• Da Obst in der Regel beliebter ist als Gemüse, können Sie Salate mit Obst mischen, beispielsweise als Karotten-Apfel-Rohkost oder Chinakohl mit Mandarinen oder Ananas. • Planen Sie Mahlzeiten mit den Kindern gemeinsam, mit Hilfe des VFED-Ernährungsdreiecks. Das Trinken nicht vergessen! Nur mit ausreichend Flüssigkeit kann unser Gehirn gut arbeiten, sind wir konzentriert und leistungsfähig. Gute Durstlöscher sind Leitungs- und Mineralwasser sowie ungesüßte Tees. Ab und zu darf es auch eine Fruchtsaftschorle sein, gemischt aus 1/3 Fruchtsaft und 2/3 Wasser. Verwenden Sie für Schorlen oder andere Mischgetränke am besten reinen Saft, der aus 100 Prozent Frucht besteht. Fruchtnektare enthalten nur 25 bis 50 Prozent, Fruchtsaftgetränke sogar nur zwischen 6 und 30 Prozent Fruchtsaft. Der Rest ist „Zuckerwasser“ mit Aromastoffen und Genuss-Säuren. Nicht als Durstlöscher geeignet sind Limonaden, die zu viel Zucker enthalten, sowie Milch, Kakao und reine Fruchtsäfte, die wegen ihres hohen Energie- und Nährstoffgehaltes eher Lebensmittel als Getränke sind. Getränke gehören als fester Bestandteil zu jeder Mahlzeit und sollen auch zwischendurch immer verfügbar und gut sichtbar platziert sein. Auf Ausflügen sind Kinder mit einer eigenen Trinkflasche gut versorgt, oder die Erzieher können Wasserflaschen und Becher für alle Kinder einpacken. Im Unterricht ist das Trinken oft nicht erlaubt, so dass Schüler nur in den Pausen zu ihren mitgebrachten Getränken greifen können – es aber oft vergessen. Daher ist es gut, wenn Lehrer und Erzieher zwischendurch und zu jeder Pause an das Trinken erinnern. Regen Sie an, dass die Eltern gemeinsam Mineralwasser kaufen, dann müssen die Kinder keine Getränke in ihren ohnehin schweren Schultaschen tragen. Umgang mit Süßigkeiten Wenn Kinder sich ausgewogen ernähren, ist ab und zu gegen kleine Mengen Süßigkeiten nichts einzuwenden. Schön ist es, wenn die Kinder gar keine Süßigkeiten, süße Getränke, Kuchen und Kekse in Kindertageseinrichtungen mitbringen. Sprechen Sie mit den anderen Eltern und Erziehern darüber, ob Sie so eine Vereinbarung treffen können! Auch in Schulen ist dies oft möglich. Bei Geburtstagen oder anderen Feiern sind natürlich Ausnahmen erlaubt! Mit allen Sinnen essen! Kinder essen nicht nur, um satt zu werden, sondern erleben ihre Mahlzeit mit allen Sinnen. Sie sind neugierig auf unterschiedliche Geschmacksrichtungen, Gerüche und Strukturen. Sie hören, wie das Knäckebrot knackt, genießen, wie Soße den Gaumen umschmeichelt, und haben Freude daran, Kartoffelbrei mit Rahmspinat zu verwirbeln. Sie erforschen gern die Vielfalt unserer Lebensmittel. Dabei lernen sie sich und ihre Vorlieben besser kennen und schärfen ihre Wahrnehmung, was ihnen wirklich gut tut – eine wichtige Grundlage für ihre Gesundheit! Diese Neugier der Kinder gilt es zu wecken und zu nutzen. Schön und lecker! Kinder freuen sich, wenn ihr Essen spannend serviert wird. Sicher können Sie an einigen Tagen unsere Tipps für ein besonders schönes Pausenbrot oder die Zwischenmahlzeit umsetzen: • Obst und Gemüserohkost in mundgerechten Stücken servieren, das lädt zum Zugreifen ein. • Obst nach Farben sortiert wie einen Regenbogen auf einem Teller