System 1

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AGENDA 14.01.2016
George A. Akerlof, Curriculum Vitae
- Der keynsianische Zirkelschluss ... Exkurs: EFSI
- Keine ad-hockery-Solutions in einer komplexen Welt
- Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und Inflation
- Der Fall ungewollter Arbeitslosigkeit
- Die Annahmen der Neo-Klassik müssen ergänzt werden … Animal Spirits
- Wie wirkt die Geldpolitik auf Unternehmen?
- Besteht eine Beziehung zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit?
- Anteil der unbesetzten Jobs in der EU
- Zu geringe Nutzenmaximierung für das Alter … Armut im reichen Land (D)
- Ein kritischer Blick auf die Kapitalmärkte
- Zusammenfassung
A. Michael Spence, Curriculum Vitae
- Signale von denen mit mehr, zu denen mit weniger Information
- Die Signale am Arbeitsmarkt verstehen
- Lernprozesse des Arbeitgebers
- Backup: Interview mit McKinsey, April 2015
Joseph Eugene „Joe“ Stiglitz, Curriculum Vitae
- Über Informationen und den Paradigmenwechsel in der Ökonomie
- Die Theorie sagt, Märkte klären Probleme selbst
- Beispiele einer pareto-effizienten Welt?
- Vom Denkmuster des Markt- zum Informationsgleichgewicht
18.01.2016 17:15
1
Curriculum Vitae
George A. Akerlof
New Haven









Yale
18.01.2016 17:15 Quelle: Nobelprice.org
Geboren in New Haven, Connecticut
Studium in Yale, FB Ökonomie
Promotion am MIT
Lehrstationen in Indien und
an der London School of Economics
Haupttätigkeit Uni California, Berkeley
Verheiratet mit Janet Yellen, FED
Bei Präs. Clinton, Vorsitz Wirtschaftsstab
Scharfe Kritik an Regierung
George W. Bush Jr.
- Gegen Präventionskrieg im Irak
- Gegen Steuersenkungen … für Reiche
Pro Keynesianismus – Con Neo-Klassik
- In Modellen mit nur Nutzenfunktionen
gesellschaftliche Normen vernachlässigt
… kein Raum für Animal Spirits*
- 2007 ff. zeigte, Keynes hatte recht!
* Instinkte, Emotionen, Herdenverhalten
2
Der keynesianische Zirkelschluss
Klassisch: In Krisen Löhne runter … mit negativen Folgen
Akerlof: Alternative = Eingriff von außen … mit positiven Folgen
Arbeitslosigkeit
Verfestigen
Löhne runter
Zusätzliche
Arbeitslosigkeit
./. Einkommen
Angleich Löhne
./. Nachfrage
Relative Vollbeschäftigung 6%
???
+ Löhne
+ Einkommen
Kapazitäten
liegen brach
Preise senken
+ Nachfrage
Hilfsprogramme
EZB
18.01.2016 17:15
EU
IWF
3
Besteht eine Beziehung zwischen Inflation und Beschäftigung?
Trade-off zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit
Geld- / Fiskalpolitik: Einfluss auf Inflation, nicht Beschäftigungsgrad
1958 Phillips*-Kurve: Relation Angebot u. Nachfrage
 Hohe Nachfrage, steigende Preise / Inflation …2%
= niedrige Arbeitslosenquote …6%
- Arbeitnehmer fordern höhere
nominale Vergütung = Inflationsausgleich …2%
 Wirkung: Moderat höhere Preise / Inflation …1%
… das erkämpfte Lohnplus wird reduziert …1%
 Weniger Nachfrage, sinkende Preise
= höhere Arbeitslosenquote …7%
 Wirkung: Druck auf Löhne durch Arbeitgeber
1968 Milton Friedman … Edmund Phelps Nobelpr. 2006
 Hohe Nachfrage, Preise, weniger Arbeitslose
- Arbeitnehmer wollen keine nominale, sondern
reale Erhöhung = über Inflationsrate …3-4%
 Wirkung: Höhere Preise, beschleunigte Inflation
Oberstes Ziel der Geldpolitik FED + EZB sollte sein
 Preise / Inflationsrate stabil halten … möglich?
18.01.2016 17:15
Dazu: Akerlof
 Arbeitnehmer
widersetzen sich
nominaler Lohnkürzung
 Arbeitgeber
scheuen im
Abschwung
Lohnkürzung …
nur letzte Option
 Arbeitnehmer legen
größeres Gewicht
darauf, Verluste zu
vermeiden, denn
Gewinne zu erzielen
… in D Reallöhne
von 1993 - 2015
unter Inflation
Quelle: Nobelprice.com/Akerlof / *Alban Phillips, UK Ökonom, 1914-1975
4
Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und Inflation
Ziel nach Modell: Inflationsrate 2% = Natürliche Arbeitslosigkeit = 6%
Inflationsrate in % im Durchschnitt der Jahre: 1995, 1997, 2001, 2005, 2015
1,71
2,00
2,00
1,67%
0,91%
11,7
Arbeitslosenquote in %
11,4
9,4
18.01.2016 17:15
9,4
6,8
5
Der Fall ungewollter Arbeitslosigkeit
Resultat mangelnder Bereitschaft geringeren Lohn zu akzeptieren?
Die arbeitswilligen Arbeitslosen!
Akerlof: Neo-Klassik: Jeder kann Arbeit finden
… aufgrund des Marktausgleichs bei Löhnen
 Alternative 1
- Abschwungphase bei Konjunkturzyklus führt zu
Periode erhöhter Arbeitslosenquote
- Ursache, zu geringe Nachfrage von Unternehmen
- Arbeitsuchende orientieren sich zu lange an
Lohnniveau vor Abschwung … Hoffnung stirbt zuletzt
 Alternative 2
- Höhere Arbeitslosenquote durch zu wenig
attraktive Angebote am Markt
- Arbeiternehmer, die ausscheiden, meiden Jobs,
die verfügbar sind, wenn Lohn zu gering … Hoffnung
 Dazu Akerlof: Trotz Abschwungphase
- Weniger statt mehr Kündigungen durch Unternehmen
- Faire Win-Win-Situation Arbeitgeber / -nehmer
… siehe Spieltheorie: Kooperatives Verhalten
18.01.2016 17:15
6
… trotz nahe Null-Inflation
Erwerbstätige 215,0 Mio. = 42,3% 1Q2015
- unbesetzte Stellen
= 1,7% 3Q2015 = 3,7 Mio.
- arbeitslos
= 9,8% 1Q2015
- 15 bis 24 J.
= 21,9% 3Q2015
26 Mio. Kinder / Jugendliche von Armut bedroht
KKP
18.01.2016 17:15
7
Exkurs: Was tun?
European Fund for Strategic Investments (EFSI) 2015 - 2017
Plan der Kommission vom 25.05.2015 – Beschluss 12.2015
Volumen EUR 315 Mrd. / 3 Jahre
 Mobilisieren zusätzlicher
öffentlichen Mittel,
um private Investitionen
anzustoßen
 Projekte über EUR 1,2 Billion
zum Fördern angemeldet
 Steigerung EU-BIP erwartet
- EUR 330 bis 410 Mrd.
 1,4 Mio. neue Arbeitsplätze
 26 Mio. Kinder / Jugendliche
von Armut bedroht
18.01.2016 17:15
Where does the money come from?
16 Mrd.
EU-Garant
+ 5 Mrd.
EIB
=
21 Mrd.
x 15 Hebel
= 240 Mrd.
long-term
X 15
= 75 Mrd.
für SMEs
=
315 Mrd.
- Hebel x 15 durch Private wie Iwoca
- Anfangsverlusthaftung durch EIB
… EU-Steuerzahler sind dabei!
8
Keine ad-hockery-Solutions in einer komplexen Welt!
Neo-Klassik hat psycho- und soziologische Einflüsse
nicht berücksichtigt
Maslow Pyramide:
Überlagernde Wellen
Entwicklung / Person
im Zeitverlauf
-
Körperliche Bedürfnisse
Sicherheitsbedürfnisse
Soziale Bedürfnisse
Individuelle Bedürfnisse
Selbstverwirklichung
18.01.2016 17:15
Akerlof: Sechs Annahmen der Neo-Klassik
1. Arbeitslosigkeit gibt es nicht,
da jeder seine Arbeit unter dem
allgemeinen Lohn anbieten kann … könnte
2. Löhne und Preise verändern sich immer
proportional … Lohn- / Preisspirale?
3. Sinkende Löhne, sinkende Preise / Inflation
verstärken Arbeitslosigkeit … nicht immer
4. Individuen entscheiden rational, wieviel
sie verbrauchen bzw. für das Alter sparen
… Sparpläne … oft viel zu spät
5. Aktienpreise spiegeln diskontierten
Wert / Barwert künftiger Einnahmeströme
wider … nicht z. B. bei Krisen
6. Armut ergibt sich aus einer zu geringen
Anfangsinvestition in Humankapital
… Bildung, falls möglich
Quelle: Nobelprice.com/Akerlof
9
Die Annahmen der Neo-Klassik müssen ergänzt werden
Akerlof: Berücksichtigen des Beobachtens menschlichen Verhaltens
Vertrauen, Fairness, Korruption, Arglist, Geldillusion, Prägungen
Die Welt
ist nicht nur
schwarz – weiß
sondern …
Problem der asymmetrischen Information
 Verkäufer eines Gebrauchtwagens weiß mehr
über das Kfz als der interessierte Käufer
 Ein Fall, der ähnlich bei vielen anderen
Situationen auf den Märkten auftritt
 Bei einigen Märkten Problem lösbar durch
1. Wiederholen der Prozesse / Hinterfragen
… Frage-Antwort-Frage-Antrwort usw.
2. Erarbeitete Reputation / Leumund
… unfaires Verhalten bestraft der Markt
 Asymmetrie bei Versicherungen u. Banken
+ Diskriminierung älterer Personen
 Akerlof: Die neuen, bunten Modelle orientiert
an realistischen mikro-ökonomischen Details
unter Einbezug von Animal Spirits
… Nicht-Rationalität
18.01.2016 17:15
Quelle: Nobelprice.com/Akerlof
10
Ein Theorie der Animal Spirits
Akerlof: Fünf wesentliche Ausdruckformen
Alle Ausdrucksformen dürfen nicht das Ziel gefährden: Wohlstand
1. Sozialisierung eines Menschen und Nation
reduziert Versuchung zur Korruption v.a.
2. Prägungen des Einzelnen durch das Leben,
aber auch einer Nation, beeinflussen Handlungen
3. Vertrauen sowie Wechselwirkung von Vertrauen
und wirtschaftlichem Handeln
4. Fairness beeinflusst z.B. das Bilden von Löhnen
und Preisen
5. Geldillusion bei Preisänderungen, ohne die
Folgen zu bedenken … Rabatte … Gutscheine
18.01.2016 17:16
Quelle: Nobelprice.com/Akerlof
11
Wie wirkt die Geldpolitik auf Unternehmen?
Weniger Steuerung der Wirtschaft durch den Staat ist besser!
Versus: Steuerung durch den Staat hilft der Wirtschaft!
Whatever
it
Takes!
Neo-Klassische Geldtheorie … Monetarismus M. Friedmans v.a.
 Geldmenge sollte dem Fluss der volkswirtschaftlichen
