International façade Ein Planungstool zur Ermittlung der Anforderungen von Fassaden in verschiedenen Klimazonen Dipl.-Ing. M. Bilow, TU Delft, Delft, Niederlande Kurzfassung Dem Wunsch des Internationalen Stils nachkommend, entstehen weltweit vollverglaste Bürogebäude. Diese Bürogebäude und deren Fassaden erfordern den massiven Einsatz von Technik und Energie, das Ziel des Forschungsvorhabens ist die Erstellung eines Planungstools mit dessen Hilfe sich die Anforderungen an Fassaden in verschiedenen Klimazonen aufzeigen lassen, um dem Architekten in der frühen Planungsphase Möglichkeiten zur sinnvollen Kombination von Fassadentechnologien und haustechnischen Komponenten aufzuzeigen. Das Ergebnis soll Gebäude ermöglichen, die nicht gegen, sondern mit dem vorherrschenden Klima einen behaglichen Aufenthalt und einen energetisch reduzierten Betrieb ermöglichen. 1. Hintergrund Niemand nimmt nur die Badehose mit, wenn er im Dezember nach Moskau reist, genauso wenig wird man dick gefütterte Wintermäntel bei Reisenden nach Dubai finden. Unsere Erfahrung bringt das Wissen mit, welche Temperaturen uns erwarten, wenn wir uns auf eine Reise in ein anderes Land begeben. Und genau so wie wir anhand der Urlaubsbilder auf das Klima in dem das Bild aufgenommen worden ist schließen können, so können wir auch die Herkunft von verschiedenen Bewohnern aus unterschiedlichen Klimazonen relativ gut an ihrer Kleidung und deren Behausungen erkennen. Jede Klimazone hat ihre eigene Hülle. Diese Hülle spiegelt sich sowohl in der Kleidung als auch in der Architektur wieder. Die Materialien die Verwendung finden sind auf regionale Verfügbarkeit hin ausgelegt und je nach Wechsel der Jahreszeiten oder äußeren Einflüsse anpassbar. Die Inuit als Bewohner der nordischen Arktisregion beziehen beispielsweise ihre Materialien zum großen Teil aus der Vollverwertung der gejagten Tiere. Diese Tiere liefern neben Fleisch und Fett für die Ernährung auch Felle und Leder für die Herstellung von Kleidung und Unterkunft. Der häufig falsch verwendete Begriff Eskimo wurde mit Rohfleischesser übersetzt, die richtige Bedeutung lautet aber nach der Sprache der Cree eines großen nordamerikanischen Indianervolkes viel treffender Schneeschuhmacher, der den Umstand der autonomen Selbstversorgung der Inuit passender erklärt. Traditionelle Bauweisen sind weltweit immer an die vor Ort verfügbaren Ressourcen und an das Klima angepasst. Stets versuchte man mit eigenen Mitteln das Optimum an Behaglichkeit zu erreichen. Blickt man heute auf die aktuellen Bauvorhaben die in den Boomtowns der Welt entstehen, scheint dieses Wissen vollständig verdrängt worden zu sein. Der Internationale Stil - der als Synonym für Weltoffenheit, Erfolg aber auch Macht und Reichtum mit vollverglasten und den Elementen zu trotzenden Gebäuden - scheint das Wissen um energieeffiziente Bauweisen und die Ausnutzung der lokalaktiven Energien verdrängt zu haben. Der Vergleich ist provokant, traditionelle Architektur bezieht sich in den meisten Fällen auf Wohngebäude und der erreichbare Komfort ist eher mit „Ertragen“ zu beschreiben als „sich wohl fühlen“. Aktuelle Gebäude egal an welchem Standort sie errichtet werden, haben höhere Anforderungen als die traditionellen Bauweisen in der Lage wären zu erfüllen. Bürogebäude, bedingt durch ihre differenzierten Anforderungen stellen nocheinmal ein höheres Anforderungsprofil an Planer und Ausführende. Sicherlich werden wir in Dubai nicht Hochhäuser aus Lehm errichten können, wohl aber aus den jeweiligen traditionellen Bauweisen lernen können, um mit den vorherrschenden Klimaverhältnissen zu arbeiten, als mit aller Kraft – häufig in Form von riesigen Klimaanlagen und dementsprechend hohen Energieverbräuchen– dagegen anzukämpfen. 