01 | 16 - CUBE Zürich

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Das Zürcher Magazin
für Architektur,
modernes Wohnen
und Lebensart
01 | 16
ARCHITEKTUR Still und konzentriert – Das Haus als Ort klarer Grenzen
INNENARCHITEKTUR Schweizer Werte – Die Swiss Lounges am Flughafen bleiben in angenehmer Erinnerung
BÜRO SPEZIAL Smart Working – Kommunikation im Auf- und Umbruch
KUNST UND KULTUR Jasper Morrison – Das Museum für Gestaltung präsentiert die erste Retrospektive des Designers
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DAS VALLÉE DE JOUX: SEIT JAHRTAUSENDEN WURDE
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INHALT
ENTSCHIEDEN MODERN Die Villa Gottshalden
liegt auf einer Hochebene über dem Zürichsee.
Das Umfeld des Projektes ist landwirtschaftlich
geprägt, ein Grünraum von hoher Qualität.
Das Büro Rossetti + Wyss Architekten entwarf
einen Baukörper, der durch Reduktion der Formensprache auf das Wesentliche einen Solitär
bildet. Er nimmt Bezug auf traditionelle Bauweisen und erscheint archetypisch, steht frei, ist
durchgebildet, holzig-scharfkantig, reduziert.
Seite 10
Grüezi,
EIN MÖGLICHKEITSRAUM Die Aufgabe von
Kaufmann Widrig Architekten war, nebst der
Erfüllung der veränderten gesetzlichen Anforderungen und der Optimierung der Betriebsabläufe, das Erscheinungsbild des Jugendkulturhauses
zu erneuern. Ziel war eine zeitgenössische Erscheinung, welche den Anspruch an ein offenes
Gebäude erfüllt, die Nutzungen abbildet und
der Ästhetik einer Jugendkultur gerecht wird.
Seite 21
4
STILL UND KONZENTRIERT – Das Haus ist ein Ort klarer Grenzen
8
EXKLUSIV UND DYNAMISCH – Gebaute Corporate Identity
10
ENTSCHIEDEN MODERN – Über die Villa als Bauaufgabe
13
LICHT UND AUSSICHT – Raffinierte Raumabfolge der Villa verbindet Innen und Aussen
17
RAUM ALS ERLEBNIS – Wohnungen zum Wohlfühlen vor atemberaubender Stadtkulisse
21
EIN MÖGLICHKEITSRAUM – Jugendkulturhaus Dynamo präsentiert sich selbstbewusst
25
MARKANTES FASSADENRELIEF – Der Limmathof
29
FILIGRAN UND HELL – Aussergewöhnliche Fassade macht Geschäftshaus unverwechselbar
32
DAS HOTEL ATLANTIS – Die Wiedereröffnung eines Juwels
Lassen Sie sich von unserer Themenvielfalt begeistern, von Designideen inspirieren und informieren
Sie sich über die vielfältigen architektonischen
Entwicklungen in Zürich und Umgebung. Wir
hoffen, dass Ihnen CUBE gefällt und wünschen
viel Vergnügen bei der Lektüre!
36
EMOTIONAL UND INTUITIV – Fellstrukturen stimmen auf den Besuch des Zoos ein
40
TONI-AREAL – Das Haus als Stadt, die Stadt als Haus
48
SCHWEIZER WERTE – Die Swiss Lounges am Flughafen Zürich
58
OUTDOOR SPEZIAL – Poolarchitektur als Kunst der Inszenierung
64
BÜRO SPEZIAL – Kommunikation im Auf- und Umbruch
Ihre CUBE-Redaktion
72
DESIGN AUS ZÜRICH – Mit Produkten die Lebensqualität positiv beeinflussen
76
MOBILITÄT – Der Kanton Zürich setzt auf den Ausbau der Ladeinfrastruktur
80
KUNST UND KULTUR: JASPER MORRISON – Retrospektive im Museum für Gestaltung
90
IMPRESSUM
Endlich da. CUBE, das Zürcher Magazin für
Architektur, modernes Wohnen und Lebensart.
Viermal im Jahr informieren wir Sie ab sofort
über aktuelle Architektur, zeitgemässes Wohnen
sowie Kunst und Kultur in Zürich und der angrenzenden Region. Entdecken Sie in dieser ersten
Ausgabe, wie unterschiedlich Einfamilienhäuser
sein können, eine Fassade ein Bürohaus einzigartig macht, der Zoo und das Dynamo umgestaltet
wurden und wie neue Quartiere die Stadt zunehmend verändern.
3
ARCHITEKTUR
4
ARCHITEKTUR
STILL UND KONZENTRIERT
Fotos: Rasmus Norlander
Das Haus ist ein Ort klarer Grenzen
Die Vororte von Zürich, vor allem auch entlang
der Zürcher Goldküste, verlieren ihre eigene
Identität. Alltägliche, generische Architektur
bestimmt direkt die Entwicklung der früheren
Landwirtschaftszone. Gärten sind hier nichts
mehr als Resträume zwischen der mehr oder
weniger ansprechenden Architektur der Wohnhäuser. Sie sind alles, was bleibt, wenn das Haus
gebaut ist.
Mit dem Projekt „Hortus Conclusus“, dem Bildmotiv des geschlossenen Gartens in der Kunst,
wird vom Architekturbüro E2A ein anderer Ansatz verfolgt: Das Haus für eine Familie ist ein
Ort mit klaren Grenzen. Es ist eine Umfassung
aus Mauern und Hecken. Aussen territorial, innen als weicher Garten. Das Haus nimmt diese
Beziehung von Innen und Aussen auf.
Zwei innere Aussenräume entstehen – ein Zugangshof und ein Garten. Dazwischen liegt der
Hausteil mit Haupteingang, Schlafräumen und
Garage. Im ersten Obergeschoss entstehen um
eine zentral gelegene Küche ein Esszimmer und
ein zweigeschossiger Wohnraum. Das Oberge5
schoss erweitert sich auf eine grosszügige, zum
Verweilen einladende Terrasse, die den südöstlichen Blick auf den See freilegt. Über dem Wohngeschoss wird ein Studio angeordnet, welches
sich mit einer Galerie zum Wohnraum hin öffnet.
Das Hauptschlafzimmer dahinter hat eine östliche Ausrichtung und funktioniert zusammen
mit dem Badezimmer, der Ankleide und einem
Bürobereich auf der Galerie als eigene Einheit.
Von aussen betrachtet prägen grobe, hohe
Wände in Sichtbeton und vollverglaste Öff6
© E2A Piet Eckert und Wim Eckert Architekten
© E2A Piet Eckert und Wim Eckert Architekten
ARCHITEKTUR
nungen das Erscheinungsbild. Nur ein Fenster
mit massiven Betonrahmen auf der Nordseite
offenbart die wahre Grösse des Hauses. Das
Haus bleibt eine stille und konzentrierte Erscheinung in der ansonsten aufgeregten und
geschwätzigen Umwelt.
(Beteiligte Gewerke siehe S. 89)
www.e2a.ch
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ARCHITEKTUR
WÜST, KÜSSNACHT 1:250
BÜROGEBÄUDE WÜST UND WÜST, KÜSSNACHT GRUNDRISS
1:250
2.OG
Grundriss EG 1:250
EXKLUSIV UND DYNAMISCH
Schnitt 1:250
Der Hauptsitz eines Immobilienunternehmens als gebaute Corporate Identity
Das viergeschossige Bürogebäude in Küsnacht
ist der neue Hauptsitz des Immobilien-Dienstleistungsunternehmens Wüst und Wüst, einer
Tochtergesellschaft der Intercity Group. Das
Büro Giuliani Hönger Architekten hatte den
Studienauftrag der Bauherrschaft für sich entschieden. Die Architekten wurden für den neuen
Firmensitz von einer internationalen Jury mit
dem „Best Architects Awards 2016 in Gold“ in
der Kategorie Bürogebäude ausgezeichnet.
In einem heterogenen Umfeld aus Mehrfamilienhäusern und Industriegebäuden, sollte das
Gebäude zwar einen Kontrapunkt setzen, aber
nicht wie ein Fremdkörper erscheinen. Der
freistehende Baukörper präsentiert sich als
pilzförmige Skulptur mit stützenfreiem Erdgeschoss und drei Obergeschossen. Das scheinbar
schwebende Volumen wirkt als Blickfang an der
Seestrasse und ist ein repräsentatives Gebäude,
das Besonderheit vermittelt und sehr gut der Corporate Identity von Wüst und Wüst entspricht.
Die spezielle Gebäudeform entwickelte sich aus
den anspruchsvollen Gegebenheiten des Baugrunds des kleinen Grundstücks. Ein gewöhn8
Fotos: David Willén
ARCHITEKTUR
B2019
Grundriss 2.OG 1:250
WÜST, KÜSSNACHT 1:250
Grundriss DG 1:250
BÜROGEBÄUDE WÜST UND WÜST, KÜSSNACHT GRUNDRISS
1:250
2.OG
Grundriss EG 1:250
Schnitt 1:250
liches Fundament war nicht zu realisieren, die
Lasten mussten möglichst an einem Punkt abgetragen werden. Mit der Lösung des stützenfreien
Erdgeschosses und der auskragenden Obergeschosse konnte der Platz für die Parkierung von
zehn Fahrzeugen genutzt werden.
Eine offene Raumstruktur zeichnet alle Büroetagen aus, sie ermöglicht den Nutzern auf ihre
Bedürfnisse abgestimmte Einrichtungen. Einen
angenehmen Kontrast zu den grauen Betondecken und -wänden bilden die Rahmungen der
Türen und Glastrennwände sowie die Einbauschränke aus Eschenholz in ihrem warmen und
hellen Ton.
Die Fassade kombiniert hochwertigen, hellbraunen Travertin und 35 Zentimeter breite
bronzefarbene Fensterrahmen aus eloxiertem
Aluminium. Sie formen eine Gitterstruktur und
wirken wie gestapelt. Die jeweils pro Geschoss
versetzte Anordnung gibt dem Gebäude eine
dynamische Gestalt.
www.wuw.ch
www.christiesrealestate.com
www.giulianihoenger.ch
9
ARCHITEKTUR
ENTSCHIEDEN MODERN
Fotos: zimmermannfotografie.ch
Über die Villa als Bauaufgabe
Die Villa Gottshalden liegt auf einer Hochebene
über dem Zürichsee. Das Umfeld des Projektes
ist landwirtschaftlich geprägt, ein Grünraum
von hoher Qualität. Das Büro Rossetti + Wyss
Architekten entwarf einen Baukörper, der durch
Reduktion der Formensprache auf das Wesentliche einen Solitär bildet. Er nimmt Bezug auf traditionelle Bauweisen und erscheint archetypisch,
steht frei, ist durchgebildet, holzig-scharfkantig,
reduziert.
Die möbelartig-hölzerne Hülle umfasst vollständig die Fassaden und Dächer. Die Materialisierung wird durchgehend konstant gehalten.
Die verschiedenen Geometrien vermitteln dem
Baukörper die Plastizität, während die aussen
bündig eingesetzten Fenster durch die hellen inneren Laibungen betont werden. Der L-förmige
Grundriss des Gebäudes wird in der Vertikalen
durch eingeschobene Ebenen auf mehreren SplitLevels organisiert.
Die massiven Sicht-Eichendielen überspannen
in Verbundbauweise die Räume. Die statische
Durchbildung berücksichtigt die sehr guten Ei10
genschaften der Eiche auf Zugbelastung. Die liegenden Eichendielen ersetzen die Zugarmierung
und überspannen mit dem darüber eingebrach-
ten Beton die Räumlichkeiten. Das statische Abbild der Decken- und Bodenflächen übermitteln
die Wärme des Materials in den Raum.
ARCHITEKTUR
Die Ausrichtung der Räume und die Raumhöhen
wechseln sich stetig ab. Das Raumkontinuum
lebt von gedrungenen Passagen, welche sich zum
nächsten Gefäss hin wieder öffnen: Licht und
Schatten, Enge und Weite, eine kaskadenförmig angelegte Treppe. Die Innenräume atmen,
sind vielfältig angelegt, dabei exakt gefügt, in
einer schützenden Hülle gefasst. Die sorgfältig
eingearbeiteten Fenster rahmen Bilder in der
Umgebung. Die Lüftung erfolgt über geschlossene Fenstertüren, die Sicht des Betrachters bleibt
dabei ungestört. Bei Dämmerung beginnt das
warme Innenleben des Hauses zu leuchten.
Die Fassaden reduzieren sich zu einer nahezu
graphisch anmutenden Gestalt, wobei die minimalen Abstände zu den Traufen und Ecken
zu verschwinden scheinen.
Die Villa als Bauaufgabe kann sehr schnell missverstanden werden. Es besteht eine unmittelbare Beziehung zum Auftraggeber, welcher mit
Anforderungen und Wünschen die Bauaufgabe
definiert. Nebst diesen Vorgaben ist auch die
Villa an einen Ort und an ein gesellschaftliches
Umfeld gebunden, unterliegt ihrer Zeit und dem
Stand der Technik. Es war die zentrale Aufgabe
der Architekten alle Einflussfaktoren im Entwurf
und der Planung dieser Villa zu berücksichtigen.
(Beteiligte Gewerke siehe S. 89)
www.rossetti-wyss.ch
11
ARCHITEKTUR
LICHT UND AUSSICHT
Fotos: Roger Frei
Raffinierte Raumabfolge der Villa verbindet Innen und Aussen
Mit rund 1'000 m² Grundfläche entspricht die
Parzelle dieser Villa der üblichen Grösse der begehrten Privatgrundstücke am rechten Seeufer.
Nach und nach werden die älteren Wohngebäude durch neuere, in der Regel grössere Bauten
ersetzt, so wie bei diesem Neubau von Amrein
Herzig Architekten. Zum Glück konnte ein Teil
des wertvollen, gewachsenen Baumbestandes
übernommen werden. Der ursprüngliche Rebhang ist im Bereich des Wohnhauses nicht mehr
ganz so steil, die Sicht zum See ist dadurch nur
noch teilweise im Obergeschoss gegeben. Ein
benachbartes Gebäude versperrt zwar die freie
Sicht nach Westen, dafür öffnet sich die Villa
zur Landschaft nach Süden.
Die zwei geschlossenen Hausseiten sind an die
jeweiligen Baugrenzen gesetzt. Auf der Südseite
verzahnt sich das Gebäude mit dem eigenen Garten. Im Erdgeschoss sind Essraum, Wohnraum
und Bibliothek angesiedelt. Diese Räume sollten
einen möglichst starken Bezug zum Aussenraum
aufweisen ohne den Bewohnern das Gefühl mangelnder Intimität zu vermitteln. Das Paradoxon
ist mit einer schottenartigen Wandabfolge im
13
ARCHITEKTUR
Grundriss gelöst worden. Dadurch wird eine
Einsicht in das Haus verwehrt ohne Lichteinfall
und Aussicht zu beschränken. Die Einführung
einer zweiten Raumschicht durch Balkone mindert die direkte Exposition der Räume an der
Fassade und schafft wertvolle, wettergeschützte
Aussenbereiche.
Im Erdgeschoss sind die Nebenräume abgetrennt, die Haupträume sind mit dem Entrée
fliessend verbunden. Es entstehen grosszügige
Raumeindrücke und Durchblicke. Drei Schlaf14
räume liegen im Obergeschoss. Der Elternteil
mit Schlafzimmer, Ankleide und Bad kann als
Einheit mit einer Schiebetür von den restlichen
Räumen abgetrennt werden. Jedes Zimmer verfügt über einen eigenen Balkon, alle Fenster im
Erdgeschoss sind über Eck geführt. Am Liftkern
befindet sich ein zweigeschossiger, einsichtiger
Raum, über den der Wohnbereich mit Zenitallicht versorgt wird.
Die Gebäudegeometrie resultiert aus der Analyse
des Bauplatzes und bildet das innere Raumpro-
gramm ab. Alle Haupträume der Villa partizipieren in gleicher Weise am sorgfältig gestalteten
Gartenraum, geniessen die grossartige Aussicht
und profitieren von der optimalen Besonnung.
Mit dem hellbraunen Kratzputz der Fassade
wird ein im Quartier weit verbreitetes Material
verwendet. Bewusst haben die Architekten auf
Gestaltungslemente der Villenbauten der Spätmoderne Bezug genommen.
(Beteiligte Gewerke siehe S. 89)
www.amreinherzig.ch
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Reference.
