MÄRZ – JUNI 2013 a critical mass — alles tanzt Kritische Massen entstehen in der Kernphysik. Sie bilden sich in sozialen, wirtschaftlichen und politischen Kontexten. Eine lose Ansammlung, ein unscheinbarer, vermeintlich wirkungsloser Haufen – und von einem auf den anderen Augenblick entsteht eine Verdichtung, reicht ein Funke, eine Geste, ein Gedanke, ein Moment, und gewaltige Energien werden freigesetzt. Im Rahmen des Programmschwerpunkts a critical mass – alles tanzt präsentiert und koproduziert der Mousonturm in Kooperation mit dem Tanzlabor_21 dieses Frühjahr herausragende Tanzprojekte und choreografische Performances. Die Aufführungen thematisieren gesellschaftliche und künstlerische Prozesse, in denen sich Material, Handlung und Kommunikation so verdichten, dass sie sich plötzlich eigendynamisch und hoch energetisch weiterentwickeln. Wirkung und Intensität vervielfachen sich, sie überschreiten die ursprünglich kalkulierten Absichten. a critical mass – alles tanzt setzt auf jenen Moment, in dem aus dem Vorhaben Einzelner heraus ein Kollektiv erfasst und zu einer gemeinschaftlichen Bewegung wird. Marketplace 76 © Maarten Vanden Abeele Im Kulturraum Rhein-Main hat sich in den vergangenen 30 Jahren ein großes, kompetentes Tanzpublikum gebildet. Parallel hierzu wurde die Region zu einem vielseitigen und international vernetzten Zentrum für frei arbeitende Tänzer und Choreografen, Kompanien und Kollektive sowie für die Vermittlung, die Ausbildung und den wissenschaftlichen Diskurs im Bereich Tanz. Die „Tanzoffensive“ hat diese Entwicklung in Zusammenarbeit zwischen dem Künstlerhaus Mousonturm und dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain verstärkt. a critical mass – alles tanzt macht diese außergewöhnliche Verdichtung, ihre Synergien und ihr Kommunikationspotenzial im Kontext der freien regionalen, nationalen und internationalen Tanzszene für ein breites Publikum erlebbar. In seiner ambitionierten und ästhetisch vielgestaltigen Form bietet a critical mass – alles tanzt einen umfassenden Einblick in zeitgenössische choreografische Positionen und tänzerische Ausdrucksformen. Die Aufführungen low pieces von Xavier Le Roy und Libretto von Paula Rosolen werden ermöglicht durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ im Rahmen der Gastspielförderung Tanz aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Kultur- und Kunstministerien der Länder. Namens des Kulturfonds darf ich dem Mousonturm zu a critical mass – alles tanzt gratulieren. Den Freunden des Tanzes von nah und fern wünschen wir faszinierende Begegnungen und viel Vergnügen. Albrecht von Kalnein Geschäftsführung a critical mass – alles tanzt wird im Rahmen des Projektes „Transformator der Moderne“ ermöglicht durch Die Warm Ups sowie die Aufführungen von MAMAZA , Kristina Veit , ZuKT und Paula Rosolen werden ermöglicht durch Jan Fabre/Troubleyn (BE) Drugs kept me alive — A solo created for and with Antony Rizzi Do. 21.3., Fr. 22.3., Sa. 23.3., 20.00 Uhr TANZ/PERFORMANCE In englischer Sprache * Saal Drugs kept me alive ist ein Monolog für einen Überlebenskünstler. Einen schlagfertigen Seiltänzer über schwindelndem