G e sundhe it Foto: Corbis Infektionsgefahr Bakterielle Erkrankungen der Haut Bakterielle Hautinfektionen sind weit verbreitet. Oftmals sind sie harmlos: Haarbalgentzündungen etwa sind lokal begrenzt und mit entsprechenden Cremes leicht zu behandeln. Manche Erkrankungen wie eine Wundrose oder eine Phlegmone können lebensgefährlich werden. A uf jeder gesunden Haut leben Bakterien. Die Besiedelung mit Mikroorganismen beginnt schon bei der Geburt. Diese physiologische Hautflora des Menschen macht nicht krank. Sie schützt unseren Organismus sogar. Wenn das 162 Immunsystem aber geschwächt ist oder die Hautbarriere beeinträchtigt, können Bakterien in tiefere Hautschichten eindringen und auch dort zu Infektionen führen. Einige bakterielle Hautinfektionen sind hochansteckend, während bei anderen wiederum keine Ansteckungsgefahr besteht. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Typen von Infektionen: örtliche Hautinfektionen und systemische Infektionen, bei denen die Haut mit beteiligt ist – ein Überblick. ■ Follikulitis: Die häufigste bakterielle Infektion der Haut ist die Haarbalgentzündung (Follikulitis), die man gemeinhin auch „Pickel“ nennt. Man sieht stecknadelkopfgroße Eiterbläschen, durch die ein Haar hindurchtritt, sowie eine umgebende Rötung. Der Erreger ist in aller Regel Staphylococcus aureus. Die Infektion ist meist lokal begrenzt und KOSMETIK international 3/2008 G e sundhe it harmlos. Sehr häufig sieht man Follikulitiden bei Männern im Bartbereich. Zur ihrer Behandlung werden meist desinfizierende und antibakterielle Tinkturen, Gele oder Cremes eingesetzt. ■ Furunkel: Darunter versteht man eine tiefreichende, schwere Entzündung an den Haarfollikeln, die mit einer Eiterpfropfbildung einhergeht. Bei einer großflächigen und besonders starken Entzündung mehrerer Haarfollikel spricht man von einem Karbunkel. Vorsicht im Kopfbereich Ansteckende Sache Bei der Impetigo contagiosa bilden sich auf der Haut zunächst kleine rote Flecken und dann Bläschen oder Blasen, die von einem entzündlichen Randsaum umgeben sind. Die Läsionen enthalten eine wasserklare Flüssigkeit und bilden später eitergefüllte Pusteln. Dieses frühe Krankheitsstadium sieht man in der Praxis aber selten. Denn die Bläschen platzen rasch auf und bilden größere Hautveränderungen. Dann zeigt sich das tyKOSMETIK international 3/2008 Mit Jentschura’s Jent schura’sRegenata® Regenat a zu schöner und gesunder Haut Wohlfühlgewicht Vitalität Seit über drei Jahren erfreut sich Jentschura’s Regenata® als wirkungsvolles Kurangebot stetig wachsender Beliebtheit. Heute sind Sie eingeladen, an diesem Erfolg teilzunehmen. Profitieren Sie mit Ihrem zukünftigen „Institut für basische Körperpflege“ von unseren Erfahrungen. 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Ist noch keine abszessartige Einschmelzung erfolgt, versucht man diese durch Ichthyol-haltige Verbände zu fördern. Danach wird der Abszess durch eine kleine Inzision eröffnet und der Eiter entleert. Nachbehandelt wird mit antiseptischen oder antibiotischen Verbänden. ■ Impetigo contagiosa: Sie ist die häufigste bakterielle Hautinfektion im Kindesalter und für Kinder auch hoch infektiös, da deren Immunsystem noch nicht voll ausgereift ist. Aber auch Erwachsene können erkranken, wenngleich dies recht selten geschieht. Es handelt sich um eine bakterielle Infektion der obersten Hautschicht, die durch Streptokokken oder Staphylokokken hervorgerufen wird. Diese Keime können bei vielen Menschen in der natürlichen Flora des NasenRachen-Raumes nachgewiesen werden, ohne dass diese erkranken. Sehr häufig finden sich solche klinisch gesunden Keimträger unter Neurodermitikern. Mangelnde Hygiene, eine Störung der Immunabwehr und der physiologischen Hautbarriere können dann zur Folge haben, dass