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ARCHITEKTUR
RAUM ALS ERLEBNIS
Fotos: Beat Bühler
Wohnungen zum Wohlfühlen vor atemberaubender Stadtkulisse
Aus dem spezifischen Ort eines leicht geneigten Grundstückes östlicher Ausrichtung mit
bestechender Aussicht auf den See, die Berge
und die Stadt entwickelten Arndt Geiger Herrmann Architekten ein anspruchsvolles Mehrfamilienhaus. Die sieben Wohnungen mit
2.5- bis 7.5-Zimmer-Wohnungen werden über
eine Rampe in die unterirdische Tiefgarage hangseitig erschlossen. Im Erdgeschoss und in den
Obergeschossen sind hochwertig ausgestattete
Mietwohnungen untergebracht. Ein Teilbereich
des Obergeschosses sowie das gesamte Attikageschoss und eine Dachgalerie beherbergen eine
exklusive Eigentumswohnung, die als Maisonettewohnung mit 6.5 Zimmern ausgebildet wurde
und direkt aus der Tiefgarage durch einen Lift
erschlossen wird.
Alle Wohnungen verfügen über einen hohen
Ausbaustandard mit einer überdurchschnittlichen Raumhöhe von 2.60 m und rahmenlosen,
raumhohen Fenstern Richtung Zürichsee. Die
Maisonettewohnung überzeugt rundum durch
grosszügige Verglasungen und natürliche Belichtung mittels Oberlichtern. Aussergewöhnlich
ist der Indoorpool mit integriertem Whirlpool,
dessen Verglasung Richtung See bodenbündig
absenkbar ist, so dass ein Infinity-Effekt entsteht,
der die grandiose Aussicht auf die Stadtkulisse in
Szene setzt. Der Poolbereich ist direkt verknüpft
mit den darunterliegenden Wellness- und Fitnessräumlichkeiten.
Das Gebäude zeigt wenige ausgesuchte Materialien
wie Dietfurter Kalkstein mit spezieller Oberflä17
ARCHITEKTUR
chenbearbeitung als Verkleidung für die Fassade
aber auch in den Bädern. Eloxiertes Aluminium
wurde für verschiebbare Welllochblech-Sichtschutzelemente und verschiedene Wandverkleidungen zum Beispiel der Garagenrampe verwandt
und sorgt für ein spannendes Spiel von Licht und
Schatten. Weissputz prägt Wände und Decken,
durchgängig wurde in den Räumen Eichenparkett verlegt.
Die allseitig verglaste Dachgalerie mit einer
einladender Lounge wirkt behaglich durch die
gelungene Kombination aus extensiv begrüntem
Dach und Solitärgehölzen. Die allen Wohnungen zugeordneten grosszügigen Garten- und
Terrassenbereiche werden durch ein üppiges,
wohl definiertes Begrünungskonzept mit Bambus, Eibenhecken, Gräsern und Solitärbäumen
bestimmt. Eine akzentuierte Beleuchtung sorgt
18
für eine stimmungsvolle Atmosphäre während
der Dämmerung und in der Nacht und stärkt
die Fernwirkung des Gebäudes. Nicht zuletzt
wurde auf eine nachhaltige Energieversorgung
des Hauses Wert gelegt. Wärmepumpen mit
Erdsondenbohrungen erlauben einen minimalen Energieverbrauch. Dank kontrollierter
Wohnungslüftung zeichnen sich alle Wohnungen durch ein hervorragendes Raumklima aus.
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ÖFFENTLICHE BAUTEN
EIN MÖGLICHKEITSRAUM
Fotos: Georg Aerni
Das Jugendkulturhaus Dynamo präsentiert sich selbstbewusst
Die Aufgabe von Kaufmann Widrig Architekten war, nebst der Erfüllung der veränderten
gesetzlichen Anforderungen und der Optimierung der Betriebsabläufe, das Erscheinungsbild
des Jugendkulturhauses zu erneuern. Ziel war
eine zeitgenössische Erscheinung, welche den
Anspruch an ein offenes Gebäude erfüllt, die
Nutzungen abbildet und der Ästhetik einer Jugendkultur gerecht wird. Die „Marke“ Dynamo
soll sich selbstsicher und selbstverständlich im
öffentlichen Raum präsentieren.
Formal war das Gebäude vor der Sanierung
ein typischer Vertreter seiner Zeit und wurde
mit wenigen Eingriffen verfremdet. Bestand
und Eingriffe verschleifen zu einem zeitandrogynen Ganzen. Bauliche Massnahmen und
visuelle Kommunikation werden gleichwertig
genutzt, um einen einzigartigen, markanten
Gebäudeauftritt zu kreieren.
V-förmige Stützen zur Erfüllung der Erdbebensicherheit werden in die bestehende Fassadengestaltung integriert. Die metallverkleideten
Rhomben entziehen sich jeder architektonischen
Konnotation und bilden ein starkes Zeichen.
Der dunkle, anthrazitfarbige Anstrich lässt
das Volumen kompakt erscheinen. Eine aus
einzelnen, perlmuttfarbenen Dots bestehende
Markierung des Hauptzugangs wurde mit der
Gebäudebeschriftung kombiniert. Diese einladende Geste betont die Offenheit – gedanklich
und inhaltlich – des Dynamo. Der öffentliche
Charakter aber auch die Fernwirkung wurde dadurch markant gesteigert. Im Gebäudeinnern
21
ÖFFENTLICHE BAUTEN
wird die Farbgebung mit einem kräftigen Grün
für die Haupterschliessung, einem Rot für die
Aufenthaltsorte und einem Grau für die Büros
und Werkstätten ergänzt.
Das Betriebskonzept vom Dynamo fördert jugend- und subkulturelle Strömungen und stellt
die dazu notwendigen Freiräume und Ressourcen
zur Verfügung. Dynamo ist die erste Anlaufadresse für Jugendliche und junge Erwachsene
ab 16 Jahren, die sich künstlerisch und gestalterisch betätigen wollen oder Zugang zu Kunst
und Kultur suchen. Bauherrenvertreter, Nutzer
und Architekt haben das Projekt in einem zirkulären Prozess weiterentwickelt. So entstanden die
Leuchte im Eingangsfoyer in Zusammenarbeit
mit der Dynamo-Metallwerkstatt, die Signaletik
mit dem Dynamo-Grafikbüro und der Kunstund Bauwettbewerb wurde vom Dynamo unter
22
jungen Kreativschaffenden ausgeschrieben. Diese
partizipativen Prozesse sind Teil der „Firmenkultur“ des Dynamo.
Während das Gebäude tagsüber bewusst an
gewerbliche Bauten oder Werkstätten erinnert,
wird es in der Nacht durch den präzisen Einsatz
von Licht zum glamourösen Veranstaltungsort
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ARCHITEKTUR
MARKANTES FASSADENRELIEF
Fotos: Stefan Josef Müller
Der Limmathof bildet den Abschluss des neuen Quartiers
Unter dem Motto „Unsere kleine Stadt“ wächst
in Dietikon der neue Stadtteil Limmatfeld als
Konversion eines ehemaligen Industrieareals.
Als letztes von elf Baufeldern bildet der Limmathof den Abschluss des nach dem städtebaulichen Masterplan von Hans Kollhoff geplanten
Quartiers. Das Wohn-und Geschäftshaus von
Max Dudler Architekten bildet zusammen mit
einem Wohnhochhaus von Huggenbergerfries
Architekten und einem Alters-und Pflegezentrum von Harry Gugger Studio ein blockartiges
Gebäudeensemble. Die Architektur des Hauses
ist von einem markanten Fassadenrelief geprägt,
dessen Schattenspiel sich auf einer raffinierten
Kombination von Oberflächen und Materialien
bricht.
Während das Erdgeschoss des Wohn-und Geschäftshauses der Ladennutzung vorbehalten
ist, erstrecken sich die insgesamt 52 Wohnungen über fünf Obergeschosse sowie ein Attikageschoss. „Die gedrungene Gebäudekubatur
nimmt die Vorstellung eines monolithischen
Steins auf, aus dessen Masse die Öffnungen
gewissermassen wie mit dem Meissel geschla-
gen wurden“ erläutert Max Dudler. Das Fassadenmotiv der angeschrägten Fensterlaibungen
erscheint dabei zugleich als Übertragung der
Architektur des traditionellen Engadiner Hauses
in die heutige Zeit.
In den verputzten Obergeschossen wird dieses
Motiv durch zwei verschiedene Kornstärken unterstrichen. Die geraden Fassadenflächen sind
mit einem glatten Putz versehen, der mit seiner
feinen Körnung optisch die Tragstruktur des
25
ARCHITEKTUR
Steinsockels aus Basalt fortführt, während die
Laibungen mit grobkörnigem Putz ausgebildet
sind. Loggien, Fensterrahmen und Sonnenstoren
treten durch ihre goldbraunen Farbtöne hervor
und verstärken die Vielschichtigkeit und Tiefe
des Baukörpers. Die Fassade ist im Erdgeschoss
und im ersten Stock mit Mendiger Basalt verkleidet, die darüber liegenden Wohngeschosse
sind mit einer anthrazitfarbenen Putzfassade
versehen. Die geschossweise Gliederung der
Fassadenflächen durch umlaufende, steinerne
Gesimsbänder beruhigt die Form des Gebäudes.
Die schrägen Fensterlaibungen bilden, je nach
dahinterliegender Nutzung, verschieden grosse
Fensteröffnungen aus.
Um die Südausrichtung optimal auszunutzen
und der Lärmbelastung an der Überlandstrasse
entgegenzuwirken, sind die Wohnungen nach
26
dem Prinzip des Durchwohnens strukturiert.
Jeder Wohnung ist eine Loggia vorgelagert, die
den Wohnbereich in den Aussenraum erweitert
und gleichzeitig die grosszügigen Bäder von zwei
Seiten belichtet. Die Aufteilung der 2.5 und 3.5
Zimmer-Wohnungen folgt dieser strukturellen
Ausrichtung: Dem offenen Wohn-und Kochbereich ist ein privater Bereich mit Schlafzimmer,
Ankleide und direktem Zugang zum Bad zur
Seite gestellt.
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Es ist nie zu früh,
an die Vermarktung zu denken
Walde & Partner vermarktet Immobilien seit 1985. Gerade bei Neubauprojekten
hat sich unser Erfolgsrezept bewährt: Wir begleiten Kunden durch den gesamten
Vermarktungsprozess, von der frühesten Planungsphase bis zur Schlüsselübergabe –
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ARCHITEKTUR
FILIGRAN UND HELL
Fotos: Roger Frei
Eine aussergewöhnliche Fassade macht dieses Geschäftshaus unverwechselbar
Dass ein Bürohaus nicht langweilig aussehen
muss, beweist dieses Gebäude an der Zürcherstrasse in Dübendorf, das von Wild Bär Heule
Architekten entworfen wurde. Es vereint kühle
Logik mit gestalterischem Willen: Quadratisch,
rational und flexibel im inneren Aufbau – leicht,
filigran und hell schimmernd an der Fassade.
Wie kaum in einem anderen Bereich der Architektur muss das Geschäftshaus wirtschaftlichen
Gesetzmässigkeiten folgen und sich gleichzeitig
aus der Masse hervorheben. Die Hauptdarsteller
in diesem Spannungsfeld sind Grundriss und
Fassade.
In Dübendorf bietet der Grundriss des Geschäftshauses sowohl dem Hauptmieter, einem Stahlmöbelhersteller, ein optimales, massgeschneidertes Umfeld für seine kreativen Arbeiten im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss wie auch
grösstmögliche Freiheit bei der Unterteilung der
Mietflächen in den oberen drei Stockwerken. Ein
Lichthof in der Mitte und zwei strategisch klug
positionierte Erschliessungskerne schaffen eine
klare Struktur, an die sich die Mieter andocken
können.
29
ARCHITEKTUR
Die Fassade hingegen schafft die Differenz, die
Einzigartigkeit im Umfeld anderer Bürobauten im Gewerbegebiet Stettbach – und das für
lediglich fünf Prozent der Baukosten. Wie ein
feiner Schleier mit grosser Maschenweite zieht
sich das Metallgeflecht gleichmässig um das
Gebäude. Es ist präzise auf die Geschossplatten
abgestimmt und entspricht doch einer anderen
Massstabsebene. Hunderte von dünnen Stahlschwertern formen im konstruktiven Verbund
einen luftig-leichten Scherenschnitt – eine elegante Silhouette, die je nach Sonnenstand und
30
Betrachtungswinkel ein fast körperlich wirkendes Spiel aus Licht und Schatten entstehen lässt.
Die Knotenverbindungen der Aussenfassade sind
eine raffinierte Konstruktion. Die Stahlschwerter
werden dank Schraubverbindungen am Kreuzungspunkt unter Zug stabilisiert. Sie halten
den Belastungen durch Wind und thermischer
Ausdehnung stand.
www.wildbaerheule.ch
GEWERBLICHE BAUTEN
32
GEWERBLICHE BAUTEN
HOTEL ATLANTIS
Atlantis by Giardino
Die Wiedereröffnung eines Juwels der Nachkriegsmoderne
Ein Hotel wie jedes andere – das kann man bei
diesem Gebäude nicht behaupten. Bis auf die
klassische Ypsilon-Form, die in der Hotelarchitektur häufig anzutreffen ist, erinnert das in den
1970er-Jahren erbaute Gebäude keineswegs an
vergleichbare Eidgenossen. Zu aufwendig waren
die drei Jahre andauernde Kernsanierung und
Renovation, die zudem unter den wachsamen
Augen der kantonalen Denkmalpflege eine grosse
Herausforderung darstellten.
Das seit 2013 unter Denkmalschutz stehende
Haus, welches nicht nur Hotelgästen, sondern
in den letzten Jahren Asylsuchenden und Studenten Unterkunft bot, hat schwierige Zeiten
hinter sich. Als Spekulationsobjekt für Luxuswohnungen und nach mehreren Wechseln der
Eigentümer befürchtete man das Ende von Atlantis. Erst als ein Investor aus Katar vor vier Jahren
den Komplex erwarb und das Architekturbüro
Monoplan beauftragte, einen originalgetreuen
Umbau vorzunehmen, fand ein jahrelanger und
zäher Kampf ein Ende. Mit diesem Unterfangen
sollte das Fünf-Sterne Haus an alte erfolgreiche
Zeiten anknüpfen. In der Baubewilligung wurde
ausdrücklich betont, dass es sich um ein wichtiges Bauzeugnis der Nachkriegsmoderne handle
und eine hohe städtebauliche, architektonische,
aber auch wirtschafts- und sozialhistorische Bedeutung hat. Dementsprechend hoch waren die
baulichen Auflagen. Am 1. Dezember 2015 wurde
nun das Hotel auf dem Üetliberg als Atlantis by
Giardino wieder eröffnet. Ein Highlight ist die
neue Fassade, welche mit einem Negativdruck
die Charakteristik der alten Waschbetonfassade
aufnimmt. „Die Herausforderung war der Spagat
zwischen den wärmetechnischen Anforderungen, den gestalterisch ästhetischen Ansprüchen
und den Vorgaben des Denkmalschutzes“, erklärt
Architekt Moritz Rinne. Die Gebäudehülle sollte
ihren Charakter aus Beton beibehalten, jedoch
33
GEWERBLICHE BAUTEN
waren die bestehenden Waschbetonplatten
nicht mehr zeitgemäss. „Wir setzten nicht nur
auf Erhalt der Gebäudesubstanz sondern auf
Neuinterpretation“, führt sein Partner Daniel
Schneider den Gedanken weiter. Im Inneren bildet die ebenfalls unter Denkmal stehende Treppe
den Mittelpunkt des Atriums. Sie wurde um drei
Geschosse verlängert und erhält durch einen von
der Dachkuppe erzeugten Tageslichtkegel ein
besonderes Ambiente. Die Kunststeinplatten
blieben erhalten, nur das Aluminiumglasgeländer erfuhr eine Neuanfertigung, welches
jedoch dem Erscheinungsbild des Vorgängers
gleicht. Die vorherrschenden Materialien sind
Naturstein, Marmor und Holz. Für Exklusivität
sorgen unter anderem die von der italienischen
Manufaktur Molteni gefertigten Möbel sowie fein
sondierte Dekorationselemente. Die Liebe zum
34
Detail zeigt sich auch in dem mit grosser Sorgfalt
restaurierten aus den 1970er-Jahren stammenden Mobiliar. Jedes der mit einer Bodenheizung
ausgestatteten 95 Zimmer wurde dem heutigen
Stand eines Fünf-Sterne-Hauses angepasst. Die
Architekten generierten über das Zusammenlegen von Zimmern mehr Raumgrösse, denn nach
Meinung der Architekten war die bestehende
Zimmergrösse für ein Hotel dieser Kategorie
nicht mehr akzeptabel.
