Ausgabe September 2014 - Sternwarte Bieselsberg

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Ausgabe 3/2014
Namen gesucht — Exoplaneten–Wettbewerb der IAU
Ritt auf dem Schneeball — ESAs Kometenmission Rosetta
Rangeklotzt — An den Grundfesten wird nicht mehr gerüttelt
Einfach mal abgedruckt — Kurioses im Sommerloch
Im Porträt: Paul Adrien Maurice Dirac
Die nächsten Veranstaltungen des AAP:
Vereinsinternes Sommerfest am 13. September
Kulinarische Spezialitätenwanderung in Bieselsberg am 14. September
2
Der Vorstand informiert
Der Vorstand informiert
Liebe Vereinskollegen,
einzuleiten bzw. abzuschließen. Auch müssen wir
nicht mehr zittern, ob das Seil brav auf den Rollen
bleibt oder auf Grund der Feuchtigkeit rutscht.
Während ich diese Zeilen schreibe laufen auch die
Vorbereitungen für die kulinarische Wanderung.
Noch sind es nicht genügend Helfer, aber ich hof­
fe, dass sich noch ein paar melden. Ist es denn so
schwierig, das mehr als eine Woche vorher mitzu­
teilen? Mir macht es jedenfalls nicht so viel Spaß
mehrfach nachfragen zu müssen!
Eventuell gehen wir im Herbst auch noch die Bo­
denplatte für das neue Gebäude an. Das hängt aber
von der Lust und Verfügbarkeit der Helfer ab.
Vielleicht hilft ja die Euphorie um das neue Tele­
skop um neue Energie freizusetzen?
Da wir in den nächsten Monaten auch wieder die
Vorträge planen wäre es nett, wenn sich der ein
oder andere melden würde wenn er auch einen der
Vereinsabende bereichern kann.
im Sommer passiert bei uns astronomisch Interes­
sierten ja meistens nicht so viel wie in anderen
Jahreszeiten weil uns die Beobachtungen fehlen.
In diesem Sommer kam auch noch das doch eher
bescheidene Astro­Wetter hinzu. Auf der anderen
Seite gab uns das einige Gelegenheit, an all den
anderen Dingen zu arbeiten, die wir eigentlich
schon lange machen wollten.
So gibt es wieder viele gute Neuigkeiten zur Mon­
tierung. Wir sind auf einem guten Weg und kom­
men der Fertigstellung immer näher. Jetzt sehen
wir tatsächlich das Licht am Ende des Tunnels
ganz deutlich, denn die meisten Arbeiten sind ab­
geschlossen. So wie es im Moment aussieht kön­
nen wir im Herbst tatsächlich eine Einweihungs­
party steigen lassen!
Auch an der Kuppel, in diesem Fall dem Kuppel­
spalt geht es in großen Schritten weiter. Der Ket­
tenantrieb wird vermutlich ebenso vollendet und Bis zum nächsten Mal, Euer
macht es und einfach, die Beobachtungsnächte Martin Tischhäuser
Editorial
Liebe Leser,
können wir ja wirklich bei der nächsten Pizza mal
unsere Gedanken schweifen lassen und einen Na­
men kreieren? Wer wollte nicht schon lange mal
einen Namen für ein Himmelsobjekt vergeben.
Wolfgang Schatz war auch wieder fleißig und prä­
sentiert uns einen Physiker, der die Wissenschaft
nachhaltig geprägt hat. Einen kleinen Teil davon
reißt er in seinem Artikel an und wer mehr erfah­
ren möchte findet viele weitere Details im Internet.
Ich bin mal gespannt, wie mein Artikel über den
Sommerloch­Artikel ankommt. Es löst bei mir im­
mer noch so eine Stimmung zwischen Kopfschüt­
teln und Lachen aus wenn ich den
Zeitungsschnipsel betrachte. Wie sorglos doch
manchmal Sachen übernommen werden.
dieses Mal haben wir jede Menge Artikel für Euch
zusammengestellt. Nachdem Rosetta nun endlich
an ihrem Ziel angekommen ist wollten wir Euch
natürlich auch brandaktuell von ihren ersten Er­
gebnissen berichten. Ich bin wirklich gespannt, ob
die ambitionierte Landung von Philae wirklich ge­
lingt und was wir dann aus nächster Nähe vom Ko­
meten lernen können.
Auch im restlichen Sonnensystem haben wir wie­
der viel Neues gefunden, über das wir gerne be­
richten wollten. Auch wenn man nicht damit
rechnet kann eine Routine manchmal zu einem
sehr spannenden Thema werden wie bei Chariklo.
Das macht Wissenschaft erst richtig interessant fin­
de ich.
Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe,
Martin stachelt uns auch an, doch mal über einen
Martin Tischhäuser
Namen für Exoplaneten nachzudenken. Vielleicht
Titelbild: Die beiden neuen Bänke an der Sternwarte
(Foto: © Tischhäuser)
Aus Wissenschaft und Forschung
3
Aus Wissenschaft und Forschung
Namen gesucht —
Exoplaneten–Wettbewerb der IAU
Klein und steinig, gigantisch groß und aus Gas:
Fast 2000 Planeten außerhalb unseres Sonnensys­
tems haben Forscher bereits entdeckt. Und es gibt
noch unvorstellbar viele mehr. Jetzt sollen einige
ferne Welten eigene Namen bekommen. Die Inter­
nationale Astronomische Union (IAU) startet dazu
einen Wettbewerb zur Benennung von 305 Exopla­
neten und ihrer Heimatsterne.
Bis jetzt bekommen die Himmelskörper reichlich
technische Bezeichnungen verpasst. Sie bestehen
aus dem Namen oder der Katalogbezeichung des
Sterns, um den die Planeten kreisen und einem an­
gehängten Kleinbuchstaben. Diese Buchstaben
werden dabei nach der Reihenfolge der Entde­
ckung vergeben. So kommen etwa Namen zustan­
de wie Kepler­10c oder CoRoT­4b, wegen der
Teleskope, die diese Planeten entdeckt haben.
Der neue Wettbewerb auf einer eigens eingerichte­
ten Webseite http://nameexoworlds.org soll prosai­
schere Ergebnisse liefern: In einem ersten Schritt
sollen Astronomieklubs und andere Interessen­
gruppen weltweit Vorschläge machen. Einzelperso­
nen dürfen das einstweilen noch nicht,
Interessenten können sich aber auf eine Art Warte­
liste setzen lassen. Von März 2015 an soll dann die
Öffentlichkeit über die Vorschläge abstimmen, wie
die IAU mitteilte.
Ein paar Regeln gibt es: So sollen die neuen Na­
men nicht mehr als 16 Buchstaben haben, im Ideal­
fall aus einem Wort bestehen, keine Haustiere,
Produkte oder lebenden Personen beschreiben und
auch nicht unflätig sein. Auch alles, was mit Poli­
tik, Geschichte oder Religion zu tun hat, ist tabu.
Exoplanet Kepler­186f —
Erdähnlicher Planet in
lebensfreundlicher Zone entdeckt
Die bisherigen wissenschaftlichen Bezeichnungen
für die Exoplaneten und ihre Heimatsterne sollen
auch in Zukunft gültig bleiben. Die umgangs­
sprachlichen Namen aus dem Wettbewerb sollen
parallel dazu als offizielle Bezeichnungen von der
IAU beschlossen werden.
Die Organisation ist seit ihrer Gründung 1919 für
die offizielle Benennung von Himmelsobjekten
zuständig. Es ist das erste Mal, dass sie einen der­
artigen Wettbewerb startet. Die Aktion solle dem
gestiegenen Interesse der Menschen an astronomi­
schen Entdeckungen Rechnung tragen und eine
breite Öffentlichkeit beteiligen, erläuterte die Uni­
on.
Abgestimmt wird über Planeten, die als sicher
nachgewiesen gelten. Denn neben den beinahe
2000 bekannten Himmelskörpern dieser Art gibt es
noch ebenso viele Kandidaten. Und in manchen
Fällen stellt sich dann heraus, dass ein vermuteter
Exoplanet doch gar keiner ist, so wie kürzlich bei
den Exemplaren namens Gliese 581 d und g. Die
galten einige Zeit sogar als potenzielle Erdzwillin­
ge.
Doch sie sind, so zeigten kürzlich Forscher um
Paul Robertson von der Pennsylvania State Uni­
versity im Fachmagazin Science, in Wahrheit wohl
nur eine Art optische Täuschung. Prozesse im
Stern sind demnach dafür verantwortlich, dass es
Veränderungen in seinem Lichtspektrum gab. Die
hatten die Forscher als Hinweise auf Planeten
fehlinterpretiert. Zweifel an den Beobachtungen
hatte es schon länger gegeben.
Falls euch also Freitagabends beim Pizzaessen die
Gesprächsthemen ausgehen sollten, wie wäre es
mit der Suche nach Planetennamen?
(ms)
Zwar haben Forscher bereits mehr als 100 Exopla­
neten entdeckt, die ebenso winzig sind wie die Er­
de, doch die befanden sich meist im Grillbereich.
Andere wiederum schweben zwar in der habitablen
Das Traumziel der Astronomie ist blau: Ein Planet, Zone, sind aber deutlich größer als die Erde. Jetzt
der genauso groß ist wie die Erde, reichlich Wasser ist es erstmals gelungen, einen Exoplaneten zu fin­
besitzt und Leben ermöglicht. Dazu muss er in per­ den, der beides hat: Die Ausmaße der Erde und
fektem Abstand seinen Heimatstern umkreisen. Ein einen lebensfreundlichen Abstand zu seinem Hei­
bisschen zu weit, und der Planet erstarrt in Kälte. matstern.
Ein bisschen zu nah, und er wird gegrillt.