2. Zielsetzung des Forschungsvorhabens Als Ziel einer Forschungsarbeit an der TU Delft mit dem Titel „ International Facade“ soll ermittelt werden welche Anforderungen an Gebäudehüllen gestellt werden, die in verschiedenen Klimazonen errichtet werden sollen. Als Resultat ist nicht die Entwicklung einer Fassade, die als Produkt in jeder Klimazone eingesetzt werden kann, sondern ein Anforderungsprofil die in Form einer Guideline für Architekten helfen soll, um in der frühen Planungsphase bereits Anhaltspunkte für die Fassadengestaltung liefern soll. Die zentrale Frage der Arbeit lässt sich in folgender Fragestellung zusammenfassen: „Wie und mit welchen Methoden kann eine Bürofassade gestaltet werden, die ein Optimum an Komfort und den wirtschaftlichen Betrieb des Gebäudes in verschiedenen Klimazonen unterstützt?“ Das Thema lässt sich mit dem Reisen auf dem Wasser vergleichen, jeder kann Motorboot fahren, wenn man in der Lage ist die Rechnung für den Treibstoff zu zahlen. Möchte man sich hingegen wirtschaftlicher über das Wasser bewegen kann man Segeln. Beim Segeln muss man jedoch die Techniken beherrschen, mit denen man sich die Kraft des Windes zu Nutze macht. Wer niemals das Kreuzen vor dem Wind gelernt hat, der wird sich nur schwerlich in einem Segelboot auf dem Wasser bewegen können. Das Ziel ist also: Segeln lernen! Wie aber lernt man Segeln mit Gebäuden? Um die Forschungsarbeit auf ein überschaubares Maß für die ersten Schritte zu fokussieren sind acht Boomtowns die sich über den Globus erstrecken und ein Gros der Klimazonen abdecken, in denen vermehrt gebaut wird, ausgewählt worden. Innerhalb dieser Boomtowns soll der derzeitige Technologiestand des Bauens aufgezeigt werden, parallel dazu werden Prinzipien des klimagerechten Bauens analysiert und auf ihre Transfermöglichkeit hin untersucht. So sind beispielsweise die Abluftkamine in Pakistan ein effizientes Prinzip um die vorherrschende Hauptwindrichtung zur natürlichen Durchlüftung des gesamten Gebäudes herangezogen werden kann. Das Prinzip der thermischen Masse die bedingt durch ihre langsame Erwärmung und Temperaturpufferung Räume vor Überhitzung schützen kann, wie sie in vielen arabischen Lehmbauten bis hin zu den Erdwohnungen in Süd China zu finden sind, bei denen die gesamte Nutzfläche unterirdisch angeordnet ist, dient als weiteres Beispiel klimagerechten Bauens. Um bei der Metapher des Segelns zu bleiben wird eine Klimaanalyse der Arbeit vorangestellt um den „Wind“ besser verstehen zu lernen. 3. Verwendung von Psychrometric Charts / Carrier Diagramm 3.1 Grundlagen des Carrier Diagramms In der Bauphysik und in der Klimatechnik ist das Mollier Diagramm oder h-x Diagram bestens bekannt, mit Hilfe dieses Diagramms lassen sich die zur Klimatechnik gehörenden LuftZustände und Luft-Zustandsänderungen grafisch darstellen und berechnen. Im Internationalen Gebrauch wird es als Carrier-Diagramm oder Psychrometric Chart mit vertauschten Achsen verwendet. Der Name Carrier beruht hier auf den Namen des Erfinders der Klimaanlage Willis Carrier, dessen Firma heute noch unter diesem Namen Klimageräte herstellt. Im weiteren wird das Carrier Diagramm als Grundlage des international ausgelegten Forschungsarbeit genutzt. Auf der x-Achse des Diagramm ist die Temperatur in °C angegeben und auf der y-Achse die absolute