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DESIGN RODOLFO DORDONI
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ÖFFENTLICHE BAUTEN
EMOTIONAL UND INTUITIV
Fellstrukturen von Gepard und Tiger stimmen auf den Besuch des Zoos ein
Der Zoo zählt zu den meist besuchten Sehenswürdigkeiten in Zürich. Im Zuge stark wachsender Besucherzahlen wurde der bestehende
Eingangsbereich neu strukturiert, an heutige
Bedürfnisse angepasst und die alltäglichen Betriebsabläufe optimiert.
Dabei war es den Architekten vom Büro L3P
wichtig, auf den hochwertigen Bestand sensibel
zu reagieren – die vorhandenen Gebäude sind ein
ausgezeichnetes Projekt von Dürig Architekten
aus dem Jahr 1999. Unter Vollbetrieb wurde eine
komplexe, miteinander verschmolzene Anlage
realisiert, die diverse Bereiche umfasst: Vorplatz,
Kassen, Besucherzentrum, Zooshop, Zoocafe,
Freiwilligenzentrum bis hin zur Haltestelle für
das neue Zoobähnli.
Mit seinen fliessenden Formen orientiert sich
der neue Eingangsbereich respektvoll am Bestand. Gebogene Wände, Schaufenster und
Dächer vereinigen sich dabei in spektakulären,
geschwungenen Linien. Die fliessenden Formen
und eine gezielte Lichtführung wurden bewusst
eingesetzt, um ankommende Besucherströme
36
Fotos: Sabrina Scheja
ÖFFENTLICHE BAUTEN
intuitiv und schnell zu führen. Bei der Analyse des Zooeingangs vor dem Umbau ergab
sich, dass einerseits mit diversen grossformatigen Tierplakaten gearbeitet wird, um emotional auf die Erlebniswelt Zoo einzustimmen,
andererseits aber die raumtrennenden Möbel im
Bereich Kasse und Besucherzentrum eine enorme Präsenz haben. Sie stellen für den Besucher
eine Art Kulisse dar und sind entscheidend
für den ersten Eindruck. Daraus ist die Idee
erwachsen, mit einer speziell gestalteten
Holz­oberfläche mit dem Motiv überlagerter
Fellstrukturen, die gewünschte Emotionalität
zu erzeugen.
Die Materialwahl fiel auf französische Seekiefer,
da diese auf puristische Art eine enorm lebendige
und natürliche Atmosphäre schafft. Die Platte
verfügt bereits ganz ohne Oberflächenbearbeitung über eine fellähnliche Struktur (Bezug Tiger). Aus akustischen Gründen musste die Oberfläche schallabsorbierend ausgebildet werden.
Durch das Spiel mit verschiedenen Lochgrössen,
Verdichtung und Lockerung wurde eine weitere
37
ÖFFENTLICHE BAUTEN
Fellstruktur geschaffen (Bezug Gepard), welche
die Plattenstruktur überlagert und so eine enorme Tiefenwirkung erzeugt.
Das Ziel war niemals das originalgetreue Abbild
von Tierfellen. Vielmehr haben die Architekten
die Abstraktion gesucht, um auf sinnliche Weise Assoziationen freien Lauf zu lassen. Durch
die eigens entwickelte Akustikplatte aus Verpackungssperrholz wurde also die gewünschte
„animalische“ Kulisse gebildet. So entstand für
die Gäste ein spannungsvoller, intuitiver Ein38
gangsbereich, der emotional auf die Erlebniswelt
Zoo einstimmt, aber auch eine schnelle und leichte Orientierung ermöglicht. In der Projektierung
der Besucherführung, Signaletik und Zutrittskontrolle galt es daher, die Informationsdichte
so gering wie nötig zu halten.
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© Filip Dujardin
STADTENTWICKLUNG
Das Haus als Stadt, die Stadt als Haus Im Umbau der ehemaligen Grossmolkerei auf
dem Toni-Areal zu einem Standort für Bildung,
Kultur und Wohnen verschränken sich zwei aktuelle Entwicklungen. Einerseits entsteht ein
neuer Bildungsschwerpunkt innerhalb der in
den letzten Jahren massiv umgestalteten Fachhochschullandschaft der Schweiz. Andererseits
ist im äusseren Kreis 5 seit längerem ein städtebaulicher Transformationsprozess von einem
monofunktionalen Industriequartier zu einem
gemischten Stadtteil im Gang, welcher den
Charakter der ganzen Stadt mit verändert und
prägt.
Das Architekturbüro EM2N fand im Studienauftrag 2005 zum Umbau des Toni-Areals ein
Konzept für das Haus, das fast die Grösse eines
Quartiers aufweist. Es ging um das produktive
Miteinander vielfältiger Nutzungen im Inneren
und das Schaffen von positiven Impulsen für den
angrenzenden Stadtraum. Der Entwurf schlug
vor, der Grösse des Projekts mit einer Art „innerem Urbanismus“ zu begegnen. Die Rampenanlage wurde dabei neu als vertikaler Boulevard
interpretiert und zu einer Haupt­erschliessung
40
© Valentin Jeck
TONI-AREAL
© Filip Dujardin
umfunktioniert. An die Schnittstelle von Hochund Flachbau wurde als Gegenstück dazu eine
grosse, als öffentlicher Raum konzipierte Eingangshalle gelegt. Verbunden durch eine Abfolge
von Hallen, Plätzen, Lufträumen und kaskadenartigen Treppenanlagen entstand eine identitätsstiftende innere Raumfigur, die die vielen
unterschiedlichen Nutzungen wie Häuser in der
Stadt verortet und als räumlicher Katalysator
den internen Austausch ermöglicht. Gleichzeitig
strahlt das Haus mit seiner Nutzungsvielfalt nach
aussen aus, es wird zum zentralen öffentlichen
© EM2N
© Roger Frei
© Roland Tännler
STADTENTWICKLUNG
Ort des neuen Stadtquartiers. Mit dem grosszügigen Dachgarten wird dem Quartier und
dem Campus zudem ein Stück Aussenraum
zurückgegeben.
Neben städtebaulichen Herausforderungen
stellt sich auch auf der architektonischen Ebene vielfältige Fragen, beispielsweise nach dem
gestalterischen Umgang mit den extrem divergierenden Massstabsebenen, mit dem Problem
der grossen Zahl von sehr spezifischen Nutzungen oder der übergeordneten atmosphärischen
41
© Filip Dujardin
STADTENTWICKLUNG
42
© Roland Tännler
Die industriell geprägte innere Erscheinung mit
sichtbar belassenen Installationen speist sich aus
der Bildwelt der einstigen Molkerei. Die rohe
und direkte Materialisierung der Innenräume
ist jedoch kein ästhetischer Selbstzweck, sondern
schafft für Studenten und Dozenten einen offenen Handlungsrahmen. Das Toni-Areal soll ein
Gebäude zum Anfassen sein, das pragmatisch
mit dem konstanten Veränderungsdruck umgehen kann, den ein vitaler Universitätscampus auf
seine Räume ausübt. Aneignung, Veränderung
und Austausch sind ausdrücklich erwünscht.
Um Vielfalt und Abwechslung zu erzeugen,
arbeitet die Architektur mit lokal unterschiedlichen Verfeinerungsgraden: meistens roh, ab
© Roger Frei
Stimmung des hochverdichteten Komplexes. Der
produktive Widerstand des bestehenden Industriebauwerks diente den Architekten dabei als
ständiger Sparringpartner. Seine performativen
und räumlichen Qualitäten leben im neuen Haus
direkt oder indirekt weiter, angefangen bei der
skulpturalen Gebäudeform mit der gewellten
Streckmetallfassade – einer Interpretation der
ursprünglichen Trapezblechfassade – über den
Betonsockel, der die Topografie der ehemaligen
Anlieferungsinfrastrukturen weiterentwickelt,
bis hin zu den prägenden horizontalen, vertikalen und diagonalen Raumsequenzen innerhalb
des Hauses.
und zu auch veredelt, mal über-, oft unterdeterminiert. Es entsteht ein breites Angebot an
äusserst unterschiedlichen Räumen, von nutzbaren öffentlichen Hallen hin zu intimen Übungsräumen, von der multifunktionellen Werkstatt
bis hin zum hochspezialisierten Tonstudio: Das
Haus als Stadt, die Stadt als Haus.
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IMMOBILIEN-KOLUMNE
BUCHTIPP
INSZENIERUNG
VON IMMOBILIEN
Gerhard E. Walde, CEO der Walde & Partner, glaubt,
dass die neuen Medien vieles verändern werden
Die Stimmung am Immobilienmarkt ist in den letzten Monaten
kühler geworden, in einigen Orten
fallen sogar die Preise. Ein Grund
hierfür ist in dem Niederstwertprinzip zu finden, wonach für den
Belehnungswert einer Liegenschaft
neu der tiefere Wert aus der bankinternen Schätzung oder dem Kaufpreis herangezogen werden muss
- ganz klar eine weitere Hürde für
Immobilienkäufer. Weitere Gründe
Gerhard E. Walde, CEO
liegen darin, dass das Angebot im Walde & Partner Immobilien AG
Luxussegment in den letzten Jahren
gestiegen ist und die Pauschalbesteuerung im Kanton Zürich abgeschafft
wurde. Nichtsdestotrotz ist die Stimmung am Markt nach wie vor gut.
DAS JACOBS HAUS
Ein Buch über die Villa am Zürichsee
Das Jacobs Haus im Seefeld ist der Sitz der Jacobs Foundation und des Johann Jacobs Museums. Die herrschaftliche Villa, deren Räume und Garten
einen wunderschönen Ausblick auf die Promenade und den See bieten, war
im Jahr 1913 von Otto Honegger als repräsentatives Wohnhaus für einen
Ingenieur und Politiker erbaut worden. Seit den 1980er-Jahren gehört es
der ursprünglich aus Bremen stammenden Kaffeehandels-Dynastie Jacobs.
In den vergangenen Jahren ist das Haus von den Basler Architekten Miller
& Maranta beherzt umgebaut worden. Mit dem architektonischen Eingriff
geht auch eine konzeptionelle Neuausrichtung einher: Unter der Leitung
des früheren documenta-Leiters Roger M. Buergel widmet sich das Jacobs
Museum in vielfältiger Weise den kulturellen Mischformen, die sich entlang
der globalen Handelswege herausbilden. Das reich bebilderte und in thematische Kapitel gegliederte Buch stellt das Jacobs Haus, seinen Garten sowie den
Umbau genauso vor wie die Ausstellungsprogrammatik des Johann Jacobs
Museums und die verschiedenen Förderschwerpunkte der international im
Bereich der Kinder- und Jugendentwicklung tätigen Jacobs Foundation.
Das Jacobs Haus
Vorwort von Johann Christian und Lavinia Jacobs
In Kooperation mit dem Johann Jacobs Museum, Zürich
Text Deutsch und Englisch
Broschiert, 188 Seiten, 38 farbige und 71 schwarz-weiss Abbildungen und
Zeichnungen, 25 x 31 cm
ISBN 978-3-85881-504-0, 49 CHF
www.scheidegger-spiess.ch
Um Käufer für neue Eigentumswohnungen zu finden, müssen die Wohnungen stärker als bisher der Nachfrage entsprechend geplant werden.
Dabei sind die wichtigsten Kriterien der Flächenbedarf, die Anzahl Zimmer
und der Grundriss. Fragen wie „Für wen werden die Wohnungen gebaut?“
und „Welche Preise werden vom Markt aufgenommen?“ müssen lange vor
der Vermarktung beantwortet werden. Die zweite entscheidende Phase ist
die Vermarktung, die wichtiger ist denn je. Es genügt nicht mehr, nur die
Vorteile eines Projekts hervorzuheben. Immobilienkäufer wollen - auch
in Fragen der Finanzierung - rundum betreut und beraten werden. Die
Regulierungsdichte hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen,
was natürlich auch Einfluss auf die Finanzierung von Wohneigentum
und den Markterfolg hat. So wird die Tragbarkeit von den Banken heute sehr genau geprüft, was zu einer Steigerung der Vermarktungsdauer
führt. Dabei werden Immobilien von den Banken sehr unterschiedlich
eingeschätzt, so dass Kaufinteressenten verschiedene Angebote einholen
und vergleichen sollten. In die Vermittlung von Liegenschaften drängen
immer wieder neue Marktteilnehmer - nicht zuletzt auch deshalb, weil die
Einstiegsbarriere bei der Immobilien-Mäklerei tief ist. Wer sich behaupten will, muss verschiedene Beratungsleistungen rund um die Immobilie
mitbringen, was viel Fachwissen und Erfahrung voraussetzt. Der Verkauf
von Immobilien ist ein komplexes Geschäft von Mensch zu Mensch. Das
wird auch in 20 Jahren noch so sein. Die neuen Medien hingegen werden
in der Immobilienbranche vieles verändern. Der Kauf einer Liegenschaft
wird erlebnisorientierter, die Inszenierung professioneller. Bald kauft und
verkauft man sein Eigenheim vielleicht schon mit Hilfe des virtuellen
Einkaufswagens. Die Beratung durch einen seriösen Makler wird dabei
aber nur noch wichtiger werden.
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DIE ZUKUNFT LIEGT IN ZÜRICH SÜD
Greencity ist das erste zertifizierte 2’000-Watt-Areal der Schweiz
In Zürich-Süd entwickelt und realisiert die Losinger Marazzi AG das zukunftsweisende Quartier
Greencity. Es umfasst acht Wohnungsbauten,
eine Schule sowie drei Bürogebäude, ein Hotel
und zahlreiche Verkaufsflächen und richtet sich
konsequent nach den Zielbestimmungen der
2'000-Watt-Gesellschaft.
Greencity bietet einen urbanen Mix aus Wohnen,
Arbeiten, Einkaufen und Erholung. Die soziale
Durchmischung spielt eine wichtige Rolle. Unterschiedliche Altersgruppen (Familien mit Kindern, Paare, Singles, Senioren) und Gesellschaftsgruppen (Miet- und Eigentumswohnungen, Lofts
sowie gemeinnützige Wohnungen) ergänzen sich
optimal. Eine kinderfreundliche Freiraumgestaltung ist gewährleistet. An der Schnittstelle von
Zürich-Süd und den Grünräumen des Sihltals
verfügt Greencity über perfekte Anbindungen
an den Strassenverkehr. Eine eigene S-BahnHaltestelle und mehrere Buslinien gewährleisten
eine gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr.
Eine reduzierte Anzahl Parkplätze sowie autofreie- und temporeduzierte Zonen ermöglichen
Bewohnern und Nutzern eine umweltfreundli44
Fotos: Losinger Marazzi AG
IMMOBILIEN
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chere Mobilität. Circa zehn Prozent der Park­
plätze sind für Elektro-Fahrzeuge reserviert; zwei
Carsharing-Standorte sind vorgesehen.
Greencity sieht eine Energieversorgung zu 100
Prozent aus erneuerbaren Quellen vor. Strom
wird zu 70 Prozent mit Photovoltaikanlagen vor
Ort produziert, ein intelligentes Stromnetz steu­
ert Erzeugung, Verteilung und Speicherung. Für
sämtliche Wohnungsbauten strebt Greencity das
Minergie- und Minergie-P-Eco-Label und bei den
Bürogebäuden das Label LEED Platinum Core
& Shell an. Das Quartier ist das erste vom Trä­
gerverein Energiestadt zertifizierte „2'000-WattAreal“ der Schweiz. Da es an den zukünftigen
Bewohnern und Nutzern des Quartiers liegen
wird, das Ziel der 2'000-Watt-Gesellschaft zu er­
reichen, werden sie bereits früh mit Themen wie
eMobility oder Biodiversität vertraut gemacht.
Moderne Tools wie die Greencity App ermög­
lichen das Messen und Regulieren des eigenen
Energieverbrauchs und bietet personalisierte In­
formationen rund um Wohnung und Quartier.
Ein digitales schwarzes Brett kurbelt Austausch
und Kommunikation der Bewohner an und för­
dert langfristig das Quartierleben in Greencity.
www.greencity.ch
www.losinger-marazzi.ch
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IMMOBILIEN
GUT VERSICHERT INS EIGENHEIM
Fotos: Daniel Hager
Umfassende Versicherungen für den Hausbau und die eigenen vier Wände
Wer ein Haus baut, ist plötzlich mit neuen
Risiken konfrontiert. Schliesslich haftet jeder
Bauherr für alle Schäden, die auf der Baustelle
geschehen – selbst dann, wenn er für die Ursache
nicht direkt verantwortlich ist. In solchen Fällen bietet die Bauherren-Haftpflichtversicherung
den nötigen Rückhalt. Ebenso sinnvoll ist der
Abschluss einer Bauwesenversicherung, welche
die finanziellen Folgen übernimmt, wenn das
entstehende Bauwerk durch einen Bauunfall
beschädigt oder zerstört wird. Dabei sind auch
gestohlene Bauteile oder Sprayer- und Vandalenakte versichert.