arrangieren oder bunt gemischt auf kleine Spieße stecken. • Spieße sind auch eine tolle Überraschung in der Brotbox: Käsewürfel mit Trauben, Tomate mit Mozzarella, Scheiben von Wiener Würstchen mit Gemüsestückchen, dazu ein Vollkornbrötchen oder Vollkorn-Grissini. Spießen Sie ruhig auch mal eine neue Gemüse- oder Obstsorte als Kostprobe mit auf! • Statt eines Pausenbrots kann es auch einmal ein Wrap sein, bestrichen mit Frischkäse und gefüllt mit frischer Rohkost und magerem Aufschnitt, oder runde Brottaler mit Frischkäse und je einer Gurkenscheibe belegt. • Planen Sie in der Tageseinrichtung mal einen Aktionstag rund ums Essen! So können an einem Tag beispielsweise nur Lebensmittel in einer bestimmten Farbe auf den Tisch kommen, oder Sie planen Mahlzeiten, wie sie in anderen Ländern stattfinden, servieren nur Fingerfood oder geben den Mahlzeiten ein bestimmtes Motto! • Initiieren Sie in der Schule ein „Klassenfrühstück“ oder einen Experimentiertag rund ums Essen, oder schlagen Sie das Thema für eine Projektwoche vor. Mitmachen erwünscht! Kinder können und sollen schon früh selbst Verantwortung für ihr Essen übernehmen. Sie freuen sich, wenn sie beteiligt werden und mit bestimmen können. Selbst Zubereitetes schmeckt meist besser, auch wenn das ungeliebte Gemüse darin enthalten ist. Kinder sind stolz auf ihren Beitrag und lernen dabei Zubereitungsarten und Lebensmittel kennen. • Lassen Sie das Kind bestimmen, was auf sein Pausenbrot soll. Ältere Kinder bereiten sich ihr Brot dann selbst zu! • Schon kleine Kinder können Obst und Rohkost waschen, schälen, schnippeln, aufspießen oder schön arrangieren! Ältere können Quarkspeisen zusammenrühren, helfen beim Kochen und Backen. • Beteiligen Sie Ihr Kind am Einkauf. Welche Obst- und Gemüsesorten möchte es probieren? So lernen Kinder die Produktvielfalt kennen, ihre Neugier wird angeregt, und während des Einkaufs können problematische, aber auch wertvolle Inhaltsstoffe der Lebensmittel thematisiert und bei Bedarf gemeinsam günstige Alternativen ausgesucht werden. • Legen Sie gemeinsam einen Kräutergarten an und erforschen Sie, wie die einzelnen Gewächse riechen, schmecken und zu welchen Gerichten sie gut passen. Kräuter haben auch in kleinen Töpfen auf der Fensterbank Platz! • Besprechen Sie gemeinsam das Ernährungsdreieck. So können die Kinder selbst sehen, welche Lebensmittel sie häufig, welche sie seltener essen sollten. Die Portionen können sie mit Hilfe einer Strichliste zählen und versuchen, das Ziel zu erreichen. Anhand dessen lassen sich gut Mahlzeiten zusammenstellen, mit denen die „Lücken gefüllt“ werden! Große Vorbilder Kinder sind „Gewohnheitstiere“: Sie gewöhnen sich an das, was sie oft auf dem Teller haben. Das kann Vollkornbrot und Gemüse sein, aber ebenso auch Fast Food. Sie essen das Gewohnte gern und werden es auch im Erwachsenenalter mögen. Die Erwachsenen sollen hier Vorbild sein: Leben Sie den Kindern vollwertiges, abwechslungsreiches und leckeres Essen und Trinken vor! Schönes Miteinander Mahlzeiten sind nicht nur zum Essen da, sondern bieten eine Gelegenheit zur Kommunikation. In Ruhe, in schöner Atmosphäre und netter Gesellschaft schmeckt das Essen viel besser, und Mahlzeiten