Notes Allgemeine Psychologie II (Denken, Lernen) 2 Faktoren- 1. Faktor: Klassische Konditionierung o UCS-CS-Paarung Theorie der o CS löst Angst aus Angst nach 2. Faktor: Operante Konditionierung Mowrer o Fluchtverhalten reduziert Angst o Also wird Vermeidungsverhalten verstärkt - Somit werden Ängste beibehalten, obwohl keine weiteren UCS-CS-Paarungen stattfinden - Mögliche Therapie: Systematische Desensibilisierung oder Flooding: Vermeidungsreaktionen werden nicht mehr gezeigt, wenn es keine Kontingenz mehr gibt, also kein Verhalten zum Erfolg führt und der Stressor weiterhin auftritt! Alltagsgedächt - Inferenzen (Erschließen der zu erinnernden nis und Information) o Werden oft unbewusst genutzt (Halo-Effekt) Erinnerungsfe o Beruhen oft auf Plausibilitäten hler o Schemata helfen beim Aufbau von Inferenzen Wecken automatisch Assoziationen o Elaborationen führen zu Inferenzen - Erinnerungen an persönliche Erfahrungen – „Autobiographisches Gedächtnis“ o Conway: 3 Wissensebenen: Lebensabschnitt (z.B. Studium) Allgemeines Ereignis (z.B. Einführungswoche) Wissen über ein spezifisches Ereignis (z.B. Erste Ankunft in Lüneburg) o Gedächtnis zur Lebensspanne Anzahl von erinnerten Episoden variiert mit Lebensalter Typischerweise ist die Anzahl zwischen 10 und 30 Jahren (rückblickend) besonders hoch: „Reminiszenzbeule“ Warum ist das so? Life-narrative Hypothese: Menschen nehmen ihre Identität des späteren Lebens an und verändern diese danach kaum mehr Kognitive Hypothese: Encoding dann besonders gut, wenn auf häufige Änderungen eine Phase der Stabilität folgt o Hypothese gestützt durch Erinnerungen von Einwanderern die im Alter von ca. 35 Jahren in die USA emigrierten. Reminiszenzbeule ist dann um diese Zeit. - - Blitzlichterinnerungen o Ereignisse, die die Welt bewegen (z.B. 11. September), sind begleitet von starken Emotionen (PET-Untersuchungen: Amygdala) o Hamman: Emotionen helfen, dass diese Erinnerungen nicht verblassen, deshalb der Name „Blitzlichterinnerungen“ o Dies gilt vor allem für Ereignisse mit wichtigen Konsequenzen o Neisser: Diese Ereignisse werden nur deshalb besser erinnert, weil häufige Rehearsal stattfindet (Wiederholungen in den Medien) Erinnerungsfehler treten auch hier auf, z.B: häufiger TV als Antwort auf die Frage wo man war als man vom 11.9. erfuhr. Das ist eine sog. „Konstruktion“, weil es plausibel ist, dass man so etwas über TV erfährt Erinnerungskonstruktion o Gedächtnis arbeitet nicht wie ein Aufzeichnungsgerät, sondern konstruiert Erinnerungen o i.d.R. sind diese Erinnerungen korrekt o z.B. Geschichte des „Krieges der Geister“ von Bartlett bizarre Geschichte von kanadischen Indianern für uns wenig sinnvoll, deswegen Verzerrung der Erinnerung Geschichte musste in immer größeren Intervallen erinnert werden („repeated remembering technique“) Verzerrungen wurden immer offensichtlicher: Viele Informationen werden vergessen Verzerrungen reflektieren die Kultur der Vpn, z.B. wurden aus Kanus Boote o Jacoby: „Becoming famous overnight“ Vpn lasen unbekannte Namen Danach: Liste dieser Namen + andere unbekannte Namen + berühmte Namen Frage: wer ist berühmt? Ergebnis: korrekt! 1 Tag später: dieselbe Liste wie bei 2. Frage: wer ist berühmt? Nun auch unbekannte Namen der 1. Liste dabei Warum? - - - „Source Monitoring“ man erkennt etwas und fragt sich, woher oder warum man dies erkennt. Hier liegt die Vermutung nahe, weil der Name berühmt ist. (KONSTRUKTION!) Inferenzen o Menschen ergänzen Erinnerungen um Sinnvolles o Bsp: Büro von Brewer und Treyens Schema: Büro Ergebnisse: Typisches wird öfter erinnert (entspricht Schema-KongruenzTheorie) Typisches, aber nicht vorhandenes Büromaterial wird fälschlicherweise erinnert (Inferenz, entspricht Schema-Theorie) Nicht-Typisches wird seltener erinnert, wie z.B. Zange, Ziegelsteine (entspricht SchemaKongruenz-Theorie) Ungewöhnliches wird aber auch öfter erinnert, wie z.B. Totenschädel (entsprich nicht Schema-KongruenzTheorie; Erklärung: Item ist so ungewöhnlich, dass Aufmerksamkeit darauf gelenkt wird) Bei absichtlichem Lernen: Ungewöhnliches wird besser erinnert (entspricht Schema-Inkongruenz-Theorie) Schemata und Skripte (Gedächtnisschablonen) o Für Alltag unheimlich wichtig o Assistieren bei schnelles Einordnen/Erkennen o Unsere Alltagserfahrung lässt uns „Übliches“ abspeichern o Neues wird in vorhandene Schemata eingepasst Gelingt es, benötigen wir keine weitere Aufmerksamkeit Gelingt es nicht: Orientierungsreaktion o Skripte sind Schemata, bestehend aus Handlungen Gedächtnisfehler o Egocentric Bias (gute Erinnerung an gute Noten!) o Consistency Bias (Einstellungen werden in der Erinnerung ähnlicher) o Misinformation Effekt Zeugen erhalten falsche Hinweise und erinnern sich dann häufig falsch o „weapon focus“: Waffen stören Erinnerung o Falsche Identitäten wegen Ähnlichkeit oder zufälliger Koinzidenz des Auftretens o Suggestion: „Did you see the white car…?