gesund - ascensia

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DIABETES-RATGEBER
GESUND
ÄLTER WERDEN
Vorwort
VORWORT
SCHRITT
4: BEENDEN
DES MESSVORGANGS
Patientin,
lieber Patient
Liebe
UND AUSSCHALTEN DES GERÄTS
Ihr Arzt hat bei Ihnen Diabetes diagnostiziert. Die Krankheit ist
Halten
Sie BREEZE
doch®man
kann sieund
heute dank der medizinischen
zwar
nicht heilbar,
2 kopfüber
gut die
kontrollieren.
Um Ihnen den Alltag mit Diabetes
Fortschritte
drücken Sie
Sensorabwurf-Taste.
zu machen,
wir diesen
Diabetes-Ratgeber erarbeitet.
einfacher
Der Sensor
kann haben
nun entsorgt
werden.
Schalten Sie das Gerät aus, indem
wir massgeblich
Siewurden
die (I)-Taste
drücken. von folgenden führenden Experten
Dabei
unterstützt, denen wir hier unseren Dank für die Mitarbeit und den
wertvollen Rat aussprechen möchten:
Dr. med. Sheila Ardigo, Thônex; Dr. med. Jacques Carrel, Fribourg;
Dr. med. Petra Nadja Elsässer Imboden, Moutier; Prof. Dr. med.
Ulrich Keller, Basel; Dr. med. Urs Näf, Ilanz; Dr. med. Daniel Noth,
Vojtech Pavlicek, Kreuzlingen; Dr. med.
ZITTERN IHRE
HÄNDE?
Unterseen;
Dr. med.
Christoph
Bern;
Ulrich
Vischer,
Thônex;
Natalie
UNSER Stettler,
TIPP:
Stettler, Bern;Dr.
Dr.med.
med.
Ulrich
Vischer,
Thônex;
Dr.
Zumbrunn,
dipl. Ernährungsberaterin
Winterthur.
med.
Bajetta
Neuffer, Chiasso; HF,
Natalie
Zumbrunn, dipl.
Legen Sie das Gerät
den Tisch und
Ernährungsberaterin
HF, auf
Winterthur.
Wirschieben
wünschenSie
Ihnen
alles
für die
Gesundheit und eine erfolges zu
derGute
anderen
Hand,
reiche
Kontrolle
der
Zuckerkrankheit.
Wir wünschen Ihnen alles Gute für die Gesundheit und eine
So sind beide
Hände
das Gerät
erfolg-reiche
Kontrolle
derund
Zuckerkrankheit.
Im stabil
Namenund
desSie
Bayer
Diabetes
Care Teams
können
den Sensor
problemlos
an
den
Blutstropfen
Das Team von Bayer Diabetes Careführen.
Annette
BeiCasper
Fragen:
Product
Manager
Bayer
Diabetes Service
BayerTel
Diabetes
Care,
044 465
83Zürich
55
E-Mail info @ bayerdiabetes.ch
www.bayerdiabetes.ch
2 58
INHALT
Wichtige Telefonnummern
Die 10 goldenen Regeln
Diabetes: Krankheit, Therapie
Meine Medikamente, Schema für Insulintherapie
Unter-/Überzuckerung: Erkennen und richtig reagieren
Bedeutung der Blutzuckerselbstkontrolle
Essen und Trinken
Folgekrankheiten vermeiden
Das kleine 1 × 1 der Fusspflege
Altersbedingte körperliche Veränderungen
Informationsangebote
Meine persönlichen Zielsetzungen, Notizen vom Arzt
Meine regelmässigen Kontrollen
Blutzucker messen: Einfach und zuverlässig
4
5
6
10
14
17
22
35
39
40
46
48
50
56
Dieser Diabetes-Ratgeber gehört:
Vorname/Name:
3
WICHTIGE TELEFONNUMMERN
Bitte benachrichtigen Sie im Notfall:
Vorname/Name:
Telefonnummer:
Behandelnder Arzt:
Weiterer Arzt oder Fachperson:
Apotheke:
Spitex:
Vorname/Name:
Wichtige Notfallnummern:
Sanitätsnotruf
Dargebotene Hand
Vergiftungsnotfälle
Polizeinotruf
Feuerwehr
4
Telefonnummer:
144
143
145
117
118
DIE 10 GOLDENEN REGELN
1. Bei den ersten Anzeichen einer Unterzuckerung
(Schweissausbruch, Zittern, Frieren, Heisshunger,
Herzrasen, Kribbelgefühl, kühle, blasse Haut, Unruhe,
Denkstörung): Messen, dann entsprechend essen.
2. Bei stärkeren Unterzuckerungs-Symptomen:
Sicherheitshalber zuerst essen, dann messen.
3. Blutdruck und Körpergewicht regelmässig kontrollieren.
4. Füsse täglich selbst oder regelmässig von Angehörigen
untersuchen lassen. Bei Verletzungen sofort zum Arzt.
5. Einmal pro Jahr Augen durch Augenarzt untersuchen
lassen.
6. Auf eine gesunde Ernährung achten: Regelmässig essen,
viel Gemüse und Obst, genügend trinken.
7. Auf eine gesunde Lebensführung achten: Täglich bewegen,
nicht rauchen, Über- und Untergewicht vermeiden,
genügend schlafen, sich Ruhepausen gönnen, Kontakte
und Hobbies pflegen, die Dinge positiv sehen.
8. Blutzuckerwerte kontrollieren und im Blutzuckertagebuch
eintragen. Gelegentlich nach Rücksprache mit dem Arzt
Tagesprofile erstellen.
9. Sich geistig beschäftigen: Z. B. Zeitung oder Bücher
lesen, Kreuzworträtsel lösen oder neue Sprache lernen.
10. Bestehende Informationsstellen und medizinische
Versorgung nutzen.
5
WAS IST DIABETES?
Unter Diabetes mellitus – auch Zuckerkrankheit genannt – wird
eine dauerhafte und krankhafte Erhöhung des Blutzuckers verstanden. Im Mittelpunkt des Geschehens steht das Hormon Insulin aus
der Bauchspeicheldrüse. Dieses Hormon ist wichtig für die Aufnahme von Zucker aus der Nahrung in die Körperzellen. Dort angekommen, liefert der Zucker die Energie für alle Vorgänge des
Lebens. Stellt die Bauchspeicheldrüse kein oder nicht genügend
Insulin her, kann der Zucker nicht mehr in die Zellen gelangen. Als
Folge sammelt sich der Zucker im Blut an und die Blutzuckerwerte
steigen. Man unterscheidet zwei Formen des Diabetes:
Typ 1 Diabetes
Typ 1 Diabetes kann in jedem Alter auftreten, macht sich aber
meist schon im Kindes- und Jugendalter bemerkbar und betrifft
rund 10 % aller Diabetiker.
Typ 2 Diabetes
Die grosse Mehrheit (> 90 %) leidet an Typ 2 Diabetes, der sich
normalerweise erst ab dem 40. Lebensjahr entwickelt und daher
lange als Altersdiabetes bezeichnet wurde. Typ 2 Diabetes ist aber
nicht hauptsächlich vom Alter abhängig, sondern entwickelt sich
vor allem auf Grund einer familiären Veranlagung, verbunden mit
falschen Ernährungsgewohnheiten und Bewegungsmangel. Tendenziell erkranken heute immer mehr jüngere Leute daran. Die
Körperzellen werden unempfindlich gegenüber Insulin und der
Körper muss immer mehr Insulin herstellen, bis die Kapazitäten
praktisch erschöpft sind.
6
DIE 3 PFEILER DER DIABETES-THERAPIE
1. Umstellung des Lebensstils: Ernährung und Bewegung
Ziel der Diabetes-Therapie ist, die Wirkung des körpereigenen Insulins
wieder herzustellen. Hierfür ist der wichtigste Pfeiler eine gesunde
Lebensweise, das heisst ausgewogene Ernährung, Bewegung und
eventuell Gewichtsabnahme. Wenn das nicht ausreicht, wird eine
medikamentöse Therapie oder Insulintherapie begonnen.
2. Medikamentöse Therapie
Es gibt verschiedene Medikamente zum Einnehmen, die den Blutzuckerspiegel senken. Ihre Wirkweise sowie auch die Einnahmeempfehlungen unterscheiden sich von einer Gruppe zur andern. Ihr
Arzt wird entscheiden, welches Medikament für Sie am besten
geeignet ist. Halten Sie sich an seine Empfehlungen und nehmen
Sie die Medikamente ein. So stellen Sie sicher, dass der Blutzucker
gut kontrolliert ist und Sie sich wohlfühlen.
