Fiber Optics Licht schalten, Licht transportieren, Licht verteilen The Quality Connection Grundlagen der Lichtwellenleiter-Technik www.leoni-fiber-optics.com 245 1.1. Spektrum des Lichtes Licht breitet sich als elektromagnetische Welle im Vakuum mit der Geschwindigkeit c0 = 299.792,458 km/s aus. Das Spektrum des Lichtes umfasst einen weiten Bereich und reicht vom tiefen Ultravioletten (UV) (Wellenlänge λ = 100 nm) bis ins Infrarote (IR) (λ = 200 mm), wobei das sichtbare Licht nur den Bereich von 380 nm bis 780 nm einnimmt. Verschiedene Lichtwellenleitertypen werden entsprechend ihrer Transmissionseigenschaften bei unterschiedlichen Wellenlängen eingesetzt. Der Schwerpunkt der Wellenleiteranwendungen reicht dabei vom nahen UV (ab 300 nm) bis in den unteren IR-Bereich. Kosmische Strahlung In einem homogenen Medium breitet sich das Licht als gradliniger Strahl aus und wird mit Hilfe der Gesetze der Strahlenoptik beschrieben. Aus der Strahlenoptik leitet sich auch das Ausbreitungsverhalten in großen Wellenleiterstrukturen her, in denen mehrere Ausbreitungsrichtungen des Lichtes möglich sind (siehe Kap. 1.2.). Geht man jedoch zu immer kleineren Wellenleiterstrukturen, so lässt sich das Ausbreitungsverhalten nur noch mit Hilfe der Wellentheorie erklären. In den folgenden Kapiteln werden die grundlegenden physikalischen Eigenschaften von Wellenleiterbauteilen, wie sie LEONI fertigt, dargestellt. Sichtbares Licht TStrahlung UV Strahlung IRStrahlung Radiowellen Röntgenstrahlung 1020 Frequenz (Hz) Mikrowellen, Radar 1018 1016 1014 1012 250 THz Wellenlänge (m) TV 1010 (1 THz) VHF 108 (1 GHz) SW 106 (1 MHz) (1 pm) (1 nm) (1 µm) (1 mm) (1 m) (100 m) 10-12 10-9 10-6 10-3 100 106 λ = Wellenlänge f = Frequenz C0 = 300.000 km/s C=λ*f ultraviolette Strahlung (UV) 0.2 sichtbares Licht (VIS) 0.4 0.6 0.8 650 780 1.0 850 940 1.2 1300/1310 POF PCF 1.4 1550 1625 fernes Infrarot (FIR) 3.0 2940 MIR/FIR Fiber GOF UV – VIS VIS – IR www.leoni-fiber-optics.com mittl. Infrarot (MIR) nahes Infrarot (NIR) 20 µm Grundlagen 1. Lichtwellenleiter allgemein Grundlagen 246 1. Lichtwellenleiter allgemein 1.2. Ausbreitung des Lichtes im Lichtwellenleiter Das Grundprinzip der Übertragung im Lichtwellenleiter beruht auf der Totalreflexion. Fällt ein Lichtstrahl auf die Grenzfläche zwischen einem optisch dichteren Medium mit dem Brechungsindex n1 und einem optisch dünneren Medium mit dem Brechungsindex n2, so wird er in Abhängigkeit vom Einfallswinkel α gebrochen oder total reflektiert. sin α / sin β = n1 / n2 (α = Einfallwinkel, β = Ausfallwinkel, n1 = Brechzahl des optisch dichteren Mediums, n2 = Brechzahl des optisch dünneren Mediums) Beim Übergang vom optisch dichteren zum optisch dünneren Medium wird der Strahl vom Lot weg gebrochen und ein mit zunehmendem Einfallswinkel größer werdender Teil des Lichtes an der Grenzfläche reflektiert. Wenn der Lichtstrahl immer flacher auf die Grenzfläche fällt, nähert sich der gebrochene Strahl einem Winkel von β = 90° gegen das Einfallslot. Bei noch flacherem Einfall des Lichtstrahles geht die Brechung in eine Totalreflexion über. Man nennt den Winkel, ab dem der Lichtstrahl vollständig an der Grenzfläche reflektiert wird, den Grenzwinkel der Totalreflexion. Die Größe des Grenzwinkels der Totalreflexion ist von der Brechzahldifferenz zwischen optisch dichtem und optisch dünnem Medium abhängig. Totalreflexion im Stufenindexprofil – LWL α Grenz θ Grenz n0 n2 n1 1.3. Numerische Apertur Die numerische Apertur ist eine entscheidende Größe bei der Einkopplung von Licht in den LWL. Sie wird bestimmt durch die Differenz der Brechzahlen von Kern und Mantel. Nur Lichtstrahlen, die unter einem bestimmten Winkelbereich ≤ θGrenz in die Faser eintreten, werden durch die Faser hindurch geleitet. Die numerische Apertur NA wird durch den Sinus des Grenzwinkels θGrenz folgendermaßen bestimmt: Typische Werte für die NA liegen bei kommerziellen Fasern im Bereich von 0,1 bis 0,5, was Öffnungswinkel zwischen 6 und 30° entspricht. NA = sin θGrenz = √(n12 – n22) NA = 0,37 ≈ α/2 = 21,72° NA = 0,29 ≈ α/2 = 16,86° NA = 0,22 ≈ α/2 = 12,71° NA = 0,20 ≈ α/2 = 11,54° NA = 0,15 ≈ α/2 = 8,63° NA = 0,10 ≈ α/2 = 5,74° Typische Öffnungswinkel von kommerziellen Glasfasern www.leoni-fiber-optics.com FiberTech® FiberSwitch® FiberSplit® 1. Lichtwellenleiter allgemein 1.4. Unteranregung, Überanregung Beim Einkoppeln von Licht in Lichtwellenleiter (LWL) werden häufig nicht alle Moden gleichmäßig angeregt. Der Grenzwinkel oder Durch­messer des einfallenden Strahles weicht häufig von den Faserparametern ab. Strahlenanteile mit einem größeren Winkel als dem Grenzwinkel werden in der Faser ausgekoppelt und Leistung geht dadurch verloren. Man spricht von Überanregung. Bei Unteranregung dagegen ist der Winkel kleiner als der Grenzwinkel, bzw. der Strahlquerschnitt ist kleiner als der Kerndurchmesser. Bei Gradienten­ indexfasern (s. Kap. 2.1.3.) ergeben sich auch bei Unteranregung leicht höhere Streckendämpfungswerte. 1.5. Kupplung von 2 Fasern Das Koppeln von zwei Fasern über die Endflächen zweier Faserenden kann als bleibende Verbindung, dem so genannten Spleiß, oder über Verbindung zweier Steckverbinder in einer Kupplung erfolgen. Man kann zwei gleiche Steckertypen in einer Standardkupplung oder zwei verschiedene in einer so genannten Hybridkupplung verbinden. Die Verbindung mit der geringsten Beeinflussung (Dämpfung) des geführten Lichtes ist der so genannte „Fusion Splice“, bei dem die beiden Faserenden nach präziser Ausrichtung in einem Lichtbogen miteinander verschmolzen werden. www.leoni-fiber-optics.com 247 Grundlagen FiberConnect® 248 Grundlagen 2. Fasertypen Im Produktportfolio von LEONI werden grundsätzlich zwei Arten von faseroptischen Bauteilen unterschieden: a) Bauteile, bei denen die Lichtführung durch eine isolierte Faser erfolgt, und b) Bauteile, bei denen das Licht durch ein Faserbündel geführt wird. Zu den Einzelfaserbauteilen zählen auch Bauteile, bei denen mehrere Faseradern in einem Kabel konfektioniert sind. In den folgenden Abschnitten werden zunächst die Einzelfasern beschrieben, wobei bestimmte grundlegende Eigenschaften auch für die Faserbündel gelten. Danach erfolgt die spezielle Beschreibung der Faserbündeleigenschaften. Die meistgenutzte Singlemodefaser ist die so genannte Telekommunikationsfaser, deren Modenfelddurchmesser typischerweise bei 9 bis 10 µm liegt und deren Manteldurchmesser (Cladding) 125 µm beträgt. Das Licht wird hauptsächlich im Modenfelddurchmesser geführt, wobei ein geringer Teil außerhalb des eigentlichen Kernes und im kernnahen Claddingbereich geleitet wird. Die Modenfeldverteilung entspricht einer Gaußkurve. Der eigentliche Kerndurchmesser beträgt typischerweise 8,2 µm, bei einer NA von 0,14. Die singlemodigen Übertragungseigenschaften der Standardtelekommunikationsfaser überdecken einen Spektralbereich von 1280 bis 1650 nm. Die Grenzwellenlänge, ab der eine zweite Mode ausbreitungsfähig wird, nennt man Cut-off-Wellenlänge und liegt für die Standardtelekommunikationsfaser bei ca. 1260 bis 1280 nm. 2.1. Einzelfasern Die folgende Abbildung zeigt die wichtigsten Grundtypen an optischen Fasern: ■■ Multimode-Faser mit Stufenindexprofil ■■ Multimode-Faser mit Gradientenindexprofil ■■ Singlemode-Faser V = Const Strahl mit größter Laufzeit θGrenz Strahl mit kleinster Laufzeit V2 > V1 θGrenz r 0 Kern Mantel Bei dem Herstellverfahren