Doch auch wenn das Haus fertig ist, trägt man
weiterhin eine grosse Verantwortung. Denn falls
die Liegenschaft fehlerhaft konstruiert oder mangelhaft unterhalten ist, können Eigentümer für
Schäden an Dritten haftbar gemacht werden.
Daher ist es ratsam zu prüfen, ob man als Gebäudeeigentümer durch die eigene Privathaftpflichtversicherung gedeckt ist. Zudem sollte zusätzlich
eine Versicherung gegen Wasserschäden und
Gebäudeglasbruch abgeschlossen werden. Oft
nehmen Wohneigentümer eine Hypothek auf.
46
Die Mobiliar bietet in Zusammenarbeit mit der
BEKB auch Hypotheken an. Hauseigentümer
profitieren dabei von einer umfassenden Beratung und attraktiven Konditionen. Sinnvoll ist
auch die Absicherung der Partnerin oder des
Partners. Denn wenn ein Partner stirbt, muss
der andere plötzlich alleine für den Hypothekarzins aufkommen, was im schlimmsten Fall
den Verkauf der Immobilie bedeutet. Hier hilft
eine Risiko-Todesfallversicherung. Stirbt eine
der beiden Personen, zahlt die Versicherung das
festgelegte Kapital aus, so dass sich finanzielle
Lasten in einer ersten Phase entschärfen lassen.
www.mobi.ch
www.pendularis.ch
INNENARCHITEKTUR
SCHWEIZER WERTE
Fotos: Valentin Jeck
Die Swiss Lounges am Flughafen bleiben in angenehmer Erinnerung
Im Januar kam das neue Langstreckenflugzeug
der Swiss, die Boeing 777-330 im Tiefflug über
die Piste 16/34 und wurde nach der Landung auf
dem Flughafen von der Flughafenfeuerwehr mit
Wasserfontänen gebührend begrüsst. Im Anschluss daran wurden im Midfield-Terminal
auch die neuen Business-, Senator- und First
Class Lounges präsentiert. Das Greutmann
Bolzern Designstudio hatte den Wettbewerb
2014 gewonnen und entwickelte ein neuartiges
Multi-Zonen-Konzept für die Swiss Lounges.
Die Identität der Swiss definiert sich stark durch
Schweizer Werte. Dabei hat das Bewusstsein für
Qualität oberste Priorität. Dieses soll besonders
für den Kunden des oberen Segments erfahrbar
gemacht werden. Die von Greutmann Bolzern
konzipierten Räume vereinen typische Elemente der Corporate Identity der Swiss mit einem
Architektur- und Design-Konzept, das eine
entspannte Wohnlichkeit vermittelt.
Bei der immensen Grösse der Räumlichkeiten
von gut 3'300 m² war dies kein leichtes Unterfan48
gen und verlangte ein hohes Gespür für Proportionen und Raum. Ziel der Gestalter war es daher,
innerhalb der unterschiedlichen Klassen offene,
fliessende Räume zu kreieren, die sich ganz nach
Bedarf auch vom Rest abtrennen lassen.
Je nach Aufenthaltsdauer der Gäste und entsprechend ihrer Wünsche an Privatheit lassen
sich durch das flexible Multi-Zonen-Konzept
Separees bilden, die quasi Suiten-Charakter
haben und dadurch den unterschiedlichsten
Ansprüchen gerecht werden können. So hatte
INNENARCHITEKTUR
das Designstudio Wert auf eine freundliche
und entspannt wohnliche Atmosphäre in allen
Bereichen gelegt.
halt in den Swiss Lounges soll keine Wünsche
offen lassen und ein besonderes Erlebnis sein,
das in angenehmer Erinnerung bleibt.
Designklassiker und eigens angefertigte Objekte
sorgen für Wohlbefinden in allen Räumlichkeiten. Die dunklen Eichenböden korrespondieren
mit den ausgesuchten Möbeln und Einrichtungsgegenständen aus hochwertigem Leder und heller
Eiche in einem warmen Goldton. Wirkungsvolle
Akzente setzen dazu die weissen und schwarzen
Elemente der Ausstattung. Der Transit-Aufent-
www.gbdesign.ch
49
GARTEN UND LANDSCHAFT
IM NATURSTEIN-LOOK
Fotos: Daniel Sutter
Neubau einer Gartenanlage mit Pool
Auf der Suche nach einem passenden Natursteinpartner kam der von einem privaten Bauherren
beauftragte Gartenarchitekt Rolf von Burg mit
einem konkreten Plan der Garten-/Poolanlage
und mit bereits vorhandenen Materialideen zu
Stone Group. Da die Chemie zwischen den beiden
Unternehmern passte, entschied sich der Gartenarchitekt schnell für eine Zusammenarbeit.
Im Verlauf der Gespräche wurde das Materialund Formatkonzept adaptiert. Aufgrund der
baulichen Gegebenheiten und Vorstellungen,
wie der Pool wirken und funktionieren sollte,
kamen auf Empfehlung von Stone Group andere
Natursteinmaterialien, die alle Bedingungen erfüllen, zum Einsatz. Dabei wurden die Wünsche
des Bauherren, der sich immer für Anregungen
und Empfehlungen sowohl im gestalterischen
als auch im technischen Bereich offen zeigte,
aufgenommen, geplant und 1:1 umgesetzt.
Nachdem die Mitarbeiter von Stone Group die
Abdichtungsarbeiten des Pools ausgeführt hatten, wurden in ihrem Werk in Uznach sämtliche
benötigen Steinplatten fortlaufend zugeschnitten, gefräst, auf die Baustelle transportiert und
50
dann von den Natursteinspezialisten versetzt.
Diese Arbeiten verlangen Know-How, Erfahrung
und Geschick im Umgang mit dem Material. Als
Beispiel kann hier das Versetzen der grossformatigen Poolwandplatten erwähnt werden, die eine
Grösse von 3.35 x 1.50 m haben und rund 225 kg
wiegen. Darüber hinaus war auch das Versetzen
der Bruchsteinmauern eine anspruchsvolle Arbeit, die Genauigkeit und Fingerspitzengefühl
verlangte.
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GARTEN UND LANDSCHAFT
TERRASSEN ZUM TRÄUMEN
Bei der Auswahl der Möbel sind keine Grenzen gesetzt
Das Thema „outdoor living“ ist mittlerweile als
integrierter Bestandteil des Gesamtkonzeptes
Wohnen nicht mehr wegzudenken. Der Aussenbereich erweitert den Wohnraum nahtlos an die
frische Luft. Wer sich also glücklich schätzen
kann, einen „Garten“ auf seiner Terrasse sein
Eigen zu nennen, der sollte dessen Planung und
Umsetzung nicht dem Zufall überlassen.
Als Gartengestalter ist es Jan Hauser ein Anliegen, kreative Lösungen für jeden Aussenraum
zu schaffen und eine gestalterische Einheit von
Wohnung und Terrasse zu erreichen. Alle Projekte werden unter dem Motto „Mit Liebe zum
Detail“ gestaltet und ausgeführt. Bei der Auswahl
der Möbel sind keine Grenzen gesetzt; in der
Outdoor-Ausstellung in Freienbach werden unter
anderem hochwertige Kernmarken präsentiert
wie von Dedon, Paola Lenti, Roda, Kettal, Tribu, Manutti. Sowie Wasserspiele, Kunstobjekte,
Leuchten und auserlesene Accessoires, welche
die Terrasse beleben oder beruhigen.
Die in Teak gefertigte „Network Lounge“ von
Roda, bietet Platz für gemütliches Zusammen52
Fotos: Hauser Living
GARTEN UND LANDSCHAFT
sitzen. Ein Sessel aus der Kollektion Dala von
Dedon lockert die Kombination auf und bietet
ein einzigartiges Erlebnis aus ansprechendem
Design, hochwertiger Verarbeitung und ist
wetter- und hitzebeständig. Zur gegenüberliegenden Seite bietet die Terrasse Raum für
eine lauschige Ecke, die mit dem Liegestuhl
„Portofino“ von Paola Lenti dazu einlädt, die
letzten Sonnenstrahlen der Sommerabende
zu geniessen, die Seele baumeln zu lassen und
dem meditativen Plätschern des Brunnens zuzuhören.
Das harmonische Zusammenspiel von Architektur und Möblierung wird von auserlesenen
Pflanzen und Bäumen abgerundet. Gärten
bringen die Natur zum Menschen, schenken
Erholung, beruhigen, sind Orte des Wachsens,
Entstehens und Gestaltens. Diese Ausstellung
sorgt mit aussergewöhnlichen Pflanzen, am optimalen Standort und einer sorgfältigen Pflege
für ihr persönliches Paradies.
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© Symo
© Glatz
OUTDOOR SPEZIAL
Träumen unter Blüten mit den farbenprächtigen
Sonnenschirmen Symo von Bloom, deren Blätter
im Wind tanzen
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GARTEN MIT MANTA UND ROSMARIN
Die Sonnenschirmtrends 2016: Neue Farben und aussergewöhnliche Formen
Dieses Jahr wird es bunt: Azul Real, Amarillo, Fresh Green oder Granate – mit Farben, die
klingen, als wäre der Sommer schon da, gehen
die Sonnenschirmhersteller ins Jahr 2016. Auch
die Sonnenfarbe Gelb ist in der kommenden Saison wieder in den Sonnenschirmkollektionen
präsent, neben den Klassikern wie weiss greige,
natur und anthrazit. „Gelb verbreitet gute Laune;
Zitronengelb gibt Frische und Weite, helles But-
© Tuuci
Ein gemütliches Frühstück im Garten, eine kleine
Nachmittags-Siesta im Schatten, am Abend chillen und grillen: Der Garten ist neues Lieblingszimmer der Schweizer. Neben Gartenmöbeln,
Grill & Co. ist vor allem die passende Beschattung
ein wichtiger Aspekt. Bei Sonnenschirmen gibt
es inzwischen eine riesige Auswahl an Farben,
Formen und Materialien. „Im Privatbereich
spielen vor allem die wasserdichten Schirmbespannungen aus Acrylat-beschichteten Polyester (Airtex) eine immer wichtigere Rolle“, sagt
Tim Kohlbrecher von Sunliner. „Die Menschen
möchten unabhängig sein und sich den Abend
mit ihren Freunden nicht durch einen kurzen
Sommerregen verderben lassen.“
Der Manta von Tuuci erinnert an einen schwebenden Rochen
tergelb mildert das Licht, Safran- und Ockergelb
stehen für Gemütlichkeit“, sagt Eva Schumann
vom tinto-Gartenblog. Wer Gelb gar nicht mag:
interessant sind auch neue Farbkreationen wie
Rosmarin, gesehen beim Shadylace des Belgi-
schen Herstellers Sywawa. Waren früher die
Schirme einfach nur rund, sind heute zahlreiche interessante Formen am Markt, wie zum
Beispiel die Schirme von Tuuci: Der Manta erinnert an einen elegant im Wasser schwebenden
55
© Symo
© Michael Caravita GmbH
OUTDOOR SPEZIAL
Sywawa – Shadylace in Rosmarin-Grün mit wie
zufällig gelandetem Messingvogel auf der Spitze
oben: Der windsichere Big Ben von Caravita.
rechts: Der Saint Tropez von Zangenberg in
sattem Gelb
rechts unten: Weltneuheit: Der elektrisch betriebene Solmotion von Doppler
Rochen, der Zero Horizon spreizt seine Arme
völlig waagerecht aus und bietet damit einen fast
ungehinderten Blick in die Ferne. Insgesamt
geht der Trend weiterhin zum Ampelschirm
mit Aluminium- oder Holzfuss – eine grosse
Auswahl haben alle namhaften Hersteller wie
Sun Garden, Glatz, Zangenberg, May, Hartman
56
© Doppler H. Würflingsdobler GmbH
© Michael Caravita GmbH
© Heinrich Zangenberg GmbH & Co. KG
Gut beschirmt mit dem Ampelschirm Amalfi von Caravita: hier in Meeresblau
und Kettler zu bieten. Mit dem elektrisch betriebenen Solmotion präsentiert dieses Jahr Doppler
eine Weltneuheit. Immer mehr Hersteller bieten
Bespannungen mit UV-Schutz an, wobei hier
nach dem UV-Standard 801 geprüfte Modelle einem UPF (UV Protection Factor) über 80 gewählt
werden sollten. Was Wind und Regen angeht,
ist auch die Stoffstärke sowie die Stabilität des
Sonnenschirmmasts wichtig: Mindestens 180
Gramm Stoffstärke pro m2 sollten es schon sein
und Masten mit einem höheren Durchmesser als
die üblichen 38 mm bevorzugt werden.
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OUTDOOR SPEZIAL
FORMGEBENDE WASSERGRENZEN
Poolarchitektur als Kunst der Inszenierung
Ein fest gemauerter Pool ist immer noch die Königsklasse unter den Swimmingpools. Garantie
und Lebensdauer sind vergleichsweise höher und
die Gestaltungsfreiheit bezüglich Material, Form
und Grösse flexibler. Dies zieht jedoch durch das
Ausheben einer Grube einen höheren Aufwand
nach sich. Moderne Stahlwandbecken sind eine
preiswertere Alternative. Die vorgefertigten Wandelemente gewährleisten eine flexible Gestaltung
hinsichtlich der Beckengrösse und bilden bei den
meisten Modellen statisch selbsttragende Wände,
58
© Philip Kistner
Einen Pool nur unter dem Gesichtspunkt einer
Planschwanne zu betrachten, ist nach heutiger
Erkenntnis fast schon einfältig. Denn sie vermögen es, unter einem gestalterischen Freigeist, die
Architektur im Aussen- und Innenbild zu ergänzen. Der Anspruch der Architekten ist selbstverständlich noch ein anderer – die Schaffung
einer perfekten Symbiose von Haus, Pool und
Umgebung, quasi als bauliche und wohnliche
Einheit zu harmonisieren. Je nach ästhetischem
und funktionalem Anspruch sowie finanzieller
Möglichkeit ist die Wahl des Modells vor allem
von den baulichen Gegebenheiten abhängig.
die nicht mit Beton stabilisiert werden müssen. Ab
einer bestimmten Beckengrösse ist es aber auch
hier empfehlenswert, diese in den Boden einzu-
lassen, um eine höhere Stabilität zu gewährleisten.
In schwindelerregender Höhe über einer durchsichtigen Fläche schwimmen, das machen Glas-
pools möglich. Dies ist zugegeben sehr exzentrisch, aber auch im privaten Bereich sind den
gestalterischen Wünschen fast keine Grenzen
gesetzt. Bis zu 25 Zentimeter dickes Acryl- oder
Verbundsicherheitsglas soll absolute Sicherheit
bieten. Die Basis bildet in der Regel ein Becken
aus Sichtbeton, Fliesen oder Edelstahl. Darin
wird das Glas eingesetzt und mittels eines Silikonverschnitts oder Spezialklebers abgedichtet. Ein unbedingtes Muss ist die Messung zur
Dehnung des Glases, um eine Überspannung
zu vermeiden.
Doch gleich, für welches Material man sich entscheidet, der Trend zum Infinity Pool ist ungebrochen. Er ist eine besondere Interpretation von
scheinbar kantenlosem Schwimm- oder Reflexionsbecken, bei dem das Ende so abgesenkt ist,
© OPA / Loom Design
© Media.guim / Embassy Gardens
© Renato D'Ettorre Architects
© DAP Stockholm
© T. Bendix
OUTDOOR SPEZIAL
dass man den Eindruck hat, das Wasser würde
im Nichts verschwinden. Tatsächlich läuft es über
die abgesenkte Kante eines Überlaufs in ein darunter liegendes verdecktes Becken und wird
der Umwälzanlage wieder zugeführt. Dadurch
bildet die Wasseroberfläche eine messerscharfe
Linie für die angesprochene Symbiose aus Pool,
Haus und Umgebung.
59
OUTDOOR SPEZIAL
PLATZ FÜR DIE GANZE FAMILIE
Daybed Lagoon ist rundherum witterungsbeständig
Daybed Lagoon (Design: Klaus Nolting für
Solpuri) bietet mit einem Durchmesser von
2 m Platz für die ganze Familie. Das Sonnensegel kann den ganzen Tag Schatten spenden
oder auch komplett zur Seite gefahren werden.
Lagoon ist absolut witterungsbeständig und
verfügt über einen formal integrierten Wasserablauf.
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endlich platz für ihre pakete! die grosse einwurfsklappe schluckt die
meisten paketgrössen. der paketkasten letterman standing
ovation bietet ihnen die freiheit nicht mehr zuhause sein zu
müssen, um ihre bestellungen zu erhalten.