Kepler­186f gehört, wie sein Name schon andeu­
4
Aus Wissenschaft und Forschung
Größenvergleich: Kepler­186f ist nur etwa zehn Prozent größer als die Erde. Er ist seinem Heimatstern
zwar näher als die Erde, doch dafür ist dieser auch kleiner und kühler als unsere Sonne.
tet, zu einem ganzen Planetensystem, in dem er der
fünfte und zugleich äußerste Planet ist. Sein
Durchmesser ist nur zehn Prozent größer als der
der Erde, schreiben die Forscher um Elisa Quinta­
na vom Seti–Institut in Mountain View (US–Bun­
desstaat Kalifornien) im Fachblatt Science. Dies
sei der erste eindeutig erdgroße Planet, der in der
bewohnbaren Zone eines anderen Sterns gefunden
wurde, erklärte Quintana. Das Kepler–Weltraumte­
leskop hat ihn erspäht, als er vor seinem Heimat­
stern vorbeigezogen ist und dessen Licht um eine
Winzigkeit abgedunkelt hat.
Bisher seien etwa 20 Exoplaneten in bewohnbaren
Zonen bekannt, heißt es in einer Mitteilung des Se­
ti–Instituts. Doch alle seien deutlich größer als die
Erde, weshalb man nicht sicher sein könne, ob sie
aus Fels oder aus Gas bestehen. Beim Kepler­186f
sei das anders: Bei einem Durchmesser von weni­
ger als dem 1,5­fachen der Erde ist es nach Anga­
ben von Astronom Thomas Barclay höchst
unwahrscheinlich, dass es sich um einen Gasplane­
ten handele.
Dass Kepler­186f tatsächlich existiert, und nicht
etwa ein Artefakt in den Teleskopdaten ist, er­
scheint ebenfalls nahezu sicher. Die Wahrschein­
lichkeit, dass Quintanas Team sich irre, liege bei
weniger als einem Prozent, meint Hans­Jörg Deeg
vom Instituto de Astrofìsica de Canarias. Kepler
186­f sei recht deutlich der am besten potentiell
bewohnbare und auch der erdähnlichste Planet un­
ter den bisher bekannten. Die Entdeckung sei da­
her sehr bedeutend, so Deeg. Und mit ihm ist nun
auch das Hauptziel des Kepler–Satelliten erreicht:
die Entdeckung bewohnbarer erdähnlicher Plane­
ten.
Allerdings erlauben heutige Teleskope noch keine
direkte Beobachtung der Atmosphäre des Planeten,
weshalb die Astronomen auch nicht sagen können,
ob es auf Kepler­186f wirklich Leben gibt. Dazu
müsste man dessen chemische Spuren im Licht­
spektrum der Gashülle nachweisen, wozu aber erst
die Instrumente der nächsten Generation, etwa das
derzeit im Bau befindliche James–Webb–Welt­
raumteleskop, in der Lage sein werden.
Doch selbst mit ihnen könnte es laut Astronomin
Quintana unmöglich sein, Leben auf Kepler­186f
nachzuweisen: Sein Heimatstern ist 490 Lichtjahre
von der Erde entfernt und damit womöglich zu
düster, um genauere Untersuchungen zu ermögli­
chen.
Eines aber scheint gewiss: Obwohl Kepler­186f
durchaus Leben beherbergen könnte, wäre er für
Menschen kein besonders angenehmes Ausflugs­
ziel. Der Grund dafür ist, dass der Planet im äuße­
ren Teil der habitablen Zone schwebt. Dort
bekommt er nach Berechnungen von Quintanas
Aus Wissenschaft und Forschung
5
Team nur etwa ein Drittel der Sonnenstrahlung ab,
die wir auf der Erde gewohnt sind. Deshalb müsste
die Atmosphäre bei weitem mehr Kohlendioxid be­
sitzen, so dass der Treibhauseffekt das Gefrieren
allen Wassers verhindert. Wenn man dort landet,
sollte man die Atemmaske nicht abnehmen, meint
Lisa Kaltenegger vom Max–Planck–Institut für
Astronomie in Heidelberg, die nicht an Quintanas
Studie beteiligt war. Allerdings sollte eine erhöhte
CO2–Konzentration für nicht–menschliches Leben
kein Problem sein.
Francesco Pepe, Planetenforscher am Astronomi­
schen Observatorium der Uni Genf, weist auf wei­
tere unbekannte Größen hin. Bisher seien nur der
Durchmesser des Planeten und seine Umlaufbahn
bekannt. Wie groß aber sind seine Masse und
Dichte, wie dicht ist seine Atmosphäre, und woraus
besteht sie? Gibt es dort überhaupt Wasser, auch
wenn die Temperaturen günstig sind? Solange die­
se Fragen nicht geklärt seien, könne auch die Frage
nach der Existenz von Leben nicht beantwortet
werden.
Das Seti–Institut hat Kepler­186f seit 2012, als es
bereits Hinweise auf ihn gab, mit dem Allen Teles­
cope Array ins Visier genommen und nach Funksi­
gnalen einer außerirdischen Zivilisation gefahndet.
Doch in einem breiten Frequenzbereich hörten die
Astronomen nichts als Stille. Die Hoffnung aufge­
ben möchten sie dennoch nicht: Um auf der Erde
empfangen zu werden, müssten die Aliens ihr Si­
gnal mit einem Sender verschicken, der 10­ bis 20­
mal stärker ist als das gigantische Radarteleskop in
Arecibo in Puerto Rico.
(ms)
Ritt auf dem Schneeball — ESAs
Kometenmission Rosetta
veröffentlichte die Organisation, die sich um die
Beobachtung von Asteroiden und Kometen küm­
mert, folgende Warnung: Ein bisher unbekannter
Himmelskörper war in den Datenbanken aufge­
taucht. Binnen weniger Tage würde er der Erde re­
Das Objekt namens 2007 VN 84 ließ das Minor
Planet Center Alarm schlagen. Im November 2007
Die 1:4 Modelle von Rosetta und Philae in ESAC, Madrid. Im Original misst Rosatte 2.8m x 2.1m x 2.0m
und die Philae Landeeinheit 1m x 1m x 1m. Die Solarpanelen haben eine Spannweite von 32m.
6
Aus Wissenschaft und Forschung
OSIRIS Aufnahme vom 6. August beim Erreichen des Kometen 67P/Churyumov­Gerasimenko.
kordverdächtig nahe kommen , selbst eine Kollisi­
on schien nicht ausgeschlossen. Mehrere Teleskope
hatten den kosmischen Geisterfahrer gesichtet.
Wie sich bald herausstellte, ging es aber nicht um
einen Himmelskörper auf Crashkurs, sondern um
die ESA­Sonde Rosetta. Sie sollte sich planmäßig
an unserem Planeten Schwung holen für ihre Reise
zu einem fernen Kometen. Astronom Denis Deni­
senko erkannte das als erster und zwang die Aste­
roidensucher zu einer Korrektur: 2007 VN 84
wurde aus den Verzeichnissen gestrichen. Gleich­
zeitig hatte die Rosetta­Mission weltweite Auf­
merksamkeit erlangt.
Rosetta, bereits am 2. März 2004 gestartet, war auf
dem Weg zum 1969 entdeckten Kometen
67P/Tschurjumow­Gerasimenko. Für einen Son­
nenumlauf benötigt der Komet sechs Jahre und 203
Tage. Um in dessen Umlaufbahn zu gelangen, hat
die Sonde eine komplexe Flugbahn ausgeführt,
wobei sie insgesamt dreimal an der Erde sowie
einmal bei Mars Schwung genommen hat. Seit ih­
rem Start hat Rosetta mehr als 6,4 Milliarden Kilo­
meter zurückgelegt.
Erste wissenschaftliche Erfolge feierte Rosetta bei
zwei Asteroidenpassagen: Steins im September
2008 sowie Lutetia im Juli 2010. Die stark ellipti­
sche Bahn um die Sonne führte das fliegende Ob­
servatorium dabei in abgelegene Winkel des
Sonnensystems, beinahe bis hinaus zur Jupiter­
bahn. Dort kommt nur noch wenig Strahlung von
der Sonne an. Und weil Rosetta ihren Strom aus­
schließlich durch 64 Quadratmeter messende So­
larzellen
bekommt,
entschieden
die
Missionsplaner, so gut wie alle Systeme an Bord
ab 8. Juni 2011 für genau 957 Tage auszuschalten,
bis der Abstand zur Sonne wieder geringer wurde.
Das gut eine Milliarde Euro teure Projekt steckt
voller Premieren und Superlative: Nie zuvor wurde
die Energie einer Raumsonde in so großer Son­
nenentfernung von Solarzellen geliefert. Noch nie
zuvor schwenkte eine Sonde auf eine Umlaufbahn
um einen Kometen ein. Und noch nie wurde ein
Forschungsmodul auf einem Kometen abgesetzt.
Am 20. Januar dieses Jahres hat sich Rosetta aus
rund 807 Millionen Kilometern Entfernung plan­
mäßig aus dem Tiefschlaf wieder zurückgemeldet.
7
Aus Wissenschaft und Forschung
Mehr als eine halbe Stunde brauchen die Signale
von der Sonde zur Erde. Am 28. März wurde auch
die Landeeinheit Philae mit Steuerkommandos
hochgefahren.
Insgesamt 21 Instrumente auf Rosetta (11) und
Philae (10) sollen den rund fünf mal drei Kilome­
ter großen Kometen untersuchen. Es geht um fun­
damentale Fragen, die nicht nur für eine Handvoll
Wissenschaftler interessant sind: Wer einen Kome­
ten untersucht, blickt auf die wahrscheinlich ältes­
ten, weitgehend unveränderten Reste der
gigantischen Staubscheibe, aus der vor 4,6 Milliar­
den Jahren unser Sonnensystem entstand. Sie sind
zu kalt und zu klein, ihre Schwerkraft ist zu gering,
als dass chemische oder geologische Prozesse sie
veränderten. So kann man auf Hinweise hoffen,
warum etwa die Planeten so aussehen, wie sie aus­
sehen. Und nicht nur das: Womöglich haben Ein­
schläge von Kometen nicht nur Wasser zur Erde
gebracht, sondern auch die Bausteine des Lebens.
Die Suche auf 67P/Tschurjumow­Gerasimenko
soll bei der Entschlüsselung dieser Rätsel helfen.
Daher auch die Namen der Gerätschaften: Rosetta
erinnert an den Stein, der dem französischen
Ägyptologen Jean­François Champollion einst bei
der Dekodierung der Hieroglyphen half. Und Phil­
ae erinnert an einen auf einer Insel im Nil gefun­
den Obelisken, der dabei ebenfalls nützlich war.
