Sehr geehrte schwangere Patientin, mit dieser kleinen Schrift

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Sehr geehrte schwangere Patientin,
mit dieser kleinen Schrift möchte ich Sie darüber informieren, was wir im Rahmen
der Mutterschaftsvorsorge in den nächsten Wochen Ihrer Schwangerschaft untersuchen und wie wir diese Untersuchungen durchführen. Außerdem möchte ich Ihnen
einige Tipps geben, welche Ihnen vielleicht nützlich sein können. Natürlich soll
dadurch nicht das Gespräch zwischen uns ersetzt werden, vielleicht können aber
doch einige Fragen im Vorfeld geklärt werden.
Bisingen im Januar 1997
Vorwort zur 6. Auflage
In den vergangenen Jahren haben sich in der Ausführlichkeit, als auch im Aussehen
des Mutterpasses einige Änderungen ergeben. Außerdem ist im Bereich des
Gesundheitswesens ein Wandel eingetreten. Trotz allgemeiner Sparmaßnahmen,
versuche ich die Schwangerenvorsorge auf dem bisherigen Niveau zu halten.
Allerdings werden von den Kassen einige Untersuchungen nicht mehr bezahlt. Wenn
ich diese Untersuchungen oder therapeutischen Verfahren für sinnvoll halte, werde
ich diese Ihnen auch empfehlen. Allerdings müssen Sie finanziell dafür selbst
aufkommen und können den Betrag bei Ihrer gesetzlichen Krankenkasse nicht
einfordern. Immer deutlicher wird für uns eine gesunde Ernährung. Unzählige
wissenschaftliche Arbeiten beweisen, dass mit guter und richtiger Ernährung viele
Krankheiten verhütet werden können. Auch müssen wir weg von den Pillen und
Pülverchen auf dem Markt der Nahrungsergänzungsmittel und wieder zurück zu
einer natürlichen Ernährung. Es ist erwiesen, dass eine Geschmacksprägung schon
im Mutterleib beginnt. Warum sollen wir unsere Kinder nicht schon früh an den
Geschmack von gesundem Obst, Gemüse, Salate und andere wertvolle
Nahrungsmittel gewöhnen?
Bisingen im April 2008
Mutterschaftsvorsorge-Programm
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Das Mutterschaftsvorsorge-Programm wurde geschaffen, um in einer Schwangerschaft den
normalen Verlauf sicherzustellen, Risiken zu erkennen und diese gegebenenfalls zu behandeln.
Damit sollen die Mütter- und Säuglingssterblichkeit gesenkt werden, was nachweislich auch
gelungen ist.
Primär sind alle vier Wochen Untersuchungen vorgesehen. Im späteren Schwangerschaftsverlauf
sind die Untersuchungen in zweiwöchigen Abständen durchzuführen. Bei Überschreitung des
Geburtstermins sind die Untersuchungen in zwei- oder dreitägigen Abständen notwendig. Falls ein
Problem im Schwangerschaftsverlauf auftreten sollte, ist der Untersuchungsabstand natürlich
unterbrochen.
Eventuell werden wegen Ergebnissen aus der Vorgeschichte, wegen
Komplikationen in vorangegangenen Schwangerschaften, oder aus dem Schwangerschaftsverlauf
zusätzliche Untersuchungen nötig.
Blutuntersuchungen
Nach der Feststellung der Schwangerschaft werden durch Blutabnahme verschiedene Parameter
bestimmt, welche für den Schwangerschaftsverlauf oder die Entbindung wichtig sind.
Es werden bestimmt: Blutgruppe und Rhesus-Faktor des mütterlichen Blutes, Antikörper gegen
Blutgruppeneigenschaften, der Röteln-Immunstatus, Antikörper gegen vorangegangene eventuelle
Lues, Hepatitis B-Infektionen und HIV-Antikörper. Daraus wird ersichtlich, ob während der
Schwangerschaft oder nach der Geburt Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden müssen, damit das
Ungeborene oder das Neugeborene nicht erkrankt (beispielsweise Rhesus-Unverträglichkeit oder
nach einer Hepatitis-Infektion). Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft werden einige
Blutunter-suchungen nochmals wiederholt.
Außerdem kann eine Untersuchung auf Toxoplasmose durchgeführt werden. Allerdings wird diese
Untersuchung nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Ich halte diese Untersuchung
aber für sehr sinnvoll und kann die Durchführung auf jeden Fall bei der ersten Schwangerschaft
empfehlen. Im gegebenen Fall würden Sie eine Rechnung von der Laborärztin erhalten. Auf die
Problematik der Toxoplasmose wird auf den folgenden Seiten eingegangen
Mutterpass
Wenn die Blutergebnisse vorliegen, erhalten Sie den Mutterpass. Diese Ergebnisse sind im
Mutterpass festgehalten. Es wird eine genaue Anamnese zu Ihrer bisherigen Krankheitsgeschichte,
zu bisherigen Schwangerschaften und Geburtsverläufen erhoben. Wichtig ist auch, ob in Ihrer
Familie, oder der Familie des werdenden Vaters irgendwelche Missbildungen oder Erbkrankheiten
aufgetreten sind. Zusätzlich ist wichtig, ob in Ihrer Familie gehäuft Thrombosen vorkommen, oder
ob jugendliche Diabetiker bekannt sind. Sie werden in bezug auf die Berufstätigkeit, Ernährungsgewohnheiten, Reisen und Sport beraten. Im Mutterpass wird auch der errechnete Entbindungstermin festgehalten. Er errechnet sich aus dem ersten Tag der letzten Regel + 280 Tage. Die
Schwangerschaft dauert nach dieser Berechnung vollendete 40 Wochen. In einzelnen Fällen wird in
den ersten 14 Wochen der Schwangerschaft, aufgrund von Ultraschalluntersuchungen, ein
voraussichtlich anderer Geburtstermin herausgefunden. Diese Korrektur wird vorgenommen, wenn
es sich zeigen sollte, dass die die körperliche Entwicklung des Kindes nicht mit der errechneten
Schwangerschaftswoche überein stimmt. Die Ursache liegt darin, dass in diesen Fällen der
Eisprung entweder früher oder später als am 14. Zyklustag stattgefunden hat. Eine Korrektur
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aufgrund von Wachstumsmessungen nach der 14.
