IKK classic – Abnehmen mit Köpfchen

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ikk-classic.de
Abnehmen mit Köpfchen.
Über Sinn und Unsinn von Diäten
2 Abnehmen mit Köpfchen
Inhalt
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Habe ich Übergewicht? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Abnehmen – aber wie? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Das benötigt der Körper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Diäten – Sinn und Unsinn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Ausgewogene Ernährung und Bewegung statt Diät . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Abnehmen durch Bewegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18
Auf Dauer schlank . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Tipps zum Weiterlesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
© MBO Verlag GmbH, Münster.
Redaktion: Dr. Petra Gäbel, Sigrun Knoche. Artikel-Nr. 520013-IKK classic · A0001ic · sg1504 /1508oe · 1/2017
Statistik-Quellen: Nationale Verzehrsstudie, Referenzwerte 2017, DGE-Empfehlungen 1/2017
Diese Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert, ersetzen jedoch nicht den Rat Ihres
Arztes, der die Nutzen-Risiko-Abwägung für Ihre individuelle Behandlung vornimmt.
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S. 22: © drubig-photo/Fotolia.com
Abnehmen mit Köpfchen 3
Liebe Leserin, lieber Leser,
um diese loszuwerden. Täglich ­werden neue Rezeptideen, verschiedene
Übergewicht wird zunehmend zu
Diäten und Abnehm­programme
einem Problem für unsere Volks-
propagiert, die tolle Ergebnisse ver­
gesundheit. Nach der Nationalen
sprechen. ­Möglicherweise haben
Verzehrsstudie sind hierzulande
Sie das ­eine oder andere Programm
über 50 % der Frauen und zwei
schon a
­ usprobiert – wenn Sie damit
Drittel der Männer übergewichtig,
keinen dauerhaften Erfolg hatten,
21 % der Erwachsenen gelten als ­
hilft Ihnen vielleicht diese Broschüre.
adipös – also krankhaft übergewichtig und behandlungsbedürftig.
Lassen Sie sich von den Informa­
Über­gewicht und Adipositas mit ih-
tionen anregen und versuchen Sie,
ren Folgeerkrankungen sind derzeit
Ihre ­individuellen Ess­- und Bewe-
in den Industrie­ländern auf dem
gungsgewohnheiten Ihren neuen
besten Weg, den Nikotinkonsum
­Erkenntnissen ­anzupassen. Auch
als ­wichtigste vermeidbare Todes­
dazu erhalten Sie einige ­praktische
ursache zu überholen.
Tipps.
Wenn auch Sie zu viele Pfunde mit
Ihre IKK classic
sich herumschleppen, werden Sie
nach einer sicheren Methode ­suchen,
4 Bin ich zu dick?
Habe ich Übergewicht?
Das durch die W
­ erbung bestimmte
­(Körpergröße in cm – 100 = Normal­
Schönheitsideal unserer Tage – über-
gewicht) auch den Körperbau der
schlanke Frauen mit knabenhaften
Menschen. Bei muskulösen Men-
­Formen und s­ portliche Männer mit
schen, z. B. Kraftsportlern, trifft die
sportlicher ­Figur – suggeriert auch
BMI-Berechnung nicht zu. Hier wird
manch normal g
­ e­bautem Menschen,
die Bestimmung des Bauchumfanges
zu dick zu sein.
(siehe Seite 5) zugrunde gelegt.
Eine realistische Einschätzung Ihrer
Vom medizinischen Standpunkt aus
Körperfülle erreichen Sie, indem Sie
­sollten Sie ab einem Körpermasse­
Ihren Körpermasseindex (BMI) er-
index von 30, der krankhaftes Über­-
mitteln (­siehe Kasten). Diese Metho-
gewicht (Adipositas) signalisiert, Ihr
de b
­ erücksichtigt im Gegensatz zu
Gewicht reduzieren.
der bekannteren Broca-Formel
Beurteilung des Körpergewichts
1. Notieren Sie Ihr Gewicht in kg (Bsp.: 75 kg).
2. Messen Sie Ihre Körpergröße in m (Bsp.: 1,73 m).
3.Multiplizieren Sie Ihre Körpergröße mit sich selbst (Bsp.: 1,73 × 1,73 = 2,9929).
4.Dividieren Sie Ihr Gewicht durch den unter 3. erhaltenen Wert, erfahren Sie Ihren Körper­masseindex (Bsp.: 75 : 2,9929 = 25,06).
Der Körpermasseindex (Body-Mass-Index – BMI) errechnet sich also nach der Formel:
BMI =
Körpergewicht (kg)
Körpergröße (m) 2
Aus der folgenden Tabelle können Sie ablesen, ob Sie übergewichtig sind:
BMI
Bewertung bei Erwachsenen (nach WHO)
Risiko für Erkrankungen
durch Übergewicht
< 18,5
Untergewicht
niedrig
18,5–24,9
Normalgewicht
durchschnittlich
> 24,9
Übergewicht:
25–29,9
Präadipositas
gering erhöht
30–34,9
Adipositas Grad I
erhöht
35–39,9
Adipositas Grad II
hoch
40
Adipositas Grad III
sehr hoch
Bin ich zu dick? 5
Berechnung des Bauchumfangs
1. M
essen Sie Ihren Taillenumfang in der Mitte zwischen Beckenkamm und ­unterster
Rippe, ohne dabei den Bauch einzuziehen (Beispiel: 90 cm).
2. H
aben Sie als Frau einen Bauchumfang unter 80 cm und als Mann unter 94 cm,
so sind Sie auf der sicheren Seite.