Aufnahmen des Kometen 67/Tschurjumov­Gerasi­
menko von Ende April zeigen eine Staubwolke um
den Himmelskörper, wie das Max­Planck­Institut
für Sonnensystemforschung in Göttingen mitteilte.
Diese sogenannte Koma reiche rund 1300 Kilome­
ter ins All hinaus. Der Komet ist also in einer Ent­
fernung von 600 Millionen Kilometer von der
Sonne erwacht. Nähern sich Kometen unserem
Zentralgestirn, verdampfen leichtflüchtige Gase
von ihrer Oberfläche und reißen Fontänen aus
winzigen Staubteilchen mit sich. Dass 67/Tschur­
jumov­Gerasimenko schon früh aktiv geworden
ist, bietet den Forschern die Gelegenheit, Staub­
entwicklung und Strukturen innerhalb der Koma
bereits in einer frühen Phase der Rosetta­Mission
zu untersuchen. Rosetta musste die Staub­ und
Gaswolke des Kometen passieren.
Am 6. August hat die Sonde den Zielkometen
67P/Tschurjumow­Gerasimenko erreicht und kar­
tografiert seitdem die Oberfläche des Kometen.
Rosetta fliegt nun auf einer Art Triangelpfad. Über
drei Arme, die je ca. 100 Kilometer lang sind wird
sie sich dem Kometen nähern. Für jeweils 100 Ki­
lometer braucht sie auf der Route etwa drei bis vier
Tage. Keine Raumsonde war jemals so nah an ei­
nem Kometen. Abhängig von der Gasentwicklung
des Kometen könnte der Abstand sogar auf bis zu
10 km Abstand verringert werden. Von Umlauf­
bahn kann allerdings noch kaum eine Rede sein:
Die Anziehungskraft ist zu gering und so muss
Rosetta aktiv um den Kometen gesteuert werden
— 1670 kg Treibstoff stehen für diese Manöver
bereit.
Am 26. August wurden fünf mögliche Stellen für
die erste Kometenlandung überhaupt ausgewählt.
Sie sind auf den Fotos des Kometen mit den Buch­
staben A, B, C, I und J gekennzeichnet. Am besten
flach und möglichst viel Sonnenlicht, das sind die
Anforderungen an den Landeplatz für Philae. Das
spektakuläre Manöver auf 67P/Tschurjumow­Ge­
rassimenko ist für den 11. November geplant.
Dann wird der Komet etwa 450 Millionen Kilo­
meter (rund 3 Astronomische Einheiten) von der
Sonne entfernt sein.
Ein Problem bei dem Manöver ist die Unsicherheit
bei der Navigation des Landers Philae. Auch wenn
Die fünf mögliche Landeplätze auf dem Kometen.
8
Aus Wissenschaft und Forschung
die ESA­Forscher einen fixen Punkt auswählen,
könnte Philae innerhalb einer Ellipse mit einer Flä­
che von etwa einem Quadratkilometer um diesen
Punkt herum landen. Das entspricht immerhin ei­
nem Zehntel der Kometenoberfläche. Daher ist es
wichtig, dass sich in diesem Bereich weder große
Gesteinsbrocken noch tiefe Risse befinden.
Das Landemanöver muss Philae selbstständig
durchführen, denn wegen der großen Entfernung
und der langen Laufzeit der Funksignale ist eine
Unterstützung von der Erde aus nicht möglich. Ei­
ne Fläche von knapp drei Metern Durchmesser
braucht Philae zum Aufsetzen seiner drei Standfü­
ße. Vom Boden bis zur Unterkante des Landers
sind 40 Zentimeter Platz. Zudem muss der Lande­
platz mindestens sechs Stunden Sonnenlicht pro
Rotationsdauer des Kometen von 12,7 Stunden ha­
ben damit alle geplanten wissenschaftlichen Expe­
rimente durchgeführt werden können. Auch Philae
bezieht alle Energie aus Solarzellen.
Eine Kometenlandung birgt mehr Schwierigkeiten
als eine Mond­ oder Marslandung. Hauptproblem
neben der schnellen Eigenrotation ist die geringe
Schwerkraft. Philaes knapp hundert Kilogramm
Masse entsprechen dort nur noch drei Gramm Ge­
wicht. Eine starke Gasfontäne könnte den Lander
davon pusten, bevor er die Oberfläche erreicht. Zu­
dem ist nichts über die Oberflächenbeschaffenheit
bekannt. Der Komet kann weich sein wie Pulver­
schnee oder hart wie Gletschereis.
Spüren Philaes Sensoren Bodenkontakt, unter­
nimmt der Lander einiges, um diesen nicht wieder
zu verlieren: Eine Gasdüse wird gezündet, die
Philae Richtung Boden drückt und zwei Ankerhar­
punen werden ausgelöst. Zusätzlich sollen sich
Eisschrauben in den Boden bohren. Fatal für die
geplanten Messungen wäre eine starke Schräglage
oder ein überschlagen. Sollte der Lander komplett
versinken, gäbe es auch kaum Daten.
Untersuchen mit dem Alice­Instrument ergaben
dass es keine größeren Eisflächen auf der Kome­
tenoberfläche gibt. Weil der Komet recht weit ent­
fernt von der Sonne ist, hatten die Wissenschaftler
eigentlich mehr Eis dort erwartet. Die Oberfläche
ist vor allem sehr, sehr dunkel, mit Ultraviolett­
strahlung betrachtet ist sie sogar schwärzer als
Kohle. In der Atmosphäre des Kometen fand Alice
allerdings sowohl Wasserstoff als auch Sauerstoff.
Auf dem Rücken des Kometen soll Philae begleitet
von Rosetta Richtung Sonne fliegen. Bis August
2015 wird das Dreiergespann den sonnennächsten
Punkt erreichen und sich dem Feuerball auf 195
Millionen Kilometer nähern. Dabei wird die Akti­
vität auf dem Kometen durch die Sonnenwärme
beträchtlich zunehmen. Was genau dabei auf dem
Schweifstern passiert, sollen die Messgeräte von
Rosetta und Philae aufzeichnen. Philae wird wohl
den Wärmetod erleiden, die kreisende Sonde hin­
gegen könnte die Sonnenpassage noch Monate
überleben. Der Treibstoff könnte bis Juli 2016 rei­
chen. Das allerdings ist nur eine Schätzung: Eine
Tankanzeige gibt es nicht.
(ms)
Fernster Zwergplanet — Forscher
entdecken Außenseiter im
Sonnensystem
Chadwick Trujillo vom Gemini–Observatorium
auf Hawaii und Scott Sheppard von der Carnegie
Institution in Washington stellen ihre Entdeckung
im britischen Fachjournal Nature vor.
Sie vermuten, dass 2012 VP113 größtenteils aus
Eis besteht und von seiner Schwerkraft in eine an­
nähernd runde Form gezwängt wird. Die ist eine
wichtige Voraussetzung, um ihn den Zwergplane­
ten zuzuordnen.
Etwas weniger weit von der Sonne entfernt zieht
Sedna seine Bahnen, der bislang als fernster
Zwergplanet galt. Bis zum Fund von 2012 VP113
sei nicht klar gewesen, ob es sich bei Sedna um
einen Einzelgänger handele, argumentieren die
Entdecker. Rund 600 Millionen Kilometer sind die
beiden voneinander entfernt.
Einen richtigen Namen hat er noch nicht, dafür ist
2012 VP113 eine kleine Sensation, und zwar buch­
stäblich: Der neu entdeckte Zwergplanet ist mit et­
wa 450 Kilometern Durchmesser ziemlich klein.
Und er ist der fernste bekannte Zwergplanet in un­
serem Sonnensystem. Jedenfalls zurzeit. Denn sei­
ne Entdeckung lässt die Wissenschaftler vermuten,
dass es noch einen weiteren Planeten am Rande
unseres Sonnensystems gibt.
2012 VP113 kommt der Sonne nie näher als rund
zwölf Milliarden Kilometer. Das ist rund 80­mal so
weit, wie die Erde von der Sonne entfernt ist.
Aus Wissenschaft und Forschung
9
Ziemlich
klein
und sehr weit weg:
2012
gehört trotzdem zu unserem Sonnensystem.
Die Autoren
haben
hochgerechnet,
dass es
in VP113
die­ kamen.
ser Region, der sogenannten inneren Oortschen Die Entdeckung ist ein Motivationsschub für die
Wolke, sogar rund 900 Himmelskörper mit Durch­ Forscher: Die Suche nach diesen entfernten Ob­
messern von mehr als tausend Kilometern geben jekten der inneren Oortschen Wolke sollte fortge­
könnte. Oder sogar noch größere: Einige dieser führt werden, weil sie viel darüber verraten
Objekte könnten in der Größe sogar mit Mars oder können, wie sich unser Sonnensystem gebildet und
Erde konkurrieren, meint Sheppard.
entwickelt habe, erläutert Sheppard in einer Mit­
Die Ähnlichkeit der Umlaufbahnen der kleinen teilung der Carnegie Institution.
Planeten Sedna und 2012 VP113 lege nahe, dass es Das Sonnensystem lässt sich einteilen in die inne­
viel weiter außen einen noch unbekannten Planeten ren Gesteinsplaneten Merkur, Venus, Erde und
mit mindestens der zehnfachen Erdmasse gebe. Mars, die äußeren Gasriesen Jupiter, Saturn, Ura­
Dieser könnte mit seiner Schwerkraft Objekte wie nus und Neptun sowie den Kuiper–Gürtel aus Tau­
die beiden Zwergplaneten aus ihrer ursprünglichen senden eisigen Objekten, zu denen auch der zum
Bahn werfen und in die innere Oortsche Wolke ka­ Zwergplaneten degradierte Pluto zählt. Der Kui­
tapultieren. Neben der Suche nach diesem äußeren per–Gürtel reicht etwa bis zur 50­fachen Entfer­
Planeten wollen die Wissenschaftler nun klären, nung der Erde zur Sonne.
wie Sedna und 2012 VP113 in ihre Umlaufbahnen
(ms)
Zwerg der Ringe — Beringter
Zentauer Chariklo
Mit einem Team von Dutzenden Astronomen aus
der ganzen Welt bereitete Colin Snodgrass vom
Göttinger Max­Planck­Institut für Sonnensystem­
forschung viele Monate lang die Beobachtung des
Kleinplaneten vor. Eigentlich wollten sie wissen,
wie groß Chariklo ist, und mit etwas Glück berech­
nen, wie schnell er sich dreht. Ein paar Routi­
ne–Daten, was der moderne Astronom halt so
braucht.