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OUTDOOR SPEZIAL
PRÄMIERTES DESIGN
Storus I ist Pflanz-, Sitz- und Leuchtobjekt in einem
Die Storus-Produktfamilie von Degardo unterscheidet sich von marktüblichen
Pflanzkübeln. Die Form erinnert an Flusskiesel und fügt sich harmonisch
in die Umgebung ein. Die Elemente werden aus Po­lyethylen in einem Stück
gefertigt und sind UV-, schlag- und witterungsbeständig. Verfügbar sind
alle fünf unterschiedlichen Storus-Modelle in den Farben granit hell, granit dunkel oder transluzent beleuchtet mit warm-weissem Licht. Der neue
Grössenprimus Storus I (192 x 167cm) wurde kürzlich mit dem Premiumpreis
„German Design Award 2016“ ausgezeichnet. Auf der grosszügig geformten
Sitzfläche finden bis zu fünf Personen problemlos Platz. Degardo wird in
der Schweiz exklusiv über den Vertriebspartner ai-concept GmbH aus 6300
Zug vertreten. Sie finden das Degardo Sortiment auch auf der Giardina 2016
(Halle 2, Stand F11).
www.degardo.de
61
© PCS
© Siedle
HAUSTECHNIK
SMARTE ZUGANGSSYSTEME
Hightech an der Schnittstelle zwischen Öffentlichem und Privatem
Der Zugang zum Haus erfolgt dabei über aktive, passive und biometrische Identmittel.
Üblich sind selbst festgelegte Zahlenkombinationen, passive Transponder, Magnetkarten oder auch das Smartphone mit Bluetooth.
Doch seit vor einigen Jahren bekannt wurde,
dass RFID-Karten leicht zu hacken sind, wa62
© Gira
Moderne Hauseingänge bieten heute weit mehr
als nur einen ansprechenden Empfang. Sie sind
Hightech-Produkte, die für Komfort, Lebensqualität und Sicherheit stehen und sollten immer
Bestandteil einer Neubauplanung sein. Zutrittskontrollsysteme sind aber nicht nur ein Privileg
neuer Gebäude. Für die Nachrüstung bestehender oder denkmalgeschützter Häuser empfiehlt
sich die Lösung funkbasierter Sicherheitstechnik.
Ohne grosse Umbaumassnahmen lässt sich so
einfach und schmutzfrei ein umfassender Schutz
verwirklichen. Um bei besonders grossen Objekten eine Erweiterung der Reichweite zu erzielen,
bieten Funkstreckenverstärker Abhilfe. Im Falle
eines Umzugs können alle Komponenten abgebaut und im neuen Gebäude wieder montiert
werden.
ren neue Schutzmechanismen gefordert. Dies
kann zum Beispiel über eine Kombination von
Zutrittskarten und biometrischen Merkmalen
wie Fingerprint-Technologie oder wer es ganz
sicher mag, mittels einer Handvenen-Erkennung
sowie Augenbiometrie erfolgen. Die Steuerung
der Zutrittskontrollsysteme erfolgt sowohl zent-
ral, als auch über Beschlagsysteme. Bei letzteren,
im Funktionsumfang etwas kleineren Variante,
entfällt die sonst recht aufwendige Verkabelung.
Sie arbeiten häufig batteriebetrieben und können
an fast allen DIN-Einsteckschlössern aufgesetzt
werden. Damit die per Bluetooth übertragenen
Daten möglichst sicher vor Angreifern sind,
Die Türklingel zu visualisieren, muss ebenfalls
Bestandteil eines sicheren Entrées sein. Für
Hörbehinderte kann der Zugang eine unüberwindbare Hürde darstellen. Hier bietet eine
Zustandsanzeige mit leuchtenden Symbolen
Unterstützung. Hilfreich für Menschen mit
Hörgerät ist die induktive Ankoppelung, die
das akustische Signal der Gegensprechanlage
© Ekey
übernimmt eine App die Verschlüsselung bereits vor der Übertragung. Bisher steuerte man
smarte Funktionen über zentrale Stationen im
Haus oder mobile Endgeräte. Der neue Trend
sind „wearable“ Technologien – also tragbare
Produktlösungen, beispielsweise in Form einer
Smartwatch. Sie signalisiert mittels eines Tonsignals wenn die Hausklingel betätigt wird. Dies ist
interessant für Regionen mit schlechtem Empfang oder im Souterrain befindlichen Bereichen.
© Siedle
© Nuki
© Siegenia
© Schüco
HAUSTECHNIK
über Induktionsschleifen im Fussboden oder in
der Wand direkt auf das Hörgerät sendet. Auch
Türöffner sollten sich in einer für Rollstuhlfahrer
gut erreichbaren Höhe befinden.
Da sich erst im Schadensfall der wirtschaftliche
Nutzen berechnen lässt, ist die Bereitschaft in
Sicherheit zu investieren in privaten Haushalten
häufig zurückhaltend.
63
©Lista Office LO
BÜRO SPEZIAL (SERIE)
Individualität, Mobilität und Wahlfreiheit prägen die Arbeitswelt. Umso wichtiger wird der persönliche Stauraum zur sicheren Ablage von Unterlagen und
Arbeitsutensilien.
SMART WORKING
Kommunikation im Auf- und Umbruch
Für Architekten, Innenraumgestalter und Designer beginnt sich dieser Wandel auf die Raumund Produktgestaltung bereits auszuwirken.
Neue Ideen sind gefragt, die diesen Prozess unterstützen, weiss auch Stefan Brodbeck von brodbeck design. „Das Verändern der Arbeitswelten
ist ein langsamer Prozess. Der heutige Stand der
Kommunikationstechnologie hat doch zur Folge,
dass die Mischung von Arbeits- und Lebenswel64
© Haworth
Wenn wir von „Arbeits-Kommunikation“ sprechen, meinten wir bis vor nicht allzu langer Zeit
den Austausch von Informationen innerhalb der
Firmenwände und – das muss man ergänzen – von
Mensch zu Mensch. Doch hier hat sich ein deutlicher Paradigmenwechsel vollzogen: die Digitalisierung der Kommunikation. Aufgrund immer
neuer Vernetzungstechnologien können wir uns
nahezu von jedem Ort der Welt verständigen und
dadurch von überall aus arbeiten. Sich auszutauschen, bedarf also nicht mehr des alltäglichen
und fixen Arbeitsplatzes. Büros werden temporär,
fraktal, mobil, non territorial und virtuell. Zudem
lernen allmählich die Bürogeräte, ohne Zutun des
Menschen untereinander zu kommunizieren.
Technologische Errungenschaften erlauben es uns, überall zu arbeiten. Wenn auch zu Hause ab und zu
Arbeit anfällt, dann ist Harbor Work Lounge eine geeignete Lösung. Hinsetzen, Geräte anschliessen und
arbeiten. Aber auch in entspannter Gesprächsrunde ist die Ablage für Tablet, Laptop oder Unterlagen
eine grosse Erleichterung.
© Ariel Huber / Vitra Office Studio
BÜRO SPEZIAL (SERIE)
ten tatsächlich stattfindet. Es geht nicht mehr
um Ausgrenzen, es geht um Integrieren und
Kommunikation. Das werte ich als etwas sehr
Positives. In der neuen Welt ist man erfolgreich,
wenn man kommuniziert, querdenkt und Dinge
voran treibt“, ist Stefan Brodbeck überzeugt, der
unter anderem seit über 25 Jahren für internationale Büromöbelunternehmen gestalterisch tätig
ist. Das Entscheidende aber ist die Vernetzung,
die neue Lebens- und Arbeitsmodelle ermöglicht.
Exemplarisch könnte der Tag eines Büroarbeiters
wie folgt aussehen: Früh aufgestanden und auf
©Lista Office LO
© Smart Technologies
Über das Whiteboard Smart lassen
sich die Inhalte digitalisieren und mithilfe einer App auf
mobile Endgeräte
verteilen. Somit kann
der Informationsaustausch ortsunabhängig erfolgen.
©Denz
Vor drei Jahren wurden über 1'000 Kilometer Glasfaserkabel zwischen der Börse in Chicago und der in New York verlegt – Kostenpunkt: über 240 Millionen
Franken. Das Ergebnis? Die Kommunikation zwischen den beiden Finanzzentren war drei Millisekunden – drei Tausendstel einer Sekunde – schneller als
vorher. Angesichts dessen sind Aufwendungen, die auch den persönlichen Austausch im Büro fördern, wahrscheinlich gut investiertes Geld. Wie hier in mehreren Zonen eingeteilt, passend nach Bedarf.
oben: Teamwork, die Lust macht: Offene, elegante
Arbeitsplatzsituation mit Denz D3, welche flexibel
diverse Tätigkeiten zulässt.
links: Multizonenkonzepte bieten den Mitarbeitenden für jede Tätigkeit das optimale Arbeitsumfeld.
den Heimtrainer gesetzt, der natürlich global
mit anderen Geräten vernetzt ist. Hier werden
zunächst Top-News, Wetter, Börsenwerte und
E-Mails gecheckt, um dann sogleich erste Termi65
© Ulf Büschleb
© Lista Office LO
BÜRO SPEZIAL (SERIE)
Im Microsoft-Center erfolgt die Kommunikation
natürlich zum grössten Teil digital.
Der Business Garden bietet den Mitarbeitenden eine besondere Zone für inspiriertes und individuelles
Schaffen in grüner Umgebung.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist das erste Mittel zum
Arbeiten aber immer noch das Büro, welches
sich jedoch allmählich vom klassischen Leitbild
verabschiedet. In den Arbeitsräumen findet eine
Anpassung an den Nutzer und die entsprechende
66
© König + Neurath
Vor allem technische Neuerungen ändern die Art
unserer Kommunikation. Gedanken, Ideen und
Konzepte werden via Tablet in die Cloud eingespeichert, auf die jeder Mitwirkende von jedem
beliebigen Ort zugreifen kann, die Bürowände
könnten mit einem ausrollbaren iPad tapeziert
werden und die Tische besitzen eine interaktive
Oberfläche als Bildschirm. Auch der Informationsaustausch via Drohne ist nicht mehr undenkbar. Zumindest gibt es erste „Gehversuche“, die
im Hause Google getestet werden. Die Technik
ist der Wegbereiter, der Katalysator für die neuen
Arbeitsmodelle.
© Ed Wonsek
ne per Sprachbefehl aufzugeben. Anschliessend
geduscht, gefrühstückt und ab ins Büro, welches
vorab per Smartphone beheizt, beleuchtet und
„hochgefahren“ wurde. Kommuniziert wurde
bisher nur zwischen Gerät und Nutzer. Aber
nach Meinung von Jeremy Rifkin, Autor des
Buches „Die Null-Grenzkosten-Gesellschaft“
werden zunehmend die Bürogeräte untereinander und ohne menschliches Handeln kommunizieren.
oben: Die Firmenzentrale von Coca Cola orientert
sich an offenen Strukturen, bei denen Kommunikation in Bewegung bestens funktioniert.
links: Lounge-Chairs für professionelles Arbeiten
oder zum entspannten Warten
Arbeitssituation statt: Arbeitsplätze, Beratungsund Meetingräume werden zu mitdenkenden
„Smart Rooms“. Zudem entstehen auch neue
Orte der Arbeit wie etwa Coworking-Spaces.
Kleinere Unternehmen oder Einzelpersonen
agieren dabei unabhängig voneinander, arbei-
© Steelcase
BÜRO SPEZIAL (SERIE)
Das Café wird ins Büro geholt. Das Konzept möchte die inspirierende Umgebung eines Cafés mit Technik und Komfort eines Büros kombinieren. Es werden
fünf Bereiche unterteilt in Küche und Essen, Begegnungsstätte, Kontaktpunkt, Normaden Camp und Ausstattungscenter. Letzteres bietet beispielsweise Spinde,
Drucker, Arbeitsmaterialien, Geldautomat sowie eine Poststelle.
„Ein starkes Büro leistet einen wesentlichen
Beitrag zum Unternehmenserfolg. Eine nachhaltige Bürokonzeption zeigt sich in der Reduktion des Flächenbedarfs mit gleichzeitiger
Schaffung einer Arbeitsumgebung, in welcher
81% der Mitarbeitenden ihre Ziele besser erreichen und 8 von 10 Mitarbeitende stolz auf ihr
Büro sind.“ so Pietro Tiziani, Geschäftsführer
der Lista Office Vertriebs AG.
Die Arbeitswelt Büro wird zum Lebensraum
und dessen Qualität bestimmt über den Erfolg
eines ganzen Unternehmens. Diese Umstände
schlagen sich in der Kommunikationsart und
deren Mittel deutlich nieder. Entsprechende
Zonen sind gefragt, die den Austausch auf unterschiedlichste Weise fördern. Was zunächst
nach einem kleinen Anforderungsprofil klingt,
hat in Wirklichkeit viele Gesichter. Diese reichen
von Sitzgruppen an zentraler Stelle über Theken
© Amanda Schneider
ten in meist grösseren Räumen zusammen und
können auf diese Weise voneinander profitieren.
Beispielsweise von Infrastruktur wie Netzwerk,
Equipment oder Besprechungsräumen. Dies ermöglicht somit die Bildung einer Gemeinschaft,
welche mittels gemeinsamer Veranstaltungen,
Workshops und weiterer Aktivitäten gestärkt
werden kann. Dabei bleibt die Nutzung jedoch
stets unverbindlich und zeitlich flexibel.
Im Coworking- Space von Facebook werden Mahlzeiten mit einem kreativen Dialog verbunden.
und Stehtische, Bereiche mit einem zentralen
Bildschirm für die gemeinsame Entwicklung
neuer Ideen bis hin zu Kantinen, die für kurze
Besprechungen zwischen den Mahlzeiten genutzt werden können.
gegnungsstätte, In-Between-Bereiche genannt,
integrieren. Ungezwungen, fast einer Wohnzimmeratmosphäre gleich, wird so das soziale Miteinander gefördert. Ein wesentliches Argument, um
im heiss umkämpften Fachkräftemarkt qualifizierte Mitarbeitende zu gewinnen und zu halten.
Aber egal, wie technisiert unsere Arbeitswelt gestaltet werden kann – nichts geht über den direkten,
kreativen Dialog unter Kollegen. Die besten Ideen
entstehen oftmals auf dem Flur bei einem Plausch,
weshalb innovative Unternehmen eine Art Be67
© workplace-strategy-expo
© workplace-strategy-expo
BÜRO SPEZIAL
DER ARBEITSPLATZ DER ZUKUNFT
Workplace Strategy Expo zeigt innovative und strategische Bürolösungen
„Der Arbeitsplatz trägt gerade bei Wissensarbeitern einen wichtigen Teil zur Motivation und
Leistungsfähigkeit bei. Obwohl diese Tatsache
kaum von der Hand zu weisen ist, gibt es noch
immer Unternehmen, die der Produktivität ihrer
Mitarbeiter durch ihre traditionellen Arbeitsplatzstrukturen einen regelrechten Riegel vorschieben“, so Clark Elliott, Arbeitsplatzstratege
und Partner der Workplace Strategy Expo. Die
neue Fachmesse hilft Unternehmen dabei, diese
selbstauferlegte Barriere zu brechen. Anders als
bei schon bekannten Veranstaltungen legt die
68
© Friederike Troendle
Die Arbeitswelt unterliegt einem stetigen Wandel. Smartphones, Cloud Computing und die
Möglichkeit, immer und überall arbeiten zu
können, eröffnen neue und vor allem flexible
Möglichkeiten der Arbeitsplatzgestaltung. Viele Firmen haben bereits ihre Räumlichkeiten,
Infrastruktur und Prozesse umgestellt, andere beginnen gerade, diesen Weg zu gehen. Die
Fachmesse Workplace Strategy Expo, welche am
12. und 13. April 2016 in der Messe Zürich stattfindet, ist die ideale Anlaufstelle, um Anbieter
und Vordenker zu treffen.
Workplace Strategy Expo ihren Fokus nicht nur
auf moderne Büromöbel; vielmehr werden den
Besuchern optimale und clevere Bürolösungen
im ganzheitlichen Sinne präsentiert – von Arbeitsplatzarchitekturen und Büromöbeln über
Kommunikationslösungen bis hin zu Bürodienstleistungen.
Ergänzt werden die internationalen Aussteller
wie Vitra, Haworth, Philips und Herman Mil-
ler von einem hochwertigen Rahmenprogramm.
Keynote-Vorträge von Geneviève Morand (Muse
Foundation for Creative Entrepeneurship), Prof.
