(Microsoft PowerPoint - Depression und Sucht_AnPorV\366lklingen

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Depression und Sucht
Prozess- und Ergebnisqualität,
Behandlungsempfehlungen
P. Missel, A. Wieczorek, S. Bick, R. Fischer
AHG Kliniken Daun
Ante portas-Veranstaltung
am 14.August 2013
in der Völklinger Hütte/Café Umwalzer
Gliederung
1.
2.
3.
4.
Hintergrund
Zur S3-Leitlinie „Unipolare Depression“
Methodik
Beschreibung der Klientel und des
Behandlungsverlaufes
3.1. Zur Klientel
3.2. Zum Behandlungsverlauf
3.3. Comorbiditäts-Koeffizienten
5. Katamnestik
4.1. Katamneseantworter
4.2. Katamnestische Erfolgsquote
4.3. Differentielle katamnestische Analysen
4.4. Poststationäre Behandlungsangebote
4.5. Affektive vs. Anpassungsstörungen
6. Diskussion
7. Literatur
Ante portas-Veranstaltung am 14.08.13 in der Völklinger Hütte
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1. Hintergrund
• Die Mitbehandlung komorbider Störungen, z. B.
depressiver Störungen, erfolgt in der nationalen
Suchtkrankenbehandlung suboptimal (vgl.
Weissinger et al, 2013).
• Internationale Ergebnisse zeigen, dass die
Mitbehandlung depressiver Störungen erforderlich
ist (vgl. Conner et al., 2009) und eine integrierte
Behandlung günstigere Ergebnisse bringt (vgl.
Baker et al., 2010).
Ante portas-Veranstaltung am 14.08.13 in der Völklinger Hütte
3
Aufschaukelung des Systems durch gegenseitige
Verstärkung (Vogelgesang, 2010)
Ante portas-Veranstaltung am 14.08.13 in der Völklinger Hütte
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2. Zur S3-Leitlinie „Unipolare
Depression“
Geltungsbereich:
• Unipolare depressive Störungen, d.h. depressive Episoden
(F32), rezidivierende depressive Störungen (F33),
anhaltende affektive Störungen (hier nur: Dysthymie,
F34.1) und sonstige affektive Störungen (hier nur:
rezidivierende kurze depressive Störungen, F38.1) ab
einem Behandlungsalter von 18 Jahren.
Zielsetzung:
• Erkennung, Diagnostik und Behandlung von Depressionen
in Deutschland zu verbessern.
• Schlüsselempfehlungen zu prioritären Versorgungsproblemen zwischen allen an der Versorgung beteiligten
Gruppen unter Einbeziehung von Patienten- und
Angehörigenvertretern abzustimmen, darzulegen und zu
implementieren.
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2. Zur S3-Leitlinie „Unipolare
Depression“
• Die Versorgungsabläufe für depressive Erkrankungen über
die verschiedenen Bereiche darzustellen, die dabei
entstehenden Entscheidungssituationen zu benennen und
das jeweilige Vorgehen der Wahl zu definieren.
• Spezifische Empfehlungen hinsichtlich der Abstimmung
und Koordination der Versorgung aller beteiligten
Fachdisziplinen und weiterer Fachberufe im Gesundheitswesen zu geben.
• Auf die Lebenszeitbezogen, weist ungefähr ⅓ der
Patienten mit affektiven Störungen einen Substanzmissbrauch auf. Bei ca. ¼ aller alkoholkranken Männern und
der Hälfte aller alkoholkranken Frauen treten Depressionen
auf.
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2. Zur S3-Leitlinie „Unipolare
Depression“
Statement zur psychischen Komorbidität:
Depressive Störungen treten oft gleichzeitig mit anderen
psychische Störungen auf.
Statement:
Bei schweren und rezidivierenden sowie chronischen
Depressionen, Dysthymie und Double Depression sollte
die Indikation zur Kombinationsbehandlung aus Pharmakotherapie und geeigneter Psychotherapie vorrangig vor
einer alleinigen Psychotherapie oder Pharmakotherapie
geprüft werden.