Schwangerschaftswoche ist laut
Expertenmeinung nicht mehr statthaft, da jetzt schon andere Einflüsse auf das Längenwachstum des
Kindes eingehen.
An den einzelnen Untersuchungstagen wird im Mutterpass neben dem Datum die
Schwangerschaftswoche eingetragen. Es folgen Einträge über den Höhenstand der Gebärmutter,
die Lage des Kindes, Herztöne und Bewegungen des Kindes, Vorliegen von Krampfadern oder
Wasseransammlungen bei der Mutter. Weitere Punkte sind Gewicht, Blutdruck, gegebenenfalls der
Blutfarbstoff im mütterlichen Blut als Indikator für den Eisengehalt, sowie der Urinstatus. Danach
werden der vaginale Untersuchungsbefund und eventuelle zusätzliche Ergebnisse von
Untersuchungen eingetragen. Als letzte Rubrik folgen Eintragungen über Verordnungen oder
Maßnahmen.
Auf Seite 10 des Mutterpasses folgen die Eintragungen der Ultraschalluntersuchungen: ScheitelSteiß-Länge (SSL), Kopfdurchmesser quer (SSL), Kopfdurchmesser längs (FRO), Brustkorb quer
(ATL) und Brustumfang, sowie Länge des Oberschenkelknochens (FL). Außerdem wird
eingetragen, ob Herzaktionen und Kindsbewegungen gesehen wurden, wie die Kindslage im
Ultraschall sich darstellt (SL=Schädellage, BEL=Beckenendlage = Steißlage, QL=Querlage), ob
die Fruchtwassermenge normal ist und wo die Plazenta sitzt.
Nach den Ultraschallbefunden erfolgen die Einträge von Kardiotokographie-Untersuchungen
(CTG). Das ist eine Untersuchungsmethode, die gewöhnlich ab der 27./28. Schwangerschaftswoche (SW) angewendet wird. Dabei sieht man, ob Wehen vorhanden sind und wie sich die
Herzfrequenz des Kindes verhält.
Auf Seite 15 erfolgen die Einträge nach der Geburt und nach der Entlassung aus dem Krankenhaus.
Ergebnisse der Abschlussuntersuchung 6-8 Wochen nach der Entbindung werden auf Seite 16
festgehalten.
Für eine zweite Schwangerschaft ist ebenfalls Platz im Mutterpass.
Bitte bringen Sie den Mutterpass zu jeder Untersuchung, zur Geburt und zur Nachkontrolle
nach der Geburt mit.
Untersuchungen
Bei den Untersuchungen werden Sie gewogen, der Blutdruck wird gemessen und Sie sollten etwas
Urin lassen, welcher danach untersucht wird. Gut wäre es, wenn Sie Mittelstrahlurin gewinnen
könnten. Dabei lassen Sie zuerst eine Portion Urin in die Toilette, fangen dann eine Portion im
Becher auf und lassen den Rest wieder in die Toilette. Somit wird ein genaueres Untersuchungsergebnis erzielt.
Bei der vaginalen Untersuchung wird der Muttermund kontrolliert. Es wird dessen Länge und
Verschluss überprüft, wie hoch die Gebärmutter steht und wie das Kind liegt. Daraus können
Schlüsse über den Entwicklungsstand des Kindes und den regelrechten Verlauf der
Schwangerschaft gezogen werden. Eventuell wird noch das Scheidensekret untersucht, vor allem
dann, wenn Sie Juckreiz, Brennen, oder andere Beschwerden im Scheidenbereich haben. Danach
erfolgen gegebenenfalls Ultraschall- und CTG-Untersuchungen.
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Ultraschall
Im Verlauf der Schwangerschaft werden von der Krankenkasse drei Ultraschalluntersuchungen
bezahlt. Allerdings reichen nach meiner Ansicht diese drei Untersuchungen nicht aus, so dass ich,
um eine Zustandsdiagnostik des Kindes zu haben, mehr Ultraschalle, vor allem in der ersten Hälfte
der Schwangerschaft machen werde. Übrigens ist nachgewiesen, dass Ultraschall zur Diagnostik
verwendet, keine kindlichen Schädigungen verursacht.
Kommt im späteren
Schwangerschaftsverlauf das CTG hinzu, haben wir eine weitere Untersuchungsmethode des
kindlichen Zustandes. Somit werden die Ultraschalluntersuchungen seltener durchgeführt werden.
Wenn Ihr Partner daran interessiert ist, bei einer Ultraschalluntersuchung dabei zu sein, empfehle
ich an jenem Termin mitzukommen, welcher um die 20. Schwangerschaftswoche liegt. Dann ist
das Kind am idealsten zu beobachten.
Falls der Verdacht bestehen sollte, dass Auffälligkeiten beim Kind bestehen würden, werde ich
weiterführende diagnostische Untersuchungen hauptsächlich in der Univ.-Frauenklinik Tübingen
durchführen lassen.
Außerdem führen wir in unserer Praxis dopplersonographische Untersuchungen durch. Dabei wird
die Durchblutung der Gebärmutter und die Durchblutung von kindlichen Gefäßen untersucht.
Somit kann eine Aussage über die Versorgung des Kindes getroffen werden.
3-D-Sonographie
Bei
dieser
speziellen
Form
der
Ultraschalltechnik besteht die Möglichkeit ein
plastisches Bild des ungeborenen Kindes zu
erhalten. Bei idealer Lage des Kindes können
das Gesicht und andere Körperteile und –
regionen im 3-D-Verfahren abgebildet
werden. Viele Eltern erkennen jetzt erst die
Konturen ihres Kindes und sind auch später
überrascht, wie ähnlich damals das
ungeborene Kind dem jetzt geborenen
Säugling gleicht. Es muss aber betont werden,
dass diese Untersuchung weniger dem
Auffinden von Mißbildungen dient, als
vielmehr eine Methode darstellt, welche das
Kind den Eltern näher bringt. Deswegen wird
sie auch nicht von der Krankenkasse
übernommen. Falls Sie interessiert sind, bitte
wir Sie uns Ihren Wunsch mitzuteilen. Ideal
sind die Aufnahmeverhältnisse ab der 23. Schwangerschaftswoche.
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Pränatale Diagnostik (Fruchtwasseruntersuchungen – Ersttrimesterscreening)
Fruchtwasseruntersuchungen (Amniocentesen) führe ich in meiner Praxis selbst durch. Es wird
empfohlen, dass bei einem mütterlichen Alter ab 35 Jahren die Fruchtwasserentnahme durchgeführt
wird. Ab diesem Alter steigt das Risiko ein mongoloides Kind zu bekommen auf rund l% an.
