Brust- krebs

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Brustkrebs
Die blauen
Ratgeber
2
Diese Broschüre wurde gemeinsam erstellt von der
Deutschen Krebshilfe und der Deutschen Krebsgesellschaft.
Brustkrebs
Herausgeber:
Deutsche Krebshilfe e.V.
Thomas-Mann-Str. 40
53111 Bonn
Medizinische Beratung:
Prof. Dr. W. Jonat
PD Dr. N. Mass
Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
Campus Kiel
Michaelisstr. 16
24105 Kiel
Prof. Dr. M. Földi
Direktor der Földiklinik
Rößlehofweg 2 - 6
79856 Hinterzarten
Die Deutsche Krebshilfe dankt dem Berufsverband der Frauenärzte
e.V., der Frauenselbsthilfe nach Krebs Bundesverband e.V. und
dem Rowohlt Verlag für ihre Unterstützung.
Text und Redaktion:
Isabell-Annett Beckmann, Deutsche Krebshilfe
Ausgabe 1/2005
Druck auf chlorfreiem Papier
ISSN 0946-4816
Ein Ratgeber
für Betroffene,
Angehörige und
Interessierte
BRUSTKREBS
Inhalt
Wie alle Schriften der Deutschen Krebshilfe wird auch
diese Broschüre von ausgewiesenen onkologischen
Spezialisten auf ihre inhaltliche Richtigkeit überprüft und
ständig aktualisiert. Sie richtet sich in erster Linie an
medizinische Laien und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Diese Druckschrift ist nicht zum gewerblichen Vertrieb
bestimmt. Nachdruck, Wiedergabe, Vervielfältigung und
Verbreitung (gleich welcher Art) auch von Teilen oder von
Abbildungen bedürfen der schriftlichen Genehmigung
des Herausgebers.
Eine Bitte in eigener Sache: Am Ende dieses Ratgebers
finden Sie einen Fragebogen, mit dem wir von Ihnen erfahren möchten, ob die Broschüre die von Ihnen benötigten Informationen tatsächlich vermitteln konnte. Wir
wären Ihnen dankbar, wenn Sie uns diesen Fragebogen
gelegentlich zuschicken würden. Vielen Dank.
Vorwort
5
Einführung
7
Brustkrebs – warum entsteht er?
11
Früherkennung
Selbstuntersuchung der Brust
Früherkennung erblicher Brustkrebserkrankungen
15
17
19
Der Körper sendet Alarmsignale
22
Diagnostik
Körperliche Untersuchung
Laboruntersuchungen
Tastuntersuchung
Röntgenuntersuchung der Brust (Mammographie)
Ultraschalluntersuchung (Sonographie)
Röntgenuntersuchung
Skelettszintigramm
Kernspintomographie
(Magnet-Resonanz-Tomographie)
Biopsie
24
25
25
26
26
26
27
27
Lebensqualität
31
Die Therapie von Brustkrebs
Klassifikation des Tumors
Operation
Brusterhaltende Operation
Radikale Brustoperation
Strahlentherapie
Nebenwirkungen der Strahlentherapie
Systemische Therapie
(Hormontherapie, Chemotherapie)
36
38
40
41
43
44
46
28
28
48
3
4
BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
Hormontherapie
Chemotherapie
Nebenwirkungen der Chemotherapie
Unkonventionelle Behandlungsverfahren
Krebsdiäten
Pflanzliche Produkte (Phytotherapeutika)
Immunologische Therapien
Homöopathie
Abschließende Beurteilung
49
52
54
59
63
64
68
69
70
Wiederaufbau der Brust
Versorgung mit Hilfsmitteln
71
73
Tumornachsorge
75
Gymnastik – so werden Sie wieder fit
79
Das Lymphödem
Verhütung des Lymphödems
Behandlung des Lymphödems
Verhalten beim Lymphödem
Entstauende Gymnastik beim
Lymphödem der Arme
85
87
88
91
92
Wo können Sie Informationen
und Rat erhalten?
Informationen im Internet
93
97
Erklärung von Fachausdrücken
99
Informieren Sie sich
Informationen für Betroffene und Angehörige
Informationen zur Krebsvorbeugung
und Krebsfrüherkennung
VHS-Videokassetten
109
109
Anhang
111
Fragebogen
115
110
110
Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser,
in der Bundesrepublik Deutschland ist Brustkrebs der
häufigste bösartige Tumor bei Frauen: Nach Schätzungen
des Robert-Koch-Instituts Berlin erkranken jährlich mehr
als 47.500 Frauen neu daran. Zunehmend sind auch jüngere Frauen betroffen.
Wir möchten Sie deshalb über Faktoren informieren, die
die Entstehung von Brustkrebs begünstigen können.
Wenn Sie diese Risikofaktoren kennen, lassen sie sich
wenigstens teilweise vermeiden.
Wichtig ist auch, dass Sie Warnzeichen kennen, die auf
eine Krebserkrankung hinweisen können, denn die Heilungschancen sind gut, wenn die Erkrankung rechtzeitig
erkannt und behandelt wird. Aus diesem Grund hat der
Gesetzgeber für Frauen die kostenlosen Krebs-Früherkennungsuntersuchungen geschaffen: für Frauen ab dem
30. Lebensjahr die jährliche Tastuntersuchung der Brust.
Zusätzlich haben Frauen zwischen 50 und 69 Jahren seit
kurzem alle zwei Jahre Anspruch auf eine Mammographie. Dieser Anspruch soll bis 2005 flächendeckend umgesetzt werden. Die Chance der Früherkennung sollten
alle Frauen nutzen – aber leider wird sie noch von zu vielen vergeben! Auch durch die regelmäßige Beobachtung
des eigenen Körpers lässt sich Brustkrebs oftmals im
Frühstadium entdecken, behandeln und heilen.
Der vorliegende Ratgeber wendet sich an alle Frauen: Im
ersten Teil informiert er über Risiken, die zur Entstehung
von Brustkrebs führen können, und über Möglichkeiten
der Früherkennung. Daran schließt sich der medizinische
Teil an, der Diagnose- und Therapieformen darstellt und
5
BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
Hinweise zur Nachsorge gibt. Es folgen praktische Tipps
und gymnastische Übungen. Abschließend informieren
wir Sie über konkrete Hilfsangebote durch die Deutsche
Krebshilfe und geben Ihnen Adressen anderer Institutionen, an die Sie sich mit Fragen wenden können.
Bei der Nachsorge, der psycho-sozialen Betreuung und
der Bewältigung alltäglicher Schwierigkeiten ist die
Frauenselbsthilfe von großer Bedeutung. Die Deutsche
Krebshilfe fördert die Arbeit dieses Selbsthilfeverbandes
seit vielen Jahren in erheblichem Umfang.
Diese Broschüre kann und darf den persönlichen Kontakt
zum Arzt, Psychologen oder Sozialarbeiter nicht ersetzen.
Unser Ziel ist es vielmehr, erste Informationen zu vermitteln, die den Einstieg in das notwendige Gespräch mit
dem Arzt erleichtern. Darüber hinaus stehen Ihnen die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Krebshilfe für weitergehende Fragen gern zur Verfügung.
Abschließend noch ein Hinweis: Als Sprachrohr für Betroffene setzt sich die Deutsche Krebshilfe dafür ein,
dass sich die Situation krebskranker Menschen kontinuierlich verbessert. Sie hat deshalb eine Studie durchgeführt, die aus dem Blickwinkel von an Brustkrebs erkrankten Frauen den Weg durch alle Stadien der Behandlung kritisch untersucht hat: ihre Erlebnisse, Erfahrungen
und Gefühle. Dabei zeigten sich strukturelle Schwachstellen im Medizinbetrieb und seinem Umfeld, die die
Betroffenen zusätzlich belasteten. Aus den Ergebnissen
der Studie hat die Deutsche Krebshilfe 12 Ziele abgeleitet und detaillierte Einzelvorschläge entwickelt, wie sich
die Situation brustkrebskranker Frauen verbessern lässt.
Die Umsetzung dieser konkreten Vorschläge begleitet
die Deutsche Krebshilfe in einem eigenen Projekt. Wenn
Sie Fragen haben, rufen Sie uns an!
Ihre Deutsche Krebshilfe
Einführung
Abbildungen und Text dieses Kapitels (in Auszügen) mit
freundlicher Genehmigung des Verlages entnommen
aus: Das Krebsbuch der American Cancer Society. Hrsg.
von Arthur I. Holleb, deutsch von Roswitha Enright und
Dr. Sebastian Fetscher. 1. Aufl. April 1990, Rowohlt
Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg.
Um Signale, die der Körper uns gibt, richtig einordnen zu
können, sollten sich alle Frauen mit den wichtigsten
Grundlagen von Aufbau (Anatomie) und Funktion der
Brustdrüse (Mamma) vertraut machen.
Großer Brustmuskel
(Musculus pectoralis maior)
Schlüsselbein
(Clavicula)
Brustbein
Fettgewebe
Schlüsselbein
Drüsenlappen
(Lobi)
Rippe
Drüsengänge
(Ducti)
Tiefe
Brustfaszie
Großer
Brustmuskel
Fettgewebe
Lazarus
6
Drüsengang (Ductus)
Drüsenläppchen
(Lobulus)
Drüsengang
Drüsenspitzen (Acini)
Drüsenlappen
Anatomie der normalen Brust
7
8
BRUSTKREBS
Die Brust besteht
aus Fett und
Drüsengewebe
BRUSTKREBS
Die gesunde Brust einer reifen Frau besteht zum größten
Teil aus Fett und Drüsengewebe. Ihre hauptsächliche
Funktion liegt in der Herstellung von Muttermilch zur
Ernährung des Neugeborenen. Man kann sich die Struktur der milchproduzierenden Zellsysteme in der Brust wie
ein Bündel Trauben vorstellen. Die Trauben entsprächen
dann den gruppenweise auftretenden, milchausscheidenden Drüsenläppchen (Lobula), während die Verästelungen die Hohlgänge repräsentieren, die als so genannte
Milchgänge (Ductuli) die Milch von den Drüsen zur Brustwarze transportieren. Drüsen und Milchgänge sind in das
Fettgewebe eingebettet, das der Brust ihre Form und
Weichheit verleiht. Die Brust selbst hat keine Muskeln,
liegt aber dem großen Brustmuskel (Musculus pectoralis
maior) auf, der vom Brust- und Schlüsselbein bis zu den
Schulterknochen zieht.
Ein Netzwerk von Blutgefäßen versorgt das Brustgewebe mit Hormonen und Nährstoffen. Während des
Menstruationszyklus, der Schwangerschaft und sexueller
Erregung werden diese Blutgefäße prall gefüllt und verfestigen die Brust. Die variable Gesamtgröße aber hängt
im wesentlichen von der Menge an Fettgewebe ab, das
die inneren Strukturen der Brust umgibt und schützt.
Die Brust
verändert sich
Die Brust unterliegt im monatlichen Wechsel zyklischen
Veränderungen, die als Antwort auf wechselnde Hormonspiegel auftreten. Durch Östrogen und später auch
Gestagen wird die Brust durch vermehrte Wassereinlagerung und stärkere Blutfülle etwas verfestigt; die
Brustdrüsen schwellen dabei an und vermehren die Zahl
ihrer Zellen. Diese Veränderungen dienen im Prinzip der
Vorbereitung auf die Schwangerschaft und die ihr folgende Milchproduktion. Wenn aber keine Eibefruchtung
stattfindet, bilden sich die Schwellungen und die anderen
Veränderungen jeweils mit dem Beginn der Monatsblutung zurück.
Wenn sich diese Zyklen durch einige Jahre wiederholt
haben, entwickeln manche Brüste ein verschieden starkes Ausmaß von „Knotigkeit”. Die hierbei entstehenden
Knoten bestehen aus Bindegewebe und kleinen Zysten,
man nennt sie daher fibrozystische Brustveränderungen
(fibrozystische Mastopathie). Die Knoten sind in der Zeit
kurz vor der Monatsblutung am stärksten ausgeprägt und
können in der Brust ein erhebliches Spannungsgefühl
hervorrufen. Die fibrozystischen Brustveränderungen verschwinden in der Regel nach der Menopause, können
aber bei Frauen bestehen bleiben, die östrogenhaltige
Medikamente einnehmen oder in ihren Nebennieren weiterhin große Mengen von Geschlechtshormonen produzieren. Diese gutartigen Veränderungen lassen sich in
der Regel von bösartigen Knoten unterscheiden, da sie
mit dem menstruellen Zyklus an- und abschwellen und
sich zudem für den Erfahrenen etwas anders anfühlen
als ein echter Brusttumor oder Brustkrebs.
Manche Brüste
werden „knotig”
Durch kleine Gefäße, die man Lymphgänge nennt, werden der Brust überschüssige Flüssigkeiten und darin
gelöste Verunreinigungen entzogen. Sie verlaufen im
wesentlichen in zwei Richtungen: Lymphgänge zwischen
Schulter und Brustwarzen führen einerseits zu den
Lymphknoten in der Achselhöhle; Lymphgänge zwischen
den beiden Brustwarzen führen andererseits zu den
Lymphknoten an den Seiten des Brustbeins, die unter
den Rippen liegen.
Das lymphatische System ist ein wichtiger Bestandteil
des Immunsystems unseres Körpers. Die Lymphknoten
enthalten einen besonders hohen Anteil von weißen
Blutkörperchen; sie fungieren als Filterstationen, in
denen körperfremde Substanzen und Organismen wie
Bakterien, Viren und Tumorzellen und so weiter abgefangen werden.
Lymphknoten
als Filterstationen
9
10 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
11
Brustkrebs – warum
entsteht er?
Manche Menschen, die mit der Diagnose Brustkrebs
konfrontiert werden, fragen sich: Warum habe ausgerechnet ich Krebs? oder: Was habe ich falsch gemacht?
RL
Zunächst einmal: An Brustkrebs zu erkranken, ist keine
Frage der „Schuld” oder des falschen Handelns, und es
ist auch kein unabwendbares Schicksal, in das man sich
fügen muss.
Lymphatische Drainagewege der Brust
Von Frau zu Frau
verschieden
Das Erscheinungsbild der Brust variiert von Frau zu Frau
ganz erheblich. Größe, Form und Hervorstehen der
Brustwarzen, des Warzenhofes (Areola) sowie der Montgomeryschen Drüsen (Talgdrüsen im Bereich der Brustwarze, die manchmal wie Pickel aussehen) sind allesamt
individuell sehr verschieden ausgeprägt. Die Brust verändert sich zudem auch mit den verschiedenen Lebensphasen der Frau.
Jede Frau sollte sich mit den besonderen Eigenschaften und den Veränderungen ihrer Brüste –
insbesondere aber auch mit den Veränderungen
während des monatlichen Zyklus – vertraut machen.
Warum Brustkrebs entsteht, darüber herrscht noch weitgehend Ungewissheit. Klar ist allerdings, dass ein entscheidender Schritt bei der Entwicklung jedes bösartigen
Tumors die Veränderung des Erbgutes einer einzigen
Zelle ist. Diese Veränderung führt dazu, dass diese Zelle
ihre natürliche Teilungshemmung verliert: Sie kann sich
dann ungehindert vermehren, bis schließlich viele Millionen Zellen eine Geschwulst bilden.
Bestimmte Risiken
erhöhen die Gefahr,
an Brustkrebs zu
erkranken
Die Veränderung des Erbgutes der Zelle kann auf unterschiedliche Weise entstehen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben bereits eine Reihe von Faktoren herausgefunden, die das Risiko erhöhen, an Brustkrebs zu
erkranken. Besonders im Blickpunkt ist zum Beispiel das
weibliche Geschlechtshormon Östrogen, das für die Entstehung von Brustkrebs mit verantwortlich ist.
In diesem Zusammenhang spielen die Ernährung und das
Körpergewicht eine wichtige Rolle: Durch Übergewicht
bedingtes Fettgewebe – vor allem im Bauchbereich –
führt über verschiedene Stoffwechselschritte zu einem
Ernährung und
Übergewicht
12 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
erhöhten Insulinspiegel. Dieser wiederum lässt den
Östrogenspiegel ansteigen. Dies ist besonders risikoreich für Frauen nach den Wechseljahren.
Risikofaktor Alkohol
Als risikoerhöhend hat sich auch das Trinken von Alkohol
erwiesen: Eine Frau, die zum Beispiel täglich 25 Gramm
Alkohol trinkt (enthalten in 0,3 l Wein oder 0,6 l Bier), erhöht ihr Brustkrebsrisiko um 31 Prozent, bei 100 g konsumiertem Alkohol erhöht es sich um 270 Prozent. Ursache
für die krebsfördernde Wirkung ist vermutlich das Acetaldehyd, eine durch den Stoffwechsel entstandene und
nachweislich krebserregende (kanzerogene) Verbindung
aus dem reinen Alkohol, dem Äthanol. Deshalb leuchtet
es auch ein, dass das Krebsrisiko steigt, je mehr Alkohol
getrunken wird. Hochprozentige Getränke erscheinen in
diesem Zusammenhang um so gefährlicher.
Für die kanzerogene Wirkung ist aber vermutlich nicht
nur der Alkohol selbst verantwortlich. Er beeinflusst vielmehr auch den weiblichen Hormonhaushalt und führt zu
erhöhten Östrogenspiegeln.
Experten schätzen, dass etwa vier Prozent aller
Brustkrebsfälle auf den Konsum von Alkohol zurückzuführen sind. Besonders schädlich ist die Kombination von Rauchen und Alkohol.
Für Sie besteht ein erhöhtes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken,
● wenn Sie älter als 50 Jahre sind (allgemeines
Altersrisiko),
● wenn nahe Verwandte (Mutter/Schwestern) bereits Brustkrebs hatten,
● Sie selbst schon früher an Brustkrebs erkrankt
waren,
●
●
●
●
wenn Sie eine Problem-Mastopathie haben. Dies
ist anzunehmen, wenn
– beim Abtasten eine besonders knotige Brustdrüsenveränderung festgestellt wurde,
– in der Mammographie zahlreiche Mikroverkalkungen gefunden worden sind oder
– eine operative Gewebeprobe mikroskopische
Zeichen für ein erhöhtes Entartungsrisiko ergeben hat,
wenn Sie mit einer Hormon-Ersatz-Therapie behandelt werden/wurden,
wenn Sie übergewichtig sind und sich zu wenig
bewegen,
wenn Sie zu viel Alkohol trinken; für Frauen liegt
die Obergrenze bei 10 Gramm Alkohol pro Tag
(enthalten in 125 ml Wein oder 250 ml Bier).
Dies wiederum bedeutet nicht, dass jede Frau, auf die
ein oder sogar mehrere Risiken zutreffen, zwangsläufig
erkranken muss. Aber:
Trifft auch nur einer dieser Faktoren auf Sie zu,
lassen Sie sich – zusätzlich zur monatlichen Selbstuntersuchung – unbedingt regelmäßig von Ihrem
Arzt untersuchen!
Darüber hinaus gibt es Umstände, auf die Sie selbst keinen Einfluss haben, die aber dennoch Ihr Brustkrebsrisiko erhöhen können.
Hierzu gehören:
● Kinderlosigkeit oder späte Geburt des ersten Kindes,
● früh einsetzende Menstruation,
● spät einsetzende Menopause,
● familiäre Vorbelastung.
13
14 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
Übrigens: Auch Männer können an Brustkrebs erkranken. Besonders gefährdet sind Männer aus familiär vorbelasteten Familien (vergleiche Seite 20 f.).
Früherkennung
Im Vergleich zu der Zahl der betroffenen Frauen sind die
Erkrankungszahlen zwar sehr gering, aber 2002 verstarben immerhin 230 Männer an diesem Tumor.
Die wichtigste Rolle und die größte Chance im Kampf gegen den Brustkrebs spielt nach wie vor die Früherkennung. Die gesetzlichen Krankenkassen gewähren den bei
ihnen versicherten Frauen ab dem 30. Lebensjahr einmal
im Jahr eine kostenlose Früherkennungsuntersuchung
auf Brustkrebs, bei der der Arzt Ihres Vertrauens Ihre
Brüste und die Achselhöhlen gründlich abtastet. Dabei
soll der Arzt den Frauen auch zeigen, wie sie ihre Brust
am besten selbst abtasten können. Diese Früherkennungsuntersuchungen sollten von allen Frauen regelmäßig in Anspruch genommen werden, ganz besonders
aber von solchen, die erhöhte Risiken haben (vergleiche
Seite 19).
15
Einmal im Jahr
zum Arzt
Allerdings soll bei dieser Gelegenheit auf eines nachdrücklich hingewiesen werden: Viele Menschen sind der
Meinung, Früherkennungsuntersuchungen würden vor
dem Ausbruch der Krankheit schützen, seien also „Vorsorge- oder Vorbeugeuntersuchungen”. Dies trifft nicht
zu. Richtig ist vielmehr:
Bei der regelmäßigen Kontrolle besteht die Chance,
dass eine sich heranbildende Geschwulst so rechtzeitig erkannt wird, dass die Erkrankung geheilt
werden kann, bevor sie sich ausbreitet und lebensbedrohlich wird.
Nach übereinstimmenden Ergebnissen internationaler
Untersuchungen haben Frauen, bei denen der Tumor in
einem Frühstadium entdeckt worden war, eine über
98prozentige Überlebensrate von mehr als fünf Jahren
nach der Operation*.
* (Quelle: Berufsverband der Frauenärzte e.V.)
Früherkennung kann
Leben retten
16 BRUSTKREBS
Mammographie ist
die zuverlässigste
Methode
Schriftliche Einladung
BRUSTKREBS
Studien haben ergeben, dass sich durch eine Mammographie-Screening-Untersuchung bei Frauen zwischen 50
und 69 Jahren die Brustkrebssterblichkeit um bis zu 30
Prozent senken lässt. Deshalb haben in Deutschland
Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre Anspruch auf eine Röntgenuntersuchung der Brust (Mammographie). Die Untersuchung findet in speziell dafür
ausgerichteten Praxen statt und erfolgt durch besonders
geschultes Fachpersonal. Hochwertige und regelmäßig
überprüfte Geräte halten die Strahlenbelastung der Mammographie gering. Jede Aufnahme wird von zwei besonders kompetenten Fachärzten unabhängig voneinander
begutachtet. Die Strukturen befinden sich derzeit noch
im Aufbau, ein bundesweit flächendeckendes Mammographie-Screening soll ab 2005 möglich sein. Sobald es in
Ihrem Gebiet so weit ist, erhalten Sie eine schriftliche
Einladung zur Untersuchung. Frauen, bei denen ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs besteht, sollten mit ihrem
betreuenden Arzt besprechen, ab welchem Alter und in
welchem Rhythmus sie Mammographie-Untersuchungen
vornehmen lassen sollten.
Die aus Amerika stammende Befürchtung, durch Röntgenstrahlen der Mammographie könnte Brustkrebs hervorgerufen werden, ist durch Anwendung moderner
Geräte mit sehr geringer Strahlendosis praktisch bedeutungslos.
Schon Vorstadien
lassen sich erkennen
Mit der Mammographie lassen sich in mehr als 90 Prozent der Fälle Vorstadien von Brustkrebs oder die Erkrankung im Frühstadium erkennen. Nur bei einem kleinen
Prozentsatz zeichnen sich Tumoren nicht mammographisch ab oder können sich im dichten Drüsengewebe
verstecken und bleiben auch für die Mammographie eine
Zeit lang unerkennbar. In manchen Fällen kann die Ultraschalluntersuchung (Sonographie) weiterhelfen.