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3. Methodik
• In den AHG Kliniken Daun (Am Rosenberg und Thommener
Höhe) wurden von 2008 bis 2010 insgesamt N = 3.245
Patienten behandelt, hierbei wiesen N = 929 (28,6 %) eine
komorbide depressive Störung auf
(Frauen 29,0 %, Männer 28,5 %).
• Erhebung des Fachverbandes Sucht 2011: 25,1 %
(Frauen 34,5 %, Männer 21,2 %)
(Weissinger et al., 2013)
• Die vorliegende Untersuchung geht der Frage nach, inwieweit
sich die beiden Stichproben (mit bzw. ohne komorbide
depressive Störung) hinsichtlich der Klientel, des
Behandlungsverlaufes, der Komorbiditäts-Koeffizienten, der
katamnestischen Erfolgsquoten und der Inanspruchnahme
poststationärer Behandlungsangebote unterscheiden.
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3. Methodik
In den Jahren 2008 bis 2010 wurden in den AHG
Kliniken Daun (Am Rosenberg und Thommener Höhe)
3.245 Patienten mit einer Abhängigkeitserkrankung
behandelt. 929 dieser Patienten wiesen eine komorbide
depressive Störung auf, 2.316 Patienten keine
komorbide depressive Störung.
Für alle Patienten liegt eine Basisdokumentation Sucht
vor.
Ein Jahr nach der Entlassung haben 1.997 (61,5%)
dieser Patienten einen Katamnesebogen ausgefüllt,
569 (61,2 %) Patienten mit einer komorbiden
depressiven Störung und 1.428 (61,6 %) Patienten ohne
eine komorbide depressive Störung.
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3. Methodik
In diese Untersuchung sind die Daten der Basisdokumentation Sucht und der 1-Jahres-Katamnese
Sucht eingegangen.
Die Diagnosegruppen F31.3, F31.4, F31.5, F31.7, F32,
F33, F34.1, F43.20 und F43.21 definieren die
Zugehörigkeit zur Gruppe der komorbiden depressiven
Patienten.
Die F10.2 als Hauptdiagnose haben 830 (89,3 %)
Patienten der komorbiden depressiven
Patientengruppe und 2.155 (93,0 %) Patienten in der
Komplementärstichprobe.
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4. Beschreibung der Klientel und
des Behandlungsverlaufes
4.1. Zur Klientel
Klienten mit
komorb. depr.
Störung (929)
Komplementärstichprobe (2.316)
Merkmal
Anzahl
Prozent
Frauen
319
34,3 %
782
20,8 %
Feste Beziehung bei
Behandlungsbeginn
380
40,9 %
1.214
52,4 %
Arbeitsfähig vor Behandlungsbeginn
294
31,6 %
1.128
48,9 %
Arbeitsunfähig in den letzten 12
Monaten vor Behandlungsbeginn, 6
Monate und mehr
209
16,3 %
377
8,4 %
Arbeitslos in den letzten 6 Monaten vor
Behandlungsbeginn (ALG I und ALG II)
318
34,2 %
807
34,8 %
Keine Rente und kein Rentenantrag
bei Behandlungsbeginn
768
82,7 %
2.004
86,5 %
Anzahl
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Prozent
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4. Beschreibung der Klientel und
des Behandlungsverlaufes
4.1. Zur Klientel
Klienten mit
komorb. depr.
Störung (929)
Merkmal
Komplementärstichprobe (2.316)
Anzahl
Prozent
Anzahl
Prozent
Durch ärztl., psychoth. Praxis vermittelt
18
1,9 %
48
2,1 %
Durch Suchtberatungsstelle,
Fachambulanz vermittelt
475
51,1 %
1.246
53,8 %
Mittelwert
Mittelwert
Alter
46,7
46,4
Abhängigkeitsdauer in Jahren
16,0
16,1
Entzug/Entgiftung
4,6
3,6
Arbeitslosigkeitsdauer ununterbrochen
in Monaten
35,4
40,2
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4. Beschreibung der Klientel und
des Behandlungsverlaufes
4.1. Zur Klientel
Klienten mit
komorb. depr.