Zusätzlich ist die Fruchtwasserentnahme bei unklaren Missbildungen oder bei
Chromosomenstörungen in der Familie zu empfehlen. Viele Frauen haben permanent vor einer
Missbildung ihres Kindes Angst. Auch aus diesen Gründen kann eine Amniocentese notwendig
werden.
Bei dieser Untersuchung wird unter sterilen Bedingungen und unter gleichzeitiger
Ultraschallkontrolle eine feine Nadel durch die Bauchdecke und die Gebärmutterwand hindurch geschoben und ca. 10ml Fruchtwasser abgesaugt. Der Eingriff entspricht in seiner Schmerzhaftigkeit
etwa einer Injektion. Im gewonnenen Fruchtwasser schwimmen Zellen des Kindes, welche im
Labor zur Zellteilung gebracht werden. Dabei lassen sich dann die Chromosomen (Träger der
Erbanlagen) begutachten. Außerdem kann im Fruchtwasser eine Substanz bestimmt werden,
welche bei erhöh-tem Wert ein Hinweis auf eine Fehlbildung im Bereich des Rückenmarks oder
des Großhirnes sein kann. Spätestens 14 Tage nach der Fruchtwasserpunktion liegen die
Ergebnisse vor.
In diesem Zusammenhang muss aber auch darauf hingewiesen werden, dass es in 0,5% aller
Amniocentesen zu einer Fehlgeburt kommt, da sich die Punktionsstelle an den Eihäuten nicht mehr
verschließt.
Jede Schwangerschaft birgt, je nach Alter der Mutter, ein individuelles Risiko für das Auftretren
von Mongolismus. Beim Ersttrimesterscreening wird die Nackenfalte des Embryos gemessen (jeder
Embryo hat eine Nackenfalte). Je nach Dicke errechnet sich daraus ein Risiko für die
Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Mongolismus. Dieser Risikofaktor modifiziert das individuelle Mißbildungsrisiko. Zusätzlich werden zwei Hormone im Blut der Mutter bestimmt, welche
durch die Placenta gebildet werden. Auch die Ergebnisse dieser Blutbestimmung modifizieren das
individuelle Mißbildungsrisiko. Alle drei Werte zusammen werden mit einem neu entwickelten
Rechenprogramm verarbeitet und können das individuelle Risiko jeder Schwangeren für das
Auftreten von Mongolismus angeben. Die Treffsicherheit dieses Testes liegt bei rund 90 %. Sie
erhalten ein zusätzliches Informationsblatt.
CTG
Beim CTG (Kardiotokogramm) wird mit Hilfe von zwei Aufnahmeköpfen synchron die
Herzfrequenz des Kindes und die Gebärmutterspannung aufgezeichnet. Damit kann festgestellt
werden, ob Wehen vorhanden sind (eventuell schon vorzeitige Wehentätigkeit) und wie sich die
Herztöne dabei verhalten.
Die Untersuchung dauert ca. 20 Minuten und kann im Liegen oder im Sitzen erfolgen. Es kann
notwendig sein, dass diese Untersuchung bei vorzeitiger Wehentätigkeit, oder bei Veränderungen
in der kindlichen Herzfrequenz, in kürzeren Abständen wiederholt wird.
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Akupunktur
Die Akupunktur ist eine hervorragende Therapiemethode, welche zur Behandlung von
Erkrankungen in der Schwangerschaft bestens geeignet ist, vor allem dort, wo andere
therapeutische Maßnahmen wegen der Schwangerschaft kontraindiziert sind.
Ich habe die vollständige Akupunkturausbildung (auch nichtgynäkologische Erkrankungen) bei
einer der renomiertesten Akupunkturgesellschaften Deutschlands (DÄGfA) absolviert.
Zusätzlich führen wir ab der 35. Schwangerschaftswoche eine geburtsvorbereitende Akupunktur
durch. Untersuchungen aus Wien und Mannheim haben gezeigt, dass dadurch kürzere Geburtsverläufe, vor allem in der Eröffnungsperiode, erzielt werden können. Diese Ergebnisse decken sich
auch mit meinen Beobachtungen.
Bitte sprechen Sie mich wegen dieser Therapiemethode an wenn Sie eine Behandlung wünschen.
Akupunktur wird von den gesetzlichen Kassen momentan je nach Krankenkasse bei den
verscheidensten Erkrankungen bezahlt.
Homöopathie
Die Homöopathie ist eine besondere Therapieform in der Medizin, bei der Krankheiten oder
Veränderungen mit pflanzlichen, tierischen oder mineralischen Substanzen behandelt werden,
welche extrem verdünnt sind. Diese über 200 Jahre alte Therapie richtet sich nach den Symptomen,
welche im Verlauf der Erkrankung auftreten und erfordert auch eine gute Beobachtungsgabe der
Patienten und enge Zusammenarbeit zwischen ihnen und dem Arzt. Ich habe meine Ausbildung
beim Zentralverein der homöopathischen Ärzte absolviert und versuche die homöopathische
Behandlung von Beschwerden und Erkrankungen in der Schwangerschaft in mein Therapiekonzept
zu integrieren. Natürlich sind jeder Therapieform gewisse Grenzen gesetzt, die respektiert werden.
Es gibt auch Patienten die explizit eine homöopathische Behandlung ablehnen, was von uns
selbstverständlich akzeptiert wird.
Tipps für den Schwangerschaftsverlauf
Diese Tipps und Anregungen sind vor allem für diejenigen Frauen gedacht, welche ihr erstes Kind
erwarten. Allerdings können auch die erfahrenen Mütter hoffentlich noch einen Nutzen davon
haben.
Im Verlauf der Schwangerschaft werden einige körperliche Funktionen und Abläufe sich
verändern.
Sie merken schon frühzeitig, dass Sie nicht mehr ganz so leistungsfähig sind. Teilweise macht der
Kreislauf nicht mehr mit und Sie kommen schneller außer Atem.
Manche Frauen klagen über Schlafstörungen. Auch ist das Nervenkostüm dünner geworden.
Sie müssen öfters zur Toilette. Die Verdauung und der Stuhlgang sind nicht mehr so wie vor der
Schwangerschaft. Die Scheidensekretion nimmt zu.