Am 3. Juni 2013 richtete das Team daher Telesko­
pe in sieben Observatorien in Südamerika auf Cha­
riklo. In dieser Nacht schob sich der Kleinplanet
zwischen die Erde und einen hellen Stern. Ver­
deckt er den Stern, kommt dessen Licht auf der Er­
de nur noch abgeschwächt an, hochauflösende
Kameras können diese Abschattung beobachten.
15 bis 20 Minuten haben sie dafür Zeit.
Es geschah etwas Merkwürdiges: Tatsächlich ver­
dunkelte sich der Stern nicht nur einmal, sondern
mehrfach. Als die Astronomen die Daten der Tele­
skope zusammengeführt hatten, blieb nur ein logi­
scher Schluss übrig: Chariklo ist von zwei
filigranen Ringen umgeben. Dieses Phänomen gibt
es in unserem Sonnensystem sonst nur bei den
Gas–Planeten Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun.
Die Ringe bestehen aus Eis. Das erklärt, wieso bei
früheren Beobachtungen des Kleinplaneten
manchmal Wasser gemessen wurde, und manchmal
nicht. Als würde man ein Blatt Papier von der Seite
betrachten, sind die flachen Ringe aus manchem
Winkel fast nicht zu erkennen. Der innere Ring ist
sieben Kilometer breit, der äußere drei.
Ringe aus Eis halten sich vielleicht einige tausend
Jahre um einen Kleinplaneten mit so geringer
Schwerkraft. Nur ein Blinzeln in astronomischer
Zeitrechnung. Sie genau in diesem Moment zu
entdecken, ist sehr unwahrscheinlich. Monde
könnten das System stabilisieren, dann halten sich
die Ringe mehrere Millionen Jahre. Es ist ein un­
10
erwarteter Fund.
Da war sehr viel Glück dabei, sagt Snodgrass.
Manchmal investierten sie unglaublich viel Zeit in
die Vorbereitung eines Projekts. Und dann schau­
ten sie hoch und fänden etwas durch Zufall.
Chariklo ist mit einem Durchmesser von etwa 250
Kilometern der größte unter der Asteroiden–Grup­
pe der Zentauren. Trotzdem: Seine Ringe bleiben
nur stabil, so lange er einsam durchs Weltall kreist.
Chariklos Anziehungskraft ist gering, ein anderes
Objekt würde die leichten Partikel in den Ringen
aus der Bahn werfen. Etwas mehr als 62 Jahre
braucht er, um die Sonne zu umrunden und dabei
Aus Wissenschaft und Forschung
kommt er keinem der großen Planeten wirklich
nahe.
Viele Fragen bleiben offen. Entstanden die Ringe
bei einer Kollision? Wie alt sind sie? Snodgrass
zufolge wird die Entdeckung Astrophysiker noch
jahrelang beschäftigen und das Verständnis solcher
Ringe verändern. Um sie weiter erforschen zu
können, warten die Forscher nun darauf, dass Cha­
riklo wieder einen Stern passiert. Das ist gar nicht
so selten, denn er bewegt sich zurzeit in einem sehr
gedrängten Bereich des Himmels.
(ms)
So schön kann der Blick ins All sein, stünde man auf dem Asteroiden Chariklo wie in dieser eine künstle­
rische Darstellung. Ihn umkreisen zwei filigrane Eisringe. Eigentlich dürften sie nur über wenige tausend
Jahre bestehen. Deshalb vermuten die Forscher, dass sie von Monden in Position gehalten werden.
Mondentstehung live — Mysteriöses
Objekt in Saturnringen entdeckt
of London hatte als erster die seltsam eckige
Struktur am normalerweise runden Rand des soge­
nannten A–Rings entdeckt.
Eigentlich war es ein Routineeinsatz, als die Wurde der Planetenforscher Zeuge der Geburt ei­
Raumsonde Cassini im April 2013 den kleinen Sa­ nes neuen Mondes? In Gestalt, Helligkeit und
turnmond Prometheus fotografierte. Doch auf den Ausdehnung sei kein weiteres Objekt dieser Art in
Fotos entdeckten Astronomen eine Überraschung: den Hauptringen Saturns bekannt, schreiben die
ein ominöses Objekt in den Saturnringen. Es konn­ Forscher nun in einem Artikel im Fachblatt Icarus.
te keinem der bekannten Monde zugeordnet wer­ Klar ist, dass es sich um etwas Kleines handelt, der
den. Carl Murray von der Queen Mary University Durchmesser dürfte kaum einen Kilometer betra­
Aus Wissenschaft und Forschung
gen. Damit ist das Objekt zu winzig, um von den
Kameras direkt aufgelöst zu werden. Trotzdem
wird es durch den Einfluss sichtbar, den es auf die
benachbarten Ringpartikel ausübt. Dort entsteht ei­
ne Zone, die 20 Prozent heller ist als das Ringma­
terial der Umgebung.
Nachdem die Forscher erst einmal auf das obskure
Etwas aufmerksam geworden waren, fanden sie es
auf vielen Fotos, die Cassini früher schon von der
gleichen Stelle der Ringe geschossen hatte. Insge­
samt liegen 107 fotografische Sichtungen zwischen
Mai 2012 und November 2013 vor, schreiben Mur­
ray und seine Kollegen. Auf den jüngeren Fotos
glauben die Forscher mehrere Objekte auszuma­
chen, das könnte auf eine gewisse Fragmentierung
in dieser Zeitspanne hindeuten; weiterhin berichten
sie über leichte Bahnänderungen.
Seit dem 17. Jahrhundert sind die Saturnringe be­
kannt, heute weiß man, dass sie überwiegend aus
Wassereis bestehen. Das Ringsystem setzt sich aus
Tausenden, teils unterschiedlich hellen Ringen zu­
sammen. Größere Gruppen bilden die Hauptringe,
der A–Ring ist der äußerste von ihnen. Auffällig
sind unterschiedlich breite Lücken in den Ringen,
die von nahe kreisenden Monden geschaffen wur­
den.
Die Saturnmonde, von denen 62 bekannt sind, so­
wie die anderen Monde im Sonnensystem sollen
etwa zur gleichen Zeit wie ihre Heimatplaneten
entstanden sein, also vor 4,5 Milliarden Jahren.
Das ist zumindest die gängige Lehrmeinung. Doch
gilt das Mantra auch für kleine Monde? Oder läuft
die Mondfabrik des Sonnensystems noch?
Jürgen Schmidt von der Universität Oulu in Finn­
land hält es für möglich, dass Murray einen künfti­
Saturnmond Prometheus: Das kleine Objekt war
das urspüngliche Ziel der Beobachtungen der
Astronomen, dabei entdeckten sie die mysteriöse
Struktur am Rande des A–Rings.
11
Struktur am normalerweise runden Rand des
A–Rings: Es könnte sich um einen entstehenden
Mond handeln.
gen Mini–Mond des Saturn gefunden hat. Der
Experte für die Dynamik planetarer Ringe ist von
dem Fund fasziniert: Da scheine sich etwas zu bil­
den, das vor kurzem noch nicht da war. Schmidt
hält es für möglich, dass das A–Ring–Objekt bald
nach außen driftet, also die Ringe verlässt. Schon
jetzt ist es weniger als zehn Kilometer von der
Ringkante entfernt.
Schmidt bezieht sich dabei auf eine neue Theorie
eines Forscherteams um Sebastien Charnoz von
der Universitè de Paris–Diderot. Diese besagt, dass
viele Monde des Saturn, womöglich auch Monde
anderer Planeten, einst in Ringen geboren wurden.
Besonders plausibel ist die Theorie für kleinere
Exemplare wie etwa den Mond Prometheus. Der
langgestreckte 140–Kilometer–Brocken wäre
demnach deutlich jünger als Saturn selbst.
Bereits 2010 hatten die französischen Forscher in
Nature ihre Computersimulationen vorgestellt, die
zeigten, dass sich solche Kleinmonde aus Ringma­
terie geformt haben könnten. Die Modellrechnun­
gen reproduzierten erfolgreich die auffällige
Architektur des Systems der kleinen Saturnmonde:
Je weiter entfernt vom Saturn ein Trabant kreist,
desto mehr Masse hat dieser Mond. Auch die sehr
geringe innere Dichte der Kleinmonde, die auf
reichlich Hohlräume deutet, spreche für das locke­
re Zusammenbacken aus Ringmaterie, führte das
Charnoz–Team damals aus. Bis in geologisch jün­
12
gere Zeit sollen solche Ringgeburten angedauert
haben.
Oder sogar bis zum heutigen Tag? Charnoz sieht
seine Theorie nun durch den Fund des Objekts im
A–Ring gestärkt: Er denke, das sei in voller Über­
einstimmung mit unserem Modell. Doch mahnt er
gleichzeitig zur Besonnenheit: Ein echter Beweis,
dass sie richtig lägen, sei es noch nicht. Auch
Ringexperte Schmidt scheut endgültige Aussagen:
Es könne noch Jahre dauern, bis das letzte Beweis­
Speckgürtel — Kosmische
Leuchtfeuer verraten Verdickung
unserer Heimatgalaxie
Astronomen haben auf der anderen Seite der
Milchstraße fünf veränderliche Sterne entdeckt, die
neues Licht auf die Struktur unserer Heimatgalaxie
werfen. Diese sogenannten Cepheïden sind die ers­
ten Sterne, die eine vermutete Verdickung der äu­
ßeren galaktischen Scheibe bestätigen, berichtet
die Gruppe um Patricia Whitelock vom Südafrika­
nischen Astronomischen Observatorium in Kap­
stadt im britischen Fachblatt Nature.