Oft tritt der Typ 2 Diabetes zusammen mit erhöhtem Blutdruck
und schlechten Blutfettwerten auf. Sollte dies bei Ihnen der Fall
sein, wird Ihnen Ihr Arzt eventuell weitere Medikamente verordnen.
Aber auch Sie können etwas tun: Eine ausgewogene Ernährung
und tägliche Bewegung sind äusserst wirksam, diese Werte wieder
in den Griff zu bekommen.
7
3. Insulintherapie
Der richtige Zeitpunkt für eine Insulintherapie ist gekommen, wenn
mit gesunder Lebensführung und Tabletten keine akzeptablen
Blutzuckerwerte erreicht werden können. Dank moderner Spritzhilfen
(engl. Pen = Füllfederhalter) ist die Therapie unkompliziert und
macht das Leben in vielen Fällen wieder einfacher. Gerade Diabetiker,
deren vorhergehende Therapie nicht optimal war, profitieren oftmals
von der Umstellung auf Insulin: Sie nehmen aktiver am Leben teil
und Probleme wie Schwindel oder Gedächtnisstörungen können
verschwinden. Ein frühzeitiger Einsatz von Insulin ist deswegen
empfehlenswert.
Durch die Gabe von Insulin wird die nicht voll funktionsfähige
Bauchspeicheldrüse unterstützt.
Da bei Insulintherapien eine Unterzuckerung möglich ist, sind
regelmässige Mahlzeiten und Blutzuckerkontrollen wichtig.
8
BEHANDLUNGSZIELE
Wichtigstes Therapieziel ist ein umfassendes Wohlbefinden. Die
regelmässige Kontrolle des Blutzuckers ist hierfür der Garant, denn
dauerhaft zu hohe oder zu niedrige Blutzuckerwerte können schwerwiegende Folgen haben. Die Messungen kann der Patient selber
oder mit Hilfe von Angehörigen oder einem Pflegedienst problemlos zu Hause durchführen. Es gibt hierfür geeignete Geräte für
Patienten jeden Alters.
Einen idealen Blutzuckerwert, der für alle gilt, gibt es jedoch nicht:
Dieser Wert richtet sich nach dem Lebensalter und dem allgemeinen Befinden des Patienten und wird gemeinsam mit dem Arzt
besprochen.
Als grobe Richtlinie lassen sich die folgenden Werte für den Nüchtern-Blutzucker angeben:
Ideal
5–7 mmol/l
Akzeptabel
7–9 mmol/l
Beim Arzt wird in Abständen von 3 bis 6 Monaten zudem der
Langzeitwert bestimmt, der sogenannte HbA1c-Wert, das «Blutzucker-Gedächtnis». Ist dieser Wert höher als beim Gesunden,
weiss man, dass der Körper über längere Zeit zu viel Zucker im
Blut hatte. Als Richtwerte für einen gut eingestellten Blutzucker
gelten für ältere Diabetiker folgende HbA1c-Werte:
Ideal
6.5–7.5 %
Akzeptabel
7.5–8.5 %
9
MEINE MEDIKAMENTE
Bitte tragen Sie Ihre Medikamente gegen Diabetes (inkl. Insuline)
und auch alle weiteren Medikamente, ev. mit Hilfe Ihres Arztes, in
die Tabelle ein.
Name:
Wirkt gegen:
Morgen
Mittag
Abend
Spät
Wirkt gegen:
Morgen
Mittag
Abend
Spät
Wirkt gegen:
Morgen
Mittag
Abend
Spät
Wirkt gegen:
Morgen
Mittag
Abend
Spät
Wirkt gegen:
Morgen
Mittag
Abend
Spät
Wirkt gegen:
Morgen
Mittag
Abend
Spät
Wirkt gegen:
Morgen
Mittag
Abend
Spät
Bemerkung:
Name:
Bemerkung:
Name:
Bemerkung:
Name:
Bemerkung:
Name:
Bemerkung:
Name:
Bemerkung:
Name:
Bemerkung:
10
MEINE NOTIZEN
11
SCHEMA FÜR INSULINTHERAPIE
Blutzucker
mmol/l
unter 5.0
5.1–7.0
Spritz-Ess-Abstand Min
Morgen
Zeit:
Mittag
Zeit:
Abend
Zeit:
Spät
Zeit:
falls Blutzucker über 15.0 mmol/l Urin auf Ketone testen:
© Universitätsspital Zürich, Diabetologie
12
7.1–10.0
10.1–15.0
über 15.1
Bemerkungen:
Insulin
Injektionsort
13
UNTERZUCKERUNG (HYPOGLYKÄMIE)
Von einer Unterzuckerung spricht man, wenn der Blutzuckerwert
unter 3 bis 3.5 mmol/l fällt. Diabetiker spüren die Anzeichen aber
oft viel früher. Mehrere Ursachen kommen in Frage: Zu viele Tabletten eingenommen oder ein neues Medikament, das stärker wirkt,
zu viel Insulin gespritzt, zu wenig oder zu spät gegessen, starke
körperliche Anstrengung oder Alkoholgenuss.
Symptome einer Unterzuckerung sind:
t Schweissausbruch
t Zittern, Frieren
t Heisshunger, Herzrasen
t Kribbelgefühl
t Kühle, blasse Haut
t Unruhe, Denkstörung, Aggression
t Erhöhte Sturzgefahr
Schwere Unterzuckerungen können zu Bewusstlosigkeit und Koma
führen. Sie sind daher ein ernster Notfall! Da Unterzuckerungen auch
andere als die oben genannten Symptome hervorrufen können (z. B.
Halbseitslähmung wie bei einem Schlaganfall) muss der Blutzucker
sorgfältig kontrolliert werden!
Gerade bei älteren Diabetikern treten Unterzuckerungen häufiger auf,
da sie oft verschiedene Medikamente einnehmen müssen oder eine
eingeschränkte Nierenfunktion aufweisen.
Wenn sich erste Unterzuckerungszeichen einstellen, sollten Sie
sofort reagieren.
14
Bei Anzeichen einer Unterzuckerung gilt:
t Wenn möglich: Zuerst messen, dann essen.
t Im Notfall: Zuerst essen, dann messen!
t Sollten Sie nicht die Möglichkeit haben, Ihren Blutzucker
zu messen, zerkauen Sie sofort 2–4 Stück Traubenzucker
oder trinken Sie ½–1 dl gezuckertes Getränk, z. B. Cola
oder ein anderes Süssgetränk.
t Essen Sie anschliessend eine Scheibe Brot.
Wenn eine Unterzuckerung wirksam behandelt wird, verschwinden die Symptome spätestens nach 10–20 Minuten.
Wichtig ist, dass Sie jeden Vorfall in Ihr Blutzucker-Tagebuch beim
entsprechenden Datum unter Bemerkungen eintragen, mit:
t
t
t
Welche Symptome?
Welche Massnahmen?
Blutzuckerwert
Versuchen Sie, Unterzuckerungen zu vermeiden. Dies gelingt
durch eine regelmässige Kontrolle der Blutzuckerwerte.
15
ÜBERZUCKERUNG (HYPERGLYKÄMIE)
Eine Überzuckerung tritt ein, wenn Tabletten oder Insulinspritzen
vergessen wurden, bei Infekten oder durch Wechselwirkung mit anderen Medikamenten. Der überschüssige Zucker wird über den Urin
ausgeschieden. Im Schlepptau hat der Zucker jede Menge Flüssigkeit,
sodass der Körper langsam austrocknet und aus dem Lot gerät. Sind
die Blutzuckerwerte längerfristig erhöht, führt dies zu einer Schädigung praktisch aller Organsysteme, insbesondere der Blutgefässe
(Herzinfarkt, Schlaganfall), der Augen (Erblindung), der Nieren und
der Nerven (diabetischer Fuss, Blasenschwäche).
Diabetes tut nicht weh
Schwierig ist, dass die Überzuckerung als schleichender Vorgang
oft nicht auffällt. Da viele ältere Menschen ein vermindertes Durstempfinden haben und schlechter sehen, wird häufig nicht an eine
Überzuckerung gedacht. Bei folgenden Anzeichen sollte man deswegen immer eine Überzuckerung in Betracht ziehen:
t
t
t
t
t
Grosse Urinmengen
Müdigkeit
Sehstörungen
Denkstörungen
Durst
Auch hier gilt: Die regelmässige Messung der Blutzuckerwerte
schützt vor den Folgen der Überzuckerung und führt zu mehr
Wohlbefinden und Sicherheit.
16
DIE BEDEUTUNG DER BLUTZUCKERSELBSTKONTROLLE
Erhöhter Blutzucker tut nicht weh, führt aber unbehandelt zu schwerwiegenden Folgeschäden. Die Blutzucker-Selbstkontrolle schafft
Klarheit. Dank moderner Messgeräte, die einfach zu bedienen sind,
kann der Blutzucker jederzeit genau ermittelt werden. Die Messungen
dauern nur wenige Sekunden.