Das sind alles natürliche Vorgänge, welche aber auf das alltägliche Leben deutlich einwirken
können. Hierbei sei auch an den Lebenspartner appelliert, der sich der Veränderungen welche bei
seiner Partnerin vor sich gehen und bei ihr zu mancher ungewohnten Reaktion führen können,
bewusst sein sollte.
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Ernährung und Genussmittel
Sie werden sicherlich schon gemerkt haben, dass es mit der Ernährung nicht mehr so einfach ist wie
in der Zeit vor der Schwangerschaft. Manche Frauen leiden unter Übelkeit oder sogar Er-brechen.
Andere haben einen Heißhunger auf ganz bestimmte Gerichte oder Nahrungsmittel. Alle
Schwangeren berichten über eine merklich deutlichere Wahrnehmung von Gerüchen. Teilweise
können sie ganz bestimmte Gerüche nicht mehr vertragen.
Die Beratung zur Ernährung ist ein wichtiger Punkt in der Schwangerenvorsorge, ist aber für eine
gesunde Lebensführung auch außerhalb der Schwangerschaft, gerade in Hinblick auf die größer
werdende Familie, enorm wichtig.
Gesunde Ernährung durch gesunde Lebensmittel ist nicht nur im Zeichen einer BSE-Krise ein
markantes Schlagwort, sondern eine unabdingbare Voraussetzung für eine langfristige Gesundheit.
Heute, in der Zeit der hochtechnisierten Herstellung von Nahrungsmitteln, ist es besonders für
Schwangere, stillende Frauen, Kleinkinder und Heranwachsende, ja alle Menschen wichtig, sich
gesund zu ernähren. Fertigprodukte, fast food etc. bedingen Folgeerscheinungen, die sich
langfristig als chron. Krankheiten ausbilden. Mangelerscheinungen, trotz bestem Lebensstandard,
Allergien, Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern, sind nur ein Aspekt dieser Palette von Folgen
einer falschen Ernährung.
Interessante, aber auch sehr nachdenklich machende Literatur finden Sie bei: Pollmer (Iss uns
stirb), sowie Grimm (Aus Teufels Küche/Die Suppe lügt).
Jodmangel, Magnesium- und Eisenmangel, Verstopfung, können durch eine ausgewogene,
gesunde, ballaststoffreiche Ernährung verhindert und therapiert werden.
Sinnvoll sind viele frisch zubereitete Nahrungsmittel. Insbesondere vitaminreiche Kost und leichte
Ernährung sind wichtig. Schwer verdauliche Sachen, welche zusätzlich fettreich sind, sollten
abgelehnt werden, da sie häufig Beschwerden verursachen.
Sechs kleine Mahlzeiten sind besser als drei große Mahlzeiten.
Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, die sekundäre Pflanzenstoffe in konzentrierter
Form enthalten (Vitaminpillen), sind laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung als Ersatz für
eine gemüse- und obstreiche Ernährung abzulehnen, da die Bioverfügbarkeit dieser sekundären
Pflanzenstoffe bisher unzureichend untersucht ist und außerdem nicht bekannt ist, ob diese Stoffe
überhaupt in der versprochenen Menge vom Körper aufgenommen werden.
Deswegen sind viele frisch zubereitete Nahrungsmittel, insbesondere vitaminreiche Kost und
leichte, ballaststoffreiche Ernährung wichtig. Schwer verdauliche Sachen, welche zusätzlich
fettreich sind, sollten abgelehnt werden, da sie häufig Beschwerden verursachen.
Bitte verwenden Sie jodiertes Speisesalz.
Mit dunklen Fleischsorten, roten Gemüse- und Obstsorten sowie Nüssen kann der Eisengehalt des
Blutes verbessert werden.
Eine Flüssigkeitszufuhr von 2 - 3 Litern pro Tag sollte unbedingt eingehalten werden.
Mehr als zwei Tassen Kaffee oder Schwarztee sollten nicht getrunken werden. Alkohol ist zu
meiden. Rauchen und Schwangerschaft vertragen sich überhaupt nicht.
Manchmal kommt es vor, dass in der Frühschwangerschaft ein Heißhunger auf etwas besteht, was
in der Schwangerschaft nicht zu empfehlen ist. Hier darf nachgegeben werden. Die Zeiten ändern
sich bald und dann steht der gesunden Ernährung nichts mehr im Wege,
Zu Beginn der Schwangerschaft haben wir im Blut Antikörper auf Toxoplasmose bestimmt, falls
Sie das wünschten. Toxoplasmose ist eine Erkrankung, welche Missbildungen verursacht und
durch rohe Fleischprodukte oder Katzen übertragen wird. Falls sie noch nie eine Toxoplasmose
durchgemacht haben sollten, was wir an den Blutergebnissen erkennen, sollten sie alle rohen
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Fleischprodukte meiden. Dabei handelt es sich um nicht völlig durchgebratene Steaks, nicht
durchgebratene Hamburger oder Fleischküchle, Tartar, Mettwurst, Salami, Landjäger,
Bauernbratwürste, roher oder gerauchter Schinken. Wenn Sie jedoch diese Produkte bei der
Zubereitung ganz erhitzen, besteht keine Gefahr mehr.
Beispiele von Lebensmitteln, welche Schwangeren und Stillenden helfen, ihren Tagesbedarf an den
einzelnen Substanzen zu decken (jeweilige Menge):
Eiweiß
Kalzium
Eisen
Jod
Folsäure
0,25l Milch / 150g Quark / 60 g Hartkäse / 200g Kartoffeln / 60 g Kochschinken
0,25l Milch / 150g Joghurt / 150g Quark / 60g Hartkäse / 150g Brokkoli / 100g
Fenchel
150g Rindfleisch / 80g Kochschinken / 200g Vollkornbrot / 80g Linsen / 150g
Brokkoli / 150g Johannisbeeren / 30g Haselnüsse
150g Seefisch / 4 Messerspitzen Jodsalz enthalten ca. 20μg Jod
50g Feldsalat / 100g Paprika / 150g Brokkoli / 50g Linsen / 200g Erdbeeren / 30g
Haselnüsse / 20g Weizenkeime / 150ml Orangensaft
Sport
Versuchen Sie sich fit zu halten. Vor allem sollten Sie ruhig bei gewohnten Sportarten
weitermachen. Höchstleitungen sollten Sie natürlich nicht mehr erzwingen. Vorsicht ist bei allen
Sportarten geboten, welche stark sturzgefährdend sind.