werden zu einer angenehmen, genussvollen Angelegenheit. Decken Sie den Tisch und gestalten Sie die Dekoration gemeinsam, garnieren Sie Teller und Brote phantasievoll, und zünden Sie zu besonderen Anlässen auch mal eine Kerze an. Sinnvoll sind feste Regeln für die Mahlzeiten, die auch von den Eltern und Erziehern eingehalten werden. Dazu gehört beispielsweise, alle Komponenten des Essens zumindest zu probieren. Wenn möglich, sollen die Kinder sich selbst auffüllen; so lernen Sie ihren Hunger und die Mengen besser einzuschätzen. Vor allem sollte über die Mahlzeiten nicht geschimpft oder abfällig gesprochen werden. Die Aussage „Das schmeckt mir nicht“, nachdem probiert wurde, ist aber zu respektieren. Der Teller muss dann nicht leer gegessen werden. Bewegung nicht vergessen Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang. Bewegung macht Spaß und ist wichtig für die körperliche, geistige und psychosoziale Entwicklung. Ihre Bewegungsmöglichkeiten sind jedoch im Alltag, gerade in Städten, recht begrenzt. Kinder werden viel von den Eltern mit dem Auto herumgefahren, die Freizeit wird immer häufiger körperlich inaktiv mit Computern und Fernsehern verbracht. Viele Kinder sind bereits beim Schuleintritt in ihrer Bewegungsfähigkeit eingeschränkt, obwohl im Kindergartenalter Spielplatzbesuche und Tobespiele meist noch zum Alltag gehören. Der Schultag dagegen ist vom Stillsitzen geprägt, der Sportunterricht nimmt nur einen geringen Stellenwert ein und auch die Pausen werden oft nicht zum Toben genutzt. Versuchen Sie, Bewegung zu einem selbstverständlichen und festen Bestandteil des Alltags zu machen. Sprechen Sie das Thema einmal bei einem Elternabend an! • Ist es in der Kita möglich, täglich an die frische Luft zu gehen? Waldtage sind eine tolle Abwechslung! • In der Schule laden schöne Spielgeräte (Springseile, Bälle, Hüpfgummis …) zur Bewegung ein. Die Lehrer der Pausenaufsicht können dies unterstützen. • Können die ersten Minuten der „großen Pause“ zum Essen reserviert werden? Die Kinder können dann in Ruhe und gemeinsam in der Klasse an ihren Tischen essen. Danach ist Zeit zum Toben! • Bewegung unterstützt das Lernen. Sprechen Sie die Lehrer an, ob sich in die Schulstunden etwas Bewegung einbauen lässt. • Welche Sport- und Spielangebote sind im Rahmen der Ganztagsschule möglich? Hier bieten sich Kooperationen mit örtlichen Sportvereinen an. • Legen Sie so viele Strecken wie möglich zu Fuß, mit dem Roller, dem Fahrrad oder anderen geeigneten Sportgeräten zurück. Vielleicht können Sie eine Gruppe mit mehreren Kindern finden, die gemeinsam zur Schule oder (unter Aufsicht) zur Kita gehen. • Verbringen Sie die Nachmittage und Wochenenden so oft wie möglich aktiv. Begrenzen Sie die Zeit für Fernsehen, Computer und Spielekonsolen auf maximal eine Stunde pro Tag. Übrigens: Was für Kinder gut ist, schadet Erwachsenen auch nicht! Probieren Sie, einige unserer Tipps auch für sich selbst und Ihr Wohlbefinden umzusetzen! Medien des VFED e.V. • Fachmagazin „Vitamine Schulkantine – Gute Verpflegung in Kitas und Schulen“ • VFED Ernährungsdreieck für Kinder und Jugendliche • Broschüre „Lecker und ausgewogen mit dem VFED- Ernährungsdreieck“ • BMI-Tabelle für