der Standardtelekommunikationsfasern wurde auf extreme Reinheit des Fasermaterials (Quarzglas/dotiertes Quarzglas) geachtet, wodurch ein Maximum an Transmission erzielt wird. Die typische n Stufenindexprofil – LWL r r V2 V1 0 n Parabelindexprofil – LWL r r 0 n Singlemode – LWL r 2.1.1. Singlemode-Fasern Die Signalübertragung in einer Singlemode-Faser (auch MonomodeFaser) erfolgt lediglich durch die Leitung des Lichtes im Grundmodus (mono oder single), da nur dieser Grundmodus ausbreitungsfähig ist und alle übrigen Moden geführt werden. Bei großen Distanzen und Bandbreiten werden Singlemode-Fasern bevorzugt eingesetzt, da hierbei die geringsten Signalverzerrungen auftreten. Dämpfung einer heutigen Singlemode-Faser für die Telekommunikation liegt bei 1310 bzw. 1550 nm bei <0,05 dB/km, so dass man Signale über Entfernungen von mehr als 100 km ohne Verstärkung übertragen kann. Eine Weiterentwicklung der Standard-Singlemode-Faser ist die so genannte Low-Water-Peak-Faser (ITU-T G.652.C und G.652.D). Bei dieser Faser können Daten auch im Wellenlängenbereich zwischen 1310 und 1550 nm verlustarm übertragen werden, da durch das spezielle Herstellungsverfahren der Wassergehalt der Faser besonders niedrig ist und dadurch die starke Absorption durch OH-Schwingungen in www.leoni-fiber-optics.com FiberTech® FiberSwitch® FiberSplit® 2. Fasertypen diesem Wellenlängenbereich unterdrückt wird. Mit diesen Fasern wird das E-Band (extended band) für die Datenübertragung geöffnet. Dieser Bereich wird überwiegend mit der CWDM-Technologie (Coarse Wavelength Division Multiplex) erschlossen, die es ermöglicht, aufgrund der großen Wellenlängenabstände auf kostengünstige Laser für die Übertragung zurückzugreifen. Als Singlemode-Fasern für Weitverkehrsnetze werden Non-ZeroDispersion-Fasern (ITU-T G.655.C) verwendet. Sie haben eine sehr geringe Dämpfung und Dispersion im C-Band um 1550 nm. Somit sind längere Strecken ohne Dispersionskompension zu erreichen. Singlemode-Fasern für andere Wellenlängenbereiche sind ebenfalls kommerziell erhältlich. Insbesondere Fasern für den nahen IR-Bereich und den sichtbaren Wellenlängenbereich (VIS) weisen zunehmend geringere Modenfelddurchmesser auf. Solche Fasern eignen sich für eine Reihe von Spezialanwendungen, bei denen Übertragungen mit einer sehr guten Strahlqualität gefordert werden. Die niedrige Dämpfung über lange Distanzen ist in der Regel keine kritische Forderung für solche Anwendungen. 2.1.2. Multimodige Stufenindexfasern Bei Stufenindex-Multimode-Fasern werden aufgrund eines größeren Kerndurchmessers und/oder entsprechend hohem Δn zwischen Kern und Mantel gegenüber Singlemode-Fasern mehrere Moden im Kern geführt. Die Variationsbreite für solche Fasertypen ist groß. Man unterscheidet folgende Grundtypen, die auch entsprechende industrielle Bedeutung haben: LWL Kernmaterial Mantelmaterial (Cladding) POF PMMA Fluoriertes PMMA PCF Quarzglas Kunststoff (Akrylat) Quarzfasern (low OH, high OH) Quarzglas Quarzglas Glasfasern Quarzglas oder Mehrkomponentenglas Dotiertes Quarzglas oder Mehrkomponentenglas Spezialglas (Fluoridglas, Chalkogenidglas) Spezialglas MIR-Fasern Bei Stufenindex-Multimode-Fasern treten hohe Modendispersionen aufgrund unterschiedlicher Laufzeiten auf. www.leoni-fiber-optics.com 2.1.3. Multimodige Gradientenindexfasern Durch einen Brechzahlgradienten mit Hilfe von steigender Germaniumdotierung zum Kernmittelpunkt hin wurden die Laufzeitunterschiede für alle Moden minimiert, so dass die Bandbreite deutlich verbessert werden konnte. Das Profil des Brechungsindexes im Kern ist nahezu parabelförmig. Bei diesen Fasern gibt es Optimierungen für höhere Bandbreiten in bestimmten Wellenlängenbereichen. 2.1.4. Spektraleigenschaften Low OH/High OH Der Wassergehalt in der Faser bestimmt aufgrund der OH-Schwingungen das Absorptionsverhalten. Die Low-OH-Faser hat niedrige Dämpfungswerte im nahen infraroten Bereich und findet deshalb dort Verwendung. Die High-OH-Faser vermindert die Bildung von Fehlstellen bei Bestrahlung im ultravioletten Bereich. Die Low und High OH-Fasern gibt es vor allem bei den Stufenindexquarzfasern. Deren Anwendung sind z. B. Leistungsübertragung bei Laseranwendungen sowie Detektion von Strahlung in der Sensorik. 2.1.5. Polarisationserhaltende Fasern Die polarisationserhaltende Faser ist eine besondere Art der SinglemodeFasern. Durch Druckelemente im Cladding wird eine solche Doppelbrechung im Kern erzielt, so dass die Polarisationsebenen des in der Faser geführten Lichtes erhalten bleiben. Man unterscheidet drei verschiedene Typen, die sich in der Form der Stresskörper in den Fasern unterscheiden. Shaped Cladding Bow Tie Fiber Panda Fiber Fast axis Slow axis Die Kerndurchmesser der Fasern entsprechen den jeweiligen Durchmessern der Standardfasern. Als Claddingdurchmesser sind sowohl 80 µm als auch 125 µm üblich, wobei der geringere Claddingdurchmesser eine geringere Beeinflussung der Polarisation bei kleinen Biegeradien bewirkt. 2.1.6. Coatings und Buffer Lichtwellenleiter aus Quarz oder Kunststoff müssen sowohl mechanisch als auch gegen Feuchtigkeit geschützt werden. Daher gibt es als Schutz Coatings und Buffer. Typischerweise werden Akrylate als Coating aufgebracht. Für besondere Anwendungsfälle werden die Fasern mit Polymid, PTFE, Silikonkautschuk oder Hochtemperatur-Akrylat beschichtet. Für Spezialanwendung können Glasfasern auch mit einem Metall beschichtet werden, so dass sie lötbar werden. 249 Grundlagen FiberConnect® Grundlagen 250 2. Fasertypen 2.1.7. Biegeradien Die Lichtwellenleiter können nur bis zu einem bestimmten Radius gebogen werden, ohne dass die Faser bricht. Die Glasfasern können bei bestimmter mechanischer Belastung reißen oder ganz durchbrechen. Daher wird ein minimaler Biegeradius definiert, bei dem eine hohe Wahrscheinlichkeit einer langen Lebensdauer besteht. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Faser bricht, hängt von Fertigungsparametern, dem Claddingdurchmesser und der Verweildauer ab. Die Qualitätsprüfung erfolgt über den so genannten Proof Test nach dem Faserzug, bei dem die Faser in einem engen Radius geführt und mit einer definierten Kraft belastet wird. Bei Multimode-Fasern charakterisiert das Bandbreitenlängenprodukt der spezifischen Faser die jeweilige Übertragungseigenschaft. Für Gauß-förmige Impulse gilt: B*L ≈ 0,44 / Δt * L Bei Singlemode-Fasern beobachtet man ebenfalls eine Verzerrung der optischen Signale durch Streuung der Laufzeit (Dispersion). Ursachen für die Dispersion sind: ■■ Verringerung der Flankensteilheit und Überlappung von Impulsen erhöhen die Bitfehlerrate und verringern die Bandbreite ■■ Modendispersion infolge unterschiedlicher Laufzeiten ■■ Materialdispersion durch die Frequenzabhängigkeit der Brechzahl (Sender emittiert nicht nur bei einer Wellenlänge); die verschiedenen Wellenlängen breiten sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten aus (Minimum bei ca. 1300 nm) ■■ Profil-, Wellenleiter-, Polarisations- und chromatische Dispersion. Als grobe Regel gilt: Der Biegeradius – die Kurve der Einzelfaser – sollte nicht kleiner sein als der Faktor 600 x dKern. Im Falle einer 600-µm-Single-Faser beträgt der minimale Biegeradius 36 cm. 2.2. Signalübertragung in optischen Fasern Die Übertragung von Signalen mit großen Informationsinhalten (digitale oder analoge Signale) erfordert besondere Übertragungseigenschaften der Faser, um eine möglichst fehlerfreie Übertragung auch über längere Strecken und mit hoher Bandbreite zu erzielen. Die chromatische Dispersion einer Singlemode-Faser wird in ps/nm*km angegeben. Ihr Betrag ist von der Wellenlänge abhängig und hat in Abhängigkeit vom Faserdesign beispielsweise um 1310 nm einen Nulldurchgang. 