3. L
iegt der Bauchumfang bei Frauen über 88 cm und bei Männer über 104 cm,
so sollten Sie dringend abnehmen.
4. Ermitteln Sie dann aus beiden Werten Ihren Taille-Hüft-Quotienten:
Taillenumfang : Hüftumfang =
T/H-Quotient (90 : 100 = 0,9)
Der T/H-Quotient sollte bei Männern unter 1,0 und bei Frauen unter 0,85 liegen.
Liegt Ihr Wert zwischen 25 und 30,
kann es medizinische und an dere Gründe geben, die das Abnehmen sinnvoll
er­scheinen lassen:
Geschlecht: Männer sind von den
W
Folgen des Übergewichts in der Regel
stärker bedroht als Frauen.
Gesundheitsprobleme: Bestimmte
W
Bauchumfang: Die Fettvermehrung
gesundheitliche B
­ eschwerden können
durch Übergewicht verschlimmert bzw.
durch Abnehmen beherrscht werden
(z. B. Bluthochdruck, Fettstoff­wechsel­
störungen, Diabetes mellitus, Gelenkund ­Rückenbeschwerden).
W
im Bauchraum („Apfelform“) birgt ein
erhöhtes Gesundheitsrisiko; die Be­trof­fenen sind wesentlich anfälliger
für Diabetes mellitus, Bluthochdruck,
Fett­stoffwechselstö­rungen und Arterio­
sklerose als der hüft­betonte Fettver­
teilungstyp („Birnenform“).
Triglyzeride: Lassen Sie sich nüchtern
W
die Triglyzeride messen. Nüchtern bedeutet, dass mindestens zwölf Stunden
vor der Messung keine festen Lebensmittel und keine gesüßten Getränke konsumiert werden dürfen. Mineralwasser,
ungesüßter Früchte- und Kräutertee
sind erlaubt. Liegen die Triglyzeride
150 mg/dl, so ist das Fettgewebe am
Bauch unproblematisch.
Alter: Der „wünschenswerte“ BMI
W
hängt vom Alter ab. Folgende Tabelle
zeigt BMI-Werte für verschiedene
Alters­gruppen:
Alter
19–24 Jahre
25–34 Jahre
35–44 Jahre
45–54 Jahre
55–64 Jahre
> 64 Jahre
BMI
19–24
20–25
21–26
22–27
23–28
24–29
6 Bin ich zu dick?
Muss ich abnehmen?
BMI
Bauchumfang
Triglyzeride
(mg/
dl)
Risikofaktoren
Empfehlungen für
­Gewichtsreduzierung
und Lebensweise
20–25
≤ 80 cm
≤ 84 cm
≤ 150
ohne
kein Grund zum Abnehmen;
Gewicht langfristig halten
20–25
≤ 80 cm
≤ 94 cm
≥150
ohne
Zwar kein Übergewicht,
jedoch gesunde Ernährung
(fett- und zuckerarm) angeraten.
20–25
80–88 cm
94–104 cm
≤ 150
mit
oder
ohne
Kein Grund zum Abnehmen;
Normalgewicht durch Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität halten
20–25
80–88 cm
94–104 cm
≥150
mit
oder
ohne
noch kein Übergewicht,
jedoch gesunde Ernährung
(fett- und zuckerarm) angeraten.
25–30
80–88 cm
94–104 cm
≤ 150
mit
oder
ohne
Leichtes Übergewicht,
­regelmäßige Gewichtskontrollen sind erforderlich. Kein
Grund für schnelles Abnehmen, gesunde Ernährung
und regelmäßige körperliche
Aktivität sind notwendig.
25–30
Normal oder
erhöht
Normal
oder
erhöht
mit
oder
ohne
Erhöhtes Gesundheitsrisiko,
schonende Gewichtsab­nahme
(gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität)
30–40
Normal oder
erhöht
Normal
oder
erhöht
mit
oder
ohne
Deutliches Übergewicht,
dringende Gewichts reduzierung: Jedes Kilo, das Sie
­weniger wiegen, zählt für
Ihre ­Gesundheit
≥ 40
Normal oder
erhöht
Normal
oder
erhöht
mit
oder
ohne
Ausgeprägtes Übergewicht,
Gesundheit stark gefährdet:
zwingende Gewichtsreduzierung (möglichst unter ärztlicher oder ernährungswissenschaftlicher Kontrolle)
Abnehmen – aber wie? 7
Abnehmen – aber wie?
Wenn Sie wegen Ihres hohen BMI und
schließlich haben Sie die überflüssi-
gesundheitlicher Probleme abnehmen
gen Pfunde ja auch nicht innerhalb
möchten oder sollten, treffen Sie am
weniger Wochen angesetzt.
besten einige Vorbereitungen, damit
das Vorhaben auch gelingt.
