Eine Nacht auf der Sternwarte - Sommerferienprogramm 2012 „Sonne, Mond und Sterne“ … und dazu Planeten, Kometen, Galaxien …! Ausgerichtet von der Astronomischen Vereinigung Tübingen e.V. = AVT (www.sternwarte-tuebingen.de); Wolfgang Martin Wettlaufer Herzlich willkommen auf der Tübinger Sternwarte! Ausgezeichnete Bedingungen bietet dieses alte Observatorium, um ein wenig mit dem vertraut zu werden, was sich da über unsere Köpfe ausbreitet: eine gewaltige ‚astrale‘ Landschaft von wahrhaft ‚kosmischen‘ Ausmaßen des Nachts; ein endlos ausgebreitetes blaues Himmelszelt am Tag. Ein einzelner Stern, unsere Sonne, beschert uns solche Wärme und Lichtfülle auf dem ganzen Planeten Erde! Und leuchtet auch den Mond an, der als Begleiter unserer Erde in diesen Tagen gerade in „zunehmender“ Beleuchtungsphase im Westen sichtbar ist: als Mondsichel, die jeden Abend ein wenig weiter östlich zu orten ist, die breiter wird, bis sie in wenigen Tagen zum Halbmond und, Ende August, zum Vollmond geworden ist. Planeten-Geschwister der Erde sind Merkur, Venus (derzeit als „Morgensterne“ hell am Himmel); den Mars und den großen Ringplaneten Saturn bekommen wir in den großen Fernrohren zu sehen ... Ringplanet Saturn ist in unserem Sonnensystem der zweitgrößte Planet mit dem 95fachen der Masse der Erde; der größte: Jupiter, mit 318 Erdmassen, geht z.Zt. nach Mitternacht auf … falls es am Horizont klar bleibt! Größenvergleich der massigen „Gasplaneten“ unseres Sonnensystems mit der Erde; unter einem „Münchhausen-Saturn“ rechts gezeigt „Groß“ ist alles in der Astronomie. Wie sonst würden wir denn die Himmelskörper über so weite Entfernungen hinweg erkennen können, wenn sie nicht riesig wären – und auch sehr leuchtkräftig? Den Größenvergleich zwischen Erde und Sonne soll das linke Bild zeigen, auch, was es auf diesem Glutgestirn so alles zu beobachten gibt: gigantische Gasfackeln (links, zigtausende Grad heiß) und Stellen tieferer Temperatur (Mitte; um die tausend Grad ‚kühler‘ als ihre Umgebung, welche mit 5.500 Grad brodelt). Im Sonnenkern aber gibt es 14 Millionen Grad Celsius – und vier Atomkerne von Wasserstoff verschmelzen jeweils zu einem Helium-Kern: daraus kommt die Sonnenenergie, die bis zur fernen Erde und viel weiter ausstrahlt. (Rechts unten ein Wasserstoff-Atom, mit Elektron) Alle Sterne sind Sonnen! Im Sommerdreieck ist der Deneb eine ferne Riesensonne (1500 Lichtjahre) „Sommer -Dreieck“ Deneb Zurzeit abends über uns im Zenit: mit Schwan den drei Hauptsternen: Leier WEGA (Leier), DENEB (Schwan), ATAIR (Adler); rechts: Sternbild Leier (Lyra), mit Adler WEGA (rechts) Sternbild Leier, mit WEGA Auch die „ewigen“ Sterne altern: Im „Sternenteppich“ des Sternbilds Leier beobachten wir M57: ein ringförmiges Nebelflecken aus leuchtenden Gasen, die vom heißen Sternkern abgeblasen worden sind – hier unterschiedlich lange belichtet (Entfernung 2000 LJ) Im Hintergrund hier eine Galaxie, ein Spiralnebel: Entfernung etwa 70 Millionen LJ Ringnebel / Leier Mancherorts in unserer Milchstraße stehen Sterne so dicht, daß sie ihre gemeinsame Herkunft verraten: sie entstanden einst als „Geschwister“ in rötlich leuchtenden Gas- und Staubnebeln. Zu Tausenden gleich; dann nennt man sie Sternhaufen. Wir lernen auch Doppelsterne kennen: ALBIREO im Schwan. Im fernen Kugelsternhaufen NGC 6752: hunderttausend uralte Sterne; einige „verjüngt“ darin: Astronomen überblicken Lebensläufe von Sternen, welche Milliarden Jahre währen! (Sonne: 4,6 Mrd. J. alt; scheint noch für 6 Mrd. Jahre!)