Dies sind Reiten, Skifahren,
Extremsportarten, aber auch Squash und manche Mannschaftssportarten. Die Gefährdung durch
Rempeleien ist hoch.
Ideal sind Schwimmen und Wandern bzw. Spazieren gehen.
Schwimmen können Sie übrigens bis kurz vor die Geburt. Allerdings sollten Sie nicht in
Thermalbäder gehen, da die Wassertemperaturen den Kreislauf zu sehr belasten. Deswegen ist
auch beim Saunabesuch Vorsicht geboten.
Reisen
Zum Reisen ist die Zeit zwischen der 13. und 28. Schwangerschaftswoche ideal. Dann sind die
Beeinträchtigungen der ersten Schwangerschaftswochen überstanden und ein dicker Bauch hindert
noch nicht den Feriengenuss.
Zu empfehlen sind Reiseziele in Mittel-, Nord-, West- und nördlichem Südeuropa, sowie
Nordamerika. Da keine medizinische Versorgung gewährleistet ist, sind Osteuropa, südliches
Südeuropa oder die Tropen nicht zu empfehlen. Wegen Malariaprophylaxe oder gewissen
Schutzimpfungen scheiden die Tropen als Reiseziele vornehmlich aus.
Eine Flug- oder Bahnreise sind einer langen Autofahrt vorzuziehen. Bei Autoreisen sollten sie
viele kleinere Pausen einplanen.
Generell empfehle ich den Abschluss einer Reiserücktrittsversicherung, da in der Schwangerschaft
viele kleine Gegebenheiten die Reisepläne zunichte machen können.
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Beruf
Berufstätige Schwangere unterliegen eines besonderen Schutzes durch den Gesetzgeber. Er
umfasst neben dem besonderen Kündigungsschutz verschärfte Anforderungen, welche an den
Arbeitsplatz und die Arbeit selbst gestellt werden. In diesem Mutterschutzgesetz ist auch die
sechswöchige Schutzfrist vor der Geburt und die achtwöchige Schutzfirst nach der Geburt geregelt.
Falls Differenzen zwischen Ihnen und Ihrem Arbeitgeber bestehen sollten, erhalten Sie Aufklärung
über gesetzliche Bestimmungen bei Ihrer Krankenversicherung oder dem Gewerbeaufsichtsamt in
Tübingen.
Bedenken Sie, dass sich Ihr Urlaubsanspruch aus der Arbeitszeit im laufenden Jahr inklusive der
Schutzfristen vor und nach der Geburt errechnen. Aus meiner Sicht ist zu empfehlen, dass
verbliebene Reste des Jahresurlaubs direkt vor dem sechswöchigen Mutterschutz vor der
Entbindung genommen werden. Es hat sich oft gezeigt, dass dieser Urlaub der werdenden Mutter
sehr gut tut.
Schwangerschaftsgymnastik
Es ist vor allem bei der ersten Schwangerschaft zu empfehlen, einen geburtsvorbereitenden Kurs zu
besuchen. Sie werden durch die Hebammen im Umkreis durchgeführt. Eine Adressenliste der
Hebammen werden Sie von uns erhalten. Die Kosten für die Kurse werden durch die
Krankenkassen übernommen.
In den Kursen geht es hauptsächlich darum, Atemtechniken und Entspannungsübungen für den
Geburtsablauf zu erlernen und zu trainieren. Wichtig ist dabei, dass diese Techniken eingeübt
werden, denn bei der Geburt sind im Eifer des Gefechts nicht eintrainierte Techniken und Übungen
schnell vergessen. Deswegen ist auch die Einbindung des werdenden Vaters in den Kurs von
großer Wichtigkeit, denn er kann dann bei der Geburt seine Partnerin massiv unterstützen. Ich habe
noch nie einen Vater erlebt, der das nicht gekonnt hätte.
Wichtig ist auch der Kontakt der Schwangeren untereinander. Es wurden dort schon viele
Familienfreundschaften geschlossen, welche über die späteren gemeinsamen Kinderwagenausflüge
hinaus bestanden haben.
Krankenhaus
Im Verlauf Ihrer Schwangerschaft wird Sie sich irgendwann die Frage stellen, in welchem
Krankenhaus Sie Ihr Kind zur Welt bringen möchten. Hierzu kann ich alle im Umkreis liegenden
Krankenhäuser, bzw. die Univ.-Frauenklinik, ohne eine Wertung vornehmen zu wollen, empfehlen.
Alle Häuser führen im monatlichen Rhythmus Informationsveranstaltungen durch. Dabei wird oft
ein kurzer Film gezeigt und im Anschluss findet eine Fragen- und Diskussionsrunde statt. Falls die
Kreissäle nicht belegt sein sollten, kann meistens ein Kreissaal besichtigt werden. Ich empfehle
Ihnen diese Gelegenheit der Informationsabende zu nutzen. Die Termine erfahren Sie durch die
Informationszettel in meinem Wartezimmer. Nachstehend sind in alphabetischer Reihenfolge die
Telefonnummern der Geburtskliniken mit Kreissaal, Abteilungssekretariat und Pforte aufgeführt.
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KKH Albstadt
KKH Reutlingen
UFK Tübingen
07431/9907121/20007071/298-
Kreissaal
Sekretariat
Pforte
1542
3656
3111
1501
3415
01
00
Übrigens können Sie sich natürlich nicht vorher dort anmelden, denn Sie wissen nicht, wann die
Wehen bei Ihnen einsetzen werden. Falls jedoch mit Komplikationen bei der Geburt zu rechnen ist,
oder falls ein Kaiserschnitt geplant sein sollte, werde ich Sie rechtzeitig in der Entbindungsklinik
vorstellen.
Übertragung
Sehr oft kommt es vor, dass der errechnete Geburtstermin überschritten wird. Dabei kann, falls die
Kontrolluntersuchungen normal verlaufen, der Termin gut um 10 Tage überschritten werden. In
zwei- und dreitägigen Abschnitten werden Sie dann zu Untersuchungen einbestellt. Teilweise zehrt
diese Situation sehr an den Nerven der werdenden Eltern. Auch können die fragenden
Telefonanrufe der Verwandtschaft außerordentlich lästig werden. Ich empfehle Ihnen diese
Wartezeit gelassen durchzustehen. Wenn Sie es aber psychisch nicht mehr verkraften sollten,
werde ich Sie zur Einleitung in die Entbindungsklinik Ihrer Wahl einweisen.