Feuchte in Gramm pro kg trockene Luft abgetragen. Der Wärmeinhalt h (Enthalpie) wird in KJ/kg angegeben und verläuft diagonal von oben links nach unten rechts. Genauere Informationen zum Wärmeinhalt der Enthalpie werden an dieser Stelle ausgelassen, da diese Funktion des Diagramms für die weiteren Betrachtungen nicht von Bedeutung ist. Verfolgt man die Zustandsänderungen der Luft, die man mit Hilfe des Psychrometric Charts eintragen kann, lassen sich eindeutige Richtungen ablesen wenn die Luft hinsichtlich Ihrer Eigenschaften und Parametern verändert werden soll. Das Bild 1 zeigt die möglichen Zustandsänderungen denen die Luft unterzogen werden muss oder kann, um sie den Anforderungen anzupassen. So ist beispielsweise die trockene Zufuhr von Wärme als Heizvorgang von links aus niedrigen Temperaturen parallel zur x-Achse zu verzeichnen. Sobald Temperatur und Feuchte reguliert werden müssen verlaufen die Zustandsänderungen in diagonaler Richtung, wie die Grafik leicht verständlich darstellt. Bild 1: Zustandsänderungen der Luft im Carrier Diagramm eingetragen 3.1. Überlagerung des Komfortbereichs Neben den Zustandsänderungen der Luft lassen sich ebenfalls die thermische Behaglichkeit, die den Komfort eines Menschen in einem Raum beschreibt in das Diagramm eintragen. Die thermische Behaglichkeit lässt sich als umschriebenen Bereich von Temperatur, absoluter sowie relativer Feuchte beschreiben. Ausgehend von den Festlegungen nach ASHRAE ( American Society of Heating, Refrigeration and Air-Conditioning Engineers ) also der amerikanischen Vereinigung der Heizungs-und Klimaingenieure, die als internationalen Komfortparameter anerkannt sind. Diese Festlegungen sind zwar für den Bereich der natürlichen Belüftung mit erhöhtem Toleranzbereich der Nutzer kritisch betrachtet, dienen aber in diesem Verfahren als vorläufiger Anhaltspunkt. Der Komfortbereich wie im Bild 2 illustriert, wird durch eine Minimaltemperatur von 20°C, einer relativen Mindestfeuchte von 30%, dem Temperaturmaximum von 26°C und einer relativen Maximalfeuchte von 65% umschrieben. Die absolute Feuchte von 11.5g pro kg trockener Luft begrenzt zudem noch diesen Bereich. 12g/kg werden bereits als schwül empfunden, ein Schwimmbad wird bei ca. 14g absolute Feuchte betrieben um ein Gefühl für die absolute Feuchte zu vermitteln. Solang sich die Temperaturen in diesem Behaglichkeitsbereich befinden fühlt sich der Nutzer wohl. Überlagert man nun die Inhalte der Luftkonditionierung und den Behaglichkeitsbereich dient diese Grafik bereits der Auswahl geeigneter Strategien der Luftaufbereitung zur Erreichung der Komfortzone. Bild 2 : Eintragen des Komfortbereichs nach ASHRAE und der Bereich natürlicher Lüftung in das Carrier Diagramm Um die Komfortzone lässt sich ein weiterer Bereich ziehen, der die Möglichkeit natürliche Lüftung beschreibt. In diesem Bereich ist die Luft noch der innerhalb der Komfortzone ähnlich, die Ausweitung beinhaltet dabei das Phänomen, das sich der Nutzer bei freier individueller Lüftung beispielsweise über ein Fester eine größere Feuchte- und Temperaturschwankung zulässt. 