Neue Entwicklungen seit dem IPCC-Klimabericht (2007) Peter Lemke Coordinating Lead Author IPCC Fourth Assessment Report Chapter 4 Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung Bremerhaven Institut für Umweltphysik Universität Bremen Klimaänderungen Natürliche Ursachen: Externe: Sonne (zurzeit sehr konstant) Änderung der Umlaufbahn (lange Zeitskalen, >20.000 Jahre) Interne: Rückkopplungen im Klimasystem, Nichtlinearitäten Anthropogene (menschliche) Ursachen: Änderungen der Landoberfläche CO2-Emissionen Ernährung The Challenge: Food Security Global Crop Cover Change 1700 to 1992 BIOME 300 Fraction of Grid Cell in Croplands CO2 CO2 Anstieg: Landnutzung: CO2-Emission: 22% 78% The Challenge: Sustainable Energy Inhalt 1.Energiebilanz der Erde 2.Klima-Beobachtungen 3.Blick in die Zukunft Inhalt 1.Energiebilanz der Erde 2.Klima-Beobachtungen 3.Blick in die Zukunft Klimasystem Planetare Gleichgewicht: StrahlungsTemperatur 255 K = -18°C -------------Natürliche Treibhausgase Oberflächentemp. 288 K = +15°C Inhalt 1.Energiebilanz der Erde 2.Klima-Beobachtungen 3.Blick in die Zukunft Atmosphärische Gaskonzentrationen aus Eiskernen 385 Zeit (in 1000 Jahren vor heute) IPCC, AR4 (2007) Atmosphärischer CO2-Gehalt: Mauna Loa (1958-2008) NOAA ESRL Data; www.esrl.noaa.gov/gmd/ccgg/trends/ Global gemittelte Temperaturen steigen schneller mit der Zeit Die wärmsten 14 Jahre: 1998,2005,2003,2002,2004,2006,2001, 2007,1997,1995,1999,2008,1990,2000 Periode Rate 50 0.128±0.026 100 0.074±0.018 Jahre °C/Dekade Aktualisiert von IPCC AR4 (2007) Temperaturanstieg in Deutschland größer als im globalen Mittel Meereis-Ausdehung NH Trend: -2.7% pro Dekade SH Trend: nicht signifikant Aktualisiert von IPCC AR4 (2007) Arktische Meereis-Ausdehung im Sommer Sommer-Minimum (-7.4% pro Dekade) 2008 1978 2007 Sept 2007 Aktualisiert von IPCC AR4 (2007) Wie misst man die Dicke des Meereises? Bohren EM sounding U-Boote und verankerte ULS Rothrock et al. (2008) Central Arctic 1980: 3.42 m 2000: 2.29 m Messungen der Meereisdicke EM bird EM Meereis-Dickenprofile HEM-Bird Thickness Profiles and probability distribution 6 km AWI Meereis-Gruppe (Arctis, 2001) DickenHäufigkeitsverteilung Variabilität der Meereisdicke im Transpolaren Driftstrom (1991, 1996, 1998, 2001, 2004 & 2007) 2007 2004 Haas, 2004 Rabenstein, Hendricks,Leinweber, 2007 Beitrag von Gletschern zum Meeresspiegelanstieg seit 1961 1911 2001 Morteratsch Gletscher Massenverlust von Gletschern und Eiskappen: 0.37 ± 0.16 mm yr-1, 1961-1990 0.77 ± 0.22 mm yr-1, 1991-2004 Verstärkter Gletscherrückgang seit Beginn der 1990er Lemke et al. (2007) IPCC AR4, Chapter 4 Directly and geodetically measured data G. Kaser 1.1 – 1.4 mm SLE yr-1 Cogley, Ann. Glac. (2009) Grönländischer Eisschild schrumpft Grönlands Massenverlust steigt durch Gletscherabfluss und Schmelzen Grönland gewinnt Masse im Inneren, aber verliert mehr am Rand Lemke et al. (2007) IPCC AR4, Chapter 4 Grönländischer Eisschild schrumpft stärker R. Alley tan+orange=snowfall-melt-assumed discharge; green+violet primarily altimetry; red=snowfallmelt-discharge; dark blue=GRACE; light blue=assessment; updated from Alley et al., 2007 Beitrag des Eises zum Anstieg des Meeresspiegels 1.2 0.4 mm/Jahr 31 cm/100 Jahre Neue Daten zur Eisschmelze: ~2.0 mm/Jahr IPCC AR4 Inhalt 1.Energiebilanz der Erde 2.Klima-Beobachtungen 3.Blick in die Zukunft CO2 Emissionen (Milliarden Tonnen Kohlenstoff) Szenarien der wirtschaftlichen und technologischen Entwicklung 30 25 20 2000 2020 2040 2060 2080 2100 15 10 5 3 0 A2 A1B B1 2.5 2 ppmv CO2 Konzentrationen Projektionen der globalen Erwärmung CO2 Äquivalent: 600 -> 1550 IPCC AR4 Projizierte Ausdehnung des arktischen Meereises Sommer IPCC AR4 In einigen Szenarien verschwindet das arktische Meereis im Sommer 2080 Heißer Sommer 2003 – normal in 2050, kühl in 2070? Raupach et al. 2007 PNAS (with 2006 and 2007 from CDIAC) …und wie geht es weiter? Die nächste Eiszeit kommt bestimmt! … aber erst in einigen zehntausend Jahren!!! Unser Problem sind die nächsten 100 Jahre. Herausforderungen Anpassung: Meeresspiegelanstieg - Deiche erhöhen Schutz gegen Überschwemmungen Katastrophenschutz (Extremwetter) Hitzewellen Vermeidung Energieeinsparungen CO2-Vermeidung (CCS) Alternative Energietechnologien Was tun? Vermeidung Energieeffizienz erhöhen Infrastruktur modernisieren (Nahverkehr, Stromnetze, …) Entwicklung „sauberer“ Technologien (Energieproduktion, …) Anreize für Investitionen in kohlenstoffarmes Wachstum Unterstützung der Energieforschung Solarkraftwerke, Speicherung von Ökostrom, CO2-Lagerung Siehe auch: Edenhofer, Stern (2009), Towards a Global Green Recovery Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!