Fragenkatalog - Einführung in die BWL – Vorlesung I - Einführungsveranstaltung 1.1 Erklären Sie den Begriff „Wirtschaften“ - umfasst alle rationalen menschlichen Tätigkeiten, die dem zweckgerichteten Einsatz knapper Güter zur Bedürfnisbefriedigung dienen 1.3 Welche Funktionen hat die BWL? Erklären Sie eine davon ausführlich - Beschreibung der betrieblichen Realität (deskriptive Funktion) - Erklären und/oder Verstehen der Funktionsweise und Entwicklung von Betrieben und den in ihnen ablaufenden Prozessen (theorietisch‐erklärende Funktion) - Ableitung von Prognosen und Handlungsempfehlungen für Wirtschaftspraktiker (pragmatische Funktion) Einführung in die BWL, WS 2010/2011 – www.BHP.isdrin.de - Seite 1 Vorlesung II - (Betriebs-) Wirtschaft als Prozess 2.1 - - - - - Erklären Sie die Begriffe: Güter, Bedürfnisse, Realgüterprozess, Nominalgüterprozess, Knappheit, Nutzen, Grenznutzen Güter: Mittel, die den Menschen Nutzen stiften Bedürfnisse: Mangelempfinden der Menschen, Motive des wirtschaftlichen Handelns losen menschliche Aktivitäten zu ihrer Befriedigung aus Einteilung: Existenzbedürfnisse, Kultur- und Luxusbedürfnisse, Individualbedürfnisse etc. Realgüterprozess: Beschaffung von Produktionsfaktoren und Transformation zu Endprodukten Nominalgüterprozess: geldwirtschaftliche Prozesse: Einnahmen, Kassenhaltung, Ausgaben Einteilung: materielle, immaterielle Güter, Konsum-, Produktions-, Gebrauchs- und Verbrauchsgüter Knappheit: Grund wirtschaftlichen Handelns. Es gibt weniger Ressourcen und es können weniger Güter produziert werden, als die subjektiven menschlichen Bedürfnisse fordern. Preise in der freien Wirtschaft sind Ausdruck dieser Knappheit. Nutzen: Grad der mit dem Güterverbrauch erzielten Bedürfnisbefriedigung (subjektive Einschätzung des Nutzens eines Gutes und Gewichtung zwischen Verbrauch verschiedener Güter, Änderung der Prioritäten möglich) Ein wirtschaftender Mensch trifft seine Entscheidungen nach dem Nutzen. Grenznutzen (Marginalnutzen): zusätzlicher Nutzen einer zusätzlichen Mengeneinheit 2.2 Nennen und erklären Sie anhand eines Beispiels drei wirtschaftliche Entscheidungen. - für wen soll produziert werden: - Großmarkt, Einzelhandel, Inland, Export (Probleme: Vertriebswege, Marketing, Transport wie soll produziert werden: Herstellungstechnologien, Fertigungsorganisation, Ressourceneinsatz wo soll produziert werden: Inland, Ausland, zentral, dezentral (Probleme: Kosten, Reorganisation, Zollbestimmung) was soll von wem produziert werden: Anzahl der Anbieter, Zulieferer, Selbst-/Fremdfertigung (Probleme: Konkurrenten, Kooperationen, Kosten, Sortimentswechsel, bestehende Leiferbeziehungen) was und wie viel soll produziert werden wann soll produziert werden 2.3 Erklären Sie kurz den Begriff „Angebotsoligopol“. - Marktform, bei der viele Nachfrager nur wenigen Anbietern gegenüberstehen 2.4 Wie kann die betriebliche Wertschöpfung ermittelt werden? - Wertschöpfung = Absatzleistung – Faktoreinsatz Faktoreinsatz: Betriebsmittel, Werkstoffe, menschliche Arbeitsleistung Absatzleistung: Betriebliche Leistung, Umsatz Einführung in die BWL, WS 2010/2011 – www.BHP.isdrin.de - Seite 2 Vorlesung III - Ziele und Entscheidungen 1 3.1 - Nennen Sie zwei betriebliche Interessengruppen