2.2.1. Dispersion und Profile Maßgebend für die Qualität des optischen Übertragungssystems ist nicht nur die überbrückbare Streckenlänge, sondern auch die Datenrate, die übertragen werden kann. Hohe Datenraten erfordern breitbandige Sende- und Empfängerbauelemente, aber auch breitbandige LWL (nicht zu verwechseln mit der optischen Bandbreite, die den Bereich der Lichtwellenlängen definiert). Die Bandbreite im LWL wird durch die Dispersion begrenzt, d.h. dadurch, dass sich ein in den LWL eingekoppelter Impuls während seiner Fortpflanzung im LWL verbreitert. Die Übertragungseigenschaft einer Faser wird im Wesentlichen durch die folgenden Parameter bestimmt: Pulsverbreiterung (Dispersion) im LWL P ein P aus 100 % t22 – t21 Dispersion 100 % L 50 % 50 % L 0% 0 t1 Optischer Eingangsimpuls t 0% 0 LWL t2 t Optischer Ausgangsimpuls www.leoni-fiber-optics.com FiberConnect® FiberTech® FiberSwitch® FiberSplit® Die folgende Tabelle listet typische Signalübertragungseigenschaften für gebräuchliche Fasertypen auf: POF PCF Modentyp Multimode Multimode Multimode Multimode Singlemode Fasertyp Stufenindex Stufenindex Gradientenindex Gradientenindex Stufenindex Kerndurchmesser [µm] 980 200 62,5 50 8 Claddingdurchmesser [µm] 1000 230 125 125 125 Numerische Apertur 0,5 0,37 0,27 0,20 0,13 Dämpfungskoeffizient g 650 nm [dB/km] 160 10 10 10 - Dämpfungskoeffizient g 850 nm [dB/km] 2000 8 3,2 3,0 - Dämpfungskoeffizient g 1300 nm [dB/km] – 6 1,0 0,9 0,35 650 650/850 850/1300 850/1300 1310/1550 1 17 g 850 nm – 20 200 400 g 1300 nm – 20 600 1200 Typisch verwendete Wellenlänge Glasfaser Bandbreite Längen Produkt [MHz*km] g 650 nm Chromatische Dispersion g1310 nm 3,5 ps/km*nm Chromatische Dispersion g1550 nm 18,0 ps/km*nm Es sind eine Vielzahl von Faservarianten am Markt erhältlich, bei denen diese Werte entsprechend abweichen können! Die Transmission ist die prozentuale Lichtübertragung in der Faser, bezogen auf die eingekoppelte Leistung. 2.2.2. Dämpfung und Transmission Beim Durchlauf eines LWL der Länge L fällt die Lichtleistung P exponentiell ab. Da die Lichtleistungen viele Zehnerpotenzen übersteigen, ist es üblich, zu einer logarithmischen Darstellung überzugehen und die Dämpfung A in Dezibel (dB) anzugeben: Die Ursachen für die Dämpfung des Lichtes im LWL sind: lineare Streuung an Inhomogenitäten der molekularen Struktur des LWL-Kerns (Rayleigh-Streuung); a ~ 1/λ4, Tiefstwert bei λ ≈ 1,5 µm und Streueffekte an optischen Inhomogenitäten im Größenbereich der Wellenlänge (Mie-Streuung); lassen sich durch technologische Maßnahmen signifikant reduzieren A = –10 log P0 / PL Dabei bedeuten P0 die Lichtleistung am Anfang des LWL in mW und PL die Lichtleistung am Ende des LWL in mW. Für den Dämpfungskoeffizienten α (kilometrische Dämpfung) mit T = 10 (–A*L)/10 T = Transmission A = Dämpfung (db/km) L = Faserlänge (km) α=A/L ■■ ergibt sich dann als Maßeinheit dB/km. Die auf 1 mW bezogene Leistung hat die Maßeinheit dBm, entsprechend der folgenden Definition: P = –10 log (P / 1 mW) ■■ ■■ Dabei ist P die Lichtleistung in mW. www.leoni-fiber-optics.com 251 Grundlagen 2. Fasertypen nichtlineare Streuung (Raman- und Brillouin-Streuung); leistungs- und wellenlängenabhängig Absorption infolge Anregung der Eigenschwingung von Molekülen; besonders OH-Gruppen bereiten Probleme (teilweise auch Schwermetalle) Auskopplung der Lichtleistung durch starke Biegung der Faser bzw. Mikrobends – mikroskopische Biegungen und Windungen Grundlagen 252 2. Fasertypen 2.2.3. Verluste durch Biegung Wird eine Faser gebogen, ergibt sich eine andere Mischung der Moden und teilweise eine Auskopplung der Moden höherer Ordnung aus der Faser. Je kleiner der Biegeradius ist, desto höher werden die Verluste. Fasern mit geringer NA reagieren im Allgemeinen sensibler als Fasern mit höherer NA. Die Biegung der Faser kann in einer großen Krümmung des Kabels erfolgen, aber auch im kleinen Maßstab, wie sie bei der Verseilung des optischen Kabels entstehen kann. Dabei handelt es sich um so genannte Mikrobiegungen, die ebenfalls einen Beitrag zur Erhöhung der Verluste verursachen. 2.2.4. Stecker- oder Kopplungsdämpfung Zusätzlich zur Längendämpfung im Kabel kommt es zu einer Dämpfung im Steckerbereich, bzw. im Übergang zwischen den Steckern in den Kupplungen. Wenn die Steckerendflächen sich berühren oder sich in einem Abstand kleiner als ein Zehntel der Lichtwellenlänge befinden, reduziert sich der Anteil der Rückreflektionen vom Übergang Luft zu Glas, der bei Steckern mit Luftspalt auftritt, um ca. 8 % (für Quarzglas, abhängig von der Brechzahl). Solche Steckverbindungen werden als Stecker mit physikalischem Kontakt bezeichnet. Zusätzlich treten Absorptionen und Streuung durch Fehler an der Oberfläche auf. Dazu gehören bei der Endflächenbearbeitung entstandene Kratzer sowie Schmutz durch unsachgemäße Handhabung der Stecker. Steckertypen ■■ Plane Stecker mit Luftspalt SMA 905, SMA 906, HP hohe Dämpfung 0,4 – 1,5 dB hoher Rückfluss –14 dB ■■ ■■ ■■ Stecker mit physikalischem Kontakt (/PC) ST, SC, DIN, FDDI, ESCON, E2000, MU, LC, FC, Opti-Jack, D4, Mini-BNC, Biconic niedrige Dämpfung 0,0 – 0,7 dB mittlerer Rückfluss –20 bis –50 dB Schrägschliffstecker mit Luftspalt VFO, HRL-11, EC/RACE hohe Dämpfung niedriger Rückfluss Schrägschliffstecker mit physikalischem Kontakt (/APC) DIN-APC, FC-APC, E2000-APC, SC-APC niedrige Dämpfung niedrigster Rückfluss < –55 db ■■ Stecker mit mehreren Fasern in einer Ferrule MT, MP, MPO, MTRJ (SCDC, SCQC) bis zu 24 Fasern in einer Ferrule hohe Dämpfung mittlerer bis niedriger Rückfluss –20 bis < –55 dB ■■ Stecker mit Ferrule Ø 1,25 mm MU, LC, LX.5, F 3000 schnelle Montage hohe Packungsdichte niedrige Dämpfung mittlerer bis niedrigster (/APC-Ausführung) Rückfluss –20 bis <–55 dB ■■ Stecker ohne Ferrule VF-45-Volition (SG), Optoclip schnelle Montage Führungsprobleme ■■ Stecker mit Kollimationsoptik Linsenstecker geringe Verschmutzungsempfindlichkeit (z. B. im ICE eingebaut) ■■ LWL-Stecker mit elektrischer Steckverbindung in einem Gehäuse Hybridstecker anwendungsspezifische Konstruktion 2.3. Dämpfungsmessungen (Normen) Es gibt verschiedene Normen zur Dämpfungsmessung, die speziell für die am häufigsten verwendeten Fasern bzw. Anwendungen gelten. Die Dämpfung einer Faser wird entweder mit dem Durchlicht- oder Rückstreuverfahren bestimmt. Im folgenden Diagramm sind die grundlegenden Eigenschaften der beiden Messverfahren dargestellt. Durchlichtverfahren Rückstreuverfahren POF, PCF + Glas PCF + Glas Gesamtdämpfung einer Strecke Räumliche Trennung der Messgeräte Sehr genaues Ergebnis Keine Beurteilung von Schnittstellen Keine Lokalisierung von Störstellen Keine Entfernungsmessung Gesamtdämpfung einer Strecke Nur an einem Ende angeschlossen Technisch tolerierbares Ergebnis Beurteilung von Schnittstellen Lokalisierung von Störstellen Entfernungsmessung www.leoni-fiber-optics.com FiberTech® FiberSwitch® FiberSplit® 2. Fasertypen 2.3.1. Rückstreuverfahren Zur Messung einer Rückstreukurve eignen sich so genannte OTDRMessgeräte, wie sie in