Störung (929)
Merkmal
Komplementärstichprobe (2.316)
Anzahl
Prozent
Anzahl
Prozent
Feste Beziehung bei Behandlungsende
358
38,6 %
1.162
50,2 %
Arbeitsfähig bei Behandlungsende
648
69,8 %
1.831
79,1 %
Arbeitslos bei Behandlungsende
358
38,5 %
930
40,2 %
6 Std. und mehr allgemein
leistungsfähig bei Behandlungsende
765
82,3 %
1.984
85,7 %
6 Std. und mehr für den letzten Beruf
leistungsfähig bei Behandlungsende
672
72,3 %
1.787
77,2 %
Keine Rente und kein Rentenantrag
bei Behandlungsende
766
82,5 %
1.984
85,7 %
Ante portas-Veranstaltung am 14.08.13 in der Völklinger Hütte
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4. Beschreibung der Klientel und
des Behandlungsverlaufes
4.1. Zur Klientel
Klienten mit komorb.
depr. Störung (929)
Diagnosen
Anzahl*
Prozent
F33 (rezidivierende depressive Störungen)
587
63,1 %
F43.21 (längere depressive Reaktion)
153
16,5 %
F34.1 (Dysthymia)
108
11,5 %
F32 (Depressive Episode)
66
7,1 %
F31.3 (bipolare affektive Störung, ggw.
leicht bis mittelgradig)
10
1,1 %
F31.7 (bipolare affektive Störung, ggw.
remmitiert)
4
0,4 %
F43.20 (kurze depressive Reaktion)
3
0,3 %
*Wegen 2 Patienten mit Doppeldiagnose N = 931
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4. Beschreibung der Klientel und
des Behandlungsverlaufes
4.2. Zum Behandlungsverlauf
Klienten mit
komorb. depr.
Störung (929)
Merkmal
Komplementärstichprobe (2.316)
Anzahl
Prozent
Anzahl
Prozent
Keine Suchtmittel während der
Behandlung
802
86,3 %
2.026
87,5 %
Planmäßige Beendigung
794
85,5 %
2.003
86,5 %
Günstige Prognose
(Therapeuteneinschätzung)
560
60,3 %
1.418
61,2 %
Mittelwerte
Mittelwerte
Behandlungsdauer in Tagen
89,0
84,7
Behandlungsdauer in Tagen bei
planmäßiger Entlassung
96,0
91,6
Ante portas-Veranstaltung am 14.08.13 in der Völklinger Hütte
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4. Beschreibung der Klientel und
des Behandlungsverlaufes
4.3. Comorbiditäts-Koeffizienten
Klienten mit
komorb. depr.
Störung (929)
Diagnose-Gruppen
Komplementärstichprobe (2.316)
Anzahl
Prozent
Anzahl
Prozent
149
16,0 %
344
14,9 %
Keine Psych.-Diagnosen
0
0%
1.785
77,1 %
Keine somatischen Diagnosen
91
9,8 %
330
14,2 %
Keine weiteren F1-Diagnosen
Ante portas-Veranstaltung am 14.08.13 in der Völklinger Hütte
16
4. Beschreibung der Klientel und
des Behandlungsverlaufes
4.3. Comorbiditäts-Koeffizienten
Klienten mit
komorb. depr.
Störung (929)
Komplementärstichprobe (2.316)
Mittelwert
Mittelwert
Anzahl weiterer F1-Diagnosen
1,3**
1,2**
Anzahl Psych.-Diagnosen
1,5**
0,3**
Anzahl somatischer Diagnosen
2,4**
2,2**
Merkmal
Anmerkung: Chi-Quadrat-Test * p < 0.05; ** p < 0.01
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5. Katamnestik
5.1. Katamneseantworter
Klienten mit
komorb. depr.