Mädchen und Jungen Die Inhalte dieser Broschüre sind von den Autoren sorgfältig erwogen und geprüft und entsprechen den derzeitigen Empfehlungen. Eine Haftung der Autoren und des Vereins und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen. 16. Tag der gesunden Ernährung Veranstalter: Verband für Ernährung und Diätetik e.V. Eupener Str. 126 · 52066 Aachen www.vfed.de · [email protected] Autorin: Wir wünschen Ihnen und den Kindern viel Spaß, Appetit und Genuss beim Ausprobieren! Katrin Raschke, Diplom Oecotrophologin, VFED e.V., Aachen Fachliche Beratung: Esther Linker, Diätassistentin, Vorstand VFED e.V., Schöneck Margret Morlo, Diätassistentin, VFED e.V., Bocholt Mechthild Wellmeier, Diätassistentin, VFED e.V., Hamburg Medizinische Beratung: Privatdozent Dr. med. Edmund A. Purucker, Vorstand VFED e.V. Evangelisches Klinikum Niederrhein Evangelisches Krankenhaus Dinslaken, Medizinische Klinik Bilder und Druck: Bilder pixelio Verena Schoepe, Mediendesignerin Druckpunkt Medien GmbH, Bedburg Lecker Schmecker! Tolles Essen in Kitas und Grundschulen Mit freundlicher Unterstützung überreicht durch: Verband für Ernährung und Diätetik e.V. 16. Tag der gesunden Ernährung am 7. März 2013 Richtig Essen macht Laune! Kinder sind echte Energiebündel! Sie spielen und toben, sie springen und rennen. Für all das – aber auch zum Wachsen und Lernen! – benötigen sie Energie und lebenswichtige Nährstoffe aus ihren Mahlzeiten. Vollwertiges Essen und Trinken in der Kindheit schafft die besten Voraussetzungen für eine optimale körperliche und geistige Entwicklung. Zudem prägt es das Essverhalten und ist damit die Grundlage für ein gesundes Leben auch im Erwachsenenalter. Nicht zuletzt beeinflusst unser Essen unsere Laune und das gesamte Wohlbefinden. Immer mehr Kinder essen regelmäßig in Kindertageseinrichtungen oder Schulen. Neben den Mahlzeiten zu Hause hat daher das Angebot in diesen Institutionen großen Einfluss auf ihre Ernährung. Zum 16. Tag der gesunden Ernährung gibt der Verband für Ernährung und Diätetik (VFED) Tipps für ein leckeres und gesundes Essen an jedem Tag. Die Bausteine des Lebens Kinder brauchen eine optimale Mischung aller Nähr- und Wirkstoffe und ausreichend Energie, um gesund aufzuwachsen. Unser Essen gibt uns alles, um für die Herausforderungen des Tages gerüstet zu sein. Kohlenhydrate geben uns Energie für alle Aktivitäten. Gerade das Gehirn ist auf eine stetige Energiezufuhr angewiesen, andernfalls werden Kinder schnell unkonzentriert und müde, manche auch zappelig. Eine tolle Energiequelle sind Getreideprodukte und Kartoffeln. In ihnen liegen die Kohlenhydrate, vor allem Stärke, kombiniert mit wertvollem Eiweiß vor. Im Gegensatz zu Weißmehlprodukten enthalten Vollkornwaren mehr lebenswichtige Vitamine und Mineralstoffe und sättigen wegen ihres höheren Ballaststoffanteils besser. Vollkornprodukte oder Kartoffeln gehören deshalb in jede Mahlzeit. Haben Kinder bisher eher selten Vollkornprodukte gegessen, so kann es sein, dass sich ihr Verdauungstrakt erst daran gewöhnen muss. Dann gehen Sie die Umstellung langsam an. Mischen Sie beispielsweise Vollkorn- und herkömmliche Nu- deln, oder machen Sie „Klappstullen“ aus einer Scheibe