Lukas Windlinger (ZHAW), Andy Swann (BDG
Architecture + Design) und einem gemeinsamen Vortrag von Peggie Rothe und Tim Oldman
(Leesman) machen die Fachbesucher aufmerksam auf neue Trends der Branche und helfen, den
Arbeitsplatz der Zukunft zu entdecken.
www.workplace-strategy-expo.ch
TABLE.H
WOHNLICHKEIT FÜRS
MANAGEMENT
ALS ELEGANTER BLICKFANG AUS HOCHWERTIGEN HÖLZERN
KONZIPIERT, SCHAFFT TABLE.H EINEN REPRÄSENTATIVEN
MANAGEMENT-ARBEITSPLATZ MIT WOHNLICHER AUSSTRAHLUNG. DIE PURISTISCHE, MINIMALISTISCHE FORMSPRACHE
SCHÄRFT DEN BLICK FÜR DAS WESENTLICHE, DA DAS DESIGN
AUF ALLES ÜBERFLÜSSIGE VERZICHTET. GENAU RICHTIG, UM
STRATEGIEN ZU ERARBEITEN, VERANTWORTUNG ZU ÜBERNEHMEN, KLARE RICHTUNGSWEISENDE ENTSCHEIDUNGEN ZU
TREFFEN ODER AUFGABEN ZU DELEGIEREN. TABLE.H IST EIN
STATEMENT ZU INDIVIDUALITÄT UND PERSÖNLICHEM STIL.
Talwiesenstrasse 1
8404 Winterthur
T.: +41 52 245 02 20
www.buero-sona.ch
Richtiarkade 1
8304 Zürich-Wallisellen
T.: +41 44 256 10 10
www.koenig-neurath.de |
INNENEINRICHTUNG
DER ERSTE IN DER SCHWEIZ
Fotos: Gabriel Büchelmeier
Walter Knoll eröffnet Showroom in Wallisellen
Am 1. Oktober letzten Jahres eröffnete Walter
Knoll seinen ersten Showroom in Wallisellen
und verstärkt somit seine Präsenz in der Schweiz.
Auf rund 400 m2 präsentiert das Unternehmen
fortan einem internationalen Architektur- und
Designpublikum inspirierende Interieurs für
Wohnen und Contract. „Ein wichtiger Schritt
zur Stärkung unserer Marke und zur Betreuung der Kunden in Zusammenarbeit mit den
Handelspartnern“, freut sich Vorstand Markus
Benz über die Eröffnung des weltweit neunten
Showrooms.
Dabei hat die Erfolgsgeschichte der Familie Knoll
1865 ganz klein mit einem Leder Geschäft in
Stuttgart begonnen. Doch seit Ausgang des
letzten Jahrhunderts wächst das Unternehmen
unaufhaltsam, hat seine Leistung mehr als verzwölffacht und gehört heute zu den führenden
Herstellern im internationalen High-End-Segment des Einrichtens. Kontinuierlich setzt das
Unternehmen Zeichen in der Designgeschichte, schafft Klassiker und Ikonen der Avantgarde
und gilt heute als Möbelmarke der Moderne.
Gemeinsam mit renommierten Architekten
70
und Designern, darunter Norman Foster und
PearsonLloyd aus Grossbritannien, EOOS aus
Österreich, Ben van Berkel aus den Niederlanden sowie Claudio Bellini aus Italien entstehen
Möbel und Installationen in Gebäuden weltweit.
www.walterknoll.ch
KOLUMNE
BUCHTIPP
DAS ENDE DER
ORIGINALITÄT IN
DER ARCHITEKTUR?
Stephan Brunner, Designphilosoph und Publizist
Design leitet sich aus dem lateinischen designare – Deutsch: (be)
zeichnen – ab und umfasst die
Form- und Farbgestaltung, die
Funktion eines Objektes sowie die
Interkation mit deren Benutzern
oder Betrachtern. Design ist nicht
Kunst! Auch wenn es eine Kunst
ist, positive Reize aus ästhetischen
und praktischen Funktionen zu
gewinnen.
In der Architektur hat Design
immer schon eine prägende Rolle Stephan Brunner
eingenommen. Der Kreativität von
Planern war, zumindest in der Vergangenheit, höchstens von der Statik
oder der Bauordnung Grenzen gesetzt. Das hat zu selbstbewussten Werken
geführt, wie zum Beispiel von Karl Moser, Charles Edourd Jeanneret –
besser bekannt als Le Corbusier, Mario Botta oder Herzog & de Meuron.
In Zukunft aber basieren Gebäude eher auf einem hoch technologischen
Plot für vernetzte Haustechnik, moderne Klimasysteme, Sicherheits- sowie Ergonomiekonzepte und unendlich vielen Vorschriften. Sollte das
nicht reichen, der Lust auf Design den Garaus zu machen, dann schafft
es bestimmt der unheilige Kostendruck.
Das Ende der Originalität? Ich denke nicht. Das Gegenteil könnte passieren. Wenn nämlich die meisten Parameter der Baudisziplin Standard sind
und kaum noch Aufmerksamkeit oder Know-how beanspruchen, wird
uns die Kür der Architektur, das Design, wieder mehr Überraschungen
bescheren: neue, vielleicht natürliche Materialien, spektakuläre Farbund Lichtkonzepte, mutige Stilmischungen oder neue Formen, die den
Menschen ein besseres Lebensgefühl vermitteln.
Wir werden erkennen, dass Einsparungen an Geld und Einfallsreichtum schlussendlich teuer zu stehen kommen – spätestens dann, wenn
das Objekt früher als gedacht aus der Mode kommt. Gute Ideen sind
unbezahlbar und deshalb kein Killerkriterium beim Bauen. Design, das
stilistische Fundament jedes Bauwerkes, ist und bleibt damit die wohl
werterhaltendste Ingredienz der Architektur und verdient unsere Beachtung mehr denn je.
ARCHITEKTURFÜHRER
SCHWEIZ
Die besten Bauwerke des 21. Jahrhunderts
Neben den Alpen, den glasklaren Seen und der reichen Natur ist die Schweiz
nicht minder für ihre Architekturszene bekannt. Diese beeindruckt durch
minimalistische, oft skulpturale und zeitlose Bauten. Grosse Namen der
Architekturbranche, wie Le Corbusier, Mario Botta, Herzog & de Meuron
oder Peter Zumthor prägten und prägen den Baustil ihrer Zeit und sind
Vorbild für Generationen. Insbesondere in der Gegenwartsarchitektur setzt
die Schweiz einen hohen Standard. Hier vereinen sich gestalterischer Mut,
nachhaltige Bauweise und eine einzigartige Beziehung zur umgebenden
Natur. Zu diesem zeitgenössischen Baubestand bietet nun der Architekturführer Schweiz einen umfassenden Überblick. Autor Alexander Hosch,
Experte der Architektur in den Alpen, dem Schweizerischen Ingenieur- und
Architektenverein (SIA) und dem Callwey Verlag ist es gelungen, im ersten
Architekturführer der gesamten Schweiz die architektonische Vielfalt von
Hochhäusern und Museen, über Schutzhütten und Stellwerken, bis hin zu
Brücken und Sesselliften herauszuarbeiten. Entstanden ist ein erstklassiger
Führer und Begleiter zu den schönsten 200 zeitgenössischen Bauten.
Alexander Hosch, Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein (Hrsg.)
Architekturführer Schweiz – Die besten Bauwerke des 21. Jahrhunderts
280 Seiten, 670 Abbildungen 17 x 24 cm, Flexcover
CHF 40.90
ISBN: 978-3-7667-2149-5, Callwey-Verlag
www.callwey.de
71
© Very Wood
© Miriam Otte
DESIGN AUS ZÜRICH
This Weber
HAUPTSACHE EINFACH
Eine aktuelle Kollektion von ihm ist im neuen
Hotel Nomad in Basel zu bewundern. Hier hat
der Designer in enger Zusammenarbeit mit dem
italienischen Hersteller und Contract Spezialisten Very Wood Ideen von Studio Grego Jasmin
72
© Mark Niedermann
„Beim Entwerfen ist es mir wichtig, die Dinge
einfach erscheinen zu lassen“, sagt This Weber,
der 2010 sein eigenes Büro This Weber Unlimited
LLC gegründet hat und seitdem Produkte und
Räume für Hersteller verschiedenster Bereiche
entwirft und entwickelt. Dabei ist es sein Ziel,
den Objekten einen erkennbaren Wert zu geben,
welcher vom Benutzer intuitiv wahrgenommen
wird. 1973 in Zürich geboren, hat This Weber
nach einer Ausbildung zum Mechaniker an der
Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich
Schmuck- und Industrial Design studiert und vor
seinem Schritt in die Selbstständigkeit zunächst
bei Haeberli Marchand Product Development,
in der Produktentwicklung bei der Gebrüder
Thonet GmbH sowie bei Christophe Marchand
Product Development gearbeitet. Anschliessend
leitete er von 2004 bis 2010 den Bereich Möbeldesign in der Agentur von Hannes Wettstein.
© Very Wood
Designer will mit seinen Produkten die Lebensqualität positiv beeinflussen
Grego & Stephanie Kühnle Architektur aufgenommen und in gemeinsamer Weiterentwicklung in eine komplette, variantenreiche Nomad
Möbelkollektion von Sitzmöbeln mit Stühlen aus
Holz, gepolsterten Sesseln und sogar Outdoor
Stühlen für die Boulevard Lounge umgesetzt. Die
originellen Stücke überraschen mit verspielten
Details und zeigen ein hohes Mass an individuell
gestalteter Form und Ästhetik.
www.thisweber.com
INNENEINRICHTUNG
Carl
LOUNGE-CHARAKTER
Sessel Carl (Design: Tommy M) passt sowohl in
private Wohnräume als auch in elegante Wartebereiche. Rückenlehne und Sitzfläche bieten
genug Platz – etwa zum bequemen Lesen und
zum Entspannen. Carl gibt es mit verschiedenen
Lederbezügen.
www.tommym.com
Sila
ZEITLOSES DESIGN
Sila (Design: Amalfi) ist in zwei verschiedenen
Grössen erhältlich – als Beistelltisch und als
Kommode. Fernbedienungen, Zeitschriften und
Bücher finden Platz in einem offenen Fach oder
können dank der eingebauten Schublade vollends aus dem Sichtfeld verschwinden.
www.amalfihomewares.com.au
Chuck
FLEXIBLES WANDREGAL
Chuck (Design: Natascha Harra-Frischkorn und
Christian Neumeier für neuvonfrisch) ist ein
wandelbares Regal aus sechs dünnen Böden,
die sich je nach Grösse, Menge und Gewicht
des Inhalts flexibel biegen lassen. Die Böden
können einzeln angehoben werden, um Raum
für Lieblingsstücke zu schaffen. Chuck ist 2 m
breit und kann mit max. 25 kg belastet werden.
www.neuvonfrisch.de
73
INNENEINRICHTUNG
ZUSAMMEN, WAS ZUSAMMEN GEHÖRT
Kompetenz- und Beratungscenter vereint sämtliche Angebote unter einem Dach Fotos: stilhaus
Wer das Projekt „Eigenheim“ in Angriff nehmen
will, muss nicht nur den richtigen Architekten,
sondern auch das passende Heizsystem, die richtige Küche und den idealen Bodenbelag finden.
Das kann jede Menge Zeit in Anspruch nehmen
oder auch ganz schnell gehen. Denn im unüberschaubar grossen Angebot der Bau- und Einrichtungsbranche bietet das stilhaus in Rothrist eine
übersichtliche und gezielte Auswahl an qualitativ
hochstehenden Produkten und Dienstleistungen
aus allen Phasen im Bauprojekt. Zusammenbringen, was zusammen gehört, so der Leitgedanke
dieses schweizweit einzigartigen Konzepts.
Dabei kann man sich im stilhaus auf ein Gesamterlebnis mit einer hohen qualitativen und
ästhetisch ansprechenden Vorselektion von
Fachgeschäften und Showrooms freuen. Nebst
den klassischen Einrichtungsgegenständen
finden sich hier auch verschiedene Parkettanbieter, Treppen- und Fensterfachgeschäfte und
viele zusätzliche Extras für Haus und Garten.
Kreative Gastronomie, eine Designausstellung,
Meeting- und Eventangebote ergänzen das Konzept und machen das stilhaus zu einem vielseiti74
gen Treffpunkt. Und das spürt man bereits vor
der Türe. So wird der Besucher beim Betreten
des Geländes durch eine grüne Oase Richtung
Eingang geführt. Nebst einer ausgewählten Zusammenstellung verschiedener Pflanzen und
Gartenprodukten kann hier auch ein Modulhaus
oder ein Poolhaus besichtigt werden.
Im Rahmen der BauTage bieten die Aussteller
Beratungen zum Thema Modernisieren. Geöffnet
ist am 8.4. ab 16.00 Uhr und am 9.4. von 10.00
bis 17.00 Uhr.
www.stilhaus.ch
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EINFACH MEHR DRIN!
35-Liter-Sack kaufen. Mehr
füllen. Dabei Sackgebühren
sparen. Und zum Beispiel
für das Fitnessabo einsetzen.
Das kann nur das Abfallsammelsystem von Müllex.
SWISS MADE.
Der Weg zum Ziel:
www.muellex.ch
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weiss, wie sich
sparen lässt.
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Antwor
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Sackge
© eMotion
© eMotion / Christof Sonderegger
MOBILITÄT IN METROPOLEN (SERIE)
ELEKTRISCH UNTERWEGS
Der Kanton Zürich setzt auf den Ausbau der Ladeinfrastruktur
Die EKZ engagieren sich seit mehreren Jahren für
den Ausbau der Elektromobilität. Mit knapp 20
Elektroautos im Firmenfuhrpark und verschiedenen Stromtankstellen sowie Ladelösungen für
den privaten und öffentlichen Bereich sammeln
sie eigene Betriebserfahrungen. Etwa auf dem
Gebiet der Ladeinfrastruktur: Denn je mehr
Elektroautos auf Schweizer Strassen unterwegs
sind, desto grösser wird der Bedarf nach Ladestationen – im besten Fall sogar mehrplätzigen. In
Dietikon testen die EKZ eine mehrplätzige Elektrotankstelle mit intelligentem Lastmanagement:
bis zu acht Elektroautos können hier gleichzeitig
laden. Eine besondere Herausforderung dieser
Ladestationen ist es, die Last im Netz zu steuern. Wenn acht Autos zur gleichen Zeit Strom
beziehen wollen, wird kurzfristig mehr Energie
benötigt, als die vorhandene Versorgung hergibt.
76
© eMotion
Um mehr Menschen vom Umstieg auf
Elektromobilität zu überzeugen, setzt der Kanton
Zürich auf den Ausbau der Ladeinfrastruktur,
auf die Vermietung privater E-Autos – und auf
E-Bikes, die tagsüber kostenlos im Zürcher Stadtgebiet genutzt werden können.
Eine Lösung bieten koordinierte Ladestationen,
die den Stromfluss nach Wunsch steuern.
Seit Januar ist mit „easy4you“ ein neues schweizweites Zugangs- und Abrechnungssystem für
Elektroladestationen auf dem Markt erhältlich.
Das von Alpiq, Swisscom und Zurich entwickelte Produkt ermöglicht einen unkomplizierten
Ladevorgang: wie bei konventionellen Tankstellen kann jeder Nutzer sein Fahrzeug ohne
Voranmeldung laden, die Registrierung erfolgt
einfach und schnell via App oder Internet. Der
© Zürich Tourism / Elisabeth Real
© Zürich Tourism / Elisabeth Real
© eMotion
© Elektrizitätswerke des Kantons Zürich
MOBILITÄT IN METROPOLEN (SERIE)
Die meisten Fahrten lassen sich problemlos
mit E-Fahrzeugen zurück legen – im besten Fall gar nicht mit dem eigenen, sondern
einem gemieteten Auto. Zusammen mit Energie
Schweiz und weiteren Partnern hat m-way als
Anbieter von Elektrofahrzeugen und Ladeinfrastrukturen 2014 das Pilotprojekt „eMOTION Zürich“ ins Leben gerufen: es motivierte
Privatpersonen und Unternehmen, auf Elektroautos umzusteigen und diese über die SharingPlattform sharoo.com mit anderen zu teilen. So
entstand ein ergänzendes Mobilitätsangebot im
Raum Zürich. Auch nach Abschluss des Projekts
lebt die Idee weiter: aktuell werden 14 Elektro-
© Zürich Tourism / Gaetan Bally
Zugang zum System ist über eine Identifikationskarte, eine Smartphone App oder über einen
QR-Code möglich.
autos von ihren Besitzern weiterhin nicht nur
selbst genutzt, sondern über die Plattform an
Dritte vermietet.
