskurse haben ein besonderes
Gewicht. Hier werden Sie intensiver mit den
Strukturen und spezifischen Denkweisen eines
Faches vertraut gemacht. Bei der Wahl der
Leistungsfächer sollten Ihre besonderen Neigungen
zum Tragen kommen. Allerdings sind diese Fächer
nicht vollkommen frei wählbar: Das 1. Leistungsfach
muss eine aus der Sekundarstufe I fortgeführte
Fremdsprache oder Mathematik oder eine
Naturwissenschaft oder Deutsch sein.
Das andere Leistungsfach kann frei aus dem
Fächerangebot der Oberstufe gewählt werden.
Dabei sind alle Unterrichtsfächer gleichberechtigt.
Eine allgemeine Grundbildung wird durch die breite
Fächerung bei der Kursauswahl und durch den
Unterricht in den mindestens 7-8 dreistündigen
Grundkursen gewährleistet. Damit schaffen Sie sich
die Voraussetzungen sowohl für den Beginn eines
Mit freundlichen Grüßen,
für das Oberstufenteam
Ursula Offermanns
Hochschulstudiums als auch für den direkten Start
in einen qualifizierten Beruf.
An dieser Stelle noch eine wichtige Information
zur weiteren Planung Ihrer Schullaufbahn. Obwohl
Sie Ihre Schullaufbahn in der Regel nach 13 Jahren
beenden, sind auch Sie neben der erhöhten
Wochenstundenzahl von folgenden Regelungen des
verkürzten Bildungsgangs G8 betroffen:


Zwei der Fächer Deutsch, Mathematik
und Fremdsprache müssen unter den
Abiturfächern sein.
Die in der gymnasialen Oberstufe neu
einsetzende Fremdsprache kann nicht
mehr Leistungskurs sein.
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit dieser Übersicht eine
erste Information gegeben haben. Für weitere
Fragen steht Ihnen das Oberstufenteam gern zur
Verfügung. Selbstverständlich können Sie auch
nach Absprache jederzeit bei uns im Unterricht
hospitieren und sich so einen direkten Eindruck von
unserem „schulischen Alltag“ verschaffen.
7. Februar 2014
Informationen zu neuen Fächern
1. Pädagogik
Inhalte
Erziehungssituationen und Erziehungsprozesse
-
Definition von Erziehung, Erziehungsstile u.a.
Lernen
-
Lernmethoden – Hier besteht die Möglichkeit zur Projektarbeit
Übersicht der obligatorischen Schwerpunkte des Pädagogikunterrichts in der
Oberstufe
Entwicklung und Sozialisation in der Kindheit
-
Pädagogisches Handeln und das Modell der Beschreibung psychosexueller und psychosozialer
Entwicklung im Kindesalter von Erikson
Sozialisation als Rollenlernen: Mead
Elementarpädagogische Modelle: Montessori und Reggio-Pädagogik
Entwicklung, Sozialisation und Identität im Jugend- und Erwachsenenalter
-
Pädagogisches Handeln und Modelle der Beschreibung der Entwicklung im Jugendalter von Erikson und
Hurrelmann
Jugendkrisen, insbesondere im Bereich von „Gewalt“, sozialpsychologische und psychoanalytische
Ansätze zu ihrer Erklärung und Möglichkeiten der pädagogischen Einwirkung unter besonderer Berücksichtigung der „Erlebnispädagogik“
Normen und Ziele in der Erziehung
-
Erziehung im Nationalsozialismus, insbesondere im Hinblick auf das Verhältnis von Pädagogik und
Politik
Bildungs- und schultheoretische Perspektiven nach PISA
Konzepte der Moralerziehung (unter besonderer Berücksichtigung des Modells von Kohlberg)
Identitätsbildung
-
Entstehung und Förderung von Identität und Mündigkeit (mit Bezug auf Krappmanns Identitätskonzept)
Grenzwissenschaften, die im Pädagogikunterricht einen Blick über den Tellerrand hinaus erlauben bzw.
notwendig machen, sind vor allem die Psychologie und die Sozialwissenschaften.
Das Fach Pädagogik richtet sich an SchülerInnen, die zukünftig ein Studium z.B. in Richtung Pädagogik,
Psychologie oder auch ein Lehramtsstudium anstreben.
7. Februar 2014
2. Sozialwissenschaften
Struktur und didaktische Konzeption des Unterrichtsfaches
Die im sozialwissenschaftlichen Unterricht angestrebten Lernziele setzen die Analyse der Gesellschaft und die
Möglichkeiten der Bewältigung gegenwärtiger und zukünftiger Lebenssituationen voraus. Das erreichen der Ziele
beinhaltet sowohl gesellschaftliche Kompetenz als auch Selbstreflexion.
Das Fach Sozialwissenschaften geht auf die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Dimensionen des
menschlichen Handelns in der Gesellschaft ein.
Es ist somit Integrationsfach von Wirtschaftswissenschaft, Politikwissenschaft und Soziologie.
Mit der Orientierung der Unterrichtsinhalte und Ziele an den Erkenntnissen und Methoden dieser Wissenschaften
wird die allgemeine Zielsetzung der Oberstufe, eine wissenschaftspropädeutische Ausbildung zu erreichen,
erfüllt.
Der sozialwissenschaftliche Unterricht ist kompetenzorientiert.
SchülerInnen sollen nicht nur in Sach- und Methodenkompetenz, sondern auch in ihrer Urteils- und Handlungskompetenz gestärkt werden.
Inhalte des Unterrichts
Der Schwerpunkt des Unterrichts liegt nach in 2004 getroffenen ministeriellen Entscheidungen auf der Wirtschaft.