Geburtsbeginn
Falls Sie Ihr erstes Kind erwarten, stellt sich oft die Frage, wann die Geburt losgeht, bzw. wann
Sie in die Klinik fahren sollen. Sie fahren, wenn Sie alle 5 Minuten oder in kürzeren
Abständen Wehen haben. Die Wehe sollte eine halbe Minute anhalten und die ganze
Wehensituation etwa schon eine halbe Stunde andauern. Außerdem sollten die Wehen deutlich
zu spüren sein.
Bitte fahren Sie sofort, wenn Sie Fruchtwasser verlieren, oder wenn Sie stark bluten.
Falls Sie einen längeren Anfahrtsweg haben, oder die Wettersituation eine zügige Fahrt nicht
zulässt, empfehle ich Ihnen etwas früher loszufahren. Wenn Sie Tübingen als Geburtsklinik
ausgewählt haben sollten, müssen Sie auch einplanen, dass Sie in der Rushhour gut eine Stunde
Fahrtzeit von Bisingen bis zur Frauenklinik haben werden.
Schwangerschaftsbeschwerden
Übelkeit/Erbrechen
Relativ früh stellen sich bei etlichen Schwangeren Übelkeit oder Erbrechen ein. Die Ursache
ist aus medizinischer Sicht bisher ungeklärt. Je nach Ausprägungsgrad kommt es zu mehr oder
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minder starken Beeinträchtigungen. Oft tritt die Übelkeit kurz nach dem Aufstehen auf Es gibt
viele Tipps und Hausmittel. Oft hat es sich bewährt schon eine Kleinigkeit im Bett zu sich zu
nehmen. Je nach Appetit sollten die Dinge gegessen werden, nach denen es die Schwangere
gelüstet. Falls völlige Appetitlosigkeit bestehen sollte, muss für eine ausreichende, eventuell
kalorienreiche, Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Es gibt auch einige Medikamente, welche
eingesetzt werden können. In den meisten Fällen ist nach der 13. Schwangerschaftswoche
alles überstanden.
Ziehen im Unterbauch
Die Gebärmutter, welche zu Beginn der Schwangerschaft etwa die Größe und Form einer
mittelgroßen Birne hatte, dehnt sich innerhalb der Schwangerschaft auf die Größe eines kleinen
Medizinballes aus. Dieses Größenwachstum der Gebärmutter führt vor allem im ersten
Schwangerschaftsdrittel zu einer Art Dehnungsschmerz. Auch bereiten die Mutterbänder,
welche oben an den Einmündungsstellen der Eileiter ansetzten und im Leistenkanal in die
Schamlippen auslaufen, einen Dehnungsschmerz, welcher typischerweise in die Leisten
ausstrahlt. Nicht normal sind vor allem ab der 25. Schwangerschaftswoche Dauerschmerzen
oder rhythmisch auftretende Bauchschmerzen mit gleichzeitigem hart werden des Bauches.
Hier handelt es sich um vorzeitige Wehen.
Blutungen
Blutungen in der Schwangerschaft sind nicht selten. Es besteht aber immer ein Anlass zu einer
Kontaktaufnahme mit mir.
Manche Frauen haben in den ersten drei Monaten noch leichte Blutungen an den Tagen, an
denen ihre Menstruation hätte einsetzen sollen.
Nach stärkerer körperlicher Anstrengung oder nach Geschlechtsverkehr kommt es manchmal
zu einer vaginalen Blutung. Auch hier sollten andere Blutungsursachen ausgeschlossen
werden.
Kreislaufschwierigkeiten/Schwindel
Vor allem in den ersten Schwangerschaftswochen, aber auch später, vor allem bei Hitze, leiden
viele Schwangere unter Anpassungsschwierigkeiten des Kreislaufs. Manche kommen morgens
nicht richtig in Fahrt, anderen wird es beim Aufstehen schwindelig. Es sollte für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr gesorgt sein.
Außerdem empfehle ich Kneipp'sche
Anwendungen. Vor allem kalte Güsse und Wassertreten sind hilfreich. Dabei wird das
Gefäßsystem tonisiert. Anleitungen dazu erhalten sie von mir.
Sodbrennen/Oberbauchbeschwerden
Sodbrennen und Oberbauchbeschwerden treten vor allem im letzten Drittel der
Schwangerschaft auf Es handelt sich vor allem um ein Platzproblem. Durch den hohen Druck
im Bauch, aber auch durch hormonelle Einflüsse, ist der Verschluss des Mageneinganges sehr
schwach. Es läuft saurer Mageninhalt zurück in die Speiseröhre, was das Sodbrennen
verursacht. Wichtig ist hier, dass die Nahrung auf viele kleine Mahlzeiten verteilt wird. Süßes,
stark eiweißhaltige Nahrungsmittel und Koffein verschlechtern ebenfalls den Magenverschluss.
Erhöhung des Kopfteils im Bett um mindestens 15 cm verbessern die Beschwerden,
hauptsächlich wenn sie beim Liegen auftreten.
Oft erfolgen Stöße und Tritte des Kindes in die Leber- und Milzgegend. Dadurch kann es zu
erheblichen Schmerzen in diesen Regionen kommen.
Krampfadern/Hämorrhoiden
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Durch den Druck der Gebärmutter auf die Beckenvenen, kommt es in den Bein- und
Beckenvenen zu einem Blutrückstau, welcher bei erblicher Veranlagung zu Krampfadern
führen kann. Auch im Bereich der Schamlippen können massive Krampfadern entstehen.
Auch hier sind Wassergüsse nach Kneipp eine Therapieform. In extremen Fällen muss eine
Stützstrumpfhose verordnet werden. Venenmittel sind sinnlos, teilweise auch in der
Schwangerschaft nicht anwendbar. Eng damit, und mit chronischer Verstopfung, ist die
Ausbildung von Hämorrhoiden vergesellschaftet. Für eine Stuhlregulierung muss durch
Ernährungsumstellung, oder durch den Gebrauch von Milchzucker gesorgt werden.