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Wichtig: Tasten Sie auf jeden Fall einmal im Monat Ihre
Brüste selbst auf Knoten und Veränderungen hin ab.
Lernen Sie Ihre Brüste genau kennen: wie sie sich anfühlen und wie sie sich im Laufe des monatlichen Zyklus
verändern. Je mehr Übung Sie haben, desto wirksamer
ist die Selbstuntersuchung.
Und bedenken Sie eines: Die bei der Selbstuntersuchung
entdeckten Knoten sind bei jungen Frauen in achtzig
Prozent der Fälle gutartige Veränderungen*. Dennoch ist
eine Klärung durch eine Untersuchung beim Frauenarzt
unerlässlich.
Selbstuntersuchung der Brust
Wenn Sie Ihre Brüste zum ersten Mal abtasten, werden
Sie diese zuerst einmal kennen lernen. Sie werden verschiedene Gewebestrukturen in Ihrer Brust fühlen: Oben
außen, also in der Nähe der Schulter, ist die Brust meist
dichter und knotiger als in den anderen Bereichen. Besonders jüngere Frauen haben oft knotige Brüste.
Der beste Zeitpunkt für die Selbstuntersuchung liegt
etwa eine Woche nach Beginn der Periode, wenn das
Brustgewebe weich und somit leichter abzutasten ist.
Für den Fall, dass Sie keine Periode mehr haben, entscheiden Sie sich für einen bestimmten Tag, zum Beispiel den Monatsbeginn.
Im Folgenden möchten wir Ihnen erläutern, wie Sie Ihre
Brüste abtasten können. Die Untersuchung besteht aus
zwei Schritten: Betrachten Sie Ihre Brüste und die Achselhöhlen zunächst sorgfältig im Spiegel. Danach tasten sie
sie ab. Noch ein Tipp: Nach dem Duschen/Baden oder
beim Eincremen lässt sich die Haut besonders gut abtasten.
Wenn Ihnen etwas
auffällig vorkommt,
gehen Sie zum Arzt!
18 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
1. Stellen Sie sich vor den Spiegel, die Hände auf den
Hüften. Vergleichen Sie Ihre Brüste und achten Sie auf
Veränderungen im Umfang, in der Form und in der
Lage. Hat sich die Haut verändert?
streichen Sie die Brust ab. Nehmen Sie die Brustwarze zwischen Daumen und Zeigefinger und drücken
diese. So können Sie prüfen, ob sich Flüssigkeit aus
der Brustwarze absondert.
2. Heben Sie die Arme: Folgen die Brüste der Bewegung? Betrachten Sie sich von vorn und von den Seiten. Sehen Sie Einziehungen oder Vorwölbungen? Achten Sie auch auf Ihre Brustwarzen: Ziehen sie sich ein?
Sollte Ihnen bei Ihrer Tastuntersuchung irgendetwas
seltsam oder verdächtig vorkommen, gehen Sie bitte
unverzüglich zum Frauenarzt!
3. Legen Sie sich nun auf den Rücken. Schieben Sie einen Arm unter den Kopf und tasten Sie mit der freien
Hand die gegenüberliegende Brust systematisch ab.
Dazu legen Sie die vorderen Abschnitte von Zeige-,
Mittel- und Ringfinger flach nebeneinander. In kreisenden Bewegungen tasten Sie nun vom Brustbein zur
Brustmitte, dann von außen zur Brustmitte, anschließend parallel von unten nach oben und von oben
nach unten. Denken Sie auch daran, die Achselhöhlen
und die mittleren Bezirke um den Warzenhof abzutasten. Knoten können in verschiedenen Tiefen der
Brust liegen. Üben Sie deshalb mit Ihren Fingern einmal leichteren und einmal stärkeren Druck aus.
Früherkennung erblicher
Brustkrebserkrankungen
4. Setzen Sie sich nun auf oder stellen Sie sich hin.
Fassen Sie mit einer Hand unter die Brust und heben
Sie sie leicht an. Mit der anderen Hand tasten und
Experten schätzen, dass etwa fünf bis zehn Prozent aller
Betroffenen, die Anlage, an Krebs zu erkranken, von Mutter oder Vater geerbt haben. Sie selbst können diese Veranlagung wiederum an ihre Kinder weitergeben. Diese
Familien werden als „Hochrisikofamilie“ bezeichnet.
Auch Brustkrebs gehört zu den Krebsarten, die in Familien gehäuft vorkommen können.
Rein statistisch gesehen sind pro Jahr etwa 2.000 bis
4.000 Frauen vom Risiko des familiären Brustkrebses betroffen. Bei ihnen kann eine Mutation in den so genannten BReast-CAncer-1 (BRCA1)- oder BReast-CAncer-2
(BRCA2)-Genen vorliegen. Ist das tatsächlich der Fall,
19
20 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
haben sie ein deutlich erhöhtes Risiko, irgendwann im
Laufe ihres Lebens Brustkrebs zu bekommen. Wer
glaubt, zu einer solchen Risikofamilie zu gehören, braucht
Hilfe und Beratung. Die Deutsche Krebshilfe hat deshalb
die Einrichtung von insgesamt zwölf Zentren „Familiärer
Brustkrebs” mit rund 14,5 Millionen Euro gefördert. Hier
werden Frauen betreut, die als Hochrisikopatientinnen für
Brust- und Eierstockkrebs angesehen werden müssen.
Vererbung auch an
und durch männliche
Verwandte
Wichtig zu wissen: Auch Männer sind gefährdet. Denn
Veränderungen (Mutationen) in den Genen BRCA1 oder
BRCA2 können auch an männliche Verwandte vererbt
und von diesen wiederum an ihre Kinder weitergegeben
werden. Männer mit verändertem BRCA1-Gen haben ein
leicht erhöhtes Risiko, an Darm- und Prostatakrebs zu erkranken. Bei einer BRCA2-Mutation besteht zusätzlich
ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs.
Deshalb sollten sich in Hochrisikofamilien auch die
männlichen Familienmitglieder untersuchen lassen.
Beratung von
Risikopatientinnen
Dank moderner molekularbiologischer Methoden lässt
sich heute eine solche Krebsveranlagung bei gefährdeten
Frauen aufdecken, bevor sich ein Krebs entwickelt. In intensiven Beratungsgesprächen wird dabei zunächst das
tatsächliche Risiko der jeweiligen Frau unter Berücksichtigung ihrer familiären Krankengeschichte abgeschätzt.
Danach erfolgt bei Bedarf die sehr aufwändige Untersuchung zum Nachweis, ob die Frau tatsächlich Trägerin
der veränderten Brustkrebsgene ist. Bestätigt sich der
Verdacht, schließen sich weitere Untersuchungen und
Gespräche beziehungsweise engmaschige Früherkennungsuntersuchungen an, die durch ein umfassendes
Beratungskonzept ergänzt werden. Eine psychologische
Begleitung der Betroffenen soll dabei helfen, die Angst
zu bewältigen und positive Lebensstrategien zu entwickeln, denn das Wissen um eine erbliche Krebsveranlagung stellt eine erhebliche seelische Belastung dar.
In den Zentren arbeiten Vertreter der jeweiligen Fachdisziplinen – Internisten, Gynäkologen, Chirurgen, Humanund Molekulargenetiker sowie Psychologen – interdisziplinär zusammen und betreuen die Hilfe und Rat suchenden Frauen. Alle Brustkrebs-Zentren stehen in ständigem Kontakt miteinander.
Wenn Sie glauben, zu einer Hochrisikofamilie zu gehören, weil Ihre Großmutter, Mutter, Tante und/oder
Schwester(n) schon an Brustkrebs erkrankt sind,
wenden Sie sich an ein Brustkrebs-Zentrum in Ihrer
Nähe. Die Adresse erfahren Sie vom Informationsdienst der Deutschen Krebshilfe (Anschrift Seite 94).
Eine ausführliche Information über familiären Brust- und
Eierstockkrebs erhalten Sie bei der Deutschen Krebshilfe.
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22 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
Der Körper
sendet Alarmsignale
Wie zuvor erwähnt, spielt die Früherkennung die wichtigste Rolle im Kampf gegen Krebserkrankungen der Brust.
Den wichtigsten Beitrag zur frühzeitigen Entdeckung
eines Tumors können Sie selbst leisten: Tasten Sie
Ihre Brust regelmäßig ab, achten Sie auf Veränderungen, und gehen Sie zum Arzt, wenn Ihnen irgend
etwas verdächtig vorkommt.
Brustkrebs verursacht zu Beginn der Erkrankung praktisch keine Symptome. Die erste Auffälligkeit ist in der
Regel ein Knoten, der in vielen Fällen von den Frauen
selbst ertastet wird.
Ein Arztbesuch ist zwingend notwendig, wenn
Sie feststellen, dass
● sich eine Brust im Umfang, in der Form und in
der Lage verändert hat,
● sich die Haut einer Brust verändert hat,
● eine Brust Einziehungen oder Vorwölbungen aufweist,
● sich eine Brustwarze einzieht,
● sich Flüssigkeit aus der Brustwarze absondert,
● Sie in einer Brust, um den Warzenhof oder in den
Achselhöhlen Knoten ertasten,
● Sie aus unerklärlichen Gründen an Gewicht verlieren.
Legen Sie bei solchen Anzeichen keinesfalls die Hände in
den Schoß, sondern nehmen Sie Ihr Schicksal in die
Hand. Oft wird Ihr Arzt feststellen, dass hinter den Beschwerden eine harmlose Ursache steckt. Aber auch
wenn als Ursache ein Tumor festgestellt werden sollte:
Ärztliche Hilfe kann in frühen Stadien heilen und bei fortgeschrittenem Tumorleiden dazu beitragen, die verbleibende Lebensspanne möglichst erträglich und lebenswert zu gestalten.
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24 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
Diagnostik
Keine Angst vor
dem Arztbesuch
Viele Menschen befürchten, bei der Verdachtsdiagnose
„Krebs” in eine medizinische „Mühle” zu geraten, und
meiden den Arztbesuch aus Angst davor. Denken Sie
aber bitte daran, dass die Untersuchungen notwendig
sind, um folgende Fragen zu klären:
1. Handelt es sich wirklich um einen Tumor?
2. Um welche Krebsart handelt es sich genau?
3. Wo sitzt der Tumor?
4. Wie ist der Allgemeinzustand des Patienten?
5. Wie weit ist die Krebserkrankung fortgeschritten?
Gibt es Metastasen?
6. Welche Behandlung wird den größten Erfolg bringen?
Eine sinnvolle Therapieplanung ist nur möglich, wenn
eine gründliche Diagnostik vorausgegangen ist.
Besteht der Verdacht, dass Sie an Brustkrebs erkrankt
sind, wird Ihr Arzt mit Ihnen über die Untersuchungen
sprechen, die notwendig sind, um die Diagnose zu
sichern. Im Folgenden stellen wir Ihnen eine Reihe der
gängigsten Untersuchungsverfahren und ihre Bedeutung
vor. Dabei haben alle diagnostischen Maßnahmen zwei
Ziele: Zum einen sollen sie den Verdacht auf eine Krebserkrankung bestätigen oder ausräumen. Wenn sich der
Verdacht bestätigt, müssen die behandelnden Ärzte zum
anderen genaue Kenntnis über Größe, Sitz, feingeweblichen Aufbau und eventuelle Tochtergeschwülste des
Tumors haben.
Aufgrund der Ergebnisse dieser Untersuchungen und
Ihrer persönlichen Gesamtsituation werden Sie dann ge-
meinsam mit den behandelnden Ärzten entscheiden,
welche Behandlung für Sie am geeignetsten ist.
Schon zu diesem Zeitpunkt, wo bisher nur der Verdacht
auf eine Krebserkrankung besteht, besonders jedoch
später, wenn sich vielleicht der Verdacht bestätigt hat, ist
es wichtig, dass Sie ein vertrauensvolles Verhältnis zu
Ihrem Arzt entwickeln. Wie Patient und Arzt an einem
Strang ziehen, wie sie ihrer Handlungen abstimmen und
sich auf einer gemeinsamen Basis verständigen können,
um das bestmögliche Behandlungsergebnis zu erreichen,
dazu hat die Deutsche Krebshilfe die Broschüre „TEAMWORK – Die blauen Ratgeber 43” herausgegeben (Bestelladresse Seite 94).
Körperliche Untersuchung
In einem ausführlichen Gespräch wird der Arzt sich mit
Ihnen über Ihre aktuellen Beschwerden, über Vorerkrankungen und eventuelle Risikofaktoren unterhalten. Für
eine spätere Therapieplanung ist es auch wichtig, eventuell vorliegende Begleiterkrankungen zu kennen.
Schildern Sie Ihrem Arzt all Ihre Beschwerden und
Vorerkrankungen. Jedes Ihnen noch so unwichtig
erscheinende Detail kann für Ihren Arzt eine wichtige
Information sein.
Laboruntersuchungen
Blutuntersuchungen können Aufschluss über Ihren Allgemeinzustand und über die Funktion einzelner Organe wie
Nieren und Leber geben. So erhält der behandelnde Arzt
Informationen, die auch im Hinblick auf eine Narkose von
Bedeutung sind.
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26 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
Tastuntersuchung
Zur klinischen Untersuchung gehört vor allem die gründliche Tastuntersuchung der Brüste zur Beurteilung des
Tumors. Auch die Achselhöhlen werden auf möglicherweise vorhandene Lymphknotenmetastasen hin abgetastet.
Röntgenuntersuchung der Brust
(Mammographie)
Die Mammographie ist eine spezielle röntgenologische
Brustuntersuchung. Sie soll dem Arzt Klarheit darüber geben, ob es sich bei verdächtigen Tastbefunden tatsächlich um eine Brustkrebserkrankung handelt. Darüber hinaus gibt die Mammographie Aufschluss über die genaue
Lage und Größe des Knotens und erlaubt auch Rückschlüsse auf dessen Beschaffenheit. Die Strahlenbelastung ist bei den modernen Mammographiegeräten für
die Patientin sehr gering.
Ultraschalluntersuchung
(Sonographie)
Die Ultraschalluntersuchung des Bauches (Abdomen)
macht innere Organe wie Leber, Nieren, Nebennieren,
Milz und Lymphknoten sichtbar. Manche Veränderungen
lassen indirekt auf das Vorhandensein von Tumoren
schließen. Lymphknoten, die wegen der Einwanderung
von Krebszellen oder aufgrund einer Entzündung vergrößert sind, können mit diesem Verfahren ebenfalls gut
erfasst werden. Hat bei einer Patientin die Mammogra-
phie noch keine eindeutige Diagnose ergeben, kann die
Ultraschalluntersuchung der Brust ergänzend zu Hilfe genommen werden.
Darüber hinaus wird auch der Oberbauch mit Ultraschall
untersucht; dabei sucht der Arzt speziell nach Tochtergeschwülsten (Metastasen) in der Leber.
Die Ultraschalluntersuchung hat den Vorteil, dass sie
vollkommen risikolos und schmerzfrei ist und den
Patienten nicht mit Strahlen belastet.
Röntgenuntersuchung
Röntgenaufnahmen der Lunge werden angefertigt, um
auf die Narkose vorzubereiten und um nach Metastasen
in der Lunge zu suchen.
Skelettszintigramm
Mit der Knochenszintigraphie können Tumorabsiedlungen (Metastasen) in den Knochen dargestellt werden. Es
handelt sich um ein schonendes Untersuchungsverfahren, bei dem eine schwach radioaktive Substanz (in
der Regel Technetium-99) in die Ellenbeugenvene gespritzt wird. Diese Substanz reichert sich vorzugsweise
im krebsbefallenen Knochen an. Der Nachweis erfolgt
mit Hilfe einer Spezialkamera. In Ergänzung mit Röntgenaufnahmen kann dann entschieden werden, ob die Metastasen operiert oder bestrahlt werden müssen, um
einem Knochenbruch (Fraktur) vorzubeugen.
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28 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
Kernspintomographie
(Magnet-Resonanz-Tomographie)
Die Kernspintomographie (auch Magnet-Resonanz-Tomographie, MRT, genannt) ist ein auf Magnetwirkung beruhendes Untersuchungsverfahren. Durch Anlegen und
Lösen starker Magnetfelder werden Signale des Gewebes hervorgerufen, die je nach Gewebeart unterschiedlich ausgeprägt sind. Die Verarbeitung dieser Signale ergibt Schnittbilder mit einer sehr hohen Auflösung. In der
Brustkrebsdiagnostik wird dieses Verfahren jedoch seltener angewendet. Es kann aber bei besonders gefährdeten Frauen erforderlich werden oder wenn die vorhergehenden, routinemäßigen Untersuchungen keinen klaren Befund ergeben haben.
Biopsie
Verschiedene Verfahren ermöglichen es heute, vor einer
Operation Zellen aus verdächtigem Gewebe zu entnehmen. Dieser Eingriff ist einfach, belastet die betroffene
Frau wenig und kann in der Regel ohne Krankenhausaufenthalt vorgenommen werden. Die Zellen, die bei dieser
Gewebe-Entnahme (Biopsie) entnommen werden, untersucht und begutachtet der Arzt anschließend unter dem
Mikroskop genau (Histologie/Zytologie).
Mit Hilfe der Biopsie lässt sich feststellen, ob ein
Knoten gut- oder bösartig ist, bevor in Narkose Gewebe mit dem Skalpell herausgeschnitten wird.
Es stehen verschiedene Biopsieverfahren zur Verfügung.
Welches davon bei Ihnen zum Einsatz kommt, hängt unter anderem davon ab, ob bereits ein Knoten tastbar ist
oder ob noch nicht tastbare (Mikro-)Verkalkungen, die
zum Beispiel bei einer Mammographie entdeckt wurden,
untersucht werden sollen.
Bei einem tastbaren Knoten kann der Arzt Zellen mit einer Spezialspritze und einer hauchdünnen Nadel (Feinnadelpunktion) entnehmen. Der Eingriff ist nicht ganz
schmerzlos; die Schmerzen sind mit denen vergleichbar,
die Sie bei einer Blutabnahme aus der Vene verspüren.
Als andere Möglichkeit steht die so genannte Stanzbiopsie zur Verfügung, die unter örtlicher Betäubung erfolgt.
Unter Ultraschallsicht wird eine Stanznadel mit hoher Geschwindigkeit durch den verdächtigen Bezirk „geschossen”. Insgesamt sollten auf diese Art mindestens drei
Gewebezylinder gewonnen werden.
Veränderungen, die so klein sind, dass sie sich nicht
tasten lassen, biopsiert der Arzt unter Röntgenkontrolle
(stereotaktische Stanzbiopsie). Der verdächtige Herd
wird durch Schrägaufnahmen aus verschiedenen Richtungen angepeilt, ein Computer berechnet genau den
Weg der Stanznadel.
Die Biopsie ist ein ungefährliches Untersuchungsverfahren. Die zuweilen geäußerte Befürchtung, bei der
Entnahme könnten Tumorzellen „verschleppt” werden, die dann Metastasen bilden, ist im Wesentlichen
unbegründet.
Ergibt das Ergebnis der Biopsie, dass das entnommene
Gewebe nicht bösartig ist, richtet sich das weitere Vorgehen nach den Beschwerden der Frau. Wenn der Knoten
sie stört oder wenn er weiter wächst, so wird er operativ
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30 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
entfernt. Wenn auf die Operation verzichtet werden
kann, sollen regelmäßige Kontrolluntersuchungen gewährleisten, dass etwaige Veränderungen frühzeitig erkannt werden. Die endgültige Sicherung der Diagnose
kann nur durch die Entnahme des Brustknotens mit
anschließender mikroskopischer Gewebeuntersuchung
(histologische Untersuchung) erfolgen. Von diesem Ergebnis hängen alle weiteren Behandlungsschritte ab.
Lebensqualität
Die Mitteilung, dass Sie an Krebs erkrankt sind, wird Ihr
Leben sicherlich deutlich verändern. Plötzlich tritt etwas
Schicksalhaftes und vom eigenen Willen nicht Beeinflussbares in Ihr Leben ein. Sie müssen sich mit Themen
wie Krankheit und Sterben, die bisher in Ihrem Leben
möglicherweise keine große Rolle gespielt haben, auseinander setzen.
Die Diagnose löst bei fast allen Menschen Unsicherheit
und Ängste aus, und Sie als Betroffene müssen lernen,
damit umzugehen. Oft besteht das Bedürfnis, eine
Ursache für die Erkrankung zu finden. Vielleicht stoßen
Sie auf ein zurückliegendes Lebensereignis, das schwierig oder belastend gewesen ist, vielleicht suchen Sie die
Ursache in Ihrem eigenen Verhalten. So verständlich
diese Suche ist, so wenig erfolgreich wird sie in der
Regel sein.
Suchen Sie nicht die „Schuld“ bei sich selbst oder
bei jemand anderem. Das ist wenig hilfreich. Es ist
meist sinnvoller, die Erkrankung als ein schicksalhaftes Ereignis zu akzeptieren und nicht zu sehr rückwärts gewandt zu denken. Versuchen Sie, sich auf
die Gegenwart und die Zukunft zu konzentrieren.
Wenn die genaue Diagnose feststeht, kommt als nächster Schritt die Operation auf Sie zu. Diesem Schritt werden viele von Ihnen mit Bangen entgegensehen. Vor allem dann, wenn nicht brusterhaltend operiert werden
kann, wird dieses Gefühl begleitet werden von der Angst
vor dem Verlust der weiblichen Identität, von der Angst,
„keine richtige Frau” mehr zu sein. Es werden sich Gedanken einstellen wie etwa „Wie wird mein Partner auf
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32 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
die körperliche Veränderung reagieren? Werde ich selbst
lernen können, damit umzugehen?”
Wichtig ist es, über Ihre Erfahrungen und Gefühle zu
sprechen. Ihre Angehörigen und Freunde werden
zunächst vor den gleichen Schwierigkeiten stehen wie
Sie, und es wird – so zeigt es die Erfahrung vieler Betroffener – am Anfang nicht leicht sein, mit ihnen ein offenes
Gespräch zu führen. Trotzdem möchten wir Sie und Ihre
Angehörigen ermutigen, die Ängste gemeinsam zu überwinden und einen offenen Umgang mit der Erkrankung
zu finden. Nähere Informationen finden Sie in der Broschüre „Hilfen für Angehörige – Die blauen Ratgeber 42“
der Deutschen Krebshilfe. Sie können ihn kostenlos unter der auf Seite 94 angegebenen Adresse bestellen.
Nach großen Operationen oder belastenden medikamentösen Behandlungen verspüren Sie sicherlich zunächst das Bedürfnis nach einer Ruhe- oder Rückzugsphase. Dies ist völlig verständlich. Manche Frauen berichten auch über vorübergehende Ängste oder depressive
Verstimmungen. Um zu vermeiden, dass solche Gemütslagen Sie dauerhaft einschränken, empfiehlt sich die frühzeitige Teilnahme am öffentlichen Leben, an Familienaktivitäten oder Festen. Die weitere – oder neuerliche – Mitarbeit in privaten, kirchlichen oder politischen Organisationen und Vereinen kann ebenso hilfreich sein. Haben
Sie schon einmal darüber nachgedacht, dass vielleicht
gerade Sie – mit Unterstützung Ihres Arztes oder Ihrer
Klinik – eine Selbsthilfegruppe gründen könnten?