Abgrund. Einen Mann, der in seinem Leben nichts ausgelassen hat und dabei immer wieder dem Tod von der Schippe gesprungen ist. Als Geheimwaffen dienen ihm sein halsbrecherisches Tempo, sein Humor und seine zahlreichen Komplizen – sie tragen so illustre Namen wie Ecstasy, Ketamin, GBH, Poppers, Speed, Kokain oder 2C-B, 2C-1, 2C-7. Das Einzige, was ihn jedoch wirklich am Leben erhält, ist sein Bedürfnis nach Intensität und Rausch. Nach über 20 Jahren der Zusammenarbeit hat Jan Fabre diesen ekstatischen Monolog dem Ausnahmeperformer Antony Rizzi auf den Leib geschrieben. Text, Regie, Bühnenbild: Jan Fabre * Mit Antony Rizzi * Originalmusik: Dimitri Brusselmans * Kostüme: Andrea Kränzlin * Produktion: Troubleyn/Jan Fabre in Koproduktion mit Maribor 2012 – European Capital of Culture. Drugs kept me alive – A solo created for and with Antony Rizzi © P. Verbruggen Jan Lauwers & Needcompany (BE) Marketplace 76 Fr. 12.4., Sa. 13.4., 20.00 Uhr * So. 14.4., 18.00 Uhr THEATER/MUSIK/TANZ In englischer und französischer Sprache mit deutschen Übertiteln * Saal KÜNSTLERGESPR ÄCH, Sa. 13.4. im Anschluss an die Aufführung Ein tragischer Unfall reißt 24 Bewohner eines Dorfes in den Tod, darunter auch sieben Kinder. Schwer lastet die Tragödie auf den Hinterbliebenen. Die Gedenkfeier zum Jahrestag des Unglücks bringt die Dorf bewohner wieder zusammen, doch die Katastrophen nehmen kein Ende, Ungeheuerliches kommt ans Tageslicht. Der belgische Künstler Jan Lauwers, selbst als Mitspieler, Gaukler und Vagant auf der Bühne, inszeniert gemeinsam mit den Komponisten Rombout Willems, Maarten Seghers und Hans Petter Dahl in kraftvollen Farben und leisen Zwischentönen die Erzählung über ein Dorf und dessen Bewohner, die von den Geschehnissen der Zeit erfasst werden und auf heroische Weise überleben. Marketplace 76 ist eine soziale Versuchsanordnung, ein Gleichnis von fast biblischer Anmutung, es berührt die dunkelsten Bereiche des menschlichen Zusammenlebens, und doch geht die Gemeinschaft als Sieger aus der Geschichte hervor. Text, Regie, Bühnenbild: Jan Lauwers * Mit Grace Ellen Barkey, Anneke Bonnema, Hans Petter Dahl, Julien Faure, Yumiko Funaya, Benoît Gob, Sung-Im Her, Romy Louise Lauwers, Maarten Seghers, Emmanuel Schwartz, Catherine Travelletti, Jan Lauwers, Elke Janssens * Originalmusik: Hans Petter Dahl, Maarten Seghers, Rombout Willems * Kostüme: Lot Lemm * Produktion: Needcompany * Koproduktion: Ruhrtriennale, Holland Festival Amsterdam, Burgtheater Wien. Marketplace 76 © Maarten Vanden Abeele Dave St-Pierre (CA) Foudres Do. 18.4., 20.00 Uhr * Fr. 19.4., 20.30 Uhr * Sa. 20.4., 20.00 Uhr CHOREOGR AFIE/PERFORMANCE/TANZTHEATER Kurze Textpassagen in französischer, englischer, deutscher und spanischer Sprache * Saal Alexis Lefebvre, Marc-André Goulet, Milan Panet-Gigon, Michael Watts, Renaud Lacelle-Bourdon, Julien Lemire, Vincent Morelle, Philippe Boutin * Alternierende Besetzung: Jérémie Francoeur, Philippe Thibault-Denis, Capucine Goust * Komposition: Stéphane Boucher, Tomas Furey * Koproduktion: Access to Dance 2011 – Munich, La Biennale de Lyon, Fast Terni, Julidans/Stadsschouwburg Amsterdam, Le Maillon-Théâtre de