Lassen Sie keine Messung aus
g Sie den Blutzucker
messen sollen. Tragen Sie die Werte jedesmal in Ihr Blutzuckerle am Ende der Broschüre ein. Diese Dokumentation ist wichtig für Ihren Arzt. Kennt
er Ihren Blutzuckerspiegel in Abhängigkeit von den Mahlzeiten, den
Aktivitäten und den eingenommenen Tabletten bzw. der Insulintherapie genau, so kann er die Behandlung Ihrer Situation optimal
tieren von einer erhöhten Lebensqualität:
Denn je besser die Therapie, desto weniger Folgeschäden an Blutgefässen, Nieren, Nerven und Augen.
Nicht zuletzt hilft Ihnen das tägliche Messen und Aufzeichnen der
Blutzuckerwerte auch im Alltag. Gute Blutzuckerwerte geben Ihnen
nicht nur Sicherheit, sondern zeigen Ihnen auch, dass sich die Umstellung auf einen gesunden Lebensstil und die Einnahme der verschriebenen Medikamente gelohnt haben und ihre Wirkung zeigen.
17
So FÜllEn SIE Ihr BlUtZUcKErtagEBUch aUS
Messen Sie den Blutzuckerspiegel so oft, wie Sie dies mit Ihrem
Arzt besprochen haben und lassen Sie keine Messung aus. Tragen
Sie den Wert im entsprechenden Feld ein.
Idealerweise bewahren Sie das Blutzuckertagebuch immer zusammen
mit diesem Diabetes-Ratgeber auf (z. B. in der Lasche auf der Rückseite) und nehmen beide Dokumente zu Ihren Arztbesuchen mit.
Das praktische Blutzuckertagebuch können Sie jederzeit bei Bayer nachbestellen.
Die Adresse finden Sie auf
Seite 46.
18
Ist eine Unterzuckerung aufgetreten, müssen Sie dies unbedingt
in der Spalte Bemerkungen notieren und zwar am besten mit
dem gemessenen Messwert, den Symptomen und den ergriffenen Massnahmen.
Ebenfalls in die Spalte Bemerkungen gehören Informationen zu Aktivitäten,
die von Ihrem üblichen Tagesablauf abweichen, wie
z. B. grössere Mahlzeiten
oder das Auslassen von
Mahlzeiten, sportliche Aktivitäten, die das Übliche
übersteigen, Ferien mit verändertem Tagesrhythmus
etc.
19
BLUTZUCKERANALYSE IM TAGESVERLAUF
Mit Hilfe der Einzelblätter
l (siehe Lasche am
Ende dieser Broschüre) können Sie Ihren Blutzuckerspiegel im
Tagesverlauf kontrollieren. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wie häug Sie diese Analyse durchführen sollen. Die Daten helfen Ihnen
und Ihrem Arzt, Ihre Blutzuckerwerte im Zusammenhang mit Uhrgkeit Ihrer sportlichen
Tätigkeiten zu analysieren.
umentation der Messwerte hilft, Zusammenhänge zu
ereiches weisen darauf hin, dass Ihr Lebensstil geändert oder
rapie überprüft und angepasst werden soll.
Formular zur Blutzucker-Analyse
Name
Telefonnummer
-
Uhrzeit
Körperliche Aktivität
Klein Mittel Gross*
15.4.
2. Tag Datu
Vor dem
Frühstück
Vor dem
Schlafen
2 Std
nach dem
Nachtessen
Vor dem
Nachtessen
2 Std
nach dem
Mittagessen
Vor dem
Mittagessen
Datum______________________
2 Std
nach dem
Frühstück
Vor dem
Frühstück
1. Tag
2 Std
nach dem
Frühstück
M Muster
7:05 9:08 11:30 13:31 17:45 19:42 21:45 7:00 9:03 12:
KM
G
KM
G
KM
G
KM
G
KM
G
KM
G
KM
G
KM
G
KM
G
KM
Blutzucker
>18 mmol
15 - 18 mmol
ZU HOCH
le aus
Messen Sie den Blutzuckerspiekumentation ihrer Blutzuckermesswerte nehmen es nicht alle
allen
angegebenen
gleich genau. Dabeigel
lohntzu
sich
die Mühe,
die eigentlich garZeiten
keine
tieren der Werte erfordert
ein paar Minuten
Tag. Sieder
und nur
machen
Sie inZeit
deramMitte
zu Ihr Tagebuch nutzen oder die Daten am Computer ansehen.
Spaltemit(Zeit)
auf der
e dritte Möglichkeit: jeweiligen
Ein einfaches Arbeitsblatt
der Möglichkeit,
grafisch darzustellen.
Höhe der Messung ein kleines
hnen dieses FormularKreuz.
das LebenVerbinden
mit Diabetes leichter
Siemachen?
nach der
e nur sporadisch oder nur zu bestimmten Zeiten, z.B. nur
letzten
Messung
alle
Kreuze
mit
ind die Messungen vor allem dann ungenügend, wenn Ihre
nstellung nicht zufriedenstellend
ist. Ihr HbA1c, der mittlere
einer geschwungenen
Linie. So
über 3 Monate, ist dann deutlich erhöht, also 7 % und mehr.
können
Sie
die
Schwankungen
ive Blutzucker-Analyse über einen bis drei Tage kann Klarheit
nd Ihnen und Ihrer Fachperson
helfen,
die Schwankungen
zu Die
auf einen
Blick
erkennen.
und richtig zu reagieren.
Werte ausserhalb des grün maron des Körpers verstehen
mit demNormbereiches
3-Tages-Blutzucker-Profilweisen
kierten
n aus den Daten wichtige Informationen herausholen:
darauf hin, dass Ihre Therapie
ehen Sie auf den ersten Blick, wo alles in Ordnung ist und wo
überprüft und angepasst werme bestehen. Verbinden Sie die Punkte mit einer Linie. Das
en zusätzlich, den Verlauf
erkennen. Werte ausserhalb des
den zu
soll.
12 – 15 mmol
X
10 – 12 mmol
X
8 – 10 mmol
X
X
6 – 8 mmol*
4 – 6 mmol*
ZU NIEDRIG
kontrolle ist dann wirklich sinnvoll, wenn die Werte verstanden und
ende Massnahmen selber eingeleitet werden können. Denn mit
en übernehmen Sie selbst die Verantwortung für Ihre Gesundheit.
X
X
X
X
X
X
3 – 4 mmol
< 3 mmol
Welc
*Körperliche Aktivität
Wie gross war Ihre
körperliche Aktivität?
Klein:
Vorwiegend sitzend
Mittel:
Spazieren, Hausarbeit
Gross:
Schwitzen, Puls im Ausdauerbereich, ca.
110-160 S/Min. während ca. 30 Min.
Mor
nac
E-Mail: [email protected]
Web: www.diabetes.bayer.ch
Hotline: 044 465 83 55
ennen Zusammenhänge zwischen
Blutzuckerwerten und der Uhrzeit,
Blutzuckerwerten und den Mahlzeiten
Blutzuckerwerten und der körperlichen Aktivität
wenig Energie und fühlen Sie sich müde, sind die Werte meist
ind Sie frisch und unternehmungslustig, ist der Blutzuckerwert
eise im grünem Bereich. Trifft das bei Ihnen nicht zu, kann die
andere Ursachen haben, die abzuklären es sich lohnt!
e dieses Blatt und Ihr Blutzuckermessgerät zu Ihrem nächsten
mit.
20
@bayerdiabetes.ch
Mit einer guten Blutzuckereinstellung vermeiden Sie
Das ist die gute Nachricht: Diabetes ist eine Erkranku
le sind besonders wichtig bei einer
Umstellung oder neuen Dosierung Ihrer Medikamente, sowie
zur punktuellen Überprüfung bei nicht täglichem Messen.
verstehen!
Therapie
-
17.4.
16.4.
:03 14:07 18:07 20:15 22:00 6:45 8:45 12:00 14:00
MG
X
KM
G
KM
G
KM
G
KM
G
KM
G
X
G
KM
G
KM
G
Vor dem
Schlafen
20:1523:05
KM
G
KM
G
KM
G
X
X
X
KM
2 Std
nach dem
Nachtessen
Vor dem
Nachtessen
2 Std
nach dem
Mittagessen
Vor dem
Mittagessen
Vor dem
Frühstück
Vor dem
Schlafen
2 Std
nach dem
Nachtessen
Vor dem
Nachtessen
2 Std
nach dem
Mittagessen
Vor dem
Mittagessen
2 Std
nach dem
Frühstück
3. Tag Datum______________________
um______________________
X
X
X
X
X
X
che Schlussfolgerungen ziehen Sie aus den Messungen?
rgens, nüchtern, habe ich gute Werte. Mich überraschen die hohen Werte
ch dem Essen.