Die Kosteneinsparungen im Gesundheitswesen führen
leider oft dazu, dass für Gespräche zwischen Arzt,
Patient und Angehörigen die zur Verfügung stehende Zeit
nicht ausreicht.
Hier ist auch Ihre Initiative gefragt. Wenn sich Ihr
Arzt nicht genug Zeit für Sie nimmt, fragen Sie ihn
nach einem Termin für ein ausführlicheres Gespräch.
Oft ist dies machbar, wenn der Termin zu einer anderen
Uhrzeit, etwa am Ende der Praxiszeit, gewählt wird.
Wertvolle Tipps für ein vertrauensvolles Patienten-ArztVerhältnis finden Sie in der Broschüre „TEAMWORK –
Krebspatienten und Ärzte als Partner – Die blauen Ratgeber 43“ der Deutschen Krebshilfe (Bestelladresse
Seite 94).
Wir möchten Sie ermutigen, auch mit erfahrenen Seelsorgern oder Psychotherapeuten zu sprechen, denn
diese Gespräche, bei denen es weniger auf Ratschläge
als auf Klärung ankommt, sind für viele Patienten sehr
hilfreich. Ein solches Hilfsangebot in Anspruch zu nehmen, hat nichts damit zu tun, dass Sie bei sich selbst
einen psychischen Konflikt sehen, sondern es bietet vielmehr eine Chance für einen aktiven Verarbeitungsprozess der Erkrankung. Eine große Hilfe stellen häufig
auch Selbsthilfegruppen dar. Die Adressen erhalten Sie
bei der Deutschen Krebshilfe.
Krebs ist heilbar, wenn er frühzeitig erkannt wird. Die
notwendige Therapie kann jedoch vorübergehende oder
bleibende Spuren hinterlassen: Schmerzen, kosmetisch
störende körperliche Veränderungen, Narben, Abwehrschwäche, Funktionsbeeinträchtigungen von Organen.
In der modernen Krebstherapie geht es aber nicht
nur darum, eine Krankheit zu heilen, die Funktion
von Organen zu erhalten oder die Überlebenszeit zu
verlängern – es geht vor allem auch um die Qualität
des Lebens.
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34 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
Diese Lebensqualität bezieht sich nicht nur auf den körperlichen Zustand, sondern auch auf das seelische,
soziale, ökonomische und spirituelle Wohlbefinden des
Betroffenen und seiner Angehörigen.
Wie bereits erwähnt, ist es im Hinblick auf eine gute
Lebensqualität wichtig, angemessen mit der veränderten
Lebenssituation umzugehen. Ein schweigender Rückzug
kann sowohl für Sie als Kranken als auch für Ihre Angehörigen belastend sein.
Ein offener Umgang mit der Erkrankung und möglichen
Krankheitsfolgen führt oft zu besserer Lebensqualität.
Wichtig sind dabei liebevolle Unterstützung und Verständnis durch den Partner oder die Familie. Widmen Sie
Ihrer Erkrankung das notwendige Maß an Aufmerksamkeit. Es ist jedoch wichtig, dass sich Ihr Leben nicht ausschließlich um die Erkrankung dreht, sondern dass Sie so
weit wie möglich Ihren bisherigen Interessen nachgehen.
Versuchen Sie, die Lähmung, die von der Erkrankung
oder von den dadurch ausgelösten Ängsten ausgeht,
zu überwinden und das Hier und Jetzt nicht zu vergessen.
Einige Empfehlungen, wie Sie mit diesen psychischen Belastungen fertig werden können:
● Werden Sie im Kampf gegen die Krankheit Partnerin Ihres Arztes. Besprechen Sie mit ihm die
Behandlungsstrategie und fragen Sie nach allem,
was Ihnen unklar ist.
● Denken Sie an die Menschen und Dinge, die
Ihnen in der Vergangenheit Kraft und Hoffnung
vermittelt haben, und versuchen Sie, Ihre Zeit mit
diesen Menschen oder Dingen zu verbringen.
●
●
●
●
Sollte Ihnen die Brust wirklich abgenommen werden müssen, denken Sie daran:Das Wichtigste
an Ihnen ist Ihr inneres Wesen. Es ist fatal, dass
Äußerlichkeiten so viel Bedeutung beigemessen
wird, denn was wirklich zählt, ist der innere Wert
eines Menschen. Die Menschen, die Sie lieben
und von denen Sie geliebt werden, wissen das.
Ihre Erkrankung verlangt Zeit zur Heilung, körperlich und seelisch. Deshalb nehmen Sie sich viel
Zeit für sich selbst.
Kapseln Sie sich nicht ab, sondern versuchen Sie,
mit anderen Menschen über Ihre Gefühle und
Ängste zu sprechen. Wenn Sie dies nicht mit Angehörigen oder Freunden tun können oder wollen, nehmen Sie Kontakt zu ebenfalls Betroffenen
auf.
Denken Sie positiv an die Zukunft!
Viele Betroffene haben die Erfahrung gemacht, dass
ihr Leben unter dem Eindruck der Krankheit intensiver wurde.
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36 BRUSTKREBS
Verschiedene Formen
von Brustkrebs
BRUSTKREBS
Die Therapie
von Brustkrebs
heilbar. In Einzelfällen wird zunehmend auch eine Hormontherapie angewendet; eine Chemotherapie ist dagegen nicht notwendig. Ein unbekannter Prozentsatz dieser
Vorstadien entwickelt sich sogar niemals zum invasiven
Brustkrebs.
Der Körper des Menschen besteht aus sehr vielen unterschiedlichen Geweben und Zellen. Dementsprechend unterschiedlich fällt auch das bösartige Wachstum einer
Krebsgeschwulst aus. Es gibt nicht nur eine Form von
Brustkrebs, sondern ganz verschiedene Arten. Nach
Abschluss der im vorigen Kapitel beschriebenen Diagnostik stellen Ihre Ärzte sozusagen den „Steckbrief” Ihres
Tumors zusammen: zu welchem Zelltyp der Krebs gehört, wie bösartig er ist, wie schnell er wächst und wie
weit er sich im Körper ausgebreitet hat.
Zum anderen gibt es die große Klasse der so genannten
infiltrierenden, epithelialen Tumoren, die sich wiederum
in verschiedene Typen untergliedern. Bei diesen Tumoren haben die Tumorzellen die Wand der Drüsenläppchen
oder der Milchgänge durchbrochen und wachsen - je
nach Zelltyp mit sehr unterschiedlicher Geschwindigkeit in das umgebende Fettgewebe der Brust ein.
Je mehr der Arzt darüber weiß, um welche ganz
spezielle Art von Brustkrebs es sich bei Ihnen handelt, desto besser kann er die Behandlungsstrategie
darauf abstimmen.
Prinzipiell gibt es zwei große Klassen von Brustkrebs.
Zum einen spricht man von den so genannten nicht infiltrierenden, epithelialen Tumoren oder auch carcinoma in
situ. Als solche werden grundsätzlich nur Vorstadien bezeichnet (abgekürzt: DCIS beziehungsweise CLIS). Die
meisten Fälle von Brustkrebs beginnen in den Oberflächenzellen (Epithelien) der Milchgänge, manchmal
auch in den Drüsenläppchen selbst. Solange sich der
Brustkrebs auf das Gebiet eines Drüsenläppchens beschränkt, spricht man von einem carcinoma in situ – ein
einstweilen nicht-invasives Frühstadium, das vor einer
Metastasierung unter Umständen über Jahre ruhen kann.
In diesem ruhenden Stadium ist die Erkrankung zu
nahezu 90 Prozent durch eine chirurgische Entfernung
des Tumors (eventuell ergänzt um eine Strahlentherapie)
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Wurde bei Ihnen die Diagnose Brustkrebs gestellt, so
sprechen Sie mit Ihrem Arzt ausführlich über den Befund
und die Heilungschancen (Prognose) Ihrer Erkrankung.
Durch die verständliche Aufregung und die ungewohnte
Situation geraten bei einem solchen Gespräch manchmal
Dinge in Vergessenheit, die Sie unbedingt klären sollten.
Machen Sie sich doch deshalb vor dem Termin mit Ihrem
Arzt ein paar Notizen und schreiben Sie sich die wichtigsten Fragen auf. Vielleicht lassen Sie sich auch von einer
Ihnen vertrauten Person begleiten – vier Ohren hören immer mehr als zwei.
Informieren Sie sich
über alle Einzelheiten
Auf jeden Fall sind in diesem Zusammenhang für Sie Ihre
Rechte als Patientin besonders wichtig. „Patienten haben ein Recht auf detaillierte Information und Beratung,
sichere sorgfältige und qualifizierte Behandlung und angemessene Beteiligung“, heißt es in dem Dokument
„Patientenrechte in Deutschland heute“, das die Konferenz der Gesundheitsminister 1999 veröffentlicht hat.
Ihre Rechte als Patient
Die informierte und aufgeklärte Patientin, die versteht,
was mit ihr geschieht, kann zur Partnerin des Arztes
werden und aktiv an ihrer Genesung mitarbeiten.
38 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
Die individuellen Patientenrechte umfassen dabei insbesondere das Recht auf angemessene und qualifizierte
Versorgung, das Recht auf Selbstbestimmung, das Recht
auf Aufklärung und Beratung, das Recht auf eine zweite
ärztliche Meinung (second opinion), das Recht auf Vertraulichkeit, auf freie Arztwahl, auf Dokumentation und
Schadenersatz.
Weitere Informationen zum Thema Patientenrechte finden Sie im Internet. Die „Charta der Patientenrechte“
der Bundesärztekammer ist unter www.bundesaerztekammer.de veröffentlicht, die „Patientenrechte in
Deutschland“ der Gesundheitsminister-Konferenz unter
www.mfjfg.nrw.de.
Lassen Sie sich also die vorgesehenen Behandlungsschritte und eventuell vorhandene andere therapeutische
Möglichkeiten genau erläutern. Wenn Sie etwas nicht
verstanden haben, fragen Sie ruhig nach. In jedem Einzelfall müssen Gynäkologen, Internisten, Operateure und
Strahlentherapeuten gemeinsam mit Ihnen die für Sie am
besten geeignete Behandlungstrategie festlegen.
Klassifikation des Tumors
Wie zuvor erwähnt, ist es für den Verlauf Ihrer Erkrankung und für die Therapie sehr wichtig zu wissen, um
welche Art von Brustkrebs es sich bei Ihnen handelt. Ein
wichtiges Kriterium bei der Wahl der am besten geeigneten Therapie ist darüber hinaus die Feststellung, wie weit
sich der Krebs ausgebreitet hat. Dies nennt man „Staging” oder Stadieneinteilung. Dafür sind hauptsächlich
drei Gesichtspunkte maßgeblich:
●
T steht für die Größe und Ausdehnung des
Primärtumors,
●
●
N steht für die Anzahl und Lokalisation
befallener Lymphknoten,
M steht für Auftreten und Lokalisation von
Fernmetastasen in anderen Organen.
Man verwendet deshalb auch den Begriff TNM-Klassifikation.
Die Begriffe zu T (Tumor) bedeuten:
T0 = ein Primärtumor lässt sich nicht nachweisen
T1 = der Primärtumor ist kleiner als 2 cm
T2 = der Primärtumor ist 2 - 5 cm groß
T3 = der Primärtumor ist größer als 5 cm
T4 = Tumor jeder Größe mit direkter Ausdehnung
in der Nachbarschaft (Brustwand oder Haut)
Die Bezeichnungen zu N (Nodi = Knoten) lauten:
Nx = Lymphknoten lassen sich auf Krebsbefall nicht
beurteilen
N0 = kein Befall der benachbarten Lymphknoten
N1 = Metastasen in Lymphknoten der Achselhöhle
nachweisbar
N2 wie N1, aber untereinander oder in Nachbarschaft fixiert
Für M (Metastasen) gelten folgende Unterbegriffe:
Mx = Vorhandensein oder Fehlen von Fernmetastasen kann nicht beurteilt werden
M0 = kein klinischer Nachweis von Tochtergeschwülsten
M1 = Fernmetastasen nachweisbar
Ein Karzinom im Frühstadium ohne Metastasierung
würde damit zum Beispiel als T1N0M0 bezeichnet. Diese
Einteilung ist international bekannt und wird in allen Ländern so durchgeführt.
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40 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
Operation
Wenn die Diagnose zweifelsfrei ergeben hat, dass Brustkrebs vorliegt, ist in den meisten Fällen ein chirurgischer
Eingriff notwendig. Dafür gilt es zunächst, das „richtige“
Krankenhaus zu finden. Wir möchten Ihnen für Ihre
Suche ein paar hilfreiche Tipps geben.
Wie finde ich das richtige Krankenhaus?
Achten Sie darauf, dass die Operateure auf Brustkrebs spezialisiert sind.
● Wichtig: An Ihrer Behandlung werden viele verschiedene ärztliche Fachgruppen beteiligt sein
(etwa Frauenärzte, Chirurgen, Internisten, Strahlentherapeuten). Diese Fachärzte müssen zusammenarbeiten (interdisziplinär).
● Auch wichtig: Das Krankenhaus muss mit Ihrem
niedergelassenen Frauenarzt zusammenarbeiten.
Fragen Sie danach.
● Viele Krankenhäuser bezeichnen sich als „Brustzentrum“. Dieser Begriff ist allerdings nicht geschützt! Es gibt jedoch das Zertifikat für Brustzentren der Deutschen Krebsgesellschaft, das die
entsprechende Klinik nur bekommt, wenn sie bestimmte Qualitätsansprüche erfüllt. Wenn Ihr
Krankenhaus dieses Zertifikat noch nicht hat, fragen Sie, ob es angestrebt wird. Vielleicht wird die
Klinik ja auch gerade geprüft.
●
Die operative Entfernung der Brust war weltweit für
Jahrzehnte die Standardbehandlung bei Brustkrebs.
Meist entfernte der Chirurg dabei die gesamte Brust (radikale Mastektomie), das heißt neben dem Brustgewebe
auch die Brustwandmuskulatur und weitgehend die Lymphknoten der Achselhöhle. Später kamen schonendere
Operationstechniken hinzu.
41
Schonendere
Operationstechniken
Heute kann auf die von vielen Frauen besonders gefürchtete Amputation der Brust häufig verzichtet
werden. Der Anteil der so genannten brusterhaltenden Operationen ist in den letzten Jahren beachtlich
gestiegen. Das bedeutet: Bei vielen operierten Frauen
bleibt jetzt die Brust erhalten, nur die Geschwulst,
ihre unmittelbare Umgebung („ausreichender Sicherheitssaum”) sowie die Achsellymphknoten werden
entfernt.
Sollte sich herausstellen, dass in Ihrem Fall eine brusterhaltende Operation nicht möglich ist, bedenken Sie, dass
Sie nach einer Amputation die Brust wiederaufbauen lassen können.
Brusterhaltende Operation
Die radikalen Eingriffe bei Brustkrebs wurden in den 70er
Jahren immer mehr verändert. Zunächst wurde die Brust
zwar immer noch entfernt, jedoch beließ man den
großen Brustmuskel und schaffte somit die Voraussetzungen für eine Wiederaufbauplastik der Brust. In den
letzten 15 Jahren ist man dann dazu übergegangen, statt
der Amputation der weiblichen Brust lediglich Teilentfernungen (Teilresektionen) durchzuführen. Für die meisten
betroffenen Frauen ist dies eine sehr große, vor allem
psychische Erleichterung.
Radikale Brustoperationen heute nur noch
selten notwendig
42 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
Bei dem operativen Eingriff bestehen folgende Möglichkeiten:
● Das die Geschwulst tragende Viertel der Brust wird
entfernt (Quadrantenresektion),
● nur das befallene Segment wird entfernt (Segmentresektion),
● nur die Geschwulst selbst mit oder ohne Sicherheitssaum wird entfernt (Tumorektomie).
Schonendes
Operationsverfahren
In letzter Zeit hat die Entfernung des Krebsknotens im
gesunden Gewebe immer mehr an Bedeutung gewonnen. Große Untersuchungen haben ergeben, dass dieses
schonende Operationsverfahren (kombiniert mit einer
anschließenden Strahlentherapie) auf die Dauer gesehen
vergleichbare Ergebnisse liefert wie die Radikaloperation
an der weiblichen Brust. Sinn und Zweck dieser Operationsmethode ist es natürlich, so viel Brustgewebe wie
möglich zu erhalten.
Bestimmte Voraussetzungen müssen
unbedingt erfüllt sein
Voraussetzung für eine brusterhaltende Operationsmethode ist, dass der Durchmesser des Tumors nicht zu
groß ist, außerdem dürfen weder die Haut noch die
Brustwand befallen sein. In Ausnahmefällen können auch
Tumoren mit einem größeren Durchmesser brusterhaltend entfernt werden. Wichtig ist, dass der Tumor im
gesunden Gewebe entfernt wird.
Lymphknoten werden
mit entfernt
Die Operation selbst umfasst nicht nur den Eingriff an
der Brust, sondern es werden auf der erkrankten Seite
auch die Lymphknoten in der Achselhöhle entnommen
und feingeweblich untersucht. Finden sich darin Krebszellen, ist dies ein Hinweis darauf, dass sich Tumorzellen
im Körper ausgebreitet haben könnten. Dies macht einen
zweiten Schnitt in der Achselhöhle notwendig; natürlich
werden auch hier, so wie bei jeder Operation, kosmetische Aspekte berücksichtigt. In Einzelfällen werden nicht
alle Lymphknoten aus der Achselhöhle entfernt, sondern
der Arzt beschränkt sich auf die so genannten WächterLymphknoten (Sentinel-Lymphknotenbiopsie). Ergibt deren Untersuchung, dass sie keine Krebszellen enthalten,
kann auf die Entfernung weiterer Lymphknoten der Achselhöhle verzichtet werden.
Natürlich werden sich die meisten Frauen wünschen,
dass sie brusterhaltend operiert werden können. Lassen Sie sich aber auf jeden Fall eingehend von Ihrem
Arzt beraten. Mit seiner Erfahrung kann er Ihnen sagen, ob eine brusterhaltende Operation medizinisch
sinnvoll ist oder nicht.
Radikale Brustoperation
Nur bei einer Minderheit der Frauen mit Brustkrebs ist
aufgrund verschiedener Tumoreigenschaften eine brusterhaltende Operationsweise nicht möglich. Auch wenn
Tumor und Brustgewebe ein ungünstiges Größenverhältnis haben, wenn also der Tumor groß und die Brust klein
ist, gibt es Grenzen für eine brusterhaltende Operation.
Hier empfiehlt der Arzt auch heute noch im Interesse der
Betroffenen die Entfernung (Amputation, Mastektomie
oder Ablatio) der Brust.
Nach der Operation werden unter die Brusthaut für drei
bis vier Tage Saugschläuche eingelegt, die eine Nachblutung in die Wunde oder die Ansammlung von Gewebewasser verhindern sollen. Am achten bis zehnten Tag
nach der Operation werden die Fäden entfernt; nach rund
drei bis vier Wochen ist die Wunde verheilt. Die Narbe
reicht bis zur Achselhöhle: Am Übergang zur Achsel kann
sich gelegentlich ein kleines Fettpolster bilden, das jedoch nicht mit einem Tumor verwechselt werden darf.
Brusterhaltende
Operation nicht
immer möglich
43
44 BRUSTKREBS
Muskulatur trainieren
BRUSTKREBS
Nach der Operation empfinden viele Patientinnen oft ein
Spannungsgefühl am Brustkorb. Dies wird dadurch verursacht, dass ein Teil der die Brust bedeckenden Haut mit
entfernt werden musste. Außerdem ist die Beweglichkeit der Schulter auf der operierten Seite etwas eingeschränkt. Deshalb beginnt das Training der Arm- und
Schultermuskulatur in den meisten Kliniken bereits am
Tag nach der Operation.
Ausführlichere Informationen dazu finden Sie im Kapitel
„Gymnastik – So werden Sie wieder fit” ab Seite 79.
Strahlentherapie
Strahlentherapie
schonend und
wirksam
Die Strahlentherapie gehört seit rund 80 Jahren neben
der Operation zur Standardbehandlung bei Brustkrebs. In
den letzten Jahren hat die Strahlentherapie große Fortschritte gemacht. Neue Bestrahlungsgeräte ermöglichen
es, diese Therapie wirksam und trotzdem schonend einzusetzen.
Ziel der Behandlung mit ionisierenden Strahlen (Radiotherapie oder Radiatio) ist es, eventuell im Operationsgebiet oder im Bereich der Lymphknotenstationen verbliebene Tumorzellen oder kleinste Metastasen zu zerstören.
Ionisierende Strahlen greifen im Kern der Zelle und damit
in deren „Kommandozentrale” an. Die Schlüsselsubstanz
für die Vererbung (Desoxyribonukleinsäure oder DNS)
kann durch Strahleneinwirkung so weit geschädigt werden, dass die Zellen sich nicht mehr teilen und vermehren können. Gesunde Zellen verfügen über ein Reparatursystem, das solche Schäden ganz oder teilweise beheben kann. Dies fehlt bei Tumorzellen weitgehend, so
dass die entsprechenden Veränderungen irreparabel sind
und zum Absterben der Zelle führen.
Im Gegensatz zur medikamentösen Behandlung wirkt die
Strahlentherapie nur örtlich, das heißt ausschließlich im
Bestrahlungsfeld selbst. Mit der modernen dreidimensionalen Bestrahlungsplanung ist es möglich, in der „Zielregion” die gewünschte Dosis zu erzielen und gleichzeitig
das umliegende gesunde Gewebe bestmöglich zu
schonen.
45
Gesundes Gewebe
wird geschont
Die Strahlentherapie ist immer angezeigt: erstens bei
brusterhaltender Therapie, zweitens wenn Tumorgewebe operativ nicht vollständig entfernt werden konnte,
so dass damit gerechnet werden muss, dass an dieser
Stelle erneut ein Tumor wächst, und drittens bei bestimmten Metastasen.
Nach einer brusterhaltenden Operation ist die Bestrahlung der operierten Brust unbedingt erforderlich.
Da in den letzten Jahren zunehmend häufiger brusterhaltend operiert wird und sich daran immer eine Strahlenbehandlung anschließt, wird die Strahlentherapie heute
hauptsächlich unterstützend (adjuvant) eingesetzt. Aber
auch der heilende (kurative) und der lindernde (palliative,
zum Beispiel bei schwer beeinflussbaren Schmerzen)
Effekt der Strahlenbehandlung wird genutzt.
Die adjuvante Strahlentherapie soll vor allem das Risiko
verringern, dass sich im unmittelbaren Bereich der operierten Brust eine neue Geschwulst (Lokalrezidiv) bildet.
Im Allgemeinen beginnen die Bestrahlungen frühestens
drei Wochen nach dem chirurgischen Eingriff. Maßgeblich für den Zeitpunkt, wann die Behandlung beginnt, ist
vor allem, wie weit die Operationswunde abgeheilt ist.
Der Heilungsprozess sollte weitgehend abgeschlossen
sein, bevor das Gewebe durch die Strahlen erneut belastet wird. Im Übrigen kommt es auch darauf an, wie der
Strahlentherapie
unterstützt das
Operationsergebnis
Erst müssen die
Wunden verheilt sein
46 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
Allgemeinzustand der betroffenen Frau ist, wie radikal
der Eingriff war und welche Zielsetzung die Bestrahlung
hat.