“ Gegenüberstellung: “Wer ist der Täter?” (Suggestivfrage!) Merkmale von Emotionen (Ekman & Friesen) - State (aktueller Zustand, kein Trait!) - Unterschiedliche Qualität und Intensität (wie stark? Wie groß?) - Subjektive Ebene: Gefühl o Ulrich: Selbstbetroffenheit Spontan, automatisch, unwillkürlich Einfluss von Sozialisierungsbedingungen Zweck umstritten o Dimensionen: Lust – Unlust (positiv – negativ) Aktivierung (Ausmaß an Erregung) o Gefühlskategorien/Basisemotionen (Qualitäten): Angst Ärger Traurigkeit Freude Zuneigung Überraschung - Physiologische Ebene: körperliche Veränderungen (vegetatives NS, messbar) o James-Lange-Theorie Vegetatives NS für Emotionen zuständig Sympathikuserregung = Maß für Emotionsstärke o Cannon-Bard-Theorie Limbisches System für Emotionen zuständig o Reizung führt zu Kampf/Flucht-Verhalten, Hemmung oder Lustempfinden o Für Emotionen wichtig: Formatio reticularis (befindet sich im Hirnstamm, Regelt den Aktiviertheitsgrad des Organismus („Arousal“)) - Kognitive Ebene: Bewertungen (körperlichem Zustand wird Bedeutung zugewiesen/bewertet) o Bewertungen = appraisals o Bewertungen ermöglichen erst die Klassifikation von Empfindungen (LazarusSchlachter-Theorie) o Schlachter & Singer: klassisches Experiment Hinweisreize aus der Umwelt Emotionen Kausalität und Entscheiden entscheidend für Erleben von Emotion (Zwei-Faktoren-Theorie/kognitiv) Arousalsteigerung – Versuchsleiter verursacht Freude oder Ärger o Debatte zwischen Lazarus und Zajonc: Lazarus: Bewertung ist notwendig für Emotion zuerst Kognition, dann Emotion Zajonc: Kognition und Emotion sind unabhängig es gibt auch Emotion ohne bewussten Bewertungsprozess - Motorische Ebene: Verhaltensweisen, Ausdruck o Emotion motiviert bestimmte Verhaltensweisen und bedingt bestimmte Ausdrucksformen o Ausdruck (Mimik) dient der Übermittlung von Signalen (Ekman) - Stress und Bewältigung (Coping) o Stress ist eine emotionale Reaktion auf belastende Reize (Stressoren) o Anforderungen und Handlungsmöglichkeiten sind im Ungleichgewicht o Ausgang in Auseinandersetzung mit Belastung ungewiss o Sapolsky: Hintergrundgeräusch in alltäglichen Emotionserfahrungen o Lazarus: Transaktionales Bewältigungsmodell Berücksichtigt Wechselwirkungen zwischen Umwelt und Person (Kreislauf) Im Zentrum: Bewertungen „Appraisals“ Primärbewertung vs Sekundärbewertung Deduktives Schließen - Deduktive Logik = Ableitung der Folgerungen aus Prämissen mit Sicherheit - Menschen haben Schwierigkeiten mit bestimmten Schlussfolgerungen aus Konditionalsätzen (konditionale Syllogismen) - Cheng & Hoyak: „Erlaubnis-Schema“ (Wenn man mindestens 16 Jahre alt ist, darf man Bier trinken; Wenn/Dann) löst Watson-4-Card-Problem - Kategoriale Syllogismen nach Aristoteles: 2 Prämissen mit „alle“, „einige“ oder „keine“ - Quellen für Fehler in Syllogismen: o Atmosphäreneffekt (Die Wörter „alle“, „einige“, „keine“ schaffen eine Atmosphäre, die die Bewertung der Schlussfolgerung beeinflusst) o Belief Bias (wenn die Folgerung mit Erfahrungen übereinstimmt, wird sie eher als „wahr“ beurteilt – ohne die Logik der Prämissen zu beachten! Z.B. kennen alle Sportler die Studieren) o „Theorie der mentalen Modelle“/prozessbezogene Erklärung nach Johnson-Laird Wir schaffen uns zu bestimmten Prämissen/Annahmen ein Modell, in dem diese wahr sind, ziehen daraus Schlüsse und stellen diese nicht in Frage Induktives Schließen: - Ziehen von Schlussfolgerungen mit Wahrscheinlichkeiten - Ziegenproblem (immer wechseln!) - Menschen können mit Wahrscheinlichkeiten nicht intuitiv umgehen Entscheiden - 1. Entscheidungsregel: o Menschen präferieren: Bei Gewinnaussicht: Sicherheit vor Risiko vor Ambiguität Bei Verlusterwartung: Risiko vor Sicherheit vor Ambiguität o Siehe Prospect Theory nach Kahneman & Tversky - 2. Entscheidungsregel: o Menschen entscheiden häufig fehlerhaft in komplexen Situationen (komplexe Systeme) o Dörner: Die Logik des Mißlingens: Strategisches Denken in komplexen Situationen (nur unzureichende Verarbeitungskapazität), sobald Bewusstsein dazu kommt, können wir mit Komplexem nicht mehr umgehen o Simon: Models of Thought: Das Denkvermögen der Menschen ist im Verhältnis zur komplexen Beschaffenheit der Umwelt so bescheiden, dass sie mit ausreichend guten Lösungen und mit ausreichend guten Handlungen zufrieden sein müssen. (begrenzte Rationalität) o Soelberg: Implicit-favorite-Modell: eine Alternative wird spontan zum Favoriten erklärt, was oft nicht bewusst geschieht (beim Vergleich des Fav. Mit anderen Alternativen werden hauptsächlich Belege für Wahl des Fav. Gesucht) - 3. Entscheidungsregeln: o Menschen ziehen irrelevante Informationen - - Klassische GedächtnisPsychologie in die Entscheidungsfindung mit ein (Einfluss des Entscheidungskontextes) 4. Entscheidungsregel: o Menschen können nur schlecht mit Wahrscheinlichkeiten, erst recht nicht mit bedingten Wahrscheinlichkeiten umgehen (Beispiel: Monty Hall-Dilemma) Heuristiken (Abkürzungen, Faustregeln, erhöhen im allg. die Effizienz von Denkprozessen, führen manchmal in die Irre) der Urteilsbildung o Verfügbarkeitsheuristik Info, die wir leichter erinnern können, werden als „häufiger“ eingeschätzt o Repräsentationsheuristik Ignoriert die Grundrate; Schätzung alleine aufgrund von Ähnlichkeit o Verankerungs- und Anpassungsheuristik Schätzungen sind in Richtung Anker verzerrt, selbst Experten sind betroffen („semantisches Priming“) Ebbinghaus - Kapazität des Gedächtnisses bei systematischer Variation von Stoffmenge (Umfang des Lernmaterials) und Prüfzeit (verstrichene Zeit seit Einprägung) - Lernmaterial: sinnlose Silben (verbales Lernen) - Methoden: o Präsentation: kontrollierte Zeitspanne (1-4 Sekunden) Listenlernen (serielles bzw. sequentielles Lernen) Paarlernen (Paarassoziationen: gleich-, ungleichartig) o Prüfung: Freies oder gebundenes (serielles) Reproduzieren („Recall“) Wiedererkennen („Recognition“) mit Distraktoren Ersparnismethode nach Ebbinghaus: - Neuer Lernstoff so lange wiederholen bis (2*) fehlerfrei abrufbar - Nach kontrollierter Zeit: Wiederlernen - Ersparnis der Durchgänge oder Zeit bis fehlerfrei („Behaltensleistung“ bzw. Vergessensumfang) o Z.B.: 1. Lernen 1156 sec., 2. Lernen 467 sec., Einsparung = 689 oder 689/1156=59.6% o Vergessenskurve ist negativ beschleunigt Serieller Positionseffekt: - Anfangs- und Endelemente besser gelernt: „Primacy“-„Recency“-Effekt Assoziationismus: Aufbau einer Gedächtnisspur Wahrnehmungen Ideen Rot Rot -------------------------------------Rechteckig Rechteckig---------------------------- Rot + Rechteckig Rot Rot + Rechteckig ------------------------------------- Rechteckig------------------------ Rot + Rechteckig ----- Ziegelstein - Verbindung zweier oder mehrerer Elemente - Bei Ebbinghaus: 2 Silben nacheinander - Durch Übung gefestigt, ohne Übung droht Zerfall Ergebnisse: - Listenlänge: o Wenn Liste doppelt so lang, sind mehr als doppelt so viele Wiederholungen nötig - Wiederholungen: o Je mehr Wiederholungen, desto bessere Behaltensleistung. Je kürzer die Zeitspanne zwischen Lernen und Wiedergabe, desto besser die Behaltensleistung (Vergessenskurve) - Kontiguität: o Je näher 2 Silben sind, desto größer ist die Assoziationsstärke zwischen beiden Silben - Grenze des Kontiguitätsprinzips: o Erneutes Lernen einer Liste in umgekehrter Reihenfolge führt nur zu 13% Ersparnis nach 24 Stunden (Assoziationismus sagt 33% Ersparnis vorher) Neue Gedächtnispsychologie: - Ist Teil der „Kognitiven Psychologie“ (Ziel: Wesen der menschlichen Intelligenz und deren Funktionsweise erfassen; Beschreibung und Erklärung der Art, wie wir denken) - Teilbereiche der Kognitiven Psychologie: o Gedächtnis o Wissen o Problemlösen o Informationen verarbeiten - Kognitive Psychologie löst den strengen Behaviorismus ab Klassische Konditionierun g (Signallernen) Gedächtnismodell in der Kognitiven Psychologie: - Sensorischer Speicher - Flüchtig, ikonisch, auditorisch - Aufmerksamkeit notwendig um ins Kurzzeitgedächtnis zu wechseln - Kurzzeitgedächtnis - Memorieren notwendig um ins relativ andauernde Langzeitgedächtnis zu gelangen - Entstehung des „bedingten Reflexes“ - Pawlow untersuchte Speichelsekretion von Hunden UCS NS + UCS *wiederholen NS = CS - - - - Kurzzeit- und Arbeitsgedäch tnis - - - bis* UCR UCR CR Unconditioned stimulus Unconditioned response Neutral stimulus Conditioned stimulus Conditioned response Zur Beibehaltung von CS CR, gelegentliche UCS-CS-Paarung notwendig o Sonst: Löschung (Hemmung) o Spontanerholung möglich Timing und Stärke der konditionierten Reaktion (CR): o Konditionierung mit Verzögerung am erfolgreichsten Reizgeneralisation o Dem CS ähnliche Reize lösen CR aus (meist abgeschwächt) o Reizdiskrimination durch Training möglich Konditionierung höherer Ordnung o CS wird zum UCS für andere NS o Mögliche Erklärung von Placebo-Effekt und Drogentoleranz Einige Informationen werden eine begrenzte Zeit gespeichert o Z.B. „Kellner-Effekt“ nach Levin: unbezahlte Rechnungen werden bis zur Zahlung erinnert, dann vergessen Andere Informationen werden quasi unbegrenzt gespeichert Deshalb scheint es verschiedene Speicher zu geben Begrenzte Kapazität des Kurzzeitgedächtnisses (Gedächtnisspanne) Zahl der Elemente, die man unmittelbar nach der Darbietung wiedergeben kann: 7 +/- 2 Bei jedem Memorieren („Rehearsal“) bestimmte Wahrscheinlichkeit, dass Informationen ins Langzeitgedächtnis überführt werden - Wenn dies nicht gelingt, geht Information für immer verloren, weil ständig neue Informationen eintreffen und alte Informationen verdrängen - Erklärungsansatz für „Primacy“-Effekt: die ersten Elemente einer Liste können häufiger memoriert werden Erklärungsansatz für „Recency“-Effekt: die letzten Elemente befinden sich noch im KZG - - Langzeitgedäc htnis Annahme einer artikulatorischen Schleife (Baddeley): Wortlängeneffekt Visuospatial sketchpad (Baddeley) zum Memorieren von Bildern Zentrale Exekutive die Notizblock und Schleife kontrolliert (Baddeley) - Neuropsychologische Evidenz für Trennung KZG-LZG: o Klinische Einzelfälle mit funktionierendem KZG, aber defektem LZG und vice versa - Bessere Erinnerungsleistungen wenn mehrere Kodierungen („duale Kodierung“, Paivio) - Elaborative Verarbeitung (Anreicherung mit zusätzlichen Informationen) führt zu besserem Behalten (Bobrow & Bower) bei intentionalem und inzidentellem Lernen - Chunks helfen, die Kapazität von „chunks“ = hier Dreieck Unterschiedliche Kodierungen: - Im Langzeitspeicher hauptsächlich „semantisch“ (Studie von Sachs) - Im Kurzzeitspeicher seltener semantisch, häufiger visuell, sehr häufig phonologisch - Deklaratives Gedächtnis (bewusstes Erinnern an Ereignisse oder Fakten) o Episodisches Gedächtnis (spezifische Ereignisse) o Semantisches Gedächtnis (Wissen – nicht gebunden an spezifische Ereignisse) - Implizites/Prozedurales Gedächtnis (unbewusster Einfluss auf Verhalten) o Ergebnis von Konditionierungen - Lernen (Enkodierung) führt zu physiologischen Änderungen von Synapsen mit dem Effekt, dass nachfolgende Neuronen häufiger feuern (v.a. im - ACT-Theorie von Anderson (Behalten & Abruf / Maintain & Retrieval) o Reiz aktiviert Gedächtnisspuren Aktivationshöhe abhängig von der Güte der Enkodierung Bestimmt die Wahrscheinlichkeit und Häufigkeit des Zugriffs Aktivation breitet sich entlang der Pfade eines Netzwerkes aus - Priming: verbesserter Abruf von Assoziationen durch geeignete Stimuli Zerfallstheorie: ohne Abruf zerfällt die Stärke der Gedächtnisspur im Laufe der Zeit Interferenztheorie: o Störungen durch Aufnahme neuer Informationen o Durch Aufnahme neuer Assoziationen teilt sich die Aktivation Abruf jeder einzelnen Information dauert länger (Fächereffekt) o Wenn wenig Interferenz beim Lernen -> besseres Behalten Führt zu stabilen Veränderungen in o Verhalten o Verhaltenspotential Erfahrungsbasiert - Lernen Hippocampus) Gedächtnisinhalte sind das Muster miteinander kommunizierender Neuronen (Neuronenkreis) Assoziationen: Verknüpfung von Neuronenkreisen - Emotionen Hebb: Lernen (Enkodierung) führt zu physiologischen Änderungen von Synapsen mit dem Effekt, dass nachfolgende Neuronen häufiger feuern (v.a. im Hippocampus) Erklärt Verhalten: - Richtung (bei Alternativen) - Ausdauer - Intensität Merkmale: - Aktivierung - Zielgerichtetheit Theorien: - Schub- („push“-) Theorien o Motivation