Wochenbett und Stillzeit
Wochenbett
Als Wochenbett werden die sechs Wochen nach der Entbindung bezeichnet. Dabei kommt es
zu einem Zurückkehren vieler Körperfunktionen in den Zustand vor der Schwangerschaft.
Wochenfluss
Der Wochenfluss ist die Absonderung der Gebärmutter aus der ehemaligen Haftfläche des
Mutterkuchens. Er dauert ca. 4 - 6 Wochen. Seine Farbe ändert sich von frisch blutig, über
dunkelbraun, gelb nach weiß. Wenn es nach zwei Wochen immer noch hellrot blutet, sollte
eine Kontrolluntersuchung erfolgen. Genauso auffällig wäre es, wenn der Wochenfluss
innerhalb der ersten zwei Wochen plötzlich versiegt, insbesondere wenn zusätzlich
Kopfschmerzen, Fieber und Unterbauchschmerzen auftreten sollten.
Vorsicht! Der Wochenfluss ist infektiös. Wenn Sie eine Vorlage angefasst haben sollten,
müssen Sie immer danach die Hände mit Seife waschen. Auch sollten Sie solange Sie
Wochenfluss haben kein Vollbad nehmen. Duschen ist natürlich erlaubt.
Eine sinnvolle Pflege eines Dammschnittes oder eines Scheidenrisses besteht darin, in der
ersten Woche nach jedem Stuhlgang, evtl. auch mehrmals täglich, den Scheideneingang
abzuspülen. Am einfachsten nehmen Sie dazu einen halben Liter warmes Wasser und gießen
diesen, auf der Toilette sitzend, über den Scheideneingang. Sie können einen Kamillenzusatz
in dieses Spülwasser geben. Ich rate Ihnen einfach einen starken Kamillentee zuzubereiten und
als Kamillenzusatz im Scheidenspülwasser zu verwenden.
Sehr wichtig ist es, vor allem bei schlecht heilendem Dammschnitt, genügend Luft an den
Damm kommen zu lassen. Insbesondere wenn lange nicht die Vorlage gewechselt wurde,
kommt es zur Bildung einer feuchten Kammer, welche einer Infektion Vorschub leistet.
Liegen Sie mehrmals täglich ohne Vorlage mit gespreizten Beinen unter die Bettdecke. Somit
beugen Sie dem schlechten Heilen eines Dammschnittes vor.
Kontrolle
6 - 8 Wochen nach der Entbindung sollte die ärztliche Abschlussuntersuchung erfolgen.
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Falls Probleme im Wochenbett bestehen sollten, bin ich natürlich jederzeit für Sie ansprechbar.
Bei dieser Abschlussuntersuchung werden nochmals mehrere Laborwerte erhoben und es
erfolgt nochmals eine vaginale Untersuchung. Dabei soll der Stand der Rückbildung der
Geschlechtsorgane kontrolliert werden. Außerdem erfolgt ein Gespräch über den weiteren
Verlauf und die Frage der Verhütungsmaßnahmen.
Verhütung
Zwischen zwei Geburten sollten etwa eineinhalb bis zwei Jahre vergehen, damit sich Ihr
Körper erholt. Die erste Menstruation nach einer Geburt kann schon nach sechs Wochen,
vielleicht aber erst nach einem dreiviertel Jahr auftreten. Bei jedem ungeschützten Verkehr
besteht aber die Möglichkeit, dass eine erneute Schwangerschaft eintritt.
Stillen schützt nicht vor einer Schwangerschaft. Trotzdem wird dieser Irrsinn von einer
Berufsgruppe immer wieder, trotz ganz klarer wissenschaftlicher Beweise, gepredigt.
Falls Sie Verkehr vor der Abschlussuntersuchung haben sollten, empfehle ich ein Kondom oder
Scheidenzapfchen zu benutzen. Beim Abschlussgespräch wird die weiter Verhütung
besprochen. Im Prinzip ist die Anwemdung hormoneller Verhütungsmethoden (Antibabypille,
Verhütungsring, Verhütungspflaster, Stäbchen) möglich. Allerdings müssen Sie dabei
bedenken, dass geringe Hormonmengen in die Muttermilch übergehen. Auch bei der
sogenannten Minipille bekommt das Kind durch die Muttermilch eine geringe Hormonmenge
ab. Außerdem muß die Minipille sehr zeitgenau eingenommen werden, was in der ersten Zeit
der jungen Mutterschaft oft unmöglich ist.
In den ersten 12 Wochen nach der Geburt ist es oft noch möglich, ohne eine Menstruationsblutung gehabt zu haben, eine Spirale einzusetzen. Viele meiner Patientinnen haben mit dieser
Methode gute Erfahrungen gemacht. Neueste Untersuchungen zeigen, dass die Spirale genauso
sicher ist wie die Pille. Weniger sicher sind im weiteren Verlauf Kondome. Wenn der Eintritt
einer neuen Schwangerschaft nach kurzer Zeit geplant sein sollte, sind sie jedoch ein probates
Verhütungsmittel. Noch unsicherer sind alle chemischen Verhütungsmittel.
Stillen
Stillen bedeutet nicht bloße Nahrungsaufnahme. Es festigt die Mutter-Kind-Beziehung in
erheblichem Maße. Trotz aller modischen Strömungen hat sich das Stillen erhalten und seit gut
15 Jahren eine Renaissance erlebt.
Die Muttermilch ist durch keine andere Babynahrung zu ersetzen. Sie ist jederzeit vorhanden,
genau temperiert und richtig zusammengesetzt. Auch unterbleibt das lästige Auskochen von
Schnullern und Fläschchen.
Trotz der Belastung durch Umweltgifte, ist Muttermilch für den Säugling von größtem Nutzen.
Übrigens ist die Umweltbelastung der Muttermilch in den letzten 10 Jahren wieder gesunken,
was Langzeitbeobachtungen ergeben haben.
Vor allem werden durch die Muttermilch verschiedenste Abwehrstoffe gegen Krankheiten
weitergegeben. Das Kind erhält dadurch einen zusätzlichen Nestschutz. Bei allergiebelasteten
Familien sollte Muttermilch in den ersten Lebensmonaten die einzige Säuglingsnahrung sein.