Die Bestrahlung der Brust und etwaiger Lymphabflussgebiete nimmt etwa sechs Wochen in Anspruch. Während
dieser Zeit werden Sie an vier bis fünf Tagen der Woche
täglich einmal bestrahlt, dieses ist im Regelfall ambulant
möglich.
Interessierte erhalten werktags zwischen 15 und 19 Uhr
ein intensives Beratungsgespräch. Je nach Wunsch können Sie zwischen zwei Varianten der telefonischen Beratung wählen: Die einmalige Beratung umfasst die Vorgeschichte des Anrufers (Anamnese), Information, Motivation, eine konkrete Maßnahmenplanung sowie verhaltensbezogene und gedankliche Bewältigungsstrategien.
Wenn Sie möchten, können Sie aber auch Folgeanrufe
vereinbaren, bei denen die Fortschritte, schwierige Situationen sowie Entzugssymptome ermittelt und besprochen werden. Dabei steht im Vordergrund, dass ein
Rückfall vermieden werden soll.
Trotz sorgfältiger Therapieplanung und -durchführung
müssen Sie dabei mit eventuell auftretenden, unerwünschten Begleitreaktionen rechnen. Dies hängt zum
Beispiel von der Größe der Brust ab.
Sie erreichen dieses Rauchertelefon:
Montag bis Freitag von 15.00 bis 19.00 Uhr
Telefon: 0 62 21 / 42 42 24
Internet: www.tabakkontrolle.de
Die akuten Reaktionen gehen im allgemeinen innerhalb der ersten drei Monate nach Abschluss der
Strahlentherapie zurück.
Hautreaktionen
Die Haut kann in manchen Fällen neben einer trockenen
Schuppung auch mit Rötung reagieren, die bei einer voluminösen Brust stärker ausgeprägt sein kann. Gelegentlich kann es auch zu einer Bräunung (Pigmentation) der
bestrahlten Hautareale kommen.
Nebenwirkungen der Strahlentherapie
Unerwünschte
Nebenwirkungen
können auftreten
Bei den unerwünschten Nebenwirkungen spielen unter
anderem auch Ihre Ernährungsgewohnheiten eine große
Rolle, ob Sie zum Beispiel rauchen oder Alkohol trinken.
Sprechen Sie darüber mit Ihrem Arzt.
Übrigens: Bei krebskranken Menschen, die weiter rauchen, verschlechtert sich die Durchblutung des Körpers.
Damit nimmt zum Beispiel auch die Wirksamkeit einer
Strahlen- oder Chemotherapie ab.
Raucher-Hotline
Die Deutsche Krebshilfe bietet daher in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum
eine Raucher-Hotline für Krebspatienten und deren
Angehörige an.
Die bestrahlte Haut ist gegenüber mechanischen Reizen
empfindlich und darf ab der ersten Bestrahlung bis drei
Wochen nach Ende der Behandlung nicht mechanisch
beansprucht werden. Vermeiden Sie deshalb: hautreizende Seifen, Kratzen, Bürsten, Frottieren, Anwendung
von Alkohol, Benzin, Äther, Kölnisch Wasser, Deospray,
hautreizende Pflaster, (Rheuma-) Einreibemittel, Wärmebehandlung (warme und heiße Umschläge, Infrarotbestrahlung oder Höhensonne) sowie beengende und
scheuernde Kleidungsstücke (vor allem aus Kunstfasern).
Ersetzen Sie schmale Träger von Büstenhaltern durch
breite und polstern Sie die Auflagestellen mit Watte.
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48 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
Bei intakter Haut sind außer dem zuvor genannten
„Schonprogramm“ keine speziellen Pflegemaßnahmen
notwendig. Ist Ihre Haut jedoch trocken und/oder gerötet
und/oder juckt, benutzen Sie eine kühlende, rückfettende
Creme. Bei trockener Schuppung der Haut verwenden
Sie eine Dexpanthenol-haltige Salbe zur Rückfettung, die
Sie täglich zwei- bis dreimal dünn auftragen. Alternativ
dazu können Sie die Haut täglich zwei- bis dreimal mit einem schmerzlindernden, hautschonenden und entzündungshemmenden Puder, am besten Babypuder, behandeln. Waschen Sie sich während der Bestrahlung bis
zum völligen Abklingen der Hautreaktionen nur mit lauwarmen Wasser und einer pH-neutralen Waschlotion,
ohne dabei die Einzeichnungen auf der Haut abzuwischen. Am besten besprechen Sie das mit Ihrem Arzt.
Hormontherapie
Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass die meisten
Tumoren der weiblichen Brust östrogenabhängig sind,
das heißt, dass bei diesen Tumoren die Regulation des
Wachstums durch Hormone und Antihormone beeinflusst werden kann.
Mit anderen Worten: Verändert man zum Beispiel den
Hormonhaushalt der Frau auf ganz bestimmte Weise, besteht die Chance, die Entstehung von Metastasen zu verhindern beziehungsweise bei metastasierenden Brustkrebserkrankungen ein Zurückgehen der Erkrankung (Remission) zu erreichen.
Als hormontherapeutische (endokrine) Verfahren stehen
heute verschiedene Methoden zur Verfügung:
Systemische Therapie
(Hormontherapie, Chemotherapie)
Wenn im Körper noch Tumorzellen verblieben sind,
können diese – ergänzend zu Operation und Strahlentherapie – durch Medikamente bekämpft werden, die
sich im gesamten Körper verteilen (systemisch wirken).
Welche Behandlung gewählt wird, hängt davon ab, ob es
sich um eine vorbeugende Therapie handelt oder ob
nachgewiesene Metastasen erreicht werden sollen, ob
der Tumor hormonempfindlich ist sowie von weiteren
Kriterien, die unten aufgeführt sind.
In Einzelfällen wird eine Chemo- oder Hormontherapie
bereits vor der Operation (neoadjuvant) eingesetzt. Ziel
bei dieser Form der Behandlung ist, dass der Tumor
selbst direkt auf die Medikamente anspricht. Bei ursprünglich großen Geschwülsten lässt sich so zum Teil
die Rate an brusterhaltenden Operationen erhöhen.
49
Formen der Hormontherapie bei Brustkrebs:
● Die Funktion der Eierstöcke wird ausgeschaltet:
Früher wurden dafür die Eierstöcke operativ entfernt (Ovarektomie). Heute gibt es zu diesem
Zweck Medikamente, so genannte GnRH-Analoga (Gonadotropin-Releasing-Hormon). Darunter
versteht man künstlich hergestellte Wirkstoffe,
die dem Hormon gleichen, das die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) produziert und das die
Östrogenproduktion der Eierstöcke regelt.
● Antiöstrogenbehandlung: Bestimmte Tumorzellen haben Empfangszellen (Rezeptoren), die das
Vorhandensein von Östrogen registrieren. Die
Zelle reagiert darauf mit Wachstum. Antiöstrogene und andere Medikamente (so genannte
Östrogenrezeptor Downreglatoren) blockieren
Krebszellen brauchen
Hormone
50 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
●
●
diese Empfänger in ihrer Funktion, und die
Tumorzelle wird nicht mehr zum Wachstum angeregt.
Gabe von so genannten Aromatasehemmern: Vor
allem in Fettgewebe und in den Eierstöcken bewirkt ein Enzym (Aromatase) die körpereigene
(endogene) Bildung von Östrogenen. Nach Eintritt der Wechseljahre ist die Reaktion im Fettgewebe die wichtigste endogene Östrogenquelle.
Aromatasehemmer blockieren das Enzym und
damit die körpereigene Bildung von Östrogen.
Gabe von Gestagenen: Das in den Eierstöcken
produzierte Hormon hilft, den Östrogenspiegel im
Blut zu senken, und hemmt zusätzlich die Östrogenrezeptoren in ihrer Funktion.
Welche Behandlung für Sie in Frage kommt, hängt von
Ihren ganz persönlichen Voraussetzungen ab, wie zum
Beispiel davon, ob Sie vor oder nach Eintritt der Wechseljahre an Brustkrebs erkrankt sind. Vor Eintritt der Wechseljahre (Prämenopause) geht es vor allem darum, die
Funktion der Eierstöcke auszuschalten. Auch die Antiöstrogene haben hier eine Bedeutung.
Vorwiegend jedoch nach Eintritt der Wechseljahre (Postmenopause) erfolgt die Gabe von Antiöstrogenen; der
Wirkstoff trägt die Bezeichnung Tamoxifen. Diese Medikamente sind seit Jahrzehnten bekannt und ausgezeichnet verträglich. Allerdings kann es bei Behandlung mit
Tamoxifen zu Blutgerinnungsstörungen (Thrombosen)
und Wucherungen an der Gebärmutterschleimhaut
kommen.
51
Wenn Sie mit einem solchen Medikament behandelt
werden, lassen Sie sich zweimal im Jahr von Ihrem
Frauenarzt untersuchen. Bei Blutungen wenden Sie
sich unverzüglich an ihn.
Als ergänzende Behandlung bei Brustkrebs werden zunehmend auch Aromatasehemmer angewendet.
Bei der Hormonbehandlung einer betroffenen Frau mit
einem Rückfall (Tumorrezidiv) verwendet man vor den
Wechseljahren bevorzugt GnRH-Analoga, nach eintritt
der Wechseljahre Aromatasehemmer oder Antiöstrogene.
Die Hormontherapie ist im Vergleich zur Chemotherapie
verhältnismäßig nebenwirkungsarm. Für Frauen, bei denen die Wechseljahre noch nicht eingetreten sind, führen
die Hormone allerdings dazu, dass sie von heute auf morgen mit den für die Wechseljahre typischen Erscheinungen konfrontiert werden. Diese Nebenwirkungen hängen
hauptsächlich mit dem Fehlen von Östrogenen zusammen und können sich in Form von aufsteigender Hitze
oder trockenen Schleimhäuten – auch im Genitalbereich
– äußern. Auch die Sexualität kann eingeschränkt sein.
Wenden Sie sich diesbezüglich mit allen Fragen und Problemen vertrauensvoll an Ihren Arzt, er wird Sie beraten
und wissen, wie er Ihnen helfen kann.
Geringe Nebenwirkungen
Hinsichtlich der Empfängnisverhütung sollten Sie in
einem persönlichen Gespräch mit Ihrem Frauenarzt die
verschiedenen Methoden besprechen. Der Einsatz einer
Spirale (IUD) ist prinzipiell möglich. Die Einnahme der
Antibabypille ist aufgrund der hormonellen Beeinflussung
nicht sinnvoll.
Empfängnisverhütung
52 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
Chemotherapie
Die Chemotherapie ist wie die Strahlentherapie deshalb
erfolgreich, weil die verabreichten Medikamente (Zytostatika) Krebszellen eher angreifen als normales Gewebe. Es
handelt sich um Zellgifte, die in ganz spezieller Weise in
den Zellteilungsprozess eingreifen: Entweder stoppen sie
das Wachstum der Zellen oder sie unterbinden eine weitere Vermehrung. Deshalb wirken Zytostatika vor allem
auf sich teilende Zellen. Da Tumorzellen sich ständig vermehren, werden vor allem diese geschädigt. Auf diese
Weise können eventuell noch im Körper vorhandene bösartige Zellen gezielt durch bestimmte chemotherapeutische Medikamente im Wachstum gehemmt werden.
Dementsprechend hat die vorbeugende Chemotherapie
das vorrangige Ziel, das Entstehen von Tochtergeschwülsten (Metastasen) im Körper zu verhindern und somit
Ihre Lebenserwartung deutlich zu erhöhen.
Die adjuvante Chemotherapie schließt sich – ebenso
wie die Strahlentherapie – an die Operation an.
Wie bereits erwähnt, gibt es besonders bei großen
Tumorknoten in Einzelfällen die Möglichkeit, die Chemotherapie der Operation beziehungsweise der Strahlentherapie voranzustellen.
Wie läuft die Chemotherapie ab?
Ihre Chemotherapie ist für Sie „maßgeschneidert”,
das heißt, sie wird nach Ihrem ganz persönlichen
Krankheitsbild festgelegt.
● Sie erhalten die Medikamente in regelmäßigen
Abständen.
●
●
●
●
●
53
Die Medikamente werden Ihnen über einige
Stunden hinweg als Flüssigkeit in die Vene (Infusion) gegeben oder in Tablettenform verabreicht.
Jede Infusion oder Tablettengabe nennt man
einen Zyklus.
Insgesamt gibt es mindestens drei bis sechs
Zyklen. Wie viele Sie bekommen werden, hängt
von Ihrem genauen Befund ab.
Zwischen den einzelnen Zyklen liegt eine Pause
von einer bis zu drei Wochen.
Die Chemotherapie kann ambulant oder stationär
erfolgen.
Eine Therapie mit Zytostatika stellt einen erheblichen Eingriff in das Leben einer jeden Frau und deren Familie dar.
Wann immer es die Situation erlaubt und es auch ärztlich
zu verantworten ist, sollte die Chemotherapie ambulant
durchgeführt werden.
Chemotherapie auch
ambulant durchführbar
Ob und wie chemotherapeutisch behandelt wird, hängt
von verschiedenen Faktoren ab: unter anderem von
Ihrem Alter, Ihrem Allgemeinzustand, von Ihrem so
genannten Rezeptorstatus (Die meisten Tumoren der
weiblichen Brust weisen Bindungstellen für Hormone
(Hormonrezeptoren) auf, über die das Krebswachstum
beeinflusst wird.), ob die Lymphknoten der Achselhöhle
(axilläre Lymphknoten) bereits befallen waren oder nicht
sowie vom Grad der Bösartigkeit der Tumorzellen (Malignitätsgrad).
Wie verschiedene große Untersuchungen ergeben haben, profitieren Frauen unter 50 Jahren, also Frauen vor
Eintritt der Wechseljahre, unabhängig von ihrem Rezeptorstatus am besten von einer Chemotherapie. Bei
Frauen nach Eintritt der Wechseljahre mit positivem
Frauen unter 50
sprechen besser auf
Chemotherapie an
54 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
Rezeptorbefund, also Frauen über 50, verbessert sich die
Überlebenschance durch eine Chemotherapie nicht so
deutlich (um rund zehn Prozent). Hier ist eine Hormontherapie bei entsprechender Hormonabhängigkeit
des Tumors zu empfehlen.
Bei Frauen im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung,
die nicht mehr durch eine Operation geheilt werden können, verbessert eine Chemotherapie und/oder eine Hormontherapie die Lebensqualität und führt zu einem verlängerten Überleben.
Nebenwirkungen der Chemotherapie
Trotz sorgfältiger Dosierung haben chemotherapeutische
Medikamente auch Einfluss auf gesunde – besonders auf
rasch wachsende – Körperzellen, wenn auch in weitaus
geringerem Maße als auf Krebszellen. Als Folge davon
können sich Nebenwirkungen einstellen, die jede Frau
unterschiedlich stark empfinden wird.
Alle diese Begleiterscheinungen einer Chemotherapie
verschwinden wieder, wenn keine Zytostatika mehr
verabreicht werden.
Knochenmark
Besonders empfindlich reagiert das blutbildende Knochenmark auf die Chemotherapie. Deshalb kann die Auswirkung dieser Behandlung an der Zahl der weißen Blutkörperchen im Blut gemessen werden. Sinken sie unter
ein Minimum ab, so ist die Behandlung zu unterbrechen,
bis der Körper wieder ausreichend weiße Blutzellen gebildet hat.
Haarverlust
Die bei der Chemotherapie verabreichten Medikamente
schädigen häufig auch Gewebe, das sich oft erneuert.
Dazu gehören unter anderem die Zellen der Haarwurzeln,
und als Folge davon können bei bestimmten Arten der
Chemotherapie die Haare zunächst ausdünnen, teilweise
ganz ausfallen. Ein kleiner Trost für alle, die ihre Haare
verloren haben: Nach Abschluss der Behandlung wachsen sie im Regelfall wieder nach.
Wenn Sie während dieser Zeit nicht so aus dem Haus
gehen möchten, kaufen Sie sich eine Perücke, die Ihnen
gefällt. Am besten kaufen Sie diese schon, bevor Sie alle
Haare verloren haben, und tragen sie auch, dann fällt
Außenstehenden der Unterschied kaum auf. Da gute
Perücken teuer sind, setzen Sie sich wegen der Kosten
dafür mit Ihrer Krankenkasse in Verbindung. Als Alternative zum künstlichen Haar können Sie auch auf eine
Mütze oder ein Tuch zurückgreifen. Wichtig ist, dass Sie
sich damit wohl fühlen.
Übelkeit und Brechreiz
Reizerscheinungen an der Magenschleimhaut können
Übelkeit und Erbrechen bewirken. Wirksame Hilfe ist hier
in Form von Medikamenten möglich, die sowohl die
Übelkeit als auch den Brechreiz unterdrücken (Antiemetika). Diese Medikamente können zum Beispiel als Infusion vor der eigentlichen Chemotherapie gegeben werden oder auch in Form von Tabletten.
Appetitlosigkeit
Sie kann sich als Folge des Brechreizes während der
Chemotherapie einstellen.
55
Haarausfall im Regelfall vorübergehend
56 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
Einige Tipps, mit denen Sie der Appetitlosigkeit
gegensteuern können:
● Verzichten Sie während der Mahlzeit (nicht allgemein tagsüber!) auf Getränke, damit sich der Magen nicht zu sehr füllt.
● Nehmen Sie über den Tag verteilt häufig kleinere
Mahlzeiten zu sich: So wird der Magen weniger
belastet.
● Essen Sie langsam: So gelangt nur wenig Nahrung auf einmal in den Magen.
● Kauen Sie gut, damit die Nahrung besser verdaut
wird.
● Vermeiden Sie Süßigkeiten und gebackene oder
fette Nahrungsmittel.
● Bevor Sie Medikamente einnehmen, essen Sie
nur leichte Nahrungsmittel wie Suppe oder Kekse.
● Trockene Lebensmittel wie Toast oder Zwieback
beruhigen den Magen.
Empfohlen wird allgemein eine ausgewogene Kost, die
Früchte und Gemüse enthält, aber auch Geflügel, Fisch
und Fleisch. Manche Patientinnen entwickeln während
der Chemotherapie eine Abneigung gegen Fleisch oder
sie haben das Gefühl, das Fleisch schmecke bitter. Hier
hilft es, wenn man das Fleisch mit einer Sojasauce in
Fruchtsaft oder Wein zubereitet.
Umfangreichere Hinweise zu Ernährungsfragen sind in
der Broschüre „Ernährung bei Krebs – Die blauen Ratgeber 46” enthalten, die Sie kostenlos bei der Deutschen
Krebshilfe anfordern können (Bestelladresse Seite 94).
Schleimhautentzündungen
Chemotherapeutika beeinträchtigen manchmal die Mundschleimhäute, so dass es zu Mundtrockenheit, wunden
Stellen oder Geschwüren kommen kann. Deshalb ist
während einer solchen Behandlung eine sorgfältige
Mundhygiene besonders wichtig. Es empfiehlt sich eine
weiche Zahnbürste; die Zahnpasta sollte fluoridreich sein,
um Zahnfäule zu vermeiden. Mundwasser, das zu viel
Salz oder Alkohol enthält, sollte nicht verwendet werden.
Statt dessen gibt es spezielle Mundspül-Lösungen oder
sogar schmerzlindernde Medikamente, die Linderung
bringen können. Setzen Sie sich mit Ihrem Zahnarzt in
Verbindung. Eine Lippencreme hilft, die Lippen feucht zu
halten. Wenn Mund- und Rachenraumschleimhäute bereits gereizt sind, bevorzugen Sie ungewürzte Nahrungsmittel.
Infektionen
Da die Chemotherapie die Produktion der weißen Blutkörperchen beeinträchtigt, müssen Sie sich vor Infektionen schützen.
Beachten Sie deshalb bitte:
● Meiden Sie Menschenansammlungen und Personen mit ansteckenden Krankheiten wie Windpocken oder Grippe.
● Informieren Sie bei Fieber, Schüttelfrost und
Durchfall, der länger als zwei Tage dauert, oder
brennendem Schmerz beim Wasserlassen umgehend Ihren Arzt.
Sorgfältige
Mundhygiene
unumgänglich
57
58 BRUSTKREBS
Bei Blutungen sofort
den Arzt informieren
BRUSTKREBS
Blutungen
Auch die Produktion von Blutplättchen (Thrombozyten),
die bei Verletzungen für die Blutgerinnung sorgen, wird
durch die Chemotherapie gesenkt. Blutende Wunden
können deshalb gefährlich werden.
Folgende Regeln sollten Sie beachten:
● Seien Sie vorsichtig beim Nägelschneiden.
● Wenn das Zahnfleisch blutet, benutzen Sie Wattetupfer zum Reinigen der Zähne.
● Gehen Sie vorsichtig mit Messern und Werkzeugen um.
● Vermeiden Sie verletzungsträchtige Sportarten.
● Tragen Sie bei Gartenarbeiten Handschuhe (zum
Schutz zum Beispiel vor Dornen).
● Nehmen Sie kein Aspirin ein, da dieses Medikament ebenfalls die Blutgerinnung unterdrückt.
● Verzichten Sie auf Alkohol.
● Nehmen Sie grundsätzlich keine anderen als die
vom behandelnden Arzt erlaubten Medikamente
ein.
Risiko von Spätschäden noch
ungeklärt
den an den Eierstöcken (Ovarien), an der Lunge (Lungenfibrosen) oder am Herzmuskel.
Ihr Arzt und Sie sollten gemeinsam das Risiko solcher
Spätfolgen gegen den Nutzen einer Chemotherapie
abwägen und dabei bedenken, inwieweit in Ihrem
Fall der Einsatz der Zytostatika Ihre Heilungs- und
Überlebenschancen verbessern kann.
Unkonventionelle
Behandlungsverfahren
Immer wieder wecken Schlagzeilen über angeblich sensationelle Heilungserfolge durch Methoden, die nicht der
Schulmedizin zuzurechnen sind, Hoffnung bei Kranken
und Angehörigen. Viele Betroffene suchen eine Ergänzung zu den etablierten Therapien und greifen zu unkonventionellen, so genannten komplementären Behandlungsmethoden. Die Erfahrungen zeigen auch, dass sich
früher oder später mehr als zwei Drittel der Kranken mit
diesem Thema beschäftigen.
Wenn dennoch eine Verletzung auftritt, sollte ein sauberes Tuch oder ein Papiertaschentuch einige Minuten lang
fest auf die Wunde gedrückt werden. Hört die Blutung
nicht auf oder schwillt das Wundgebiet an, gehen Sie unbedingt zum Arzt.
Unter der Bezeichnung „komplementäre Behandlungsmethoden“ werden zusätzliche (additive), nicht der
Schulmedizin entsprechende (unkonventionelle), nicht
wissenschaftlich begründete (paramedizinische), ganzheitliche oder biologische Methoden zusammengefasst.
Spätfolgen
Obwohl wissenschaftliche Untersuchungen sich intensiv
mit dem Thema befasst haben, konnte sich bisher noch
nicht klären lassen, ob und in welchem Umfang eine
Chemotherapie Spätfolgen nach sich zieht. Es könnten
besonders bösartige Zweiterkrankungen auftreten, Schä-
Allen diesen Methoden ist gemeinsam, dass ihre
Wirksamkeit umstritten und wissenschaftlich nicht
bewiesen ist.