als Ausdruck innerer Kräfte o Triebe, Instinkte, Bedürfnisse o Psychoanalyse (Freud) o Ethologie: „Dampfkesselmodell“ - Operante Konditionierun g (Lernen am Erfolg) - - Zug- („pull“-) Theorien o Motivation als Folge spezifischer Anreize außerhalb des Organismus o Feldtheorie nach Lewin: Vermeidung und Annährung Appetenz-Appetenz Appetenz-Aversion Aversion-Aversion o Bedürfnispyramide nach Maslow: Begrenzte Anzahl (5) an Bedürfnissen Existenzbedürfnisse Sicherheitsbedürfnisse Soziale Bedürfnisse Wertschätzungsbedürfnisse Selbstverwirklichungsbedürfnis se Hierarchische Ordnung der Bedürfnisse Selbstverwirklichung ist ein Wachstumsbedürfnis, die anderen sind Defizitsbedürfnisse Entwicklungspsychologisch besteht Trend zu höheren Bedürfnissen o Theorie der Leistungsmotivation (Atkinson) 2 Komponenten: Motiv der Erfolgssuche Motiv der Misserfolgsvermeidung Tendenz zur Leistung (T l)= (Me * Pe * Ae)-(Mm * Pm * Am) Effektgesetz nach Thorndike: o Handlungen, die von einem befriedigenden Zustand gefolgt sind (d.h. einen „positiven Nacheffekt“ haben) besonders gut im Gedächtnis behalten werden o Belohnung verstärkt die Wahrscheinlichkeit des Auftretens der belohnten Reaktionshandlung o Bestrafung (Herbeiführung eines unbefriedigenden Zustandes) hat nur indirekte, schwächere Wirkung o Belohnung und Erfolg sind die entscheidenden Kriterien für die Aneignung einer bestimmten Verhaltensweise Behaviorismus nach Skinner: o Rein deskriptiv o SRC o Reaktionen werden durch ihre Konsequenzen gesteuert (auch abergläubisches Verhalten) positive Konsequenz: Verstärkung negative Konsequenz: Bestrafung Entzug von negativen Reizen: negative Verstärkung o - Problemlösen - - Entzug von positiven Reizen: Bestrafung Stimulus enthält Hinweis auf Wahrscheinlichkeit der Konsequenz Wird damit zu diskriminativen Stimulus (SD) o Verstärkungspläne wichtig für Akquisition und Löschungsresistenz Kontinuierliche Verstärkung/Immerverstärkung Intermittierende Verstärkung Quote oder Intervall Fixiert oder variabel Strategien und Praxis: o Verhaltensformung (Shaping) Sukzessive Annäherung an Zielverhalten Kann das Verhalten nicht sofort gezeigt werden, werden erst Verhaltenselemente verstärkt, dann das Kriterium für Verstärkung strenger gemacht Beispiel: Kaugummi-Experiment von Isaacs, Thomas & Goldiamond o Verhaltensverkettung (Chaining) Reihe von Verhaltensweisen Die letzte wird primär (natürlicher Verstärker) verstärkt Und wird zum konditionierten Verstärker für die vorherige usw. Beispiel: Rückwärtsverkettung, Time-OutStrategie, Response Cost-Strategie Definition o Zielgerichtet o Neuverknüpfung von Wissen/Reizen (Bisoziationen) o Problem: zwischen Ausgangs- und Zielzustand ist eine Barriere (man kennt Lösung zunächst nicht) Aufmerksamkeit o Voraussetzung zur Problemlösung: Konzentration auf bestimmte Merkmale des Problems o Selektive Aufmerksamkeit: andere Aspekte der Umgebung werden nicht beachtet o Modelle: Broadbent: Filter-Modell (early selection weil Informationen analysiert werden vor Bestimmung der Bedeutung) Treisman: Abschwächungstheorie der Aufmerksamkeit (intermediateselection model) MacKay: late-selection-Modell (alle Informationen werden auf Bedeutung geprüft, erst dann wird selektiert) Lavie: high load Situationen erfordern hohe Konzentration (intermediate Modell) low load Situationen erfordern weniger Konzentration (late selection Modell) Suche nach Lösungen o Bei high load Problemen kann z.B. Stress nachteilig sein o Es gibt aber auch Aufgaben, wo es von Vorteil ist scheinbar unwichtige Informationen mit zu verarbeiten, z.B. wenn Analogieschlüsse zum richtigen Ergebnis führen o Wenn Barriere nicht direkt überwunden werden kann, dann Zwischenziele definieren! Vom Novizen zum Experten o Experten beherrschen eine Fertigkeit oder verfügen über eine Kompetenz, Sachkenntnis oder Problemläsestrategien in einem bestimmten Inhaltsbereich o Expertiseforschung (Chase): „No pain, no gain“ (Experte erst nach mindestens 10 Jahren Übung) „When the going gets tough, the tough get going“ (Unterschied zwischen Novizen und Experten oft erst bei schwierigen Aufgaben erkennbar o Erwerb spezieller Fähigkeiten in 3 Phasen: Kognitive Phase Man prägt sich Fakten ein „deklarative Enkodierung der Fertigkeit“ Assoziative Phase - Fehler im Problemverständnis nach