Vollkorn- und einer Scheibe Graubrot. So gewöhnen Sie sich auch an den „Biss“ und den herzhafteren Geschmack! Besonders wichtig: Gut kauen und reichlich trinken! Zucker gehört ebenfalls zu den Kohlenhydraten. Allerdings wird er, im Gegensatz zu Stärke, deutlich schneller ins Blut aufgenommen und macht nur vorübergehend satt. Zucker steckt beispielsweise in Obst, Süßigkeiten und Limonaden. Im Obst sind neben dem natürlichen Fruchtzucker auch Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und pflanzliche Schutzstoffe enthalten. Obst ist daher eine ideale Möglichkeit, die Lust auf Süßes auf gesunde Weise zu stillen. Das Fett in unserer Nahrung ist ebenfalls ein wichtiger Energielieferant. Gleichzeitig ist es ein Träger fettlöslicher Vitamine sowie von Geschmacks- und Aromastoffen. Letztere machen Fett und damit hergestellte Speisen zu beliebten Lebensmitteln. Fett hat mehr als doppelt so viele Kalorien wie Kohlenhydrate und Eiweiß. Kinder und Jugendliche haben für das Wachstum einen zusätzlichen Energiebedarf. Die notwendige Energiezufuhr wird durch einen erhöhten Fettanteil in der Nahrung erleichtert. Entscheidend ist die Qualität des Fettes: Optimal sind hochwertige Pflanzenöle wie Rapsöl, Olivenöl und Sonnenblumenöl bei der Speisenzubereitung. Sehr fettreiche Zubereitungsarten wie beispielsweise Frittieren und Braten von Paniertem sind nicht zu empfehlen – solche Speisen liegen schwer im Magen, machen müde und schlapp! Achten Sie auch darauf, dass nicht zu viele Fette im Essen versteckt sind, beispielsweise in streichfähigen Wurstwaren und sahnigen Milchprodukten, sondern verwenden Sie magere Sorten. Auch viele Süßigkeiten und Snacks (Schokolade, Chips) enthalten reichlich versteckte Fette. Eiweiß, auch Protein genannt, ist der wichtigste Baustoff unseres Körpers, egal ob für Muskeln, Haare und Haut, Enzyme oder Hormone. Es ist für viele Funktionen im Körper wichtig. Kinder sind besonders auf hochwertiges Eiweiß angewiesen, da ihr Körper beim Wachstum buchstäblich „Aufbauarbeit“ leistet. Gut ist die Kombination von Eiweiß aus pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln. Eiweiß ist in Milch und Milch- Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sind notwendig für unterschiedliche Körperfunktionen. Sie unterstützen die Konzentration, stärken das Immunsystem und vieles mehr. Alle Lebensmittel liefern uns diese kleinen Helfer in unterschiedlichen Mengen. So ist Milch eine gute Kalziumquelle, während Seefisch reichlich Jod enthält. Wahre „Vitamin- und Mineralstoff-Schatzkisten“ sind Gemüse und Obst: Hierin stecken bunte Mischungen zahlreicher Vitamine und Mineralstoffe, kombiniert mit sättigenden Ballaststoffen, pflanzlichen Schutzstoffen und Wasser. Sie gehören deshalb in die Basis jeder gesunden Kost. Obst soll möglichst frisch, Gemüse zum Teil auch gegart gegessen werden, um die guten Inhaltsstoffe optimal aufnehmen zu können. Nicht zu vergessen: Wasser ist das wichtigste Lebensmittel! Es ist zentraler Bestandteil aller Körperzellen und -flüssigkeiten, es dient als Lösungs- und Transportmittel. Bei Wassermangel sinkt die Leistungsfähigkeit rapide, das Gehirn wird schlechter durchblutet, wir fühlen uns nicht wohl. Schon