Strasbourg, Maison de la culture Frontenac, Szene Salzburg, Tanzhaus nrw, Tanzquartier Wien, Théâtre Lachapelle. Der kanadische Choreograf Dave St-Pierre liebt grell-intime, emotionale Gegensätze: Leben, Liebe, Hass, Lust, Leid, Schmerz. Und er liebt den Menschen, jenen sonderbaren Organismus, der all diese Gegensätze in seinem Körper versammelt. Mit Foudres zeigt St-Pierre den dritten Teil seiner Trilogie, die mit La pornographie des âmes und Un peu de tendresse, bordel de merde! ihren Anfang nahm - beide Stücke erhielten im Mousonturm begeisterten Zuspruch. Voller Selbstironie erzählt Dave St-Pierre, wer wir sind und was die Welt aus uns zu machen versucht. In unverhohlenem Bekenntnis zu Pathos und Slapstick lässt er uns teilhaben an zwischenmenschlichen Dramen, geheimen Obsessionen und drastischen Fantasien. Dafür gehen mehr als 20 Tänzer bis an ihre Schmerzgrenze: Während der nostalgische Soundtrack an eine Zeit erinnert, in der man die Liebe noch als keusch und körperlos pries, macht Foudres mit praller Wucht spürbar, was die Liebe mit dem menschlichen Organismus anstellt, wie sie ihn – in aller Nacktheit – schmückt, verausgabt, prügelt, umsorgt, besudelt, aufreibt, erschöpft und feiert. Choreografie: Dave St-Pierre * Mit Karina Champoux, Marie-Ève Carrière, Marie-Ève Quilicot, Joannie Douville, Sarah Lefebvre, Nadine Gerspacher, Natacha Filiatrault, Susan Paulson, Aude Rioland, Francis La Haye, Anne Thériault, Alanna Kraaijeveld, Éric Robdoux, Simon Fournier, Christian Garmatter, Frédéric Tavernini, Luc Bouchard-Boissonneault, Foudres © Wolfgang Kirchner Xavier Le Roy (FR/DE) low pieces Mi. 24.4., Do. 25.4., 20.00 Uhr CHOREOGRAFIE/PERFORMANCE/TANZ In englische Sprache * Saal Mit konzeptueller Strenge, diskursivem Forschergeist und durchtriebenem Humor hat der Choreograf Xavier Le Roy den zeitgenössischen Tanz der vergangenen 15 Jahre aufgemischt und ihm entschieden zu seiner Bedeutsamkeit in gegenwärtigen ästhetischen Diskursen verholfen. Wer glaubt, damit seien alle relevanten Fragen in diesem Bereich zur Genüge bearbeitet, irrt. Und so ist Le Roys neuester Coup low pieces eine deutliche Kampfansage an das, was sich im Kopf der Betrachter an fröhlichen Erwartungen einer Aufführung gegenüber einstellt. Folgerichtig beginnt der Abend mit Abrüstungsverhandlungen, in denen es das Ensemble international bekannter Tänzer und Choreografen auf der Bühne darauf anlegt, eine Gemeinschaft zwischen Performer und Publikum herzustellen. Und mit überraschender Selbstverständlichkeit fällt der Blick schließlich auf Ungesehenes, auf fremde Wesen, die sich mit einer eigenartigen, inhärenten Dynamik bewegen, ihre Leiber umeinander schlingen und zu Körperbildern verschmelzen. Konzeption: Xavier Le Roy * Mit Salka Ardal Rosengren, Saša Asentic, Eleanor Bauer, Krõõt Juurak, Neto Machado, Luìs Miguel Félix, Jan Ritsema, Christine De Smedt und Xavier Le Roy * Produktion: Le Kwatt – Montpellier. low pieces © Vincent Cavaroc Projektensemble PET_10 (DE) Everything but Solo Fr. 3.5., 19.00 Uhr (Wiederaufnahme) * Sa 4.5., So. 5.5., 18.00 Uhr TANZ/PERFORMANCE * Studio 1 PET_10, das zehnte Projektensemble des Tanzlabor_21 dreht den Ablauf einer gewöhnlichen Tanzproduktion um: Statt den Tanz erst wenige Tage vor der Premiere in den Bühnenraum zu übertragen, wo er sich der Bühnen-, Licht-, Video- und Tontechnik bedient, entwickelt Swoosh Lieu mit einem imposanten, vielteiligen Bühnen-Equipment eine audiovisuelle Vorschrift: 6 Inputs, 60 Dimmerplätze, 1 Weitwinkelobjektiv, 33 Umlenkrollen, mehrere Leitern, Lautsprecher und Jalousien fordern zum Tanz auf! Die Bühne choreografiert. 