verschiedenen Ausführungen kommerziell erhältlich sind. Die folgende Abbildung zeigt schematisch eine Messkurve, wie sie mit einem solchen Gerät von einer Faserstrecke aufgenommen werden kann. Rückstreumessung Rückstreukurve mit typischen Ereignissen Dämpfung in dB 1 1 2 3 4 5 6 2 1 3 2.3.2. Durchlichtmessung Beim Durchlichtverfahren wird ein LWL der Länge L [m] an eine Lichtquelle mit definierter Wellenlänge der Leistung P0 [dBm] gekoppelt. Am Ende des LWLs wird dann mittels eines Leistungsmessers die Lichtleistung PL [dBm] gemessen. Aus der Differenz von P0 und PL wird der Leistungsverlust, d.h. die optische Dämpfung A [dB] bestimmt: 5 1 6 1 4 Dämpfungsverlauf ohne Störung Dämpfungssprung (Stecker, Spleiß) Reflexion im LWL oder Geisterreflexion Fresnelreflexion am Ende der Strecke Dämpfungssprung und Reflexion Dämpfungssprung zwischen LWL mit unterschiedlicher Rückstreudämpfung (Toleranzen der Rayleighstreuung, der numerischen Aperatur oder der Profilexponenten) Stecke in m A = P0 – PL Wenn die Streckendämpfung viel größer als die Steckerdämpfung ist, kann man wie folgt den Dämpfungskoeffizient α [dB/m] bestimmen: α = A/L = ( P0 – PL)/L Für die Lichtleistungsmessung wird das Einfügeverfahren (insertion loss method) oder das Rückschneideverfahren (cut back method) üblicherweise verwendet. Beim Einfügeverfahren gibt es verschiedene Methoden, die auf unterschiedliche Anwendungen bzw. Qualitätskriterien abzielen. Bei Patchkabeln, die direkt an Sender und Empfänger angeschlossen sind, reicht es meist aus, diese mit einer guten Referenzleitung mit gleicher Faser zu vergleichen, wobei der Absorptionswert sich wie folgt bestimmen lässt: A = – Ptest – Pref Hierbei sollte der Sender typische Abstrahlcharakteristiken wie in der Anwendung haben. Das Verfahren wird in der IEC 60793-1-40 beschrieben. Um den Einfluss des Senders zu minimieren, kann man mit Hilfe einer Vorlauflänge arbeiten, wo ein Modenmischer eine definiertere Strahlverteilung in der Faser erzeugt (IEC 61300-3-4 Methode B). Bei den beiden Methoden ist der Dämpfungseinfluss des letzten Steckers unterdrückt. Arbeitet man dagegen mit einer Vor- und Nachlauflänge, wie in der IEC 61300-3-4 Methode B vorgeschrieben, prüft man die gesamte Leitung mit einer einzigen Messung. Aufgrund des verschiedenen Messaufbaus können sich die Werte in der Größenordnung von 0 bis ca. 2 dB je nach Faser- und Steckertyp unterscheiden. www.leoni-fiber-optics.com 253 Grundlagen FiberConnect® Grundlagen 254 2. Fasertypen 2.3.3. Dämpfungsmessung Glas- und PCF-Konfektionen nach IEC 61300-3-4 Methode B In einer Referenzmessung wird die Lichtleistung Ps am Ende des Referenzkabels in dBm bestimmt. Optischer Sender Optisches Pegelmessgerät Kupplung Grundgerät mit Adapter oder vorhandenem Sender mit Dauerlicht Zu eliminieren ist die Referenz mit 5 Wicklungen. Das zu prüfende Kabel wird mittels Kupplung zwischen Referenzkabel und optischem Pegelmesser eingefügt. Die Lichtleistung PL in dBm wird ermittelt. Zu prüfende Kabel Optischer Sender Kupplung Kupplung Optisches Pegelmessgerät Grundgerät mit Adapter oder vorhandenem Sender mit Dauerlicht Messung 2 ist mit gedrehtem Prüfling zu wiederholen, da nur die Dämpfung an der Kupplung ermittelt wird. Der schlechtere Wert ist zu verwenden. Dämpfung A = PL – Ps [dBm]. In der Auswertung erfolgt der Vegleich mit dem zulässigem Grenzwert der Dämpfung. In den einschlägigen Normen, wie z. B. IAONA, wird bei MM und SM Glas (Standard) für ein gekoppeltes Steckerpaar eine Dämpfung von 0,75 dB angegeben. Je nach Länge der zu messenden Faser ist der Dämpfungskoeffizent der Meterware zu berücksichtigen: für Glas MM 50/125 typ. 2,5 dB/km bei 850 nm typ. 0,7 dB/km bei 1310 nm für Glas MM 62,5/125 typ. 3,0 dB/km bei 850 nm typ. 0,8 dB/km bei 1310 nm typ. 10 dB/km bei 660 nm typ. 8 dB/km bei 850 nm 2.3.4. Dämpfungsmessung Glas- und PCF-Konfektionen nach IEC 61300-3-4 Methode C In einer Referenzmessung wird die Lichtleistung Ps am Ende der gekoppelten Referenzkabel in dBm bestimmt. Optischer Sender Kupplung Optisches Pegelmessgerät Grundgerät mit Adapter oder vorhandenem Sender mit Dauerlicht Um bei der Messung Mantelmoden weitestgehend zu eliminieren, sind die Vorlauf- und Nachlaufreferenz mit 5 Wicklungen über einen Dorn, Durchmesser ca. 20 mm, zu führen. Die Kupplung wird geöffnet und das zu prüfende Kabel eingefügt. Anschliessend erfolgt die Messung der Lichtleistung PL (in dBm) am Ende de Strecke. www.leoni-fiber-optics.com FiberConnect® FiberTech® FiberSwitch® FiberSplit® 255 Grundlagen 2. Fasertypen Zu prüfende Kabel Optischer Sender Kupplung Kupplung Optisches Pegelmessgerät Grundgerät mit Adapter oder vorhandenem Sender mit Dauerlicht Die Dämpfung zu A = PL – Ps [dBm]. In der Auswertung erfolgt der Vergleich mit dem zulässigen Grenzwert der Dämpfung. In den einschlägigen Normen, wie z. B. IAONA, wird bei MM und SM Glas (Standard) für ein gekoppeltes Steckerpaar eine Dämpfung von 0,75 dB angegeben. Je nach Länge der zu messenden Faser ist der Dämpfungskoeffizent der Meterware zu berücksichten: für Glas MM 50/125 für Glas MM 62,5/125 typ. 2,5 dB/km typ. 0,7 dB/km bei 850 nm bei 1310 nm typ. 3,0 dB/km typ. 0,8 dB/km typ. 10 dB/km typ. 8 dB/km bei 850 nm bei 1310 nm bei 660 nm bei 850 nm für PCF typ. 10 dB/km typ. 8 dB/km bei 660 nm bei 850 nm 2.3.5. Dämpfungsmessung POF- und PCF-Konfektionen nach IEC 60793-1-40 B In einer Referenzmessung wird die Lichtleistung Ps am Ende des Referenzkabels in dBm bestimmt. Optischer Sender Referenzkabel, siehe Tabelle (soll dem zu messendem Fasertyp entsprechen) Optisches Pegelmessgerät Grundgerät mit Adapter oder vorhandenem Sender mit Dauerlicht Die Messung der Lichtleistung [PL] erfolgt am Ende des zu prüfenden Kabels der Länge L. Optischer Sender Referenzkabel, siehe Tabelle (soll dem zu messendem Fasertyp entsprechen) Grundgerät mit Adapter oder vorhandenem Sender mit Dauerlicht Die Dämpfung ergibt sich zu A = PL – PS [dB]. Daraus leitet sich der Dämpfungskoeffizent α = PL/PS [dB/km] ab (L steht für die Länge des zu prüfenden Kabels in km). www.leoni-fiber-optics.com Optisches Pegelmessgerät Grundlagen 256 2. Fasertypen Vergleich mit dem zulässigen Grenzwert: Dämpfung In der Beschreibung des verwendeten Systems findet sich die maximal zulässige Dämpfung. Diese muss in jedem Fall größer als die bestimmte Dämpfung A sein. Eine Reserve von 3 dB sollte dabei berücksichtigt werden. Dämpfungskoeffizient der Meterware für POF typ. 230 dB/km bei 660 nm für PCF typ. 10 dB/km bei 660 nm typ. 8 dB/km bei 850 nm Bestellnummer Steckertyp Kabeltyp KXST-XST 11001m ST (BFOC) POF FSMA POF KF05-F0511001m F05 POF KHPS-HPS11001m HP POF KXST-XST72001m ST (BFOC) PCF FSMA PCF KF05-F0572001m F05 PCF KHPS-HPS72001m HP PCF KSMA-SMA72001m 2.3.6. Gegenüberstellung Dämpfung zu Transmission In der Faseroptik werden zur Leistungsbeschreibung eines Lichtleiters die Begriffe Dämpfung und Transmission verwendet. Dämpfung Die Dämpfung beschreibt den Energieverlust des Lichtstahls beim Durchlauf einer Faser. Ihre Größe ist abhängig von der verwendeten Wellenlänge und der Länge einer Faser. Der Dämpfungswert einer Faser wird standardmäßig in dB/km angegeben. Referenzkabel für die Dämpfungsmessung KSMA-SMA 11001m Aus Erfahrung ist diese Methode eine der sichersten, jedoch kann der Dämpfungskoeffizient auf diese Weise nicht bestimmt werden. Es ist von Vorteil, die