und geben Sie Beispiele für deren Ziele an. Kunden: Qualität, Quantität, Service, günstiger Preis Lieferanten: günstige Konditionen, pünktliche Bezahlung, stabile Liefermöglichkeit Belegschaft: Einkommen, Sicherheit, Status, Anerkennung Fremdkapitalgeber: sichere Kapitaleinlage, befriedigende Verzinsung Management: Einkommen, Macht, Einfluss, Selbständigkeit Eigentümer: Gewinn, Sicherheit, Erhaltung und Verzinsung des investierten Kapitals, Unabhängigkeit 3.2 Nennen Sie zwei Funktionen von Zielen und erklären Sie eine davon. Entscheidungs- und Handlungsgrundlage Maßstab der Leistungsbeurteilung Rechtfertigung von Handlungen gegenüber Dritten Organisationsmitglieder und Nichtmitglieder über den Zweck der Organisation informieren - Grundlage für die Strukturierung - Handlungsanleitung und Motivation: Wenn das Unternehmen kein Ziel über einen Zeitabschnitt hat, dann haben die Unternehmensorganismen auch keine Grundlage, um festzulegen in welche Richtung gearbeitet werden soll - 3.3 Erklären Sie erstens das Maximalprinzip und geben Sie zweitens ein Beispiel dafür an. - mit gegebenen Mitteln soll ein größtmögliches Ergebnis erreicht werden (mit gegebenem Geldaufwand maximalen Erlös erzielen) zum Beispiel mit Materialien im Wert von 1.000.000 € den höchstmöglichen Absatzwert zu erzielen 3.4 Skizzieren Sie die Phasen eines Entscheidungsprozesses. 3.5 Lösen Sie eine Berechnungsaufgabe zur Rentabilität! - rEK (Eigenkapitalrentabilität) = Gewinn/EK*100 rGK (Gesamtkapitalrentabilität) = (Gewinn+Fremdkapitalzinsen)/(EK+FK)*100 Kapitalgewinn = Gewinn+Fremdkapitalzinsen Verschuldungsgrad = FK/EK Einführung in die BWL, WS 2010/2011 – www.BHP.isdrin.de - Seite 3 Vorlesung IV - Ziele und Entscheidungen 2 4.1 Nennen und erklären Sie drei Standortfaktoren. materialbezogen: Transportkosten, Zuliefersicherheit absatzbezogen: Kundennähe, Konkurrenz, Transportkosten, potentielle Nachfrage, Transportfähigkeit der Produkte verkehrsbezogen: Infrastruktur, Verkehrsanbindung immobilienbezogen: Verfügbarkeit und Kosten von Grundstücken, Mietpreise arbeitsbezogen: Zahl, Kosten und Qualifikation der Arbeitskräfte umweltbezogen: Image, politische Sicherheit, Klima abgabenbezogen: Gewerbe- und Grundsteuerhebesatz - 4.2 Nennen und erklären Sie einen zentralen Fehler bei Standortentscheidungen. Kosten für Aufbau, Betreuung, Koordination, Kontrolle des ausländischen Standorts werden nicht richtig eingeschätzt Es werden nur die niedrigen Kosten des Standorts betrachtet aber nicht die Kosten für Reisen des Fachpersonals, Materialtransports … betrachtet - 4.3 Nennen und erklären Sie drei wichtige Zielkriterien bei der Wahl der Rechtsform eines Unternehmens. Rechtsgestaltung und Haftung: welches Vermögen haftet Kapitalbeschaffungsmöglichkeiten: Eigenkapital und Fremdkapital Gewinn- und Verlusterklären: Wer bekommt wie viel des Gewinns? Wer verzichtet wie stark im Verlustfalle? - 4.4 Nennen Sie zwei Vorteile und zwei Nachteile einer GmbH. - Vorteile: - Haftungsbeschränkung der Gesellschafter auf Stammeinlage - Anteile veräußerlich und vererblich (im Gegensatz zu Personengesellschaften) - individuelle Gestaltung des Gesellschaftsvertrages über Rechte und Pflichten der Gesellschafter besser als bei AG - Nachteile: - eingeschränkte Austauschbarkeit, da Anteilsübertragung notarieller Beurkundung - 4.5 - bedarf beschränkte oder unbeschränkte Nachschusspflicht kann beschlossen werden Kapitalmarkt bleibt weitgehend verschlossen Welche Organe hat eine AG? Nennen Sie eine gesetzliche Grundlage für die Besetzung des Aufsichtsrates. Organe: Hauptversammlung, Aufsichtsrat, Vorstand Gesetzliche Grundlage: Mitbestimmungsgesetz §30 AktG Einführung in die BWL, WS 2010/2011 – www.BHP.isdrin.de - Seite 4 4.6 Skizzieren Sie den Aufbau einer GmbH & Co.KG. Einführung in die BWL, WS 2010/2011 – www.BHP.isdrin.de - Seite 5 Vorlesung V - Führung und Management 5.1 Einflussnahme durch Führungskraft und strukturelle Mechanismen ist mehr auf Personen und Kleingruppen bezogen - 5.2 - - 5.3 - Charakterisieren Sie eine Managementebene. Top‐Management (überwiegend Geschäftsführung, Vorstand): es werden die unternehmenspolitischen Entscheidungen gefallt, wobei insbesondere auch entsprechende Wertprämissen in die Bestimmung der übergeordneten Ziele und zum Teil in die Strategien der Organisation eingehen Middle‐Management (Geschäftsbereichsleiter, Leiter von Funktionsbereichen, Abteilungsleiter): fallen (administrative) Umsetzungsentscheidungen, die vor allem der Zielrealisierung im jeweiligen Bereich dienen; dabei werden die wichtigsten Wege der Realisierung und Strategien festgelegt Lower‐Management (Fertigungsleiter, Meister, Gruppenleiter): hier erfolgt die operative Steuerung der Arbeitsprozesse und die operative Entscheidung im Rahmen dieser Prozesse - - Definieren Sie kurz den Begriff „Führung“. Erklären Sie das Konzept „Management by objectives“. Gemeinsame Vereinbarung von zu erreichenden Zielen zwischen Mitarbeiter und Führungsebene → Partizipation der Mitarbeiter an den zu erreichenden Ergebnissen Möglichkeit zur Mitbestimmung bzw. der Weg der Zielerreichung werden bewusst in den Ermessensspielraum des Mitarbeiters gelegt wichtig ist die vollständige Formulierung der Ziele nach Inhalt, Art, Ausmaß und zeitlichem Geltungsbereich Erfolg des Instruments hangt entscheidend von dem Grund der Partizipation der Mitarbeiter bei der Zielvereinbarung ab Einführung in die BWL, WS 2010/2011 – www.BHP.isdrin.de - Seite 6 Vorlesung VI - Organisation 1 6.1 Nennen und skizzieren Sie ein Leitungsprinzip und nennen Sie 2 Vorteile und 2 Nachteile. - Einliniensystem: - jede Stelle untersteht jeweils nur einer Instanz - Grundsatz „Einheitlichkeit der Auftragserteilung“ ◦ Vorteile: - klare und eindeutige Regelungen von Unterstellungsverhältnissen, Kompetenzen und Verantwortung, dadurch - wenig Kompetenzkonflikte - überschaubare und einfache Leitungsstrukturen - gute Kontrollmöglichkeiten ◦ Nachteile: - starke Beanspruchung der übergeordneten Leitungsstellen mit Koordinationsaufgaben - lange und umständliche Weisungs- und Informationswege - dadurch Gefahr der Informationsfilterung und -verfälschung durch die Zwischeninstanzen - starke personale Abhängigkeit zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern - Betonung der hierarchischen Stellung - Mehrliniensystem: - Prinzip des kürzesten Weges - Mitarbeiter erhalten Anweisungen von mehreren Personen (Mehrfachunterstellung) ◦ Vorteile: - Spezialisierung der