Produktion, dem realen BIP folgen
 Keine anti-zyklische Maßnahmen durch Geldpolitik … Draghi
 Adäquate Geldmenge hält Löhne u. Preise stabil … Ziel DBB
Gegensatz … John M. Keynes
 Im Abschwung Geldmenge erhöhen
… Steuerreduktion
 Im Aufschwung Geldmenge reduzieren … Steuererhöhung
Money
doesn´t
matter
anymore!
18.01.2016 17:16
Dazu Akerlof
 Unternehmer reagieren wesentlich sensibler auf einen
bilanzwirksamen Produktionsausstoß … Export nach China
denn auf Geldmengensteuerung durch Zentralbank … FED
… Hektische Klimawende … FAZ 14.01.16: Kosten explodieren!
 Geld in die Wirtschaft pumpen, bleibt ohne Auswirkung auf
Produktivität + Löhne – kein Automatismus bei Investitionen
Quelle: Meltzer, Carnegie Mellon Uni – Lecture House of Finance 30.03.2015
Quelle: Nobelprice. com/Akerlof
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Zu geringe Nutzenmaximierung für das Alter
In vielen Ländern muss der Staat im Alter einspringen
Akerlof: Sparen wird von Individuen auf die lange Bank geschoben
Wien um 1900
18.01.2016 17:16
Im Alter zu wenig Finanzmittel für Tageskonsum
 Neo-Klassik kennt im Modell kein zu wenig sparen
- Sparen ist individuelle Nutzenmaximierung,
externe Effekte wie ungewollte Arbeitslosigkeit
bleiben außen vor … gibt es nicht
 Akerlof: Verhaltens-Ökonomik sagt …
- Individuen verfolgen Nutzen-Funktionen, die
nicht ihrem langfristigen Wohlergehen dienen
- Beispiel Lemminge:
Alle 2 Jahre ein Todesmarsch ins Meer
… Psychologen verstehen es, Neo-Klassik nicht!
… Maximieren Todesfunktion vs. Wohlergehen
- Individuen:
… Maximieren kurzfristige Nutzenfunktionen
z.B. Porsche kaufen v.a.
… Vernachlässigen langfristigen Nutzen
 Ergebnis: Altersarmut … immer wieder?
Quelle: Nobelprice.com/Akerlof
13
2011 OECD … Armut
15,8% Griechenland
… EU Renten runter!
Altersarmut Statistisches Bundesamt 2015
 16% = 13 Mio.
=
Weniger als 60% des gesellschaftlichen Mittelwertes
ca. EUR 900 netto = Armutsgrenze Einzelperson
ca. EUR 3.400 netto = reiche Einzelperson
14,6% USA
12.5% Spanien
11,0% Italien
10.5% Deutschland
… 2015 Flüchtlinge?
8,6% UK
5,4% Frankreich
 Sparen!
- wenn arbeitslos?
 Investment für Alter!
- in was … womit?
18.01.2016 17:16
14
Ein kritischer Blick auf den Kapitalmarkt
Irrationale Bewegungen am Markt die Regel … warum auch immer
1987: Ohne neue wesentliche Information erfolgte Crash um 20%!
Kurs
Div
18.01.2016 17:16
Kurs
Div
Kapitalmärkte sind oft zu volatil und reagieren
zu hektisch auf neue Nachrichten … Einpreisung
1. Das effiziente Kapitalmarktmodell
- Aktienkurse orientiert an künftigen
risiko-adjustierten Dividenden
2. Shiller: 100 Jahre Aktienkurse + Dividenden U.S.
- Standardabweichung der Kurse 5 x höher
als Standardabweichung von Dividenden
… Kurse streuen um den Mittelwert mit fat tails
- Kein effizientes Kapitalmarktmodell ableitbar
 New Economy 1999+ … war verhaltensgesteuert
- Mundpropaganda „Da geht was!“
- Medien jubeln Kurse im Internet hoch … Crash!
 Studie: 1923 $ 1.000 investiert
2015 $ 12.400 Bonds vs. $ 884.000 Stocks
… nur rational oder durch Modelle
nicht zu erklären!
15
Zusammenfassung
Nobelpreisrede 2001 von George A. Akerlof
Stockholmer Konzerthaus
am Heumarkt
18.01.2016 17:16
1. Makroökonomie eine Verhaltensökonomie
2. Bias zu Risikoaversion, Verlustvermeiden,
Fairness, Herdentrieb v.a.
= Nicht zu vernachlässigende
Steuerungsgrößen der realen Wirtschaft
3. Marktfehlverhalten Einzelner bedingt durch
psychologische Neigungen
- konsumieren statt sparen
- spekulieren statt nachhaltiges Portfolio
4. Verhaltensökonomie glättet … zähmt
die rein mathematischen Modelle
der Neo-Klassik
… intellektuell spannend,
aber auch schwierig umzusetzen
… hohes Beharrungsvermögen Neo-Klassik!
16
Curriculum Vitae
A. Michael Spence
 Geboren am 07.11.1943, Montclair, New Jersey
 Mathematikstudium in Oxford
 Abschluss in Philosophie, Uni Stanford
- Dean / Dekan Graduate School of Business
 Chairman U.S. Commission on Growth & Dev.
 01.09.2010: Stern School of Business, N.Y.
 Senior Fellow at Stanford Hoover Institution
 Einflussreichster Lehrer von Bill Gates
 Gefährlichen Hochfrequenzhandel verbieten!
HooverTower@Stanford
18.01.2016 17:16
Exkurs
Henry Kaufmann ……
*1927, Hessen
- Dir. Salomon Brothers
- Management Center
Stern School, N.Y.
Dr. Doom … Kassandra
- 1966 Kreditblase
- 1982 Aufschwung Aktien
- 2000 Ende des Booms
- 2007 Fehlverhalten FED
17
Signale von denen mit mehr, zu denen mit weniger Information
Agent (Arbeitsuchender) sendet Signale zum Principal (Arbeitgeber)
Principal beauftragt Agenten und hofft auf optimale Leistungen
Offenes oder verdecktes Spiel?
Kooperativ oder un-kooperativ?
18.01.2016 17:16
18
Die Signale am Arbeitsmarkt verstehen
Humankapitalmarkt / Institutionen-Ökonomik
Asymmetrische Informationen … Verborgene Eigenschaften
Arbeitsuchender
AGENT
Individueller Informationsvorsprung kooperativ zu Gunsten
oder un-kooperativ zu Ungunsten des Principals einsetzbar
Ich bin der Größte!
Erworbene kostspielige Merkmale
Fähigkeiten
= SIGNALE
Auswahl des Passenden
Entscheidungsfindung eingeschränkt
kooperative oder un-kooperative Kontexte erkennen
Arbeitgeber
PRINCIPAL
Wenn das mal stimmt?
18.01.2016 17:16
Quelle: www.nobelprice.org/Spence
19
Lernprozesse des Arbeitgebers
Annahme - Folgerung - Realität - Anpassung
Soziale Kommunikation … Sympathie v.a. ?
18.01.2016 17:16
Arbeitgeber
 Unterschiedliche
Ausbildungsgrade
von Bewerbern
wirken auf
Produktivität
Auswahl
 Bestimmte
Ausbildungsgrade
 Berücksichtigen
Kosten der
Ausbildung z.B. MIT
Erkenntnis
 Reale Produktivität
bei Ausbildung X
erst nach Einstellung
erfahrbar …
Gehaltsangebot
 Arbeitgeber
entsprechend
den Ausbildungen
von Bewerbern
20
18.01.2016 17:16
21
Interview bei McKinsey
Rik Kirkland mit Spence im April 2015
Marshall
European Recovery 1945
-1947:
$ 9 Mrd.
1948-1952: $ 12 Mrd.
Wert 2016: $ 200 Mrd.
Strategie USA
- Ende Fordsche Pause
- OEEC* … EWG … EU
- D + F Säulen vs. UdSSR
- Schwächen UK-Pfund
- $ als Weltwährung
18.01.2016 17:16
 1945 „Nie wieder Krieg!“
- In den Folgejahren wuchs die Wirtschaft in
vielen Ländern erfolgreich
 Die durch den Krieg mitgenommenen Länder
holten wirtschaftlich zügig auf
 Die Verteilungseffekte für Arbeiter und
Angestellte waren günstig … Sektlaune
 Die Mittelklasse wuchs dementsprechend
- Aus Arbeitern wurden Angestellte
 2015 verlaufen Einkommen und Vermögensverteilung in die andere Richtung … negativ
 Der Anteil aus Einkommen durch Arbeit im
Verhältnis zum Gesamteinkommen sinkt
 In Europa gibt die hohe, verfestigte
Arbeitslosigkeit wenig Anlass zu Optimismus
 Die BIP-Wachstumsraten weichen ab von den
Beschäftigungsstrukturen … viele prekäre
* OEEC Organization for European Economy Cooperation
22
Was ist zu tun?
Strategieentscheidung
Alles wird Service?
 Die Bevölkerung wird oft mit einer bestimmten
Politik zufrieden … ruhig gestellt … gemerkelt
 Zu selten wird eine übergreifende Strategie
diskutiert, um wirtschaftliche Ziele zu erreichen
 Wir wissen, wie wichtig es ist, dass die
öffentliche Hand in Bildung, Infrastruktur und
Technologie investiert … Jahr für Jahr
 China ist so mit Erfolg vorgegangen
 In der EU wird zur Zeit ein Investitionsprogramm
diskutiert,
verbunden mit begleitenden Struktur- Reformen
 Die Mehrheit der Länder entwickelt sich zu
Dienstleistungs- und Ausführungsgesellschaften
 Zwar ist es möglich, dem zu widerstehen.
Aber der Preis dafür ist geringeres Wachstum
… ohne
18.01.2016 17:16
Industriegesellschaft?
23
Sich an die technologischen Veränderungen anpassen
Der Parthenon
Erst nur GR,
dann FIPS,
am Ende EU 28?
18.01.2016 17:16
 Strukturreform bedeutet nicht nur Wegfall von
Jobs, sondern primär auch neue zu schaffen
 Erforderlich ist, Menschen in diesem ÜbergansProzess zu schützen, und zu erklären,
wie der Übergang organisiert werden wird
- es darf nicht Anlass sein für Angst und Furcht
 - die Bevölkerung muss mitgenommen werden
- sie darf nicht mit verringerten Chancen allein
gelassen werden
 Es bedarf eines Einverständnisses und
Vertrauens in der Gesellschaft,
dass die Veränderungen notwendig sind
und am Ende alle davon profitieren
 Die Transformation kann ziemlich steinig,
holprig und schwierig werden, aber ich bin
optimistisch, dass sie gelingt
24
Der Wettbewerb forciert wirtschaftliche Entwicklungen
1776: Forderung nach freiem Außenhandel … Smith: Wohlstand
2015: TTIP Transatlantic Trade and Investment Partnership
 1776: Grenzüberschreitender Wettbewerb zwingt Unternehmen
vorauszusehen, zum evolutionären Anpassen, Suchen nach Chancen
2015: Exportabhängiges Deutschland „muss“ TTIP fordern