im System eingebauten Sender zu verwenden (also nicht den bisher beschriebenen Sender). Diese Methode ist anzuwenden, wenn die Konfektionen für direkte Sender-Empfänger-Verbindungen eingesetzt werden, bzw. die Kupplungen für Messungen ungeeignet sind. Dämpfungsmessung – eine unkomplizierte Methode für den Gebrauch in der Praxis Tipp Wenn Sie PCF-LWL in Systemen für POF (660 nm) einsetzen und Ihr System nicht explizit für PCF-Fasern spezifiziert ist, verfahren Sie folgendermaßen: ■■ Als Referenzkabel ein POF-Kabel anstatt eines PCF-Kabels verwenden ■■ Dämpfung: A = PL (PCF-Kabel) – PS (POF-Referenz) Bei der Auswertung muss die maximal zulässige Dämpfung, für die das System mit POF spezifiziert ist, größer als die so bestimmte Dämpfung sein. Transmission Die Transmission beschreibt die Ausgansleistung eines Lichtleiters unter der Berücksichtigung der Verluste. Sie ist der prozentuale Anteil der eingespeisten Leistung. Auch die Transmission ist von der verwendeten Wellenlänge und der Länge der Faser abhängig. Die Transmission wird in % angegeben. Umrechnungsbeispiele von Dämpfung zu Transmission Der Dämpfungswert einer PMMA Faser beträgt 150 dB/km. Benötigt wird der Transmissionswert dieser Faser bei einer Länge von 35m. T = 10 (-A · L)/10 T = 10 (–150 dB/km · 0,035 km )/10 T = 0,29 = 29 % Ein Dämpfungswert einer Faser von 6 dB/km bedeutet eine Transmission von 25 % für 1 km Faser. T = 10 (–A · L)/10 T = 10 (–6 dB/km · 1km )/10 T = 0,25 = 25 % A = Dämpfung [dB/km] L = Länge der Faser [km] T = Transmission www.leoni-fiber-optics.com FiberTech® FiberSwitch® FiberSplit® 2. Fasertypen 2.4. Alterung Die Alterung der Fasern ist ein Prozess, der meist mit einer Verschlechterung der Übertragungseigenschaften verbunden ist. Neben den hier beschriebenen Faseralterungen treten auch Ermüdungs- und Verschleißerscheinungen an den Stecksystemen auf. über die Zeit gemessen wird. Auf Grundlage der Arrhenius- oder William-Landel-Ferry-Theorie extrapoliert man die Lebensdauer oder die maximale Dauertemperatur für eine bestimmte Luftfeuchte. Nach all diesen Untersuchungen kann man von einer Lebensdauer von 20 Jahren bei einer Einsatztemperatur von 80 °C ausgehen. 2.4.1. Alterung an Glasfasern Die Alterung der Fasern ist durch das Material und die Umgebungseinflüsse bedingt. Im Quarzglas oder an der Faseroberfläche gibt es Materialinhomogenitäten oder Störungen. Durch mechanische Beanspruchung bei Biegung z. B. entstehen im Quarzglas Mikrorisse, die sich im Lauf der Zeit vergrößern und es bis zum Bruch der Faser kommen kann. Das Voranschreiten der Rissbildung ist ein statistisch verteilter Vorgang, da es sich um statistisch verteilt auftretende Fehlstellen handelt. Mathe-matisch wird die Bruchwahrscheinlichkeit in Abhängigkeit von der LWL-Länge L, der mechanischen Spannung σ und der Zeit t durch die Weibull-Verteilung der Bruchwahrscheinlichkeit F beschrieben: 2.5. Anwendungsgebiete Mittlerweile kommen optische Fasern in fast allen Technologiebereichen zum Einsatz. Eine Vorreiterrolle hat dabei sicherlich die Telekommunikation gespielt, die, angetrieben durch die seit ca. drei Jahrzehnten ständig steigende Nachfrage nach Übertragungskapazität, erhebliche Anstrengungen unternommen hat die faseroptischen Technologien zur industriellen Reife zu entwickeln. 2.5.1. Anwendungsfelder Je nach Anwendungsfeld sind die Eigenschaften unterschiedlicher Fasertypen das Auswahlkriterium zum Einsatz als Übertragungsmedium. F = 1-exp{-L/L0 ·(σ/σ0)a · (t/t 0)b} Die Werte mit dem Index 0 bezeichnen die Parameter für den durchgeführten Vergleichstest. Die Parameter a und b müssen experimentell bestimmt werden. Bei der Herstellung wird die mechanische Festigkeit der Quarzfasern durch den Proof- oder Screen-Test überprüft, indem eine definierte mechanische Spannung durch ein Gewicht auf die Faser erzeugt wird. Für Fasern, die mit ultraviolettem Licht oder mit Röntgenstrahlung bestrahlt werden, ergeben sich Farbzentren oder Störstellen, die zu einem merklichen Dämpfungsanstieg bis hin zur Schwärzung führen können. Es gibt für strahlungsintensive Anwendungen besondere dotierte Fasern mit geringem Alterungsverhalten. 2.4.2. Alterung an POF Durch Temperatur und Feuchte kommt es bei Kunststofflichtwellenleitern zur Entwicklung von Störstellen, die sich in einer Erhöhung der Dämpfung ausdrücken. Bei der POF wurde die Absorptionerhöhung durch die Anreicherung von OH-Ionen nachgewiesen, die eine wellenlängenabhängige Dämpfungserhöhung bewirkt. Mittels Testserien kann man auch statistische Aussagen treffen, wonach bei einer bestimmten Umgebungsfeuchte (typisch kleiner 95 %) und einer Temperatur der Dämpfungsverlauf www.leoni-fiber-optics.com POF PCF Glas-LWL ++ ++ ++ + + + ++ ++ ++ Geringes Gewicht + + + Flexibilität + – – Kleine Biegeradien + 0 – Aufwand bei der Konfektionierung ++ + –– Bandbreite + + ++ Optische Signaldämpfung – + ++ ++ ++ – – bis ++ Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) Abhörsicherheit Risiko in explosions­ gefährdeter Umgebung Kosten 257 Grundlagen FiberConnect® Grundlagen 258 2. Fasertypen Eine Übertragungsstrecke mit Lichtwellenleitern besteht im einfachsten Falle aus: ■■ optischer Sender ■■ Lichtwellenleiter ■■ optischer Empfänger Prinzipdarstellung der optischen Signalübertragung Prinzipdarstellung der optischen Signalübertragung Signalaufbereitung Lichtwellenleiter Senderseite Signalaufbereitung Empfangsseite verwendeten Fasersystem ohne aufwändige Fachausbildung einfach Reparaturarbeiten durchführen können. Aus diesem Grund und aus Kostengründen wird in diesem Anwendungsbereich die POF bevorzugt. In der präzisen Ausleuchtung einer Zelle bei der Untersuchung unter dem Fluoreszenzmikroskop nutzt man dagegen die extrem gute Strahlqualität am Ausgang einer PM-Faser für den sichtbaren Bereich des Lichtes. In der Leistungsübertragung zur Materialbearbeitung kommen dagegen Fasern mit mittleren bis großen Kerndurchmessern aus sehr reinem Quarzglas zum Einsatz, so dass durch die hohe Energiedichte keine Degradation der Faser entsteht. Der optische Sender strahlt in der Nachrichtenübertragung typischerweise eine Leistung unterhalb von 0 dBm aus. Die Empfänger sind meistens im Bereich von –20 und –30 dBm empfindlich. Typische Bauelemente: ■■ optische Sender: LEDs oder Laserdioden (VCSEL – Vorteil: geringe Strahldivergenz, höhere Modulationsraten gegenüber LED) ■■ optische Empfänger: PIN-Dioden oder Avalanche-Dioden Die Wellenlängenbereiche, in denen ein Fasertyp besonders geringe Absorptionen (Dämpfungen) zeigt, bezeichnet man als optische Fenster. Die folgende Tabelle zeigt die optischen Fenster für die POF- und Glas-LWL mit den dafür verwendeten jeweiligen Halbleitermaterialien. Silizium (Si) Germanium (Ge) InGaAs λ =520 nm 1.opt. Fenster POF x – – λ = 570 nm 2.opt. Fenster POF x – – λ =650 nm 3.opt. Fenster POF x – – λ =850 nm 1.opt. Fenster Glas-LWL x x x λ =1300 nm 2.opt. Fenster Glas-LWL – x x λ =1550 nm 3.opt. Fenster Glas-LWL – x x Anhand einiger Anwendungsbeispiele wird aufgezeigt, nach welchen Kriterien die jeweils geeignetste Faser ausgewählt wird. Beispielsweise kommt es in einem optischen Bussystem im Automobil darauf an, dass die Fachkräfte einer Automobilwerkstatt an dem dort www.leoni-fiber-optics.com FiberConnect® FiberTech® FiberSwitch® FiberSplit® 259 Die unter dem Kapitel 2 (physikalische Grundlagen) beschriebenen Fasern reagieren auf mechanische Beanspruchungen wie Zug-, Biegeund Torsionsbeanspruchungen sehr empfindlich mit großen Dämpfungserhöhungen. Sie sind weiterhin den rauen Umwelteinflüssen wie Bewitterung, chemischen Belastungen und Abrieb nicht gewachsen. Deshalb ist es unabdingbar, die Fasern durch einen geeigneten Kabelaufbau zu schützen. 