Kinder trinken oft zu wenig. Sie haben, bezogen auf ihr Körpergewicht, einen höheren Wasserbedarf als Erwachsene. Sie trinken meist genug, wenn immer Getränke zur Verfügung stehen und die Erwachsenen sie ab und zu an das Trinken erinnern. Verband für Ernährung und Diätetik (VFED e.V.) ErnährungsdrEiEck für kinder und Jugendliche Lecker Schmecker! Tolles Essen in Kitas und Grundschulen produkten, Fleisch, Fisch und Eiern, aber auch in Getreide, Hülsenfrüchten und Kartoffeln enthalten. Verband für Ernährung und Diätetik e.V. Eupener Str. 126 ,52066 Aachen Telefon 0241 50 73 00, Telefax 0241 50 73 11 E-Mail [email protected], Internet www.vfed.de täglich: sparsam täglich: nach Maß täglich: 3 fettarme Portionen wöchentlich: 1-2 Portionen Seefisch wöchentlich: maximal jeweils 2-3 fettarme Portionen Fleisch / Wurst, 2 Eier Frühstück: Fit für den Tag täglich: mindestens 4 Portionen täglich: mindestens 3-4 Portionen täglich: 2 Portionen täglich: mindestens 1-1,5 Liter reichlicher täglich: moderate Bewegung, wöchentlich: 3 x Aktivität / Sport Die folgende Tabelle gibt zusätzlich die empfohlenen Mengen in Gramm an: Alter (Jahre) 2-3 4-6 7-8 kcal/Tag 950 1250 1600 reichlich Getränke Das VFED-Ernährungsdreieck Die grüne Basis des Dreiecks bilden Getränke, dazu kommen Obst und Gemüse. Hier sollen die Kinder reichlich zugreifen und so viel essen und trinken, wie sie möchten! Im Mittelfeld, gelb gekennzeichnet, sind Vollkornprodukte und tierische Lebensmittel zu finden. Kinder sollen täglich vier „Kinder-Portionen“ Vollkornbrot, Müsli, Naturreis oder Vollkornnudeln essen. Drei Portionen Milch oder Milchprodukte am Tag helfen den Eiweiß- und Kalziumbedarf zu decken. Einmal am Tag können Kinder Fleisch, Fisch oder Eier essen. Darüber stehen Pflanzenöle und Nahrungsfette, die zur Speisenzubereitung und als Streichfett in Maßen eingesetzt werden sollen. Die rote Spitze enthält Süßigkeiten, fettreiche Snacks und andere „Extras“. Diese sollen in kleinen Mengen genossen werden. Wer den Empfehlungen des VFED-Ernährungsdreiecks folgt, bekommt eine gute Mischung aller wichtigen Inhaltsstoffe! ml/Tag 700 800 900 Gemüse g/Tag 150 200 220 Obst g/Tag 150 200 220 Kartoffeln2 g/Tag 120 150 180 Brot, Getreide(flocken) g/Tag 120 150 180 Milch(produkte)3 ml (g)/Tag 330 350 400 mäßig Fleisch, Wurst g/Tag 35 40 50 Eier Stück/Woche 1-2 2 2 Fisch g/Woche 35 50 75 sparsam Öl, Margarine, Butter g/Tag 20 25 30 Süßwaren, Knabberartikel, gesüßte Getränke4 max. kcal/Tag 95 125 160 Referenzwerte der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) / 2 oder Nudeln, Reis u.a. Getreide / 3 100 ml Milch entsprechen 15 g Schnittkäse oder 30 g Weichkäse / 4 maximal 10 % der Gesamtenergie. Je 100 kcal sind enthalten in 1 Kugel Eiscreme oder 45 g Obstkuchen oder 4 Butterkeksen oder 4 Esslöffel Flakes oder 4 Teelöffel Zucker oder 2 Esslöffel Marmelade oder 30 g Fruchtgummi oder 20 g Schokolade oder 200 ml Limonade. w = weiblich, m = männlich, kcal = Kilokalorien 1 An der Seite des Dreiecks sind Portionsempfehlungen angegeben. Eine Portion entspricht dabei etwa einer Kinderhand voll. Das „Handmaß“ für eine Portion ist eine gute Faustregel für den Alltag, die Kinder auch selbst nutzen können, um