Erkennen Sie die Zusammenhänge
nden und
dem Blutzuckerspiegel?
Haben Sie wenig Energie und
fühlen Sie sich müde, sind die
Werte meist zu hoch. Lesen Sie
das Kapitel Überzuckerung auf
Seite 16.
Fühlen Sie sich wohl und unternehmenslustig, ist der Blutzuckerwert normalerweise im
grünen Bereich.
Zittern und schwitzen Sie und
fühlen sich unwohl? Vielleicht sind
die Werte zu niedrig. Folgen Sie
unbedingt den Ratschlägen auf
Seite 14–15, Kapitel Unterzuckerung.
viele Probleme, die bei Diabetes auftreten können!
ung, deren Verlauf Sie aktiv beeinflussen können.
21
ESSEN UND TRINKEN
Auf den folgenden Seiten finden Sie Informationen und Tipps für
eine gesunde Ernährung mit Diabetes. Diese ersetzen aber keinesfalls
die individuelle Ernährungsberatung durch eine Fachperson. Informationen zu Adressen finden Sie auf Seite 46–47 dieser Broschüre.
Die Lebensmittelpyramide bildet die Grundlage einer ausgewogenen
Ernährung, die Sie bei der Therapie Ihres Diabetes unterstützt.
Jede der sechs Stufen liefert Ihnen wichtige Stoffe (Flüssigkeit,
Kohlenhydrate, Eiweiss, Fett, Nahrungsfasern, Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe) in unterschiedlicher Menge.
Zucker,
Zucker, Salz, Alkohol
Pflanzenöle,
Pflanzenöle,
Streichfette
Streichfette
Milch,
Milch,
Milchprodukte
Milchprodukte
Fleisch,
Fleisch,fettarme
fettarme
Wurst,
Wurst,Seefisch,
Seefisch,Eier
Eier
Getreide und vollwertige
Getreide und vollwertige
Getreideprodukte
(z. B. VollGetreideprodukte
(z. B. Vollkornbrot,
Vollkornnudeln,
Haferkornbrot, Vollkornnudeln, Haferflocken), Kartoffeln, Naturreis
flocken), Kartoffeln, Naturreis
Frisches,
Frisches, ungeungezuckertes
zuckertes Obst
Obst
Salateund
undfrisches
frisches
Salate
Gemüse HülsenHülsenfrüchte
Gemüse,
früchte
Getränke:
Getränke:
Wasser,
Tee, Bouillon
Wasser, Tee, Bouillon
Quelle: AID
Quelle:
AID
E_Pyramide.indd 1
22
09.02.2009 14:22:49 Uhr
Ihre Checkliste für jeden Tag
Wenn Sie schlank sind:
Wenn Sie übergewichtig sind:
Wenn gewünscht 1-mal täglich
Süsses zu den Hauptmahlzeiten kombiniert.
Wenn gewünscht: Bis ca.
3-mal pro Woche Süsses
zu den Hauptmahlzeiten
kombiniert.
Täglich genügend hochwertiges Pflanzenöl (z. B. Raps-,
Walnuss-, Olivenöl) und Butter.
Täglich knausrig hochwertiges
Pflanzenöl (z. B. max. 2–3 EL
Raps-, Walnuss-, Olivenöl)
und max. 1 TL Butter.
Zu jeder Hauptmahlzeit ca.
¼ Teller und/oder als Zwischenmahlzeit. Bevorzugen Sie
fettarme Eiweisslieferanten,
aber vollfette Milchprodukte.
Zu jeder Hauptmahlzeit ca.
¼ Teller, bevorzugen Sie
fettarme Eiweisslieferanten.
Zu jeder Hauptmahlzeit ca.
¼–1∕3 Teller Stärkehaltiges.
Zu jeder Hauptmahlzeit ca.
¼ Teller Stärkehaltiges.
Täglich 1 bis 3-mal Gemüse
oder Salat. Täglich 2 bis 3-mal
Früchte, über den Tag verteilt.
Täglich 3 bis 4-mal Gemüse
oder Salat. Täglich 1 bis 2-mal
Früchte, über den Tag verteilt.
Täglich mindestens 1–2 Liter zuckerfreie Getränke, wie
Wasser, Mineralwasser, ungesüsster Tee, Light-Getränke
(bis max. 5 dl/Tag), Gemüsesaft, Bouillon, Suppe.
Koffeinhaltige Getränke massvoll.
23
WAS ÄNDERT SICH BEIM ÄLTER WERDEN?
Unser Stoffwechsel verlangsamt sich, der tägliche Energiebedarf
sinkt, der Bedarf an Nährstoffen bleibt jedoch erhalten. So ist es
wichtig, vermehrt wertvolle Nahrungsmittel wie frisches Obst und
Gemüse, fettarmes Fleisch und Fisch, Milchprodukte aber auch
Vollkornbrot, -reis oder andere wenig verarbeitete Getreideprodukte
und hochwertige pflanzliche Öle, wie Raps- oder Olivenöl, in die
Ernährung einzubauen. So kann Über- oder Untergewicht vorgebeugt
werden und die Versorgung mit den wichtigen Vitaminen, Mineralien
und Nährstoffen bleibt auch bei einer niedrigen Energiezufuhr
erhalten.
Werden Sie jetzt aktiv:
Bevorzugen Sie mehrere kleinere Mahlzeiten pro Tag,
um genügend Energie und Nährstoffe zu erhalten.
t Essen Sie regelmässig – bringen Sie dadurch Rhythmus
und Schwung in Ihren Tag.
t Laden Sie einen Gast ein oder lassen Sie sich einladen,
um regelmässig und lustvoll zu essen.
t Bestimmen Sie Ihr Gewicht 1 bis 2-mal pro Woche,
um bei Gewichtsverlust oder -zunahme schnell reagieren
zu können.
t Mit einer guten Kalzium- und Vitamin D-Zufuhr reduzieren
Sie Ihr Risiko für Knochenbrüche. Den Kalziumbedarf
decken Sie mit täglich 2–3 Portionen vollfetten Milchprodukten (wie Milch, Jogurt nature oder Käse) oder
mit kalziumreichem Mineralwasser.
t Vitamin D kann in der Haut unter Einfluss von Sonnenlicht
selbst gebildet werden. Verbringen Sie ca. 30 Minuten pro
Tag im Sonnenlicht. In der kühleren Jahreszeit ist es oft
sinnvoll, die ungenügende Vitamin D-Produktion mit einem
Vitamin D-Präparat auszugleichen.
t
24
TRINKEN, TRINKEN, TRINKEN…
1 bis 2 Liter Getränke pro Tag halten Sie fit und leistungsfähig. Das
natürliche Durstgefühl nimmt mit zunehmendem Alter oft ab. Also
behalten Sie die Flüssigkeitszufuhr im Auge, besonders an heissen
Sommertagen. Falls Sie an einer Herzschwäche leiden, besprechen
Sie die tägliche Trinkmenge mit Ihrem Arzt.
Folgende Tipps können helfen:
t Stellen Sie die notwendige Trinkmenge bereits am Morgen
bereit und kontrollieren Sie am Abend den Erfolg.
t Trinken Sie zum Essen und bereits morgens.
t Wählen Sie ein Getränk, das Ihnen schmeckt.
t Nutzen Sie Gewohnheiten wie Kaffeetrinken, um ein
zusätzliches Glas Wasser zu trinken.
t Verwenden Sie grössere Gläser und stellen Sie sie sichtbar auf.
t Trinken Sie jedesmal beim Händewaschen ein Glas Wasser.
t Beginnen Sie Ihre Mahlzeit mit einer Bouillon.
Gezuckerte Getränke erhöhen Ihren Blutzucker blitzschnell.
Beachten Sie deshalb die zuckerfreie Auswahl auf Seite 23.
25
KOHLENHYDRATE – DIE ENERGIELIEFERANTEN
Kohlenhydrate erhöhen den Blutzucker und liefern Energie, damit
Sie fit und leistungsfähig sind. Je nach Menge und Art der
Kohlenhydrate fällt der Anstieg des Blutzuckers langsamer oder
schneller aus. Ist der Blutzuckerspiegel weniger starken Hochs und
Tiefs ausgesetzt, fühlen Sie sich wohler.
Zu den kohlenhydrathaltigen Nahrungsmitteln gehören:
t Kartoffeln, Brot, Teigwaren, Reis, Flocken, Mais,
Hülsenfrüchte,…
t Früchte, Fruchtsaft
t Zucker, Honig, Schokolade, Gebäck, Süssgetränke,…
t Milch, Jogurt
Gemüse enthält sehr geringe, für den Blutzucker
nicht relevante Mengen an Kohlenhydraten.