Ziele 1776:
Produkte zu erfinden
Arbeitsteilung einführen
Märkte erkunden
Kunden gewinnen
2015:
IT, Biogenetik, Robotik
Outsourcing / Cloud Computing
BRICS, aber Risiken absichern
Globalisiertes Marketing über Internet
 1776: Verlässlicher Ordnungsrahmen durch den Staat,
um Produktionsfaktoren effizient einsetzen zu können
1950: Ordoliberalismus … erste Ideen schon 1937 in Freiburg
2015: Viele unbefriedigende Situationen z.B. in Sub-Sahara-Afrika!

18.01.2016 17:16
Darstellung nach Adam Smith
25
Curriculum Vitae
Joseph Gene „Joe“ Stiglitz
Reisender in Sachen Ökonomie













18.01.2016 17:16
Geboren 09.02.1943 in Gary, Indiana
Studium Mathematik und Ökonomie
Promotion am MIT
Forschungsaufenthalte
- Cambridge und Nairobi
1970 – 1974 Ökonomie Professor … in Yale
1974 – 1976 Stanford
1976 – 1979 Oxford
1979 – 1988 Princeton
1988 – 2001 Stanford
1997 – 2000 Chefökonom Weltbank
Weiterhin Columbia Uni, École Polytechnique,
Berater Bill Clintons
Immer wieder kritisch gegenüber Kapitalismus
und Globalisieren ohne Grenzen
- Privatisieren Gewinne, Verstaatlichen Verluste
26
Über Informationen und den Paradigmenwechsel in der Ökonomie
Ist die Marktwirtschaft effizient?
Wie ist das Verhältnis Markt : Staat? Wilhelm Lautenbach
1891 - 1948
…deutscher Keynes
Keynes
Smith
18.01.2016 17:16
John Maynard Keynes (1936)
- 1931: Lohn runter,
mehr Beschäftigte
 Ökonomen und politische Philosophen
haben größeren Einfluss als gemeinhin - Investitionen fördern,
mehr Umsatz
von der Politik angenommen wird
 Mit Sparprogrammen nicht raus aus der Deflation!
 Eingriffe erforderlich durch Politik
und / oder NCB … 2015 Austerität-Chaos in GR
Adam Smith (1776)
 Freie Märkte führen zu effizientem Ergebnis,
als ob eine unsichtbare Hand beteiligt wäre
… so dass wir dadurch darauf vertrauen können,
ohne staatliche Eingriffe auszukommen
 Regierungen meinen oft, die Hand … der Markt
sei deshalb unsichtbar, weil sie gar nicht da sei
… oder falls da, gelähmt sei
 Hinzu kommt, dass an Universitäten
Theorien gelehrt werden, die mit der Realität
des wahren Lebens nichts gemein haben
27
Die Theorie sagt, Märkte klären Probleme selbst
Arbeitslosigkeit existiert nur in der Phantasie
Das Streben nach Profit erfolgt ohne Diskriminierungen
 Leben in einer Pareto effizienten Welt
… niemand kann besser gestellt werden,
ohne dass ein anderer schlechter gestellt wird!
 Unbefriedigendes, starres Modell!
 Stattdessen nach einer besseren Welt streben
bzw. Modellen, die auch jede Verwerfung
in der realen Welt berücksichtigen
… die westlichen Modellannahmen versagen
z.B. völlig in den Entwicklungsländern Afrikas
mit extrem hohen Arbeitslosenraten
… Liberia Juni 2015: 85%, Inflation 7,7% tradingeconomics.com
= Pareto-Marktgleichgewicht = Nirgendwo in Afrika!
 Aber auch in der westlichen Welt der 70er Jahre war
das Marktversagen und die große Rezession,
begleitet von hoher Arbeitslosigkeit,
in den Modellen nicht vorgesehen
18.01.2016 17:16
28
Beispiele einer pareto-effizienten Welt?
Trade-offs erfolgreich?
Kapitalmarkt
 Shareholder Value versus Stakeholder Value
 Earnings per Share / Ertragskraft pro Quartal
- Bias zu Kurz- statt Langfristigkeit
- Studie Duke Uni:
400 quartalsorientierte CEOs sparen an R&D
Erneuerbare Energien
 Wind / Sonne versus Atom / Kohle
- Umsteuerung viel zu kurz- statt langfristig
- Kosten von Konsumenten getragen
Informationstechnologie
 Weiter wie bisher versus kreatives Umdenken
- McKinsey: 80% ITK, Treiber der Entwickelungen
87% ITK-Fähigkeit zu niedrig
18.01.2016 17:16
29
Vom Denkmuster des Markt- zum Informationsgleichgewicht
Informationslücken können das Marktgleichgewicht beeinflussen
Das Unbekannte muss in den Modellen berücksichtigt werden
Aufgrund
unberücksichtigte
Informationen
… nie pareto-effizient
18.01.2016 17:16
Modell Marktgleichgewicht macht Ökonomie
zum Zweig der Ingenieurwissenschaften
 Jeder „Ingenieur-Ökonom“ glaubte,
perfekte Informationen zu haben,
um Probleme optimal lösen zu können
 Modelle berücksichtigen ungenügend Signale,
die von den Marktplätze gesendet werden
- Externe Effekte / Schwarze Schwäne
 - Interventionen des Staates / Zentralbanken
- Unterschiede bei Preis + Qualität von Produkten
- Garantien von Unternehmen für Produkte
- Qualität und Effizienz von Mitarbeitern
- Belohnung und Motivation Mitarbeiter
- Ungleichgewichte bei Einkommen v.a.
 Ergebnisse beim Standardmodell nicht immer
plausibel, Markgleichgewicht oft nicht vorhanden!
30
Akerlof
Spence
Stiglitz
Interview nach der Preisverleihung
18.01.2016 17:16
31
Für den Nachhauseweg …
André Kostolany, 1906 - 1999
18.01.2016 17:16
32
bpb:
1995
2005
2012
2015
=
=
=
=
37,5 Mio.
32,0 Mio. + 7 Mio. Ex-DDR 39,0
34,6 Mio.
41,6
36,4 Mio.
43,4
32.1 Mio. sozialversicherungspflichtig
Kohl bis 1998 – Schröder bis 2005 – Merkel seit 2005
18.01.2016 17:16
Quelle = bpb: Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn
33
bpb:
Beschäftigte gesamt
1997 = 63,6%
2004 = 64,3%
2012 = 72,8% + 9,2%
Erwerbstätige Frauen
1997 = 55,2%
2004 = 58,5%
2012 = 68,0% + 13,2%
DDR = 83,0%
Kohl bis 1998 – Schröder bis 2005 – Merkel seit 2005
18.01.2016 17:16
Quelle = bpb:
34
bpb:
1996
2004
2012
BfA
2015
= 28 Mio.
= 27 Mio.
= 29 Mio.
= 32 Mio.
Kohl bis 1998 – Schröder bis 2005 – Merkel seit 2005
18.01.2016 17:16
Quelle = bpb:
35
bpb:
Obere 10% verfügen über
1991 = 20,5%
2010 = 23,1%
2015 = 35.000 Durchschnittsgehalt
DIW, Vermögen in der BRD
2015 = 1% besitzen 33%
Kohl bis 1998 – Schröder bis 2005 – Merkel ab 2005
18.01.2016 17:16
Quelle = bpb:
36
21.01.2016
Ein weiteres Thema …
FAZ am 13.11.2015, Seite 29: Zinsen steigen wieder
Bund Future zeigt Trendwende nach Grabstein mit Abendstern
Evening Star
€ 157,05 am 13.11.2015 u. Rendite Bunds 0,557%!
€ 151,00 am 21.01.2016 u. Rendite Bunds %?
Gravestone
18.01.2016 17:16
Quelle : finanzen.net
37
Nobelpreise sind Weltpreise …
Rede
08.12.2002
Daniel Kahneman
05.03.1934 in Tel Aviv
„Der Schrecken
der Ökonomen!“
18.01.2016 17:16
Begründung für den Preis
 Erweitern der ökonomischen Theorie
durch Erkenntnisse der Psychologie
homo oeconomicus + animal spirits
insbesondere bei Beurteilungen
und Entscheidungen unter Unsicherheit
- Verhaltensökonomie
- Behavioral Economics
 Contra: Das lebensferne Bild der Neo-Klassik
in Chicago mit ihren Wahrnehmungsdefiziten
und Denkfehlern
 Pro: Urteilsheuristik … stärker beachten
- Automatische, unbewusste, absichtslose
Denkprozesse … Bauchentscheidungen
- Da unmöglich, logisch alle Alternativen
vor Entscheidungen durchzudenken,
… können aber Attributionsfehler entstehen
… illusorische Korrelationen auftreten
 Spieltheoretiker: Nash, Harsanyi, Selten v.a.?
38
AGENDA 21.01.2015
Daniel Kahneman, Curriculum Vitae
-
Das Gehirn wird laufend durch Eindrücke geprägt
Entscheidungen nur scheinbar rein rational
Zwei Systeme ringen ständig um die Vorherrschaft
Zwei Beispiele zeigen, wie man sich irren kann
Komplexe Zugriff auf Informationen im Gehirn
Wie wir zu korrekten Beurteilungen kommen
Natürliches Einschätzen wird automatisch registriert
Das Problem, die asiatische Krankheit ohne Zeitverlust zu lösen
Auch das Sehen gibt nicht immer die Realität wider
Bewerten einer Situation durch Heuristik … überschlägig
Experiment mit Wasser unterschiedlicher Wärme
Reich werden oder Verluste erleiden?
Schlussfolgerung von Daniel Kahneman
Backup: Wie die Politik System 1 manipuliert
Wie das Gehirn die Seele formt
Obige Beispiele aus „Schnelles Denken, langsames Denken“ - Verlag Siedler 2011
18.01.2016 17:16
39
Curriculum Vitae
Zeit Online, 2012: „Kahneman, der Schreck der Ökonomenzunft“!
Hebrew Uni
 Aufgewachsen im deutsch-besetzten Paris
 Studium Psychologie und Mathematik
- Studienaufenthalte an den Universitäten
in Michigan, Harvard, Cambridge
 1961 - 1978 Professor Hebrew Uni, Jerusalem
 1978 - 1986 Uni British Columbia, Vancouver
 1986 - 1993 University of California, Berkeley
 1993 - 2007 Woodrow Wilson School, Princeton
 2007
Emeritus, Princeton
 2004
 2012
Vancouver
18.01.2016 17:16
Ehrendoktor Universität Würzburg
Weltwirtschaftspreis Universität Kiel
 Enge Zusammenarbeit mit Amos Nathan Tversky
*16.03.1937, Haifa / +02.06.1996, Stanford
- posthum kein Nobelpreis-Verleihung
40
Das Gehirn wird laufend durch Eindrücke geprägt
Unbewusstes Prägen erzeugt vielfältige, unbewusste Verbindungen
Mit einem Begriff verbundene Wörter im schnelleren Zugriff als andere
Test UK-Universität
 Tee gegen Münzen in
Vertrauenskasse
 Aushang Liste mit
Preisvorschlägen
 Überdeckt 1 Woche
a) mit Blumenbild
b) mit Augenpaar
 Nach 10
Blumenwochen,
wenig Geld gezahlt
 Nach 10
Augenwochen,
3 x mehr Geld in der
Vertrauenskasse
Gibt es Ökonomen
ohne Priming?
18.01.2016 17:16
Ergebnisse aufgrund Priming
 Bei Eat + So_p … eher Suppe als Seife ergänzt
- Löffel / hungrig v.ä. eher im synaptischen Zugriff
 Bei Wash + So_p … eher Seife als Suppe ergänzt
 Hans kann in 5 Minuten maximal 30 Schritte gehen
- Schnell erkannt: Ein älterer Mensch
… im synaptischer Zugriff: Alt, schwach, einsam
 Abstimmen bei Wahlen bewusster Willensakt (?)
 Erhöhen Bildungsausgaben positiv bewertet,
wenn Wahllokal in einer Schule, statt Kneipe
 Auf Geld geprägte Personen halten beim Lösen
schwieriger Themen doppelt so lange aus,
wenn Geld versprochen wurde statt nur Ehre
Nobelprice.com/ Kahneman
41
Entscheidungen nur scheinbar rein rational
Ein Blick auf das unbewusste, intuitive Beurteilen
Denken vs. Fühlen
18.01.2016 17:16
Intuition und Wahrnehmen … Kahneman-Studie 1971
 Bemerkenswerte, systematische Fehler bei Wertung
von Statistiken durch in Statistik bestens
ausgebildete Forscher
- Trotz Wissen über Statistik sehr häufig
Vorfahrt für intuitives Beurteilen der Statistik
- Auch Auswahl Stichproben für Experimente oft
gesteuert von Intuition … Ergebnisse fehlerhaft
 Keiner kann bewusst unterscheiden zwischen
- System 1: Intuition … Emotionale Intelligenz ... EQ
- System 2: Logischen Denkprozessen … IQ
Wolf Singer*, 2004: Haben wir einen freien Willen?
Karl Popper**,1969: Lecture Emory Uni, Atlanta April
 Welt 1: Physikalische Körper z.B. des Menschen
 Welt 2: Geistige Zustände … wirken auf Welt 1 … EQ
 Welt 3: Haus des objektiven Wissens … IQ
 Mit Welt 1 und 2 etwas schaffen
 Welt 3 beeinflusst 1 und 2
 Welt 1 vor 2 … und 2 vor 3 entstanden … Darwin
*Singer em. Max-Planck-Institut / FIAS, Ffm.
/ **Popper, London School of Economics
42
Zwei Systeme ringen ständig um die Vorherrschaft
Wahrnehmen und Intuition versus logischem Denken
Oft genügt Intuition … keine Überprüfung durch Logik erforderlich
Contents
Inhalte
Processes
Perception
Wahrnehmen
5 Sinne
18.01.2016 17:16
Intuition - EQ
System 1
Interpretation
Fast
Effortless
Automatic
Associative
Cross-Linked
Un-controlled
Percepts
stimulusbound
Empfinden
Rationing - IQ
System 2
Ergebnis-Check
Slow
Serial
Flexible
Effortful
Controlled
Rule-governed
Representations
Past, Present, Future
Can be Evoke by Language
Darstellen
43
Zwei Beispiele zeigen, wie schnell man sich irren kann
System 1 konstruiert eine Story
System 2 glaubt sie … leider viel zu häufig … lässt sie passieren!
1. Beispiel:
 USD 1,10 kosten Schläger und Ball zusammen
 USD 1,00 kostet der Schläger mehr als der Ball
= Was kostet demnach der Ball?
 Über 50% gaben an: USD 0,10 Cent
- Schläger dann 1,10 und Ball 0,10 = 1,20
 Ergebnis ein schein-plausibles, gefühlte
Erklärung, die dem System 1 spontan kommt
 Dieses Ergebnis ließ System 2 bei über 50% zu!
 Schläger 1,05 und Ball 0,05 = beide 1,10
- 1,10 - 1,00 = 0,10 : 2 = 0,05 zuordnen
2. Beispiel:
 2 Maschinen brauchen 2 Min. für 2 neue Geräte
 100 Maschinen für 100 neue Geräte brauchen?
 Intuitiv durch System 1: 100 Minuten
 System 2 wird nicht benötigt
18.01.2016 17:16
44
Komplexe Zugriffe auf Informationen im Gehirn
Wie leicht kommen Inhalte korrekt ins Bewusstsein?
Manche Inhalte im direkten, schnellen Zugriff … andere nicht!
Turm 1 - dreidimensional
Spontaner Eindruck von
 Höhe Turm und Fläche
oberster Block
Eindruck rationalisieren
 Höhe je Einheit bzw.
Volumen Turm nur
durch Nachdenken
Intuitiver Zugriff
- auf Eindrücke
- nicht auf Ratio mit
… bewusstem Rechnen
Fläche x n-Blocks
Turm 1
Turm 2
Turm 2 - eindimensional
Intuitiver Eindruck von den
Flächengrößen
… Höhe des Turms?
18.01.2016 17:16
45
Wie wir zu korrekten Beurteilungen kommen
System 1 überwacht ständig, was um uns herum passiert
System 2 durchstöbert das Gedächtnis nach Antworten auf Fragen
System 1 schätzt ohne großes Nachdenken
 Durchschnittliche Länge von 6 Geraden
mit relativer Präzision
- ca. 1,5 cm
S2
1,5
S1




Lichtwellen
Schallwellen
etc.
5 Sinne
18.01.2016 17:16
3,0
1,0
 System 2 dafür nicht erforderlich
Aber wie ist Gesamtlänge aller Geraden?
 System 1 hat hierzu keine Vorschläge
 System 2 wird aktiviert
- Bei 4 ca. 1,5 cm, bei 1 ca. 3 cm und 1 ca. 1 cm
- Addition: 4 x 1,5 = 6,0 + 3,0 +1,0 = 10,0 cm
46
Einschätzen erfolgt ohne Anstrengung durch System 1
Beispiele …
1. Buchstaben und Zahlen werden richtig interpretiert,
aufgrund gespeicherter




Ähnlichkeit
Entfernung
Größe
Kontext
ABC
430
 Wahrscheinlich
- ein A bzw. eine 4
- ein B bzw. eine 3
- ein C bzw. eine 0
System 1
2. Aus Laustärke / Tonlage wird eine Stimmung richtig interpretiert
 Aufgrund gespeicherter Wellen und Kontexte, daher …
 Beim Wahrnehmen und Beurteilen keine Unsicherheit bei System 1
 Manager bei Arbeit unter Druck, handeln zu müssen … System 1 Thema
 Unsicherheit / Risikoabwägen ist ein bewusstes System 2 Thema
18.01.2016 17:16
47
Das Problem, die asiatische Krankheit ohne Zeitverlust zu lösen
Mit System 1 oder System 2?
Auch Typensache: Spontan oder zögerlich … emotional oder rational!
In Stress-Situationen
wird fast nur
System 1 genutzt,
… aber dies höchst
gefährlich!
18.01.2016 17:16
In Erwartung einer asiatischen Grippewelle in USA
 600 Tote befürchtet, daher Zwangsimpfung
1. Fall
 Mit Wirkstoff A werden 200 überleben
 Mit Wirkstoff B Wahrscheinlichkeit 33% von 600
überleben, aber von 66% wird keiner überleben
 Deutliche Mehrheit fand, Behandeln mit A sicherer
 33% x 600 / 100 = ca. 200 leben bzw.
66% x 600 / 100 = ca. 400 tot
2. Fall
 Mit A werden 400 von 600 sterben
 Mit B werden wahrscheinlich 33% überleben
und 66% von allen werden sterben
 Deutliche Mehrheit fand Behandeln mit B sicherer
… 66% x 600 / 100 = ca. 400 tot
 Keine Unterschiede, ob A oder B Wirkstoff
eingesetzt wurde
48
Auch das Sehen gibt nicht immer die Realität wider
Abhängigkeit von der Umgebung
Das Sehen braucht bzw. urteilt nach … Referenzwerten
Hitler wurde 1892
geboren
Hitler wurde 1887
geboren
 Beide innere Quadrate haben denselben
Helligkeitsfaktor … Wellenlänge,
erscheinen aber unterschiedlich hell
 Bedingt durch die Referenzwerte
schwarz bzw. weiß … nahe Null-Wellenlänge
 Beides falsch,
richtig ist 1889
 Mehrheit für 1892,
da fett + farbig
Quelle: Siehe Newton, Goethe v.a.
18.01.2016 17:16
49
Experiment mit Wasser unterschiedlicher Wärme
und Zeitdauer des Eintauchens
Was wird als Wiederholung präferiert?
14° von Beginn an
60 Sekunden lang
Auf 15° ansteigend
in 90 Sekunden
 Deutliche Mehrheit für 15° / 90 Sekunden
 Entscheidung bestimmt durch Endstatus
- Unterschied von 1° real nicht wirklich spürbar
 Ähnlich das Entscheiden bei Lärm
- dauernder
- anschwellender;
entscheidend ist die Lautstärke am Ende
18.01.2016 17:16
50
Bewerten einer Situation durch Heuristik
Erkennbare Unterschiede bei Stress oder guter Laune
Bei Morgen- / Abendmenschen, wenn zu anderen Tageszeiten gefordert
Pappos von Alexandria,
4. Jahrhundert
 Betrachte ein Problem
als gelöst
… intuitiv mit System 1
 Suche den Lösungsweg
durch Rückwärtsschreiten
 Beweise durch Vorwärtsschreiten, dass dieser
Lösungsweg richtig ist
… rational mit System 2
Gottfried W. Leipniz
1646 - 1716
 Alle Erkenntnis auf
algorithmische Weise
zu gewinnen
… rational mit System 2
18.01.2016 17:16
Heuristik
 Trotz begrenztem Wissen + wenig Zeit
mutmaßliche Schlussfolgerungen ziehen,
basierend auf gemachten Erfahrungen
- eher System 1 zuzuordnen
 Menschen orientiert an einer vertrauten
Zahl von Gesetzmäßigkeiten, um intuitiv
Ergebnisse vorhersagen zu können
- selbst bei komplexen Sachverhalten
- und deren Eintrittswahrscheinlichkeiten
 Methode bei Komplexität
- Komplexität wird in Einzelteile zerlegt
- durch Intuition Richtigkeit angenommen
 Heuristiken nützlich, aber auch gefährlich
- Systematische Fehler - man glaubt, dass
- Scheinwahrscheinlichkeiten - so als ob
51
Reich werden oder Verluste erleiden?
Vermögen sei angenommen „W … wie Wert“
 Was ist attraktiver, wenn W = 500 ist?
1.