Störung (569)
Komplementärstichprobe (1.428)
Anzahl
Prozent
Anzahl
Prozent
Frauen
211
37,1 %
311
21,8 %
Feste Beziehung bei
Behandlungsbeginn
246
43,2 %
796
55,7 %
Feste Beziehung zum
Katamnesezeitpunkt
246
43,2 %
754
52,8 %
Arbeitslos in den letzen 6 Monaten vor
Behandlungsbeginn
161
28,3 %
436
30,5 %
Arbeitslos im Katamnesezeitraum
174
30,6 %
484
33,9 %
Arbeitslos zum Katamnesezeitpunkt
129
22,7 %
349
24,4 %
Merkmal
Ante portas-Veranstaltung am 14.08.13 in der Völklinger Hütte
18
5. Katamnestik
5.1. Katamneseantworter
Klienten mit
komorb. depr.
Störung (569)
Komplementärstichprobe (1.428)
Anzahl
Prozent
Anzahl
Prozent
6 Monate und mehr arbeitsunfähig vor
Behandlungsbeginn
107
18,8 %
134
9,4 %
6 Monate und mehr arbeitsunfähig
während Katamnesezeitraums
51
9,0 %
79
5,5 %
Keine Arbeitsunfähigkeit im letzten
Jahr
251
44,1 %
812
56,9 %
Merkmal
Ante portas-Veranstaltung am 14.08.13 in der Völklinger Hütte
19
5. Katamnestik
5.1. Katamneseantworter
Klienten mit
komorb. depr.
Störung (569)
Komplementärstichprobe (1.428)
Mittelwert
Mittelwert
Arbeitslosigkeitsdauer vor
Behandlungsbeginn in Monaten
33,2
38,7
Arbeitslosigkeitsdauer im
Katamnesezeitraum in Monaten
8,1
7,9
Merkmal
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5. Katamnestik
5.2. Katamnestische Erfolgsquote
DGSS 1
(N = 1.803)
mit komorb.
depres.
Störung
Katamnest.
Erfolgsquote
328
64,8%
DGSS 2
(N = 2.797)
ohne komorb.
depres.
Störung
947
73,0%
mit komorb.
depres.
Störung
328
DGSS 3
(N = 1.997)
mit komorb.
depres.
Störung
Katamnest.
Erfolgsquote
357
62,7%
41,3%
ohne komorb.
depres. Störung
947
47,3%
DGSS 4
(N = 3.245)
ohne komorb.
depres.
Störung
mit komorb.
depres.
Störung
ohne komorb.
depres. Störung
1.014
357
1.014
71,0%
38,4%
Ante portas-Veranstaltung am 14.08.13 in der Völklinger Hütte
43,8%
21
5. Katamnestik
5.2. Katamnestische Erfolgsquote
DGSS 4
(N = 3.245)
mit komorb. depres.
Störung
Katamnest.
Erfolgsquote
357
38,4%**
ohne komorb.
depres. Störung
1.014
43,8%**
Anmerkung: Chi-Quadrat-Test * p < 0.05; ** p < 0.01
Ante portas-Veranstaltung am 14.08.13 in der Völklinger Hütte
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5. Katamnestik
5.3. Differentielle Katamnestische Analysen
Therapieerfolg (abstinent und
abstinent nach Rückfall) in Prozent
nach DGSS 4
Klienten mit
komorb. depr.
Störung
Komplementärstichprobe
Frauen
42,0%**
49,2%**
Männer
36,6%*
42,4%*
Feste Beziehung bei
Behandlungsbeginn
41,1%**
49,1%**
47,6%
50,2%
41,3%**
47,3%**
Merkmal
Erwerbstätig bis Behandlungsbeginn
Planmäßige Beendigung
Anmerkung: Chi-Quadrat-Test * p < 0.05; ** p < 0.01
Ante portas-Veranstaltung am 14.08.13 in der Völklinger Hütte
23
5. Katamnestik
5.3. Differentielle Katamnestische Analysen
Therapieerfolg (abstinent und
abstinent nach Rückfall) in Prozent
nach DGSS 3
Klienten mit
komorb. depr.