W
Suche nach dem richtigen Weg:
Das Angebot an Diäten und Wun-
Motivation: Wenn Sie nicht selbst
der­mitteln, mit denen man „im
W
entschlossen sind abzunehmen,
Schlaf“ abnehmen soll, ist schier
lassen Sie es besser sein. Für die
unüberschaubar. Gehen Sie s­ olchen
Bewältigung Ihrer Gewichts­
unseriösen Versprechungen nicht
probleme sind Sie allein verant-
auf den Leim. Bewahren Sie sich
wortlich, nicht Ihr Arzt oder Ihr/e
Ihre Kritikfähigkeit und wählen Sie
Partner/in. Motivation zum Ab­
ein für Sie selbst angemessenes
nehmen kann ein besseres Wohl­
Konzept. Sie sollten während Ihrer
befinden sein. Schon mit einigen
Gewichtsreduktion lernen, Ihr Ess-
Kilo weniger ­lassen sich Rücken-
verhalten auf Dauer zu verändern
oder Gelenkschmer­zen oft spürbar
und Ihren Speiseplan so umzuge-
bessern. Bei Stoffwechselstörungen
stalten, dass Sie Ihr Gewicht dauer-
(z. B. Diabetes, Bluthochdruck)
haft halten oder weiter reduzieren
kann nach Rücksprache mit Ihrem
können.
Arzt häufig der Medikamentenkonsum gesenkt werden.
W
Bewegung: Um überflüssige Pfunde loszuwerden, sollten Sie neben
Realistische Ziele und Geduld:
W
der Ernährungsumstellung auch
Reduzieren Sie Ihre Kalorienaufnah-
für mehr Bewegung in Ihrem Alltag
me um ca. 500 kcal/Tag, so kön-
sorgen. Legen Sie Ihre Wege, wenn
nen Sie bei zusätzlicher regelmäßi-
es Ihnen möglich ist, zu Fuß oder
ger Bewegung ungefähr 1,5 bis
mit dem Rad zurück und bringen
2 kg im Monat abnehmen. Es gibt
Sie Ihren Kreislauf durch sportliche
auch Phasen, in denen das Gewicht
Betätigung vier- bis fünfmal pro
scheinbar nicht mehr sinkt. ­Lassen
Woche mindestens für eine halbe
Sie sich davon nicht entmutigen;
Stunde moderat auf Touren.
8 Das benötigt der Körper
Das benötigt der Körper
Zur Aufrechterhaltung von Kreislauf
Bei den Fettsäuren unterscheidet
und Stoffwechsel­funk­tionen, Verdau-
man zwischen gesättigten und unge-
ung und Wärme­regulation und damit
sättigten, wobei Letztere wichtig für
letztlich für Wohl­befinden und Leis-
den Stoffwechsel und die Aufnahme
tungs­fähigkeit brauchen Sie die
der fettlöslichen Vitamine in den Blut-
­verschiedensten Inhaltsstoffe der
kreislauf sind. Sie sind vor allem in
Nahrung in einem ausgewogenen
pflanzlichen Nahrungsmitteln (z. B.
Verhältnis.
Ölen und Nüssen) enthalten. Leider
ist unsere Durchschnittskost nicht
Fett
besonders reich damit ausgestattet,
Fett ist ein großzügiger Energiespen-
wohin­gegen gesättigte Fettsäuren mit
der: 1 g liefert dem Körper 9 kcal
­tierischem Fett, Fleisch und Wurst so-
(39 kJ). Ein Überangebot an Nah-
wie Käse und Butter oft im Übermaß
rungsfetten führt schnell zu Über­
konsumiert werden. Gesättigte Fett-
gewicht. Allerdings kann man nicht
säuren sollten nicht mehr als ein
voll­ständig auf Fett verzichten: Es
Sechstel der Gesamtfettzufuhr aus­
ist beispielsweise erforderlich, um
machen. Zudem sollten etwa doppelt
die fettlöslichen Vitamine A, D, E
so viele einfache wie ungesättigte
und K aufzunehmen.
Fettsäuren aufgenommen werden.
Triglyzeride und Cholesterin sind
Cholesterin kommt ausschließlich
Bestandteile der Fette.
in tierischen Nahrungsmitteln vor.
Liegt der Gesamtcholesterinwert des
Triglyzeride sind aus drei Fett­
Blutes längere Zeit über 250 mg/dl,
säuren und Glyzerin zusammen­
können die Blutgefäße nachhaltig
geschweißt. Sie werden nicht nur als
geschädigt werden (Arterio­sklerose,
Nahrungsfette aufgenommen, son-
Herzinfarkt und andere Gefäßkom­
dern können auch aus Kohlen­
plikationen).
hydraten im Fettgewebe und in der
Leber aufgebaut und dann gespei-
Fettbedarf
chert werden.
Nehmen Sie nicht mehr als 60 bis
80 g Fett am Tag zu sich. Da sich Fett
Das benötigt der Körper 9
in vielen Lebensmitteln versteckt,
Übergewichtige sollten wie Normal-
lohnt es sich, die Nährwertangaben
gewichtige auf ein ausgewogenes
auf verpackten Lebensmitteln zu le-
Verhältnis von tierischen und pflanz-
sen. Bei den „sichtbaren“ Koch-, Brat-
lichen Eiweißen achten und fettarme
und streichfetten sollten Sie sich auf
Nahrungsmittel zur Deckung des
30 bis 40 g/Tag beschränken, dies
Eiweißbedarfs bevorzugen.
entspricht 3–4 Esslöffeln Fett/Tag.
Kohlenhydrate
Bevorzugen Sie pflanzliche Fette,
Dieser Energielieferant für ­Muskeln,
z. B. Raps-, Soja-, Oliven- oder
Nerven und Gehirn liefert den Haupt-
Walnussöl und hochwertige, un­
teil unserer Nahrungsenergie. K
­ ohlen-
gehärtete Margarine. Sie sind reich
hydrate werden in Magen und Darm
an ­ungesättigten Fettsäuren, die
zu Traubenzucker ­abgebaut, der über
die Konzentration des „schlechten“
den Blutkreislauf die Zellen versorgt.