2.

Gegründet 1685
50% Risiko, W um nur 100 zu reduzieren
50% von 100 = 50 minus 500 = 450
50% Chance, W um max. 200 zu vermehren
50% von 200 = 100 plus 500 = 600
 Bei Problem dieser und ähnlicher Art
Mehrheit intuitiv für Fall 1,
obwohl auch dieser Status keineswegs sicher
ist … Risiko kann steigen oder auch sinken
 Intuitiv hat Risiko-Neutralität Vorrang
vor möglichen Gewinnen … System 1
 Mentalität vor allem in D: Geld auf Sparbuch
18.01.2016 17:16
52
Schlussfolgerung von Daniel Kahneman
Adam Smith
 Die Theorie
moralische
Gefühle
 Psychologische
Prinzipien
individuellen
Verhaltens
Kahneman
 Modelle bei
Entscheidungen unter
Unsicherheit
und Risiko
18.01.2016 17:16
Verhaltens-Ökonomie
 System 1 erfasst die durch Sinne erzeugten Eindrücke
und bewertet intuitiv die Situation
… solange System 2 nicht korrigierend eingreift
 Vier weitere Arten, wie Bewertungen entstehen
- kein intuitives Ergebnis, System 2 gefordert
- intuitives Ergebnis, System 2 bestätigt
- Intuition als Anker in plötzlichen Sondersituationen
- Intuition vereinbar mit gefühlter Heuristik
 Verhalten ist meist
- intuitiv … qualifiziert, unproblematisch, erfolgreich
- Korrekturen durch System 2 sind tendenziell
… under-correction than over-correction
… Vorschlag System 1 von System 2 eher bestätigt,
denn korrigiert
53
Ergänzende Zusammenfassung
… anhand von Zitaten
 Nothing in life is as importent as you think it is,
while you are thinkung about it
Kahneman
* 1934
 Unsere bequeme Überzeugung,
dass die Welt Sinn macht,
stützt sich auf eine sichere Grundlage:
Unsere beinahe unbegrenzte Fähigkeit
unsere Ignoranz zu ignorieren
- von Hayek: Wider die Anmaßung von Wissen!
 Intelligenz ist nicht nur die Fähigkeit zu denken;
es ist auch die Fähigkeit relevante Information
im Gedächtnis zu finden, wenn sie benötigt
werden.
18.01.2016 17:16
54
18.01.2016 17:16
55
Wie die Politik System 1 manipuliert
Mit einem Stups die Bevölkerung in die richtige Richtung treiben
Nudge-Abteilung ein integraler Bestandteil der Regierung
 Der Bürger aus Sicht der Politiker
- wenig gebildet
- überfordert, komplexe Sachverhalte zu verstehen
- gegen eigene Interessen handelnd
- vor Fehlentscheidungen zu schützen
 Nudging der Regierungen
- USA, Social & Behavorial Sciences Initiative
- UK, Behavorial Insights Team, 2010
- BRD, Abteilung Bundeskanleramt, 03.2015
 Pro
- Nudges sollen dem Wohl der Gemeinschaft dienen
- Sie müssen ethisch gerechtfertigt sein
- Sie müssen dem Bürger transparent sein
 Contra
- Aufhebung der individuellen Entscheidungsfreiheit
- Paternalistischer Einbau von Stupser in Gesetze
- Eingriffe in das GG, z.B. Art. 2 Freie Entfaltung …
18.01.2016 17:16
Quelle: Thaler / Sunstein „Nudge – Improving Decicions“, 2008
56
Wie das Gehirn die Seele formt
Vortragsreihe Neurowissenschaften Hertie Stiftung & FAZ
Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth, Sommersemester 2015, Uni Frankfurt
Grundfaktor 1
 Gene / DNA
 Vererbung
Grundfaktor 2
 Epigenetik
 Vererbung
 Umwelt
Grundfaktor 3
 Erfahrung
0 - 3 Jahre
 Emotionale
Konditionierung
 Belohnung
Grundfaktor 4
 Kindergarten
 Schule etc.
 Sozialisierung
 Impulskontrolle
Limbisches System … S1
Intensive Beeinflussung
Nur geringe Beeinflussung
Präfrontaler Cortex … S2
 Kognitiv-sprachliche Ebene ab 3 - 4 Jahr … Eigenbild etc.
 Rationales Erfassen nicht gleich mit Einsicht / vernünftigem Handeln!
 Realitätsbewusstsein / Risikoeinschätzung / Lernen aus Negativem?
18.01.2016 17:16
57
Für den Nachhauseweg …
Aristoteles Onassis, 1906 -1975
18.01.2016 17:16
58
Immer noch aktuell am 28.01.2016
Paul Krugman in der NYT am 29. Juni 2015: Greece Over the Brink
EU verstößt gegen den keynesianischen Multiplikator … kein Staatsimpuls
 Sei einiger Zeit ist klar, dass die Schaffung des Euro
ein schrecklicher Fehler war!
 Europa erfüllte nie die Vorbedingungen,
um eine gemeinsame Währung einführen zu können!
 Wenn in Florida eine Immobilienblase platzt, schützt
Washington automatisch die Gesundheitsvorsorge
und Bankguthaben der Rentner
 In Griechenland wird die Regierung wohl eine
Parallelwährung einführen müssen, um die Renten
sicherzustellen
 Bei am 05.07.2015 geplanten Referendum sollten
die Griechen mit NO stimmen und sich darauf
vorbereiten, den Euro zu verlassen
 Vieles, was zur Zeit über Griechenland gesagt wird,
ist schlicht falsch!
18.01.2016 17:16
 Ja, GR hat über
seine Verhältnisse
gelebt … aber
 Staatsbedienstete
um 25% reduziert
 Pensionen
drastisch gekürzt
 v.a.m
 Dass Wirtschaft
um über 20%
kollabierte,
dem Spardiktat
der Technokraten
zu verdanken
 Sparen gelingt
Staaten nur, wenn
sie abwerten
können
59
Nobelpreise sind Weltpreise …
Preis für Analysen der Handelsmuster + Räume ökonomischer Aktivität
Rede
08.12.2008
Paul Krugman
28.02.1953
18.01.2016 17:16
New Trade Theory / Neue ökonomische Geografie
 Freie-Märkte-Keynesianer
- Auch freie Märkte können versagen;
Korrektur durch Staatseingriffe am Markt
und … um Stabilität zu gewährleisten
 Friedmanismus zu weit gegangen und
Monetarismus … „Money Matters“
ohne punktuelles Steuern überholt
 Vermögens- / Einkommensungleichheit USA
ab 1988 resultierte aus bewusster
politischer Entscheidung
- Ronald Reagan 1981- 1989 ………..
- Einkommensteuer max. 28%
 Vier Phasen in USA
- 1877 Long Gilded Age Ungleichheit
- 1929 Great Compression Anpassung
- 1945 Growing Middle Class Fortsetzung
- 1980 Great Divergence Neue Ungleichheit
60
AGENDA 28.01.2016
Paul Krugman, Curriculum Vitae
New Trade, New Geography, and the Troubles of Manufacturing
- Vorab: Besteuern in USA 1910 bis 2010
… Vergleich Einkommensteuer USA vs. Deutschland
- Zwei Phasen des Globalisierens im 20. Jahrhundert am Beispiel UK
- Weltweite Zunahme bei Handelsvolumina und Erträgen
- Ein monopolistischer Wettbewerb in vielen Branchen
- Schaffen eines gemeinsamen Marktes für die EU … Exkurs dazu
- Neue Handelstheorie: Es wagen, dumm zu sein
- Drei hartnäckige Mythen
- Markterobern durch Dumping
- Ein komparativer / vergleichsweiser Vorteil bei vielen Gütern
- Gewinnsteigern durch externe Skaleneffekte
- Wissen der Bevölkerung steigert Brutto-National-Einkommen
- Handelbare und nicht handelbare Wirtschaftszweige
- Internationale Mobilität der Arbeit
- Emigration in die USA
- Warum werden Länder reich, andere aber nicht?
18.01.2016 17:16
61
Curriculum Vitae