Wäre eine dieser Methoden nachweislich wirksam,
würde und dürfte kein Arzt diese ablehnen. Die Frage, ob
unkonventionelle Mittel in der Krebstherapie wirken, wird
59
60 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
aber sehr unterschiedlich beantwortet – vor allem dann,
wenn man sie unter dem Aspekt der wissenschaftlichen
Überprüfbarkeit betrachtet. Die Wirksamkeit der Behandlung wird hier in ein Verhältnis zu dem entstehenden
Nutzen und auch zu den möglichen oder zu erwartenden
Nebenwirkungen gestellt.
Warum nehmen so viele Kranke zusätzliche Behandlungsmethoden zur Schulmedizin in Anspruch? Diese Frage
wird jeder Kranke anders beantworten, und es wird sich
eine Vielzahl unterschiedlicher Beweggründe ergeben.
Im Vordergrund steht jedoch oftmals der dringende
Wunsch des Betroffenen, aktiv am Behandlungsgeschehen teilzuhaben. Diese Initiative des Kranken ist
wichtig, um die Erkrankung zu bewältigen. Insofern
ist sie aus ärztlicher Sicht durchaus erwünscht.
Keine Heilungschancen vergeben
Einerseits. Andererseits gibt es aber auch viele Beispiele,
dass durch solche Behandlungen echte Heilungschancen
vergeben wurden, weil dieser scheinbar „sanftere“ und
„natürlichere“ Weg dazu führte, dass der Betroffene auf
die rechtzeitigen schulmedizinischen Therapien verzichtete. Im Sinne des Patientenschutzes soll deshalb vor unwirksamen, gefährlichen und oft sehr teuren Methoden
gewarnt werden.
Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, eine ergänzende Behandlungsmethode in Anspruch zu nehmen,
dann prüfen Sie dieses Verfahren und die damit verbundenen Versprechungen kritisch.
Wir möchten Ihnen dabei helfen und geben Ihnen im Folgenden ein paar Tipps, mit welchen Fragen Sie mehr
Klarheit bekommen können. Fragen, die Sie zum Teil
dem Anbieter des Verfahrens stellen, die Sie sich zum
Teil aber auch selbst beantworten können.
61
Fragestellung
Vorsicht!
Wie lange wird diese Methode schon angewendet?
Wenn sie auch nach langen Jahren noch
nicht wissenschaftlich anerkannt ist, ist
sie fragwürdig.
Ist die Methode eigenartig, unverständlich, geheimnisvoll, an bestimmte Personen oder Orte gebunden?
Je geheimnisvoller, desto unwahrscheinlicher die Wirksamkeit.
Gibt es schriftliche Informationen über
das Verfahren? Dürfen Sie diese mit
nach Hause nehmen?
Je mehr Geheimniskrämerei, desto verdächtiger ist die Methode.
Hat die Behandlung überwiegend „Erfolge“ aufzuweisen oder sind auch Misserfolge bekannt?
Falls nur Erfolge versprochen werden, ist
Misstrauen angebracht.
Wo sind die Erfolge dokumentiert?
Wenn es keine anerkannten Medien
sind, stammen die Berichte vermutlich
aus einer vom Hersteller gesteuerten
Quelle.
Hat die Behandlung auch Nebenwirkungen?
Ohne Nebenwirkungen ist meist auch
keine Wirkung zu erwarten.
Werden strenge Diät-Einschränkungen
verlangt?
Gesunde Ernährung ist sinnvoll, aber einschneidende Verbote sind abzulehnen.
Bekämpfen die Vertreter dieser Methode
die Schulmedizin?
Angriffe und Verleumdungen ersetzen
keine Beweise.
Verlangen die Vertreter dieser Methode,
dass Sie sich ausschließlich von ihnen
behandeln lassen?
Je mehr Einschränkungen von Ihnen verlangt werden, desto mehr Misstrauen ist
angebracht.
62 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
Wenn Sie dem Anbieter des Verfahrens Ihre Fragen
stellen, bestehen Sie auf klaren und verständlichen
Antworten. Lassen Sie sich möglichst viel schriftliche
Informationen geben und prüfen Sie diese kritisch.
Arbeitsgruppe
Biologische Krebstherapie
Die Deutsche Krebshilfe unterstützt seit vielen Jahren
die Auseinandersetzung mit unkonventionellen Methoden der Krebstherapie. In Zusammenarbeit mit der
Arbeitsgruppe Biologische Krebstherapie am Klinikum
Nürnberg können Betroffene beim Informations- und
Beratungsdienst der Deutschen Krebshilfe Beratung zu
den Möglichkeiten und Grenzen solcher Verfahren bekommen. Die Adresse finden Sie auf Seite 94 dieser Broschüre.
Wie erwähnt, liegen zur Zeit keine sicheren Beweise vor,
dass von irgendeiner dieser Methoden gleich viel oder
sogar mehr Erfolg in der Behandlung von Krebs zu erwarten ist, als von den empfohlenen, wissenschaftlich abgesicherten Verfahren der Schulmedizin.
Falls Operation, Bestrahlung oder die Behandlung
mit Tumor-hemmenden Medikamenten eine echte
Heilungschance bieten oder zumindest zu erwarten
ist, dass sich der Verlauf der Erkrankung günstig beeinflussen lässt, muss davor gewarnt werden, andere
Behandlungsverfahren allein einzusetzen. Es besteht
die Gefahr, dass eine echte Heilungschance unwiderruflich verpasst wird!
Eine zusätzliche (additive) Anwendung in Kombination
mit einer schulmedizinischen Therapie kann sinnvoll sein,
wenn gesichert ist, dass die unkonventionelle Behandlung keine gefährlichen Nebenwirkungen hat oder Wechselwirkungen mit sich bringt, welche die Wirkung der
eigentlichen Therapie einschränken.
Informieren Sie auf jeden Fall Ihren behandelnden
Arzt darüber, was Sie zusätzlich machen möchten.
Es ist wichtig, dass der Arzt Ihres Vertrauens Ihre
Therapie in Absprache mit Ihnen koordiniert. Bei ihm
sollten alle Fäden zusammenlaufen. Berichten Sie
ihm von allem, was Sie für sich und Ihre Gesundheit
tun möchten, so dass er Sie beraten, begleiten und
betreuen kann.
Auf den folgenden Seiten geben wir Ihnen einen Überblick über die derzeit gebräuchlichsten unkonventionellen
Behandlungsmethoden. Wir stellen die Hintergründe des
jeweiligen Verfahrens dar und bewerten es, soweit dies
möglich ist.
Krebsdiäten
Zusammenhänge zwischen der Ernährung und der Entstehung von Krebserkrankungen sind – zum Beispiel bei
Darmkrebs – zwar bekannt. Ob sich daraus aber Möglichkeiten einer Behandlung ergeben, indem etwa die tägliche Ernährung geändert wird, ist noch unbewiesen. Eine
„Krebsdiät“, die zur Heilung führt, gibt es also nicht. Gesichert ist lediglich, dass sich eine ausgewogene, Vitamin- und Ballaststoff-reiche Ernährung mit frischen pflanzlichen Produkten positiv auf die Gesundheit auswirkt.
Bei der „Krebs-feindlichen Stoffwechsel-aktiven Vollwertkost“ handelt es sich um eine laktovegetabile Diät, die einer allgemeinen Schonkost beziehungsweise qualitativen
Diabetes-Diät entspricht. Zielsetzung dieser Diät:
● Übergewicht und Überernährung vermeiden; mehrere
kleine Mahlzeiten
● Zufuhr hochwertiger, naturbelassener Kohlenhydrate
mit viel Ballaststoffen (Rohkost),
63
64 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
●
●
●
●
Abwehrkraft
verbessern
Verzicht auf raffinierten Zucker und ausgemahlene Getreide zugunsten von natürlichen Süßstoffen und Vollkornprodukten,
eingeschränkte Zufuhr von Eiweißen, vorwiegend
pflanzlicher Herkunft, bei weitgehendem Verzicht auf
Fleisch,
tierische und andere gesättigte Fette vermeiden;
durch kaltgepresste Öle und Fette mit möglichst
mehrfach ungesättigten Fettsäuren ersetzen,
Kochsalz vermeiden.
Die meisten Vertreter der Vollwertkost haben jedoch nie
beansprucht, mit dieser Kostform Krebs heilen zu können. Sie empfehlen ihre Kost vielmehr als Zusatztherapie, um die Abwehrkraft des kranken Organismus zu verbessern. Aber auch diese Wirkung ist bisher nicht bewiesen worden.
Eines ist allerdings unstrittig: Vollwertkost ist eine unschädliche, gesunde, jedermann zu empfehlende Ernährung. Besonders wertvoll ist die vermehrte Zufuhr
natürlicher Vitamine und möglicher anderer pflanzlicher
Anti-Karzinogene. Nahrungsergänzungen mit hochdosierten Vitaminpräparaten und Spurenelementen haben
jedoch keine bewiesene Wirksamkeit. Unbegründete
Verbote (zum Beispiel keine Tomaten oder Kartoffeln,
kein Honig, Kaffee) sind hingegen wie alle extremen
Kostformen oder gar Hungerkuren abzulehnen.
Pflanzliche Produkte
(Phytotherapeutika)
Die moderne Medizin bezieht viele Medikamente aus
Pflanzenstoffen. Dazu gehören zum Beispiel Abführmittel, Präparate gegen Entzündungen, aber auch Krebsmedikamente wie manche Zytostatika. Die chemische
Zusammensetzung der Pflanzen und ihrer Produkte sind
erforscht, und viele Stoffe lassen sich heute künstlich
herstellen. Natur und Chemie sind also keine Gegensätze: Zwischen einem natürlich gewonnenen und einem künstlich hergestellten Medikament gleicher chemischer Struktur besteht kein nachweisbarer, biologisch bedeutsamer Unterschied. Eine chemische Produktion ergibt jedoch einen deutlich reineren, höher konzentrierten
Wirkstoffanteil im jeweiligen Präparat bei einer gleichbleibenden Qualität. Dieses sind die Grundvoraussetzungen
für eine wirksame Therapie.
Die schulmedizinische Krebsbehandlung verwendet unter anderem verschiedene Zellgifte (Zytostatika) pflanzlicher Herkunft. Sie sind alle chemisch definiert, bezüglich ihrer Wirkungen und Nebenwirkungen erforscht und
können genau dosiert werden.
An dieser Stelle soll jedoch am Beispiel der Mistel über
pflanzliche Krebsmedikamente gesprochen werden, die
aus den oben erwähnten Gründen zu den Medikamenten
unbewiesener oder fraglicher Wirksamkeit gezählt werden müssen.
Mistelpräparate/Anthroposophische Medizin
Die Mistel ist als Heilpflanze seit dem Altertum bekannt.
Im Mittelalter wurde sie gegen vielerlei Leiden verwendet. Vor etwa 70 Jahren führte der Philosoph Rudolf Steiner sie in der Krebstherapie im Zuge der so genannten
erweiterten Heilkunst der Anthroposophischen Bewegung ein. Seither werden Mistel-Extrakte vorwiegend im
Zusammenhang mit der anthroposophischen Krebsbehandlung verwendet.
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66 BRUSTKREBS
Antroposophisches
Menschenbild
BRUSTKREBS
Für die Anthroposophie ist ein umfassendes Menschenbild Voraussetzung für jegliches Krankheitsverständnis
und für eine sachgemäße Therapie. Der Mensch wird als
„vielgliedriges Wesen“ verstanden. Gerät der Mensch
aus dem Gleichgewicht, verliert die einzelne Zelle ihr Gespür für die Regelprozesse des Organismus und wird für
Kräfte empfänglich, die dem Wesen des Menschen
fremd sind: „Das Karzinom zeigt eine Revolution gewisser physischer Kräfte gegen die Kräfte des Ätherleibes.
Die menscheneigenen Abwehrkräfte stauen sich vor
dem Tumor“, so Steiner. Die Mistel dagegen „zieht gewissermaßen das wiederum an die Stelle hin, wo es
nicht hin will.“ Das Wirkungsprinzip der Mistel ist also einerseits „eine Schwächung der physischen Fremdbildung, das heißt des Tumors, andererseits ein Heranziehen der gestaltbildenden und gestalterhaltenden Wesensglieder, besonders der Ich-Organisation.“
In der Mistel finden sich – wie in vielen anderen Pflanzen
– tatsächlich krebshemmende Substanzen. Diese Wirkstoffe sind erst in den letzten Jahren genauer erforscht
worden. Die wichtigsten darunter sind die Mistellektine.
Es wäre daher heute durchaus möglich, genau definierte
Mistelpräparate herzustellen und diese – wie alle anderen Krebstherapien – mit wissenschaftlich anerkannten
Methoden zu prüfen. Die gebräuchlichsten Mistelpräparate sind aber überwiegend schlecht definiert, werden
nach besonderen, rational schwer verständlichen Prinzipien gewonnen und sind vor allem nie in wissenschaftlich befriedigender Weise umfassend geprüft worden.
Dies soll an einigen häufig verwendeten Präparaten gezeigt werden.
Iscador
Das am meisten gebrauchte Mistelpräparat der anthroposophischen Krebstherapie wird aus Misteln von Tanne,
Apfelbaum, Kiefer oder Ulme gewonnen, mit Milchsäure-
bakterien fermentiert, mit „potenzierten“ Metallen
(Quecksilber, Silber oder Kupfer) versetzt und sehr stark
verdünnt.
Mit Iscador wurden zahlreiche, oft schlecht geplante und
realisierte Untersuchungen durchgeführt. Sie genügen
mit wenigen Ausnahmen nicht den international üblichen
wissenschaftlichen Anforderungen und lassen daher
keine sichere Beurteilung über seine Wirksamkeit zu. Mit
Iscador M steht jedoch ein neues Medikament mit definiertem Gehalt an Mistellektin zur Verfügung.
Helixor
Helixor ist ein wässriger Kaltauszug aus frischem Mistelkraut von Tanne, Kiefer oder Apfelbaum, dessen Inhaltsstoffe nicht ausreichend definiert sind. Es wird begleitend in der Behandlung von Tumoren eingesetzt. Die vorliegenden klinischen Untersuchungen reichen jedoch zur
Zeit nicht aus, um die Wirksamkeit sicher zu belegen.
Vysorel/Isorel
Es ist wie Helixor ein wässriger Mistelextrakt mit angeblich „selektiv kanzerostatischer“ (krebshemmender) und
immunstimulierender Wirkung. Auch für Vysorel liegen
leider nur völlig ungenügende Berichte vor, die keine
sichere Beurteilung zulassen.
Eurixor
Es handelt sich um ein Mistelgesamt-Extrakt-Präparat mit
definiertem Mistellektin-I-Gehalt. Es ist noch ungenügend geprüft.
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68 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
Immunologische Therapien
Durch die meisten dieser Medikamente soll die körpereigene Abwehr gegen den Krebs angeregt (stimuliert) werden. Dieses Ziel verfolgt auch die wissenschaftliche
Krebsforschung seit Jahrzehnten.
Körpereigene Abwehr
anregen
Die Wissenschaft hat schon vor Jahren gezeigt, dass die
Zukunft dabei wahrscheinlich in der so genannten spezifischen Immunstimulation liegt, bei der die körpereigene
Abwehr ganz gezielt auf spezielle Krebszellen und deren
Vernichtung „abgerichtet“ wird. Eine unspezifische Stimulation, wie sie in früheren Forschungsansätzen häufig
zu finden war, scheint nicht den gewünschten Erfolg zu
bringen.
Die folgenden Methoden sind alle unspezifischer Natur
und stellen nur eine kleine Auswahl der insgesamt zur
Verfügung stehenden Methoden dar. Eines haben sie jedoch alle gemeinsam: Es liegen keine überzeugenden
Studien vor, die ihre Wirksamkeit belegen.
Thymuspräparate
Verschiedene Medikamente aus der Thymusdrüse von
Kälbern oder Schafen wurden wissenschaftlich geprüft,
haben aber bisher keinen Platz in der Tumortherapie gefunden. Die meisten in Deutschland erhältlichen Thymuspräparate sind ungenügend geprüft und ohne Nachweis
für ihre Wirksamkeit.
„Autohomologe Immuntherapie“ AHIT nach Kief
Diese Präparate werden aus Eigenblut und Eigenurin und
unter anderem durch Ozonbehandlung gefertigt. Die
Wirksamkeit ist unbewiesen.
„Autologe Tumortherapie“ nach Klehr
Bei der so genannten autologen Target-Cytokin-Therapie
werden in Zelkulturen gebildete Zytokine verabreicht. Der
Wirkungsmechanismus ist unklar, die klinische Wirksamkeit bisher noch nicht bewiesen.
Immuno-augmentative Therapie (IAT)
Krebskranke erhalten täglich mehrere Injektionen mit aufbereitetem Eigenblut. Die Wirksamkeit dieser teuren Behandlung ist unbewiesen; es besteht vor allem die Gefahr der Virusübertragung.
Homöopathie
Die Homöopathie wurde vor zirka 200 Jahren von
Samuel Hahnemann begründet. Der Leitgedanke dieser
Lehre ist „Gleiches mit Gleichem heilen“. Die homöopathische Arzneimittel-Lehre umfasst zahllose anorganische, pflanzliche oder tierische Präparate in mehr oder
weniger starker Verdünnung beziehungsweise Potenzierung. Die Verdünnung ist oft so stark, dass aufgrund
physikalischer Gesetze kein Molekül an wirksamer Substanz mehr nachweisbar ist. Es ist nicht bewiesen, dass
Homöopathie gegen Krebs wirkt.
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70 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
Abschließende Beurteilung
Für die meisten Methoden liegen – wie immer wieder erwähnt wurde – bis zum heutigen Tag keine oder nur unzureichende Beweise für ihre Wirksamkeit vor. Es ist
nicht ausgeschlossen, dass einzelne dieser Methoden
hilfreich in der Behandlung von Krebs eingesetzt werden
könnten. Aber es bedarf der klinischen Studien, die belegen, welche Methoden wirklich sinnvoll sind.
Aus heutiger Sicht kann nur empfohlen werden: Ob
als Betroffener oder als Angehöriger – hinterfragen
Sie die angebotenen Verfahren kritisch. Glauben Sie
nicht blindlings den häufig Wunder versprechenden
Anpreisungen. Wenn Sie Zweifel haben, wenden Sie
sich an die Deutsche Krebshilfe!
71
Wiederaufbau der Brust
Nach einer Brustamputation stellt sich für die betroffenen Frauen die Frage: Lasse ich meine Brust wieder aufbauen oder entscheide ich mich stattdessen für eine Prothese? Heute gehört der plastisch-operative Wiederaufbau (Rekonstruktion) der Brust entweder mit fremdem
Material (zum Beispiel mit Silikon gefüllte Plastiken) oder
durch körpereigenes Gewebe (mit einer so genannten
Schwenklappenplastik) ebenso zum gynäkologisch-operativen Standard wie die Rekonstruktion der Brustwarzen
(Mamillen). Trotzdem unterziehen sich nur rund drei Prozent der betroffenen Frauen einer solchen zweiten Operation. Grund dafür sind oftmals Unwissen, Ängste und
Fehlinformationen sowohl bei den Ärzten als auch bei
den betroffenen Frauen.
Da die ersten Schritte für den Wiederaufbau der Brust
bereits während der Operation erfolgen können, informieren Sie sich bereits vorher darüber, welche Möglichkeiten einer Brustrekonstruktion es gibt. Lassen
Sie sich von Ihrem Arzt eingehend beraten!
Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob und wann eine Rekonstruktion der Brust ratsam erscheint, und beziehen
Sie auch Ihren Partner in diese Entscheidung mit ein. Die
Tendenz geht dahin, dass bei begrenztem Tumorwachstum ein plastischer Eingriff schon relativ bald angeraten
wird.
Im Regelfall kann bereits bei der Entfernung der Brust
ein „Platzhalter“ für den Wiederaufbau eingesetzt werden (Expander). Dieses Kissen wird unter den Brustmuskel geschoben und in den folgenden Wochen über
ein Ventil schrittweise befüllt. Nach zirka sechs Monaten
Drei Prozent der Betroffenen lassen die
Brust wiederaufbauen
72 BRUSTKREBS
Rekonstruktion für
jede Größe möglich
BRUSTKREBS
hat sich dann das Gewebe über diesem Kissen so weit
gedehnt, dass die endgültige Prothese in einer zweiten
Operation eingesetzt werden kann. Die Prothesen bestehen aus einer Silikonhülle und haben unterschiedliche
Füllungen, beispielsweise Silikon oder kochsalzhaltige
Flüssigkeiten. Es gibt sie in verschiedenen Größen.
Dadurch lässt sich die äußere Form der Brust wiederherstellen und der Gegenseite wieder angleichen. Die
kosmetischen Ergebnisse sind unmittelbar nach der Operation sehr gut, im späteren Verlauf kann dann unter Umständen ein Fremdkörpergefühl auftreten.
Die Furcht vor dem Silikon ist nach Aussage deutscher wie auch amerikanischer Wissenschaftler unbegründet.
Es finden sich weder erhöhte Raten an Krebs noch an
rheumatischen Erkrankungen nach einem Wiederaufbau
der Brust durch Silikonprothesen.
Der Brustaufbau mit körpereigenem Gewebe ist sehr viel
aufwändiger. Da bis zum endgültigen Ergebnis mehrere
Operationen erforderlich sind, muss die betroffene Frau
in einem guten gesundheitlichen Allgemeinzustand sein.
Nachuntersuchungen haben ergeben, dass die
Patientinnen mit einer rekonstruierten Brust
psychisch gefestigter und insgesamt zufriedener
sind als Frauen mit einer äußeren Prothese.
Die Kosten für den Wiederaufbau der Brust trägt die
Krankenkasse.
Versorgung mit Hilfsmitteln
Sollte bei Ihnen – aus welchem Grund auch immer – ein
Wiederaufbau der Brust nicht in Frage kommen, gibt es
eine Vielzahl von Brustprothesen, aus denen Sie die für
Sie am besten geeignete auswählen können. Im Regelfall werden diese Kissen in einen speziellen BH (oder Badeanzug) mit einer eingenähten Tasche eingelegt. Es gibt
inzwischen zahlreiche unterschiedliche Modelle. Mit
ihnen lässt sich die Prothese so gut an Ihre körperlichen
Gegebenheiten anpassen, dass es optisch zwischen der
operierten Seite und der gesunden Brust keinen Unterschied gibt.
Solange die Wundheilung nach der Operation noch nicht
abgeschlossen ist, erhalten Sie zunächst eine so genannte Erstversorgungs-Prothese. Diese Schaumstoffprothese ist besonders weich und schonend für den
Narbenbereich. Später bekommen Sie dann eine Silikonprothese.
Die Kosten für eine Brustprothese übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung, anteilmäßig auch die
Kosten für die erforderlichen Spezial-Büstenhalter.
Wenn Sie privat versichert sind, setzen Sie sich vorher mit Ihrer Krankenkasse in Verbindung.
Pro Jahr haben Sie Anspruch auf zwei solcher BHs. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt am besten gleich beide rezeptieren.
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74 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
Hier einige Tipps, wie Sie die richtige Prothese
finden können:
● Treffen Sie keine überstürzte Entscheidung –
lassen Sie sich Zeit mit der Anprobe.
● Haben Sie keine Scheu oder Hemmungen bei der
Anpassung.