LDL-Cholesterins senken können.
Kohlenhydrate begegnen uns in der
Eiweiß
Nahrung als Einfachzucker (­Trauben-
Eiweiß sättigt und sorgt für den Auf-
zucker und Frucht­zucker), Zweifach-
bau und Erhalt der Körperzellen. Mit
zucker (­Haushaltszucker, Milch- und
dem Eiweiß werden lebenswichtige
Malz­zucker) und M
­ ehrfachzucker oder
Aminosäuren aufgenommen, die der
Stärke (Getreide­produkte, Kartoffeln,
Organismus nicht selbst aufbauen
­Gemüse).
kann. Allerdings nehmen wir Eiweiß
in der Regel im Übermaß auf (1,5 g
Während der Verdauungsprozesse
statt 0,8–1 g/kg Körper­gewicht).
werden Mehrfach- zu Einfachzuckern
abgebaut. Da die Einfachzucker
Tierisches Eiweiß – enthalten in
selbst schon in dieser Form vorlie-
Fleisch, Fisch, Eiern und Milch­
gen, gelangen sie sehr schnell ins
produkten – ist besonders hoch­
Blut. Auch bei den Zweifachzuckern
wertig in Kombination mit pflanz­
läuft dieser Prozess sehr schnell ab.
lichem Eiweiß, das sich besonders
Sie lassen den Blut­zucker­spiegel
reichlich in Hülsenfrüchten, Sesam,
rasch ansteigen und regen damit
Mohn und Nüssen befindet.
eine ausgeprägte Insulinausschüttung an.
10 Das benötigt der Körper
Das Insulin wiederum sorgt für einen
in begrenztem Umfang zu Fett um-
rapiden Blutzuckerabfall, der sich mit
gewandelt, das im Fett­gewebe ge-
einem erneuten Hunger­gefühl be-
speichert wird.
merkbar macht.
Ballaststoffe
Wer abnehmen möchte, sollte also
Diese unverdaulichen Nahrungs-
komplexe Kohlenhydrate in Form von
bestandteile fördern die Verdauung,
Vollkornprodukten, Gemüse und Salat
sind gut bekömmlich und haben ei-
bevor­zugen: Sie sättigen nicht nur län-
nen hohen Sättigungswert. Sie sind
ger, sondern sind auch mit reichlich
annähernd kalorienfrei und verzö-
­Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen
gern die Kohlenhydrat­aufnahme ins
verbunden. Viele Ein- und Zweifach­
Blut, sodass der Blutzuckerspiegel
zucker hingegen sind „leere Kalorien“.
nur langsam ansteigt. Diese Eigenschaften machen die Ballaststoffe
Eine Zwischenstellung nimmt das
für das Abnehmen so wichtig.
Obst ein. Um einen raschen Blutzuckeranstieg zu vermeiden, ist eine
Ballaststoffe sind reichlich enthalten
Kombination z. B. Obst mit einer klei-
in den Randschichten des Getreide-
nen Nussmenge oder Obst mit einem
korns, in Vollkornprodukten, Obst
Milchprodukt empfehlenswert.
und Gemüse.
Auch beim Abnehmen darf die Koh-
Vitamine/Mineralstoffe/
len­hydratzufuhr nicht zu sehr verrin-
Spurenelemente
gert werden: Leistungsabfall, Müdig-
Vitamine sind zwar keine direkten
keit und Unterzuckerungserscheinun-
Energie­lieferanten, sorgen jedoch
gen wie Schwindel, Schweiß­ausbrü-
dafür, dass Ei­weiß, Fett und Kohlen­
che, Schwächegefühl und Konzen­
hydrate dem Körper die nötige Ener-
trationsstörungen wären die Folge.
gie ­liefern können. So sind die Vitamine B1, B2 und B6 am Eiweiß-, Fett-
Isst man mehr Kohlenhydrate, als
und Kohlenhydrat­stoffwechsel betei-
der Körper benötigt, können sie in
ligt. Vitamin C verbessert die Eisen-
Form von Glykogen in Leber und
aufnahme, fördert die Knochen- und
Muskelgewebe gespeichert werden.
Blutbildung und hilft bei der Abwehr
Sind diese Speicher voll, werden sie
von Infektions­krankheiten.
Das benötigt der Körper 11
Mineralstoffe und Spurenelemente
-frei (Tee und Kaffee ohne Zusätze,
spielen eine ­wesentliche Rolle bei den
Mineral­wasser, Wasser, Gemüsesäfte,
biolo­gischen Vorgängen im Körper. So
Fruchtsaftschorlen stark verdünnt im
sind Magnesium, Natrium und ­Kalium
Verhältnis 3:1).
besonders für die Steuerung der Erreg­­­
barkeit von Muskeln verantwortlich,
Mit der Flüssigkeit können Sie nicht
Kalzium für den Aufbau und die Erhal-
nur ein eventuell aufkommendes
tung von Knochen und Zähnen, Eisen
Hungergefühl gut beherrschen, sie
für den Sauerstofftransport im Blut.
wirkt auch an­regend auf den Kreislauf und unterstützt die Verdauung.
Wenn Sie sich ausgewogen e
­ rnäh­ren
und täglich Obst, Gemüse und Voll-
Flüssigkeit bekommt Ihr Körper auch
kornprodukte zu sich nehmen, ver-
durch feste Nahrungsmittel wie z. B.
sorgen Sie Ihren Körper ausreichend
Obst und Gemüse z
­ ugeführt. So be-
mit Vitaminen, Mineralstoffen und
steht eine Gurke zu 97 % aus Wasser,
Spurenelementen.
eine Tomate zu 94 %.