Sport an der Yale
66.000 Sitze
18.01.2016 17:16


Aufgewachsen auf Long Island vor N.Y.
1974 Bachelor of Arts an Yale Uni, New Haven,CT
1977 Doktorarbeit am MIT „Flexible Wechselkurse“
1977 Assistenzprofessor in Yale
1980 Associate Professor am MIT
1982 Rat der Wirtschaftsberater Regierung Reagan
- Seine kritischen Argumente nicht akzeptiert
1984 Ordentlicher Professor MIT
2000 Princeton
2014 City University N.Y.
- Forschen Ungleichverteilung Vermögen
und Einkommen
Gastvorlesungen London School of Economics
Regelmäßige Kolumnen bei New York Times
- 2015 regelmäßiges Verteidigen Obama-Care
62
18.01.2016 17:16
63
94%
 Reduktion bis heute umstritten
 Steuern durch Steuer?
Zuzüglich Umsatzsteuer
je USA-Bundesland
unterschiedlich von 0 – 10%
28%
18%
18.01.2016 17:16
64
40% Grenzsteuersatz 2013
Durchschnittsrate 2013
Zum Vergleich Deutschland
 7% Ermäßigte Umsatzsteuer
 19% Regelsteuersatz Umsatz
 14% Eingangssteuersatz
 45% Spitzensteuersatz
10%
18.01.2016 17:16
65
Die zwei Phasen des Globalisierens im 20. Jahrhundert
1. Austausch un-ähnliche Produkte mit un-ähnlichen Ländern seit 1910
- Indiens Reis gegen GBs Stoffe (bereits Adam Smith´s komparative Vorteile i. 17. Jh.)
2. Austausch ähnlicher Produkte mit ähnlichen Ländern nach 1945
- Renault nach Deutschland - Mercedes nach Frankreich / Similar-Similar Trade
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
UK
18.01.2016 17:16
R
W
A
R
E
N
75
%
R
O
H
S
T
O
F
F
W
Export Import
1910
R
O
H
W
A
R
E
N
95
%
W
A
R
E
N
Export Import
1990
W
O
R
L
D
E
U
35
%
W
E
U
60
%
Export UK 100%
1910 1990
66
Weltweite Zunahme bei Handelsvolumina und Erträgen
Intra- und Inter-Spezialisieren von Branchen
Un-ähnliche
Produkte
18.01.2016 17:16
Welchen Sinn sollte denn similar-similar Trade machen?
 Dadurch Steigerung Handel und Erträge
intra … innerhalb einer Branche z.B. Autoindustrie
- In jedem Land werden nur Teile der möglichen
Bandbreite einer Branche produziert … nur Autositze
- Import der Teile, die nicht selbst hergestellt werden
- Spezialisierung in einem engeren Teilbereich
und / oder auf Zwischenprodukte
… verbessern Economies of Scale*
 Bis ca. 1975 nicht das allgemeine Verständnis
- Grund: Skalenerträge auf Unternehmensebene
durch Spezialisierung wurde definiert
als unvollkommener Wettbewerb
… es gab aber kein Modell für einen
unvollkommenen Wettbewerb … nicht vorgesehen
… nur für vollkommene Märkte / Konkurrenz
67
Ein monopolistischer Wettbewerb in vielen Branchen
Der Gedanke von heterogenen Polypolen kehrte zurück*
Spence 1976, Dixit 1977, Stiglitz 1977, Lancaster 1979
Charakteristika von monopolistischer Konkurrenz
 In Between: Monopol und vollständiger Konkurrenz
 Jedes Unternehmen mit leicht differenzierten
Produkten am Markt auf
- unvollkommene Substitute / kein 100%-Ersatzartikel
- Kleinere Produktunterschiede … Preis und Qualität
 Jede Preismaßnahme führt zu Reaktion Konkurrenz
- Höherer Preis Mitbewerber, höherer eigener Absatz,
Was steckt drin an
aber auch Zunahme Mitbewerber … da geht was!
Qualität / Quantität?
- Sinkende Preise, einige steigen aus wegen Verluste
… Konkurrenzdruck nimmt ab
- Preise steigen wieder … neue Markteintritte
No Name
Globalisierung … gleiche Mechanik
 Größerer Markt, mehr Mitbewerber, mehr Umsatz,
differenziertere Produkte, mehr Spielraum bei Preisen,
sinkende Durchschnittskosten pro Produkt
18.01.2016 17:16 Quelle:
Krugman
68
Schaffen eines gemeinsamen Marktes für die EU
Furcht unbegründet, dass durch Liberalisieren ein Neuausrichten
der europäischen Wirtschaft erforderlich würde
Exkurs
 Freie Märkte mit
einer Währung
nicht erfolgreich
 Erst die Währung
vereinheitlichen
 Danach alles
andere
 Erfolgreich
Kronentheorie im
Deutschen Reich!
- 1871 das Reich
- 1876 die Mark
 Diskutiert 1988
- vor Start Euro
- aber verworfen
- EU-Idee zählte
18.01.2016 17:16
 Spezialisieren nur innerhalb / intra von Branchen,
nicht zwischen / inter den (EU-)Staaten
 Der befürchtete Niedergang einzelner Branchen
in der EU fand nicht statt
 Es gibt kein Beispiel vom Niedergang eines
verarbeitenden Gewerbes in einem Staat der EWG
… so 1966: Béla Balassa, John Hopkins University
… aber 2015? Nur Deutschland noch stark? … China?
 Liberalisieren des Handels schadet nicht den
Produktionsfaktoren (Arbeit, Boden, Kapital, Wissen)
- falls relative Vorteile vorhanden … Tauschgleichgewicht
Porsche in Frankreich kaum Wettbewerber
Bordeaux in Deutschland kaum Wettbewerber
- falls komparative Vorteile
… nationale Produktion mit höheren Skalenerträge
gegenüber Wettbewerbern in der EU
… 1.200 deutsche Weltmarktführer!
69
Exkurs: Technologietransfer multinationaler Unternehmern
in Entwicklungs- und Schwellenländer
Lorenz-Kurve:
Grad
der
Ungleichheit
der
Einkommensverteilung
der
Haushalte
… von Staaten
18.01.2016 17:16
 Technologie umfasst die Elemente
- Prozesstechnologie
- Fertigungstechnologie
- Managementtechnologie
- Qualitätskontrolle
 Formen des Technologietransfers
- Aufbau, Erweiterung, Umstrukturierung neuer
Produktionsstätten durch Direktinvestitionen
- Strategische Allianzen zwischen multi- und
nationalen Unternehmen / Joint Venture
- Vergabe von Patenten, Lizenzen, Franchising und
Verkauf von Arbeitsanweisungen
- Handel mit Kapitalgütern, die verkörperte
Technologien darstellen
 Ziel: Ungleichheit reduzieren
- Importland: Bildung, Industrialisierung, Wohlstand
- Exportland: Markterweiterung, Gewinnmaximierung
70
Neue Handelstheorie: Es wagen, dumm zu sein
Klassische Theorie eine Mogelpackung
Waren, die vergleichbar sind, sind Substitute … gleichwertiger Ersatz
Karl Popper, 1969
 Theorien sind
Instrumente,
um Probleme
lösen zu können
 Die Theorie kann
wahr oder falsch
sein
 Nach jeder
strukturellen
Veränderung
der Theorie folgen
neue Probleme, die
zu lösen sind
… Berg-auf-Berg
18.01.2016 17:16
Gesamtressourcen einer Volkswirtschaft
 Nur einmal einsetzbar … d.h. vereinfacht
- entweder Porsche oder Wein produzieren
Un-realistische, theoretische Annahmen
 Gleiche Anzahl von gleichwertigen Waren
- von Wettbewerbern diverser Staaten
- parallel zu gleichen Kosten anbietbar
- beliebig austauschbar
… Porsche-Substitute zu gleichen Preisen?
Realistische, praxisnahe Annahme
 Branchen spezialisieren sich auf das, was sie
am besten können ... werden Weltmarktführer
Dann Modell-Vorhersagen möglich
 Umsatzvolumen in einer globalisierten Welt
durch Kostenvorteile der Spezialisten
… aber auch die Qualität muss stimmen
71
Drei hartnäckige Mythen
Irrige Annahmen über den komparativen Vorteil
Back to the Roots, Adam Smith: UK-Wolle vs. Bordeaux
… absoluter Kostenvorteil
Stundenlohn in %
120
Japan
X
Deutschland X
100
X USA
80
X France
60
40
20
0
X Süd-Korea
X Mexiko
X China / Indien
0 20 40 60 80 100 120
Produktivität %
Mythos 1
Freihandel nur, wenn dem ausländischen
Wettbewerber standgehalten kann könnte
 Eigenes Land hat keine effizienten Produkte
 Produktivität zu gering, Preise zu hoch
Mythos 2
 Globaler Wettbewerb ist unfair,
wenn über zu niedrige Löhne ausgetragen
- Gilt nur für personalintensive Bereiche
- Niedriglöhne in USA und Deutschland
- Vorteile des Outsourcings
Mythos 3
Freihandel nur gut, wenn Löhne stabil bleiben
 Löhne direkt abhängig von Produktivität
Quelle: ILO / Weltbank 2000
18.01.2016 17:16
72
Markterobern durch Dumping
Unvollständiger Wettbewerb … ungerechter Preis
Aber auch Strategie, um in neuen Märkten Fuß fassen zu können
Dumping
 Unlauterer
Wettbewerb
 USA AntiDumping-Zoll
bei Schädigung
durch AuslandsUnternehmen
 China in USA
schuldig
gesprochen
- 78% Zoll auf
Farbfernseher
- Preisausgleich
zu Produkten
in USA
18.01.2016 17:16
Unternehmen verlangen für dasselbe Produkt
unterschiedliche Preise im Inland und im Ausland
 Im Inland höhere Preise als im Ausland
- Preis eher vom Unternehmen statt Markt bestimmt
- Märkte abgegrenzt … Inländer können Produkte
für den Auslandsmarkt nicht ohne weiteres kaufen
- Falls Monopol-Unternehmen,
umso gewinnträchtiger diese Handlungsweise
 Im Inland niedrigere Preise als im Ausland
- Marktmacht / Umsatz im Ausland höher
… eher selten
 Umsatzsteigern über Preise
- Unternehmen muss bei 80% Marktanteil
im Inland Preise weniger anpassen
- als im Ausland, falls dort nur 20% Marktanteil
73
Ein komparativer / vergleichsweiser Vorteil bei vielen Gütern
Arbeitskoeffizient: Kosten pro Arbeitsstunde je Produkteinheit
n-Güter können mit Arbeitskoeffizient a oder b produziert werden
Verhältnis Inland- zu Auslandslöhnen: USA USD 35,67 / Mexiko 6,36
Gut
Arbeitskoeffizient
in USA a
Arbeitskoeffizient
in Mexiko b
Produktivitätsvorteil
USA b / a
Bananen
1
10
10
Äpfel
5
40
8
Kaviar
3
12
4
Datteln
6
12
2
Enchiladas
12
9
Wer produziert sinnvollerweise was?
 Solange USA zu Mexiko komparativen
Produktivitätsvorteil hat, wird in USA produziert
 4 Produkte mit Produktivitätsvorteilen für USA
… z.B. Chiquita 2014 USD 3,1 Mrd. Umsatz
18.01.2016 17:16
0,75
Durchschnitt AK $ 2012
 PT 12,10
 GR 19,41
 SP 26,83
 IT 34,18
 IR 38,17 D 48,47!
74
Gewinnsteigern durch externe Skaleneffekte
Konzentration von Branchen an einem Ort
Klingen in Solingen, Chipindustrie im Silicon Valley
A, B, C Wirkung
… in L.A., Hollywood
 9 Mrd. durch USAFilmproduktionen
- 82% … in D aus USA
- 65% … JP
- 58% … F
 Riesige Budgets
für Filmproduktion
 Bündeln Arbeitskräfte
mit ihrem Wissen*
Daten von 2000
18.01.2016 17:16 Quelle:
Krugman
Fall A: Spezialisierte Anbieter einer Branche
 Herstellen spezieller Produkte
 Clusterbildung vergleichbarer Unternehmen
 Ort gewinnt Branchenruf … Top Ranking
Fall B: Arbeitskräfte-Pooling an einem Ort
 Leichterer Markteintritt von Newcomern
 Nachfrage schützt vor Arbeitslosigkeit
 Ausgleich beim Auftragsschwanken durch
Wechsel des Arbeitgebers … beim Lunch
Fall C: Produktionsfaktor Wissen*
 Im Schatten von Unis entstehen Startups
 Informeller Informationsaustausch
 Nachahmungseffekte steigern Erträge … BSP*
75
Wissen der Bevölkerung steigert Brutto-National-Einkommen
Falls konsequent und dauerhaft in Bildung investiert wird
BNE-Wachstum / Einwohner in %
6
Singapur
5
Taiwan
4
BNE-Wachstum
von 1960 bis 2000,
durchschnittlich
Bildungsleistungen
MINT-Fächer
von 1964 bis 2003
laut PISA-Punkten …
China
3
Indonesien
Deutschland aber höhere
Venezuela Ausgangsbasis bei Bilden:
Eltern, Schule, Uni, Beruf
duale Ausbildung,
höhere Standards etc.
Philippinen
2
1
0
0
1
2
3
Bildungsleistungen
18.01.2016 17:16
76
Handelbare und nicht handelbare Wirtschaftszeige
Konzentration von Branchen durch Ressourcen-Abhängigkeit
Interaktionen im geografischen Zusammenhang
Globaler Marktantritt
 Filmindustrie
 Wertpapierhandel
 Rohstoffhandel
Nicht handelbare Zweige
 Zeitungen
 Sparkassen / VoBa
 Veterinärservices
60% USA-Arbeitnehmer in nicht handelbaren Zweigen
 Produkte / Dienstleistungen nur auf lokaler Ebene
 Lokalzeitungen nur vor Ort von Interesse
 Sparkassen in D gesetzlich gebunden an den Ort
40% in Zweigen, die weltweit vermarkten können
 Hollywood-Filme, L.A. Ressource Personal / Klima
 Wertpapiergeschäfte … N.Y. No.1, global
- Arbeitnehmer im Wertpapierhandel … Wissen
 Werbeagenturen in Manhattan … Kreativitätscluster
- Arbeitnehmer im Werbegeschäft … Wissen
18.01.2016 17:16
77
Internationale Mobilität der Arbeit
Globale Suche nach einem besseren Leben als das in der Heimat
2006: 15,3% der USA-Erwerbstätigen wurden im Ausland geboren
1. Zustrom
Arbeitskräfte
in andere
Länder mit
höherem Lohn
2. Ergebnis
Gehaltssprung;
danach marktabhängige
Steigerung
3. Nachteil
Löhne im
abgebenden
Land steigen
… da weniger
Arbeitskräfte
18.01.2016 17:16
Historisches 19. und 20. Jahrhundert
 Auswanderung ließ Bevölkerungen schrumpfen
 Chinesen nach SO-Asien und Kalifornien
 Inder nach Afrika … Durban und in die Karibik
 Italiener nach USA … N.Y. Little Italy
 Nordeuropäer und Iren nach USA und Australien
Lohnkonvergenz im Zeitalter der Massen-Emigration
Reallohn 1870 - Anstieg bis 1913 - in 43 Jahren p.a.
 100%
86% USA
+ 2,00% USA 1870 - 1913
 110%
1% Australien + 0,02%  GDP-Zuwachs