4 Bühnenarbeiterinnen tanzen. Everything but Solo! Konzept: Swoosh Lieu (Johanna Castell, Katharina Kellermann, Juliane Kremberg, Rosa Wernecke) * Mit Jungyun Bae, Rose Beermann, Ekaterine Giorgazde, Wiebke Dröge * Dramaturgie: Friederike Thielmann * Eine Produktion von Tanzlabor_21/Tanzbasis Frankfurt_Rhein_Main. Everything but Solo © Jörg Baumann MAMAZA (CH/GR/IL) Z.E.R.O. Zoneless Engaged Relational Organism Sa. 4.5., So. 5.5., 20.00 Uhr TANZ/PERFORMANCE * Saal WARM UP – DAS AUFWÄRMTR AINING FÜR ZUSCHAUER, Sa. 4.5., So. 5.5., 19.00 Uhr * KÜNSTLERGESPR ÄCH, Sa. 4.5. im Anschluss an die Aufführung In ihrer Arbeit Z.E.R.O. erforscht das am Mousonturm residierende Ensemble MAMAZA den Körper als tabula rasa und reines Instrument. Wie verhält er sich, wenn Körpergedächtnis und Erinnerung an früheres Handeln fehlen? Was vermittelt sich, wenn ‚Absicht’, und ‚Funktionalität’ keine Kategorien mehr für Bewegung sind? Die Tänzer strecken ihre Gliedmaßen und betasten ihre Arme, als gehörten sie nicht zum eigenen Leib und den Arm des anderen, als sei es der eigene. Jede Bewegung ist so erstaunlich vereinzelt, als würde sie in einem isolierten Jetzt zum allerersten Mal ausgeführt und keine Folgen zeitigen: Wenn wir sind, was wir tun. Diese Art zu sein, dargeboten mit bemerkenswerter physischer Intelligenz, wirft in Z.E.R.O. angesichts des Verlustes von (Körper)Erinnerung die beklemmende Frage nach Identität auf. Konzept, Choreografie, Performance: Ioannis Mandafounis, Fabrice Mazliah, May Zarhy * Sound: Johannes Helberger * Produktion: Association Cie Projet 11 * Koproduktion: Künstlerhaus Mousonturm, Festival Automne en Normandie (Rouen), Rencontres Choregraphiques Internationales de SeineSaint-Denis, Kunstenfestivaldesarts (Brüssel) und PACT Zollverein (Essen). Z.E.R.O. © De Tollennere Die Aufführungen werden ermöglicht durch das Tanzlabor_21. Diego Agulló (ES) & Dmitry Paranyushkin (RU) The Humping Pact. Frankfurt Mission Mi. 8.5. (Uraufführung), Do. 9.5., 20.00 Uhr LECTURE/PERFORMANCE In englische Sprache * Saal „Bumsabkommen“ – so in etwa lässt sich Humping Pact ins Deutsche übersetzen. Die Bildwelten, die unter diesem Label entstehen, stammen von zwei Freunden, die einen Pakt geschlossen haben um sich Orte anzueignen und sie zu besetzen. Diego Agulló und Dmitry Paranyushkin setzen ihre Körper in Beziehung zu diesen Orten, vervielfältigen und verteilen sich über die jeweilige Architektur, die sie dann in repetitiven Loops begatten, sich an ihr reiben und abarbeiten um schließlich die exzessive Begierde und die Spannung, die sich in den menschlichen und architektonischen Körpern verbirgt, freizulegen. Eine intime, persönliche Beziehung zu den Stätten entsteht, die