Um den Blutzucker im Normbereich zu halten, sind drei Fragen entscheidend:
1. Wie viele Kohlenhydrate essen Sie?
Die ideale Menge erfahren Sie in einer individuellen Ernährungsberatung. Adressen finden Sie auf Seite 46.
2. Welche kohlenhydrathaltigen Nahrungsmittel essen Sie?
Ein langsamer Blutzuckeranstieg ist sinnvoll, um die Blutzuckereinstellung langfristig positiv zu beeinflussen. Um dies zu erreichen, können Sie Kohlenhydrate mit Ballaststoffen, Eiweiss oder
Fett kombinieren. Diese Begleitstoffe bremsen den Einstrom ins
Blut ab und die Bauchspeicheldrüse hat Zeit, den Blutzucker in
den Normbereich zu senken. Ebenfalls entscheidend ist die
Konsistenz der Kohlenhydrate – je flüssiger, desto schneller
26
gelangen sie ins Blut, denn Flüssigkeiten rinnen an der Magenwand entlang und können nicht gebremst werden. Wenn Sie eine
festere oder körnigere Konsistenz wählen, steigt Ihr Blutzucker
langsamer an. Sie entscheiden, was Sie essen!
3. Wann essen Sie Kohlenhydrate?
Verteilen Sie Ihre Kohlenhydrate auf die Hauptmahlzeiten und achten Sie auf einen Mahlzeitenabstand von mind. 3 bis 4 Stunden.
Zwischen einer Zwischenmahlzeit und der nächsten Hauptmahlzeit
ist ein mind. 2-stündiger Abstand ideal, um Ihrem Körper die
Gelegenheit zu geben, den Blutzucker zu normalisieren.
Alkohol – für den Genuss
Alkoholhaltige Getränke fördern den Appetit und gehören zu unseren Genussmitteln. Sie sind aus gesundheitlichen Gründen nicht
notwendig, aber für die meisten Diabetiker auch nicht verboten.
Wichtig ist ein massvoller Umgang. Um einem Absinken des Blutzuckerspiegels vorzubeugen, sollten alkoholhaltige Getränke immer
im Rahmen von kohlenhydrathaltigen Mahlzeiten genossen werden.
Wenn Sie am Abnehmen sind, ist es wichtig zu wissen, dass 1 Glas
Alkohol ca. 85 kcal enthält und den Fettabbau verzögert.
Gesundheitsverträgliche Mengen für die meisten Menschen sind:
Mann
2–3 dl Wein oder 4 cl Schnaps
Frau
1–1½ dl Wein oder 2 cl Schnaps
Bier, Saurer Most und Aperitifgetränke sind ungeeignet, weil sie
aufgrund der flüssigen Kohlenhydrate Ihren Blutzucker blitzschnell
ansteigen lassen.
27
KOHLENHYDRATE: WISSEN SIE BESCHEID?
Kreuzen Sie bei jedem Nahrungsmittel an, ob es Kohlenhydrate enthält (ja) oder nicht (nein). Wenn Sie unsicher sind, raten Sie einfach.
Apfel
Butter
Diabetes-Schokolade
Haferflocken
Käse
ja
ja
ja
ja
ja
nein
nein
nein
nein
nein
Vergleichen Sie Ihre Antwort mit der Lösung (unten) und zählen Sie
die richtigen Antworten zusammen.
Ich habe
richtige Antworten.
4–5 richtige Antworten
Kompliment! Ihr Wissen ist sehr gut, weiter so!
2–3 richtige Antworten
Ihr Wissen ist in Ordnung. Lesen Sie bitte weiter.
0–1 richtige Antworten
Ihr Wissen ist verbesserungswürdig. Lesen Sie bitte weiter und wenden
Sie sich an eine Ernährungsberatung.
Lösungen:
Apfel: ja / Butter: nein / Diabetes-Schokolade: ja / Haferflocken: ja / Käse: nein
28
FETTE – DIE GEWICHTIGE SACHE
Fett enthält mehr als doppelt so viele Kilokalorien wie Kohlenhydrate
oder Eiweiss. Fett liefert sozusagen «viele Kalorien auf kleinem Raum».
70 bis 90 g Fett pro Tag sind empfohlen. Ziehen Sie Bilanz!
Ich will zunehmen:
Ich will abnehmen:
Verwenden Sie reichlich Olivenöl
oder Butter zum Kochen oder
als Brotaufstrich.
Verwenden Sie 1 Esslöffel Olivenöl
oder wenig Butter zum Kochen
oder als Brotaufstrich.
Verwenden Sie reichlich Raps-,
Walnuss- oder Olivenöl für die
Salatsauce.
Verwenden Sie max. 1–2 Esslöffel
Raps-, Walnuss- oder Olivenöl für
die Salatsauce.
Verwenden Sie vollfetten Käse
und Milchprodukte.
Verwenden Sie fettreduzierten
Käse und Milchprodukte.
Beachten Sie die Analyse auf der Packung – beim Einkaufen entscheiden
Sie, welche Nahrungsmittel Sie zuhause verwenden.
Leichte französische Salatsauce für 2 Personen
1 TL
Senf
1 TL
Mayonnaise light
2 EL
Blanc battu 0 % F.i.Tr.
1.5 EL Kräuteressig
1 EL
Öl (Raps- oder Olivenöl)
1 EL
frisch gehackte Kräuter wie Petersilie,
Schnittlauch, Basilikum
29
SÜSSIGKEITEN ZUM GENIESSEN
Wenn Sie Schokolade, Kuchen und Ähnliches gerne mögen, gilt es,
ein paar Punkte zu beachten, damit Ihr Blutzucker im Lot bleibt:
Essen Sie Süsses nach einer Mahlzeit (= Abbremsen
der Kohlenhydrate). Der Zucker der Süssspeise vermengt
sich mit dem Essen. Fett, Eiweiss oder Nahrungsfasern
der Mahlzeit bremsen das Süsse wirkungsvoll ab.
Der Blutzucker steigt weniger an.
t Vermeiden Sie Süssigkeiten in flüssiger Form wie Süssgetränke, Sorbet, Bonbons mit Zucker (= blitzschnell verfügbare Kohlenhydrate: Blutzuckerspiegel steigt schnell an).
t Achten Sie vor allem auf die Menge. Auch eine kleinere
Menge kann Genuss bedeuten.
t Lassen Sie die Stärkebeilage der Mahlzeit weg und essen
Sie dafür Ihr Dessert in gewohnter Menge.
t Bei Übergewicht ist es günstig, wenn Sie nur 1 bis 2-mal pro
Woche Süsses essen und beim Fett sehr zurückhaltend sind.
t Mit Süssstoff gesüsste Cremen, Jogurts, Kompotte und
Glacé bieten Ihnen eine gute Alternative.
Weiterführende Adressen für Rezepte erhalten Sie auf
Seite 46–47.
t
Machen Sie einen Genuss aus Ihrem Essen:
t Stellen Sie Blumen auf den Tisch.
t Richten Sie sich Ihr Essen auf einem Teller an.
t Decken Sie Ihren Tisch schön.
t Hören Sie Musik.
t Laden Sie einen Gast ein.
t Besuchen Sie zusammen ein feines Restaurant.
30
praKtISchE VorSchlägE: FrÜhStÜcK
1. Variante
∙ 2 dl Milch-Drink
∙ 1 Brötchen oder 50–75 g
Vollkornbrot
∙ Kaffee oder Tee ungezuckert, nach Belieben
∙ 1 TL Konfiture light
∙ 10–20 g Butter
wochenende:
Zusätzlich 1 Ei oder
ein Stück Käse
2. Variante
∙ 1 Becher à 180 g Light-Fruchtjogurt/Jogurt Nature
∙ Kaffee oder Tee ungezuckert, nach Belieben
∙ ½ TL Zitronensaft
∙ 2 dl Milch-Drink
∙ 100 g frisches Obst,
geraffelt
∙ 2 EL ungezuckerte
Flockenmischung
31
PRAKTISCHE VORSCHLÄGE:
ZWISCHENMAHLZEITEN
Geeignete Zwischenmahlzeiten
1 mittelgrosses Obst (Apfel, Birne, Kiwi, Orange,…)
½–1 kleines Vollkornbrötchen
t 3–5 Stk Darvida, Blévita
t 2–3 Stk Knäckebrot
t 1–2 Stk Reiswaffeln
t 1 Becher à 180 g Jogurt Nature oder Light-Jogurt
t 1 Gemüse-Quick-Soup
t 1 Handvoll Gemüsestängel
t
t
Ungeeignete Zwischenmahlzeiten
Banane
t Trauben
t Dörrfrüchte
t Fruchtsäfte
t Weggli, weisse Brötchen
t Maisbrötchen
t Gezuckertes Fruchtjogurt
t Patisserie
t
32
praKtISchE VorSchlägE:
MIttag- oDEr aBEnDESSEn
Kochen Sie einmal und verwenden Sie das Gekochte für zwei Mahlzeiten. Untenstehend ein paar Ideen dazu.