Flüssigkeit
Ein gesunder Erwachsener sollte täg-
Wer abnehmen möchte, sollte seinen
lich ca. 2 Liter Flüssigkeit zu sich
Körper ausreichend mit Flüssigkeit
nehmen, davon 1,5 Liter als Getränk
­versorgen – jedoch kalorienarm oder
– ganz besonders beim Abnehmen.
12 Diäten – Sinn und Unsinn
Die Prinzipien einer gesunden Ernährung
1. Achten Sie auf Ihre tägliche Fettaufnahme.
Verringern Sie Ihre tägliche Fettration:
W Meiden Sie fettreiche Nahrungsmittel, einschließlich Süß- und Backwaren.
W Tauschen Sie bei Wurst und Milchprodukten fettreiche gegen fettarme Sorten.
W Verwenden Sie alle sichtbaren Fette (Streich-, Koch- und Bratfett) sehr sparsam.
W Bevorzugen Sie pflanzliche Öle und Fette – sie sind zwar nicht energieärmer,
für den Körper jedoch wichtiger.
W Entscheiden Sie sich für fettarme Zubereitungsmethoden
(Dämpfen, Dünsten, Grillen, Kurzbraten).
2. Essen Sie komplexe Kohlenhydrate.
Dazu zählen Vollkornprodukte, Kartoffeln, Gemüse, Salat und Obst.
3. Vorsicht mit Zucker, Süßigkeiten und Kuchen.
4. Essen Sie ausreichend Eiweiß.
Die optimale Eiweißmenge können Sie erreichen, wenn Sie zwei bis drei kleinere
Fleischportionen und ein bis zwei Portionen Fisch pro Woche essen. Auch pflanz­
liches Eiweiß, z. B. in Form von Hülsenfrüchten, trägt zur Deckung bei.
5. Essen Sie reichlich Ballaststoffe.
Ihre Ballaststoffaufnahme erhöht sich automatisch, wenn Sie mehr Vollkorn­
produkte, Gemüse und Obst essen.
6. Halten Sie Nahrungspausen ein.
Essen Sie regelmäßig und achten Sie auf Nahrungspausen zwischen den Mahl
zeiten von mindestens drei bis vier Stunden, damit naschen Sie nicht unkontrol liert zwischendurch.
7. Trinken Sie vorwiegend kalorienfreie oder -arme Getränke.
Dazu gehören Mineralwasser, Kräuter- und Früchtetees, Kaffee (maximal fünf
Tassen/Tag), s­ chwarzer oder grüner Tee, ungezuckerte Obst- oder Gemüsesäfte
­(verdünnt mit Mineralwasser im Verhältnis 3:1). Meiden Sie stark zuckerhaltige
Getränke (Softdrinks) und Alkohol!
Diäten – Sinn und Unsinn 13
Diäten – Sinn und Unsinn
Generell werden einseitige und viel-
und zu einem Vitaminmangel kom-
seitige (ausgewogene) Diäten ange-
men. ­
boten. Beiden Diätformen ist eine
begrenzte Kalorienzahl gemeinsam.
Problematisch wird es auch, wenn
Ihnen eine solche Diät nicht schmeckt
Einseitige Diäten (Reis-, Eier-, ­Kar-
– Sie werden mogeln oder vorzeitig
toffel-, Obstdiäten usw.) ver­sprechen
aufgeben.
meist schnellen und „pfundigen“ Erfolg. Tatsächlich geht Ihr Gewicht in-
Hinzu können unangenehme Begleit­
nerhalb weniger Tage um mehrere
erscheinungen einer (Kohlenhydrat-)
Kilogramm zurück. Der Erfolg hält
Mangelernährung kommen: Nervo­
oft leider nicht lange an.
sität, Konzen­trationsschwäche, Leistungsabfall, Müdigkeit, Magen- und
Besonders problematisch sind aus
Darm­beschwerden, Kreislaufproble-
ernährungsphysiologischer Sicht ei-
me, Stressanfälligkeit.
weiß- und fettreiche Diäten:
Die schnell abgenommenen Pfunde
Bei eiweißreichen Diäten kommt es
schleichen sich nach Ende der Diät
aufgrund der g
­ roßen Eiweißmengen
meist ebenso rasch wieder ein und
zu erheb­lichen Rückständen von
bringen Sie in den bekannten Jojo-
Stickstoff und Purinen im Organis-
Effekt: Eine erneute Diät wird erfor-
mus. Das ­belastet die Nierenfunktion
derlich und Ihr K
­ örper kann die Fehl­
und führt zur Ablagerung von Harn­
ernährung nicht a
­ usgleichen.
säure in Nieren (Nierensteine) und
­Gelenken (Gicht). Häufig folgt auf
Eine Diät macht nur dann Sinn, wenn
eine Eiweißdiät auch Heiß­hunger
sie alle lebensnotwendigen Nährstof-
auf Kohlen­hydrate, insbesondere
fe in einem ausgewogenen Verhält-
auf ­Süßigkeiten – gibt man dem
nis und in ausreichender Menge ent-
nach, ist der Diäterfolg gleich Null.
hält und Ihnen den ­Einstieg in eine
gesunde, vollwertige Ernährung er-
Bei den fettreichen Diäten kann es zu
einer Erhöhung des Blutfettspiegels
leichtert.