86%
121% Kanada
+ 2,81%
nur ca. 0,1%




43%
23%
24%
24%
84%
112%
193%
250%
Irland
Italien
Norwegen
Schweden
+ 1,95%
+ 2,60%
+ 4,48%
+ 5,81%
 Kosten für
Emigranten
höher als
deren gezahlte
Steuern
78
Emigration in die USA
Viele lebten im Hoffnungsland USA oft in Armut
Sozialsystem … na ja … erst ab 1930 … 2014 Obama-Care
Ellis Island, 1902
Polen 1900 …………….
18.01.2016 17:16
Emigrantenzahl von 1986 bis 2012
 26,1 Mio. im Ausland geboren
 5,6 Mio. Mexiko
 1,4 Mio. China
 1,3 Mio. Indien
 0,4 Mio. Polen
…..Chinatown, Boston
79
2014
Korruptionsindex
92
80
79
74
74
70
69
63
61
60
50
Dänemark
Australien
Deutschland
USA
Irland
Emirates
Frankreich
Portugal
Polen
Spanien
Slowenien
43
43
40
36
30
27
23
20
11
08
Griechenland
Italien
Tunesien
China
Mauretanien
Russland
Ukraine
Syrien
Sudan
Nord-Korea
18.01.2016 17:16
Warum werden Länder reich, andere aber nicht?
Unterschiede bei Historie und Prägungen
Tradition von rechtlich / kulturell Legalem / Illegalem
Ursache 1: Geografische Merkmale
 Treiber
- Bodenbeschaffenheit, Klima,
geografische Erreichbarkeit, Krankheiten
… Tropen: Orkane, Malaria, Agrarwirtschaft u. ä.
… Westen: Günstiges Klima, Innovationen, Religion
Ursache 2: Staatliche Institutionen
 Treiber: Keynesianischer Vertrauensmultiplikator
- Fördert Innovationen, Investitionen,
Technisierung, Vermögensbildung
- Entwicklungsländer: Negativer Multiplikator
Korruption, Amtsanmaßen, Währungsschulden
- Westen: Positiver Indikator
Schutz Eigentum, Korruption eingedämmt, GIIPS
?
in eigener Währung denominierte Kredite
80
Zusammenfassung
… anhand von Zitaten
18.01.2016 17:16
81
Für den Nachhauseweg …
Maxililien de Béthune, 1560 – 1641
Marschall in Frankreich
18.01.2016 17:16
82
Arnold, Michael
Arnold, Michael
Dellinghauser von, Ch.
Dellinghauser von, Ch.
Dickermann, Nelly
Dickermann, Nelly
Ellinghaus, Klaus
Ellinghaus, Klaus
Galonska,
Galonska,Wolfgang
Wolfgang
Hellwig,
Hellwig,Ingo
Ingo
Hermle,
Hermle,Udo
Udo
Hirmer,
Hirmer,Adalbert
Adalbert
Hirschmann,
Hirschmann,Lutz
Lutz
Henkel,
Henkel,Christa
Christa
Kühn,
Kühn,Barbara
Barbara
Kuba,
Kuba,Dieter
Dieter
Lenk,
Lenk, Veberova
Veberova
Link,
Link, Karl
Karl
Müller,
Müller,Heidrun
Heidrun
Marx,
Marx, Reinhard
Reinhard
Mährle,
Mährle,Roland
Roland
Nonn,
Nonn,Manfred
Manfred
18.01.2016 17:16
09.02.2016 Pilkahn, Klaus
08.02.2016
09.02.2016 Pilkahn, Klaus
09.02.2016 Ramm, Peter
08.02.2016
09.02.2016 Ramm, Peter
08.02.2015 Roschke, Dorothea 08.02.2016
Roschke, Dorothea
08.02.2016 Seufert, Klaus
08.02.2016
Seufert, Klaus
08.02.2016 Siegmund, Gerd
Siegmund, Gerd 08.02.2016
08.02.2016 Steuernagel,
Steuernagel,Klaus
Klaus 08.02.2016
09.02.2016
09.02.2016Tschiesche,
Tschiesche,Karin
Karin 09.02.2016
09.02.2016
08.02.2016 Werner,
Werner,Günther
Günther 08.02.2016
08.02.2016 Worm,
09.02.2016
Worm,Helga
Helga
09.02.2016
08.02.2016 Dr.
Dr.Reiner,
Reiner,Hartmut
Hartmut 08.02.2016
08.02.2016 Bannasch,
Bannasch,Angelika
Angelika08.02.2016
09.02.2016
08.02.2016
09.02.2016Steimle,
Steimle,Jürgen
Jürgen
09.02.2016
09.02.2016Besso,
Besso,Andreas
Andreas 08.02.2016
09.02.2016
09.02.2016
08.02.2016
08.02.2016
08.02.2016 Elsas,
Elsas,Alexander
Alexander 09.02.2016
09.02.2016
08.02.2016 Schüller,
Schüller,Bernhard
Bernhard 08.02.2016
[email protected]
Go e th e Un i, U3 L
Goethe Uni, U3L
@
@
FWB
AG
FWB//DB
DBAG
08.02.,
10Uhr/21
Uhr/24
08.02., 10
09.02.,
10Uhr/
Uhr/9 9
09.02., 10
Ausweis!
Ausweis!
83
Nobelpreise sind Weltpreise …
- Eugene „Gene“ Fama *14.02.1939, Boston
- Lars Peter Hansen *26.10.1952, Urbana
- Robert J. Shiller *29.03.1946, Boston
Fama
Hansen
Shiller
Stockholm 08.12.2013
Price Motivation: „For their emperical analysis of asset prices“
18.01.2016 17:16
84
AGENDA 04.02.2016
Eugene „Gene“ Fama, Curriculum Vitae
- Two Pillars of Asset Pricing
- Hypothese: Wertpapiermärkte sind effizient!
- Bei Marktgleichgewicht werden konstante Erträge erwartet
- An den Börsen gibt es keine Blasen
- Entwickeln CRSP Marktindex seit 12.1929 bis 10.2009
- Verhaltensökonomie, eine Attacke auf effiziente Märkte
- Zusammenfassung
18.01.2016 17:16
85
Curricula Vitae
Eugene „Gene“ Fama
Chicago
Löwen
UCLA
18.01.2016 17:16
 1960 Bachelor Romanistik, Uni Tufts, Boston
 1963 MBA School of Business, Uni Chicago
 1964 promoviert bei Benoît Mandelbrot
- The Behavior of Stock Market Prices
 1963 - 1993 Assistant … Professor Booth School, Chic.
 1975 - 1976 Gast-Professur Uni Leuven
- 1975 Ehrendoktorwürde
 1982 - 1995 Gastprofessur UCLA in den Wintersemestern
 Aktienkurse unterliegen Zufallsbewegungen
- Einfluss Mandelbrot … Fraktale / Chaos Theorie
 Portfoliobilden / Preistheorie als Stabilisator im Chaos
 Effizienzmarkthypothese
- Alle Informationen im Kurs einer Aktie bereits
eingepreist ... schwach, halbstreng, streng
- Es gibt keine Spekulationsblasen – es sei denn,
Marktteilnehmer könnten Preisrutsch exakt
vorhersagen und davon profitieren
86
Two Pillars of Asset Pricing
Effiziente Kapitalmärkte, Erfahren durch Tests von Preismodellen
Wirken auf Preise
schwach
halbstark
18.01.2016 17:16
stark
 Seit 1962 waren Computer in der Lage,
große Mengen von Daten zu verarbeiten
 Das Interesse der ITK lenkte sich sehr bald
auf die Daten der Wertpapierindustrie
 Booth School, Chicago
- Merton Miller, Benoît Mandelbrot
 MIT, Boston
- Modigliani, Samuelson
tauschten Erkenntnisse regelmäßig aus
 Zentrale Frage blieb, ob Kurse wirklich alle
verfügbaren Informationen widerspiegeln?
87
Hypothese: Wertpapiermärkte sind effizient
Aber wie kann man das testen?
Verhält sich der Markt so, wie wir glauben, dass er sich verhält?
Sell
Buy
Marktgleichgewicht?
18.01.2016 17:16
Effiziente Kapitalmärkte
 Marktgleichgewicht von Angebot und Nachfrage
… aber was sind die Bedingungen
für zu erwartende Anlageerträge nach Käufen?
… wie lässt sich das beschreiben / modellieren?
 Übliche Modellannahmen
1. Bei effizienten Märkten sind künftige Erträge
aufgrund von historischen … schwachen
Informationen nicht vorhersagbar
2. Bei Marktgleichgewicht und halb-starken
Informationen werden konstante Erträge
durch Dividenden erwartet
 Tests konstruiert
- treten die laut Modell zu erwartenden Erträge
real auch ein?
 Bei negativem Ergebnis unklar
- ist der Markt ineffizient, nicht im Gleichgewicht
- ist das Modell falsch
- alle verfügbaren Informationen berücksichtigt?
88
Bei Marktgleichgewicht werden konstante Erträge erwartet
Unwahrscheinlich das dies stimmt!
Risikobewertung der Anleger variiert + beeinflusst die Erträge
 Aktienkurse verändern sich aufgrund
von Gewinnerwartungen
 Gewinnerwartungen gespeist aus dem Strom
künftiger Dividenden … ggfs. Bezugsrechte
 Dividenden sind ad-hoc-Informationen über die
Zukunft, werden vom Markt sofort eingespreist
 Markt wäre stets im Gleichgewicht von Angebot
und Nachfrage, wenn die Gewinnerwartungen /
die Dividenden auf lange Sicht konstant wären
 Marktrisiken, operationelle Risiken v.a. stören
aber laufend das angenommene Gleichgewicht
 Risiken sind ebenfalls Informationen,
die sofort eingepreist werden, den Kurs ändern
 Künftige Kurse und Erträge sind beide volatil
… am Ende unberechenbar
18.01.2016 17:16
89
An den Börsen gibt es keine Blasen!
Ex post ist immer alles erklärbar!
Einmaliger
Swing
19. 10. 1987
… Nachbeben
12.1987
18.01.2016 17:16
 Bis 2007 viele Aktienmärkte steigend
- Absturz in USA als Blase bezeichnet
- Das Bezeichnen „Blase“ … Modewort bei
Akademikern, Praktikern, Journalisten
 Blase definiert als irrationaler, heftiger
Anstieg, dem in kurzer Zeit ein ebenso
heftiger Absturz folgt … Luft ist ´raus!
… einmalig Schwarzer Montag, 19.10.1987
… in Swingwellen wie 2007 - 2009
Hypo- / Finanz- / Wirtschaftskrise
 Keine seriöse Studie, die belegen könnte,
dass solche Abstürze voraussagbar sind;
… Glaube an Absturz oder
… Glück gehabt bei Vorhersage
statt seriöser Fakten!
90
Entwickeln CRSP-Marktindex seit 12.1929 bis 12.2009
5
Großen Swings der
1. Kursen
folgen große Swings der
2. Wirtschaft
4
3
2
1
1929
1932
18.01.2016 17:16 Quelle:
Fama
1937
1938
1972
1974
2000
2002
2007
2009
Fünf Swing-Perioden
 Kursabstürzen gingen immer
Phasen längerer Kursanstiege
voraus
 Nach Abstürzen folgten immer
Rezessionen
 Schwere des Absturzes
widergespiegelt durch Grad
der Rezession
 Die Kursindex-Spitze 1929
war zufällig zeitgleich
mit der Geschäftsindex-Spitze
 Die anderen Kursindizes gingen
den Geschäftsindizes voraus;
Börsencrashes kamen, bevor
die reale Wirtschaft abstürzte
… dieses Muster gilt auch bei
schwachen Rezessionen
91
Verhaltensökonomie als eine Attacke auf effiziente Märkte empfunden
Marktgläubige fragen, wo sind die mathematischen Modelle?
Reale Welt keineswegs immer ein-eindeutig
Eine Vase
… oder zwei
Gesichter?
18.01.2016 17:16
Spöttisch Bemerkungen …
 Einige Verhaltensökonomen verweisen
auf psychologische Erkenntnisse
 Andere suchen in Datenbanken nach
irgendwelchen Anomalien
… Sieg der Verhaltensökonomie, wenn
zufällig ein Kandidat gefunden wurde
 Die Verhaltensökonomie hat noch
kein sturmerprobtes Modell zeigen
können für Kursentwicklungen
und zu erwartende Erträge
 Insofern sind auch noch keine Tests
möglich
… keine Härtetest für ein Modell,
das ein bekanntes ersetzen könnte
92
Zusammenfassung Eugene „Gene“ Fama
Markowitz
Black & Scholes
18.01.2016 17:16
 Die Finanzwissenschaft
ist der erfolgreichste Zweig
der Wirtschaftswissenschaften
- Theoretische Erkenntnisse,
untermauert durch Praxistests
- Diese Theorien / Beweisführungen
haben auch Einfluss auf anderen
Wissenschaftsbereichen
und / oder die Finanzwirtschaft
 Drei typische Beispiele
- Portfolio-Theorie Markowitz
…1952 / 1959 - Risiken minimieren
- Kapitalgutpreismodell von Sharpe
… 1964 - Bewertung von Risiken
- Optionpreismodell Black & Scholes
… 1973 - Die Basis für den
Derivate Markt
93
Zusammenfassung
… anhand von Zitaten
 Die Debatten über die Gründe für die große
Depression in den 1930er Jahren gehen weiter;
Ökonomen sind nicht besonders gut darin,
wirtschaftliche Swings zu erklären
Fama
* 1939
 Ich bin ein extremer Liberaler. Aber ich habe
realisiert, das wir in einer Demokratie leben und
in einer Demokratie können Menschen alle
möglichen Ansichten haben … es gibt keinen
Grund darüber zu streiten
 Einem Investor nützt kein Gebet, um einen
Manager für seine Finanzen auswählen zu
können, der wirklich Alpha liefern kann
18.01.2016 17:16
94
18.01.2016 17:16
95
Niemand ist schlauer als der Markt
Auszug aus einem Interview der FAS vom 27.09. 2015, S. 41
Einer wie Warren Buffett hat einfach nur Glück gehabt!
 Im Detail haben wir immer noch nicht völlig verstanden, wie
Wertpapiermärkte und wie Märkte ganz allgemein funktionieren
 Eine einfache Überlegung: Alle verfügbaren Informationen sind stets
unmittelbar in den Börsenkursen enthalten
 Auch Fondsmanager können den Markt auf Dauer nicht schlagen –
viele Studien seit den 1960er haben es nachgewiesen
 Die Auswertung von 3.000 Fonds ergab damals:
- Einige hatten sehr gute Ergebnisse
- andere sehr schlechte
- andere mittelmäßige
 Dies alles entsprach einer Normalverteilung … es handelte sich
schlicht um Glück oder Pech. Man hätte auch für jeden Fond eine
Münze werfen können, anstatt eine bestimmte Anlagestrategie zu
erfolgen. Das wäre aufs Gleiche heraus gekommen.
 Warum um alles in der Welt hat es so lange gedauert, bis Indexfonds,
die den Markt abbilden, populär wurden?
18.01.2016 17:16
96
AGENDA 04.02.2016
Lars Peter Hansen, Curriculum Vitae
- Langfristige Trends an Anlagemärkten
- Vorhersehbarkeit von Anlagepreisen
- Auswirken von Kursveränderungen durch Verhalten von Anlegern
18.01.2016 17:16
97
Curriculum Vitae
Lars Peter Hansen
Utah
U of M
18.01.2016 17:16
70.000
26.10.1952 geboren in Urbana, Illinois
 1974 Bachelor Mathe und Politik, Utah State Uni
 1978 promoviert in Ökonomie, Uni Minnesota
 1978 - 1981 Associate Professor,
Carnegie Mellon University, Penn
 1981 - 1984 Associate Professor, Uni Chicago
 1984 bis heute Professor Uni Chicago
 Gastprofessuren
- Harvard, MIT, NW University und Stanford
 Empirische Analysen über Kapitalmarktpreise
- Terminzins als Vorhersagemöglichkeit
für den Kassazins v.a.
- Verhalten von Entscheidungsträgern,
wenn sie berücksichtigen müssen, dass
sie die Ökonomie nur unvollständig kennen
… Ausweg ökometrische Modelle (?)
98
Langfristige Trends an Anlagemärkten vohersagen
DAX versus DAXX
2002 2008
Microsoft
09.2004
18.01.2016 17:16
…
02.2015
Fama, Hansen, Shiller
 Neue Methoden, Anlagepreise zu analysieren
 Unmöglich kurzfristige Preisentwicklungen
bei Aktien, Renten v.a. vorherzusagen
 Möglich aber über einen Zeitraum
von z.B. 10 -15 Jahren … paradox?
 Entwickeln von Preisen wichtig für
- alle Investoren: Professionelle / Private
- alle Sparformen: Bar, Festgeld, Aktien etc.
 Entscheidend bei allen Anlageformen
- Risiko und Wiederverfügbarkeit Investment
 Kurse basierend auf fundamentalen Daten
- Trends durch Crashes gestört,
egal wie fundamentale Daten einer AG sind
 Schwarze Schwäne beeinflussen über den
Kapitalmarkt die gesamte Wirtschaft
- Immobilienbranche, Industrie, Handel v.a.
99
Vorhersehbarkeit von Anlagepreisen
Information:
Hohe Dividende
im Folgejahr
Kurs
Buchwert
höher
Kurs
Buchwert
niedriger
18.01.2016 17:16




Kurse der letzten Zeit geeignet für Vorhersage?
Nein!
Wie reagieren Kurse auf eine Information?
Umgehend! Aber danach kaum vorhersagbar!
… Chartisten sind sich Technischer Analyse sicher
 Kurse auf lange Sicht vorhersagbar?
 Ja!
 Theorie: Kurse = Erwarten künftiger Dividenden
aufgrund der Historie
 Aber Sprunghaftigkeit von Kursen nicht allein
durch Information über Dividende zu erklären!
 Aktienkurse, die getrieben werden von hohem
Buchwert, neigen dazu, im Folgejahr trotz guter
Dividende stark zu fallen
 Buchwert niedriger, Kursanstieg überproportional
… trotz Information über niedrige Dividende
100
Auswirken von Kursveränderungen durch Verhalten der Anleger
Behavioral Finance
Synapsenschaltungen
Die Idee des völlig rational handelnden Investor
 Aufgeben!
Verhaltensökonomie
 Falsche Erwartungen im Zentrum der Überlegung
 Hohe bzw. zu hohe Kurse
= Überschätzen künftiger Zahlungsströme
= Psychologische Einflüsse können erklären,
warum Kursentwicklungen von fundamentalen
Werten … Chartanalysen abweichen
 Warum wetten die mehr rational agierenden
Investoren z.B. aktive Fondsmanager nicht im großen
Stil gegen die Verhaltensorientierten?
 Antwort Institutionelle Zwänge wie gesetzliche
Vorgaben, Risikoaspekte, Kreditgrenzen, Herdentrieb
… sollten also alle nur passiv managen?
18.01.2016 17:16
101
Zusammenfassung
… anhand von Zitaten
 Ich glaube, das Verständnis über die Rolle
des Marktes, hat auch geholfen, das
Unternehmertum zu fördern
Hansen
* 1952
18.01.2016 17:16
 Viele meiner Kollegen haben ein breites
Interesse an ökonomischen Themen und
sind nicht nur auf ein Thema fokussiert
 Ich habe im Grenzbereich von Ökonomie
und Statistik, also Ökonometrie, gearbeitet.
Teil meines Interesses ist, zu verstehen,
wie Statistiken produktiv genutzt werden
können, um dynamische ökonomische
Prozesse zu analysieren … zu verstehen
102
AGENDA 04.02.2016
Robert J. Shiller, Curriculum Vitae
-
Spekulative Anlagepreise
Blasen gibt es nicht!
Die Theorie von den effizienten Märkten
Random Walk …
Bessere Vorhersagbarkeit bei längerem Zeithorizont
Entwickeln S&P 500 von 1789 bis 2014
Verhaltensökonomie mit neuen Erkenntnissen
18.01.2016 17:16
103
Curriculum Vitae
Robert J. Shiller
[email protected] - www.econ.yale.edu/shiller