3.2. Klimaanalysen Ausgehend von langjährigen Wettermessungen erstellt man Testreferenzjahre die das Klima einer Stadt oder Region abbilden. Da ein Zeitraum von 30 Jahren in die Erstellung dieser Testreferenzjahre eingeflossen ist und zudem alle Extreme ebenso integriert wurden bildet ein Testreferenzjahr die beste Grundlage für die Analyse der klimatischen Bedingungen in einer Region. Aus den Wetterdaten lassen sich Temperaturverlauf und Feuchtegehalt der Luft entnehmen, diese lassen sich dann als Koordinate aus Temperatur und absoluter Feuchte in das Psychrometric Chart eintragen. Die Abbildung 3 zeigt die Testreferenzjahre von Abu Dhabi, Singapur und Berlin als Punktwolke. Diese Punktwolke ist wie der Fingerprint einer Stadt charakteristisch und lässt auf die Klimazone und die vorherrschenden Luftkonditionen schließen. Jede Klimazone hat ihre spezielle typische geometrische Ausdehnung, das Diagram in Bild 4 fasst diese charakteristischen Merkmale der Punktwolken zusammen. Überlagert man nun diese Punktwolken in die zuvor vorgestellte Grafik in Bild 2 lassen sich die Luftkonditionierungsmaßnahmen aufzeigen, die man vornehmen muss, um die Behaglichkeitszone zu erreichen. Bild 3: Die Testreferenzjahre von Abu Dhabi, Singapur und Berlin zeigen eine deutlich unterscheidbare Signatur im Carrier Diagram Bild 4: Aus den jeweiligen Punktwolken der untersuchten Städte lässt sich die Klassifikation der Klimazonen ableiten 3.3. Überlagerung von Fassaden und haustechnischen Komponenten Ausgehend von den Grundlagen der Wetteranalyse und der vorangegangenen Untersuchungen kann man sich aus technischer Sicht die verschiedenen haustechnischen Komponenten und Fassadentechnologien auf ihre Möglichkeit der Luftkonditionierungsfähigkeit hin betrachten und als erste Einschätzung in die Grafik eintragen. Die verschiedenen Doppelfassadentechnologien wie Kastenfensterfassaden, Zweite Haut Fassaden oder Korridorfassaden eignen sich bevorzugt zur natürlichen Lüftung in exponierter Lage. [1] Diese Fassaden lassen sich nahe der Behaglichkeitszone im erweiterten Bereich der natürlichen Lüftung in das Psychrometric Chart eintragen. Komponentenfassaden, die über integrierte haustechnische Komponenten wie dezentrale Klimageräte verfügen, sind neben der klassischen zentralen Klimaanlage oder dezentralen Klimageräten die fassadennah angebracht sind, in der Lage sowohl die Temperatur als auch die Feuchte auf ein niedrigeres Niveau zu bringen. Sie lassen sich im feuchtwarmen Bereich oben rechts im Diagramm eintragen. Betonkernaktivierung, Kühlsegel und Kühldecken lassen sich als technische Komponenten der reinen Kühlung eintragen. In den Bereich der Kühlung und Befeuchtung lassen sich wieder die Komponentenfassade sowie die zentrale als auch dezentrale Klimaanlage einzutragen. Für den Heizfall lassen sich klassische Konvektoren im Brüstungsbereich sowie auch im Unterflurbereich sowie Radiatoren eintragen. 3.4. Überlagerung von Klimaanalysen Blendet man zusätzlich in die Grafik die Punktwolke eines Testreferenzjahres einer zu untersuchenden Stadt ein, lässt sich sehr einfach die Anforderung der Fassade und Haustechnik an diese Klimazone oder das zu beplanende Gebiet ablesen. Betrachten wir uns beispielsweise das Klima von Las Vegas in Bild 5 lässt sich daraus ableiten, das die Fassaden und haustechnischen Komponenten die Anforderungen Heizen, Kühlen und Befeuchten erfüllen müssen. Bild 5: Überlagerung der Fassaden und haustechnischen Komponenten und das Testreferenzjahr von Las Vegas lassen die Anforderungen in dieser Klimazone deutlich werden. Zur einfachen Lesbarkeit der Grafik wird diese in Bereiche aufgeteilt werden um klarere Definitionen daraus ableiten zu können. Der vorgestellte Ansatz ist noch nicht wissenschaftlich exakt bestimmt, einzelne Untersuchungen und Berechnungen müssen folgen, um die Leistungsfähigkeit und deren einzelne Einordnung in die Grafik genau zu bestimmen. 