Wer Zürich mit dem E-Bike erfahren möchte,
kann sich bei „Züri rollt“ ein elektrisch betriebenes Rad mieten. Tagsüber stehen die Räder
kostenlos an verschiedenen zentralen Orten im
gesamten Stadtgebiet bereit.
www.forum-elektromobilitaet.ch
77
KUNST UND KULTUR
Hans Bellmer – Die Puppe, 1935, Silbergelatinepapier; Foto: Christian P.
Schmieder, München 2015, ProLitteris, Zürich
Man Ray – Elektrizität, 1931, Fotogravur; Foto: Christian P. Schmieder,
München, Man Ray Trust / 2015, ProLitteris, Zürich
REALSURREAL Bild- und Textquelle: Museum Bellerive
Das neue Sehen 1920-1950, Sammlung Sieger Das Museum Bellerive führt den Besucher,
im wahrsten Sinne des Wortes, in eine traumhafte, fast unwirkliche Welt. Die Ausstellung
„RealSurreal“, ein Gemeinschaftsprojekt des
Kunstmuseums Wolfsburg, beabsichtigt,
die Betrachtungsweise auf ein neues Sehen
zu lenken. Anhand seltener Originalabzüge
namhafter Fotografen soll die Bandbreite und
Vielschichtigkeit der Fotografie zwischen real
und surreal aufgezeigt werden. Mit rund 220
Fotografien, historischen Büchern, Zeitschriften
sowie einzigartigen Künstlerbüchern mit Themen
zu Portrait, Akt, Objekt, Architektur und Experimentellem, bietet sich den Gästen ausreichend
Gelegenheit, um die visuelle Wahrnehmung
neu zu entdecken. Das Spiel mit Licht und Schatten sowie das Experimentieren mit ungewöhnlichen Blickwinkeln möchten dem Betrachter
diesen eigenwilligen Stil näher bringen.
Ergänzt wird dies durch einige Filmbeispiele, die
auf die Wechselbeziehung zwischen AvantgardeFotografie und dem Kino dieser Zeit aufmerksam machen. Filme antworten mit ihren eigenen
Mitteln auf die künstlerischen Herausforderun78
Grete Stern - Das ewige
Auge, um 1950, Fotomontage; Foto: Christian
P. Schmieder, München,
Estate of Grete Stern
Courtesy Galeria Jorge
Mara-La Ruche, Buenos
Aires, 2015
gen des Neuen Sehens im breiten Spektrum von
Sozialreportage, experimentellem Kurzfilm, Abstraktion und surrealem Ausdruck.
1920 begann eine neue Generation von Fotografen
die spezifischen Eigenschaften der fotografischen
Mittel zu einer zeitgemässen Wirklichkeit weiterzuentwickeln. Die Technisierung hatte den
KUNST UND KULTUR
Herbert Bayer - Selbstportrait, 1932, Fotomontage; Foto: Christian P. Schmieder, München 2015,
ProLitteris, Zürich
Genia Rubin, Lisa Fonssagrives. Robe Alix (Madame Grès), 1937; Foto: Christian P. Schmieder/
Sammlung Siegert, München, Sheherazade TerAbramoff, Paris
Herbert Bayer – Einsamer Grossstädter, 1932/1969,
Fotomontage; Foto: Christian P. Schmieder, München 2015, ProLitteris, Zürich
Umgang mit der Fotografie verändert. Die zunehmende Verwendung fotografischer Illustrationen
in den Massenmedien und in der Werbung sorgte
für geänderte Sehgewohnheiten des Publikums,
wodurch das Neue Sehen zum Ausdruck einer
medial geprägten Wahrnehmung der Wirklichkeit
wurde. Die Positionen waren vielseitig. Sie reichten von der exakten Aufzeichnung des Geschehens in der Portrait- und Industriefotografie über
die Wahl neuartiger Ausschnitte und Perspektiven am Bauhaus bis hin zur Fotomontage,
zu technischen Experimenten wie Fotogramm
und Solarisation sowie zum inszenierten Bild
im Surrealismus. Nichts gibt dem Surrealismus
so viel Sinn, wie die Fotografie, bemerkte schon
Salvador Dali.
Die Fotografen der neuen Sachlichkeit wollten die
Welt so zeigen, wie sie war. Die Fotografie war das
zuverlässige Werkzeug, das die sichtbaren Dinge
der Welt, insbesondere die Erzeugnisse moderner
Technik, objektiv wiedergab und insofern der subjektiven Wahrnehmung des menschlichen Auges
überlegen war.
Die Surrealisten schliesslich erkannten ausgerechnet im realistischen Aufzeichnungsinstrument der
Fotografie ein künstlerisches Mittel der „êcriture
automatique“, welche man auch als „Gedankenfotografie“ bezeichnet. Unter der Oberfläche der
Frantisek Drtikol – Kreissegment (Bogen), 1928, Pigmentdruck; Foto: Christian P. Schmieder, München,
Frantisek Drtikol, 2015
sichtbaren Dinge sollte das Irrationale, Mystische
und Widersprüchliche erkundet werden. Genau
dieser Ansatz bildet den Kern dieser Ausstellung
mit der Botschaft, sich von den Motiven berühren zu lassen und mit einem Neuen Sehen der
Gegenwart zu begegnen.
Ausstellungsdauer: bis 24. Juli 2016
Vernissage: 31. März 2016
Museum Bellerive
Höschgasse 3, 8008 Zürich
www.museum-bellerive.ch
79
KUNST UND KULTUR
Jasper Morrison, Rotary Tray, Vitra 2014;
Foto: Jasper Morrison Studio
Ausstellung „Jasper Morrison - Thingness“ im Museum für Gestaltung; Foto: ZHdK
JASPER MORRISON
Textquelle: Museum für Gestaltung
Das Museum für Gestaltung präsentiert die erste Retrospektive des Designers
In Kooperation mit dem Centre d’innovation et
de design au Grand-Hornu, Belgien, wurde eine
Ausstellung mit dem passenden Titel „Thingness“ initiiert, um die Philosophie und Herangehensweise des 56jährigen Engländers verständlich zu machen. Unaufgeregt, funktional, der
Form untergeordnet und archetypisch ist sein
Verständnis von gutem Produktdesign – eben
„supernormal“. Ein Begriff, den er zusammen
mit seinem Kollegen Naoto Fukasawa prägte.
Vor kurzem zum Designer des Jahres gekürt,
versucht der Querdenker der Funktionalität auf
den Grund zu gehen und Wege aufzuzeigen,
wie altbewährte und oft gerade deswegen überzeugende Lösungen in die Massenproduktion
überführt werden können. So sind historischer
Bezug, Produktions- und Materialgerechtigkeit,
aber vor allem der Beitrag zur Atmosphäre eines
Raumes die relevanten Werte seiner Arbeit.
Entwickelt hat Morrison sein Designverständnis
in den 1980er-Jahren, also mitten in der Postmoderne. Eine Epoche, in der seiner Meinung nach
eine unverhältnismässige Überbewertung der
80
Some New Items for the Home, Ausstellungsansicht, DAAD Galerie 1988; Foto: Jasper Morrison Studio
Formgebung stattfand. Entsprechend kritisiert
er effekthascherisches und aufsehenerregendes
Design: „Too much importance is attached to the
physical appearance of an object“, verdeutlicht
Morrison diesen Aspekt.
Designer sollten mehr von dem Natürlichen und
Geheimnisvollen übernehmen, das anonymen
Gegenständen ohne schöpferisches Ego so oft
anhaftet. Morrison sieht deshalb den Wert eines
anonymen Gegenstandes in der Tatsache, dass
KUNST UND KULTUR
Stuhl des denkenden Mannes, Cappellini, 1986;
Foto: James Mortimer
Ausstellungsausschnitt der Retrospektive „Thingness“; Foto ZHdK
Jasper Morrison, Ausstellungsaufbau; Foto: ZHdK
er Designer daran erinnert, dass im wahren Leben ein Gegenstand, um bestehen zu können,
auf seine langfristige Nützlichkeit angewiesen
ist. Leider hat sich dieser Ansatz bisher nicht
manifestiert, im Gegenteil, denn selbst einfache
Haushaltsgeräte, früher typischerweise fast immer anonym, gibt es heute nur noch mit Namen.
Verantwortlich für diese Entwicklung ist zum
grossen Teil das Marketing, deren Hauptargumente für einen erfolgreichen Marktabsatz
Produktindividualität und Alleinstellungsmerkmale sind. Das geschieht häufig auf Kosten des
gestalterischen Aspekts.
Diese Retrospektive zeigt vier Jahrzehnte seiner Designarbeit von früheren Experimenten
mit Gebrauchsgegenständen zu technisch raf-
Ausstellungsausschnitt „MyCollection“; Foto: ZHdK
finierten Arbeiten der späteren Jahre. Darunter
wegweisende Entwürfe für Cappellini, Vitra
und FSB und beschreibt die Entwicklungsgeschichten dahinter. Mit dem Ausstellungsteil
„MyCollection“ präsentiert das Museum zudem eine persönliche Auswahl Morrisons aus
über 500'000 Exponaten des Hauses, die für die
Arbeiten des Designers von Bedeutung waren,
beispielsweise zur Lösung eines Problems, als
Entwurfshaltung, als besonders gelungene Idee
eines Typs oder schlicht als Lieblingsobjekt.
Ausstellungsdauer: bis 5. Juni 2016
Museum für Gestaltung
Toni-Areal, Pfingstweidstr. 96
8005 Zürich
www.museum-gestaltung.ch
81
KUNST UND KULTUR
Paul Klee: Neu angelegter Garten, 1937 / Privatsammlung, Bern
Alberto Giacometti: Le jardin à Stampa, 1954
Kunstmuseum Basel, Geschenk der Max GeldnerStiftung 1994; Foto: Martin P. Bühler
GÄRTEN DER WELT
Bild- und Textquelle: Museum Rietberg
Gartenkultur erleben Eine Reise durch die Gärten der Welt und durch
die Welt der Gärten – in einer grossen Ausstellung präsentiert das Museum Rietberg berühmte
Gärten von Japan bis England und erzählt dabei
Geschichten von Menschen, die in Gärten Inspiration, Glück, Liebe, Zuflucht und Ruhe gesucht,
wenn auch nicht immer gefunden haben – denn
auch Tod und Verrat können hinter Bäumen und
Hecken lauern. Die Sehnsucht nach einem besseren Dasein oder einer Wiedergeburt in einem
paradiesischen Garten abseits des Lärms und des
Staubs der Welt hat die Menschen angetrieben,
ihren Traum vom Garten zu verwirklichen.
Die Vielfalt der Gartenkunst wird an Fallbeispielen aufgerollt: in die Wüste gebaute Gartenoasen
im alten Ägypten und im alten Mesopotamien,
ein Steingarten in Kyoto, das idyllische Refugium eines chinesischen Dichters, ein Palastgarten
im alten Persien, abgeschirmte mittelalterliche
Blumenparadiese, weitläufige Parks für die Könige und Fürsten der Barockzeit und scheinbar
grenzenlose Landschaftsgärten in England und
Deutschland. Künstler, Dichter und enthusiastische Blumenliebhaber haben Gärten gebaut, ge82
Adolf Dietrich: Frühlingsgarten, 1926
Kunstmuseum Winterthur; © 2015, ProLitteris, Zürich; Foto: Hans Humm
malt und beschrieben: Werke von Carl Spitzweg,
Paul Klee, Max Liebermann, Alberto Giacometti
und anderen bieten Einblicke in private Gartenund Paradieswelten.
Zeitgenössische Künstler wie Ai Weiwei, David
Hockney, Thomas Struth und andere nehmen mit
ihren Werken Bezug zu den Themen der Ausstellung. Gärten und Parks sind Zeugen ihrer jewei-
KUNST UND KULTUR
Thomas Struth: Paradiese 09, Xi Shuang Banna,
Provinz Yunnan, China, 1999
Atelier Thomas Struth; © Thomas Struth
Homay und Homayun in einem Garten, Unbekannter Künstler, Herat, um 1430 / Foto: Musée
des Arts Décoratifs, Paris, Jean Tholance
ligen Kultur und ihrer Zeit: Sie geben Aufschluss
über das Verhältnis von Mensch und Natur, über
Religion und Jenseitsvorstellungen, über Ordnung und Macht, über kulturellen Austausch,
über die Gefühle von Freiheit und Gefangensein
und über die Befindlichkeit ihrer Erbauer. Mit
Kunstwerken aus Japan, China, Indien, dem Orient und Europa, mit Bildern, Plänen, Grafiken,
Fotografien und Videoinstallationen präsentiert
sich die Ausstellung als kurzweiliger, die Sinne
anregender Spaziergang durch die Geschichte
der Gartenkultur.
Das Museum Rietberg ist im Rieterpark gelegen, einem der schönsten Landschaftsgärten der Schweiz. Dieser bildet den Rahmen
der Ausstellung und ist zugleich Teil von ihr.
„Gärten der Welt“ ist eine der Hauptattraktionen im schweizweiten „Gartenjahr 2016 – Raum
für Begegnungen“. Mit der Kampagne setzt sich
Carl Spitzweg: Morgenkonzert, um 1848/1850
Kunsthaus Zürich, Sammlung Johanna und Walter
L. Wolf, 1984; © 2016 Kunsthaus Zürich
Kitagawa Utamaro: Wespe und Haarraupe auf Pfeilwurzpflanze, 1788
© Museum für Asiatische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin; Fotografie: Jürgen Liepe
ein breites Bündnis von nationalen Organisationen für den Erhalt und die Entwicklung von
Freiräumen und Gärten ein und macht auf ihre
zentrale Bedeutung für eine qualitätsvolle Verdichtung aufmerksam. In diesem Rahmen plant
das Museum Rietberg in Kooperation mit Grün
Stadt Zürich zahlreiche Begleitveranstaltungen.
Ausstellungsdauer:
13. Mai bis 9. Oktober 2016
Museum Rietberg Zürich
Gablerstrasse 15, 8002 Zürich
www.rietberg.ch
83
KUNST UND KULTUR
Nick Oberthaler: Untitled (draft #I), 2015
Courtesy: Galerie Maria Bernheim
Copyright: The Artist
Ausstellungsansicht, Fotografie: Annik Wetter
OEUVRE IN ZEICHENSPRACHE Erste Einzelausstellung von Nick Oberthaler Nick Oberthaler aus Wien bezeichnet sich als
Zeichner, seine Werke als Zeichnungen. Entgegen den Erwartungen zieht er grossflächig Farbe
und Tinte in den Werkprozess mit ein, kombiniert
Gezeichnetes mit Fragmenten. Der Künstler arbeitet vorwiegend auf Papier. Er greift in dessen
Struktur ein, lädiert die Oberfläche, hinterlässt
Spuren. Aber die Qualität des Materials ermöglicht auch die Entstehung harmonischer Stücke,
deren Kreation Oberholzer ebenfalls beherrscht.
Im Arbeitsprozess zieht er meistens eine Vielzahl
an Gestaltungsmaterialien mit ein: Wachs, Gouache, Aquarell- und Patellfarben gehören in sein
Repertoire. Die Kombinationen verursachen Unvorhergesehenes auf der Papierfläche – Spannungen, Risse, Wölbungen. Das Ganze verbindet der
Künstler mit Fotos, Kopien von Bildern aus Büchern oder Zeitschriften. Was diese Assoziationen
aussagen, bleibt ein Oberthalersches Geheimnis.
Der Künstler beharrt auf der Mehrdeutigkeit: Er
lässt den Betrachter entscheiden, welcher Inhalt
in den Werken von Bedeutung ist. Die im Dezember 2015 eröffnete Galerie Maria Bernheim
zeigt die erste Einzelausstellung des Künstlers.
Oberthaler nimmt mit seiner neuen Werkserie,
84
Bild- und Textquelle: Galerie Maria Bernheim
Nick Oberthaler: Untitled (Negative Outlook), 2015
/ Courtesy: Galerie Maria Bernheim
Copyright: The Artist
Nick Oberthaler: Untitled, 2015 / Courtesy: Galerie
Maria Bernheim / Copyright: The Artist
die auch Installationen beinhaltet, Bezug zum
architektonischen Raum der Galerie, besonders
zur Allgegenwart der Fenster.
Ausstellungsdauer: 15. April bis 28. Mai 2016
Galerie Maria Bernheim
Limmatstrasse 257, 8005 Zürich
www.mariabernheim.com
© Judith Schlosser
© Judith Schlosser
KUNST UND KULTUR
ROMEO UND JULIA
Shakespeares berühmteste Liebesgeschichte als Ballett von Christian Spuck
Wie kaum ein anderer Stoff hat Shakespeares
Theaterstück Generationen von Künstlern zu
Bearbeitungen inspiriert. In seiner farbigen,
glutvollen Musik hat der russische Komponist
Sergej Prokofjew das Aufeinanderprallen von
Liebe und Hass, das Nebeneinander von Zärtlichkeit und Gewalt auf geniale Weise eingefangen. Ist es Ironie der Geschichte, dass sein von
den Verantwortlichen des Moskauer BolschoiTheaters einst als untanzbar abgelehntes Ballett
aus dem internationalen Ballettrepertoire heute
nicht mehr wegzudenken ist?