01.12.1945
01.12.2005
01.12.2008
01.12.2011
01.12.2014
96,79
214,83
170,36
140,60
166,69
Case/Shiller Home Price Index








1967
1972
1980
2005
2006
2009
2015
2016
B.A. University of Michigan
Ph. D. Ökonomie MIT
National Bureau of Economic Research
Vice-President American Economic Ass.
President Eastern Economic Ass.
CFS Deutsche Bank Price
Professor in Yale, Dep. of Economics
President American Economic Ass.
 1980 S&P/Case-Shiller Home Price Indices
- Futures bei CME
Anfang 2006
kleines
Warnzeichen?
18.01.2016 17:16
 2009 Animal Spirits … mit George Akerlof
 2009 Finance and the Good Society
104
Spekulative Anlagepreise
Lecture 08.12.2013 @ Magna Aula, Uni Stockholm
„Euphorische
Epidemie“
18.01.2016 17:16
Was treibt die Preise von Aktien oder Immobilien?
 Rationalität, Verhalten, Technologie?
 Wiederkehrende Blasen an den Märkten
- Kursanstiege spornen Investoren an …
- Prozess psychologischen Ansteckens
von Investor zu Investor … Herd Instinct
- Story von steigenden Kursen verstärkt sich
- Noch mehr Investoren engagieren sich,
die trotz innerem Zweifel, ob der Anstieg
gerechtfertigt ist, aus Neid über den Erfolg
anderer oder aus Spieltrieb einsteigen
… viel Emotion, Phantasie … Epidemie
 Ökonomen traditionell nicht interessiert an
- Psychologie, Hirnforschung, Soziologie
- Journalismus, Kommunikation
105
Blasen gibt es nicht!
1637
1929
1987
2000
2007
Blasenbilden
Rezession
18.01.2016 17:16
Zwei Läger stehen sich gegenüber
1. Marktgläubige
… alle am Markt öffentlich zugänglichen
Informationen sind im Kurs sofort enthalten
… demnach gibt es keine Blasen … Gene Fama
2. Verhaltensgläubige
… Blasen und andere Widersprüche zu einem
effizienten Markt erklären sich nur durch
Psychologie / Hirnforschung … George Akerlof
 Blase keine allgemein akzeptierte Wortwahl
… eine Aufschwungphase endet in einem
plötzlichen Absturz … die Blase platzt!
… suggeriert Drama und Einzigartigkeit
 Windhandel … dünne Luft … Tulpenmania 02.1637
 Kleinere Blasen werden zu einer größeren Blase
… Aktien- / Immobilienpreise ab 2000 in dünner Luft
… entwickelte sich 2007 / 2008 zu einer Blase
106
Die Theorie von den effizienten Märkten
Hinweis auf Gene Fama´s Dissertation 1964
Gradlinige Entwicklung gibt es nicht … Richtung nicht vorhersehbar!
What ever it takes!
… Märkte werden
reagieren (?)
Aktienkurse gründen auf fundamentalen Daten
 Information erwarteter künftiger Dividenden
- Danach kein guter oder schlechter Zeitpunkt,
die jeweilige Aktie zu kaufen
EZB Test w. Inflation
1,0%
0,6%
0,3%
18.01.2016 17:16
Diese Theorie war aber nicht haltbar
 Tägliche, neue und unvorhersehbare Nachrichten
bestimmen das Entwickeln von Preisen
 Diverse Modelle zeigen einen Random Walk
… unvorhersehbare Preisentwicklung
 Auch Auswerten von Big Data im Sekundentakt
führt nicht zu exakteren Vorhersagen
 Natürlich kann man vermuten, dass bei zu hoch /
zu niedrig empfundenen Kursen, ein zeitnahes
Gegenbewegen / Pendeln einsetzen könnte
107
Ausgangspunkt
Möglicher Walk …
0
18.01.2016 17:16 Quelle:
Wikipedia
100 Tage108
Bessere Vorhersagbarkeit von Erträgen bei längerem Zeithorizont?
Entscheiden durch Instinkt und Gefühl besser als nur rational?
Paul Samuelson
 Der Markt ist
mikro-effizient,
makro-ineffizient
 Kursentwicklung
von Einzelaktien
durch erwartete
Dividenden
bestimmt …mikro
 Kursentwicklung
Gesamtmarkt
durch Blasen /
Windhandel
getrieben …makro
 Durch Tests bestätigt
von Jung / Shiller 2005
18.01.2016 17:16
Anleger müssen geduldig sein
 Keine soliden Erträge in kurzfristigen Intervallen
… falls doch, würde man unendlich reich werden
… Day-Trader?
 Wettervorhersage Tag-für-Tag möglich
… für eine Woche, einen Monat, ein Jahr nicht!
 Regressionsanalyen / Schätzgleichungen bei
Dividenden stimmen nicht mit realer Entwicklung
überein
 Immer wieder Black Swans
… extremes Kursbewegen nach oben / unten
 Das Erfahren aus der Vergangenheit … vergessen
… Finanzpanik 1904 … Immobilienboom 1940er …
… Emile Durkheim: Kollektives Gedächtnis nur,
wenn daran immer wieder erinnert wird
 J. Keynes, 1936: Animal-Spirits-Entscheidungen
… selbst beim rationalen Smart Money
109
Entwicklung S&P 500 von 1789 bis 2014
Stichtagsbetrachtung 31.12.2013
 Dividenden stiegen von 2003 bis 2013
… danach wäre S&P 500 in 12. 2013 bei
 Dividenden stiegen von 1983 bis 2013
… danach wäre S&P 500 in 12. 2013 bei
 Reale Entwicklung S&P 500 in 2013
… zwischen 1494 und 1802
5.1% p.a.
1.292
2.5% p.a.
669
Vorhersagen für nach 2013
nur aufgrund erwarteter
Dividenden sinnlos!
18.01.2016 17:16
110
Verhaltensökonomie mit neuen Erkenntnissen
Soziologie / Psychologie halten in 1980er Einzug bei Analysten
Aber erst ab 1990er in der Öffentlichkeit / Wissenschaft wahrgenommen
Ausgangpunkt die Unzufriedenheit
mit dem Markteffizienz-Modell
 2. Weltkrieg: Buy USA trieb Kurse
 Wetter in N.Y. beeinflusst Kurse
… Prof. Hackethal, Studie 2014
 Statements der Fed + Regierung,
Energiepreise v.a. haben Einfluss
 Bei unsicherer Entscheidungssituation folgen Investoren / Händler
ihrem Instinkt … System 1
 Neurowissenschaft wird in Zukunft
noch bessere Erkenntnisse bringen,
wie in unterschiedlichen Situationen
Entscheidungen von Individuen
oder Gruppen getroffen werden
können
18.01.2016 17:16
111
Zusammenfassung
… anhand von Zitaten
 Wir sind im größten Immobilien-Boom, den wir
je gesehen haben. Irgendetwas wird
geschehen, um dies zu beenden!
… Aussage vor der Krise 2007
 Wir können nicht erkennen, wieviel von
unserem Leben völlig random … willkürlich ist
* 1946
 Das leere Gerede von spekulativen Blasen und
ihren Gefahren ist ein weiteres, nachwirkendes
Erbe der Greenspan-Ära
 Siehe aber: Shiller-Barclays-CAPE-Indizes
- Basis: Historische Entwicklung von Kursen
- Unterentwickelte Aktien langfristig besser
- Überentwickelte Aktien langfristig schlechter
18.01.2016 17:16
112
Für den Nachhauseweg …
Danny Kaye, 1913 – 1987
USA, Komiker
18.01.2016 17:16
113
12.02.2016
Das Thema der Woche
Chinas Exporte 2015
… Auftragsproduktion
18.01.2016 17:16
114
02.01.2016
Das Thema der Woche
NO!
TTIP Transatlantic Trade and Investment Partnership
11. Runde 19. bis 23. 10. 2015 … 12. Runde 02.2016 … Abschluss 2016
Dt. Zollverein
1834 - 1919
- 14 Länder
Preußen
Hessen
Bayern
Sachsen
Württemberg
v.a.
2014 dt. Importe from USA
ca. EUR 50 Mrd. = 5%
$ 1,00
€ 0,90
Regelsetzer USA + EU
 Dodd-Frank Act 09.2011
 ENRON … GAAP / IFRS
 VW … Umweltschutz
 EU (?)
18.01.2016 17:16
TTIP USA + EU =
50% des globalen
Handelsumsatzes
2015 weltweit
Zollunionen
- ALBA/FTAA/MCCA/
MERCOSUR
- AFTA/SAARC/
ASEAN-China
- COMESA/AFTA
- EU28/CEFTA/
FTA Korea/Japan
2014 EU Importe from USA
ca. EUR 200 Mrd.
Hidden Champions 2012
D 1.307
/
USA 366
2014 EU Exporte to USA
ca. EUR 300 Mrd.
2014 dt. Exporte to USA
ca. EUR 90 Mrd. = 7%
Zollabbau geplant
 Aktuell noch 5 - 7%
 EU Potential
EUR 120 Mrd. p.a.
 D: 180.000 neue Jobs (?)
Private Schiedsgerichte
 Investitionsschutz
Gen-Manipulation / Herk.
 Chlorhuhn (USA)
 Rohmilchkäse (EU ?)
115
18.01.2016 17:16
116
AGENDA
-
Entwickeln und Fortschreiten der ökonomischen Wissenschaft
Die trübe Kristallkugel … alle sehen etwas Anderes
George J. Stigler, Curriculum Vitae
Ein neues Jahrhundert der Wissenschaft
Methode statt Inhalt … Mathiness vermittelt Seriösität
Gefordert: Eine allgemeine gültige Wirtschaftstheorie
Überwinden neo-klassische Theorie des frühen 20. Jahrhunderts
Die neue Lehre von den Institutionen
Beispiel: Das statische Modell
Ökonomie der Organisation und Vergleich der Wirtschaftssysteme
Erweitern des ökonomischen rationalen Modells
Die Rolle des Staates
Dynamik der Wirtschaftswissenschaften
Die Mängel der Wirtschaftswissenschaften
2016: Einfluss des Digitalisierens auf das Entwickeln
- Zu guter Letzt: Institut für neues ökonomisches Denken (INET)
18.01.2016 17:16
117
Entwickeln und Fortschreiten der ökonomischen Wissenschaft
Verschiedenste Sichten, unterschiedlichste Vorschläge
Ist die Realität zu komplex?
Mont Pélerin Society - F. von Hayek 01.04.- 10.04.1947
 Einladung von 36 Wissenschaftler und Politiker
- Eucken, Friedman, Knight, Popper, Stigler, Mises v.a.
 Zukunft des Liberalismus nach dem 2. Weltkrieg?
 Politische und marktwirtschaftliche Freiheit!
 Keine Staatsinterventionen oder Planwirtschaft!
 Popper: Auch Sozialisten beteiligen! … No!
F. von Hayek
1950er und 1960er Jahre Richtungsstreit
 Eucken v.a.: Soziale Marktwirtschaft versus
moralisch abgestumpften, nackten Ökonomismus!
 Friedman v.a.: Neoliberalismus … Laissez-faire!
 von Hayek: Wettbewerb als Entdeckungsverfahren!
Durchsetzen als globales Ordnungsprinzip!
Politik durch intellektuelle Ideen gesteuert!
 von Mises: Mit Ordoliberalisten nicht zu kooperieren!
2015: Über 1.000 Mitglieder, jährliche Treffen
18.01.2016 17:16
118
Die trübe Kristallkugel … alle sehen etwas Anderes
… eine Auswahl von Ahnungen und Hoffnungen
Quelle: Ökonomische Wissenschaft in der Zukunft … die nächsten hundert Jahre
Vertreter von den Universitäten
 Augsburg, Bochum, Bonn, California, Cambridge, Carnegie, Colorado, Columbia,
Duke, Fairfax, Frankfurt, Harvard, Hopkins, Kiel, Limburg, London, MIT, München,
New York, Paris, Penn State, Pittsburgh, Princeton, St. Gallen, Sydney, Tokio