Leitung durch Verteilung der Funktionen auf mehrere Leitungsstellen - hohe Problemlösungskapazität - direkte Weisungs- und Informationswege - Betonung der Fachautorität ◦ Nachteile: - Problem der Abgrenzung von Zuständigkeiten, Weisungen und Verantwortung für ein gesamthaft koordiniertes Handeln - dadurch Gefahr von Kompetenzkonflikten und widersprüchlichen Anweisungen - großer Bedarf an Leitungskräften - großer Abstimmungs- und Kommunikationsbedarf - Schwierigkeit der Fehlerzurechnung - sachliche Konfliktträchtigkeit kann lahmend wirken - Stabliniensystem: - eine Stabsstelle ist eine nicht weisungsbefugte Aktionseinheit, die einer Instanz zugeordnet ist und diese unterstutzt - Trennung von Entscheidungs- und Fachkompetenz ◦ der wesentliche Vorteil: - Entlastung der Linieninstanzen, da Entscheidungen durch Spezialisten vorbereitet werden ◦ Nachteil: -mögliche personale und interpersonale Konflikte Einführung in die BWL, WS 2010/2011 – www.BHP.isdrin.de - Seite 7 6.2 Nennen Sie Vor- und Nachteile der Matrixorganisation - Vorteile: - „produktive Konflikte“ zwischen Funktions- und Objektmanager - qualitativ bessere Entscheidungen, da eine einseitige Funktions- oder Objektperspektive vermieden wird in einer idealtypischen Matrixorganisation sind Funktions- und Objektmanager gleichberechtigt - Nachteile: - hoher Bedarf an Führungskräften - die Kompetenzabgrenzung zwischen Funktions- und Objektmanager ist schwierig - es kann zu Konflikten wegen Kompetenzüberschreitungen kommen - durch diese Konflikte kommt es zu Verzögerungen, Handlungsunfähigkeit und erhöhtem Koordinationsaufwand - die Doppelunterstellung bedeutet für die Mitarbeiter unklare Weisungen, stärkere Belastung und erhöhten Koordinationsaufwand - 6.3 Nennen Sie drei Kriterien für die Bewertung von Organisationsstrukturen werden die Kapazitäten und Ressourcen einer Organisation durch die gewählte Struktur sinnvoll (d.h. häufig optimal) ausgenutzt? erfolgt die Koordination der Untereinheiten effizient? wie sieht es mit der Entscheidungsqualität aus (Gute und Schnelligkeit)? verhalten sich die Mitarbeiter einer Organisation entsprechend den Strukturen? Wie wirken diese Strukturen auf deren Motivation? wie flexibel ist die gewählte Strukturvariante? Lasst sie sich an veränderte Gegebenheiten anpassen? - 6.4 Aufgabe Aufbauorganisation: Vorteile/Nachteile, Abteilungen/Stellen eintragen Einführung in die BWL, WS 2010/2011 – www.BHP.isdrin.de - Seite 8 Vorlesung VII - Organisation 2 7.1 Erklären Sie den Begriff „informelle Gruppe“ anhand eines Beispiels. - ungeplante oft zufällig zustande gekommene Gruppen - informelle Gruppen weichen in der Regel von den innerhalb der betrieblichen Organisation eingerichteten formellen Arbeitsgruppen und Abteilungen ab; hierzu gehören alle Gruppierungen, die sich innerhalb, aber auch außerhalb des Unternehmens zusammenfinden (z.B.: Sportgemeinschaften, Stammtische, Kegelclubs, Kantinengemeinschaften) - informelle Gruppen bilden sich häufig durch: ◦ gleiche Interessen (z.B.: Hobby, Politik) ◦ räumliche Gemeinsamkeiten (z.B.: Ort, gleicher Weg zur Arbeit) ◦ gleiche soziale Merkmale (z.B.: Alter, Geschlecht, Dauer der Betriebszugehörigkeit) ◦ ähnlich gelagerte Ziele oder Arbeitsablaufe - informelle