∙ 1 kleine Schale Bouillon
∙ 3 dl ungesüsstes Getränk
∙ 1 kleine Schale
Früchtekompott
∙ 1 grosse Portion
Brokkoli und Rüebli
∙ 1 kleine Pouletbrust
∙ 2–4 Kartoffeln
gemüse als:
• Gedämpftes Gemüse
• Gemüsesalat wie Bohnen-,
Randen-, Rüeblisalat
• Grosser gemischter Blattsalat
• Gemüsesuppe
• Gemüsegratin
Eiweissbeilage als:
Fleisch, Fisch warm oder kalt
• Hart-, Weichkäse, Hüttenkäse,
Kräuterquark
• 3-Minuten Ei, Rührei, Omelette,
Spiegelei
• Tofubrätling, Tofuragout
•
Stärkebeilage als:
• Rosmarinkartoffeln, Rösti, Stock
• Reis, Reissalat, Reisbratling
• Polenta, Maisschnitte,
Maispizza
• Teigwaren, Teigwarensalat,
Minestrone
Dessert als:
1 Handvoll Früchte
• 1 Portion Fruchtsalat
• 1 Reihe Schokolade
• 1 Kugel Rahmglacé
• 1 Becher Light Glacé
• 2 Stück Guetzli
•
33
BEWEGUNG – MACHT SPASS UND IST GESUND!
Sport, Tanzen, Laufen – hat Ihnen das früher Spass gemacht?
Warum nicht auch jetzt? Auf sportliche Höchstleistungen kommt
es gar nicht an. Bewegung erhält die Muskulatur, verringert die
Sturzneigung und bessert das seelische Wohlbefinden. Körperliche
Aktivität hat zudem positive Auswirkungen auf den Blutdruck, den
Cholesterinspiegel und den Herzkreislauf. Das Risiko für Herzinfarkt
und Schlaganfall lässt sich so deutlich reduzieren.
Günstiger Einfluss auf Diabetes
Dank körperlicher Aktivität verbrennt der Körper mehr Zucker. Ausserdem werden die Muskelzellen empfindlicher für Insulin, sodass
sie Zucker wieder besser aufnehmen und verwerten können. Die
erfreuliche Folge: Der Blutzuckerspiegel sinkt – und zwar noch für
eine ganze Weile nach dem Sport. Körperliche Überanstrengung
ist jedoch wegen der Gefahr der Unterzuckerung zu vermeiden.
Generell gilt: Jede Bewegung zählt, auch schon der kleine Spaziergang im Quartier, der Verzicht auf Lift und Rolltreppen oder die
Arbeiten im Haushalt oder Garten. Gemeinsame Spaziergänge mit
Bekannten oder Angebote in Gruppen machen besonders Spass.
Bewegen Sie sich mindestens 3 bis 4-mal eine halbe Stunde
pro Woche.
34
FOLGEKRANKHEITEN
Ein überhöhter Blutzucker kann sich in spürbaren Symptomen wie
Müdigkeit oder Blasenschwäche äussern. Oft spürt man aber lange
Zeit gar nichts und erst eine Notfallsituation bringt die Krankheit
ans Licht. Oder der Diabetes wird erst festgestellt, wenn die
Folgeschäden bereits eingetreten sind. Mit anderen Worten: Je
länger ein Diabetes nicht erkannt und behandelt wird, desto
wahrscheinlicher und schwerwiegender sind die Folgeerkrankungen.
Bei dauerhaft erhöhten Blutzuckerwerten wird das Blut dickflüssiger
und fliesst schlechter durch den Körper. Der Körper wird weniger
gut mit Sauerstoff, Nährstoffen und Körperabwehrstoffen versorgt.
Folgen der Durchblutungsstörung sind im ganzen Körper zu spüren:
An den kleinen Blutgefässen: Augen (schlechtes Sehen bis
Erblindung), Nieren (Nierenschädigung bis Nierenversagen)
t An den grossen Blutgefässen: Beine (Gefässverschlüsse
mit Schmerzen, Amputationsgefahr), Herz (Herzinfarkt),
Gehirn (Schlaganfall)
t An den Nerven: Füsse und Beine z. B. diabetischer Fuss
(siehe Seite 40), innere Organe (z. B. Blasenschwäche)
t
Vor allem diese Begleit- und Folgeerkrankungen belasten das Wohlbefinden, mindern Ihre Lebensqualität und führen eventuell zur
Abhängigkeit von anderen.
Regelmässige Blutzuckermessungen helfen Folgekrankheiten
zu verhindern, geben Selbstvertrauen und Sicherheit!
35
KURZ- UND LANGFRISTIGE FOLGEN DURCH
SCHLECHTE BLUTZUCKEREINSTELLUNG
Für die Entwicklung von Folgeerkrankungen sind die durchschnittlichen Blutzuckerwerte über viele Jahre entscheidend. Veränderungen, z. B. an Augen und Nieren, entwickeln sich schleichend und
werden oft dem Alter zugeschrieben. Liegt die Ursache jedoch in
einer schlechten Blutzuckereinstellung, liesse sich die Ausbildung
der Erkrankung oft vermeiden.
Grössere Schwankungen im Blutzuckerspiegel vermeiden
Manche Folgeerkrankungen entstehen aber auch durch kurzfristig
überhöhte Blutzuckerwerte. Sind diese Werte sehr ausgeprägt,
können schwere Stoffwechselstörungen schlimmstenfalls zum Koma
und unter Umständen sogar zum Tod führen.
Da diese plötzlichen Blutzuckerspitzen so gravierende Folgen haben
können, reicht es auch nicht aus, das «Blutzucker-Gedächtnis», den
HbA1c-Wert, beim Arzt etwa alle 3 Monate messen zu lassen.
Der HbA1c-Wert stellt lediglich einen Gesamtstatus dar. Das
wäre, wie wenn Sie alle 3 Monate den Stand Ihres Bankkontos
überprüfen: Dann wissen Sie zwar, wie viel Geld Sie aktuell auf
dem Konto haben. Wie es aber zu diesem Betrag kam, wissen
Sie nur, wenn Sie die Einzelbuchungen anschauen. Daher sind
auch die einzelnen Blutzuckerwerte wichtig, um ein vollständiges Bild von Ihrem Zuckerstoffwechsel zu bekommen.
Es gilt also, auch kurzfristige Entgleisungen rechtzeitig festzustellen. Sicherheit bieten hier die selbst durchgeführten Blutzuckermessungen zuhause.
36
VERMEIDEN SIE TYPISCHE FOLGEERKRANKUNGEN
VON DIABETES
Wenn Diabetes nicht behandelt wird, kann er schwerwiegende
Folgen haben. Diese werden hier erklärt. Wichtig ist aber: Alle
diese Folgen lassen sich sehr gut kontrollieren oder sogar völlig
vermeiden! Auch mit Diabetes ist es heute möglich, gesund älter
zu werden, wenn man auf sich acht gibt.
Nerven
Die Schädigung der Nerven äussert sich in Gefühlsstörungen oder
Schmerzen in den unteren Gliedmassen. Sie beginnt an den Füssen
und steigt dann in die Beine auf. Das diabetische Fusssyndrom ist
die Folge (siehe Füsse). Eine andere, seltenere Form der Nervenschädigung äussert sich in Problemen bei der Magen-, Darm- und
Blasenentleerung, am Herzen (Rhythmusstörung) und beim Blutdruck. Eine gute Einstellung des Blutzuckers vermindert die Schäden an den Nerven. Ihr Arzt kann mit der Untersuchung der Füsse
eine Schädigung der Nerven früh erkennen und Ihnen bei Bedarf
orthopädisches Schuhwerk verschreiben.
Nieren
Nierenschädigungen können sich langfristig zum Nierenversagen
entwickeln bis hin zur Notwendigkeit von regelmässigen Blutwäschen. Wenn in Urinproben Eiweiss (Albumin) gefunden wird,
ist dies ein früher Hinweis auf beginnende Nierenschäden. Eine
jährliche Urinuntersuchung ist ratsam. Zudem ist es wichtig, den
Blutdruck regelmässig zu messen und bei erhöhten Werten zu
behandeln. Ein hoher Blutdruck ist nicht nur ein Risikofaktor für
Herz-Kreislauferkrankungen sondern schädigt auch die Nieren.