3.1. Adern Direkt bei der Fertigung der Glasfasern wird eine erste Schutzschicht – das Coating oder besser Primärcoating – aufgebracht. Das Primärcoating besteht in der Regel aus einem zweischichtigen UV-ausgehärteten Acrylat und schützt die Fasern vor der Aufnahme von Feuchtigkeit und der daraus resultierenden Versprödung für die Zeit bis zur Verkabelung. Die Fasern mit Primärcoating werden in einem ersten Verkabelungsschritt mit einer weiteren Schutzhülle versehen. Analog zum isolierten Leiter bei Kupferkabeln nennt man dieses Zwischenprodukt eine Ader. Adern sind dann die Grundbausteine von Lichtwellenleiterkabeln, die man miteinander zur Kabelseele kombinieren bzw. verseilen kann. Im englischsprachigen Raum nennt man das Zwischenprodukt buffered fiber bzw. die aufgebrachte Schutzhülle Secondary Coating. Kombination Polyamid/Polyester bzw. die Kombination Polycarbonat/ Polyester (jeweils Innenschicht/Außenschicht) verwendet. Zweischichtige Bündeladern haben geringere thermische Längenausdehnungskoeffizienten und sind deutlich knickbeständiger als einschichtig aufgebaute Bündeladern. Ein wichtiger Fertigungsparameter bei der Fertigung von Bündeladern ist das Verhältnis der Länge der Fasern zur Länge der Bündeladerhülle. Zur mechanischen Entkopplung der Fasern muss die Bündelader so beschaffen sein, dass die Faser immer etwas länger als die Bündeladerhülle ist. Man nennt das Faserüberlänge. Sie wird dadurch erreicht, dass die Fasern schraubenlinienförmig in den Hohlraum der Bündelader eingebracht werden. Die Faserüberlänge muss über die gesamte Länge der Bündelader in sehr geringen Toleranzen von Bruchteilen von Promille konstant gehalten werden, um die Fasern vor an der Bündeladerhülle wirkenden Zugkräften zu schützen und andererseits bei Kontraktionen der Bündeladerhülle durch niedrige Temperaturen unzulässig kleine Biegeradien der Fasern zu vermeiden. Gemäß der VDE 0888 unterscheidet man grundsätzlich drei Gruppen von Aderkonstruktionen: B. Hohladern sind Adern, bei denen genau eine Faser von einer Aderhülle umschlossen wird. Prinzipiell haben sie ansonsten die gleichen Aufbaumerkmale wie Bündeladern. Sie bieten der Faser einen großen Innenraum, der es ermöglicht, die Faser mit einer gewissen Faserüberlänge lose in einem Gel einzubetten. Damit ist die Hohlader für den Aufbau von Kabeln mit einem großen Einsatztemperaturbereich geeignet, in dem nahezu keine Anstiege der Dämpfung der Faser auftreten. A. Bündeladern sind Adern, bei denen mehrere Fasern von einer gemeinsamen Schutzhülle umschlossen werden. Die Bündeladerschutzhülle wird als loser Schlauch aufgebracht, dessen Hohlraum mit einem Gel gefüllt wird. Das Gel hat die Funktion, die Fasern ganz weich einzubetten und einen größtmöglichen Bewegungsfreiraum für die Fasern beim Biegen bzw. Ziehen des Kabels zu ermöglichen. Deshalb müssen die Aderfüllgele über den gesamten Einsatztemperaturbereich des Kabels eine möglichst konstante Viskosität haben, um weder einzugefrieren bzw. auszulaufen. Um die Fasern voneinander unterscheiden zu können, müssen die Fasern unterschiedlich eingefärbt werden. Üblicherweise werden Bündeladern mit 2, 4, 6, 8, 10, 12, 16, 20 und 24 Fasern hergestellt. Die Hülle der Bündelader kann einschichtig aus einem Kunststoff oder zweischichtig aus zwei unterschiedlichen Kunststoffen hergestellt werden. Einschichtige Bündeladern werden heute überwiegend aus Polyester hergestellt. Zweischichtig hergestellte Bündeladerhüllen bieten den Vorteil, dass eine Materialpaarung ausgewählt werden kann, die die Vorteile zweier Kunststoffe quasi miteinander vereint und Nachteile in den Eigenschaften des einzelnen Kunststoffs überdeckt. Für die Fertigung von Zweischichtbündeladern wird die C. Volladern sind Adern, bei denen genau eine Faser von einer Aderhülle umschlossen wird. Anders als bei den Hohladern ist die Aderhülle mit einem deutlich kleineren Außendurchmesser ausgeführt, der speziell für gängige Stecker angepasst ist. Standardabmessungen dafür sind z. B. 0,9 ± 0,1 mm bzw. 0,6 ± 0,1 mm. Man unterscheidet mehrere Unterarten der Vollader: Bei der Festader ist die Aderhülle direkt auf dem Primärcoating der Faser aufgebracht, ohne der Faser Platz bzw. Spielraum zu geben. Es ist ebenso möglich, zwischen dem Primärcoating der Faser und der thermoplastischen Aderhülle ein sogenanntes Buffer, z. B. aus einem UV-ausgehärteten Acrylat, aufzubringen. Die Festaderkonstruktion erlaubt in der Regel nur relativ geringe Absetzlängen bis in den Bereich einiger Zentimeter. Sie wird hauptsächlich für die Konfektion mit Maschinen verwendet, da beim automatischen Absetzen die Faser nicht aus der Hülle herausgezogen werden kann. Eine andere Unterart ist die Kompaktader oder semilose Vollader. Bei dieser Konstruktion ist noch ein kleiner Zwischenraum zwischen der Faser und dem Innendurchmesser der Aderhülle. Der Zwischenraum kann mit Gel gefüllt sein oder einfach nur hohl – also mit Luft gefüllt – sein. Der Vorteil dieser Aderkonstruktion ist, dass es www.leoni-fiber-optics.com Grundlagen 3. Kabel Grundlagen 260 3. Kabel möglich ist, sehr lange Stücke der Aderhülle von bis zu 2 m in einem Stück von der Faser abzusetzen. Deshalb wird diese Konstruktion üblicherweise für die Herstellung von einseitig konfektionierten Pigtails verwendet, die an der anderen Faserseite auf andere Streckenkabel aufgespleist und dazu in Spleiskassetten abgelegt werden. Ein weiterer Vorteil ist die einfache Handhabung bei der manuellen Konfektion. Weil die Faser – bedingt durch den geringen Außendurchmesser der Volladern – keine oder nur eine sehr geringe Längenreserve im Vergleich zur Länge der Aderhülle hat, reagieren Volladern sehr empfindlich mit Dämpfungserhöhungen bei Zugbeanspruchungen und temperaturbedingten Kontraktionen. D. Neben den bisher beschriebenen runden Aderkonstruktionen gibt es noch die Bändchentechnik. Dabei werden 2 bis 12 Fasern parallel nebeneinander in einer flachen, gemeinsamen Hülle miteinander verbunden. Für diese Technik, die überwiegend im amerikanischen und asiatischen Raum angewendet wird, setzt man üblicherweise UV-aushärtende Acrylate als Hüllenwerkstoff ein. Die Bändchen können durch ihre relative hohe Steifigkeit in Querrichtung zu Problemen beim Verlegen in engen Installationsgehäusen führen. Ausserdem besteht beim Vereinzeln der Fasern die Gefahr der Beschädigung des Coatings. Übliche Durchmesser von Adern sind: Bündeladern für verseilte Kabelaufbauten mit 2 Fasern 2,0 mm Bündeladern für verseilte Kabelaufbauten mit 4 bis 12 Fasern 2,4 mm Bündeladern für zentrale Konstruktionen mit 2 bis 12 Fasern 3,5 mm Bündeladern für zentrale Konstruktionen mit 16 bis 24 Fasern 4,0 mm Hohladern 1,4 mm Volladern 0,9 mm Minivolladern für Small-Form-Factor-Stecker 0,6 bzw. 0,5 mm 3.2. Kabelaufbau Die oben beschriebenen Adern stellen die Grundbausteine der Kabelkonstruktionen dar. Das Design des Kabels muss den individuellen Anforderungen des Einsatzbereiches des Kabels Rechnung tragen. Das heißt, es muss den Schutz der Fasern vor Zugkräften und anderen