● Achten Sie darauf, dass die Brustprothese auf
jeden Fall bequem sitzt.
● Nehmen Sie zur Anpassung eine Auswahl einiger
Kleider mit, damit Sie den Sitz der Prothese bei
mehreren Kleidungsstücken beurteilen können.
● Bitten Sie eine Ihnen vertraute Person, zum Beispiel eine gute Freundin, Sie zu begleiten: Sie
wird als zuverlässige Beobachterin darüber urteilen, ob die Brustprothese aus jeder Perspektive echt aussieht.
Tumornachsorge
Die Tumornachsorge hat zur Aufgabe
● ein Wiederauftreten der Krankheit (Tumorrezidiv)
rechtzeitig zu erkennen,
● Begleit- oder Folgeerkrankungen festzustellen und zu
behandeln sowie
● der Krebskranken bei ihren physischen, psychischen
und sozialen Problemen zu helfen.
Die Nachsorgetermine werden entweder mit dem behandelnden Krankenhaus, dem Fach- oder dem Hausarzt vereinbart. Die Abstände der notwendigen Untersuchungen
legen Ihre Ärzte individuell fest – in Abhängigkeit von
Ihrem Befinden und dem Krankheitsverlauf.
Die Untersuchungen sollten in den ersten drei Jahren
nach der Primärbehandlung vierteljährlich, im vierten und
fünften Jahr halbjährlich, danach jährlich erfolgen. Diese
Zeiträume sind Richtwerte, die für Sie erforderlichen
Nachsorgetermine legt Ihr behandelnder Arzt aufgrund
der jeweiligen letzten Befunde fest.
Regelmäßig zur
Untersuchung
Nicht zuletzt sind natürlich auch Ihre persönlichen
Wünsche, Vorstellungen und Bedürfnisse in Bezug
auf die Häufigkeit der Kontrollen wichtig.
Im Mittelpunkt der einzelnen Nachsorgeuntersuchungen
steht die Besprechung mit der Betroffenen: Fragen nach
dem subjektiven Befinden, der Leistungsfähigkeit, nach
dem Auftreten von Besonderheiten oder Beschwerden
und nach körperlichen Veränderungen (Anamneseerhebung) sowie die eingehende körperliche Untersuchung,
bei der insbesondere nach den Symptomen eines Tumorrezidivs gefahndet wird. Gerade diese beiden Aspekte
Intensive Suche
nach Rezidiven
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76 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
lassen erkennen, dass eine Krebserkrankung nicht nur
ein einziges Organ, sondern den ganzen Menschen (be-)
trifft.
Daher ist es sinnvoll, dass Betroffene im Rahmen einer
umfassenden Nachsorge auch die Gelegenheit erhalten,
spezielle psycho-soziale und psycho-onkologische Beratung in Anspruch zu nehmen.
Umfassende Beratung
Beratung über die verschiedenen Möglichkeiten der psychischen, sozialen, familiären, körperlichen und beruflichen Rehabilitation ist ebenso Bestandteil der Nachsorge. Bei der körperlichen Rehabilitation werden die
Frauen über Möglichkeiten eines speziellen sportlichen
Trainingsprogramms informiert und in bezug auf ihre körperliche Belastbarkeit beraten.
Frauen, bei denen eine brusterhaltende Operation nicht
möglich war oder bei denen sich narbige Veränderungen
der Brust entwickelt haben, werden bei der Nachsorge
über die Möglichkeiten des Wiederaufbaus der Brust informiert.
Die Berücksichtigung hormonaler Probleme gehört ebenfalls zu den unverzichtbaren ärztlichen Beratungsaufgaben – etwa bei Fragen zur Einnahme von Hormonpräparaten nach Eintritt der Wechseljahre oder zur
Schwangerschaftsverhütung bei jüngeren Frauen.
Mammographie
Darüber hinaus sind mammographische Kontrolluntersuchungen notwendig; über die Abstände gibt die nachfolgende Tabelle Aufschluss.
Andere bildgebende Untersuchungsverfahren wie etwa
die Kernspintomographie oder die Ultraschalluntersuchung der Brust ebenso wie spezielle Laboruntersuchungen gehören nicht zum regelmäßigen Nachsorge-
Mammographiekontrollen
nach Brustentfernung
Kontrolle der anderen
Brust
nach brusterhaltender
Operation
Kontrolle der befallenen
Brust
Kontrolle der anderen
Brust
1. bis 3. Jahr
nach Operation
ab 4. Jahr
nach Operation
einmal jährlich
einmal jährlich
alle 6 Monate
einmal jährlich
einmal jährlich
einmal jährlich
programm, sondern finden nur Anwendung, wenn der
Verdacht auf ein Rezidiv oder Metastasen besteht. Die
Kontrolle der so genannten Tumormarker hat die in sie
gesetzten Hoffnungen auf Früherkennung eines Rezidivs
oder von Metastasen nicht erfüllen können. Sie werden
zunehmend lediglich zur „Erfolgskontrolle“ bei Behandlung einer nachgewiesenen Metastasierung eingesetzt.
Allmählich sollten die Nachsorgeuntersuchungen in individuell angepasste Krebs-Früherkennungsuntersuchungen übergehen, die selbstverständlich auch die regelmäßige Früherkennungsuntersuchung im Genitalbereich
umfassen.
Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus wird eine Anschluss-Rehabilitation (AR, früher Anschlussheilbehandlung) empfohlen. Sie wird innerhalb von zwei Wochen
nach der Entlassung angetreten. Dafür gibt es speziell
eingerichtete Nachsorgekliniken, in denen Sie wieder zu
Kräften kommen können.
Wenn Sie in Ihre häusliche Umgebung zurückgekehrt
sind, kann der Kontakt zu ebenfalls Betroffenen, die
Sie zum Beispiel in einer Selbsthilfegruppe finden,
Tumormarker zur
Erfolgskontrolle
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78 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
eine große Hilfe sein. Sie kennen die Probleme aus
eigener Erfahrung und können mit Rat und Tat helfen.
Falls Ihr behandelnder Arzt nicht schon Hinweise gibt,
können Sie beim Bundesverband der Frauenselbsthilfe
nach Krebs, dem Dachverband der Selbsthilfegruppen
krebskranker Frauen, die Anschriften von Gruppen in Ihrer Nähe und weitere Informationen erhalten (Adresse
auf Seite 96; Adressen der Landesverbände im Anhang).
Suchen Sie den
Kontakt mit ebenfalls
Betroffenen!
Nach einem so einschneidenden Erlebnis wie einer
Krebsoperation ist die notwendige Rückkehr in den Alltag
nicht immer leicht und vielfach eine große Herausforderung für den Krebskranken. Angehörige, Freunde, Kollegen, Ärzte und eventuell auch andere berufliche Helfer,
zum Beispiel Sozialarbeiter, Mitarbeiter von kirchlichen
Institutionen, Beratungsstellen sowie Psychologen können Sie dabei unterstützen.
Zurück in den Alltag
In vielen Fällen ist es möglich und auch wünschenswert,
dass Sie weiterhin berufstätig sind. Auch für diesen Bereich gibt es spezielle Hilfen, um mögliche krankheitsbedingte Nachteile wenigstens teilweise auszugleichen.
Wichtig ist, dass Sie über die verschiedensten Unterstützungsmöglichkeiten und -angebote gut informiert sind, denn dies ist die Voraussetzung dafür,
dass Sie die Entscheidung für die Gestaltung Ihres
weiteren Lebens treffen können. Nehmen Sie die
Hilfen, die Ihnen angeboten werden, in Anspruch.
Dazu gehört auch eine Reihe von finanziellen Unterstützungen. Informationen über Sozialleistungen, auf die Sie
Anspruch haben, enthält der „Wegweiser zu Sozialleistungen – Die blauen Ratgeber 40” der Deutschen
Krebshilfe. Sie können ihn kostenlos unter der auf Seite
94 angegebenen Adresse bestellen.
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Gymnastik – so werden
Sie wieder fit
Nach einer Brustoperation können Sie mehr oder weniger stark körperlich beeinträchtigt sein. So kann zum Beispiel Ihr Kreislaufsystem in Mitleidenschaft gezogen
sein.
Vor allem aber kann Ihre Bewegungsfähigkeit auf der operierten Seite eingeschränkt sein – insbesondere dann,
wenn Ihnen ein Teil der Brustmuskulatur mit entfernt werden musste oder wenn der Narbenbereich schmerzhaft
spannt oder verhärtet ist. Dann werden Sie vermutlich
ganz automatisch eine „Schonhaltung” einnehmen, indem
Sie die Schulter der operierten Seite hochziehen. Dies
wiederum führt zu Verkrampfungen und Verspannungen
der Muskulatur, zu Schulter-, Nacken- und Kopfschmerzen; langfristig resultieren daraus Wirbelsäulenfehlstellungen und damit einhergehende Rückenschmerzen.
Um dieser gesundheitlichen Fehlentwicklung entgegenzuwirken, empfehlen Mediziner regelmäßige
Gymnastik. Sprechen Sie darüber mit Ihrem Arzt.
Es ist sinnvoll, dass Sie möglichst frühzeitig, also bereits
in der Klinik, mit ersten krankengymnastischen Übungen
beginnen. Krankengymnastische Ziele für brustkrebsoperierte Frauen sind: das Schultergelenk zu mobilisieren,
Schonhaltungen und asymmetrische Bewegungsabläufe
zu vermeiden und eventuelle Bewegungseinschränkungen zu verbessern beziehungsweise zu überwinden.
Bereits in der Klinik
anfangen
80 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
Und noch etwas: Wenn Sie merken, dass Sie Bewegungen wieder ausführen können, die Sie bislang
nach der Operation nicht mehr schaffen konnten,
wird Ihnen das seelischen Auftrieb geben.
Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus können diese
Übungen zum Beispiel in der Nachsorgeklinik konsequent fortgesetzt werden. In dieser Phase verfolgen die
gymnastischen Übungen nicht nur das Ziel einer intensiven Bewegung für den Schulter-Arm-Bereich. Im Hinblick
auf die Rückkehr in Ihr alltägliches Leben dienen sie vielmehr auch dazu, Ihre allgemeine körperliche Fitness zu
verbessern, Sie zum selbstständigen Üben anzuleiten
und Sie zu motivieren, dass Sie sich zu Hause auch weiterhin sportlich betätigen.
Bitte beherzigen Sie bei den Übungen jedoch einige Ratschläge:
● Allzuviel ist ungesund: Üben Sie anfangs langsam
und nur kurze Zeit. Die Übungen dürfen Sie nicht
anstrengen.
● Entspannen Sie sich zwischendurch, atmen Sie
ruhig.
● Hören Sie Musik dabei und bewegen Sie sich
leicht und rhythmisch.
● Kontrollieren Sie sich vor dem Spiegel und haben
Sie Geduld: Die Übungen werden Ihnen von Tag
zu Tag leichter fallen.
● Führen Sie jede Übung nur bis zur Schmerzgrenze aus, höchstens jedoch fünf- bis zehnmal
hintereinander.
Damit die guten Ergebnisse aus der Rehabilitation in der
Nachsorgeklinik nicht verloren gehen, setzen Sie Gymnastik und Sport – zum Beispiel auch regelmäßiges
Schwimmen – zu Hause fort. Wenn Sie dies lieber in Gesellschaft tun möchten, dann setzen Sie sich am besten
mit entsprechenden Gruppen oder Vereinen in Verbindung (Adressen im Anhang).
Im Folgenden sind einige Übungen zusammengestellt,
die Sie zu Hause machen können. Regelmäßiges Üben in
der angegebenen Reihenfolge wird Sie entspannen und
für eine richtige Körperhaltung sorgen.
Zusätzlich zu den aufgeführten Übungen empfiehlt sich
der Kauf eines kleinen Gummiballes: Drücken Sie ihn mit
der Hand zusammen, wann immer Sie Lust und Zeit haben, das stärkt die Muskulatur.
Übung 1:
Ziehen Sie beide Schultern nach
oben und lassen Sie sie langsam wieder fallen. Sie können
auch wechselseitig üben: Ziehen Sie einmal die rechte, einmal die linke Schulter hoch.
Übung 2:
Beschreiben Sie Kreise mit
beiden Schultergelenken,
vorwiegend nach hinten.
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82 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
Übung 3:
Beide Schulterblätter nähern
sich der Wirbelsäule.
Übung 4:
Drücken Sie die Hände in
Brusthöhe zusammen – lassen Sie wieder locker.
Übung 7:
Die Arme liegen im Schoss
und werden dann nach oben
ausgestreckt.
Übung 8:
Beide Arme befinden sich in
Schulterhöhe angewinkelt. Dann
werden die Unterarme jeweils
nach oben oder unten bewegt.
Übung 5:
Spannen Sie abwechselnd
beide Arme bewusst an, heben Sie diese in Schulterhöhe
und senken Sie sie wieder.
Übung 6:
Heben Sie die Arme waagerecht in Schulterhöhe und
beschreiben Sie in dieser
Stellung kleine Kreise nach
hinten.
Übung 9:
Heben Sie die Arme über den
Kopf. Neigen Sie den Körper
abwechselnd nach rechts
und links.
Übung 10:
Heben Sie den rechten Arm
über den Kopf, der linke Arm
erreicht zur gleichen Zeit das
Kreuz. Dann wird gewechselt.
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84 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
Das Lymphödem
Übung 11:
Verschränken Sie beide Arme
im Nacken und strecken Sie
sie von dort aus in die Höhe.
Übung 12:
Falten Sie beide Hände hinter
dem Rücken und nehmen Sie
die Schultern bewusst mit
nach hinten. Locker lassen
und wiederholen.
Nach einer Operation beziehungsweise nach einer Strahlenbehandlung können bei manchen Frauen auf der betroffenen Körperseite der Arm und das obere Rumpfviertel anschwellen: Es entwickelt sich ein so genanntes
Lymphödem. Ihr Arzt hat diese Möglichkeit im Rahmen
der Aufklärungsgespräche vor der Operation sicher angesprochen. Von dieser lästigen Folgeerscheinung waren
früher mehr Frauen betroffen; heute hat sich der Anteil
aufgrund der schonenderen Operationsmethoden deutlich verringert. Allerdings muss mit einem Lymphödem
als Spätfolge auch noch nach Jahren gerechnet werden,
und im Falle brusterhaltender Operationen kann sich
auch in der Brust ein Lymphödem entwickeln.
Hauptursache für diese Erscheinung ist, dass durch die
Operation die Lymphbahnen in der Achselhöhle unterbrochen wurden, zu deren Quellgebiet nicht nur der gleichseitige Arm, sondern auch das gleichseitige Rumpfviertel
gehört. Auch infolge einer Bestrahlung kann ein Lymphödem auftreten. Im menschlichen Körper gibt es nämlich
neben den Schlagadern (Arterien), deren rhythmische
Pulsation zu tasten ist, und den Blutadern (Venen), die
blau durch die Haut schimmern, noch ein Netz von
Lymphbahnen.
Die wichtigste Aufgabe des Lymphgefäßsystems besteht im Abtransport von Eiweißkörpern aus den Geweben. Diese stammen aus dem Blut, das sie über die Bluthaargefäße (Blutkapillaren) ununterbrochen verlassen.
Fällt diese Tätigkeit des Lymphgefäßsystems aus, stauen
sich die Eiweißkörper im betroffenen Gewebe. Durch die
wasserbindende Eigenschaft der Eiweißkörper kommt es
Eiweißkörper
stauen sich
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86 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
nun zu einer Schwellung, zu einem Lymphödem, auf das
der Körper mit einer örtlichen Binde- und Fettgewebebildung reagiert.
Gehen Sie zum
Facharzt
Sollte sich bei Ihnen ein Lymphödem entwickeln, suchen
Sie einen fachkundigen Arzt auf, der die notwendige Diagnostik vornimmt. Es ist wichtig, die Ursache für das
Lymphödem festzustellen: ob es operations- beziehungsweise bestrahlungsbedingt ist oder ob es auf eine Absiedlung von Krebszellen zurückzuführen ist. Davon
hängt das weitere Vorgehen ab.
Hat der Umfang Ihres Armes auch nur um einen halben
Zentimeter zugenommen, liegt ein Lymphödem vor, das
behandelt werden muss.
Je früher das Lymphödem behandelt wird, desto
besser sind die Aussichten für das Erreichen einer
völligen Befreiung vom Ödem.
Denn es ist wesentlich leichter, angesammelte Flüssigkeit zu beseitigen als zusätzlich aufgetretenes Bindebeziehungsweise Fettgewebe zur Rückbildung zu veranlassen.
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Verhütung des Lymphödems
Sie können Ihren Teil dazu beitragen, damit sich bei Ihnen kein Lymphödem entwickelt.
Beherzigen Sie folgende vorbeugende Ratschläge:
● Vermeiden Sie grundsätzlich Verletzungen jeglicher Art:
– Vorsicht beim Umgang mit Küchenmessern.
– Tragen Sie beim Nähen einen Fingerhut.
– Tragen Sie bei der Hausarbeit und im Garten
Schutzhandschuhe.
– Vorsicht bei der Nagelpflege: Schieben Sie
die Nagelhaut vorsichtig zurück, statt sie zu
schneiden.
– Entfernen Sie die Haare unter dem Arm nur
mit einem elektrischen Rasierapparat.
● Vermeiden Sie extreme Hitze- und Kälteeinwirkungen.
● Vermeiden Sie Verletzungen durch (Haus-)Tiere.
● Vermeiden Sie Überbelastungen, zum Beispiel
durch das Tragen schwerer Einkaufstaschen.
● Tragen Sie Umhängetaschen mit Schulterriemen
nur auf der gesunden Seite.
● Achten Sie darauf, dass Ihre Kleidung Sie nicht
einengt:
– Die Träger des Büstenhalters dürfen weder an
der Schulter noch am Brustkorb einschneiden.
– Die Ärmel sollten nicht einschnüren, Röcke
und Gürtel sollten keinen Druck ausüben.
– Armbanduhr, Armreif und Ringe müssen
locker anliegen.
● Vorsicht vor starker Sonnenbestrahlung und Insektenstichen.
Ratschläge gewissenhaft befolgen
88 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
●
●
Machen Sie regelmäßig die gymnastischen
Übungen, die Sie in der Klinik oder beim Physiotherapeuten gelernt haben. Auch regelmäßiges
Schwimmen ist sinnvoll. Die Temperatur im
Schwimmbad sollte 33 bis 34 Grad Celsius nicht
überschreiten – günstig sind 25 bis 28 Grad.
Aber: Überanstrengen Sie sich nicht dabei! Und
üben Sie keine verletzungsträchtigen Sportarten
mehr aus.
Achten Sie bei Ihrer Ernährung auf Ausgewogenheit. Essen Sie viel frisches Obst und Gemüse.
beziehungsweise der Konservierung und Optimierung)
medizinische Kompressionsstrümpfe Anwendung.
Die „Manuelle Lymphdrainage“ ist lediglich ein Bestandteil des physiotherapeutischen Komplexverfahrens; in
isolierter Form angewendet ist sie zur Lymphödembehandlung unzulänglich.
Die erste Behandlungsphase erfolgt am besten unter stationären Bedingungen und hat zum Ziel:
●
●
●
Beachten Sie ferner:
● An dem betroffenen Arm sollten möglichst keine
Blutdruckmessungen, Injektionen, Blutabnahmen
oder Akupunkturbehandlungen vorgenommen
werden.
● Knetende Massage des Armes ist verboten!
● Verletzungen, Entzündungen, Pilzerkrankungen
oder Ekzeme müssen vom Arzt behandelt werden.
Behandlung des Lymphödems
Die Behandlung des Lymphödems erfolgt durch ein nebenwirkungsfreies, komplexes, physiotherapeutisches
Verfahren, dessen tragende Säulen sorgfältge Hautpflege, die Kompressionstherapie, Krankengymnastik
und die „Manuelle Lymphdrainage”, eine spezielle Massageform, sind. Bei der Kompressionsbehandlung finden
dabei in der ersten Therapiephase (der Entstauung) Bandagen, in der zweiten Therapiephase (der Konservierung
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die Schwellung zu beseitigen,
Ihnen Maßnahmen zu zeigen, die Sie selbst gegen ein
Lymphödem einsetzen können,
Sie Ihren persönlichen Bedürfnissen entsprechend auf
eine geeignete Lebensweise einzustellen.
Für die nachstationäre Zeit, das heißt nach einer intensiven Entstauungstherapie, benötigen Sie auf jeden Fall einen Kompressionsarmstrumpf, der nach Maß angepasst
wird.
Nach der Entlassung aus der Klinik erfolgt die zweite
Phase der Behandlung ambulant. Unerlässlich ist es,
dass Sie Ihren Kompressionsarmstrumpf konsequent tragen, Ihre Haut sorgfältig pflegen und bei Bedarf nächtliche Kompressionsbandagen anlegen. Ob zusätzlich eine
„Manuelle Lymphdrainage“ durch einen hierzu speziell
ausgebildeten Physiotherapeuten erforderlich ist, besprechen Sie mit Ihrem Arzt.
Wichtig: Der Kompressionsarmstrumpf muss regelmäßig kontrolliert und, falls erforderlich, nach erneutem Ausmessen erneuert werden!
Kompressionsarmstrümpfe unerlässlich
90 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
Denn die Kompressionsstärke des Strumpfes nimmt im
Laufe der Zeit ab: zum einen, weil das Material altert und
auch durch das Waschen des Strumpfes. Zum anderen
baut der Körper im günstigen Falle das gewucherte
Binde- beziehungsweise Fettgewebe wieder ab: Die
Maße des Armes verringern sich, die Kompressionsstärke reicht nicht mehr.
DruckwellentherapieGeräte nicht empfehlenswert
Druckwellentherapie-Geräte empfinden mache Betroffene zwar als angenehm, sie sind aber aus zwei Gründen
nicht zu empfehlen. Erstens gehört – wie erwähnt – zum
Quellgebiet der Lymphknoten in den Achselhöhlen nicht
nur der Arm, sondern auch das gleichseitige obere
Rumpfviertel. Die Druckwellen der Geräte schieben die
eiweißreiche Ödemflüssigkeit aus dem Staugebiet des
Armes in dasjenige des Rumpfes und verstärken hier die
Gewebeveränderungen. Zweitens wird bei dieser Behandlung aus dem Arm viel mehr Wasser als Eiweiß entfernt. Infolgedessen erhöht sich die Eiweißkonzentration
in der Ödemflüssigkeit, und dies führt zur Zunahme der
Gewebeveränderungen.
Entwässerungsmittel sind zur Behandlung des Lymphödems ungeeignet. Cumarin-Präparate sind wegen
möglicher Nebenwirkungen nicht zu empfehlen. Vom
Absaugen des Fettgewebes aus dem Arm muss dringend abgeraten werden.
Wenn ein Lymphödem rechtzeitig und fachkundig
behandelt wird und wenn Sie Ihren Beitrag in der
zweiten Behandlungsphase gewissenhaft leisten,
können Sie damit rechnen, dass das Lymphödem
wieder vollständig verschwindet. Nach einer gewissen Zeit brauchen Sie dann auch keinen Kompressionsarmstrumpf mehr zu tragen.
Verhalten beim Lymphödem
Sollte trotz aller vorbeugenden Maßnahmen bei Ihnen ein
Lymphödem entstanden sein, beachten Sie die Empfehlungen, die wir Ihnen im Kapitel zur Verhütung gegeben
haben.