14 Ausgewogene Ernährung und Bewegung statt Diät
Ausgewogene Ernährung
und Bewegung statt Diät
Es gibt sie nicht, die „Wunderdiät“, die
und Bereitschaft für Ihren „Abnehm-
Sie nur eine begrenzte Zeit einhalten
plan“ zu bekommen und Ihre Moti-
müssen, um Ihr Wunschgewicht zu
vation zu erhalten. Oft ist in den
erreichen und zu halten. Der Begriff
ersten Wochen die Motivation hoch,
Diät stammt aus dem Griechischen
Sie treiben Sport und ernähren sich
„diaita“ und wurde ursprünglich im
ausgewogen. Versuchen Sie, diesen
Sinne von „Lebensführung/Lebens-
Lebensstil auf lange Sicht beizube-
weise“ verwendet. Und darum geht
halten – und zwar mit Spaß und
es auch. Eine lebenslange sorgfältige
Überzeugung.
Auswahl der Lebensmittel – viel Gemüse, Obst und Vollkornprodukte,
Die deutsche Gesellschaft für Ernäh-
weniger Fett – und ergänzend dazu
rung (DGE) empfiehlt allen, die lang-
reichlich körperliche Bewegung soll-
fristig abnehmen und ihr Gewicht
ten Ihre Lebensweise prägen.
halten wollen, eine mäßig energie­
reduzierte, vollwertige Mischkost in
Neben der Ernährungsumstellung
Kombination mit regelmäßiger kör-
und der Bewegung sollte die Ent-
perlicher Bewegung. Die energiere-
spannung nicht zu kurz kommen.
duzierte Mischkost soll ca. 500 kcal
Progressive Entspannungstechniken
unter dem Richtwert für die Energie-
(z. B. nach Jacobson) oder Yoga kön-
zufuhr Ihrer Altersgruppe liegen. So
nen Ihnen helfen, die nötige Ruhe
ist die Aufnahme einer ausreichen-
Ausgewogene Ernährung und Bewegung statt Diät 15
den Menge aller essenziellen Nähr-
Richtwerte und Empfehlungen
stoffe gewährleistet. Bei der Auswahl
für die Energiezufuhr
der Lebensmittel dürfen und sollen
Tabelle 1 gibt Ihnen einen Überblick
Sie Ihre Essensvorlieben berücksichti-
über die durchschnittliche Höhe der
gen, denn sonst verlieren Sie schnell
Energiezufuhr für Personen, die eine
den Mut und die Lust.
körperlich leichte berufliche Tätigkeit
ausüben. Je nach körperlicher Belas­
Die Richtwerte für die durchschnitt­
tung kommt noch der sogenannte
liche Energiezufuhr sind je nach Ge-
Leistungsumsatz hinzu (s. Tabelle 2).
schlecht, Alter und körperlicher Belastung unterschiedlich. Für einen ersten
Ihre persönlichen Werte für die
Eindruck können Sie sich an den fol-
empfohlene Energiezufuhr können
genden beiden Tabellen zu Energie­
Sie im Internet unter http://ogy.de/
umsatz und -zufuhr orientieren.
energiebedarf ermitteln.
Tabelle 1: Richtwerte für die Energiezufuhr (leichte Tätigkeit)
Alter
männlich
weiblich
15 bis unter 19 Jahre
2.600 kcal
2.000 kcal
19 bis unter 25 Jahre
2.400 kcal
1.900 kcal
25 bis unter 51 Jahre
2.300 kcal
1.800 kcal
51 bis unter 65 Jahre
2.200 kcal
1.700 kcal
über 65 Jahre
2.100 kcal
1.700 kcal
Quelle: DGE, Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, 2017
Tabelle 2: Tätigkeitseinschätzung für den Leistungsumsatz
leichte Tätigkeit
Büroangestellte/r
Hausfrau/-mann
Lehrer/in
Schneider/in
Pkw-Fahrer/in
Kalorienaufschlag:
mittelschwere
Tätigkeit
Schlosser/in
Maler/in
schwerste Tätigkeit
Gärtner/in
Verkäufer/in
Autoschlosser/in
schwere
Tätigkeit
Maurer/in
Leistungssportler/in
Masseur/in
Dachdecker/in
Zimmermann
ca. 400 kcal
ca. 700 kcal
ca. 1.000 kcal
Quelle: DGE, Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, 2017
Hochofenarbeiter
Arbeiter im Steinkohlebau
(Hauer)
Hochleistungssportler/in
Waldarbeiter/in
Stahlarbeiter
16 Ausgewogene Ernährung und Bewegung statt Diät
Eine gute vollwertige Ernährung ist
Milch oder Jod, Selen und Ome-
keine Zauberei. Die DGE hat zehn Re-
ga-3-Fettsäuren in Seefisch.
geln formuliert, die Ihnen helfen,
Fleisch ist Lieferant von Mineral-
genuss­voll und gesund zu essen.
stoffen und Vitaminen (B1, B6
1. Vielseitig essen
Genießen Sie die Lebensmittelvielfalt. Bevorzugen Sie Lebensmittel aus Ihrer Region.
2. Reichlich Getreideprodukte –
und Kartoffeln
Brot, Nudeln, Reis, Getreideflocken, am besten aus Vollkorn,
sowie Kartoffeln enthalten reichlich Vitamine, Mineralstoffe sowie Ballaststoffe und sekundäre
Pflanzenstoffe. Verzehren Sie diese Lebensmittel mit möglichst
fettarmen Zutaten.
und B12). Mehr als 300–600 g
Fleisch und Wurst pro Woche –
möglichst fettarm – sollten es
nicht sein.
