Gesundheits-Ratgeber-Seite Die Kinderarzt-Sprechstunde: Dr. med. Margret Pohl – Fachärztin für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Pädiatrische Gastroenterologin – beantwortet Fragen aus ihrer Mommenheimer Kinderarztpraxis – heute zum Thema: Virusinfektion und bakterielle Infektion – Gemeinsamkeiten, wesentliche Unterschiede und Behandlungsmöglichkeiten. Dr. Margret Pohl beantwortet auch Ihre Fragen in der nächsten Ausgabe. Schreiben Sie an: sprechstunde@ kinderarztpraxis-mommenheim.de Bakterielle und virusbedingte Infektionen sind beide durch das Eindringen der Krankheitserreger in einen Organismus mit der entsprechenden Reaktion in Form einer Erkrankung gekennzeichnet. Wie schwer eine Krankheit dann abläuft hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren wie Immunsituation des Menschen, Erregerdichte und krankmachendes Potential des einzelnen Erregers ab und ist am Anfang einer Erkrankung nicht absehbar. Derselbe Erreger kann bei einem Menschen nur eine leicht, kaum spürbare beim anderen Patienten eine schwere, hochfieberhafte Erkrankung hervorrufen. Erschwerend für die Auswahl der richtigen Therapie ist, dass bei einem primär virusbedingten Infekt manchmal eine sekundäre, also erst im zweiten Schritt bakterielle Infektion hinzukommt. Man geht heute davon aus, dass die üblicherweise auftretenden Infekte in über 90 Prozent primär virusbedingt sind. Deshalb muss ein zu schneller und früher Antibiotikumeinsatz sehr gut überlegt werden und ist nur dann sinnvoll, wenn eine bakterielle Beteiligung eindeutig feststellbar ist. Neue, unkompli- zierte Bluttest sollen in Zukunft helfen eine bakterielle Entzündung von einer virusbedingten schnell zu unterscheiden, um eine ungerechtfertigte Antibiotikatherapie vermeiden zu können. Die Therapie der Wahl bei einer schwereren bakteriellen Entzündung bleibt aber die Gabe eines Antibiotikums, bei einer virusbedingten Entzündung sind das in der Regel symptomorientierte Maßnahmen wie ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Fiebersenkung und Bettruhe. (c) by: www.imdialog-marketing.de Vorbeugend kann gegen viele virusbedingte, aber auch bakterielle Infektionen bzw. deren Komplikationen heute geimpft werden, wobei der Impfschutz unterschiedlich lang anhält. Mit der allgemeinen Lebensführung kann ein ganz wichtiger, vorbeugender Schutz gegen Erkrankungen geleistet werden, angefangen z.B. bei ausreichender körperlicher Betätigung in frischer Luft, der richtigen Ernährung bis hin zu ausreichendem Schlaf.