und nach aufgedeckt und eliminiert - die einzelnen Elemente der Fertigkeit werden verbunden und folgen quasi automatisch aufeinander „Prozedurales Wissen besteht neben deklarativem Wissen“ Autonome Phase Prozedurales Wissen übernimmt fast alleine die Steuerung: Prozedur wird automatisiert und immer schneller - - Soziales Lernen und Imitation (nach Bandura) Sprache benötigt wenig Aufmerksamkeitsressourcen o Was sich verbessert: Geschwindigkeit der Ausführung Genauigkeit der Ausführung o Das Wesen des Expertentums: Prozeduralisierung: Ausführung ohne großes Nachdenken Taktisches Lernen: Lernen der Methode, mit der man ein Ziel erreicht; abstrahieren vom Einzelfall oder Beispiel Strategisches Lernen: bessere Organisation der Problemlösung Größeres Wissen: mehr Muster werden erkannt - Praxisrelevanz Beobachtungs-, Modell- oder Stellvertretendes Lernen - Klassisches Experiment: 66 vierjährige Kinder (per Zufall in 3 Gruppen) sehen Film mit Erwachsenem, der mit Puppe aggressiv umgeht - 1. Gruppe: Erwachsener wird für Verhalten belohnt - 2. Gruppe: Erwachsener wird für Verhalten bestraft - 3. Gruppe: keine Konsequenzen - Nach Film: Spiel der Kinder mit Puppe (Einzelversuch) - 1. Gruppe: mehr aggressive Verhaltensweisen - 2. Gruppe: weniger aggressive Verhaltensweisen - Danach: für jedes aggressive Verhalten Belohnung alle Kinder zeigten Aggressionen aus dem Film „latentes Lernen“ Erweiterung bisheriger Lerntheorien: - Direkter Humanbezug - Berücksichtigung der Innenwelt: o Erwartung (Selbstwirksamkeit/“selfefficacy“) o Motivation (Ausführung abhängig von Attraktivität des Modells) - Trennung von Verhaltensaneignung und –ausführung - „Selbstregulation“ (selbst erzeugte Konsequenzen), damit gewisse Unabhängigkeit von Umwelt - Entstehung neuer Verhaltensweisen durch Einflüsse mehrerer Modelle (kreative Modellierung) - Sprache ist eine Kreation des menschlichen Gehirns o Taube Kinder entwickeln eigene Zeichensprache, wenn niemand mit ihnen kommuniziert o o - - - - (Goldwin-Meadow) Es gibt in allen Kulturen Sprachen (ca. 5000) Alle Sprachen sind gleich: Wörter als Substantive oder Verben, System der Verneinung, für Fragen und für Zeiten Beschreibung von Sprachen („Linguistik“) o Noah Chomsky (Kompetenz statt Performanz) o Grammatik Syntax: Wortstellung, Flexion „Der Studierenden gelesen hat die Buch“ (Yoda-Problem) Semantik: Satzbedeutung „Farblose grüne Ideen schlafen vehement“ (Satzanomalie) Phonologie: lautlose Struktur „deutche Gechichte“ o Sprachliche Intuition: Fähigkeit zur Beurteilung, was falsch und was richtig ist Denken und Sprechen o Phonemvertauschung „Du hast Dich aber in Schmale geschissen“ o Morphemvertauschung „Das Gedicht ist nicht zur Verfassung veröffentlicht“ o Behavioristischer Ansatz: Watson: Denken = Subvokales Sprechen Smith: wiederlegt Watson, durch Selbstlähmungsexperiment o Linguistischer Determinismus (Whorf) Sprache determiniert Denken und Wahrnehmung Eskimos haben 16 Wörter für Schnee, Neuguinea Stamm hat nur 2 Wörter für Grundfarben (hell, dunkel) Spracherwerb o Kinder lernen hauptsächlich durch induktive Art, also Zuhören o Besseres Beherrschungsniveau wenn Sprache früh gelernt wird Sprachverstehen o 3 Stufen: Wahrnehmungsbezogene Prozesse für Enkodierung Syntaktische und semantische Analyse: „Parsing“ (Aufbau einer mentalen Repräsentation für Bedeutung der Wörter) o o UltrakurzzeitGedächtnis / Sensorischer Speicher - - - Phrasen werden aus Phonemen und Morphemen zusammengesetzt Frazier & Rayner: Interaktions-Hypothese: Syntax + Semantik werden gleichzeitig genutzt Studien zu Augenbewegungen scheinen diese These zu stützen Verwendung Inferenzen beim Textverständnis o Anaphorische Inferenz: Inferenzen zwischen Personen oder Objekten verschiedener Sätze „Wir nehmen unsere Kinder mit zum Fischen. Dann grillen wir sie.