4. Fazit Als erste Erkenntnis kann die Grafik bereits eine deutliches Entwicklungspotential von dezentralen Fassaden oder Komponentenfassaden aufzeigen. Betrachtet man sich die Leistungsfähigkeit von diesen Komponenten genauer im Detail, beispielsweise für das Planungsgebiet Singapur (Bild 6) . Die Anforderungen an Fassaden in diesem Gebiet sind Kühlen und Entfeuchten. Betrachtet man die zuvor entwickelte Grafik sind dezentrale und zentrale Klimaanlagen neben der Komponentenfassade wie sie beispielsweise beim Capricorn Gebäude in Düsseldorf von Gatermann und Schossig eingesetzt wurde, sinnvoll. (Bild 7) Die Zentrale Klimaanlage ist in der Lage kontrolliert zu entfeuchten, im Prinzip kühlt man dabei die Luft so weit herunter, bis Tauwasser ausfällt, die Temperatur und die absolute Feuchte sinkt dabei weiter. Danach wird die Luft die nun stark abgekühlt wurde wieder erwärmt um den Anforderungen der Komfortzone zu entsprechen. Das ausgefallene Tauwasser wird zentral abgeführt. Dezentrale Klimaeinheiten sind jedoch bisher nur in der Lage unkontrolliert zu entfeuchten, d.h. die Luft wird abgekühlt, dadurch sinkt die absolute Feuchte zwar - eine Erreichung der Komfortzone ist aber nicht möglich. Was bedeutet das für die Baupraxis? In allen Tropischen und Subtropischen Klimazonen können hoch entwickelte HightechFassaden mit integrierten Klimakomponenten nicht eingesetzt werden, hier ist nach wie vor der Einsatz von großen zentralen Klimazentralen notwendig. Wollen wir uns weiter mit hoch entwickelten Fassaden und haustechnischen Komponenten dem internationalen Markt stellen, bestehet Entwicklungsbedarf und -potential in Technologien, die auf diesen Markt und deren klimatischen Anforderungen abgestimmt sind. Das Thema der Entfeuchtung spielt für den Betrieb von Gebäuden in tropischen und subtropischen Gebieten eine elementare Rolle. Bild 6: Überlagerung der Grafik mit dem Testreferenzjahr von Singapur deutlich sind die Anforderungen Kühlen und Entfeuchten ablesbar Bild 7: Komponentenfassade des Capricorn Gebäudes in Düsseldorf von Gatermann und Schossig mit fassadenintegrierten dezentralen Klimamodulen in den unverglasten Bereichen Die Möglichkeit der natürlichen Lüftung ist momentan mit keiner Fassade realisierbar. Als mögliche Entwicklungen sind Elemente denkbar die beim Durchströmen von Außenluft an kalten Rohrregistern ihre Luftfeuchtigkeit durch Kondensation verringern und dann als individuell zu steuernde Lüftung ein Plus an Raumkomfort bieten könnten. Weiter sind Kühlmaßnahmen wie Kühldecken oder Betonkernaktivierungen, die in Mitteleuropa häufig Verwendung finden in diesen Klimazonen nicht verwendbar. Bedingt durch die hohe Temperatur und die hohe Luftfeuchtigkeit würde unter den gekühlten Decken schnell der Taupunkt unterschritten und Kondenswasser in Form von Regen herabfallen. Im weiteren Verlauf des Vorhabens soll der vorgestellte Ansatz zu einem leicht lesbaren Planungstool weiterentwickelt werden, bei dem sich zusätzlich die Energiemenge prognostizieren lassen soll, die aufgewendet werden muss um aus den jeweiligen Klimazonen den behaglichen Bereich zu erreichen. Weiter sollen beispielsweise Untersuchung zum Wind und weiteren Klimakonditionen Anforderungen und Hilfestellungen für die frühe Planungsphase des Architekten aufzeigen, um Gebäude zu entwickeln, die sich der Einflüsse ihrer Umgebung bedienen als gegen sie anzukämpfen – kurz gesagt, in der Lage sind zu Segeln! [1] Typisierung der Fassaden siehe: Knaack, U.; Klein, T.; Bilow, M.; Auer, T.: „Prinzipien der Konstruktion – Fassaden“ , Berlin: Birkhäuser 2007