5. Wenig Fett und fettreiche
Lebensmittel
Fett liefert lebensnotwendige (essenzielle) Fettsäuren und fetthaltige Lebensmittel enthalten auch
fettlösliche Vitamine. Fett ist besonders energiereich, daher kann
zu viel Nahrungsfett Übergewicht
fördern. Bevorzugen Sie pflanzliche Öle und Fette (z. B. Raps- und
Sojaöl und daraus hergestellte
3. Gemüse und Obst –
Streichfette). Achten Sie auf un-
Nimm „5 am Tag“ …
sichtbares Fett, das in Fleischer-
Genießen Sie drei Portionen Ge-
zeugnissen, Milchprodukten,
müse oder Salat und zwei Por­
Gebäck und Süßwaren sowie in
tionen Obst pro Tag – möglichst
Fast-Food- und Fertigprodukten
frisch, nur kurz gegart, oder auch
meist enthalten ist. Insgesamt
eine Portion als Saft – idealerweise
60 bis 80 Gramm Fett pro Tag
zu jeder Hauptmahlzeit und auch
reichen aus.
als Zwischenmahlzeit.
4. Täglich Milch und Milchpro-
6. Zucker und Salz in Maßen
Verzehren Sie Zucker und Lebens-
dukte; ein- bis zweimal in der
mittel bzw. Getränke, die mit ver-
Woche Fisch; Fleisch, Wurst-
schiedenen Zuckerarten (z. B. Glu-
waren sowie Eier in Maßen.
kosesirup) hergestellt wurden,
Diese Lebensmittel enthalten wertvolle Nährstoffe, z. B. Calcium in
nur gelegentlich. Würzen Sie kreativ mit Kräutern und Gewürzen
Ausgewogene Ernährung und Bewegung statt Diät 17
und wenig Salz. Verwenden Sie
Salz mit Jod und Fluorid.
7. Reichlich Flüssigkeit
Trinken Sie rund 1,5 bis 2 Liter
Flüssigkeit jeden Tag. Bevorzugen Sie Wasser und andere kalorien­arme Getränke. Alkoholische
Getränke sollten nur gelegentlich
und nur in kleinen Mengen konsumiert werden.
8. Schmackhaft und schonend
zubereiten
Garen Sie die jeweiligen Speisen
bei möglichst niedrigen Temperaturen, soweit es geht kurz, mit
9. Sich Zeit nehmen und
genießen
Bewusstes Essen hilft, richtig
zu essen und rechtzeitig aufzuhören. Auch das Auge isst mit.
Lassen Sie sich Zeit beim Essen.
10.Auf das Gewicht achten und
in Bewegung bleiben
Ausgewogene Ernährung, viel
körperliche Bewegung und Sport
(30 bis 60 Minuten pro Tag) gehören zusammen. Mit dem richtigen Körpergewicht fühlen Sie sich
wohl und fördern Ihre Gesundheit.
wenig Wasser und wenig Fett –
Die Ursache für Übergewicht liegt in
das erhält den natürlichen Ge-
dem Missverhältnis von Energieauf-
schmack, schont die Nährstoffe
nahme und -verbrauch: Angesichts
und verhindert die Bildung
der weit verbreiteten Bewegungs-
schädlicher Verbindungen.
armut wird zu viel gegessen und das
Verhältnis stimmt nicht mehr.
18 Abnehmen durch Bewegung
Abnehmen durch Bewegung
Um Pfunde abzubauen, reicht es also
greifen die Fettpolster an und sind
nicht aus, nur weniger zu essen. Sie
ideale Sportarten zum Abnehmen.
müssen sich auch mehr bewegen.
Das lenkt Sie im Übrigen vom Essen
Wenn Sie stark übergewichtig sind
ab und hält Sie bei Laune.
und/oder Probleme mit den Gelenken haben, sollten Sie sich für Rad-
Alle Bewegungschancen nutzen
fahren oder Schwimmen entschei-
Vergeben Sie künftig keine Möglich-
den. Dabei werden Skelett und
keiten für mehr Bewegung im Alltag:
Bewegungsapparat von allzu großer
Steigen Sie Treppen, statt den Aufzug
Tragearbeit entlastet und Knochen
zu nehmen. Legen Sie Arbeits- und
und Gelenke geschont.
Einkaufswege weit­gehend zu Fuß
oder mit dem Rad zurück. S
­ tehen
Auch tägliche stramme Spazier­gänge
Sie zwischendurch immer mal von
sind sinnvoll – Hauptsache, Sie
Ihrem Bürostuhl auf. Arbeiten Sie im
­bringen Ihren Kreislauf entweder
Garten. Toben Sie mit Ihren Kindern
und Enkeln ...
für 150 Minuten pro Woche (z. B.:
5 × 30 Minuten oder 2 × 75 Minuten) auf einen Pulsschlag von ca.