die menschliche Sehnsucht nach Eroberung, Verbreitung und Stimulation zelebriert. Ein wesentlicher Teil des Humpens ist es, jene aus der Begegnung von Sex und Architektur entstehende Freude zu verbreiten und allen Unterstützern der Missionen wie Vimeo, YouTube, Oberhausen Film Festival, PACT Zollverein, Dazed & Confused, brut Wien, Politiken, Beursschouwburg Brüssel, BUTT Magazine und BILD dankbar zu sein. Produktion: Dmitry Paranyushkin, Diego Agulló, Beursschowburg Kunstencentrum * Koproduktion: PLAYBerlin, Manuel de Santaren, Donald Westerlund, Arsenal Gallery. The Humping Pact © Diego Agulló & Dmitry Paranyushkin Doris Uhlich (AT) Come Back Sa. 11.5., 20.00 Uhr * So. 12.5., 18.00 Uhr CHOREOGR AFIE/PERFORMANCE * Saal WARM UP – DAS AUFWÄRMTRAINING FÜR ZUSCHAUER, So. 12.5., 17.00 Uhr Fünf ehemalige BalletttänzerInnen kehren viele Jahre nach dem Ende ihrer aktiven Laufbahn zurück auf die Bühne. Während ihre Generationsgenossen Ende der Sechzigerjahre die Gesellschaft und die Welt veränderten, trainierten sie an der Stange. Haben sie den Aufbruch um sie herum mitverfolgt? War ihnen bewusst, welche Wende draußen stattfand? Nun, als Pensionäre, begründen sie radikal und selbstironisch ihre eigene revolutionäre Bewegung: Ein Jahr lang betrieben sie, gemeinsam mit der jungen Wiener Choreografin Doris Uhlich für Come Back eine Art futuristische Archäologie. Ohne Nostalgie suchen sie nach den Spuren, die die Balletthierarchie und ihre strenge Körpertechnik in ihren Körpern hinterlassen haben. Vor allem aber blicken sie nach vorn und zeigen – mit Spagat zur E-Gitarre und Rückensolo zu David Bowie – welche mobilisierende Kraft hier und jetzt in ihren disziplinierten, mit der Zeit veränderten Körpern steckt. Choreografie: Doris Uhlich * Mit Marialuise Jaska, Susanne Kirnbauer, Percy Kofranek, Renate Loucky, Violetta SpringnagelStorch * Licht: Monika Gruber * Ton: Gerald Pappenberger * Koproduktion: steirischer herbst , Graz; De Internationale Keuze van de Rotterdamse Schouwburg; Künstlerhaus Mousonturm; Göteborgs Dans & Teater Festival; brut, Wien; Festspielhaus St. Pölten, NXTSTP. Come Back © Wolfgang Silveri Kristina Veit (DE) & Pierre-Yves Diacon (CH) Sirius, mon alter ego Fr. 17.5., Sa. 18.5., 20.00 Uhr TANZ/CHOREOGR AFIE * Saal WARM UP – DAS AUFWÄRMTRAINING FÜR ZUSCHAUER, Sa. 18.5., 19.00 Uhr Mit Neugier, Vertrauen und Respekt voreinander haben sich die im klassischen und zeitgenössischen Tanz ausgebildete Frankfurter Tänzerin und Choreografin Kristina Veit und der frühere Breakdancer und Schweizer Choreograf Pierre-Yves Diacon aufeinander eingelassen. Dass sich hier zwei Bewegungssprachen treffen, erzeugt angenehme Irritationen und Momente knisternder Spannung. Sirius, mon alter ego beginnt mit schlichten Gängen ohne Blickkontakt. Nach und nach verdichten sie sich zu einem Sich-Entfernen und Wiederangezogen-Werden, bei dem jede Berührung ein herausgehobenes Extrem ist. Wie zwei mysteriös durch die Schwerkraft bewegte Elementarteilchen oder Astralkörper wird das Doppelgestirn der beiden Tänzer eins mit dem Raum und versetzt ihn wie durch einen unsichtbaren Magneten in Schwingung. Bis zuletzt: ganz