Das Kind hat immer wieder Phasen von Trennungsängsten. Der enge körperliche Kontakt zur
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Mutter mit deren Zuwendung baut sehr schnell diese Trennungsängste ab. Lassen Sie sich
nicht von gut gemeinten Ratschlägen davon abbringen, dass die Muttermilch bald nicht mehr
ausreichen werde. Wenn ihr Kind immer gut 3 Stunden nach dem Stillen schläft und immer
eine nasse Windel hat, reicht die Muttermilch aus. Übrigens brauchen Stillkinder nur alle paar
Tage Stuhlgang haben.
Leider gibt es aber auch Fälle in den Stillen nicht möglich ist. Das sollte nicht zu Gefühlen des
Versagens bei der Mutter führen. Zuwendung kann auch auf andere Art und Weise gegeben
werden. Vielleicht klappt es beim nächsten Kind.
Stilltechnik
Vorab muss gesagt werden, dass Neugeborene keinen festen Rhythmus einhalten können.
Stillen Sie Ihr Kind wenn es Hunger hat. Beginnen Sie an einer Brust und lassen Sie Ihr Kind
dort ca. 5 Minuten saugen. Dann sollten Sie es aufstoßen lassen. Am besten geht das über
Ihrer rechten Schulter. Der Mensch hat eine Magenblase in der die verschluckte Luft steht.
Wenn Sie ihr Kind auf Ihrer rechten Schulter aufstoßen lassen, kommt die Magenblase nach
unten zu liegen und die Luft wird aufgestoßen. Legen Sie Ihr Kind jedoch über Ihre linke
Schulter, kommt zuerst eine erhebliche Portion Muttermilch wieder hoch. Zusätzlich stößt das
Kind schlecht auf, bekommt Blähungen und hat bald wieder Hunger, da der Magen mit Luft
überfüllt bleibt. Jetzt folgt die andere Brust, welche nur noch zum Einschalfen gebraucht wird.
Beim nächsten Stillen beginnen Sie auf der Seite, auf der Sie zuletzt aufgehört haben. Somit
werden beide Brüste gleichmäßig entleert.
Stillhilfen
Einige Brustwarzenformen erschweren das Stillen. Hier kann mit verschiedenen Mitteln das
Stillen unterstützt werden. Sehr gute Hilfe leisten Stillhütchen. Auch ist in den Stillgruppen
Hilfe, Unterstützung und Rat zu erhalten. Nur in begründeten Einzelfällen und bei sehr wenig
Indikationen ist die Verordnung einer elektrischen Milchpumpe auf Kassenrezept zulässig.
Abzulehnen sind diverse Cremes für die Brustwarzen. Meistens weichen sie die Warzen noch
mehr auf, es zeigen sich Einrisse und das Stillen wird sehr schmerzhaft.
Bewährt hat sich das Abhärten der Brustwarzen. Damit sollte schon in der Schwangerschaft
begonnen werden. Vor allem mit kalten Waschungen kann abgehärtet werden. Gerade bei
weichen und rissigen Brustwarzen hat sich das Antrocknen der Muttermilch auf den
Brustwarzen sehr bewährt.
Wenn die Milch einschießt oder es im späteren Verlauf zu einem Milchstau kommt, sollte man
primär die überwärmte Brust kühlen. Mit Hilfe von feuchten Umschlägen (Wasser, Alkohol/Wasser, Quark) wird eine schnelle Kühlung erzielt.
Beim Milchstau ist es wichtig, dass das Kind oft angelegt wird, damit die Brust leergetrunken
wird. Falls eine Rötung oder Fieber auftreten, sollten Sie sich sofort melden. Vor allem kann
mit Homöopathika schnell eine Besserung erzielt werden.
Literatur
Bücher oder Zeitungen zum Thema Schwangerschaft, Geburt und Stillen gibt es in großer Zahl
und unterschiedlicher Qualität. Sie alle aufzuzählen würde den Rahmen dieser Schrift
sprengen. Auch in meinem Wartezimmer liegen diverse Heftchen aus und zum Mitnehmen
gedacht sind.
Leider muss aber auch gesagt werden, dass in einzelnen Schriften die krankhaften
Schwangerschafts- und Geburtsverläufe überbetont sind und in aller Ausführlichkeit
geschildert werden. Bedenken Sie bitte immer, dass über 90% der Schwangerschaften und
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Geburten ohne jegliche Komplikationen verlaufen. Dies können die Autoren aber nicht so
vereinfacht darstellen, denn sonst würde es nicht viel zu schrieben geben.
Denken Sie bitte also daran, dass bei Ihnen sicherlich auch alles normal verlaufen wird!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen normalen und angenehmen Verlauf der
Schwangerschaft, Geburt und des Wochenbettes.
Wo bekomme ich was?
Wo?
Was?
Krankenkasse
Mutterschaftsgeld oder Entbindungsgeld
Die Geburtsbescheinigung "Nur gültig für die
Sozialversicherung" mitbringen.
Standesamt
Geburtsurkunde
Zum Standesamt die vom Krankenhaus ausgestellte
Geburtsbescheinigung mitnehmen.
Einwohneramt
Änderung der Steuerkarte
Lassen Sie sich vorher von Ihrem Arbeitgeber die
Steuerkarte geben.
Arbeitsamt
(Familienkasse)
Kindergeld
Geburtsurkunde"Nur gültig für die Familienkasse" beilegen.
Arbeitgeber
Eventuell Geburtsbeihilfe vom Arbeitgeber
Erziehungsurlaub
(spätestens vier Wochen vor Ende der Schutzfrist
beantragen)
Eventuell Sonderurlaub für den Vater
Landeskreditbank
Erziehungsgeld
Bundeserziehungsgeld für 24 Monate
Landeserziehungsgeld eventuell für weitere 12 Monate
Die Geburtsurkunde"Nur gültig für das Erziehungsgeld" und
die Krankenkassen-Bescheinigung über Mutterschaftsgeld
mitschicken.
Und nicht vergessen: Das Erziehungsgeld muss jedes
Jahr neu beantragt werden.
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Diese Leistungen bieten wir in unserer frauenärztlichen Praxis rund um die
Schwangerschaft an:
Schwangerenberatung und Schwangerschaftsvorsorge
Geburtshilflicher Ultraschall incl. Doppleruntersuchungen
3-D Sonographie
Amniocentesen und Ersttrimesterscreening
Wochenbettberatung und Betreuung bei Wochenbettkomplikationen
Stillberatung
Abschlussuntersuchung nach dem Wochenbett und Kontrazeptionsberatung
Akupunktur und Homöopathie
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