mechanischen Belastungen, chemischen Medien in der Umgebung und thermischen Beanspruchungen sicherstellen. Zunächst unterscheidet man das Design von runden Kabeln in Zentraladerkabel und verseilte Kabel. Bei zentralen Kabeln liegt nur eine Ader direkt im Zentrum des Kabels. Bei verseilten Kabeln werden mehrere Adern und ggf. Füll- oder Blindelemente zur Erzielung einer besseren Flexibilität des Kabels in Lagen um ein Mittenelement verseilt. Die Verseilung verhindert weiterhin, dass sich die Adern bzw. die Fasern beim Biegen des Kabels nur auf einer Seite der biegeneutralen Achse befinden und nur gestaucht oder gedehnt werden würden. Vielmehr können die Adern auf der schraubenförmigen Linie der Verseilung, der Helix, geringfügig relativ in Längsrichtung zueinander im Verseilverbund abgleiten bzw. sich bewegen und damit die durch die Biegung des Kabels hervorgerufene Zug- und Stauchbelastung minimieren bzw. ganz ausgleichen. Der Dimensionierung der Schlaglänge der Verseilung – also der Länge, die genau einer Windung von 360° der Verseilelemente entspricht – kommt große Bedeutung zu. Die Wahl einer zu großen Schlaglänge lässt nur sehr große Biegeradien für das Kabel zu. Wird die Schlaglänge zu klein gewählt, werden die Krümmungsradien der Verseilelemente in der Schraubenlinie zu klein und generieren Dämpfungsverluste. Zwischen diesen beiden Effekten muss ein geeigneter Kompromiss gefunden werden. Bei der Art der Verseilung unterscheidet man kontinuierliche Verseilungen, bei denen sich die Verseilrichtung der Adern nicht ändert und SZ-Verseilungen, bei denen sich die Richtung der Verseilung in kurzen Abständen ändert. SZ-Verseilungen werden als kräfteschonender und kostengünstiger Prozess für fest verlegte Kabel verwendet und kontinuierliche Verseilungen für dauernd bewegte Kabel bevorzugt. Als Mittenelement für die Verseilung wird in der Regel ein GFK-Element (glasfaserverstärkter Kunststoff) eingesetzt. Das GFK-Element fungiert als Zug- und Stützelement und verhindert bei tiefen Umgebungstemperaturen eine zu starke Kontraktion des Kabels und damit eine Dämpfungserhöhung bei den Fasern. Um die zentrale Ader oder den Verseilverbund können Bandierungen aus Folien oder Vliesen zur Fixierung des Aufbaus oder zum besseren Trennen des Mantels sowie Zugentlastungselemente aufgebracht werden. Die Gesamtheit dieses Aufbaus ohne den Mantel nennt man die Kabelseele. Die Kabelseele enthält in der Regel auch einen Firmenkennfaden zur Identifikation des Herstellers des Kabels und ein Längenmaßband zur genauen Bestimmung der Länge des Kabels. Nach dem Einsatzort bzw. der Bauart der Kabel unterscheidet man Innenkabel, die speziell für die Anforderungen der Verlegung in Gebäuden ausgelegt sind, Außenkabeln, die speziell für die Anwendung im Freien konstruiert sind, und Universalkabel, die sowohl den Anforderungen in Gebäuden und im Freien gerecht werden. Die Kabelseele der Kabel für den Außenbereich werden oftmals mit einer Seelenfüllung der Hohlräume oder mit quellenden Garnen oder Bandierungen längswasserdicht gemacht. Das heißt, wenn der Kabelmantel eine Beschädigung bekommt, wird eintretendes Wasser an der Ausbreitung auf der gesamten Längsrichtung des Kabels gehindert. www.leoni-fiber-optics.com FiberTech® FiberSwitch® FiberSplit® 3. Kabel Der Auswahl und Dimensionierung des Mantels kommt große Bedeutung zu. Er muss die Kabelseele dicht umschließen und als Grenzfläche zur Umgebung alle Umwelteinflüsse aufnehmen. Es gibt kein Mantelmaterial, welches allen denkbaren Umweltbeanspruchungen gerecht wird. Deshalb muss die Auswahl des Mantelmaterials jeweils an die konkreten Einsatzbedingungen des Kabels angepasst werden. Als Mantelwerkstoff für Lichtwellenleiterkabel kommen folgende Werkstoffe zum Einsatz: ■■ Für Verlegekabel in Gebäuden werden halogenfreie und flammwidrige Werkstoffe (Typenkurzzeichen H) bevorzugt, die vor allem den harten Brandschutzanforderungen gerecht werden müssen. Diese Werkstoffe haben in der Regel Schwächen beim Schutz der Kabelseele vor Feuchtigkeit und chemischen Medien, was in Gebäuden aber von untergeordneter Bedeutung ist. ■■ ■■ Polyethylen (Typenkurzzeichen 2Y) wird als Mantelmaterial für Kabel verwendet, die außerhalb von Gebäuden, also im Erdreich, im Wasser oder in der Luft eingesetzt werden. Dieser Werkstoff bietet optimalen Schutz vor Feuchtigkeit und in der Kombination mit einer Rußfüllung Schutz vor der zerstörerischen Wirkung der UV-Strahlung. Brandschutzanforderungen können mit diesem Materialtyp leider nicht erfüllt werden. Polyvinylchlorid (PVC, Typenkurzzeichen Y) für Kabel mit höheren Anforderungen bei der Beständigkeit gegen chemische Medien im Industriebereich. ■■ Polyurethan (Typenkurzzeichen 11Y) für Kabel, die für die dauernde Bewegung, z. B. in Schleppketten, konzipiert sind und dabei extremen mechanischen Belastungen wie Abrieb und Querdruck ausgesetzt sind und eine hohe Ölbeständigkeit haben müssen. ■■ Polyamid (Typenkurzzeichen 4Y), wenn das Kabel einen sehr harten, aber gleitfähigen Mantel benötigt oder sehr steif ausgelegt werden soll. Ein Polyamidmantel fungiert auch als Schutz vor Termiten und Nagetieren. ■■ Fluorstoffe (Typenkurzzeichen 7Y), wenn das Kabel für ganz besonders hohe Temperaturbelastungen oder chemische Beständigkeit ausgelegt sein muss. www.leoni-fiber-optics.com ■■ Diverse andere Mantelwerkstoffe, die auf den oben genannten che­mischen Basen aufbauen und für spezielle Belastungen oder Beständigkeiten durch Additive oder Stabilisatoren verbessert wurden. Die chemische Industrie bietet heute ständig neue maßgeschneiderte Kunststoffe für Spezialanwendungen an. In der Regel haben aber auch diese Neuentwicklungen irgendwelche Nachteile (und sei es nur der Preis), die ihren Einsatz auf bestimmte Einsatzgebiete beschränken. Vielfach werden LWL-Kabel in Kanälen oder in Gebäuden verlegt, wo mit der Beschädigung durch Nagetiere gerechnet werden muss. Deshalb werden verschiedene technische Lösungen als Nagetierschutz angeboten. Nichtmetallische Arten des Nagetierschutzes bieten die Vorteile, dass sie in der Regel billiger, vom Gewicht leichter, besser biegbar sind und keine besondere Vorkehrungen gegen Potentialverschleppung bei der Kabelverlegung bedürfen. Eine der einfachsten Ausführungen des nichtmetallischen Nagetierschutzes sind Glasrovingumspinnungen unter dem Mantel. Die Glasrovings erfüllen dabei zwei Funktionen gleichzeitig: zum Ersten die Zugentlastung und zum Zweiten den Nagetierschutz. Eine andere Art des Nagetierschutzes ist ein harter Mantel aus Polyamid oder eine Umlegung mit GFK-Elementen. Metallische Arten des Nagetierschutzes haben eine deutlich höhere Wirksamkeit. Hier gibt es zum Beispiel Ausführungen aus glatten, auf Lücke gewickelten, verzinkten Stahlbändern oder unter dem Mantel eingebrachte gerillte Stahlbänder (Stahlwellmäntel). Diese Lösungen bieten unbestritten den besten Schutz des Kabels, machen es aber schwer und dick. Außerdem ist es mit den metallenen Elementen nicht mehr potentialtrennend. Für Anwendungen im Meer und in Bergwerken werden zum Schutz der Kabel vor rauen Belastungen zusätzlich aufwändigere Armierungen angewendet. So zum Beispiel Umlegungen aus verzinkten Runddrähten aus Stahl, die wiederum durch eine weitere Schutzhülle aus einem Kunststoff umhüllt sind. Für den wirksamen Schutz des Eindringens von Wasser in die Kabelseele kann unter dem Mantel eine mindestens 0,15 mm starke Aluminiumfolie als Diffusionssperre eingebracht werden. Diese Folie ist mit dem Mantel fest verklebt. 