Die genaue Struktur der Milchstraße ist schwer zu
bestimmen, weil es keine Möglichkeit gibt, einen
Blick von außen auf unsere Heimatgalaxie zu wer­
fen. Bekannt ist jedoch, dass die Milchstraße eine
Spiralgalaxie ist und sich unser Sonnensystem in
Aus Wissenschaft und Forschung
stück für diese Hypothese erbracht sei. Die Belege
könnten von der Cassini–Sonde kommen. Zwar ist
ihr Ende für das Jahr 2017 geplant, dann soll sie
nach 13 Dienstjahren am Saturn in dessen Wol­
kenmeer gelenkt werden, um dort als Feuerball zu
verglühen. Doch kurz zuvor wird sie den geheim­
nisvollen Ringen sehr nahe kommen, eine einmali­
ge Chance für die Ringforscher.
(ms)
einem äußeren Spiralarm befindet. Insbesondere
von der gegenüberliegenden Seite der Galaxie gibt
es allerdings kaum Informationen, weil das dicht
gepackte galaktische Zentrum den Blick weitge­
hend versperrt.
Forscher haben jedoch ober­ und unterhalb des ga­
laktischen Zentrums Wasserstoffgas beobachtet,
was auf eine Verdickung der äußeren galaktischen
Scheibe auf der anderen Seite der Milchstraße hin­
weist. Jetzt konnte das Team um Whitelock erst­
mals fünf Sterne identifizieren, die sich im Bereich
dieser vermuteten Verdickung befinden.
Die entdeckten Körper gehören zu einer speziellen
Klasse der veränderlichen Sterne, den Cepheïden.
Bei diesen schwankt die Helligkeit umso langsa­
mer, je größer ihre durchschnittliche Helligkeit ist.
Aus der Schwankungsdauer lässt sich daher die
absolute Helligkeit dieser Sterne bestimmen. Aus
Aus Wissenschaft und Forschung
ihrer scheinbaren Helligkeit am Nachthimmel er­
gibt sich direkt ihre Entfernung. Cepheïden eignen
sich daher sehr gut, um Entfernungen im Weltall
zu bestimmen, und werden auch als kosmische
Leuchtfeuer bezeichnet.
Die fünf fernen Leuchtfeuer liegen den Analysen
zufolge im Bereich der vermuteten Verdickung auf
der gegenüberliegenden Seite der Milchstraße:
rund 3000 bis 6000 Lichtjahre ober­ und unterhalb
der galaktischen Scheibe und 40 000 bis 70 000
Lichtjahre vom galaktischen Zentrum entfernt. Die
Virtueller Mondspaziergang — XXL­
Zoomfoto vom Mondnordpol
Möchtegern–Astronauten können den Nordpol des
Mondes jetzt erkunden — auf einem Foto­Mosaik
von gigantischen Ausmaßen. Gut, dass man in das
Foto hinein­ und herauszoomen kann, ohne gleich
das ganze Bild auf einmal vor sich zu haben. Denn
das wäre eine echte Herausforderung. Das Mosaik
des Mond­Nordpols, das die NASA jetzt veröffent­
licht hat, besteht aus 10.581 Einzelbildern, die mit
den beiden Engwinkel–Kameras des Lunar Recon­
naissance Orbiter (LRO) aufgenommen wurden.
Vier Jahre dauerte es laut NASA, bis der Satellit
alle Einzelbilder geschossen hatte. Herausgekom­
men sei eines der größten Mosaikfotos überhaupt.
Die Auflösung des Riesenbildes liegt bei zwei Me­
13
Sterne seien mit einem Alter von weniger als 130
Millionen Jahre vergleichsweise jung. Die Anwe­
senheit von derart jungen Sternen so weit von der
galaktischen Scheibe entfernt sei ungewöhnlich,
ließe sich aber gut mit der vermuteten Verdickung
der galaktischen Scheibe auf der anderen Seite der
Milchstraße erklären, schreiben die Forscher.
(ms)
14
Aus Wissenschaft und Forschung
tern pro Bildpunkt. Die Fläche, die in diesem enor­
men Detailreichtum zu sehen ist, umfasst 2,54 Mil­
lionen Quadratkilometer. Das entspricht in etwa
der Größe von Deutschland, Frankreich, Spanien,
Italien, Großbritannien, österreich, Polen und der
Schweiz zusammengenommen. Mit Hilfe der
Zoom–Funktion kann man sich entweder einen
weiten Überblick verschaffen oder so nahe auf die
Mondoberfläche hineinzoomen, dass man beinahe
einen virtuellen Spaziergang unternehmen könnte.
Rausgekugelt — Schwarzes Loch
wirft ganzen Sternhaufen aus Galaxie
einer Schleuder weggeschossen worden. Zwar sei­
en sicher viele der äußeren Sterne von den
Schwarzen Löchern „abgepflückt" worden, doch
der dichte Kern sei offenbar intakt geblieben.
Die Astronomen hatten seit Jahren die Umgebung
von M87 untersucht und dabei auch die Eigenge­
schwindigkeit der Kugelsternhaufen analysiert. Sie
hätten nicht erwartet, irgendetwas zu finden, das
sich so schnell bewegt, betont Co–Autor Jay Stra­
der von der Michigan State University. Der Ku­
gelsternhaufen rast nach Berechnungen der
Forscher mit rund 1025 Kilometern pro Sekunde
auf die Erde zu — das entspricht fast 3,7 Millionen
km/h. Sie nennen ihn deshalb HVGC­1 für Hyper­
velocity Globular Cluster 1 (Hypergeschwindig­
keits–Kugelsternhaufen 1). Sorgen braucht sich
deshalb auf der Erde allerdings niemand zu ma­
chen. Die Galaxie M87 ist rund 54 Millionen
Lichtjahre entfernt. Der Sternhaufen bräuchte also
fast 16 Milliarden Jahre, um hier anzukommen.
Ein amerikanisch–chinesisches Team berichtet im
selben Fachjournal über die Entdeckung des bis­
lang nächstgelegenen Ausreißer–Sterns in unserer
Milchstraße. Er rast in rund 42.000 Lichtjahren
Entfernung von der Erde mit immerhin rund 1,8
Millionen Kilometern pro Stunde aus unserer Ga­
laxie hinaus.
Der Ausreißer sei vermutlich einmal Teil eines
Doppelsternsystems gewesen, das dem Schwarzen
Loch im Zentrum der Milchstraße zu nahe gekom­
men sei. Dabei sei der eine Teil des Doppelstern­
systems
eingefangen
und
der
andere
herausgeschleudert worden, so Zheng Zheng von
der University of Utah. Aus der Bahn des schnel­
len Sterns ließen sich Rückschlüsse sowohl auf das
zentrale Schwarze Loch der Milchstraße als auch
auf ihre Hülle aus unsichtbarer Dunkler Materie
ziehen.
(ms)
Es ist nicht ein Stern, es sind nicht Dutzende, son­
dern vermutlich Tausende: Ein ganzer Kugelstern­
haufen wurde mit enormer Wucht aus einer
Riesengalaxie in unserer kosmischen Nachbar­
schaft geschleudert.
Er rast jetzt mit mehr als drei Millionen Kilome­
tern pro Stunde aus dem Sternsystem heraus, be­
richten Forscher vom Harvard–Smithsonian Center
for Astrophysics (CfA) im Fachblatt Astrophysical
Journal Letters. Der ausgestoßene Kugelsternhau­
fen werde für immer durchs leere Weltall zwischen
den Galaxien driften.
Astronomen sind früher bereits auf ausgerissene
Sterne gestoßen, aber dies ist das erste Mal, dass
sie einen ausreißenden Sternhaufen entdeckt ha­
ben, erläutert Hauptautor Nelson Caldwell. Ku­
gelsternhaufen sind runde Ansammlungen von
üblicherweise Tausenden meist uralten Sonnen. Sie
gelten als Relikte aus dem jungen Universum. Un­
sere Heimatgalaxie, die Milchstraße, beherbergt et­
wa 150 Kugelsternhaufen. Die Riesengalaxie mit
der Katalognummer M87, bei der die Forscher den
kosmischen Ausreißer entdeckt haben, besitzt mehr
als 10.000 dieser Objekte.
Warum die Galaxie den Kugelhaufen ausgestoßen
hat, ist nicht geklärt. Die Forscher spekulieren,
dass sich im Zentrum von M87 zwei gigantische
Schwarze Löcher befinden. Eines von ihnen wurde
schon vor Jahren auf kaum vorstellbare 6,6 Milli­
arden Sonnenmassen vermessen. Damit war es
zeitweise das schwerste bekannte Objekt im Uni­
versum. Das zweite Schwarze Loch könnte durch
einen Zusammenstoß mit einer anderen Galaxie an
seinen Platz gekommen sein.
Möglicherweise sei der Kugelsternhaufen den
Schwarzen Löchern später dann zu nahe gekom­
men, so die Wissenschaftler. Dabei sei er wie mit
Link zur Mondnordpolkarte:
http://lroc.sese.asu.edu/images/gigapan
(ms)
Sternwarten
15
Sternwarte Bieselsberg
Rangeklotzt ― An den Grundfesten
wird nicht mehr gerüttelt
In der letzten Astro­News konnten wir Teil eins der
Arbeiten an der Montierung vorstellen, hier kommt
nun Teil zwei der Mission „Neues Fernrohr“. Fort­
setzung folgt (keine Angst, geplant ist wie bei gu­
ten Büchern nur eine Trilogie).
Über das Metallgerippe, das die Verbindung des
neuen Sockels an den bestehenden Grundsockel
bildet wurde ja schon berichtet. Am oberen Ende
dieses Gerüsts ist die Grundplatte der Montierung
befestigt, auf die am Ende der Montierungsblock
montiert wird. Da wir bei diesem nur ein gewisses
Spiel haben was die Verstellmöglichkeiten in hori­
zontaler und vertikaler Richtung angeht muss diese
Grundplatte schon recht genau in Nord­Südrich­
tung bzw. eben ausgerichtet sein.
Um dies zu gewährleisten trafen sich Werner und
Bernd und Uwe beim Anmischen des letzten Kübels
Beton, der mit viel Liebe angerührt wird.