sich die Keime ausbreiten und es zu einer Infektion kommt. Dies geschieht bevorzugt in den Sommermonaten bei feuchtwarmer Witterung. Straße PLZ, Ort Telefon, e-mail per Fax an: +49 (0) 25 36 -33 10-10 Jentschura International GmbH · D-48163 Münster Tel.: +49 (0) 25 36 - 33 10-0 · Fax: +49 (0) 25 36 - 33 10-10 www.regenata.com G e sundhe it Extratipp Ihre Sorgfaltspflicht Ihnen fallen bei einem Kunden Hautveränderungen auf, die Sie nicht einordnen können? Egal ob Bläschen, Pusteln, Entzündungsanzeichen oder sich veändernde Pigmentflecken. Raten Sie Ihren Kunden im Zweifelsfall immer, sich zu einer genaueren Untersuchung an seinen Haus- oder Hautarzt zu wenden. So tragen Sie mit dazu bei, dass Hauterkrankungen rechtzeitig behandelt werden und der Kunde schnellstmöglich wieder gesund wird. pische Bild der Infektion mit seinen honiggelben Eiterkrusten. Üblicherweise treten die Läsionen vor allem im Gesichtsbereich auf, meist in der Nasen- sowie der Mundregion. Sie können sich aber auch am Hals, an der Kopfhaut und an den Händen bilden. Prinzipiell kann jede Körperstelle befallen werden. Die Inkubationszeit der Erkrankung liegt bei zwei bis zehn Tagen. Wichtig: Die Patienten sind so lange ansteckend, bis alle offenen, eitrigen Hautstellen komplett abgeheilt sind, weshalb man bei der Behandlung der Patienten besonders vorsichtig sein muss. Schnelle Verbreitung Die Übertragung erfolgt durch eine Schmierinfektion. Nicht selten kann es daher in Kindergärten und Schulen zu einer regelrechten Epidemie kommen. Einzudämmen ist sie nur durch strikte Hygienemaßnahmen, Besuchsverbote und durch Quarantäne des erkrankten Kindes. Begünstigt wird die weitere Ausbreitung der Infektion bei Kindern, die unter einer sehr empfindlichen oder trockenen Haut leiden, durch Kratzen. Die Krankheit kann auch sehr schwer verlaufen – etwa wenn die Blasen ungewöhnlich groß werden, 164 was bevorzugt in Hautfalten geschieht. Es kann dann zum Bild einer staphylokokkenbedingten epidermalen Nekrolyse kommen: einer gefährlichen Hauterkrankung. Diagnostiziert wird die Impetigo contagiosa über das klinische Bild. Zudem lassen sich die Erreger meist durch einen Abstrich aus den Eiterblasen nachweisen. Therapeutisch angezeigt ist eine lokale Antibiose und bei ausgeprägter Erkrankung auch eine systemische Behandlung mit Antibiotika. Es ist auf eine strikte Körperhygiene zu achten. Mit Bakterien kontaminierte Wäsche sollte entsprechend heiß gewaschen werden, und öffentliche Einrichtungen wie Kindergärten oder Schulen dürfen erst wieder nach der völligen Abheilung der Hautläsionen besucht werden. ■ Erythrasma: Es wird durch Bakterien des Typs Corynebacterium minutissimum verursacht. Diese Bakterien befinden sich in der obersten Schicht der Epidermis, im Stratum corneum (Hornschicht). Wird das Gleichgewicht der Hautflora gestört, kann es zur Infektion kommen. Hautfalten im Blick Das Erythrasma zeichnet sich durch scharf begrenzte, großflächige Rötungen der Haut aus, die später schuppig werden. Es tritt meist in Hautfalten auf, z. B. unter den Achseln, im Bereich der Innenoberschenkel, genital, anal oder auch unter der weiblichen Brust. Männer sind häufiger betroffen. Nicht selten findet man auch chronisch wiederkehrende Infektionen. Therapeutisch ist eine intensive Körper- und Intimpflege entscheidend. Lokal kommen Imidazol-haltige Cremes, antibakterielle Lösungen und austrocknende Puder zum Einsatz. Insbesondere bei adipösen Menschen besteht die Gefahr von chronischen Infektionen. Deshalb kann es helfen, im Leistenbereich oder unter den Brüsten Leinenläppchen einzulegen. Die gefährdeten Stellen sollten nach dem Baden oder Duschen gut abgetrocknet werden. Nur so kann eine chronische Entwicklung des Erythrasma vermieden werden. ■ Erysipel: Bei der Wundrose