Beherzigen Sie zusätzlich folgende Hinweise:
● Oberstes Gebot: Tragen Sie tagsüber Ihren Kompressionsarmstrumpf – auch bei Ihren Hausarbeiten!
● Falls verordnet: Bandagieren Sie während der
Nacht den Arm.
● Vermeiden Sie anstrengende Tätigkeiten mit
Ihrem erhobenen geschwollenen Arm wie zum
Beispiel Fensterputzen.
● Tragen Sie an der geschwollenen Seite keine
Armbanduhr.
● Vermeiden Sie Übergewicht: Achten Sie auf eine
gesunde Ernährung und bewegen Sie sich viel.
Suchen Sie unbedingt Ihren Arzt auf, wenn sich am
geschwollenen Arm ein blutergussartiger Fleck zeigt,
wenn Schmerzen auftreten und/oder die Muskelkraft
nachlässt oder wenn sich die Schwellung trotz entsprechender Behandlung verstärkt.
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92 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
Entstauende Gymnastik
beim Lymphödem der Arme
Legen Sie sich auf den Rücken, die Arme ruhen entspannt neben Ihrem Körper, ein Bein ist leicht angestellt.
Nun schwingen Sie die Arme senkrecht hoch, kreuzen
Sie sie zweimal locker übereinander, senken Sie die Arme
dann wieder seitlich und legen Sie sie auf den Boden.
Üben Sie nicht verkrampft, sondern sehr schwungvoll.
93
Wo können Sie
Informationen und Rat
erhalten?
Rasche, kompetente Hilfestellung, Unterstützung und
Beratung erhalten Krebspatienten und ihre Angehörigen
bei der Deutschen Krebshilfe. Selbstverständlich kostenlos.
Die Deutsche Krebshilfe verfügt über eine umfangreiche
Dokumentation von aktuellen, detaillierten Adressen, auf
die Krebskranke und ihre Angehörigen zurückgreifen können. Bei medizinischen Fragen geben wir Ihnen zum Beispiel die Adressen von Tumorzentren oder onkologischen
Schwerpunktkrankenhäusern in Ihrer Nähe, an die Sie
sich vertrauensvoll wenden können. Auch die Auskunft,
wo sich an Ihrem Wohnort die nächstgelegene Beratungsstelle oder Selbsthilfegruppe befindet, erhalten Sie
bei uns. Adressen von Fachkliniken und Kliniken für
Krebsnachsorgekuren liegen uns ebenfalls vor.
Umfangreiche
Informationsmöglichkeiten
Ebenso verfügen wir über die Anschriften der in der Bundesrepublik eingerichteten und zum Teil von der Deutschen Krebshilfe geförderten Stationen für palliative Therapie. Bei Fragen zum Thema Schmerz stehen Ihnen dort
besonders kompetente Ansprechpartner zur Verfügung.
Sie sitzen, ballen die Hände in Schulterhöhe zu Fäusten.
Stoßen Sie nun die Arme abwechselnd vor und winkeln
Sie sie wieder an. Strecken Sie den Arm bei jedem Vorstoß ganz durch, spreizen Sie die Finger weit und ballen
Sie dann wieder zur Faust. Nach zehn Streckübungen
lassen Sie die Arme hängen, entspannen Sie sich, wiederholen Sie dann die Übung.
Bei der Bewältigung von sozialen Problemen hilft die
Deutsche Krebshilfe denjenigen Krebspatienten, die
durch ihre Erkrankung in eine finanzielle Notlage geraten
sind. Der Härtefonds der Deutschen Krebshilfe gewährt
Krebspatienten unter bestimmten Voraussetzungen eine
einmalige finanzielle Unterstützung. Auch wenn Sie
Hilfe bei finanziellen
Problemen
94 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
Schwierigkeiten im Umgang mit Behörden, Versicherungen und anderen Institutionen haben, helfen und vermitteln wir im Rahmen unserer Möglichkeiten.
VHS
Internetadresse
Zum Thema Brustkrebs bietet die Deutsche Krebshilfe
ein Video an, das in einfühlsamen Bildern und Texten betroffenen und interessierten Frauen Informationen über
Diagnose, Behandlung und Nachsorge der Erkrankung
gibt. Der Film „Brustkrebs“ wird gegen eine Schutzgebühr von 10,– Euro abgegeben.
Darüber hinaus bietet die Deutsche Krebshilfe zahlreiche
Broschüren und einige Videos an, in denen Diagnostik,
Therapie und Nachsorge einzelner Krebsarten erläutert
werden. Benutzer des Internets können die Hefte unter
der Adresse „www.krebshilfe.de” aufrufen und lesen
beziehungsweise per Computer bestellen.
Die Akademie ist im Dr. Mildred Scheel Haus auf dem
Gelände der Kölner Universitätskliniken beheimatet, das
außerdem eine Palliativstation für schwerstkranke Krebspatienten, einen Hausbetreuungsdienst und eine
Schmerzambulanz beherbergt.
Deutsche Krebshilfe e.V.
Thomas-Mann-Str. 40
53111 Bonn
Wenn Sie sich für das Veranstaltungsangebot der Dr.
Mildred Scheel Akademie interessieren, können Sie das
ausführliche Seminarprogramm anfordern:
Postfach 1467
53004 Bonn
Telefon: (Mo bis Do 9 - 16 Uhr, Fr 9 - 15 Uhr)
Zentrale:
02 28/72 99 0 - 0
Härtefonds:
02 28/72 99 0 - 94
Informationsdienst: 02 28 / 72 99 0 - 95
Telefax:
02 28 / 72 99 0 - 11
E-Mail:
[email protected]
Raucher-Hotline
Die im Jahr 1992 von der Deutschen Krebshilfe gegründete Dr. Mildred Scheel Akademie für Forschung und Bildung ist eine Weiterbildungsstätte für alle diejenigen, die
tagtäglich mit der Krankheit Krebs konfrontiert werden.
Das Programmangebot der Akademie ist sehr vielseitig
und richtet sich sowohl an Krebskranke und ihre Angehörigen, an Leiter und Mitglieder von Krebs-Selbsthilfegruppen, an hauptamtliche Mitarbeiter aller Berufsgruppen und Institutionen, die in der Behandlung, Pflege und
Betreuung Krebskranker tätig sind, als auch an ehrenamtliche Helfer, Medizinstudenten und interessierte Bürger.
Raucher-Hotline für Krebspatienten und deren Angehörige:
Telefon: (Mo. bis Fr. 15 - 19 Uhr) 0 62 21 / 42 42 24
Internet: www.tabakkontrolle.de
Ein Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Krebshilfe in
Zusammenarbeit mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum.
Dr. Mildred Scheel Akademie
für Forschung und Bildung gGmbH
Joseph-Stelzmann-Str. 9 · 50931 Köln
Telefon: 02 21/ 94 40 49 - 0
Telefax: 02 21/ 94 40 49 - 44
E-Mail: [email protected]
Internet: www.mildred-scheel-akademie.de
Unter dem Motto „Auffangen-Informieren-Begleiten”
haben sich schon vor vielen Jahren krebskranke Frauen
zusammengeschlossen mit der Maßgabe, ihre Krankheit
gemeinsam zu bewältigen. Die Deutsche Krebshilfe
misst der Arbeit dieser Vereinigung großen Wert bei und
unterstützt sie daher ideell wie auch in erheblichem Umfang finanziell.
95
Dr. Mildred Scheel
Akademie
96 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
Was die Frauenselbsthilfe nach Krebs anbietet, hat sie in
einem 5-Punkte-Programm zusammengefasst:
●
●
●
●
●
Krebskranke psycho-sozial begleiten
helfen, die Angst vor weiteren Untersuchungen und
Behandlungen zu überwinden
Vorschläge zur Stärkung der Widerstandskraft geben
die Lebensqualität verbessern helfen
über soziale Hilfen, Versicherungs- und Schwerbehindertenrecht informieren
Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V.
B6, 10/11 · 68159 Mannheim
Telefon: 06 21/ 2 44 34
Telefax: 06 21/ 15 48 77
E-Mail: [email protected]
Internet: www.frauenselbsthilfe.de
Die Anschriften der verschiedenen Landesverbände finden Sie im Anhang.
Weitere nützliche
Adressen
Sportgruppen
ten, dann erfragen Sie die für Sie nächstgelegene am besten beim jeweiligen Landessportverband oder bei dem
entsprechenden Landesverband des Deutschen Behindertensportverbandes (Adressen im Anhang). Auch die
Gruppen der Frauenselbsthilfe bieten Gymnastik und
Sport an.
Informationen im Internet
In rasch zunehmendem Ausmaß wird das Internet von
Betroffenen und Angehörigen als Informationsquelle genutzt. Das Internet stellt dabei eine unerschöpfliche
Quelle von Informationen dar, es ist jedoch auch ein ungeschützter Raum. Deshalb müssen bei seiner Nutzung,
insbesondere wenn es um Informationen zur Behandlung
von Tumorerkrankungen geht, gewisse (Qualitäts-)Kriterien angelegt werden:
KID – Krebs-Informations-Dienst des
Deutschen Krebsforschungszentrums
Telefon: 0 62 21/ 41 01 21
Internet: www.krebsinformation.de
1. Verfasser einer Internetseite müssen mit Namen,
Position und verantwortlicher Institution eindeutig
kenntlich sein.
2. Wenn Forschungsergebnisse zitiert werden, muss die
Quelle der Daten (zum Beispiel eine wissenschaftliche
Fachzeitschrift) angegeben sein und (idealerweise
über einen Link) aufgesucht beziehungsweise überprüft werden können.
3. Ein materielles Interesse, zum Beispiel eine finanzielle
Unterstützung der Internetseite, muss kenntlich gemacht sein.
4. Das Datum der Erstellung einer Internetseite und ihre
letzte Aktualisierung müssen ausgewiesen sein.
In der Bundesrepublik gibt es annähernd 300 spezielle
Gruppen, in denen Bewegung und Sport für Patientinnen
im Rahmen der Krebsnachsorge angeboten wird. Wenn
Sie Kontakt zu einer solchen Gruppe aufnehmen möch-
Es gibt sehr nützliche medizinische Internetseiten zum
Thema Krebs, die auch für Betroffene und Angehörige
zugänglich sind und allgemein verständliche Infomationen bieten.
Deutsche Krebsgesellschaft e.V.
Steinlestr. 6 · 60596 Frankfurt/M.
Telefon: 0 69 / 63 00 96 - 0
Telefax: 0 69 / 63 00 96 - 66
E-Mail: [email protected]
Internet: www.krebsgesellschaft.de
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Qualitätskriterien für
Internetseiten
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Internetadressen
BRUSTKREBS
www.meb.uni-bonn.de/cancernet/deutsch
(Informationen des US-amerikanischen Cancernet auf
Deutsch)
www.studien.de
(Therapiestudienregister der Deutschen Krebsgesellschaft)
www.med.uni-muenchen.de
(Tumorzentrum München: Empfehlungen zu Diagnostik,
Therapie und Nachsorge)
www.cancer.org
(Adresse der American Cancer Society. Hier gibt es aktuelle, umfangreiche Informationen zu einzelnen Krebsarten und ihren Behandlungsmöglichkeiten. Nur in englischer Sprache.)
www.cancer.gov/cancerinfo
(Seite des amerikanischen National Cancer Institute.
Auch hier gibt es aktuelle Informationen zu einzelnen
Krebsarten. Nur in englischer Sprache.)
Über Suchmaschinen innerhalb dieser Websites lassen
sich auch sehr rasch Fragen zu Therapiestudien beantworten. Insbesondere die Liste der durchgeführten Therapiestudien des US-amerikanischen National Cancer Institutes (NCI) ist sehr umfangreich und vermittelt einen
Überblick über Substanzen, die in der klinischen Erprobung sind.
Informationen über eine psycho-soziale Beratung finden
Sie auf folgenden Seiten:
● www.vereinlebenswert.de
● www.psb-zest.de
● www.psychoonkologie.org
● www.uni-kiel.de
Juristischen Rat in Sachen Medizinrecht gibt es bei der
Stiftung Gesundheit aus Kiel. Sie bietet bundesweit
kostenfreie Erstberatungen bei Konflikten zwischen Patienten und Ärzten sowie bei Problemen mit Ihrer Kranken-, Renten- oder Pflegeversicherung.
● www.medizinrechts-beratungsnetz.de
Erklärung von Fachausdrücken
Abdomen
Bauch, Unterleib
adjuvant
die Wirkung zusätzlich unterstützend
ambulant
ohne dass ein Krankenhausaufenthalt erforderlich ist
Amputation
chirurgische Abtrennung eines Körperteils
Anamnese
Krankengeschichte; Art, Beginn und Verlauf der (aktuellen) Beschwerden,
die im ärztlichen Gespräch mit dem Kranken erfragt werden
Antiemetika
Medikamente, die Übelkeit und Erbrechen verhindern oder zumindest abschwächen. Sie werden besonders zur Behandlung von Nebenwirkungen
der Chemo- oder Strahlentherapie eingesetzt
axillar
zur Achselhöhle gehörend, in ihr gelegen
Biopsie
mit einem Instrument (zum Beispiel Spezialkanüle, Zangeninstrument oder
Skalpell) wird Gewebe entnommen und mikroskopisch untersucht. Bezeichnung entweder nach der Entnahmetechnik (zum Beispiel Nadelbiopsie) oder
nach dem Entnahmeort (zum Beispiel Schleimhautbiopsie).
99
100 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
101
Chemotherapie
Behandlung mit chemischen Substanzen, die eine Wachstumshemmung
von Tumorzellen im Organismus bewirken. Der Begriff steht meistens
speziell für die zytostatische Chemotherapie, das heißt die Bekämpfung von
Tumorzellen durch Verwendung zellteilungshemmender Medikamente
(siehe auch Zytostatika).
Histologie/histologisch
Wissenschaft und Lehre vom Feinbau biologischer Gewebe. Die mikroskopische Betrachtung eines hauchfeinen und speziell angefertigten Gewebeschnittes erlaubt die Beurteilung, ob eine gutartige oder bösartige Gewebswucherung (Tumor) vorliegt und gegebenenfalls auch Hinweise auf den Entstehungsort des Tumors.
Diagnostik
Sammelbegriff für alle Untersuchungen, die zur Feststellung einer Krankheit
und deren Benennung führen sollen
Hormone
Botenstoffe des Körpers, die in spezialisierten Zellen und Geweben hergestellt werden und auf dem Blut- oder Lymphweg ihren Wirkort erreichen
Drüse
mehrzelliges Organ, das spezifische Wirkstoffe (Sekrete) bildet und diese
nach außen (zum Beispiel in die Mundhöhle) oder nach innen direkt in die
Blut- oder Lymphbahn abgibt (Hormondrüse wie zum Beispiel die Schilddrüse)
Hormonrezeptoren
Die Bestimmung von Hormonrezeptoren bei Brustkrebs ist bedeutsam für
die unterstützende (adjuvante) oder lindernde (palliative) Therapieentscheidung. Man unterscheidet Östrogen- und Progesteronrezeptoren. Patientinnen vor Eintritt der Wechseljahre (prämemopausale) weisen zu etwa 50 bis
60 Prozent, Patientinnen nach Eintritt der Wechseljahre (postmenopausale)
zu 70 bis 80 Prozent Östrogenrezeptoren auf. Diese so genannten rezeptorpositiven Fälle werden im Hinblick auf den Verlauf der Erkrankung (Prognose) günstiger eingeschätzt als die rezeptornegativen Tumoren. Bei den
rezeptorpositiven Patientinnen haben außerdem hormontherapeutische (endokrine) Maßnahmen mehr Aussicht auf Erfolg.
endokrine Therapie
Hormontherapie
epithelial
zur obersten Zellschicht des Haut- und Schleimhautgewebes gehörend
Fernmetastase
siehe Metastase
Gestagen
Hormon des weiblichen Eierstocks, das der Vorbereitung und Erhaltung der
Schwangerschaft dient (siehe auch Progesteron)
Hormontherapie
Behandlung, bei der man sich zunutze macht, dass bestimmte Tumorzellen
hormonabhängig sind und man ihnen die „Nahrung“ entziehen kann. Dabei
wird entweder die Bildung des entsprechenden Hormons unterbunden oder
die Empfangszellen auf den Tumorzellen (Rezeptoren), die das Vorhandensein von Hormonen registrieren, werden blockiert.
Grading
die Bösartigkeit von Tumoren wird beurteilt nach Bewertungskriterien wie
Ähnlichkeit der Tumorzellen mit Zellen des Organs, aus dem der Tumor hervorgeht, oder der Zellteilungsrate im Tumor (siehe auch TNM-Klassifikation)
Immunsystem
das körpereigene Abwehrsystem gegen Krankheiten. Wesentliches Merkmal der Abwehrkräfte ist ihre Eigenschaft, Krankheitserreger oder fremde
Substanzen zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu aktivieren.
infiltrieren
eindringen, einsickern
102 BRUSTKREBS
Infusion
Einführung von Flüssigkeit (zum Beispiel Kochsalzlösung oder Medikamente) in den Körper, besonders über die Blutwege (intravenös)
invasiv
bei Eingriffen: in Organe oder Gewebe eindringend;
bei Tumoren: in das umgebende Bindegewebe wuchernd, hineinwachsend
karzinogen
krebserregend
Karzinom
Geschwulst, die aus dem Deckgewebe (Epithel) entsteht; Karzinome besitzen hinsichtlich ihres Aufbaus und Wachstums unterscheidbare Formen
(zum Beispiel Adenokarzinom oder Plattenepithelkarzinom).
BRUSTKREBS
103
Lymphknoten
Die Lymphknoten sind an zahlreichen Stellen des Körpers (Lymphknotenstationen) Filter für das Gewebewasser (Lymphe) einer Körperregion. Die oft
verwendete Bezeichnung Lymphdrüsen ist missverständlich, da die Lymphknoten keinerlei Drüsenfunktion besitzen. Die Lymphknoten sind ein wichtiger Teil des Immunsystems. (siehe auch Sentinel-Lymphknoten)
Lymphome, maligne
bösartige Erkrankungen des lymphatischen Systems. Es handelt sich um
verschiedenste Lymphkrebsarten, die ganz unterschiedliche biologische Eigenschaften besitzen und in zwei Hauptgruppen unterteilt werden: Morbus
Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphome
Malignitätsgrad
Bezeichnung des Schweregrades bösartiger Zellen
Kernspintomographie/Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT)
Die Kernspintomographie oder Magnet-Resonanz-Tomographie ist ein bildgebendes Verfahren, welches sich der elektromagnetischen Schwingungen
von Gewebebestandteilen in einem künstlich erzeugten Magnet bedient. Es
liefert damit präzise Schnittbilder und wird häufig zur Untersuchung von Gehirn und Rückenmark angewendet. Ungeeignet ist sie für Kranke mit Herzschrittmachern, häufig auch für Patienten mit Ängsten und für Menschen,
denen nur eine sehr kurze Untersuchungszeit zugemutet werden kann.
Mammakarzinom
Brustkrebs
Klassifizierung
etwas in Klassen einteilen, einordnen
Mastektomie
Brustamputation
kurativ
heilend, auf Heilung ausgerichtet
Metastase
Krankheitsherd, der durch die Verschleppung von krankheitserregendem
Material (Tumorzellen, Bakterien) aus einem ursprünglichen Krankheitsherd
entsteht. Im engeren Sinne ist damit die Metastase eines bösartigen Tumors gemeint (Fernmetastase:Metastase, die auf dem Blut- oder Lymphweg übertragen wird und fern des ursprünglichen Tumors wächst). Eine Metastasierung kann über den Blutweg (hämatogen), oder mit dem Lymphstrom (lymphogen) erfolgen.
Lymphdrainage
Entstauungsmaßnahme bei Schwellungen, die durch verzögerten Lymphabstrom verursacht werden. Dabei werden mit Hand und Finger leichte
Streich- und Druckmassagen durchgeführt, die die Flüssigkeit in andere Gebiete verteilen, wo sie besser abfließen.
Mammographie
Darstellung der Brustdrüse mittels Röntgenuntersuchung
manuell
mit der Hand
104 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
105
neoadjuvant
vor der Operation
Primärtumor
die zuerst entstandene Geschwulst, von der Metastasen ausgehen können
Östrogen/Antiöstrogen
weibliches Geschlechtshormon, das Zellteilungs- und Wachstumseffekte
am weiblichen Geschlechtsapparat auslöst. Antiöstrogene sind Substanzen,
die die Wirkung der natürlichen Östrogene hemmen und im Rahmen einer
Hormontherapie eingesetzt werden können.
Prognose
Vorhersage einer zukünftigen Entwicklung (zum Beispiel eines Krankheitsverlaufes) aufgrund kritischer Beurteilung des Gegenwärtigen
Ovarektomie
Entfernung der Eierstöcke. Wird besonders bei hormonempfindlichen Tumoren, im speziellen bei Brustkrebs, durchgeführt und wirkt sich auf den Verlauf günstig aus, sofern die Tumorzellen hormonempfindlich sind. Kann
heutzutage durch Medikamente erreicht werden, so dass die Funktion nach
Beendigung der Behandlung wieder einsetzen kann
palliativ
lindernd. Maßnahmen zur Behebung bestimmter Symptome, ohne die zugrundeliegende Erkrankung tatsächlich beseitigen zu können. Die palliative
Medizin hat besondere Bedeutung, wenn die Heilung eines Krebspatienten
nicht mehr möglich ist. Im medizinischen Bereich stehen eine intensive
Schmerztherapie und die Kontrolle anderer krankheitsbedingter Symptome
im Vordergrund.
Pathologe
Arzt, der unter anderem entnommenes Gewebe und Zellen auf krankhafte
Veränderungen untersucht
Physiotherapie
Behandlung von Krankheiten mit naturgegebenen Mitteln wie Wasser,
Wärme, Licht und Luft
physisch
körperlich
Pigmentation
Einlagerung von Körperfarbstoffen in die Zellen der Haut
Progesteron
Gelbkörperhormon, wichtigstes natürliches Gestagen, das in Zusammenwirken mit beziehungsweise nach vorheriger Einwirkung von Östrogenen an
der Regulation nahezu aller weiblichen Fortpflanzungsorgane beteiligt ist
Prothese
künstlicher Ersatz eines amputierten, fehlenden Körperteils
psychisch
seelisch
Radiotherapie
Strahlenbehandlung
Rehabilitation
alle Maßnahmen, die dem Betroffenen helfen sollen, seinen privaten und
beruflichen Alltag wieder aufnehmen zu können. Dazu gehören Kuren
ebenso wie Übergangshilfe, Übergangsgeld, nachgehende Fürsorge von Behinderten und Hilfen zur Beseitigung bzw. Minderung der Berufs-, Erwerbs-,
und Arbeitsunfähigkeit
Rekonstruktion
Wiederherstellung eines zerstörten Gewebsteils
Remission
Tumorrückgang. Die klinische Terminologie unterscheidet zwischen Vollund Teilremission je nachdem, ob sich der Tumor ganz oder nur teilweise
zurückgebildet hat. Eine Vollremission kann, muss jedoch nicht mit einer
dauerhaften Heilung verbunden sein.