“ o Instrumentelle Inferenz: Schlussfolgerungen zu Methoden oder Werkzeugen (denken sie an die Geschichte von John mit den Nägeln) Word-superiority Effekt Buchstaben werden schneller innerhalb von Wörtern erkannt, als isoliert oder innerhalb sinnloser Buchstabenfolgen Speech segmentation Sprechfluss normalerweise kontinuierlich Vpn erkennen isolierte Wörter ihres eigenen Sprechens nur zu 50% Aufnahme aller Informationen durch unsere Sinnesorgane Nach wenigen Millisekunden gehen Informationen ohne Aufmerksamkeitszuwendung verloren (weniger als 40ms) o erste und wichtigste Informationsverarbeitung Durch diesen Speicher werden Bewegungen oder Muster erkennbar o Z.B. Filme mit 25 fps o Wir nehmen Dunkelpausen zwischen den Bildern nicht wahr, deshalb sehen wir Bewegungen Leuchten wir in der Dunkelheit mit Taschenlampen und führen Bewegungen aus, sehen wir eine Bewegung des Spots Sperling – The Information Available in Brief Visual Verhaltenswei sen Presentations - Wie viel Information nehmen wir wahr, bevor diese aus dem Sensorischen Speicher verschwinden? - Was ist die Aufnahmekapazität des visuellen Speichers? - Hypothese: Es wird mehr gesehen als erinnert werden kann - Methoden: o Whole Report Procedure (50ms, 12 Buchstaben in 3 Reihen) o Partial Report Procedure (unmittelbar nach Präsentation legt Ton fest welche Reihe berichtet werden soll) - Informationen des visuellen sensorischen Speichers verblassen innerhalb einer Sekunde (Ikonischer Speicher) - Informationen des auditiven sensorischen Speicher (Auditorischer Speicher) verblassen innerhalb einiger Sekunden - Starre Verhaltensweisen o „Instinktbewegungen“ / „Erbkoordination“ Angeborene komplexe Verhaltensweise o Durch AAM (Angeborener Auslösemechanismus) ausgelöst, sonst kein Umwelteinfluss o Beispiele: Schreckreaktionen Reaktionen unter Kontrolle des autonomen Nervensystems (z.B. Speichelreaktionen) Für Überleben wichtige Reaktionen Für das Zusammenleben in Gruppen wichtige Reaktionen - Halbstarre Verhaltensweisen o Gewisser Umwelteinfluss o Beispiele: Prägung meist irreversibel, sensible Zeitperiode Folgereaktion bei Enten (0-24 Stunden) Sozialverhalten bei Rhesusaffen (06 Monate) Reifung sensible Zeitperiode in der Entwicklung vorher ist Lernen nicht möglich Laufen Lernen Kognitive Entwicklungsstufen nach Piaget Habituation mit der Zeit abnehmender Umwelteinfluss Versteckzeit von Ratten nach - Wissen / Allgemeine Vorstellung - - - - Präsentation eines Katzenhalsbandes Flexible Verhaltensweisen o Stehen unter Umwelteinfluss (StimulusResponse-Modell) o optimale Anpassung an Umwelt z.B. Lernen Klassische Konditionierung (Signallernen) Operante Konditionierung (Lernen am Erfolg) Soziales Lernen und Imitation Netzwerke mit o Knoten (Vorstellungen) o Verbindungen (Assoziationen) Wahrnehmungsbezogene Wissensrepräsentation Verbal: Text Visuell: Mentale Bilder (visuell ist dominierend, aber auch andere Sinne möglich, z.B. „Ohrwurm“) Vorstellung motorischer Aktivität wird von ähnlicher neuronaler Aktivität wie Ausführung/Planung begleitet o Praxisrelevanz: mentales Training (systematisches Vorstellen von Bewegungsabläufen zur Leistungssteigerung) o Feltz und Landers: Zusammenfassung von 60 Studien Durchschnittliche Effekstärke von mentalem Training 0.48 (halbe Standartabweichung) Mentales Training besser als kein Training Mental Imagery von Richardson o Unter mentaler Vorstellung versteht man quasisensorische und quasi-perzeptuelle Erfahrungen, deren sich der Vorstellende bewusst ist und die für ihn in Abwesenheit der Stimuluserfahrungen existieren, die normalerweise die jeweiligen Erfahrungen produzieren. o Vorstellungen imitieren sensorische oder perzeptuelle Erfahrungen. o Der Vorstellende ist sich dieses Prozesses bewusst. Er weiß dass die Bilder und vorgestellten Bewegungen nicht real sind. o Mentale Vorstellungen sind unabhängig vom aktuellen sensorischen und perzeptuellen Input Mentale Rotation von Shepard & Metzler Die mentale Arbeit, die notwendig ist, um zu entscheiden ob 2 geometrische Figuren deckungsgleich sind Je größer der Winkelunterschied, desto länger dauert der Vergleich/desto schwieriger wird er Mentales Scannen (Kosslyn) o Einprägen eines Bootes Wiedergabe von Detailinformationen o Ergebnis: Je größer die Distanz zwischen den abgefragten Details, desto länger die benötige Zeit o Fazit: Mentale Vorstellung wird analog abgestatet o - Wissen / Wahrnehmung sbezogene Repräsentatio n Wissen / bedeutungsbe zogene Repräsentatio n Imagery Debatte - Kosslyn: spatial representation - Pylysyn: propositional representation - Duale Kodierung (Paivio): visuelles und verbales Gedächtnis o Bildhaftes Material wird besser behalten als verbales o Verbales Wissen wird optimiert, wenn bildliche Vorstellungen dazu kommen Z.B.: Markennamen wie