Die Themen und Inhalte des Faches werden entsprechend der Richtlinien und Lehrpläne sowie der Vorgaben des
Schulministeriums zum Zentralabitur in einem schulinternen Curriculum festgelegt.
Nach den Richtlinien des Faches sind in der Oberstufe 6 Inhaltsfelder zu behandeln.
Aus diesen Inhaltsfeldern werden mit Hilfe der Lernziele, zentraler Methoden und Problemfragen Themen gewonnen.
Allgemeine gesellschaftliche und berufspropädeutische Relevanz des Faches
Die im Fach unterrichteten Themen haben eine unmittelbare Bedeutung für die spätere berufliche Ausbildung,
das Studium bzw. die Lebensplanung.
Das bedeutet, dass das Fach auch zur Berufsfindung einen wichtigen Beitrag leistet, indem es Kenntnisse über
unterschiedliche gesellschaftliche Bereiche vermittelt. Besonders in den Inhaltsfeldern, die sich mit dem
Wirtschaftssystem, der Wirtschaftspolitik, den sozialen Strukturen befassen, wird berufsrelevantes
Orientierungswissen, zum Beispiel über den Arbeitsmarkt, die Wirtschaftssektoren, die konjunkturelle Lage vermittelt.
Das Fach Sozialwissenschaften als Fach der politischen Bildung besitzt darüber hinaus im gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeld eine Pflichtbindung. Laut Ausbildungs- und Prüfungsordnung für die gymnasiale
Oberstufe muss das Fach, wenn es nicht als Langfach (Leistungs- oder Grundkurs) gewählt wird, in der Qualifikationsphase mit mindestens zwei Zusatzkursen belegt werden.
Themen und Inhalte des Faches
Einführungsphase:
Grundlagen unseres Wirtschaftssystems – Freie vs. Soziale Marktwirtschaft – Sozialisation und
Rechtsextremismus – Grundprinzipien und Theorien der Demokratie
Qualifikationsphase 1:
Wirtschaftspolitische Grundlagen und Konzeptionen – Wirtschaftsstandort Deutschland – Einkommens- und
Vermögensverteilung – Modelle und Theorien gesellschaftlicher Ungleichheit – Sozialstaatsgebot des
Grundgesetzes
Qualifikationsphase „:
Globalisierung – Europäische Integration – Suranationale Organisationen und internationale Politik – Entwicklungspolitik
7. Februar 2014
3. Philosophie
Was ist Philosophie?
Ein berühmter deutscher Philosoph, Immanuel Kant, hat die Themen, mit denen sich Philosophie beschäftigt, in
den folgenden drei Fragen zusammen gefasst:
Was können wir wissen?
Was sollen wir tun?
Was dürfen wir glauben?
Die erste Frage betrifft das Erkennen. Wie können wir zu sicherem Wissen kommen? Wo liegen die Grenzen
unserer Erkenntnis? Die zweite Frage zielt auf das Handeln. Wie kommen wir zu Maßstäben, nach denen wir
unser Verhalten beurteilen können und die für alle akzeptabel sein können? Die dritte Frage betrifft den Glauben.
Gibt es jenseits unseres Wissens Bereiche, in denen wir uns auf Glauben verlassen können?
Unterrichtsprogramm
Die Richtlinien für das Fach Philosophie sehen für die einzelnen Kurshalbjahre der Oberstufe folgendeThemen
vor: EF 1 „Einführung“, EF 2 „Der Mensch“, Q1.1 „Handeln“, Q1.2 „Politische Philosophie“ oder
„Geschichtsphilosophie“, Q2.1 und Q2.2 Vertiefung der Themen oder z.B. „Erkennen“, „Sprache“, „Kunst“,
„Religion“, „Natur“.
Ziel des Einführungskurses ist es vor allem, einen genaueren Einblick in Gegenstände und Arbeitsweisen der
Philosophie zu vermitteln. Dazu wird eine Auswahl von Themen aus unterschiedlichen Bereichen der Philosophie
vorgestellt, die den Kursteilnehmern einen ersten Eindruck von den Möglichkeiten der Beschäftigung mit
Philosophie geben soll.
In den folgenden Kursen wird die Auswahl der Themen des Unterrichts zu den genannten Schwerpunkten in
Absprache mit den Kursteilnehmern festgelegt.
Fach in der Oberstufe
Im Rahmen des Fächerangebots der Oberstufe gehört Philosophie zum gesellschaftswissenschaftlichen
Aufgabenfeld. Das Fach wird als Grundkurs angeboten. Für die SchülerInnen, die keinen Religionsunterricht
wählen, ist Philosophie verpflichtend. Sollte Philosophie das gesellschaftswissenschaftliche „Langfach“ sein und
die Belegung von Religion ersetzen, muss noch ein weiteres gesellschaftswissenschaftliches Fach durchgehend
belegt werden.
Arbeitsformen
Wesentliche Arbeitsform des Philosophieunterrichts ist die unvoreingenommene, kritische Bearbeitung
philosophischer Probleme in Diskussionen oder in der Auseinandersetzung mit Texten von Philosophen aus der
Vergangenheit und Gegenwart. Ziel dabei ist, eine Denkeinstellung zu vermitteln, die sich nicht mit vorgefassten
Meinungen abfindet. Wissenschaftliche oder alltägliche Behauptungen ebenso wie unser Handeln werden kritisch
hinterfragt. Gemeinsam suchen wir nach Begründungen von Behauptungen oder Verhalten, die einer solchen
kritischen Diskussion standhalten können.
Schlussbemerkung
Wer jung ist, soll nicht zögern zu philosophieren, und wer alt ist, soll nicht müde werden im Philosophieren. Denn
für keinen st es zu früh und für keinen ist es zu spät, sich um die Gesundheit der Seele zu kümmern.
(Epikuros, 341-270 v.u.Z.)
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