37
Augen
Eine andere typische Folge des unbehandelten Diabetes ist die
Schädigung der Blutgefässe des Auges, die sogar bis zur Erblindung
führen kann. Anfängliche Probleme werden oft nicht bemerkt und
können nur vom Augenarzt erkannt werden. Werden diese aber,
gegebenenfalls mit Laser, rechtzeitig behandelt, können Sehkraftverluste verhindert werden.
Füsse
Eine typische Folgeerkrankung von Diabetes ist der diabetische
Fuss, der durch eine Schädigung der Nerven und jahrelange
Mangelversorgung entsteht. Typische Warnzeichen sind eine ungewöhnliche Trockenheit der Haut des Fusses. Starke Schwielen an
Druckstellen sind ebenfalls sehr verdächtig. Verletzungen an der
Fusssohle und sogar offene tiefe Geschwüre schmerzen nicht und
werden nicht bemerkt.
Wenn die Füsse schlecht durchblutet werden, kann es auch zu
unangenehmen Veränderungen wie blassen, bläulich verfärbten und
kalten Füssen, äusserst schmerzhaften Verletzungen oder Schmerzen auch bei geringen Belastungen kommen.
Die Füsse eines Diabetikers erfordern besonders aufmerksame
Pflege. Jede Verletzung, aber auch Blasen, Rötungen, Schwellungen, Hautschürfungen oder Pilzerkrankungen müssen
schnellstmöglich dem Arzt gezeigt werden!
38
FUSSPFLEGE
Die tägliche Pflege und regelmässige Kontrolle der Füsse ist für
Diabetiker ein Muss. Fragen Sie bei Schwierigkeiten Angehörige oder
andere Betreuungspersonen, ob sie diese Aufgabe übernehmen
können. In regelmässigen Abständen sollen die Füsse aber auch von
einer medizinischen Podologin untersucht und gepflegt werden.
Das kleine 1 x 1 für gesunde Füsse:
t Waschen Sie Ihre Füsse täglich mit lauwarmem Wasser
(Temperatur vorgängig mit Ellenbogen prüfen) und milder
Seife.
t Entfernen Sie die Hornhaut sanft mit Bimsstein oder Hornhautfeile (auf keinen Fall mit Hornhauthobel oder Rasierklinge).
t Cremen Sie die Füsse mit einer Fusssalbe ein (Zehenzwischenräume aussparen).
t Untersuchen Sie die Füsse (ev. mit Hilfe eines Spiegels) auf
Verletzungen, Hühneraugen und Druckstellen.
t Feilen Sie die Zehennägel nicht zu kurz.
t Tragen Sie bequeme Socken (aus Baumwolle)
und wechseln Sie sie täglich.
t Tragen Sie immer genügend grosse, bequeme Schuhe
aus weichen, gepolsterten Materialien und vergewissern
Sie sich vor jedem Tragen, dass die Schuhe innen keine
störenden Stellen oder Fremdkörper haben.
t Gehen Sie niemals barfuss (auch zuhause nicht).
t Bewegen Sie Ihre Füsse täglich: Fussgymnastik, Gehen
oder Schwimmen verbessern die Blutzirkulation.
39
TYPISCHE VERÄNDERUNGEN
IM KÖRPER DURCH DAS ALTER
«Das Alter spielt sich im Kopf ab, nicht auf der Geburtsurkunde»,
sagte einmal eine berühmte Tennisspielerin – und Recht hat sie.
Denn es zählen ja nicht nur die Jahre in Zahlen, sondern vor allem,
wie fit und leistungsfähig man ist. Und die Zahl der «jungen Alten»
nimmt immer mehr zu. Trotzdem ist jeder Mensch mit zunehmendem Alter von normalen Veränderungen betroffen, die sich auch
gegenseitig beeinflussen können.
Gefässe
Die Veränderungen des Herz-Kreislauf-Systems führen am häufigsten
zu Problemen. So steigt der Blutdruck meist mit zunehmendem
Alter. Regelmässige Blutdruckkontrollen und gegebenenfalls eine
medikamentöse Behandlung sind daher sehr wichtig. Auch kann
sich in der Regel der Herzmuskel schlechter zusammenziehen, was
dazu führt, dass das Herz schneller schlagen muss und mehr
Sauerstoff verbraucht wird. Die allgemeine Belastbarkeit nimmt ab.
Im höheren Alter tritt ebenfalls vermehrt Arterienverkalkung auf,
die zu Durchblutungsstörungen in den Beinen, Schlaganfall oder
Herzinfarkt führen kann.
Stabilität der Muskeln und Knochen
Im Alter nimmt die Muskelmasse ab. Dies führt zu einer verminderten Kraft und Leistungsfähigkeit des Muskels. Insgesamt sind
die Muskeln und Bänder weniger elastisch und dehnbar und können
auch leichter verletzt werden. Meist nimmt die Beweglichkeit des
Körpers ab und die Häufigkeit von Stürzen zu. Zugleich wird die
Knochendichte schwächer und Knochen können leichter brechen.
40
Blasenschwäche/Impotenz (erektile Dysfunktion)
Auch Blasenschwäche tritt im Alter häufiger auf. Dies alles kann
zu einer Einschränkung der Selbständigkeit führen. Um diese Veränderungen aufzuhalten, ist es wichtig, dass Sie sich neben einer
ausgewogenen Ernährung regelmässig bewegen.
Die sexuelle Leistungsfähigkeit kann ebenfalls eingeschränkt sein.
Dies ist oft durch Schädigungen von Blutgefässen verursacht.
Besonders ältere Männer können von erektiler Dysfunktion betroffen sein.
Denken Sie daran: Mit Ihnen sind viele Menschen von solchen
Störungen betroffen. Hemmungen sind fehl am Platz: Sprechen
Sie Ihren Arzt darauf an. Er kann Ihnen weiterhelfen.
Geistige Leistungsfähigkeit
Darunter sind alle geistigen Fähigkeiten zu verstehen, die mit der
Intelligenz und dem Gedächtnis in Zusammenhang stehen. Neben
Rauchen, Übergewicht und hohem Blutdruck ist Diabetes ein
Risikofaktor für die Entwicklung einer Demenz. Es gibt eine Reihe
von Möglichkeiten, wie Sie sich geistig fit halten können:
Lernen Sie etwas Neues – eine Sprache, ein Gesellschaftsspiel,
ein Instrument oder irgendetwas, das Sie schon immer interessiert
hat. Machen Sie regelmässig «Gehirnjogging» – beim Zeitunglesen,
Kreuzworträtsel oder Sudoku lösen oder bei einem Museumsbesuch.
41
Stimmung
Traurigkeit und Depression, Angst und Furcht werden oft mit dem
Alter in Verbindung gebracht. Man weiss aber, dass für positive
Stimmungen wie Glück, Lebenszufriedenheit und Wohlbefinden
vor allem Gesundheit, soziale Aktivitäten und Selbständigkeit eine
grosse Rolle spielen. Pflegen Sie soziale Kontakte, schliessen Sie
sich für Freizeitaktivitäten einer Gruppe an, gehen Sie täglich
mindestens einmal aus dem Haus, sei es zum Einkaufen, für
einen Spaziergang oder zum Kaffee mit einem Freund oder einer
Freundin.
Sinne – Hören und Sehen
Sowohl die Augen als auch die Ohren verändern sich. Die Sehschärfe und die Lichtempfindlichkeit der Augen nehmen ab. Das
Gesichtsfeld wird kleiner. Ebenso die Fähigkeit des Auges sich
schnell ans Helle und Dunkle anzupassen. Die Abnahme des Hörvermögens scheint fast eine unvermeidbare Konsequenz des Alterns
zu sein. Typisch ist, dass vor allem hohe Töne schlechter gehört
werden. Diese Einschränkungen können durch Verwendung von
Hör- und Sehhilfen vermindert werden.
42
WECHSELSPIEL DIABETES UND ALTER
Veränderungen im Alter sind normal. Viele dieser alterstypischen
Veränderungen werden jedoch oft durch einen schlecht eingestellten
Blutzucker erst verursacht oder verschlimmert. Diabetes ist ein
Grund mehr, sich neben der guten Blutzuckereinstellung auch um
Prävention zu kümmern, wie zum Beispiel regelmässige Bewegung,
gesunde Ernährung oder Vermeiden von Unter-/Übergewicht.
Durch eine gute Blutzuckereinstellung können Sie
viel Positives erreichen:
t Mehr Kraft und Energie
t Besseres Gedächtnis
t Mehr Sicherheit beim Gehen
t Besserung einer Blasenschwäche
t Weniger nächtliches Wasserlassen
t Weniger Schwindel
Mit anderen Worten: Eine gute Blutzuckereinstellung verlangsamt den Alterungsprozess und kann das Auftreten von altersbedingten Symptomen verhindern.
