Übungen zur KM 1: Quanten-, Atom- und Molekülphysik WiSem 2011/2012 Prof. Dr. K. Fauth Übungsblatt Nr. 2 1. Wärmeleitfähigkeit eines Gases Die Größe von Atomen läßt sich aus den Transportkoeffizienten eines Gases bestimmen. Beispielsweise kann man aus der Wärmeleitfähigkeit auf die mittlere freie Weglänge und damit auf den Wirkungsquerschnitt bzw. den Atomradius schließen. Leiten Sie den mikroskopischen Zusammenhang zwischen Wärmeleitfähigkeit und mittlerer freier Weglänge her. Hinweis: Gehen Sie hierfür davon aus, dass sich ein stationärer Zustand eingestellt hat, charakterisiert durch einen konstanten Temperaturgradienten ∂T ∂x . Also wird jedem Ort x eine Temperatur T(x) zugeordnet. Nehmen Sie nun an, dass ein Atom unmittelbar nach einem Stoß „im Gleichgewicht“ ist mit dieser lokalen Temperatur am Ort des Stoßes. Machen Sie ferner die vereinfachende Annahme, dass Sie dieses Gleichgewicht dadurch repräsentieren können, dass sie jedem Atom (wiederum unmittelbar nach jedem Stoß) die mittlere kinetische Energie 3 2 k B T ( x Stoß ) zuschreiben. Bilanzieren Sie schließlich am Ort x die Wärmeströme entlang und entgegen des Temperaturgradienten. (Für weitere Hinweise siehe ggf. z.B. Demtröder oder Gerthsen). 2. Geladene Teilchen in kombinierten elektrischen und magnetischen Feldern a) Zeigen Sie, dass durch die Überlagerung eines statischen elektrischen und magnetischen Feldes (mit E⊥B⊥ v ) ein Geschwindigkeitsfilter (sog. Wien-Filter) für geladene Teilchen realisiert werden kann, wenn diese die Felder ohne Ablenkung passieren (kurze Rechnung). b) Argonionen durchlaufen den skizzierten Versuchsaufbau: LE LD r B⊗ E ∆x Bestimmen Sie die Ladung der Ionen (r = 1m, B = 0,457T, E = 1kV/cm, LE = LD = 1m, ∆x = 15cm, E⊥B⊥v ). Übungen zur KM 1: Quanten-, Atom- und Molekülphysik 3.) WiSem 2011/2012 Prof. Dr. K. Fauth Bestimmung der spezifischen Ladung Eine sehr genaue Bestimmung der spezifischen Ladung erlaubt der folgende Versuchsaufbau: An einer Heizspirale H werden Elektronen erzeugt und durch die angelegte Spannung UB beschleunigt. Die Spalte S1 und S2 liegen auf einer Achse und blenden einen schmalen Elektronenstrahl aus. An den Kondensatoren C1 und C2 der Länge d1 und d2 mit einem Abstand l voneinander liegt eine Wechselspannung gleicher Frequenz und Amplitude an (U1 = U2 = U0 sinωt). a) Zeigen Sie, dass (bei geeigneter Wahl von UB und ω) i.A. 2 Leuchtpunkte auf dem Schirm zu erkennen sind. b) Zeigen Sie für den Spezialfall, dass nur noch 1 Punkt am Schirm zu erkennen ist, wie aus der Kenntnis der Beschleunigungsspannung UB und der Frequenz ω an den Kondensatoren die spezifische Ladung e/m bestimmt werden kann. 4. Licht und Elektron: anything goes? Begründen mit einer kinematischen Rechnung, dass ein freies Elektron (fassen Sie dieses als Teilchen auf) Licht in Form eines Photons (fassen Sie dieses als Teilchen auf, mit Impuls hc/λ und Energie hν) nicht einfach vollständig absorbieren kann. [Hinweis: überlegen Sie, welche Situation vor bzw. nach der Absorption vorliegen müsste.] Suchen Sie eine geeignete physikalische Begründung dafür, dass dies nicht geht. Suchen Sie ebenfalls nach einer geeigneten graphischen Darstellung dieses Umstandes (Illustration von Energien & Impulsen). 5. Spezifische Wärme eines Ensembles identischer viel-Niveau-Systeme Betrachten Sie (analog zur Aufgabe 5 des letzten Übungsblatts) ein Ensemble von identischen Objekten, welche sich in abzählbar unendlich vielen, energetisch äquidistanten Zuständen befinden können, wobei es einen energetisch günstigsten Zustand gebe (Setzen Sie o.B.d.A. E0=0). Wiederum befinde sich das Ensemble im thermischen Gleichgewicht mit einem Wärmereservoir der Temperatur T. a) Wie viele der Objekte befinden Sich im Mittel im Zustand der Energie En=nq∆E ? b) Bestimmen Sie die innere Energie des Ensembles. Welchen Bezug besitzt sie zur Energie eines einzelnen Objekts im Ensemble? c) Berechnen Sie die spezifische Wärme dieses Ensembles. Vergleichen Sie Ihr Ergebnis mit den Aussage des Gleichverteilungssatzes der Energie und/bzw. des Dulong-Petit-Gesetzes.