und gar Tanz. Von und mit Pierre-Yves Diacon, Kristina Veit * Musik: Jam El Mar * Lichtdesign: Jochen Göpfert * Produktion: Les Mondes Transversaux, Kristina Veit. Die Aufführungen werden ermöglicht durch das Tanzlabor_21. Sirius, mon alter ego © Maciej Rusineck Sidney Leoni (FR) Undertone Fr. 24.5., 19.00 Uhr * Sa. 25.5., 19.00 und 22.00 Uhr * So. 26.5., 17.00 und 20.00 Uhr CHOREOGR AFIE/TANZ/PERFORMANCE Ohne Worte * Studio 1, unbestuhlt Undertone findet nicht vor Ihnen auf der Bühne statt. Die Aufführung umgibt Sie, sie befindet sich hinter Ihnen und neben Ihnen, sie ist unter Ihren Füßen und durch Ihre Kleidung hindurch zu spüren, achtsam, aber eindeutig vorhanden. Sie besteht aus Bewegungen und Gerüchen, Temperaturen und Soundlandschaften. Vor allem aber findet Undertone größtenteils im Dunklen und in Ihrer Vorstellung statt. Die Zeit spielt hier keine Rolle, und Sie werden am Ende nicht sagen können, wann der Sturm losbrach, wann ein mysteriöses Tier um Ihre Beine strich und wann der enge Raum um Sie herum plötzlich unendlich weit wurde. Sie werden sehen, dass Sie nicht allein sind. Und dann werden die Menschen um Sie herum wieder verschwinden, so unmerklich, wie sie aufgetaucht sind. Sidney Leoni bringt mit Undertone konventionelle Auffassungen von Zuschauen und Mitmachen spielerisch ins Wanken und erschafft eine Performance, an der alle fünf Sinne gleichermaßen beteiligt sind. Konzept, Choreografie: Sidney Leoni * Mit Amanda Apetrea, Ben Evans, Franziska Aigner, Halla Ólafsdóttir, Luís Miguel Félix, Manon Santkin, Mariana My Suikkanen Gomes, Mattias Lech, Martin Lervik, Sandy Williams, Sidney Leoni, Stina Nyberg, Tom Engels * Sound design: Peter Lenaerts * Fragrance design: Laurent David Garnier * Technik: Joachim Hupfer * Eine Koproduktion mit Workspace Brüssel; Weld, Stockholm; Carwash, Antwerp; Black Box Theater Oslo. Undertone © Anthony Merlaud ZuKT tanzt! Fr. 24.5. (Premiere), Sa. 25.5., 20.00 Uhr * So. 26.5., 18.00 Uhr TANZ * Saal a critical mass – alles tanzt → ZuKT tanzt! Zum 10. Mal seit Tribal Dances mit der hr-Bigband (2003) ist ZuKT (Ausbildungsbereich für zeitgenössischen und klassischen Tanz an der HfMDK) zu Gast im Künstlerhaus Mousonturm. ZuKT bewegt, macht Tanz und experimentiert mit Bewegungslust. ZuKT lässt sich auf keinen Stil festlegen, steht für ein breites Tanzverständnis, ein Spektrum zwischen Tradition und Innovation und ist immer für Überraschungen gut. Das aktuelle Programm ist von sehr verschiedenen choreografischen Handschriften geprägt und fordert permanent das Bewegungs- und Gestaltungsvermögen der jungen Tänzerinnen und Tänzer heraus. Gezeigt werden unter anderem Ausschnitte aus melodious gimmick to keep the boys in line, ein Stück von Marc Spradling für das Stuttgarter Ballett (2007) und Enemy in the Figure von William Forsythe. Zum ersten Mal in einem Programm der HfMDK werden auch Ausschnitte aus einer Choreografie von Hofesh Shechter und ein neues Stück von Ivan Perez zu sehen sein. Eine Veranstaltung mit Studierenden des Studiengangs ZuKT_BAtanz der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main mit Unterstützung der Hessischen Theaterakademie. Die