Klar, dass bei einer solchen Gelegenheit die
Jüngsten mit Feuer und Flamme dabei sind!
Armin an einem halbwegs wolkenlosen Abend um
mit Hilfe einer Wasserwaage und einer von Armin
angefertigten Zusatzkonstruktion für einen Polsu­
cher diese grobe Ausrichtung zu erledigen. Er­
staunlicherweise war die Vorausrichtung am Tage
schon recht genau gelungen, so dass nach nur ge­
ringen Änderungen bereits die Ausrichtung erle­
digt war.
Die Holzverschalung musste ebenfalls gut kon­
struiert sein. Wir wollten auf keinen Fall beim An­
bringen der Montierung eine Überraschung erleben
und so hatte Armin schon ausgetüftelt, wie der So­
ckel aussehen muss, damit hinterher weder Antrieb
noch Achsen am Sockel anschlagen. Außerdem
bekam der Sockel noch eine zweite schräge Seite
damit eventuelle Schwingungen möglichst schnell
abklingen. Eine Herausforderung beim Sockel war
aber die Einfüllöffnung für den Beton. Da wir die
Grundplatte oben nach der Ausrichtung am Platz
16
Sternwarten
lassen mussten und wir sie auch nicht nach dem
Einfüllen ausrichten konnten blieb uns nicht die
Möglichkeit, den Beton von oben einzufüllen. Da­
für musste ein seitlicher Stutzen angebracht wer­
den, der etwas über dem höchsten Punkt als
Einfüllöffnung dienen konnte.
Am 26. Juli war es dann endlich soweit und wir
trafen uns an der Sternwarte um uns die Hände
schmutzig zu machen. Sechseinhalb Helfer standen
bereit, den Sockel zu gießen. Diese große Zahl an
Helfern war optimal, denn so konnten wir eine her­
vorragende Arbeitsteilung erreichen. Drinnen durf­
ten sich zwei damit herumschlagen, den Beton
einzufüllen und zu verdichten während zwei sich
damit herumplagten, den Beton anzurühren. Die
restlichen sorgten für den reibungslosen Ablauf
und schleppten den fertig angerührten Beton nach
innen und versorgten die Anrührer mit frischem
Material. So ging auch alles viel schneller als ge­
plant und schon nach etwa zwei Stunden waren wir
fertig und der betoniererfahrene Bernd war noch
gar nicht so richtig in Fahrt gekommen.
Das gab uns aber viel Zeit das Endergebnis zu be­
wundern und über weitere Schritte zu plaudern.
Dann kam endlich auch der gemütliche Teil des
Tages mit einem anständigen Grillen, von dem uns
auch ein bisschen Wind und Regen nicht abhalten
konnte. Grillmeister Armin schmiss den Grill in
bewährter Manier an und in kürzester Zeit konnten
wir unsere Speisen genießen. Eigentlich wollten
wir auch warten bis der Beton etwas angezogen hat
um die Einfüllöffnung samt Beton zu entfernen,
aber ganz so schnell ging es leider nicht. Werner
und Armin kamen extra noch einmal am Abend um
dies zu erledigen.
Schon ein paar Tage danach entfernten wir auch
die Verschalung und begutachteten unser Werk: es
sah gut aus! Nur um die abgebaute Einfüllöffnung
musste noch etwas Material zum Glätten ange­
bracht werden, damit der Sockel später nach dem
Abschleifen und Anstreichen schön glatt aussieht.
Nun bleibt uns eben noch das Warten bis der Beton
voll belastbar ist. Damit wollen wir lieber eine
Woche länger warten als zu kurz, denn er ist schon
für die Ewigkeit gedacht.
Je nach Verfügbarkeit der Helfer werden wir aber
Ende September / Anfang Oktober mit dem letzten
Abschnitt beginnen und den Sockel mit der Mon­
tierung krönen.
(mt)
Mission erfolgreich, da kommt Freude auf
Sternwarten
17
Aus Seil mach Kette —
Arbeitserleichterung in Sicht
Das Material für den Kettenantrieb der Kuppel ha­
ben wir schon länger beschafft. Bisher waren uns
aber die anderen Projekte wichtiger, so dass dieses
Thema immer zurückgestellt wurde. Im Zuge der
Arbeiten an der Montierung haben Jürgen Wum­
mel und Armin Lindenmann sich aber auch dieses
Projektes wieder angenommen. Schließlich war es
vor allem im Winter recht schwierig, den Kuppel­
spalt auf­ und wieder zuzumachen und die Seile
manchmal die einzige Lösung wenn es mal wieder
klemmte.
Neben den vorhandenen Materialien mussten noch
einige weitere Halterungen gefertigt werden, wel­
che die Führungsschienen für die Ketten in Positi­
on halten. Auch der Mitnahmemechanismus wurde
noch mal etwas überarbeitet damit alle Teile inner­
halb der Kuppel verbleiben können, was zum einen
die Anbringung als auch die Wartung verbessern
und weniger witterungsanfällig ist. Auch hier ha­
ben die beiden einiges an Arbeit investiert um die
Teile fertigzustellen.
Da wir am Sockel auf Grund der Trocknungsphase
Armin und Bernd beim Entgraten der
nicht weitermachen konnten und ohne die Montie­
Führungsschienenhalterung
rung auch mehr Platz zum Arbeiten in der Kuppel
ist, wurde beschlossen, dass wir uns in dieser Zeit um den Kuppelspalt kümmern. Nach der Urlaubs­
zeit trafen wir uns Anfang September zum ersten
Mal zu dritt (eigentlich dreieinhalb, aber der halbe
war auf Grund von Abstimmungsschwierigkeiten
nur für die Lärmuntermalung zuständig) für die
ersten Schritte.
Zunächst mussten alle alten Seilrollen entfernt
werden um dem neuen Antrieb Platz zu schaffen.
Danach ging es daran, in filigraner Handarbeit un­
ter Zuhilfenahme eines Gummihammers (sehr zum
Schrecken von Armin) und herrlich duftendem
Schmieröl (wofür Lampenöl so alles gut sein kann)
die notwendige Passgenauigkeit zu erreichen. Da­
bei ließen wir uns auch nicht durch im Weg lie­
gende Edelstahlschrauben aus der Ruhe bringen
(auch wenn das zufällig anwesende Zuhörer viel­
leicht anders in Erinnerung haben könnten) und
umschifften diese elegant mit weiteren Bohrlö­
chern. Den Eindruck eines Schweizer Käses wer­
den wir dann sicher bei der nächsten Aktion
professionell beseitigen und mit der Zeit wird auch
wieder Gras über die Sache wachsen (oder eben
Moos).
Neue Kettenführung (grün) mit Antriebsschlitten
18
Sternwarten
Zum Glück hatten wir kein Pech mit dem Wetter
und es regnete nur außerhalb Bieselsbergs wie ich
später bei der Heimfahrt festgestellt hatte. Diese
scheinbar doch nicht unerheblichen Mengen kon­
densierender Luftfeuchtigkeit hätten unser Vorha­
ben bei geöffnetem Spalt doch ein kleines
Bisschen behindert. So setzte uns nur die einset­
zende Dunkelheit und Ungeduld der Angehörigen
ob der zeitigen Heimkehr der zeitlosen Künstler
ein Ende.
So gelang es uns nicht ganz, alle Teile zu befesti­
gen, aber der größere Teil scheint geschafft und
vielleicht kommt der Rest dann noch am Tag des
Aufbaus für die kulinarische Wanderung. Auf je­
den Fall sieht es gut aus, dass auch dieser Teil vor
der Inbetriebnahme des neuen Teleskops beendet
ist und wir beides zugleich feiern können.
(mt)
Unverhofft aufgetauchte
Rastgelegenheiten — Bänke tauchen
aus dem Nichts auf
Eine Vermutung ist, dass uns der Bauhof diese
schöne Bank hingestellt hat, aber wir hatten noch
keine Zeit und Muße für Nachforschungen.
Ein paar Wochen später kam dann die nächste
Überraschung. Auch beim Sternenbänkle, für das
wir ja schon länger das Holz, aber nicht die pas­
senden Schrauben haben, tauchten wie aus dem
Nichts fertig montierte Bretter auf. Dieses Mal war
es an mir, diese Überraschung weiterzugeben.
Auch hier wissen wir im Moment noch nicht, wer
es war, aber auch hier deutet es am ehesten auf den
Bauhof hin, mit dem zumindest vor zwei Jahren
oder so schon mal Kontakt deswegen aufgenom­
men worden war.
Wir werden schauen, ob wir es noch herausbe­
kommen, ansonsten freuen wir uns einfach nur
über die beiden Bänke!
(mt)
Während des Sommers kam eine überraschende
Mail von Werner in mein Postfach: Ein Wunder in
Bieselsberg oder doch nur eine nicht abgesproche­
ne Aktion?
Was war passiert? Beinahe unbemerkt materiali­
sierte sich eine wunderschöne Vollholzbank (siehe
Titelbild vorne rechts) vor unserer Sternwarte! Nun
hatten wir ja schon öfters mit unliebsamen Überra­
schungen zu kämpfen, aber eine solch positive hat­
ten wir noch nicht erlebt. Sie macht sich
außerordentlich gut vor dem Gebüsch am Rande
der Plattform.
Kurze Nachfragen unter uns ergaben keinen Urhe­
ber — zumindest keinen, der es gewesen sein will.
Führungen
Über den Sommer konnten wir unsere
Sonnenführungen auf der Plattform abhalten. Das
Wetter war zwar nicht ideal, aber es reichte
zumindest, um den Besuchern die Sonnenflecke
und Protuberanzen zeigen zu können. Wenn man
das Wetter berücksichtigt waren die Führungen
auch gut besucht.
Im August bereiteten wir uns auf die meist gut
besuchten Abendführungen vor. Leider spielte das
Wetter gar nicht mit, so dass beide Führungen
nicht stattfinden konnten. Nun hoffen wir auf
Besserung im September.
Bei den Führungen werden wir noch viele Objekte
des Sommerhimmels aufsuchen, wie den
Ringnebel oder auch den Hantelnebel, aber dann
immer mehr zu den Herbstobjekten vordringen,
von denen die Andromedagalaxie nur eins der
wunderschönen Objekte sein wird.