Gruppen.. ◦ organisieren sich selbst ◦ erfüllen selbstgewählte Zwecke ◦ bestimmen ihre Führung selbst ◦ die Mitgliedschaft ist freiwillig 7.2 - Nennen und erklären Sie eine Machtgrundlage. Verfügen über Ressourcen Verfügen über technische Fertigkeiten und Fähigkeiten Verfügen über Rechte und Privilegien Verfügen über Wissen Zugang zu Personen, die über die ersten 4 Punkte verfugen 7.3 Nennen und erklären Sie ein spezifisches Muster einer Machtstruktur im Betrieb. - Dominanz der Eigentümer oder Manager durch Kontrolle der Ressourcen und - Entscheidungen Stabsmacht: stutzt sich auf die Kontrolle von Informationen Expertenmacht: stutzt sich auf spezielles Wissen oder besondere Fähigkeiten (z.B.: ITBereich) Machtstruktur mit starken dezentralen Einheiten/Divisionen (u.a. durch Kontrolle der Marktbeziehungen) externe Kontrolle des Betriebes (z.B.: durch Hausbank) Einführung in die BWL, WS 2010/2011 – www.BHP.isdrin.de - Seite 9 Vorlesung VIII ‐ Marketing 8.1 Erklären Sie den Begriff Markt. - ökonomischer Ort des Tauschens zwischen Anbietern und Nachfragern Erklären Sie den Unterschied zwischen Konsumgüter‐ und Industriegütermarketing. 8.2 - Konsumgütermarketing: - am privaten Konsumenten (Endverbraucher) orientiert - Kaufobjekte sind Sachguter (Verbrauchs- und Gebrauchsguter) und konsumtive Dienstleistungen hohe Anzahl an Nachfragern Abverkauf der Produkte/Dienstleistungen meist über Handel kein direkter Kontakt zwischen Hersteller und Endverbraucher Einsatz des Massenmarketing/der Massenwerbung Kaufprozesse: vorwiegend spontane/individuelle Kaufentscheidungen - Industriegütermarketing: - orientiert sich an Organisationen - Kaufobjekte sind Sachguter und investive Dienstleistungen - geringere Anzahl an Abnehmern (im Vergleich zum Konsumgütermarketing) - direkter Abkauf der Produkte an Abnehmer (ohne Zwischenschaltung des Handels) - hohe Erklärungsbedürftigkeit der Produkte, daher persönlicher Verkauf/Kundendienst - Individualmarketing anstatt Massenmarketing - formalisierter und zeitintensiver Kaufprozess von Gruppen (Einkaufsgremium) getragen - 8.3 Nennen Sie drei Aufgaben der Marktforschung und erklären Sie eine davon näher. - 8.4 Chancen und Risiken erkennen und berechenbar machen Erklärung des Kaufverhaltens Auswahl von Zielmarkten und Käufersegmenten unterstutzen Unterstützung bei der strategischen Positionierung des Leistungsangebotes am Markt gegenüber Wettbewerb Information für Planung und Implementierung des Marketingmix Kontrolle des Marketingerfolgs Nennen und erklären Sie zwei Kriterien der Marktsegmentierung. - Soziodemographisch: - demographische Kriterien (Geschlecht, Alter, Familienstand, Haushaltsgröße) - geographisch: - makrogeographische Merkmale (Bundesland, Stadt, Gemeinde) - mikrogeographische Merkmale (Ortsteil, Wohngebiet, Straßenabschnitt) - psychographisch: - allgemeine Persönlichkeitsmerkmale (Aktivität, Interessen, Lebensstil, Werte, soziale Orientierung, Risikobereitschaft) Einführung in die BWL, WS 2010/2011 – www.BHP.isdrin.de - Seite 10 - produktspezifische Merkmale (Motive, spezifische Einstellungen, Wahrnehmungen, Benefits, Kaufabsichten) - verhaltensorientiert: - Produktwahl (Käufer, Markentreue/Markenwunsch, Viel-/Wenigkäufer) - Einkaufsstättenwahl (Betriebsform, Geschäftstreue, Geschäftswechsel) - Mediennutzung (Art und Zahl der Medien, Nutzungsintensität) - Preisverhalten (Preisklasse, Kauf von Sonderangeboten) 8.5 Erklären Sie ein Instrument der Kommunikationspolitik. - Werbung: - Vermittlung von Informationen über Werbeobjekte (Produkte/Dienstleistungen) - - - - unter Nutzung von Werbemitteln (Anzeigen, Plakate) Public Relation: Öffentlichkeitsarbeit (Werbung) für das Unternehmen als ganzes, Schaffung eines Vertrauensverhältnisses zum Kunden, Firmenimage/-bekanntheit aufbauen persönliche Kommunikation: - Einsatz von Außendienstmitarbeitern zur Kommunikation zwischen Unternehmen und Kunden (Verkaufsgespräch mit dem Ziel Vertragsabschluss) Messe/Ausstellung: - Nutzung von Messen und Ausstellungen zur (erlebnisorientierten) Vermittlung von Kommunikationsinhalten (neben den unmittelbaren Zielen der Produkt/Leistungspräsentation und des Verkaufs) virales Marketing, Empfehlungsmarketing, Mund-zu-Mund-Propaganda: - aktiv oder passiv möglich, als Instrument innerhalb der Kommunikationspolitik oder ganzheitlich orientiert Einführung in die BWL, WS 2010/2011 – www.BHP.isdrin.de - Seite 11 Vorlesung IX ‐ Materialwirtschaft und Produktion 9.1 Nennen und erklären Sie einen Zielkonflikt der Materialwirtschaft. - 9.2 niedrige Lagerkosten → kleine Bestellmengen → hohe Fehlmengenkosten hohe Lieferbereitschaft → hoher Sicherheitsbestand → hohe Lagerkosten Qualität, Umweltverträglichkeit → (hohe) Bezugskosten Zeigen Sie kurz Vor- und Nachteile einer Möglichkeit der Beschaffung auf. - Einzelbeschaffung im Bedarfsfall: - wenn Bedarf besteht - wenn Material jederzeit beschaffbar oder nicht für längere Zeit planbar ist ◦ Vorteile: - kurze Lagerdauer, durch: geringe Kapitalbildung, geringer Werteverfall, geringe Lagerkosten ◦ Nachteile: - Einkauf in geringen Mengen, daher geringer Rabatt - Einkauf muss unabhängig zu der aktuellen Preisentwicklung stattfinden, es kann nicht auf besseren Preis gewartet werden - Wartezeiten, wenn Lieferanten nicht termintreu sind - fertigungssynchrone Beschaffung: - JIT-Anlieferung (Just in Time): Synchronisierung der logistischen Kette zwischen Lieferant und Abnehmer ◦ Vor-/Nachteile: siehe nächste Frage - JIS (Just in Sequence): Steigerung von JIT 9.3 Nennen Sie zwei Vorteile und zwei Nachteile der JIT‐Anlieferung. - Vorteile: - Abbau (Reduzierung) der Lagerbestände - Kostenersparnisse (Lagerhaltung, Personal) - Reduzierung der Kapitalbindung - Nachteile: - „Das Lager wird auf die Straße verlegt“ auch mit dem entsprechenden - Verkehrsaufkommen und Umweltbelastungen Abnehmer ist abhängig vom Auftraggeber und umgekehrt Produktionsausfall bei Versagen der Lieferketten z.B. durch Verkehrsbehinderungen oder Problemen bei Zulieferern keine Abnehmer-Qualitätskontrolle (Nachbesserungsaufwand, Ruckrufaktionen) bzw. hohe Kosten der Qualitätskontrolle beim Lieferer ständiger Informationsaustausch zwischen Abnehmer und Zulieferer erforderlich Zwang zur Ansiedlung in der Nähe des Großabnehmers u.U. beim Zulieferer eigene Lager erforderlich, d.h. Lagerkosten werden umgewälzt Einführung in die BWL, WS 2010/2011 – www.BHP.isdrin.de - Seite 12 Vorlesung X ‐ strategisches Management 10.1 Nennen und erklären