Aufführungen werden ermöglicht durch das Tanzlabor_21. ZuKT tanzt! © Valentin Fanel Paula Rosolen (DE) Libretto Fr. 31.5., Sa. 1.6., 20.00 Uhr TANZ/PERFORMANCE/CHOREOGR AFIE * Saal KÜNSTLERGESPR ÄCH, Sa. 1.6. im Anschluss an die Aufführung Zum Abschluss von a critical mass präsentiert Paula Rosolen die Königin der Unterhaltungskünste: das Musical. Auf unterhaltsame Weise durchforstet die Frankfurter Choreografin die Geschichte des Genres vom Broadway bis Hollywood, versammelt Bilder, Videos und Interviews mit den Größen des Fachs. Inspiriert von historischen Choreografien verknüpft Paula Rosolen das Material ihrer Recherchen zu einer Erzählung, ihrem eigenen Libretto, mit dem sie den legendären, wohl kalkulierten wie konstruierten Glamour jenes Genre-Giganten gleichermaßen zerlegt wie zelebriert. All das geht jedoch nicht ohne SIE! Denn Paula Rosolen sucht für ihr 20-köpfiges Ensemble tanz- und musicalfreudige Gäste aus Frankfurt und Umgebung, die sich – gerne ohne professionelle Tanzausbildung! – an den Aufführungen im Mousonturm beteiligen. Weitere Informationen hierzu unter: www. mousonturm.de Regie, Choreografie: Paula Rosolen * Musik, Komposition, Arrangements, Performance: David Morrow * Tanz, Performance: Natalia Gómez, Jungyung Bae, Marko Milic, Dan Thy Nguyen und 15 Frankfurter Gäste * Bühne, Kostümbild: Sophia Lund * Eine Produktion von Paula Rosolen und dem Künstlerhaus Mousonturm * Basierend auf Libretto (Skizzenbuch), einer Produktion von K3 / Tanzplan Hamburg. Libretto © Jörn Lund Die Aufführungen werden ermöglicht durch das Tanzlabor_21. Eintrittspreise Saal: € 17,– / erm. € 8,– Studio: € 12,– / erm. € 6,– Ermäßigungen gelten für Schüler, Studenten, Arbeitslose, Rentner, Behinderte (50%), Inhaber der Ehrenamts-Card und Frankfurt-PassInhaber. Karten und Programminformationen www.mousonturm.de, Kartentelefon: +49 (0)69 40 58 95–20 Kassenöffnungszeiten Kasse und Kassentelefon Di. bis Sa., 16.00 – 19.00 Uhr * Abendkasse jeweils ab 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn, bei Konzerten ab 2 Stunden vor Konzertbeginn. Reservierungsfristen Kartenreservierungen werden bis 2 Tage vor der Veranstaltung gehalten * Kartenreservierungen für Konzerte werden bis 7 Tage vor der Veranstaltung gehalten. Restaurant Bouhlou im Mousonturm Geöffnet Di. – Sa. ab 17.00 Uhr * So. Sonntags-Brunch 10.00 – 14.30 Uhr * Mo. nur an Veranstaltungstagen * Reservierungen unter: T +49 (0)69 40 58 95 – 79 und [email protected] Verkehrsanbindung U-BAHN U4, Haltestelle Merianplatz * U6, U7, Haltestelle Zoo * Straßenbahn 14, Haltestelle Waldschmidtstraße. PARKHAUS Waldschmidtstraße 6, Mo. bis So. durchgehend geöffnet * City-Parkhaus Ost, Wittelsbacher Allee 26. Impressum © 2013 Künstlerhaus Mousonturm, Frankfurt am Main GmbH, Waldschmidtstraße 4, 60316 Frankfurt am Main. Ein Kulturunternehmen der Stadt Frankfurt am Main. T +49 (0)69 40 58 95 – 0, F +49 (0)69 40 58 95 – 40 [email protected], www.mousonturm.de Geschäftsführerin: Martina Leitner Redaktion (V.i.S.d.P.): Martine Dennewald, Marcus Droß, Hanna Knell, Elke Lötterle, Gabriele Müller Konzeption und Gestaltung: www.HORT.org.uk Änderungen vorbehalten