43
SICHERHEIT IM ALLTAG
Die grösste Gefahr im Alltag für Sie ist das Auftreten einer Unterzuckerung (siehe Kapitel Unterzuckerung, Seite 14–15). Stürze
oder Verkehrsunfälle sind nur zwei mögliche Folgen. Umso wichtiger
ist es, dass Sie vor jeder Autofahrt Ihren Blutzucker messen. Vor
dem Wegfahren muss der Wert mindestens noch 5 mmol/l betragen.
Messen Sie auch unterwegs regelmässig, lernen Sie, die ersten
Anzeichen der Unterzuckerung zu erkennen und handeln Sie sofort.
Autofahren
Menschen mit Diabetes verursachen laut verschiedener Studien im
Strassenverkehr nicht mehr Unfälle als Menschen ohne Diabetes.
Dafür können ihre Unfälle sehr viel folgenschwerer sein. Hauptsächlich Unterzuckerungen, aber auch Überzuckerungen stellen
ein Risiko dar. Fahren nach Alkoholkonsum ist besonders gefährlich,
denn zu den üblichen Folgen des alkoholischen Getränks kommt
eine blutzuckersenkende Wirkung hinzu. Ebenso haben die möglichen Folgeerkrankungen des Diabetes wie Verringerung des Sehund Reaktionsvermögens einen Einfluss.
44
ANSPRUCH AUF KOMPETENTE MEDIZINISCHE
BETREUUNG – NICHTS TUN KANN TEUER WERDEN!
Nutzen Sie die Möglichkeiten, die Ihnen Ihr Arzt oder die DiabetesBeratung bieten, denn sie helfen Ihnen, mit Ihrem Diabetes besser
zurecht zu kommen und so auch Kosten zu sparen.
Regelmässiges Blutzuckermessen spart Kosten
Viele, gerade auch ältere Menschen, haben den Eindruck, mit dem
Einsparen von Material, z. B. für Blutzuckermessungen, die Kosten
im Gesundheitssystem zu senken. Diese vorbildliche Einstellung
bewirkt bei Diabetes-Patienten aber gerade das Gegenteil, denn
ein gut kontrollierter und behandelter Diabetes ist nicht teurer,
sondern günstiger. Viel stärker ins Gewicht fallen aufwändige Behandlungskosten von Folgeerkrankungen, die durch eine schlechte
Blutzuckereinstellung entstehen können.
Eine wissenschaftliche Studie in der Schweiz zeigt Folgendes:
t Die Kosten für regelmässiges Blutzuckermessen belaufen
sich im Durchschnitt auf ca. 240 Franken pro Jahr.
Dies sind ca. 1.5 % der Gesamtkosten bei Diabetes.
t Kosten für Komplikationen, die durch eine schlechte
Blutzuckereinstellung entstehen können, fallen viel
stärker ins Gewicht. Sie belaufen sich pro Patienten auf
6000–15 000 Franken jährlich! Diabetiker, die ihren
Blutzucker regelmässig kontrolliert hatten, konnten
die jährlichen Kosten um 200–1200 Franken senken.
t Bei den Folgekosten für Diabetes-Komplikationen
aufgrund eines schlecht eingestellten Diabetes, konnten
die Kosten durch regelmässiges Messen sogar noch stärker,
um jährlich 500–3400 Franken, gesenkt werden.
45
INFORMATIONSANGEBOTE
Schweizerische Diabetesgesellschaft
Rütistrasse 3 A
5400 Baden
Tel 056 200 17 90
Fax 056 200 17 95
www.diabetesgesellschaft.ch
Bayer Diabetes Care
Bayer (Schweiz) AG
Postfach
Grubenstrasse 6
8045 Zürich
Tel 044 465 83 55
Fax 044 465 82 82
E-Mail info @bayerdiabetes.ch
www.bayerdiabetes.ch
Bayer Diabetes Care Online Shop
www.bayerdiabetes.ch
Weiterführende Internetlinks
www.svde.ch
Die Seite des Schweiz. Verband der dipl. ErnährungsberaterInnen
HF/FH. Auf dieser Seite finden Sie Adressen von kompetenten
ErnährungsberaterInnen in Ihrer Nähe.
46
www.tuduu.net
Auf dieser Internetseite können Sie sich mit anderen Diabetikern über
Ihre Erfahrungen, Fragen und Unsicherheiten offen austauschen. Sie
finden wertvolle Informationen, Rezepte, Tipps und Tricks rund um
den Diabetes im Alltag.
www.homecare.ch
Auf dieser Seite der Spitex finden Sie Unterstützung, wenn Sie Hilfe
beim Kochen brauchen.
www.pro-senectute.ch
Pro Senectute bietet vielerorts einen diabetesgerechten Mahlzeitendienst an, wenn Sie Unterstützung beim Zubereiten der Mahlzeiten
wünschen.
www.seniorweb.ch
Eine Schweizer Community (Club), die nicht nur Kontaktmöglichkeiten,
sondern auch nützliche und wertvolle Tipps und Hinweise zu vielfältigen Themen bietet.
www.feierabend.de
Der «Webtreff für die besten Jahre» – Deutschlands grösstes
Internet-Portal für Menschen 50+. Das Portal bietet viele Services
rund ums Kennen lernen, Chatten sowie Gesundheit, Reise- und
Kochtipps.
47
MEINE PERSÖNLICHEN ZIELSETZUNGEN
Welches sind Ziele, die Sie in den nächsten 3 Monaten erreichen
wollen? Tragen Sie diese in wenigen Worten ein.
Blutzuckermessungen:
Ernährung:
Gewicht:
Bewegung:
Fusskontrollen:
Augenkontrollen:
Blutdruckkontrollen:
48
NOTIZEN VOM ARZT
Speziell zu beachten
Kontrollen
Ziel
Befund
1. Kontrolle
2. Kontrolle
3. Kontrolle
Datum
Körpergewicht
Blutdruck
HbA1c-Wert
Blutfettwerte (Gesamt,
HDL-C, LDL-C, TG)
Nierenwerte
Nervenschädigungen
Füsse (Inspektion)
Beine (Inspektion)
Augen (Untersuchung
durch Augenarzt)
49
MEINE REGELMÄSSIGEN KONTROLLEN
Nehmen Sie sich einen Wochentag vor, an dem Sie diese Werte
regelmässig messen und in die Tabelle eintragen.
Datum
Bauchumfang
Gewicht
Blutdruck
Fusskontrolle
Problem
kg
cm
Massnahmen
Problem
kg
cm
Massnahmen
Problem
kg
cm
Massnahmen
Problem
kg
cm
Massnahmen
Problem
kg
cm
Massnahmen
Problem
kg
cm
Massnahmen
Problem
kg
50
cm
Massnahmen
Bringen Sie die Tabelle zum Arzt mit.
Bemerkungen
51
MEINE REGELMÄSSIGEN KONTROLLEN
Nehmen Sie sich einen Wochentag vor, an dem Sie diese Werte
regelmässig messen und in die Tabelle eintragen.
Datum
Bauchumfang
Gewicht
Blutdruck
Fusskontrolle
Problem
kg
cm
Massnahmen
Problem
kg
cm
Massnahmen
Problem
kg
cm
Massnahmen
Problem
kg
cm
Massnahmen
Problem
kg
cm
Massnahmen
Problem
kg
cm
Massnahmen
Problem
kg
52
cm
Massnahmen
Bringen Sie die Tabelle zum Arzt mit.
Bemerkungen
53
MEINE REGELMÄSSIGEN KONTROLLEN
Nehmen Sie sich einen Wochentag vor, an dem Sie diese Werte
regelmässig messen und in die Tabelle eintragen.
Datum
Bauchumfang
Gewicht
Blutdruck
Fusskontrolle
Problem
kg
cm
Massnahmen
Problem
kg
cm
Massnahmen
Problem
kg
cm
Massnahmen
Problem
kg
cm
Massnahmen
Problem
kg
cm
Massnahmen
Problem
kg
cm
Massnahmen
Problem
kg
54
cm
Massnahmen
Bringen Sie die Tabelle zum Arzt mit.
Bemerkungen
55
Hier hat es Platz für Ihr BlutzuckerNachbestellungen:
Tel.: 044 465 83 55 oder
E-mail: [email protected]
Herausgeber:
Bayer (Schweiz) AG
BHC Medical Care
Diabetes Care
Grubenstrasse 6
Postfach
8045 Zürich
Tel.: 044 465 83 55
Fax: 044 465 82 82
E-mail: info @ bayerdiabetes.ch
TBWA\Switzerland AG, Zürich
04/2010
Zweitauflage, 05/2010
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