3. Ernaehrungsberatungs-Termin

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Das Tellermodell
Essen Sie täglich 3 Hauptmahlzeiten.
•
Eine Mahlzeit entspricht einer Menge von ca. 6 Esslöffeln.
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Bei kleinen Portionen ist eine sorgfältige Zusammenstellung der Mahlzeiten besonders
wichtig, um einem Nährstoffmangel vorzubeugen.
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Bei der Auswahl der Mahlzeiten können Sie sich am Tellermodell orientieren, dabei sind
hochwertige Lieferanten von Eiweiß, Kohlenhydraten, Obst und Gemüse besonders wichtig.
So wählen Sie bei den Mahlzeiten hochwertige:
Eiweißlieferanten wie z.B. Milchprodukte, Fisch, Fleisch, Ei, Tofu. Diese helfen Ihnen, dem
Abbau von körpereigenem Muskeleiweiß entgegen zu steuern.
Kohlenhydratlieferanten wie z.B. Brot, Kartoffeln, Reis, Müsliflocken, Teigwaren. Diese
helfen Ihnen, den Blutzuckerspiegel konstant zu halten und so Hungergefühle
einzudämmen. Vor allem komplexe Kohlenhydrate wie Vollkornbrot bewirken eine längere
Sättigung.
Gemüse- und Obstlieferanten. Diese enthalten neben Vitaminen, Mineralstoffen und sek.
Pflanzenstoffen auch Ballaststoffe, welche die Verdauung positiv unterstützen.
FS: z.B. Konfitüre, Obst
ME: z.B. Gemüse, Salat
AE: z.B. Salat, Tomate
FS: z.B. Flocken, Brot
FS: z.B. Quark, Käse, Milch
ME: z.B. Nudeln, Reis, Kartoffeln
ME: z.B. Fleisch, Fisch, Ei, Tofu
AE: z.B. Brot
AE: z.B. Wurst, Käse, Vegetarisch
Bariatrische Chirurgie Stufe 3 + 4:
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Der Übergang zwischen Stufe 3 und 4 ist fließend.
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Beginnen Sie mit der Umstellung auf weiche Lebensmittel und Speisen. Wenn Sie diese gut
vertragen können Sie weitere Lebensmittel ausprobieren:
o Feines Vollkornbrot und Müsliflocken
o frisches Obst, Salat und Gemüse (evtl. fein geraffelt) in kleinen Mengen
o ein kleines Stück Fleisch gut gekaut
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Nach und nach kann praktisch wieder alles gegessen werden. Achten Sie darauf, dass Sie
weiterhin langsam essen und gut kauen.
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Eine fettarme Lebensmittelauswahl unterstützt die Gewichtsabnahme.
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Zwischenmahlzeiten sind nicht mehr notwendig. Bei Bedarf sind Obst, Rohkost und
fettarme Milchprodukte empfehlenswert.
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Süßigkeiten, Kuchen und Schokolade sind Genussmittel und sollten sehr bewusst
gegessen werden.
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Unterwegs / im Restaurant.
o Da Sie nur noch über ein kleines Magenvolumen verfügen, sind die üblichen
Portionen in der Gastronomie zu groß.
o Versuchen Sie eine kleine Portion zu bestellen. Auch wenn dies nicht in der Karte
aufgeführt ist, geht die Küche oftmals darauf ein.
o Ernennen Sie die Vorspeise auf der Karte zu ihrer Hauptspeise. Diese Portionen sind
in der Regel kleiner und damit besser geeignet.
•
Eine Ergänzung von Vitaminen und Mineralstoffen ist notwendig. Über geeignete Vitaminund Mineralstoffpräparate werden Sie in der AZS - Sprechstunde informiert.
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Trotz Vitamin- und Mineralstoffpräparaten ist eine ausgewogene Ernährung wichtig für die
Versorgung mit sekundären Pflanzenstoffen und Ballaststoffen.
Tagesbeispiel Bariatrische Chirurgie Stufe 3 (weiche Kost)
1
1 TL
1 TL
1 EL
1
Getränk + Benefiber
Scheibe Vollkornbrot
Halbfettmargarine
Konfitüre
Magerquark
Milchprodukt + Protein 88
3 EL Pfannkuchen
1 EL Tomatensauce
2 EL Zucchinigemüse
max. 200 ml Saft
1
1 TL
1
1 TL
1
Getränk + Benefiber
Scheibe Vollkornbrot
Halbfettmargarine
Scheibe Wurst
Käse
Kiwi
Tagesbeispiel Bariatrische Chirurgie Stufe 4 (Vollkost)
½
1 TL
1 TL
1 EL
1
Getränk + Benefiber
Vollkornbrötchen
Margarine / Butter
Konfitüre
Streichkäse
Milchprodukt + Protein 88
2 EL Gulasch
2 EL Nudeln
2 EL Karottengemüse
max. 200 ml Saft
Dumping Syndrom
Getränk + Benefiber
½
Vollkornbrötchen
1 TL Margarine / Butter
1
Scheibe Wurst
1
Scheibe Käse
1
Essiggurke
1
kleines Obst
Das Dumping Syndrom ist eine häufige Komplikation bei Magenoperationen.
Man unterscheidet zwischen Früh- und Spätdumping.
Frühdumping
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Tritt kurz nach dem Essen auf.
•
Anzeichen hierfür sind z. B. Blässe, Druckgefühl im Oberbauch, Erbrechen, Übelkeit,
Schwindel, Schwäche oder Durchfall.
•
Die Verkleinerung des Magens führt zu einem schnelleren Übertritt des Speisebreis in
den Darm, dieses bewirkt eine starke Dehnung.
•
Zu große Portionen verstärken ebenfalls diesen Dehnungsreiz im Darm.
•
Auch einfache Kohlenhydrate wie z.B. Zucker, Limonade oder raffinierte Stärkeprodukte
wie z.B. Weißbrot, helle Teigwaren verursachen eine zusätzliche Dehnung durch
Wassereinstrom in den Darm.
Spätdumping
•
Tritt ca. 2 bis 3 Stunden nach dem Essen auf.
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Anzeichen hierfür sind z. B. Schweißausbruch, Unterzuckerung, Hungergefühl oder
niedriger Blutdruck.
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Der Verzehr von einfachen Kohlenhydraten führt zu einer übermäßigen
Insulinausschüttung. Diese bewirkt ca. 2 – 3 Stunden nach dem Essen einen starken
Blutzuckerabfall.
Empfehlungen:
•
Häufige kleine Mahlzeiten über den Tag verteilen.
•
Hastiges Essen vermeiden und ausgiebig kauen.
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Lösliche Ballaststoffe und komplexe Kohlenhydrate bevorzugen.
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Zuckerhaltige Produkte meiden, evtl. auf Süßstoff ausweichen.
•
Nicht zu den Mahlzeiten trinken.
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Einfache Kohlenhydrate mit einem Eiweiß- oder Gemüselieferanten essen.
Wenn Beschwerden auftreten, können Sie sich hinlegen bis eine Besserung eintritt.
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