Störung (569)
Komplementärstichprobe
(1.428)
Behandlungsdauer bis zu 12 Wochen
34,6%*
44,8%*
Behandlungsdauer 12 bis unter
16 Wochen
45,3%
50,3%
Behandlungsdauer über 16 Wochen
42,2%
45,2%
Merkmal
Anmerkung: Chi-Quadrat-Test * p < 0.05; ** p < 0.01
Ante portas-Veranstaltung am 14.08.13 in der Völklinger Hütte
24
5. Katamnestik
5.3. Differentielle katamnestische Analysen
Zufriedenheit zum
Katamnesezeitpunkt*
Klienten mit
komorb. depr.
Störung (569)*
Komplementärstichprobe
(1.428)*
Anzahl
Prozent
Anzahl
Prozent
Partnerbeziehung
237
48,5%
731
59,9%
Freunde
369
76,4%
1.034
86,9%
Freizeit
337
69,8%
1.007
83,8%
Arbeit
250
56,6%
733
67,1%
Gesundheit
319
64,6%
948
77,1%
*Nur Katamneseantworter mit entsprechenden Angaben
Ante portas-Veranstaltung am 14.08.13 in der Völklinger Hütte
25
5. Katamnestik
5.3. Differentielle katamnestische Analysen
Zufriedenheit mit Gesundheit*
Katamnestische
Erfolgsquote
Anzahl
Prozent
Rückfällig
Anzahl
Prozent
Klienten mit komorb. depr. Störung
(776)
247
69,2%**
72
34,0%**
Komplementärstichprobe
(2.874)
763
75,2%**
185
44,7%**
*Nur Katamneseantworter mit entsprechenden Angaben
Ante portas-Veranstaltung am 14.08.13 in der Völklinger Hütte
26
5. Katamnestik
5.4. Poststationäre
Behandlungsangebote
Klienten mit
komorb. depr.
Störung (569)*
Merkmal
Komplementärstichprobe
(1.428)*
Anzahl
Prozent
Anzahl
Prozent
Regelmäßiger
Selbsthilfegruppenbesuch
229
40,2%
618
43,3%
Medizin. Beratung/Hilfe in Anspruch
genommen
56
9,8%
67
4,7%
Psychotherapeutische Hilfe in
Anspruch genommen
132
23,2%
125
8,8%
*Nur Katamneseantworter mit entsprechenden Angaben
Ante portas-Veranstaltung am 14.08.13 in der Völklinger Hütte
27
5. Katamnestik
5.5. Affektive vs. Anpassungsstörungen
Therapieerfolg (abstinent
und abstinent nach Rückfall)
in Prozent
Merkmal
Klienten mit Affektiver Störung (F3)
37,6% (ns)
Klienten mit Anpassungsstörung
(F43.20 und F43.21)
42,3% (ns)
Chi-Quadrat p = 0,053
Ante portas-Veranstaltung am 14.08.13 in der Völklinger Hütte
28
6. Diskussion
• Stationär behandelte komorbid depressive
Suchtkranke unterscheiden sich wie folgt von
nicht komorbid depressiven Suchtkranken:
• Die Klientel kann insgesamt als prognostisch ungünstiger
beschrieben werden.
• Die Patienten sind weniger häufig arbeitsfähig bei
Behandlungsende, beenden relativ weniger planmäßig die
Behandlung, wobei sie insgesamt länger behandelt werden.
• In der psychischen Ko- und Multimorbidität sind sie
signifikant höher belastet.
• Die katamnestische Erfolgsquote bei Behandlungsdauern bis
12 Wochen ist signifikant geringer.
• Die Inanspruchnahme poststationärer (z. B.
psychotherapeutischer) Unterstützung ist nur leicht erhöht.