Sie zwei Besonderheiten von Strategien. - Entscheidungsträger: ◦sind die höchsten Managementebenen - Zielvielfalt: ◦ mehrere Ziele inklusive unternehmerischer Werte und Normen sind zu berücksichtigen - Handlungsalternativen: ◦ verschiedene komplexe Handlungsalternativen, die aus mehreren Maßnahmen bestehen, sich auf weitere Unternehmensbereiche beziehen bzw. viele Interdependenzen aufweisen - Umwelt: ◦ wesentlich beeinflusst durch unternehmensexterne Entwicklungen - Dauer der Entscheidungsprozesse: ◦ist langfristig ◦oftmals innovativer Charakter, d.h. Entscheidungssituation wird in gleicher Art nicht bzw. nur selten wiederholt - Strukturiertheit der Entscheidungsprozesse: ◦ Entscheidungsprobleme sind schlecht strukturiert ◦ mit hoher Unsicherheit verbunden ◦ qualitative und quantitative Daten sind zu verarbeiten - Bedeutung für Unternehmen: ◦ hohe Bedeutung für die Unternehmensergebnisse und die unternehmerische Existenz - Präzision der Planung: ◦ Planungen haben geringen Differenzierungs- und Detaillierungsgrad und sind wenig präzise - Ressourceneinsatz: ◦ zur Umsetzung ist ein hoher Ressourceneinsatz notwendig ◦ die Wirkung einer Strategie ist langfristig - Rückgängig machen der Strategie: ◦ die Folgen können nur mit hohem Aufwand rückgangig gemacht werden 10.2 Nennen und erklären Sie eine Besonderheit strategischer Entscheidungsprozesse. - zentrale Bedeutung im strategischen Prozess, aber: in der Regel kollektive Prozesse → - Einfluss aus Gruppendynamik politische Prozesse → Einfluss von unterschiedlichen Zielen und Interessen („politische Arena“) symbolische Prozesse → symbolisieren „Machbarkeit“, Kompetenz des Managements rationale Problemlösung eher selten, meist auf Prozess beschränkt („prozedurale Rationalität“) Bedeutung der institutionellen Umwelt Einführung in die BWL, WS 2010/2011 – www.BHP.isdrin.de - Seite 13 10.3 Nennen Sie vier Strategiearten anhand der Differenzierung nach dem organisatorischen Geltungsbereich. - Unternehmensstrategie: ◦ Produkt-Markt-Strategien ◦ lokale, nationale, internationale, globale Strategien ◦ Autonomie-, Kooperations- und Integrationsstrategien - Geschäftsbereichsstrategie: ◦ Kostenführerstrategien ◦ Differenzierungsstrategien ◦ Nischenstrategien - Funktionsbereichsstrategie: ◦ Beschaffungsstrategien ◦ Produktionsstrategien ◦ Marketingstrategien ◦ Finanzierungsstrategie 10.4 - Nennen Sie die Phasen eines Strategieprozesses. strategische Zielplanung strategische Analyse und Prognose Strategieformulierung und -bewertung Strategieimplementierung Einführung in die BWL, WS 2010/2011 – www.BHP.isdrin.de - Seite 14 Vorlesung XI ‐ Finanzierung 11.1 Erklären Sie den Begriff „Finanzierung“ - Umfasst alle Dispositionen zur Versorgung des Betriebes mit investierbarem Kapital (Beschaffung und Freisetzung von Mitteln) sowie zur optimalen Strukturierung des Kapitals 11.2 Nennen Sie einen Einflussfaktor auf den Kapitalbedarf und erklären Sie seine Wirkung - Prozessanordnung (von der Beschaffung bis zum Absatz) und Prozessgeschwindigkeit - (Zeitspanne zwischen Ausgaben und Einnahmen) Beschäftigung (tatsachliche Nutzung des Leistungsvermögens eines Unternehmens) Leistungsprogramm Unternehmensgröße und Branche bei Gründung sind z.B. folgende