Inspiriert von der bildhaften Musik Prokofjews
und der zeitlosen Aktualität von Shakespeares
© Teatro Mayor Julio Mario Santo Domingo / Juan Diego Castillo
In William Shakespeares berühmter Tragödie
Romeo und Julia lässt die Kraft der Liebe zwei
junge Menschen über sich hinauswachsen und
alle Hindernisse überwinden. Doch da sie aus
zwei bis auf den Tod verfeindeten Familien stammen, steht ihre Verbindung von Beginn an unter
einem unglücklichen Stern. Am Ende müssen
Romeo und Julia mit dem Leben für ihre Liebe
bezahlen...
Tragödie, erzählt Christian Spuck (Choreografie)
die berühmteste Liebesgeschichte der Weltliteratur in starken emotionalen Bildern. Aus einer
im Schauspielerischen wurzelnden Theater-imTheater-Situation entsteht eine Unmittelbarkeit
der Gefühle, der man sich als Zuschauer nicht
entziehen kann.
„Romeo und Julia“ am Opernhaus Zürich
22., 24. und 29. April 2016
5., 16. und 17. Juni 2016
Karten & Informationen:
www.opernhaus.ch
85
RESTAURANTTIPP
MEHR NAPOLI IN ZÜRICH
Fotos: Gian Marco Castelberg
Das Ristorante Più in der Alten Sihlpost mit Take-away-Bereich
Seit mehr als 100 Jahren ist das Familienunternehmen Bindella im Gastronomie- und Weinbereich tätig. Dabei stand und steht noch immer die
Italianità im Fokus. Generationen von Zürcherinnen und Zürcher sind mit Ristoranti wie dem
Bindella, dem Conti, der Cantinetta Antinori
sowie den diversen Santa-Lucia-Pizzerien und
Spaghetti Factories aufgewachsen und halten
diesen Betrieben – teilweise über Jahrzehnte –
die Treue.
Wurde bisher nur immer in Gasträume mit bedienter Gastronomie investiert, deutet sich nun
mit der Eröffnung des „Più, Ristorante Bar, To
go“ an der Europaallee ein Wandel an. Erstmals
gibt es hier eine stattliche Fläche für ein zeitgemässes Take-away-Konzept. Ab 7 Uhr morgens
kann der eilige Pendler zu seinem Espresso oder
Cappuccino italienische Pasticceria-Spezialitäten
aus Eigenproduktion geniessen, ab Mittag bis
Mitternacht dann „la vera Pizza Napoletana“
sowie Focacce, Panzerotti und diverse Salate.
Alles frisch hergestellt und appetitlich präsentiert
– zum Mitnehmen oder für den raschen Imbiss
am Tisch. Ein grosser Raum ist der traditionellen
86
Gastronomie gewidmet, in dem die beiden grossen P’s zelebriert werden: Pizza (natürlich aus
dem mit Buchenholz beheizten Ofen) und Pasta
– ergänzt durch Fisch- und Fleischspezialitäten.
Für die Planung des neuen Restaurants war das
israelische Architekturbüro Pitsou Kedem zu-
ständig. Nebst grossformatigen Gemälden mit
Napoli-Motiven des Berliner Künstlers Christopher Lehmpfuhl sind die rund 90 antiken
Telefonapparate, die bis ins 19. Jahrhundert
zurückgehen, der Hingucker im Più.
www.piu-ristorante.ch
VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGEN IN ZÜRICH
Messe
© Christoph Lehmann
© Beat Baschung
Designmesse
© Pascal Meier
Oldtimertreffen
© EXPOVINA AG
Weinmesse
EXPOVINAPRIMAVERA
DOLDERCLASSICS
DESIGNMESSE.CH
SVIT IMMOBILIEN-MESSE
Am 31. März 2016 öffnet in der
alten Giessereihalle die 12. Frühlings-Weinmesse ihre Tore. Rund
70 Schweizer Winzer und Weinhändler bieten den Besuchern
mehr als 2‘000 Weine aus allen bedeutenden Anbaugebieten der Welt
zur Degustation an. Weinfreunde
werden Gelegenheit haben, nicht nur
Spitzengewächse und hochkarätige
Spezialitäten zu verkosten, sondern
auch qualitativ anspruchsvolle Alltagsweine. Zudem dürften insbesondere die ersten Schweizer Gewächse
des vergangenen Jahres auf grosses
Interesse stossen.
Zeitraum: 31.03. bis 07.04.2016
Öffnungszeiten:
Werktags: 16 bis 22 Uhr
Sa. 14 bis 22 Uhr, So. 12 bis 18 Uhr
Do., 07.04.: 16 bis 21 Uhr
Giessereihalle im Puls 5
Giessereistrasse 18, 8005 Zürich
Eintritt: inkl. Katalog, 25 CHF
www.expovina-primavera.ch
Die DolderClassics sind sonntägliche Treffs für alle Besitzer von Fahrzeugen mit Veteranenstatus und
mindestens 30 Jahren auf der Achse.
Die grösste Eisbahn Europas steht
auf dem Dolder/Adlisberg für einen
Unkosten­beitrag von 5 CHF allen
Oldtimern, ob auf zwei, drei oder
mehr Rädern offen. Den Teilnehmenden mit Oldtimerfahrzeug steht
zusätzlich das Dolderbad kostenlos
zur Verfügung. Die Parkplätze werden nach dem Prinzip „wer zuerst
kommt, hat einen Platz“ vergeben.
Dem Publikum wird empfohlen,
mit dem öffentlichen Verkehr anzureisen.
Termine: 15.05., 11.06. (Auktion),
12.06., 14.08., 11.09.2016
von 9 bis 16 Uhr
Dolder Kunsteisbahn
Adlisbergstrasse 36
8044 Zürich
www.dolderclassics.ch
Die designmesse.ch ist eine Publikumsmesse für den Wohn- und
Bürobereich und wird zum fünften
Mal durchgeführt. Designer und
Hersteller, darunter viele Newcomer, zeigen Möbel, Leuchten, Teppiche, Küchen- und Badutensilien,
Wohnaccessoires und vieles mehr.
Die Besucher haben die Gelegenheit Prototypen, Kleinserien, Einzel- und Massanfertigungen sowie
Serienprodukte direkt an der Messe
zu kaufen oder zu bestellen.
Zeitraum: 20. bis 22.05.2016
Öffnungszeiten: Fr. 16 bis 20 Uhr,
Sa. 10 bis 20 Uhr, So. 10 bis 18 Uhr
Giessereihalle im Puls 5
Giessereistrasse 18, 8005 Zürich
Eintritt: 15 CHF
AHV/IV/Studenten, 10 CHF
unter 16 Jahren, kostenlos
www.designmesse.ch
Die SVIT Immobilien-Messe Zürich findet dieses Jahr zum achten
mal statt. Sie richtet sich vorwiegend an Personen, die Wohneigentum oder ein aktuelles Erstvermietungsangebot suchen. Nebst
zahlreichen Kauf- und Mietangeboten werden auch städtebauliche
Projekte, Standortmarketing und
Themen zur Umwelt und Energie
präsentiert. Zahlreiche Verkäufer,
Bauträger und Projektentwickler
stellen ihre neuesten Projekte vor.
Aber auch Bestandsimmobilien
finden sich im Angebot. Erwartet
werden mehr als 35 Aussteller. Mit
einem Besucherrekord von über
5΄000 Personen war die letztjährige Messe die bisher erfolgreichste.
Dabei fällt auf, dass es sich primär
um echt Suchende handelte.
Zeitraum: 8. bis 10.04.2016
Öffnungszeiten: Fr., 15 bis 19 Uhr
Sa. und So., 11 bis 17 Uhr
Kongresshaus Zürich
Claridenstrasse 7, Eingang K
8022 Zürich
Eintritt frei
www.svit-immo-messe.ch
87
ARCHITEKTUR
NEWS
AKTUELLES AUS ZÜRICH UND UMGEBUNG
©FIFA
Museumseröffnung
©oto_Archiv_Scharf_Dada_Jahr
Kunstbewegung
Brian Aris: Debbie Harry, KooKoo, 1981 © Chrysalis
Ausstellung
FIFA WORLD FOOTBALL MUSEUM
TOTAL RECORDS –
VINYL & FOTOGRAFIE
DADA – EINE KUNSTSZENE FEIERT
IHR 100-JÄHRIGES JUBILÄUM
Die Vinylplatte und die analoge Fotografie sind
zu medialen Sinnbildern des 20. Jahrhunderts
geworden. Der nostalgische Wert einer Schallplatte ist vielfach mindestens ebenso stark an das
Coverbild geknüpft wie an die musikalische Aufnahme. Ein Blick auf die gemeinsame Geschichte
von Vinyl und Fotografie zeigt ein vielschichtiges
Austauschverhältnis, das sich über das Cover des
weitverbreitetsten und kommerziell erfolgreichsten Hörformats des 20. Jahrhunderts ablesen lässt.
An rund 500 Schallplattencovers beleuchtet die
Ausstellung Total Records das vielseitige Zusammenspiel zwischen Fotografie und Musik von den
1960er- bis in die 2000er-Jahre und nimmt uns
mit auf eine Reise in die Kultur- und Mediengeschichte des 20. Jahrhunderts – und in die ganz
persönlichen Erinnerungswelten. Die Geschichte
der Fotografie, die Total Records über das kommerzielle Albumcover entlang von Fotografen,
Gestaltern, Interpreten und Labels erzählt, zeigt
die Begegnung vieler namhafter Protagonisten,
wie Anton Corbijn mit U2, Annie Leibovitz mit
John Lennon, Jean-Baptiste Mondino mit Prince
oder Madonna. Die Porträts von Richard Avedon
zierten über 120 Plattencovers und Lee Friedlander
begann seine Karriere als Fotograf mit Porträts
von John Coltrane oder Ray Charles. Als Experimentierfläche für fotografische Techniken und
künstlerische Strömungen hinterliessen aber auch
bildende Künstler wie Andy Warhol, Robert Rauschenberg oder Dieter Roth ihre Spuren auf Vinyl.
Bis 16. Mai 2016.
www.fotomuseum.ch
Im Caberet Voltaire beginnen in diesen Tagen die
Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum des
Dadaismus. Hinter dem Wort „Dada“, welches
aus der Kunst- und Literaturgeschichte nicht
mehr wegzudenken ist, verbirgt sich tatsächlich
ein ernsthafterer Sinn als angenommen, denn
der Dadaismus rechnet mit dem Wahnsinn des
Ersten Weltkrieges ab. Ein Narrenspiel aus dem
Nichts, in das alle höheren Fragen verwickelt
sind; eine Gladiatorengeste, ein Spiel mit den
schäbigen Überbleibseln, eine Hinrichtung der
posierten Moralität und Fülle – so beschreibt
Hugo Ball, Mitbegründer des legendären Cabaret Voltaire und Wiege des Dadaismus, diese
Bewegung. Zugleich sieht er daran „…eine neue
Kunstrichtung, die man daran erkennen könne,
dass bisher niemand etwas davon wusste und
morgen ganz Zürich davon reden wird.“ Die Protagonisten der chaotischen Bewegung waren nicht
einfach irgendwelche Spinner, die vom Verstand
losgelöst und rein emotional agierten – nein, sie
verkörpern eine inzwischen weltweit anerkannte
Kunstbewegung, die bis heute Schriftsteller und
Künstler inspirieren. Unzählige Veranstaltungen
und Ausstellungen über die Stadt und das Jahr
verteilt, wollen Dada in die Gegenwart transferieren. Und zwar deshalb, weil sie mit Nachdruck etwas Wesentliches zur Sprache bringt:
die radikale Skepsis gegenüber allem, was sich
als Sinn des Daseins anbietet, quasi als Ursprung
dessen, was Kunst bedeutet.
www.dada100zuerich2016.ch
88
Fast zeitgleich, nur zwei Tage nach der Wahl des
neuen FIFA- Präsidenten, wurde am 28.02.2016
das FIFA World Football Museum in Zürich
Enge, dessen Anstoss Joseph Blatter gab, eröffnet. Durch Aufstockung des Gebäudes um zwei
Geschosse präsentiert das Museum nun auf drei
Ebenen mit rund 3´000 m2 Ausstellungsfläche
und mehr als 1´000 Exponaten sämtliche Facetten der Fussballwelt. Neben der Geschichte der
FIFA und der Fussball-Weltmeisterschaft zeigt
eine interaktive und multimediale Erlebniswelt,
wie der Fussball jeden Tag weltweit Emotionen
weckt. Das Herzstück ist die ständige Schau im
ersten Stock, mit einem Teppich wie ein Fussballrasen. Eine überdimensionale „PinballMachine“ ist ein weiterer Höhepunkt, der zum
spielerischen Entdecken der Sportart einladen
soll. Integriert sind zudem ein Bistro, eine Cafeteria, Restaurants und ein Museumsshop. 140
Millionen Franken hat die FIFA in den Umbau
nach den Plänen der SAM-Architekten investiert. 30 Millionen davon flossen in das Museum,
das gänzlich ohne öffentliche Gelder finanziert
wurde. Die FIFA sieht in dem Museum einen
wesentlichen Beitrag, den Fokus wieder auf das
Wichtige zu lenken – den Fussball als Spiel, als
völkerverbindendes Element und als grosse Faszination, die er auslöst, ist Marc Caprez, Sprecher
des FIFA-Museums, überzeugt.
www.fifamuseum.com
UNTERNEHMENSLISTE
© zimmermannfotografie.ch
© Rasmus Norlander
Als zusätzlichen Service bieten wir
Ihnen in jeder Ausgabe unseres
CUBE-Magazins auch eine Unternehmensliste. Von Architekten über
Sanitär- bis hin zu Heizungsfirmen
finden Sie hier schnell und bequem
verschiedene Unternehmen, die am
Bau der jeweils vorgestellten Gebäude beteiligt waren.
© Roger Frei
AN PROJEKTEN BETEILIGTE UNTERNEHMEN
Seite 4
Architekten:
E2A Architekten
Seite 10
Architekten:
Rossetti + Wyss Architekten
Seite 13
Architekten:
AmreinHerzig Architekten
www.e2a.ch
www.rossetti-wyss.ch
www.amreinherzig.ch
Baumanagement:
Continium Baumanagement
Tragkonstruktion:
Dr. Lüchinger+Meyer
Bauingenieure
Landschaftsarchitekt:
Appert & Zwahlen
www.luechingermeyer.ch
Fenster:
Huber Fenster
www.continium.ch
Bauingenieur:
Gruner + Wepf Ingenieure
www.gruner.ch
Fassade:
Buri Müller Partner
www.burimueller.ch
Gebäudetechnik:
W&P Engineering
www.wpe.ch
Elektro:
Zimmermann Engineering
www.ze-ag.ch
Elektro:
Zürcher Elektroplanungen
www.zuercher-elektroplanungen.ch
Heizung/Lüftung/Sanitär:
Geiger
www.geigerag.ch
Holzbau:
Blumer Lehmann
www.blumer-lehmann.ch
www.appert-zwahlen.ch
www.huberfenster.ch
Tore:
Emutec
www.emutec.ch
Spengler:
Venzin
www.venzinag.ch
Verputzte
Aussenwärmedämmung:
Piccinni Rocco
www.rocco-piccinni.ch
Sonnenschutz:
Griesser
www.griesser.ch
Küche:
Schreinerei Schönmann
www.schoenmann-ag.ch
Schreinerarbeiten u. Innentüren:
Stulz Schreinerei-Innenausbau
www.stulz-malters.ch
Naturstein:
Lorenzi
www.lorenzi.ch
Parkett:
Blaser
www.blaserag.ch
Hafner:
Anag Öfen
www.anag-baar.ch
Maler:
Hänggi Flückiger
www.haenggiflueckiger.ch
Gärtner:
Markus Enz
www.enz-ag.ch
89
IMPRESSUM
CUBE 01 | 16
Das Zürcher Magazin für Architektur,
modernes Wohnen und Lebensart
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Redaktion
Bettina Schön, Daniela Endrulat, Dunja Hennes-Leiß,
Kelly Kelch, Gerrit Menke, Sergio Renda, Folker Willenberg
Kunst und Kultur: Heiko Cramer, Simona Cerrato
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Verlagsleitung Schweiz
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