106 BRUSTKREBS
Resektion
operative Entfernung von kranken Organteilen
BRUSTKREBS
107
Rezidiv
„Rückfall” einer Krankheit, im engeren Sinn ihr Wiederauftreten nach einer
erscheinungsfreien Periode
terne Strahlentherapie („Spickung”/Afterloading mit radioaktiven Elementen)
und die externe Strahlentherapie, bei der der Patient in bestimmten, genau
festgelegten Körperregionen von außen bestrahlt wird. Beide Methoden
können auch gemeinsam zur Bekämpfung eines Tumorleidens eingesetzt
werden. Die Strahlentherapie unterliegt strengen Sicherheitsauflagen, die
eine Gefährdung des Patienten vermeiden helfen.
Segment
Abschnitt, Teilstück
Symptom
Krankheitszeichen
Sentinel-Lymphknoten (SLN)
aus der Achselhöhle werden nicht die kompletten Achsel-Lymphknoten entfernt, sondern nur die Wächter-Lymphknoten
Szintigraphie/Szintigramm
Untersuchung und Darstellung innerer Organe mit Hilfe von radioaktiv markierten Stoffen. In einem speziellen Gerät werden dabei von den untersuchten Organen durch aufleuchtende Punkte Bilder erstellt, die zum Beispiel als
Schwarzweißbilder auf Röntgenfilmen dargestellt werden können. Anhand
des Szintigramms kann man auffällige Bezirke sehen und weitere Untersuchungen einleiten.
Silikon
eine gelartige Masse, die aufgrund ihrer guten Formbarkeit und Verträglichkeit oft in der Wiederherstellungschirurgie, zum Beispiel bei der Brustrekonstruktion, verwendet wird
Sonographie
siehe Ultraschalluntersuchung
Stadieneinteilung (Staging)
Bei bösartigen Tumoren wird die Ausbreitung innerhalb des Entstehungsorgans in die Nachbarorgane und in andere Organe festgelegt, wobei die
Größe des ursprünglichen Tumors (Primärtumor), die Zahl der befallenen
Lymphknoten und die Metastasen formelhaft erfasst werden (siehe auch
TNM-Klassifikation, Grading).
Strahlenbehandlung (Radiotherapie)
Behandlung mit ionisierenden Strahlen, die über ein spezielles Gerät (meist
Linearbeschleuniger) in einen genau festgelegten Bereich des Körpers eingebracht werden. Hierbei werden grundsätzlich sehr viel höhere Strahlendosen notwendig als bei der Anfertigung eines Röntgenbildes zu diagnostischen Zwecken. Diese Bestrahlungsfelder werden vorab so geplant und berechnet, dass die Dosis in der Zielregion ausreichend hoch ist und gleichzeitig gesundes Gewebe bestmöglich geschont wird. Man unterscheidet die in-
Therapie
Kranken-, Heilbehandlung
TNM-Klassifikation
Gruppeneinteilung bösartiger Tumoren nach ihrer Ausbreitung. Es bedeuten:
T = Tumor
N = Nodi (benachbarte Lymphknoten)
M = Fernmetastasen
Durch Zuordnung von Indexzahlen werden die einzelnen Ausbreitungsstadien genauer beschrieben. Ein Karzinom im Frühstadium ohne Metastasierung würde damit zum Beispiel als T1N0M0 bezeichnet.
Tumor
unkontrolliert wachsende Zellwucherungen, die im gesamten Körper auftreten können
Ultraschalluntersuchung (Sonographie)
Diagnosmethode, bei der Ultraschallwellen durch die Haut in den Körper eingestrahlt werden, so dass sie an Gewebs- und Organgrenzen zurückgewor-
108 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
fen werden. Die zurückgeworfenen Schallwellen werden von einem Empfänger aufgenommen und mit Hilfe eines Computers in entsprechende Bilder umgewandelt. Man kann mit dieser Methode die Aktionen beweglicher
Organe (Herz oder Darm) verfolgen. Eine Strahlenbelastung tritt nicht auf;
die Untersuchung kann bei Bedarf wiederholt werden.
Informieren Sie sich
Zyste
ein- oder mehrkammerige, durch eine Kapsel abgeschlossene, sackartige
Geschwulst mit dünn- oder dickflüssigem Inhalt
„Die blauen Ratgeber“ (ISSN 0946-4816)
001 Krebs – Wer ist gefährdet?
003 Gebärmutter- und Eierstockkrebs
004 Krebs im Kindesalter
005 Hautkrebs
006 Darmkrebs
007 Magenkrebs
008 Hirntumoren
009 Schilddrüsenkrebs
010 Lungenkrebs
011 Rachen- und Kehlkopfkrebs
012 Krebs im Mund-, Kiefer-, Gesichtsbereich
013 Speiseröhrenkrebs
014 Krebs der Bauchspeicheldrüse
015 Krebs der Leber und Gallenwege
017 Prostatakrebs
018 Blasenkrebs
019 Nierenkrebs
020 Leukämie bei Erwachsenen
021 Morbus Hodgkin
022 Plasmozytom – Multiples Myelom
040 Wegweiser zu Sozialleistungen
042 Hilfen für Angehörige
043 TEAMWORK. Die Arzt-Patienten-Beziehung
046 Ernährung bei Krebs
050 Krebsschmerzen wirksam bekämpfen
051 Fatigue – Chronische Müdigkeit bei Krebs
053 Strahlentherapie
057 Palliativmedizin (ab Frühjahr 2005)
060 Klinische Studien
Zytokine
Botenstoffe, mit denen sich zum Beispiel die körpereigenen Abwehrzellen
untereinander verständigen
Zytologie
Lehre vom Bau und den Funktionen der Zellen
Zytostatika
Medikamente, die das Wachstum von Tumorzellen hemmen, aber auch gesunde Zellen in gewissem Ausmaß schädigen können. Ziel ist dabei, die
Zellteilung zu verhindern (siehe auch Chemotherapie)
Informationen für Betroffene und Angehörige
109
110 BRUSTKREBS
BRUSTKREBS
Informationen zur Krebsvorbeugung und
Krebsfrüherkennung
Anhang
„Präventionsratgeber“ (ISSN 0948-6763)
401 Gesund bleiben – Krebsprävention durch gesunde Lebensweise
402 Wertvoll – Gesunde Ernährung
404 Aufatmen – Erfolgreich zum Nichtraucher
405 Hirnverbrannt – Jugendliche und Rauchen
Frauenselbsthilfe
nach Krebs
Bundesverband e.V.
B6, 10/11
68159 Mannheim
Tel.: 06 2/2 44 34
Fax: 06 21/15 48 77
Telefon-Beratungsdienst:
montags 20.30 - 22.30 Uhr
Tel.: 0 22 41/39 00 65
„Präventionsfaltblätter” (ISSN 1613-4591)
430 Ratsam – 10 Regeln gegen den Krebs
431 Vorsorge à la Karte – Krebs-Früherkennung
432 Frühstarter gewinnen! – Prävention bei Kindern
433 Was Frau tun kann – Brustkrebs
434 Es liegt in Ihrer Hand – Selbstuntersuchung der Brust
435 Durch Dünn & Dick – Darmkrebs
436 Sonne ohne Schattenseite – Hautkrebs
441 Endlich Aufatmen! – Nichtrauchen
VHS-Videokassetten
Die Filme werden gegen eine Schutzgebühr von 10,– Euro abgegeben!
Videos über Diagnose und Behandlung verschiedener Krebsarten*
220 Chemotherapie – Das sollten Sie wissen
221 Stammzelltransplantation
222 Krebsschmerzen
223 Fatigue bei Krebs. Chronische Müdigkeit und Erschöpfung
224 Leben mit Krebs
225 Wunder sind möglich. Unerklärliche Heilungen bei Krebs
* Eine vollständige Übersicht finden Sie im Internet oder in unserem Videobestellschein.
Die Frauenselbsthilfe nach
Krebs ist regional in zwölf
Landesverbänden organisiert, die für die örtlichen
Gruppen zuständig sind.
Baden-Württemberg
Angelika Grudke
Hessestr. 2
78652 Deisslingen
Tel.: 0 74 20/23 52
Fax: 0 74 20/91 02 59
Email: [email protected]
Bayern
Rumpler Eva
Waldseestraße 14
91056 Erlangen,
Tel.: 09135 - 72 99 50
Fax: 09135 - 67 07
Email: 091356707@
t-online.de
Brandenburg
Dr. Irmgard Buske
Auf der Drift 13a
14532 Kleinmachnow
Tel.+Fax: 03 32 03/2 20 56
Email: IrMa.Buske@
t-online.de
Hamburg –
Schleswig-Holstein
Christa Hentschel
Schellingstraße 35
22089 Hamburg
Tel.: 0 40 / 200 79 72
Fax: 0 40 / 20 97 69 30
Büro Tel.: 0 40 / 63 85 46 02
Büro Fax: 0 40 / 63 85 46 01
Email:ChristaHentschel@
aol.com
Hessen
Barbara Seeber
Hügelstr. 47
64283 Darmstadt
Tel.: 0 61 51/29 24 14
Fax: 0 61 51/27 20 13
Email: Barbara.Seeber@
t-online.de
MecklenburgVorpommern
Hannelore Horstmann
Herweghstraße 16
18055 Rostock
Tel.: 03 81/2 54 27
Fax: 03 81/2 54 19
Email: Horstmann-HRO@
t-online.de
Niedersachsen
Elly Wiegand
Auf der Höhe 30
37444 St. Andreasberg
Tel.: 0 55 82/1016
Fax: 0 55 82/80 99 92
Nordrhein-Westfalen
Inge Fischer
Dellerstr. 117
42719 Solingen
Tel./Fax: 0212/31 12 97
Büro Tel.: 0211/34 17 09
Büro Fax: 0211/31 87 81
Email: [email protected]
Rheinland-Pfalz
Lohmeier Edda
Adam-Karrillon-Straße 7
55118 Mainz,
Tel.: 0 61 31 / 67 99 05 ab
19:00 Uhr
Fax: 0 61 31 / 392 38 38
111
112 BRUSTKREBS
Sachsen
Christa Paulick
Ortsstr. 7
01561 Ebersbach
Tel.: 0 35 22/6 32 20
Email: christa.paulick@
web.de
Sachsen-Anhalt
Gisela Neum
Zerbster Str. 21
06842 Dessau
Tel.+Fax: 03 40/8 82 89 32
Email: giselaneum@
t-online.de
Thüringen
Dr. Renate Estel
Carl-v.-Brueger-Str. 22
07749 Jena
Tel.: 0 36 41/44 57 90
(abends)
Büro Tel.: 0 36 41/20 89 52
Büro Fax: 0 36 41/20 89 53
In Bayern existiert zusätzlich eine große Zahl von
Selbsthilfegruppen, die von
der Bayerischen Krebsgesellschaft mit finanzieller
Unterstützung der Deutschen Krebshilfe betreut
werden. Die Adressen gibt
Ihnen die:
BRUSTKREBS
Bayerische
Krebsgesellschaft e.V.
Nymphenburger Str. 21a
80335 München
Tel.: 0 89/54 88 40-0
Fax: 0 89/54 88 40-40
Landessportverband
Baden-Württemberg
Im Zinsholz
73760 Ostfildern
Tel.: 07 11/3 48 07-0
Fax: 07 11/3 48 07- 13
Stand: Juli 2004
Adressen der Landessportbünde und Landesverbände
des Deutschen Behindertensportverbandes
Deutscher Sportbund (DSB)
Otto-Fleck-Schneise 12
60528 Frankfurt/Main
Tel.: 0 69/6 70 00
Deutscher BehindertenSportverband e.V.
Friedrich-Alfred-Str. 10
47055 Duisburg
Tel.: 02 03/7 78 01 70
Fax: 02 03/7 78 01 78
In der Bundesrepublik existieren annähernd 300 spezielle Gruppen für den Sport
in der Krebsnachsorge. Die
für Sie nächstgelegene
Gruppe erfahren Sie über
die jeweiligen Landessportbünde oder die Landesverbände des Deutschen Behindertensportverbandes.
Landessportbund Berlin
Jesse-Owens-Allee 2
14053 Berlin
Tel.: 0 30/3 00 02-0
Fax: 0 30/3 00 02-107
Behinderten-Sportverband
Bremen e.V.
Selsinger Str. 17
28237 Bremen
Tel.+Fax: 04 21/61 44 76
Badischer BehindertenSportverband e.V.
Hauptstr. 32
76549 Hügelsheim
Tel.: 0 72 29/31 33
Fax: 0 72 29/31 22
Behinderten-Sportverband
Berlin e.V.
Hanns-Braun-Str./
Friesenhaus I
14053 Berlin
Tel.: 0 30/30 09 96 75
Fax: 0 30/30 09 96 74
Hamburger Sportbund
Haus des Sports
Schäferkampsallee 1
20357 Hamburg
Tel.: 0 40/4 19 08-0
Fax: 0 40/4 19 08-274
Württembergischer Versehrten-Sportverband
e.V.
Postfach 301202
70452 Stuttgart
Tel.: 07 11/7 65 63 57
Fax: 07 11/85 04 67
Landessportbund
Brandenburg
Haus des Sports
Schopenhauerstraße 34
14467 Potsdam
Tel.: 03 31/9 71 98-0
Fax: 03 31/9 71 98-34
Bayerischer LandesSportverband
Georg-Brauchle-Ring 93
80992 München
Tel.: 0 89/1 57 02-0
Fax: 0 89/1 57 02-444
Behinderten-Sportverband
Brandenburg e.V.
Am Priorgraben 53
03048 Cottbus
Tel.: 03 55/42 69 21
Fax: 03 55/42 69 95
Behinderten- und Versehrten-Sportverband
Bayern e.V.
Kapuzinerstr. 25a
80337 München
Tel.: 0 89/54 41 89-0
Fax: 0 89/55 41 89-99
Landessportbund Bremen
Eduard-Grunow-Straße 30
28203 Bremen
Tel.: 04 21/7 92 87-0
Fax: 04 21/7 18 34
Behinderten-Sportverband
Hamburg e.V.
Eckernförder Str. 8
22769 Hamburg
Tel.: 0 40/85 99 33
Fax: 0 40/8 51 21 24
Landessportbund Hessen
Otto-Fleck-Schneise 4
60528 Frankfurt a.M.
Tel.: 0 69/ 6 78 90
Fax: 0 69/ 6 78 91 09
Hessischer Behindertenund Rehabilitations-Sportverband e.V.
Mierendorffstraße 4
36037 Fulda
Tel.: 06 61/6 27 43
Fax: 06 61/6 27 21
113
Landessportbund
Mecklenburg-Vorpommern
Wittenburger Str. 116
19059 Schwerin
Tel.: 03 85/7 61 76-0
Fax: 03 85/7 61 76-31
Behinderten-Sportverband
Mecklenburg-Vorpommern
e.V.
Henrik-Ibsen-Str. 20
18106 Rostock
Tel.: 03 81/72 17 51/52
Fax: 03 81/72 17 53
Landessportbund
Niedersachsen
Ferd.-Wilhelm-Fricke-Weg 10
30169 Hannover
Tel.: 05 11/12 68-0
Fax: 05 11/12 68-190
Behinderten-Sportverband
Niedersachsen e.V.
Maschstraße 18
30169 Hannover
Tel.: 05 11/ 9 89 36-0
Fax: 0511/ 9 89 36-39
Landessportbund
Nordrhein-Westfalen
Friedrich-Alfred-Straße 25
47055 Duisburg
Tel.: 02 03/ 73 81- 0
Fax: 02 03/ 73 81-616
Landessportverband
Schleswig-Holstein
Winterbeker Weg 49
24114 Kiel
Tel.: 04 31/6 48 60
Fax: 04 31/6 48 61 90
Deutscher RollstuhlSportverband e.V.
Friedrich-Alfred-Str. 10
47055 Duisburg
Tel.: 02 03/77 80-180
Fax: 02 03/77 80-181
Deutscher GehörlosenSportverband
Postfach 34 02 31
45074 Essen
Tel.: 02 01/77 76 71
Fax: 02 01/78 33 02
Stand: Juli 2004
Die Angaben werden selbstverständlich vertraulich behandelt.
Ihren Beruf:
Ihr Alter:
Aus statistischen Gründen wüssten wir gern:
Ihr Geschlecht:
53111 Bonn
Saarländischer BehindertenSportverband e.V.
Herm.-Neuberger-Sportschule
Gebäude 54 · Im Stadtwald
66123 Saarbrücken
Tel.: 06 81/38 79-225
Fax: 06 81/38 79-220
Behinderten- und
Rehabilitations-Sportverband Sachsen-Anhalt e.V.
Ludwig-Wucherer-Str. 86
06108 Halle/Saale
Tel.: 03 45/5 17 08 24
Fax: 03 45/5 17 08 25
Thüringer BehindertenSportverband e.V.
Arndtstr. 5
99096 Erfurt
Tel.: 03 61/3 46 05 39
Fax: 03 61/3 45 38 02
Deutsche Krebshilfe e.V.
Thomas-Mann-Str. 40
Landessportverband für das
Saarland
Herm.-Neuberger-Sportschule
Gebäude 54
Im Stadtwald
66123 Saarbrücken
Tel.: 06 81/38 79-0
Fax: 06 81/38 79-154
Landessportbund
Sachsen-Anhalt
Maxim-Gorki-Str. 12
06114 Halle
Postfach 11 01 29
06015 Halle
Tel.: 03 45/52 79-0
Fax: 03 45/52 79-100
Landessportbund Thüringen
Arnstädter Str. 37
99096 Erfurt
Tel.: 03 61/3 40 54-0
Fax: 03 61/3 45 98 82
Bitte beantworten Sie die Fragen auf der Rückseite und
schicken Sie uns das Blatt in einem Umschlag zurück.
Vielen Dank.
Behinderten-Sportverband
Rheinland-Pfalz e.V.
Rheinau 10
56075 Koblenz
Tel.: 02 61/13 52 50
Fax: 02 61/13 52 59
Sächsischer Behindertenund Versehrten-Sportverband e.V.
Friedrich-Ebert-Straße 130
04105 Leipzig
Tel.: 03 41/211 38 65
Fax: 03 41/211 38 93
Rehabilitations- und
Behinderten-Sportverband
Schleswig-Holstein e.V.
Moltkestr. 25
24837 Schleswig
Tel.: 0 46 21/2 76 89
Fax: 0 46 21/2 76 67
Antwortkarte
Landessportbund
Rheinland-Pfalz
Rheinallee 1
55116 Mainz
Tel.: 0 61 31/2 81 40
Fax: 0 61 31/2 81 41 20
Landessportbund Sachsen
Marschnerstr. 29
04109 Leipzig
Tel.: 03 41/ 2 16 31-0
Fax: 0341/ 9 61 10 14
die Deutsche Krebshilfe sieht eine ihrer Hauptaufgaben in der
Information und Aufklärung von Krebsbetroffenen und ihren
Angehörigen. Nachdem Sie diesen blauen Ratgeber gelesen
haben, möchten wir deshalb gern von Ihnen erfahren, ob Ihre
Fragen beantwortet werden konnten und ob Sie zusätzliche
Wünsche haben.
Behinderten-Sportverband
Nordrhein-Westfalen e.V.
Friedrich-Alfred-Straße 10
47055 Duisburg
Tel.: 02 03/ 77 80-153
Fax: 02 03/ 77 80-168
Liebe Leserin, lieber Leser,
115
114 BRUSTKREBS
02-01/2005
(PLZ) Ort:
Straße:
Name:
❒ nein
Prof. Dr. Dagmar Schipanski
Präsidentin der Deutschen Krebshilfe
die Deutsche Krebshilfe hat in den vergangenen
Jahren mit ihren vielfältigen Aktivitäten Verantwortung
in unserer Gesellschaft übernommen, die beispielgebend ist. Sie hat Forschungen über Krankheitsursachen, Therapie und Diagnose tatkräftig unterstützt
und damit unser Wissen über diese bedrohliche
Krankheit erweitert. Zugleich wurde von der Deutschen
Krebshilfe eine offene Diskussion über die Krankheit
Krebs und aller damit verbundenen Aspekte in der
Öffentlichkeit geführt. Diese Leistungen ließen sich
nur dank der Hilfsbereitschaft vieler Hunderttausender
Menschen verwirklichen, die mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz, ihren Spenden, Aktionserlösen und
Mitgliedsbeiträgen unsere Arbeit erst ermöglichen.
Als Präsidentin der Deutschen Krebshilfe möchte
ich mich aus ganzem Herzen in den Dienst der Bekämpfung dieser – noch – unbesiegten Krankheit
stellen. Damit auch künftig beraten, geforscht und
aufgeklärt werden kann, brauchen wir weiterhin
Sie und Ihre wohlwollende Unterstützung der
Deutschen Krebshilfe.
Herzlichen Dank.“
(Dafür benötigen wir Ihre Anschrift!)
der Deutschen Krebshilfe.
im Mildred Scheel Kreis, dem Förderverein
Ich interessiere mich für eine Mitgliedschaft
Deutsche Krebshilfe
Helfen. Forschen. Informieren.
❒
❒ ja
❒ zufriedenstellend ❒ unzureichend
❒ gut
❒ sehr gut
Kannten Sie die Deutsche Krebshilfe bereits?
War(en) die Abbildung(en) hilfreich?
❒ mehr als 4
❒ 2-4
❒1
❒ zufriedenstellend ❒ unzureichend
❒ gut
❒ sehr gut
Von wie vielen Personen ist die Broschüre gelesen worden?
Ist der Text allgemeinverständlich?
zur Nachsorge
zur Therapieform
❒
❒
❒
zur Diagnostik
❒
❒
❒
❒
❒
❒
❒
❒
❒
Sonstige:
❒ Bücherregal im Wartezimmer
❒ Angehörige/Freunde
❒ Internetbestellung
❒ Klinik
❒ Arzt
❒ Selbsthilfegruppe
❒ Hinweis in der Presse
gut
sehr gut
zufriedenstellend
unzureichend
Wo und von wem haben Sie diesen Ratgeber erhalten?
Hat die Broschüre Ihre Fragen beantwortet?
❒ Angehöriger
❒ Betroffener
Sind Sie
Welchen Ratgeber haben Sie gelesen?
❒ Interessierter?
oder haben Sie Wünsche/Anregungen?
Sollte der Ratgeber zusätzliche Informationen enthalten (welche)
Ihre Meinung ist uns wichtig!
„Liebe Leserin, lieber Leser,
• Information und Aufklärung über Krebskrankheiten
und Möglichkeiten der Krebsvorbeugung
• Motivation, die jährlichen kostenlosen Früherkennungsmaßnahmen zu nutzen
• Verbesserungen in der Krebsdiagnostik
• Weiterentwicklungen in der Krebstherapie
• Finanzierung langfristiger Krebsforschungsprogramme
über die Dr. Mildred Scheel Stiftung für Krebsforschung
• Gezielte Bekämpfung der Krebskrankheiten im Kindesalter
• Hilfestellung, Beratung und Unterstützung in
individuellen Notfällen
• Förderung der psycho-sozialen Krebsnachsorge
Die Deutsche Krebshilfe ist für Sie da:
Rufen Sie uns an:
montags bis donnerstags 9 –16 Uhr, freitags 9 –15 Uhr
Zentrale: 02 28 / 72 99 0 - 0, Härtefonds: 02 28 /72 99 0 - 94
Informationsdienst: 02 28 / 72 99 0 - 95
Oder schreiben Sie uns:
Deutsche Krebshilfe, Thomas-Mann-Str. 40, 53111 Bonn
E-Mail: [email protected]
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