ihr Essen zu überprüfen. Forschungsinstitut für Kinderernährung (Hrsg.) Empfehlungen für die Ernährung von Kindern und Jugendlichen. Die Optimierte Mischkost optiMIX. FKE Dortmund, 2012 Kinder leisten viel: Sie brauchen Konzentration auf dem Weg in die Kita oder Schule, sie lernen ständig Neues, sie benötigen Energie zum Spielen und Toben. Morgens, nach rund 10 Stunden Schlaf, sind die Energiespeicher des Körpers leer. Diese müssen aufgefüllt werden, damit das Kind durchstarten, seinen Tag bewältigen und genießen kann. Ein ausgewogenes Frühstück und eine gute Pausenverpflegung schaffen eine optimale Grundlage, um die Anforderungen gut zu bewältigen und bei Laune zu bleiben. Beispiele für ein gutes Frühstück: Altersgemäße Verzehrmengen für Lebensmittelgruppen in der Optimierten Mischkost Gesamtenergie1 Kinder essen nicht an jedem Tag gleich viel. In Wachstumsphasen steigen der Bedarf und der Hunger, und auch die körperliche Aktivität bestimmt den Appetit. Daher können die Mahlzeitenmengen schwanken – doch die Mengenverhältnisse der einzelnen Lebensmittelgruppen untereinander sollen in etwa gleich bleiben! • Vollkorngetreide, z. B. Vollkornbrot oder -brötchen, Müsli oder Getreidebrei, • Milch oder ein Milchprodukt wie Joghurt, Quark oder Käse, • frisches Obst oder Gemüsesticks, • ein Getränk wie Mineralwasser oder Tee. Auch fettarmer Aufschnitt wie Schinken, Kochschinken, fettarmer Käse und vegetarische Brotaufstriche, Konfitüren oder Honig können mit gereicht werden! Aus diesen Komponenten lassen sich viele leckere, abwechslungsreiche Frühstücke zusammenstellen. Ein Müsli mit Joghurt und frischem Obst, ein Bananenbrot, ein Vollkornbrot mit Käse und Gurke oder mit Frischkäse und einige Weintrauben – ganz nach Belieben! Vorschläge für „Morgenmuffel“ Kinder, die morgens noch keinen Appetit haben, sollten wenigstens eine Kleinigkeit essen oder trinken und dafür ein größeres Pausenbrot einpacken. Etwas mundgerecht geschnittenes Obst oder ein Grießbrei mit Erdbeeren und Honig lassen sich leicht essen. Meist ist Trinken einfacher als Kauen, also versuchen Sie es mit einem Shake! Dafür einfach Milch oder Joghurt mit frischem oder tiefgekühltem Obst pürieren, ggf. leicht süßen. Eine weitere gute Möglichkeit sind Schmelzflocken, in ein Glas Saft eingerührt. Wenn Eltern und Kinder zusammen früh genug aufstehen, bleibt genug Zeit für einen guten Start in den Tag. Der Tisch kann schon am Abend gedeckt, Brotboxen und Getränkeflaschen für die Pausenmahlzeit bereitgestellt werden, so dass der Morgen etwas ruhiger abläuft. Zu einer festen Frühstückszeit versammeln sich alle am Tisch und frühstücken gemeinsam. Gehen Sie als Erwachsene mit gutem Beispiel voran: Trinken Sie nicht nur einen Kaffee im Stehen, sondern essen Sie auch etwas! Wird in der Kindertagesstätte gefrühstückt, so gelten die gleichen Grundsätze: Reichen Sie eine Auswahl an Vollkornbrot, Aufstrichen und Belägen, Joghurt, Obst und Rohkost wie z. B. Gurke, Möhre, Tomate und Kohlrabi, und sorgen Sie für eine ruhige, gemütliche Frühstücksatmosphäre. Gemüse! Süße Hauptgerichte gehören nur in Ausnahmefällen auf den Speiseplan. Beispiel für einen Wochenspeiseplan in der Schulkantine oder