Frosch - Santa: Verbales Material wird seriell verarbeitet! - Inferenzen: Stroop-Effekt: Lesen ist automatisch und kann kaum verhindert werden - Kategoriales Wissen: typisches Semantisches Netzwerk und Schemata - Sinngemäße Wiedergabe: es wird die Bedeutung extrahiert - Wenn nicht besonders instruiert, speichern wir nur den Sinn ab - Wanner: o Bedeutungsunterschiede werden besser erinnert als stilistische Änderungen o Hinweis auswendig zu lernen erhöht Gedächtnisleistung - Details werden schnell vergessen, Inhalte (Bedeutung) nicht o Menschen enkodieren zunächst viele Details von Sätzen oder Bildern o Nach einiger Zeit merkt man sich aber nur noch die Bedeutung bzw. Interpretation - Informationen im Gedächtnis: Bedeutung der elementaren Aussagen, nicht der Wortlaut! - Kleinste Bedeutungseinheit: Proposition o Selbstständige Wissenseinheit, die als wahr oder falsch beurteilt werden kann o Führt zu „propositionalen Netzwerken“ o o Z.B.: „Lincoln, der Präsident der USA während eines bitteren Krieges befreite die Sklaven.“ (3 Elementaraussagen) Nach Kintsch besteht eine Proposition aus: Argumenten: Menschen, Gegenstände, Zeitpunkte, Orte i.d.R. Nomina (Lincoln, Krieg, Sklaven, Vergangenheit) Relation (Prädikat): ordnen, organisieren die Argumente i.d.R. Verb (befreien), Adjektiv (bitter) und andere relationale Ausdrücke (Präsident von) - Konzeptuelles Wissen o Weitere Form der Abstraktion: unabhängig von spezifischen Erfahrungen o Effektive Methode des Speicherns von Informationen o Kategorisierung über „Prototypen“ (Abstraktionstheorie) oder Ansammlung von „Exemplarischen Beispielen“ (Exemplartheorie) Abstraktionstheorien: Prototyp = Durchschnitt der Kategorieneinheiten hohe Prototypikalität = hohe Familienähnlichkeit Haben viele gemeinsame Merkmale Urteil über Kategorienzugehörigkeit fällt sehr schnell (Typikalität-Effekt) Werden als erste genannt bei Frage nach Kategorieneinheiten Werden durch Primingversuche stärker beeinflusst Eher bei höheren Hierarchiestufen (z.B. Möbel) und bei Novizen Exemplartheorien: viele Einzelexemplare gespeichert Beurteilung ob Objekt zu einer Kategorie gehört, über Vergleich mit Exemplaren Eher bei niedrigeren Hierarchiestufen (z.B. Schwimmvögel) oder kleinen Kategorien („8000er Berge“) und bei Experten - Semantische Netzwerke (Collins & Quillian) o o o o o - - - Netzwerkstruktur: hierarchische Konzepte mit Typischem übergeordnet: Tier (hat Stoffwechsel; wächst; hat Haut) Basic: Vogel (hat Flügel; kann fliegen; hat Federn) Untergeordnet: Kanarienvogel (kann singen; ist gelb) Experten haben anderes geordnete Netzwerke in ihrem Expertisezweig Kritik: berücksichtigt nicht Typische und weniger typische Vertreter einer Kategorie Erweiterung durch Collins & Loftus: Kategorien sind nicht streng unterteilt in Hierarchien, sondern auch nach Nähe Konzepte, die ähnlich sind oder typische Beispiele einer Kategorie sind, liegen näher beieinander Kritik: quasi nicht mehr falsifizierbar! Neuformulierung durch McClelland & Rummelhart: Konnektivismus oder Konnektionismus Grundlage sind neuronale Modelle mit Parallelverarbeitung Konzepte sind Neuroneneinheiten mit Verbindungen, also Muster neuronaler Aktivität Schemata o = ungefähre Vorstellung von Sachverhalten (z.B. Haus) o Typische Ausprägungen für Sachverhalt („Default-Werte“) o In ein Schema werden konkrete Erfahrungen durch Überschreibung der Default-Werte gespeichert o Schemata repräsentieren das, was Sachverhalte i.d.R. gemeinsam haben ABER: es muss nicht gleich sein (Strauss ist ein Vogel) o Erleichtern Encodierung o Erleichtern Abruf Script o Ist ein spezielle Schema bezogen auf Ereignisse und Handlungen (z.B. Restaurant-Besuch) Implizites Wissen o Z.B. für Handlungen (Prozedurales Gedächtnis) oder Sprachregeln Erfahrungsbedingte Verhaltensänderung ohne bewusste Wahrnehmung oder Erinnerung des Lernvorgangs o Repetition Priming: „Sag 10x welche Farbe hat Milch. Was trinken Kühe?“ Implicit Learning o Perfect & Askew: Pure Exposure Effekt Werbebilder die nicht erinnert werden können, dennoch bereits einmal gesehen wurden, werden besser beurteilt als fremde Bilder o Propaganda Effekt: Statements werden eher als wahr beurteilt, wenn sie vorher bereits gehört wurden Gilt auch wenn diese Statements beim ersten Hören als falsch beurteilt wurden o -