Beim Ausdauersport purzeln
(180 – Lebensalter) Pulsschläge pro
die Pfunde
Minute ODER 80 Minuten pro Woche
Laufen – Walken oder Joggen –, Rad-
(2 × 40 Minuten oder 1 × 80 Minu-
fahren, Wandern und S
­ chwimmen
ten) auf eine Pulsfrequenz von 10
Abnehmen durch Bewegung 19
bis 20 Pulsschläge höher je nach
Wenn Sie dabei ins Schwitzen k
­ om-
Ausgangspuls und individuellem
men, ist das kein Zeichen von Über-
Maximalpuls.
lastung, sondern von Kreis-lauftraining und Konditionsaufbau. Gleich-
Gymnastik für Beweglichkeit
zeitig verbrennt Ihr Körper dabei
Wenn Sie keine Zeit haben, ins Fit-
Kalorien und somit Fett.
ness-Studio zu gehen oder eine
Joggingrunde zu drehen, dann ab­
Übung für den Bauch
solvieren Sie doch zu Hause ein
Legen Sie sich auf den Rücken und
kleines Gymnastikprogramm. Schon
stellen Sie die Knie hüftbreit vonein-
zehn Minuten pro Tag können effek-
ander auf. Die Arme liegen locker ne-
tiv sein. Üben Sie möglichst bei offe-
ben dem Körper. Heben Sie nun Kopf,
nem Fenster, um sich ausreichend
Schultern, die gestreckten Arme mit
mit Sauerstoff zu versorgen.
angewinkelten Händen und Brustwirbelsäule langsam an und rollen Sie
Mit einem gut zusammengestellten
dann wieder – Wirbel für Wirbel – in
Gymnastik­programm können Sie
die Rückenlage ab. Führen Sie diese
Ihre Beweglichkeit verbessern, über-
Übung zehnmal durch, machen sie
forderte und häufig verspannte
dann zehn Sekunden Pause und wie-
Muskeln dehnen und im Alltag
derholen Sie die Einheit noch zwei-
unterforderte Muskeln kräftigen.
mal.
20 Abnehmen durch Bewegung
Übung für die Brustmuskulatur
Dehnung der
Setzen Sie sich aufrecht auf die vor-
Oberschenkelmuskulatur
dere Stuhlkante, die Füße stehen
Legen Sie sich auf die Seite und zie-
hüftbreit auseinander und fest auf
hen Sie die Beine an. Greifen Sie mit
dem Boden. Spannen Sie den Bauch
der oberen Hand zum Fußrücken des
leicht an, winkeln Sie den linken Arm
oberen Beines. Das Becken bleibt
nach oben an und strecken Sie den
senkrecht zum Boden. Ziehen Sie
rechten Arm nach unten. Drehen Sie
nun den Fuß zum Gesäß, bis Sie im
nun den steifen Oberkörper nach
vorderen Oberschenkel eine Deh-
links, bis Sie mit der ausgestreckten
nung verspüren. Halten Sie diese
rechten Hand die Außenseite des lin-
Spannung zehn Sekunden lang, las-
ken Knies berühren, die Handfläche
sen Sie dann den Fuß los und pausie-
weist dabei nach außen. Halten Sie
ren Sie zehn Sekunden lang. Wieder-
diese Position zehn Sekunden lang,
holen Sie die Übung noch zweimal,
wechseln Sie dann die Seite. Wieder-
wechseln Sie dann die Seite.
holen Sie die Übung fünfmal.
Abnehmen durch Bewegung 21
Mobilisation der
rechten Hand Richtung Boden und
Lendenwirbelsäule
drehen Sie den Oberkörper gleich­
Legen Sie sich auf den Rücken und
zeitig zur linken Seite. Halten Sie
strecken Sie den linken Arm zur
diese Position zehn Sekunden lang.
Seite. Legen Sie das linke Bein an­
Wiederholen Sie das zehnmal und
gewinkelt über das rechte. Drücken
üben Sie dann nach der anderen
Sie das angewinkelte Bein mit der
Seite.
22 Auf Dauer schlank
Auf Dauer schlank
Die Erfahrungen, die Sie mit Ihrem
W
Wählen Sie für Ihre Mahlzeiten
neuen Ernährungs- und Bewegungs-
Lebensmittel aus, die lange satt
konzept gesammelt haben, sollten
machen. So vermeiden Sie Heiß-
Sie nun auch im Alltag nicht verges-
hunger­attacken.
sen. Nur so werden Sie auf Dauer
schlank und fit bleiben.
W
auf eine ausgewogene ­Ernährung.
Gehen Sie vor allem niemals
Ab und an zu „sündigen“ ist kein
­hungrig einkaufen.
Beinbruch, wenn Sie sich im Prinzip an die folgenden Regeln einer
W
­ge­sunden Lebensweise halten:
W
Ausdauersportarten.
Sie auf Nahrungspausen zwischen
nicht unkontrolliert zwischendurch.
Vorsicht mit Dickmachern
W
Bewegen Sie sich ausgiebig.
­Bevorzugen Sie Gymnastik und
Essen Sie regelmäßig und achten
W
drei Stunden, damit naschen Sie
Unternehmen Sie viel, seien Sie
kontaktfreudig.
aus­gewogenen Ernährung und
den Mahlzeiten von mindestens
Planen Sie Ihre Einkäufe mit Blick
W
Üben Sie sich in Geduld.
Wir wünschen Ihnen Durchhalte­
vermögen und einen dauerhaften
Erfolg beim Abnehmen.
(zuckerhaltige Kohlenhydrate,
Fett, Alkohol).
Ihre IKK classic
Tipps zum Weiterlesen 23
Tipps zum Weiterlesen
Buchtitel
Autor/Verlag
Preis/EAN-Nr.
Simplify Diät. Einfach besser
essen und schlank bleiben.
D. Cramm
Campus Verlag (2012)
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Familie in Form – schlank
werden, schlank bleiben
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Wer abnimmt, hat mehr Platz
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BRIGITTE-Diät: Abnehmen
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Artikel-Nr. 520013-IKK classic · Stand 1/2017
ikk-classic.de
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