(mt)
Sternwarte Keplergymnasium
Führungen
Jetzt im Herbst werden wir noch einige schöne
Objekte der Sommermilchstraße zeigen können
Auf dem Kepler­Gymnasium herrscht Sommer­ und vor allem die schönen Objekte des Herbsts wie
pause. Die Führungen beginnen jetzt wieder An­ die Andromedagalaxie oder auch den Kugelstern­
fang September, bei denen wir auf einige Besucher haufen M15.
hoffen.
(mt)
Verschiedenes
19
Verschiedenes
Einfach mal abgedruckt — Kurioses
im Sommerloch
Mitunter werfe ich einen Blick in die kostenlosen
Werbezeitungen, die allwöchentlich den Briefkas­
ten verstopfen. In der Regel ist nichts dabei, das
ich unbedingt lesen muss, aber ab und zu stolpere
ich über einen Artikel, den ich dann während des
Frühstücks überfliege.
Letztens fiel mein Blick aber sofort auf eine Ko­
lumne am linken Rand gleich auf Seite eins. Was
hatten meinen Äugelchen da im Augenwinkel ent­
deckt? Ja richtig, das war ein Bild des Planeten
Mars am Ende einer Spalte mit der Überschrift
„Wunderschöner Nachthimmel“! Nun war ich aber
baff, denn das hatte ich nicht einmal im Sommer­
loch erwartet. Zumal ich gerade nichts von weltbe­
wegenden Neuigkeiten gelesen hatte. Nun werdet
ihr euch sicher fragen, warum mir das dann sogar
einen Artikel hier in den Astro­News wert ist. Zu­
nächst sah es auch nicht danach aus, aber dann be­
gann ich den Artikel zu lesen.
Seit Anfang des Monat wäre unser Nachbar zu ent­
decken und wir überholten ihn auf der Innenbahn
stand da zu lesen. Verwundert rieb ich mir die Au­
gen, denn ich bildete mir ein, dass die Opposition
schon ein paar Monate her sei und er bestenfalls
noch früh am Abend im Südwesten zu erblicken
ist. Ein Blick in unsere Ereignistabelle und zur Si­
cherheit auch noch auf diversen Astro­Seiten be­
stätigte meine Auffassung.
Nun, vielleicht war der Artikel einfach nur ein paar
Wochen (zugegeben, wir reden hier doch eher von
Monaten) zu spät erschienen, das kann ja mal im
Eifer des Gefechts passieren wenn man Sommerlö­
cher stopfen muss. Die Einleitung des nächsten
Abschnitts ließ mich dann wieder hoffen: „Was
daran so besonders ist?“ stand dort zu lesen und
das war genau das, was auch mich in diesem Mo­
ment bewegte. Es wurde aber noch viel besser und
so langsam wanderte mein Blick auf den Kalender
der Funkuhr in der Annahme ich wäre geraume
Zeit in Tiefschlaf verfallen oder auf eine Reise in
die Vergangenheit geraten und keiner hat es ge­
merkt. Aber nein, es war nach wie vor August
2014.
Dennoch behauptete der Autor wir hätten es mit ei­
nem Jahrhundertereignis zu tun, denn er wäre uns
„gestern“ gerade so nah wie seit Menschengeden­
ken nicht mehr gekommen. Und dabei war ich der
Meinung mein Marsbild in diesem Jahr wäre eher
deshalb klein ausgefallen weil er uns eben nicht so
nah ist wie zu seinen besten Zeiten. Nun gut, viel­
leicht war ja mein Teleskop geschrumpft und ich
habe es einfach nicht bemerkt? Ein Blick dahin
ließ mich dann doch an dieser Theorie zweifeln.
Auch die neue Kamera schien nicht gerade eine
Explosion der Pixelgröße erfahren zu haben. Was
war dann?
Nun gut, jetzt wollte ich es doch genau wissen und
öffnete meine calsky­Seite um dem Ganzen auf
den Grund zu gehen. Auch hier fand ich Bestäti­
gung meiner Annahme. Dieses Jahr war Mars doch
eher bescheidene 92,9 Millionen Kilometer ent­
fernt als wir ihn überholten und 2018 wird es mit
57,8 Millionen Kilometern deutlich näher sein. Die
im Artikel erwähnte Distanz von 55,76 Millionen
Kilometern war das aber auch nicht. Also ging ich
doch zurück in die Vergangenheit. Wir alle können
uns sicher noch an die damals als „Rekordopposi­
tion“ bezeichnete Annäherung von 2003 erinnern,
bei der wir lange Schlangen vor den Sternwarten
hatten. Und siehe da, für diesen Termin spuckte
calsky auch die beschriebene Entfernung aus.
Auch der Tag passte, denn damals war die Opposi­
tion am 28. August. Und auch der Rekord passte,
denn wenigstens dabei unterlief dem Autor kein
Fehler als er schrieb, dass die nächste bessere Op­
position erst 2287 statt finden wird.
Noch mal ein kurzer Blick auf das Erscheinungs­
datum: nein, es war keine alte Zeitung, die mir je­
mand in den Briefkasten geworfen hatte um mich
zu ärgern, sie war tatsächlich von 2014. Hatten sie
vielleicht aus Versehen vergessen, den Artikel aus­
zutauschen? Das war aber auch eher sehr unwahr­
scheinlich, denn er endete mit Bemerkungen über
schlechtes Wetter und Klimawandel und ich kann
mich durchaus noch an den extrem heißen Sommer
2003 erinnern, den ich keinesfalls mit Regen und
viel Bewölkung in Verbindung bringe.
Am Ende blieb dann nur jede Menge Verwunde­
rung über die Redaktion, die solch einen Artikel
auflegt und nicht mal im Ansatz nachforscht, was
dessen Wahrheitsgehalt ist. Ob das eine Anzeichen
für die Güte der restlichen Artikel ist?
(mt)
20
Paul Adrien Maurice Dirac
Paul Adrien Maurice Dirac (* 8. August 1902 in
Bristol; † 20. Oktober 1984 in Tallahassee) war ein
britischer Physiker, Nobelpreisträger und Mitbe­
gründer der Quantenphysik.
Eine seiner wichtigsten Entdeckung ist in der Di­
rac­Gleichung von 1928 beschrieben, in der Ein­
steins Spezielle Relativitätstheorie und die
Quantenphysik erstmals zusammengebracht wer­
den konnten. Ferner legte er die Grundlagen für
den späteren Nachweis von Antimaterie.
Paul Adrien Maurice Dirac wurde in Bristol, Glou­
cestershire, in England geboren. Sein Vater,
Charles Dirac, war Schweizer mit Wurzeln im
französischsprachigen Saint­Maurice, Wallis. Sei­
ne Mutter, Florence Holten, war die Tochter eines
Seemannes aus Cornwall. Seine Kindheit war in­
folge des strengen und autoritären Verhaltens des
Vaters, der an Diracs Schule das Fach Französisch
unterrichtete, unglücklich — ein Bruder nahm sich
das Leben. Dirac studierte zunächst 1921 Elektro­
technik in Bristol, wechselte dann zur Mathematik
und bekam 1923 ein Stipendium für die Universität
Verschiedenes
Cambridge, wo er bei Ralph Howard Fowler stu­
dierte.
Paul Dirac promoviert 1925. Seine Dissertation
schrieb er zur Quantentheorie und entwickelte
1926 eine abstrakte Fassung der Quantenmecha­
nik, die die Matrizenmechanik Heisenbergs und
die Wellenmechanik Schrödingers als Spezialfälle
enthielt.
1928 stellte Paul Dirac auf Grundlage der Arbeit
von Wolfgang Pauli die nach ihm benannte Dirac­
Gleichung auf. Sie liefert eine theoretische Erklä­
rung für den anomalen Zeeman­Effekt (Aufspal­
tung von Spektrallinien durch ein Magnetfeld) und
die Feinstruktur der Wasserstofflinien und Rönt­
genspektren. Die Dirac­Gleichung verknüpft die
Quantenphysik mit der Relativitätstheorie von Al­
bert Einstein.
Mit Hilfe seiner Theorie kann Dirac die Existenz
des positiven Elektrons (Positron) vorhersagen.
Das Positron, das erste bekannte Antiteilchen wird
1932 vom amerikanische Physiker Carl David An­
derson nachgewiesen. Dirac fasst noch in diesem
Jahr seine Forschungen in dem Werk „The Prin­
ciples of Quantum Mechanics“ zusammen.
Von 1932­1969 wird Paul Dirac Professor des Lu­
cas­Lehrstuhls für Mathematik an der Universität
Cambridge. Den berühmten Lehrstuhl hatte Isaac
Newton im 17. Jahrhundert besetzt.
1937 heiratete er Margit (1904–2002), die
Schwester des Physikers und Nobelpreisträgers
Eugene Wigner. Der Mathematiker Gabriel An­
drew Dirac aus der ersten Ehe seiner Frau war sein
Stiefsohn.
Zusammen mit Ernst Schrödinger erhält Paul Dirac
für die Entwicklung der neuen Atomtheorie 1933
den Nobelpreis für Physik. 1930 wurde er als Mit­
glied („Fellow“) in die Royal Society gewählt, die
ihm 1939 die Royal Medal und 1952 die Copley­
Medaille verlieh. 1952 wurde er mit der Max­
Planck­Medaille ausgezeichnet. 1958 wurde er in
die Accademia Nazionale dei Lincei in Rom auf­
genommen, im gleichen Jahr erfolgte auch die
Wahl zum Mitglied der Leopoldina. Außerdem
verlieh ihm die britische Krone den Order of Me­
rit.Ihm zu Ehren wird die Dirac­Medaille (ICTP)
an Wissenschaftler für herausragende Leistungen
verliehen und ebenso die Dirac Medal (UNSW)
und die Dirac­Medaille (IOP). Nach Paul Dirac ist
auch ein Asteroid benannt.
Die US­Regierung verweigert 1954 Dirac das Ein­
Verschiedenes, Vorträge
21
reisevisum. Der Grund
hierfür ist die antikommu­
nistische Stimmung in der
McCarty­Ära. Dirac hatte
mehrfach Reisen in die
Sowjetunion
unternom­
men.