Positionen zu berücksichtigen: Gründungskosten (Beratung, Rechtsanwalt, Steuerberater), Personalkosten, Miete bzw. Pacht, Energiekosten, Fahrzeugkosten, Büro- und Verwaltungskosten, Werbe- und Vertriebskosten, Zinsen, voraussichtliche Außenstände, notwendige Privateinnahmen (für Lebensunterhalt, Miete, Versicherungen) 11.3 - Nennen Sie drei Entscheidungskriterien für die Auswahl der Finanzierungsformen. für welche Rechtsform ist welche Finanzierung möglich wie schnell kann das Geld beschafft werden (Kredite, Eigenkapital) welche Sicherheiten werden gefordert besteht eine Zweckbindung wie lange steht Geld zur Verfügung (kurz-, mittel-, langfristig) Kosten der Geldbeschaffung und Nutzung steuerliche Aspekte wer tragt das ökonomische Risiko Mitsprache- und Einflussrechte Anlegerattraktivität (Aktien) 11.4 Tabelle Einführung in die BWL, WS 2010/2011 – www.BHP.isdrin.de - Seite 15 Vorlesung XII – Rechnungswesen I 12.1 - 12.5 Rechenaufgaben - Gewinn = Umsatz – Kosten - Gewinn = Preis x Menge – variable Kosten x Menge – Fixkosten (Periode) - Gewinnschwelle (Break-Even-Point, Nutzenschwelle) = Fixkosten (Periode) / (Preis (pro ME) – variable Kosten (pro ME)) - Berechnung Zuschlagssatze: Materialgemeinkostenzuschlag = Materialgemeinkosten / Materialeinzelkosten x 100 % Fertigungsgemeinkostenzuschlag = Fertigungsgemeinkosten/Fertigungseinzelkosten x100% Verwaltungsgemeinkostenzuschlag = Verwaltungsgemeinkosten / Herstellkosten x 100 % Vertriebsgemeinkostenzuschlag = Vertriebsgemeinkosten / Herstellkosten x 100 % Einführung in die BWL, WS 2010/2011 – www.BHP.isdrin.de - Seite 16 Vorlesung XII – Rechnungswesen II 13.1 Erklären Sie den Begriff „Geschäftsvorfall“ und nennen Sie zwei Beispiele dafür. Geschäftsvorfall: alle betrieblichen Vorgänge, die Vermögen und Schulden berühren Beispiel: Einkäufe, Verkäufe, Lohnzahlungen, Dienstreisen, Mietzahlungen, Mieteinnahmen, Abschreibungen 13.2 Nennen Sie die Bestandteile des Jahresabschlusses für Einzelunternehmen und erklären Sie davon einen Bestandteil. - Bilanz: ◦gibt Auskunft, woher das Kapital eines Unternehmens kommt (Passiva-Seite) und wo es eingesetzt wurde (Aktiva-Seite) ◦ ist die kurzgefasste Gegenüberstellung von Vermögen und Kapital (Schulden) - Gewinn- und Verlustrechnung: ◦ stellt Erträge und Aufwendungen eines bestimmten Zeitraumes dar ◦ Weist dadurch Art, Höhe und Quellen des unternehmerischen Erfolgs aus ◦ überwiegen Erträge, ist der Erfolg ein Gewinn – andernfalls ein Verlust 13.3 - 13.4 Worin besteht der Unterschied zwischen „Inventur“ und „Inventar“. Inventur: Erfassung aller vorhandenen Bestände eines Unternehmens (Vermögenswerte und Schulden) zu einem best. Zeitpunkt Inventar: Bestandsverzeichnis - in dem alle Vermögensteile und Schulden nach Art, Menge und Wert aufgeführt sind = Ergebnis einer Inventur Nach welchen Verfahren kann die Gewinn‐ und Verlustrechnung durchgeführt werden? Nenne Sie einen wesentlichen Unterschied zwischen beiden Verfahren. - Gesamtkostenverfahren: ◦ Gruppierung nach Kostenarten (Materialkosten, Personalkosten, Abschreibungen) - Umsatzkostenverfahren: ◦ Gruppierung der Kosten nach Funktionsbereichen (Produktion, Vertrieb, Verwaltung) Einführung in die BWL, WS 2010/2011 – www.BHP.isdrin.de - Seite 17