Kita Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Kartoffeln Naturreis Vollkornnudeln Couscous Kartoffelpüree Gemüse / Gemüse / Gemüse / Gemüse / Salat Salat Salat Salat Gemüse / Salat Fleisch Eierspeise Das Pausenbrot füllt die Lücke! Ein Frühstück reicht nicht aus, um die Zeit bis zum Mittagessen gut zu überstehen. Da ist es kein Wunder, wenn Kinder dem Unterricht nicht richtig folgen können oder sich schlechte Stimmung breit macht! Abhilfe schafft ein geeignetes Pausenbrot oder ein Snack, der von der Tageseinrichtung zur Verfügung gestellt wird. Dazu gehören ein Vollkornprodukt, frisches Gemüse oder Obst und ein Milchprodukt sowie ein Getränk. Kinder freuen sich, wenn die Pausenbrote ihren Wünschen entsprechen: Fragen Sie also nach, was heute aufs Brot soll! Damit es lange appetitlich aussieht und nicht auseinanderfällt, packen Sie das Brot in eine geeignete Box, Rohkost in eine separate Dose. Überraschen Sie Ihr Kind gelegentlich mit einem besonderen Snack (s. u.). Auch Müsli kann mitgenommen werden: Dafür die trockene Mischung in eine Dose füllen, einen Joghurt und Löffel mitgeben, in der Pause einfach frisch zusammenrühren. Dazu ein paar Apfelstücke – fertig! Das Mittagessen Das Mittagessen bringt die verbrauchte Energie des Vormittags zurück. Diese Mahlzeit soll rund 30 Prozent des Energiebedarfs und ein Drittel des Nähr- und Wirkstoffbedarfs der Kinder abdecken! Die meisten Kindertagesstätten und Schulen bieten ein warmes Mittagessen an. Im optimalen Fall sind dabei Kartoffeln, Reis, Nudeln, Getreide oder Hülsenfrüchte die Hauptkomponente. Dazu kommt eine große Portion Salat oder Rohkost und gekochtes Gemüse. Fleisch kommt nur zwei bis drei Mal pro Woche auf den Tisch. Einmal wöchentlich wird ein Fischgericht zur Jodversorgung empfohlen. An den restlichen Tagen gibt es vegetarische Speisen – mit viel Fleisch – Fisch Natürlich darf gern auch ein Nachtisch sein! Frisches Obst ist als Grundlage optimal, einfach pur oder als Bestandteil einer Quarkspeise, als Obstsalat mit Joghurtsoße, Vanillepudding mit Erdbeeren – es gibt viele Möglichkeiten! Das beste Angebot ist jedoch vergebens, wenn die Kinder es nicht essen möchten! Die Gerichte sollen daher appetitlich aussehen, ansprechend serviert werden und auf jeden Fall die Kinderwünsche berücksichtigen. • Beliebte Speisen wie Pizza oder Spaghetti dürfen nicht fehlen! Entscheidend ist die Kombination: Viele vermeintlich „ungesunde“ Lieblingsgerichte lassen sich gesund und lecker, auch mal ohne Fleisch zubereiten und sind zusammen mit einem Salat oder Rohkostteller ein großartige Mahlzeit. Einige Rezepte dazu gibt es beim VFED e.V. • Hängen Sie in der Kita oder Schulkantine einen Briefkasten auf, in den die Kinder ihre Essenswünsche einwerfen dürfen! • Für kleine Gemüsemuffel kann Gemüse püriert angeboten werden; als Sauce, Suppe oder Dip schmeckt es den meisten Kindern sehr gut. In Würfel geschnittenes und gedünstetes Gemüse kann gut mit Kartoffelpüree gemischt werden. Wenn man es – Möhren, Zwiebeln und Sellerie passen besonders gut – in den Frikadellenteig mischt, verschwindet es nahezu von der Bildfläche und wird einfach mitgegessen. • Gemüsesticks mit Dip werden lieber gegessen als Salate.