Ante portas-Veranstaltung am 14.08.13 in der Völklinger Hütte
29
6. Diskussion
• Eine integrierte Behandlung von Suchterkrankung
und depressiver Störung ist erforderlich.
• Entsprechende Behandlungsmodule sind an den
Leitlinien der wissenschaftlichen Fachgesellschaften
(AWMF) auszurichten (vgl. z. B. S3-Leitlinie zur
Unipolaren Depression, 2009).
• Entsprechende Behandlungskonzepte und
Behandlungsmodule zur Behandlung depressiver
Suchtkranker sollten sich z. B. an modernen
verhaltenstherapeutischen Ansätzen orientieren.
Ante portas-Veranstaltung am 14.08.13 in der Völklinger Hütte
30
Wir danken für
Ihre
Aufmerksamkeit
Ante portas-Veranstaltung am 14.08.13 in der Völklinger Hütte
31
7. Literatur
• Baker, A., Kavanagh, D., Kay-Lambkin, F. (2010). Randomized controlled trial of
cognitive behavioral therapy for coexisting depression and alcohol problems:
Short term outcome. Addiction, 105, 87-99.
• Conner, K.R., Pinquart, M. & Gamble, S.A. (2009). Meta-analysis of depression
and substance use among individuals with alcohol use disorders. Journal of
Substance Use Treatment, 37 (2), 127-137.
• de Jong-Meyer, R., Hautzinger, M., Kühner, C., Schramm, E. (2007).
Evidenzbasierte Leitlinien zur Psychotherapie Affektiver Störungen. Göttingen:
Hogrefe.
• DGPPN, BÄK, KBV, AWMF, AkdÄ, BPtK, BApK, DAGSHG, DEGAM, DGPM,
DGPs, DGRW (Hrsg) für die Leitliniengruppe Unipolare Depression. S3Leitlinien/Nationale VersorgungsLeitlinie Unipolare Depression-Langfassung.
Version 1.1, Dezember 2009.
• DGPPN, BÄK, KBV, AWMF, AkdÄ, BPtK, BApK, DAGSHG, DEGAM, DGPM,
DGPs, DGRW (Hrsg) für die Leitliniengruppe Unipolare Depression. S3Leitlinien/Nationale VersorgungsLeitlinie Unipolare Depression-Kurzfassung.
Version 1.3, Januar 2012.
Ante portas-Veranstaltung am 14.08.13 in der Völklinger Hütte
32
7. Literatur
• Missel, P., Schneider, B., Bachmeister, R. Funke, W., Garbe, D., Herder, F.,
Kersting, S. Medenwald, J., Schneider, B., Verstege, R., Weissinger, V., Wüst,
G. (2010). Effektivität der stationären Suchtrehabilitation – FVS-Katamnese des
Entlassjahrgangs 2007 von Fachkliniken für Alkohol- und
Medikamentenabhängige. Sucht aktuell, 17/1, 9-16.
• Missel, P., Schneider, B., Bachmeister, R. Funke, W., Garbe, D., Herder, F.,
Kersting, S. Medenwald, J., Schneider, B., Verstege, R., Weissinger, V., Wüst,
G. (2011). Effektivität der stationären Suchtrehabilitation – FVS-Katamnese des
Entlassjahrgangs 2008 von Fachkliniken für Alkohol- und
Medikamentenabhängige. Sucht aktuell, 18/1, 15-26.
• Vogelgesang, M. (2010). Zur Komorbidität von Suchterkrankungen. In:
Vogelgesang, M., Schuhler, P. (Hg.). Psychotherapie der Sucht – Methoden,
Komorbidität und klinische Praxis. Lengerich. 126-133
• Weissinger, V., Bachmeier, R., Missel, P. (2013). Sucht und Komorbidität im
Bereich der stationären Entwöhnungsbehandlung – Eine Erhebung des
Fachverbandes Sucht e. V.. Sucht aktuell, 20/01, 65-69
Ante portas-Veranstaltung am 14.08.13 in der Völklinger Hütte
33
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