handelt es sich um eine bakterielle Entzündung der Lymphspalten und der kleinen Lymphgefäße, die durch Streptokokken verursacht wird. Die Bakterien dringen durch kleine Verletzungen oder Einrisse der Oberhaut in die tieferen Hautschichten vor. An den Füßen kann dies z. B. eine Fußpilzerkrankung begünstigen. Besonders leicht haben es die Erreger, wenn das Immunsystem geschwächt ist und die Abwehrkräfte nachlassen. So ist die Wundrose eine häufige Alterserkrankung. Schnelle Ausbreitung Bei der Wundrose kommt es im betroffenen Körperbereich zu einer raschen Ausbreitung der Infektion über das Lymphsystem. Sie beginnt meist mit plötzlich auftretenden Kopfschmerzen, Fieber und Schüttelfrost. Die Hauttemperatur ist ebenfalls erhöht. Innerhalb von einigen Stunden bildet sich dann eine leuchtend rote Schwellung mit Überwärmung, heftigen Druckschmerzen und vergrößerten Lymphknoten. Da sich die Entzündung entlang der Lymphbahnen ausbreitet, zeigen sich oft charakteristische zungenförmige Ausläufer. In der Regel wird das Erysipel stationär mit Antibiotikainfusionen behandelt. Wichtig ist außerdem, den betroffenen Bereich ruhigzustellen und hochzulagern. Auch die Eintrittspforte der Bakterien (z. B. Zehenzwischenraum oder Naseneingang) sollte mitbehandelt werden. In seltenen Fällen kann es zu schweren Komplikationen kommen, z. B. einer blasigen Abhebung der Haut oder einer thrombotischen Verstopfung und Entzündung der Gefäße. Wiederholte Entzündungen können die Lymphgefäße verstopfen und undurchlässig machen. Ergebnis: ein chronisches Lymphödem, die sogenannte Elephantiasis. KOSMETIK international 3/2008 G e sundhe it Phlegmone – Infektion der tieferen Hautschichten Die Phlegmone wird fast immer durch Bakterien aus der Familie der Staphylokokken oder, in selteneren Fällen, durch Streptokokken hervorgerufen. Es kommt zu einer schweren Infektion der tiefen Hautschichten mit diffuser Ausbreitung entlang der Muskeln, Sehnen und Faszien. Dabei kommt es zu einer offenen und großflächigen Eiterbildung, die mit starken Schmerzen, Schwellung, Gewebeeinschmelzung und Fieber einhergeht. Entzündungen dieser Art können prinzipiell überall vorkommen, sind aber besonders häufig an Händen oder Beinen. Dort können sie nach äu- ßeren Verletzungen, aber auch als Folge von Hautinfektionen wie einem Erysipel oder Operationen entstehen. Andere Erkrankungen wie die arterielle Verschlusskrankheit oder Diabetes mellitus wirken sich begünstigend auf die Infektion aus. Bei der Phlegmone ist ein Eingriff angesagt: Die Wunde muss sorgfältig chirurgisch „ausgeräumt“ werden, bevor die Entzündung tieferliegende Gefäße und Nerven erfassen kann und so womöglich zu deren Einschmelzung und dauerhaften Schädigung führt. Diese Maßnahmen sollten daher möglichst frühzeitig getroffen werden. Danach ist die Gabe von Antibiotika unumgänglich. Foto: DAK/Scholz Anzeige AMN EXPORT Modèles exclusifs de 22 Rue Tiquetonne - 75002 PARIS France Tel : +33 (0) 1 40 26 05 09 - Fax : +33 (0) 1 40 26 42 20 E-Mail: [email protected] - www.monique-mathieu.com Auf einen Blick Autorin Dr. med. Cordula Ahnhudt hat sich als Fachärztin für Dermatologie spezialisiert auf ästhetische Dermatologie, Lasermedizin und Dermatokosmetik. Seit 2002 hat sie eine eigene Hautarztpraxis auf der Insel Mallorca. Kontakt [email protected] Buchtipps Der Levens Farbatlas der Dermatologie von Gary White beschreibt häufige Hautkrankheiten des Kindes- und Erwachsenenalters. Mehr als 700 Abbildungen zeigen auch seltene Dermatosen, die jeweils mit kurz gefassten und verständlichen Texten präzise beschrieben werden. Zusatzinformationen geben wichtige Hinweise für die Diagnose. Der Titel eignet sich als Einsteigerbuch wie auch als schnelles Nachschlagewerk. 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