1969 nach seiner ersten
Emeritierung zieht Paul
Dirac nach Florida, wird
1972 Professor für Physik
an der Florida State Uni­
versity in Tallahassee. Den
Lehrstuhl hat er bis zu sei­
nem Tod 1984 inne.
Dirac war von zurückhal­
tender Natur. Es machte
ihm nichts aus, in Gesell­
schaft zu schweigen und
auf Fragen nur sehr wort­
karge, einer strikten Wahr­
heitsliebe
verpflichtete
Antworten zu geben, wo­
Paul Dirac an der Tafel
von zahlreiche Anekdoten
verbreitet waren. Dirac war überzeugter Atheist. keinen Gott und Dirac ist sein Prophet.“
Auf die Frage nach seiner Meinung zu Diracs An­ Am 20. Oktober stirbt Paul Dirac in Tallahassee,
sichten bemerkte Wolfgang Pauli in Anspielung der Hauptstadt des US­Bundesstaates Florida.
auf das islamische Gottesbekenntnis: „Wenn ich
(ws)
Dirac richtig verstehe, meint er Folgendes: Es gibt
Vorträge
10. Oktober: DAWN und Curiosity —
Neues von den Raumsondenmissionen
Erkenntnisse näher zu bringen. Zum einen ist es
DAWN, die sich im Kleinplanetengürtel um die
Erforschung von Vesta und Ceres bemüht und zum
Mittlerweile gibt es fast unzählige aktive Missio­ anderen der Marsrover Curiosity. Beide liefern in­
nen im Weltraum. Bernd Vogt hat sich zwei inter­ teressante Ergebnisse und Bilder von denen er uns
essante davon ausgesucht um und deren neuere seine Auswahl zeigen wird.
7. November: Auf der Jagd nach
Polarlichtern in Schweden
Nordschweden auf um dort dieses farbenprächtige
Naturschauspiel zu erleben, weil es dort viel häufi­
ger zu bewundern ist. Die Ausbeute kann sich se­
Nur wenige Male kommt man hier im Süden hen lassen und er wird mit uns in die Welt des
Deutschlands in den Genuss dieses außergewöhnli­ farbigen Himmels eintauchen. Sowohl Einzelbilder
chen Schauspiels: Polarlichter. Einige von uns er­ als auch Zeitrafferaufnahmen, die er während sei­
innern sich gerne an 2003 als es zwei Mal ein ner Reise aufgenommen hat werden uns sicher be­
großes Spektakel gab, aber sonst ist es doch eher geistern.
ruhig. Christian Witzemann machte sich nach
22
Beobachtungsobjekte
Beobachtungsobjekte
Himmelsanblick am 1.Oktober 2014 um 22 Uhr MESZ
Beobachtungsobjekte im Herbst
Uranus und Neptun sind in den Herbstmonaten
noch gut zu beobachten. Während der äußerste
Planet gerade seine Opposition hinter sich hat ist
Uranus am Anfang seiner Oppositionsschleife. Bei
guter Sicht sollte man ihre Scheibchen gut ausma­
chen können.
Der Komet C/2014 E2 (Jacques) zieht weiterhin
über unseren Himmel und ist nach wie vor ein
Fernglasobjekt. Am 20. September steht er ganz
nah am Kleiderbügel (Collinder 399), was sicher
ein nettes Bild geben wird. Davor zieht er durch
den Schwan ins Füchschen und erreicht Anfang
Oktober das Sternbild Adler. Durch seine hohe De­
klination ist er fast die ganze Nacht hindurch beob­
achtbar.
Im Herbst bieten sich viele Objekte zur Beobach­
tung an. Die Sommermilchstaße steht noch eine
ganze Weile hoch am Himmel und erlaubt uns
noch einige Zeit ihr strukturiertes, helles Band zu
bewundern. Auch die Objekte der Leier, wie der
Vierfachstern ε Lyr und M57 sowie die Schönhei­
ten im Schwan wie der Cirrusnebel oder der Nord­
amerikanebel lassen sich noch bis weit in den
Herbst hinein genießen.
Daneben kommt das Herbstviereck immer besser
zur Geltung. Als Prachtobjekt gibt es hier den Ku­
gelsternhaufen M15 und natürlich nachfolgend die
Andromedagalaxie mit ihren Begleitern und die
Galaxie im Dreieck, für die man allerdings schon
ziemlichen dunklen Himmel wie in Bieselsberg
benötigt.
Bei guter Horizontsicht sollte man auch mal die
Sculptorgalaxie NGC253 ins Blickfeld des Tele­
skops rücken. Es ist eine sehr helle Galaxie, die
dritthellste außerhalb der lokalen Gruppe nach
Centaurus A (bei uns nicht zu sehen) und M81.
(mt)
23
Termine
Termine
Astronomische Vorschau
September
12 Mond bedeckt Omikron Psc (4,3m), Eintritt an heller Seite (22.45 MESZ–23.45 MESZ)
18 Mond bedeckt Lambda Gem (3,6m), Eintritt an heller Seite (5.26 MESZ–6.41 MESZ)
20 Mond bedeckt 60 Cnc (3,6m), Eintritt an heller Seite (5.26 MESZ–6.41 MESZ)
22 Pluto stationär, wird rechtläufig (Ende der Oppositionsschleife)
23 Herbstbeginn (4.29 MESZ)
7
Oktober
Uranus in Opposition (Entfernung 19,0AE, Helligkeit 5,7m)
8
Totale Mondfinsternis (12.55 MESZ, unsichtbar bei uns)
23 Partielle Sonnenfinsternis (unsichtbar bei uns)
25 Mond bedeckt Saturn, Eintritt an dunkler Seite (18.21 MESZ–19.14 MESZ)
30 Mond bedeckt Dabih, Beta Cap (3,0m), Eintritt an dunkler Seite (23.02 MEZ–23.55 MEZ)
2
November
Mond: Goldener Henkel sichtbar am Abend (Juraberge beleuchtet)
5
Mond bedeckt Omikron Psc (4,3m), Eintritt an dunkler Seite (18.01 MEZ–19.01 MEZ)
11 Mond bedeckt Lambda Gem (3,6m), Eintritt an heller Seite (20.37 MEZ–21.01 MEZ)
16 Neptun stationär, wird rechtläufig (Ende der Oppositionsschleife)
Dezember
3 Mond bedeckt Omikron Psc (4,3m), Eintritt an dunkler Seite (3.55 MEZ–4.30 MEZ)
6
Mond bedeckt Delta2 Tau (4,8m), Eintritt an dunkler Seite (1.01 MEZ–1.34 MEZ)
8
Jupiter stationär, wird rückläufig (Beginn der Oppositionsschleife)
9
Mond bedeckt Lambda Gem (3,6m), Eintritt an heller Seite (7.16 MEZ–8.09 MEZ)
21 Uranus stationär, wird rechtläufig (Ende der Oppositionsschleife)
22 Wintersonnenwende (0.03 MEZ)
31 Mond: Goldener Henkel sichtbar am Abend (Juraberge beleuchtet)
Veranstaltungen und Treffen
September
3
Öffentliche Führung der Volkssternwarte Keplergymnasium (21 Uhr)
5
Monatstreffen des AAP im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld – ohne Vortrag (20 Uhr)
10 Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald in Bieselsberg (21 Uhr)
13 Vereinsinternes Sommerfest mit Aufbau für Spezialitätenwanderung
14 Kulinarische Spezialitätenwanderung in Bieselsberg (10­18 Uhr)
17 Beobachterstammtisch im Gasthaus "Grüner Hof" in Huchenfeld (20 Uhr)
24 Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald in Bieselsberg (21 Uhr)
24
Termine, Impressum
Oktober
1
Öffentliche Führung der Volkssternwarte Keplergymnasium (20 Uhr)
8
Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald in Bieselsberg (20 Uhr)
10 Monatstreffen des AAP im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld – Vortrag
"DAWN und Curiosity – Neues von den Raumsondenmissionen" von Bernd Vogt (20 Uhr)
15 Beobachterstammtisch im Gasthaus "Grüner Hof" in Huchenfeld (20 Uhr)
22 Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald in Bieselsberg (20 Uhr)
November
5 Öffentliche Führung der Volkssternwarte Keplergymnasium (20 Uhr)
7
Monatstreffen des AAP im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld –
Vortrag "Auf der Jagd nach Polarlichtern" von Christian Witzemann (20 Uhr)
12 Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald in Bieselsberg (20 Uhr)
19 Beobachterstammtisch im Gasthaus "Grüner Hof" in Huchenfeld (20 Uhr)
26 Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald in Bieselsberg (20 Uhr)
Dezember
3 Öffentliche Führung der Volkssternwarte Keplergymnasium (20 Uhr)
5
Monatstreffen des AAP im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld – ohne Vortrag(20 Uhr)
10 Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald in Bieselsberg (20 Uhr)
17 Beobachterstammtisch im Gasthaus "Grüner Hof" in Huchenfeld (20 Uhr)
Impressum
Die Astro–News erscheinen quartalsweise in einer Auflage von 150 Exemplaren und dienen zur
Information von Mitgliedern, Freunden und Förderern des Astronomischen Arbeitskreises Pforzheim
1982 e. V. (AAP)
Vereinsanschrift:
Redaktion:
Astronomischer Arbeitskreis Pforzheim 1982 e. V.
Martin Tischhäuser
z.Hd. Sylja Sollner
Silcherstraße 7
Rotestraße 22
72218 Wildberg
75334 Straubenhardt
Bankverbindung: Konto 19 12 100, Sparkasse Pforzheim (BLZ 666 500 85)
Redakteure:
Martin Tischhäuser (mt), Martin Stuhlinger (ms),
Wolfgang Schatz (ws)
Auflage:
150 Exemplare
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 21. November 2014
Der AAP im Internet:
http://www.aap­pforzheim.de
http://www.sternwarte­bieselsberg.de
http://www.sternwarte­nordschwarzwald.de
© 2014 Astronomischer Arbeitskreis Pforzheim 1982 e. V.
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