William J. Baumol: Habe keine Ahnung. Aber was immer kommt, ich werde staunen!
Jagdish Bhagwati: Globalisieren verändert den Charakter der Fragestellungen!
Kenneth E. Boulding: Beweisführungen werden heutige Irrtümer auslöschen!
Martin Bronfenbrenner: Ökonomie begrenzter Ressourcen im Mittelpunkt!
James M. Buchanan: Der Sozialismus ist tot. Der Markt lebt. Es fehlt die Ethik!
Carl Chiarella: Entwicklungen mit nicht-linearen dynamischen Systemen verstehen!
A.W. Bob Coats: Professionalisieren der angewandten Methoden!
Kurt Dopfer: Verbessern der empirischen Substanz! Theorien empirisch testen!
Bernhard Felderer: Es fehlt das Big Picture! Viele professorale Spezialisierungen!
Peter Fishburn: Computer werden die Irrtümer in Modellen selbst bereinigen!
Chris Freeman: Synthese + Verschmelzen der Zweige der Sozialwissenschaften!
John K. Galbraith: Wissenschaft sollte sich nicht in den Dienst der Politik stellen!
Herbert Giersch: Verknüpfen von Raum und Zeit im globalen Denkmuster!
Bertram Schefold: Weiter wachsende Differenzierungen in der Ökonomie!
Nicholas Stern: Lebensstandard geht über in Sozialstandard
18.01.2016 17:16
119
Nobelpreise sind Weltpreise ... 08.12.1982
Bahnbrechende Studien:
Marktstrukturen / Ursache + Wirkung von Regelungen des Staates
George J. Stigler
Iowa / Minnesota
Colombia /
Booth School
17.01.1922 - 01.12.1991
18.01.2016 17:16
Entwickeln und Fortschreiten in der
ökonomischen Wissenschaft
 Auf der Suche nach neuen Ideen
… viele bleiben bei alten, getesteten
Methoden hängen
… neue zu erfinden und durchzusetzen
kostet sehr viel Zeit
… manche erweisen sich später als
grandioser Irrtum
 Die Natur entwickelt sich nicht sprunghaft
 Auch die Wissenschaften entwickeln sich
kontinuierlich
… oft liegen Ideen in der Luft,
entwickeln sich parallel und unabhängig
… oder eine neue führt zu weiteren
… eine baut auf der vorhergehenden auf
120
Curriculum Vitae
Seattle









17.01.1991 in Renton, Seattle geboren
1931 B. A. University of Washington
1932 MBA Northwest University, Washington
1936 - 1938 Lectures an Iowa State College
1938 promoviert bei Frank Knight, Chicago
… nur einer von 4 Studenten
… zeitgleich studierte Milton Friedman
1940er Columbia Uni, Manhattan Projekt
1945 Brown University
1947 - 1958 Professur Columbia University
30 Jahre Chicago Booth School of Business




Ökonomische Informationstheorie
Theorie der Betriebsstrukturen
Wirken ökonomischer Interventionen
Ökonomische Ideengeschichte
NW University
Columbia Uni
18.01.2016 17:16
121
Ein neues Jahrhundert der Wissenschaft
Quelle: Ökonomische Wissenschaft in der Zukunft
Seiten 392 bis 403
Die Triumphe der Ökonomie im 20. Jahrhundert
… dadurch eine flügge gewordene Wissenschaft
1. Statistische Instrumente entwickelt
- Analyse von Daten, Voraussagen, Hypothesen
2. Mathematische Techniken eingesetzt
- Theorien formalisiert, Theoreme bewiesen
3. Wissenschaftliche Methoden angewendet
- Beobachtbares Verhalten, verifizierbare Thesen
Merkantilismus
16. - 18. Jahrhundert
18.01.2016 17:16
 Wegweisendes Beispiel
von Paul E. Samuelson, MIT in 1947
- Aufdecken von Präferenzen
beim Konsumentenverhalten
122
Spannungsfelder
Methode statt Inhalt … Mathiness* vermittelt Seriösität
Ideologie … statt Wissenschaft?
Der neidische Blick auf die Naturwissenschaften
 Grundlegende Erkenntnisse in der Physik
… 2. Lehrsatz der Thermodynamik „Entropie“
Ehrgeizige Versuche
 Aber keine Verständigung über ein Modell,
dass die gesamte Volkswirtschaft abbildet
Standard-Ökonomiemodell als Grundlage?
 Vollständig informierte Akteure … an der Börse
 Rationaler Konsument … ohne persönliche Präferenz
 Gewinnmaximierende Unternehmen … Shareholder
 Viele Vorbehalte, Ideologien, dem Modell zu folgen
21. Jahrhundert – Wandel zur echten Wissenschaft?
 Stärkeres Zusammenspiel von Ideen … Teaming
 Mehr Übereinstimmung … hoffentlich!
18.01.2016 17:16
123
Gefordert: Eine allgemeine gültige Wirtschaftstheorie
Verbinden von mikro- u. makro-ökonomischen Elementen
Gravierende Unterschiede … Läger gespalten
 Adam Smith 1723 - 1790
Die unsichtbare Hand sorgt für effiziente Märkte
 Léon Walras 1834 - 1910
Auf einem vollkommenen Markt gleichen sich
Angebot und Nachfrage auf allen Teilmärkten in der
Summe aus … 2015 national, in der EU, global?
 Maynard Keynes 1883 - 1946
Typisch für kapitalistische Wirtschaften,
ihr Gleichgewicht hinsichtlich Unterbeschäftigung
… Institutionen müssen daher steuernd eingreifen
Lösung: Neue Klassische Makroökonomie
 Mikroökonomische Theorien formulieren,
deren Ergebnisse mit den realen Vorgängen testen
… Arbeitslosigkeit / Konjunkturschwankungen
 Solide Plattformen für die Makroökonomie
18.01.2016 17:16
124
Überwinden neo-klassische Theorie des frühen 20. Jahrhundert
Allerdings: Keine allgemein anerkannte Definition der Neo-Klassik
Pros und Cons
Leistungen der Neo-Klassik
 Verifizierbare Hypothesen
… Modelle in Algorithmenform + Tests
 Modigliani - Miller Theorem
… Unternehmerisches Verhalten
von Bilanzgröße und Cash-flow abhängig
… wurde getestet und verworfen
Aber
 Diverse Ökonomen Modelle bis ins logischdenkbare Extrem verfeinert
… absurd konstruierte Welt der Neo-Klassik
… unterschätzte Informationsdefizite
… Einfluss von Verhalten auf dem Kapitaloder Produktmarkt nicht erkannt
18.01.2016 17:16
125
Die neue Lehre von den Institutionen
Beim Ansatz für das 21. Jahrhundert gilt es,
das beobachtbare, gesamtwirtschaftliche Verhalten zu erklären
Reale Vielfalt!
Institutionalismus* versus Neo-Klassik
 Institutionalisten sind sich sicher bei
… Märkten, Organisationen
… über deren
… Normen, Gesetze
wechselseitige
… Theorie der Verfügungsrechte Einflüsse und
… Prinzipal-Agent-Theorie
Ausgleich von
… Transaktionskostentheorie v.a. Leistungen
Vollkommenheit
 Neo-Klassiker halten dagegen
… unwesentliche Details
… grundlegende Faktoren: Angebot und Nachfrage
… vollkommene, effiziente Märkte
… rationale Marktteilnehmer
… Gleichgewichtsmenge führt zum Marktpreis v.a.
?
18.01.2016 17:16
126
Typisch: Das statische Modell
 Bei steigender Nachfrage,
höhere Preise verlangen
 Bei sinkender Nachfrage,
Preise reduzieren
 Ziel: Umsätze steigern
18.01.2016 17:16
127
Ökonomie der Organisation und Vergleich der Wirtschaftssysteme
Die beiden wichtigsten ökonomische Ereignisse Ende des 20. Jh.
Zusammenbruch Sozialismus – Dritter Weg Chinas
Rent Seeking*
Einflussnahme
von Interessengruppen
und Marktteilnehmern
Absichern
Erträge
durch
politisch
erwirkte
Privilegien
18.01.2016 17:16
Verteidigen
und
verstetigen
leistungslose
Erträge im
Marktbereich
Handeln / Einflussnahme Unternehmen
 Effiziente Märkte + Organisationen
- GM Ums. höher als BIP bei Staaten
… USD 154 Mrd. - Ungarn 132 Mrd.
- Unterschiedliche Anforderungen
… an große
… an kleinere und mittlere
Staaten und Unternehmen
 Nicht genügend erforschte Gebiete
- Struktur von Entscheidungen
- Entlohnungs- und Anreizsysteme
- Rent Seeking
- Interaktionen von Organisationen
unterliegen nicht nur engem
rationalem Interesse, auf das sich
die Ökonomie bisher konzentrierte
128
Erweitern des ökonomischen, rationalen Modells
Rationaler Markt?
18.01.2016 17:16
Ausgangsmodell
 Effiziente Märkte mit rationalen Marktteilnehmern
… ein schöner Schein!
 Mit Algorithmen definierte Voraussagen
… schwarze Schwäne nicht vorgesehen!
 Befürchtete Alternative: Öffnen Büchse der Pandora
… aber näher an der Realität!
Erste Erweiterung
 Informations- und Transaktionskosten einbeziehen
 Spieltheorie: Interdependenz bei Entscheidungen
… 8 Nobelpreise u.a. Nash, Harsanyi, Selten, Kahneman
Zweite Erweiterung
 Muster von individuellem Verhalten
… situationsabhängig unterschiedliche
 Irrationales Verhalten strukturieren
… Akerlof: In Modelle einarbeiten … Chaos?
129
Die Rolle des Staates
Staatliche Aufgaben sollten sich an Mängeln des Marktes orientieren
Volkswirtschaften arbeiten nie pareto-optimal*
Wohlfahrtsökonomie Nobelpreis Kenneth J. Arrow 1972
 Staat: Zuweisen von Eigentumsrechten
und Einfluss nehmen auf Einkommen
 Ziel: Unzugänglichkeiten durch Eingriffe
des Staates beheben
… Bürger / Unternehmen besser stellen,
ohne andere schlechter zu stellen
P
S
Drehmoment
Produktionsmöglichkeitskurve
 Kein Gut 1 mehr …
ohne Produktion Gut 2
einzuschränken*
18.01.2016 17:16
Forschen erforderlich
 Rent Seeking / Lobbying
in Pakistan schädlich, in Korea aber nicht?
 Korruption in Korea
ein Hemmnis, in anderen Staaten aber nicht?
 Staatseinfluss abgrenzen
von anderen Institutionen wie Märkten
130
Dynamik der Wirtschaftswissenschaften
Lineare Modelle, Chaos-Theorie, Wachstumstheorie v.a.
Aber immer noch viele Verständnislücken … siehe Krise 2007!
Landwirtschaft
… tausende Jahre
Industrie
… hunderte Jahre
ITK
… in Jahrzehnten
Auf lange Sicht technischer Wandel im Mittelpunkt
 1960er Wachstumsmodelle für Bewertung Technik
 Mikro- und makro-ökonomische Modelle
… Wirken Kreditbeschränkung auf Innovationen
… Unvollständiger Wettbewerb in der
EURO-Gemeinschaft, da unterschiedliche
Gesetze / Kulturen / Technologien v.a.
= nicht-pareto-effizient
… Optimieren durch intelligente IT-Anwendungen
Evolutionäres Entwickeln mit natürlicher Selektion
 Kaum formale Modellansätze für Change-Prozesse
… Ablaufende Prozesse nicht verstanden
 Selten, dass (Groß-) Unternehmen
älter als 100 Jahre werden
… Branchen / Berufe verschwinden, neue entstehen
18.01.2016 17:16
131
Die Mängel der Wirtschaftswissenschaften
3000
2000
18.01.2016 17:16
Was steht an?
 Entwickeln einer allgemeinen Wirtschaftstheorie
- Vereinen Mikro- und Makro-Ökonomie bottom-up
… Verhalten auf individuellem Niveau
… Verhalten von Einzelaspekten am Markt
… Verhalten auf aggregiertem Niveau
 Ökonomisches Verhalten von Organisationen
- Spielplatz vieler Akteure und Aktivitäten
 Einbeziehen Erkenntnisse anderer Bereiche
- Sozialwissenschaften, Psychologie, Neurologie
 Wirtschaftliche Bedeutung des Staates
- Mängel des Big Players reduzieren
 Entwicklungsländer
- Dem Joch der Diktaturen und Armut entkommen
- Aufstiege fördern / Abstiege verhindern
132
Institut für neues ökonomisches Denken (Inet)
Gründung von George Soros in 2009
Vereinte gemischte Denkrichtungen kommen zu einer Meinung
George Soros
* 12.08.1930
in Budapest
18.01.2016 17:16
Mission
 Bilden einer globalen Vereinigung der nächsten
Generation von Wirtschaftsführern
 Neues wirtschaftliches Denken bewirken
und die in der Wirtschaft Tätigen anregen,
die Herausforderungen des 21. Jh. anzunehmen
Paris, 12.04. – 14.04.2015
 Liberté, égalité, fragilité … nach der Finanzkrise
 Teilnahme Cambridge, Humboldt, Ifo-Institut, Kiel,
New York, Oxford, Princeton, Stanford v.a.
 Globales BSP/ Kopf 2015 unter Niveau 2007
 Kapitalismus bedient nicht mehr alle Schichten
 Zu viel prekäre Tätigkeiten oder Arbeitslosigkeit
 Lohnsteigerungen folgen nicht der Produktivität
Working Papers
 Stiglitz: Unemployment and Innovation
 v.a.
133
2016: Einfluss des Digitalisierens auf das Entwickeln
Das künftige Optimieren der Ökonometrie braucht Power
90% der Komponenten und der Software aus USA
WATSON
1 Billiarde
… is watching you
= 1 Petaflop
= 1.000 Bill..
= 1.000.000.000.000.000 Gleitkomma Ops / Sek.
Nr. 6, Cray
6,2 Billarden
- ab 2018
180
18.01.2016 17:16
Nr. 2, Tianhe
33,8 Billiarden
- 2015
Nr. 1, IBM ab 2017
100 … 300 Billiarden
- System Sierra
- System Summit
134
Makro-Ökonomie
n-Ausprägungen
Behaviorismus
Keynesianismus
Liberalismus
Tools: Ökonometrie / Informations-Technologie
Flexibilität durch kommunizierende Röhren
Mikro-Ökonomie
18.01.2016 17:16
135
Verhaltensökonomie Kahneman, Tversky, Akerlof, Shiller ab 1979
Monetarismus Fisher, Brunner, Friedman, Meltzer ab 1950
Ordoliberalismus Eucken , Böhm, Miksch ab 1940
Keynesianismus John M. Keynes, Harrod, Kahn, Robinson ab 1930
Österreichische Grenznutzenschule von Mises, von Hayeck ab 1880
Neoklassische Theorie Pareto, Walras, Menger, Fisher ab 1870
Historische Schule Nationalökonomie List, Schmoller ab 1850
Marxistische Theorie Marx, Engels, Luxemburg, Bucharin ab 1850
Klassische Nationalökonomie Smith, Ricardo, Mill, Malthus, Say ab 1780
18.01.2016 17:16
Physiokratie Francois Quesnay 1758
136
18.01.2016 17:16
137
Ein letzter Spruch für den Nachhauseweg …
Lucius Annaeus Seneca, 1 – 65 n. Chr.
18.01.2016 17:16
138
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