261 Grundlagen FiberConnect® Grundlagen 262 3. Kabel 3.3. Prüfungen an Kabeln Für die Prüfung der Eigenschaften von Lichtwellenleiterkabeln sind folgende Normen relevant: 3.3.1. IEC 60793-1-40 (deutsche Übersetzung: VDE0888 Teil 240) Messmethoden und Prüfverfahren – Dämpfung Üblicherweise wird für alle Glasfasern im Kabelwerk das Verfahren C-Rückstreumethode angewendet. Bei diesem Verfahren wird ein Zeitbereichsreflektometer (englische Abkürzung OTDR für Optical Time Domain Reflectometer) verwendet. Der Vorteil dieser Prüfung ist, dass nur ein Kabelende für die Prüfung benötigt wird. Der Prüfling wird über eine Vorlauffaser an das Messgerät angekoppelt. Zu prüfende Faser Optischer Sender Signalprozessor Anzeige Optischer Aufteiler Totzonenfaser (freigestellt) Optischer Empfänger Blockschaltbild eines OTDR EN 60793-1-40:2003 dB OTD-Signal P1 P2 Geräuschboden Z0 Z1 Z2 Entfernung Schematische OTDR-Kurve für einen „einheitlichen“ Prüfling mit vorgeschalteter Totzonenfaser 3.3.2. IEC 60794-1-2 (deutsche Übersetzung: VDE0888 Teil 100-2) für die Prüfung von mechanischen Eigenschaften und Umweltprüfungen Verfahren E1: Zugprüfung Das Prüfverfahren untersucht das Dämpfungverhalten der Fasern im Kabel bei Zugkräften, die während der Verlegung oder des Betriebs des Kabels auftreten können. Alternativ kann auch die Faserdehnung untersucht werden. Verfahren E3: Kabelquerdruckprüfung Die Prüfung bestimmt die Fähigkeit eines LWL-Kabels, Querdruck zu widerstehen. Hierzu wird der Prüfling zwischen eine ebene Stahlgrundplatte und einer beweglichen Stahlplatte mit 100 mm Länge und zuzüglich 5 mm Kantenradius mit einer vorgegebenen Kraft und einer bestimmten Zeit gequetscht. Alternativ können ein oder mehrere Stahldorne mit 25 mm Durchmesser rechtwinklig zur Probe eingefügt werden. Der Prüfling wird auf optischen Durchgang der Fasern (Faserbruch) bzw. der Dämpfungserhöhung während und nach dem Test überwacht. www.leoni-fiber-optics.com FiberTech® FiberSwitch® FiberSplit® 3. Kabel Verfahren E4: Kabelschlagprüfung Die Prüfung bestimmt die Fähigkeit eines LWL-Kabels, einem oder mehreren Schlägen zu widerstehen. Der Prüfling wird auf eine ebene Stahlplatte gelegt und mit einer bestimmten Fallenergie (bestimmbar über Masse und Fallhöhe) belastet. Für den Test muss Folgendes angegeben werden: ■■ Fallenergie ■■ Radius des Fallhammers ■■ Anzahl der Schläge ■■ Temperatur bei der Prüfung ■■ Frequenz der Schläge. Der Prüfling wird auf optischen Durchgang der Fasern (Faserbruch) bzw. der Dämpfungserhöhung während und nach dem Test überwacht. Verfahren E6: Wiederholte Biegung Die Prüfung bestimmt die Widerstandsfähigkeit eines LWL-Kabels gegen wiederholte Biegungen. Der Prüfling wird bei dieser Prüfung um ±90° (also in der Summe von Endlage zu Endlage um 180 °C) gebogen. Für den Test muss Folgendes spezifiziert sein: ■■ Anzahl der Zyklen ■■ Biegeradius ■■ Zugbelastung Der Prüfling wird auf optischen Durchgang der Fasern (Faserbruch) bzw. der Dämpfungserhöhung während und nach dem Test überwacht. Verfahren E7: Torsion Die Prüfung bestimmt die Widerstandsfähigkeit eines LWL-Kabels gegen mechanische Verwindung. Der Prüfling wird in zwei Klemmen eingespannt und um ±180° (also in der Summe von Endlage zu Endlage um 360 °C) tordiert. Für den Test muss Folgendes spezifiziert sein: ■■ tordierte Länge ■■ Anzahl der Zyklen ■■ angelegte Zugbelastung Der Prüfling wird auf optischen Durchgang der Fasern (Faserbruch) bzw. der Dämpfungserhöhung während und nach dem Test überwacht. www.leoni-fiber-optics.com 263 Grundlagen FiberConnect® Grundlagen 264 3. Kabel Verfahren E8: Wechselbiegeprüfung Die Prüfung bestimmt die Widerstandsfähigkeit eines LWL-Kabels gegen wiederholte Biegungen im Betrieb (z. B. bei Aufzugkabel). Der Prüfling wird S-förmig über zwei Seilrollen geführt und beidseitig mit einem Gewicht belastet. Die Seilrollen befinden sich auf einem verschiebbaren Wagen, welcher eine wechselseitige Translationsbewegung durchführt. Für den Test muss Folgendes spezifiziert sein: ■■ Durchmesser der Seilrollen A und B ■■ Länge des Verschiebweges des Schlittens ■■ Anzahl der Zyklen ■■ Masse der angebrachten Gewichte (angelegte Zugbelastung) Der Prüfling wird auf optischen Durchgang der Fasern (Faserbruch) bzw. der Dämpfungserhöhung während und nach dem Test überwacht. Verfahren E11A: Kabelbiegung Der Zweck dieser Prüfung ist die Bestimmung der Widerstandsfähigkeit eines LWL-Kabels beim Biegen um einen Prüfdorn. Der Prüfling wird in einer engen Spirale fest anliegend auf einen Dorn gewickelt und anschließend wieder abgewickelt. Für den Test muss Folgendes spezifiziert sein: ■■ Durchmesser des Prüfdorns ■■ Anzahl der Zyklen ■■ Anzahl der Windungen ■■ Prüftemperatur Der Prüfling wird auf optischen Durchgang der Fasern (Faserbruch) bzw. der Dämpfungserhöhung während und nach dem Test überwacht. www.leoni-fiber-optics.com FiberTech® FiberSwitch® FiberSplit® 3. Kabel Verfahren F1: Temperaturwechsel Dieses Prüfverfahren untersucht die Stabilität der Faserdämpfung eines LWL-Kabels über den zulässigen Temperaturbereich für dessen Betrieb bzw. auch für Lagerung und Transport. Auf Grund der unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten der Kabelaufbaumaterialien sowie bestimmter Schrumpfungseffekte der Kunststoffe bei Temperaturbelastungen entstehen Stauchungen oder Zugspannungen auf die Fasern, die bei einem ungünstigen Kabeldesign erhebliche Dämpfungsanstiege hervorrufen können. Die Prüfung wird in der Regel an einer ganzen Fabrikationslänge als loser Ring oder auf Spule gewickelt in einer großen Temperaturkammer durchgeführt. Lose Ringe sind möglichst zu bevorzugen, da hiermit die Einflüsse durch die Ausdehnungskoeffizienten der Spule vermieden werden. In der Praxis ist es jedoch oftmals nicht möglich, von relativ starken Kabeln geeignet große Längen als Ring zu wickeln. Für den Test muss Folgendes spezifiziert sein: ■■ Anzahl der Zyklen ■■ anzufahrende Grenztemperaturen ■■ Haltezeiten der Temperatur ■■ Änderungsgeschwindigkeiten derTemperatur Der Prüfling wird auf Dämpfungsänderungen während und nach dem Test überwacht. Verfahren F5: Längswasserdichtigkeit Diese Prüfung bestimmt, ob ein Kabel in der Lage ist, im Falle der Beschädigung des Mantels die Wassermigration entlang einer festgelegten Länge einzudämmen. Die Prüfvorschrift unterscheidet ein Prüfverfahren A, bei dem das Wasser radial durch ein Stück entfernten Mantel in die Kabelseele eintreten kann und ein Prüfverfahren B, bei dem das Wasser in die gesamte Querschnittsfläche des Kabels eintreten kann. Für den Test muss Folgendes spezifiziert sein: ■■ Probenlänge ■■ Dauer der Prüfung ■■ das angewendete Verfahren A oder B Übliche Prüfparameter sind: 24 Stunden · 3 m Kabellänge · 1 m Wassersäule www.leoni-fiber-optics.com 265 Grundlagen FiberConnect® 3. Kabel Alle Lichtwellenleiter-Kabel für Inhouse-Verkabelung in diesem Katalog werden in FRNC (LSFROH)-Ausführung vorgestellt. Grundlagen 266 FR NC LS OH Flame Retardant = flammwidrig Non Corrosive = nicht korrosiv Low Smoke = geringe Rauchentwicklung Zero Halogen = keine Halogene Die Vorteile von FRNC-Kabeln im Überblick: n kein selbstständiges Weiterbrennen der Kabel n relativ geringe toxische Wirkung der Brandgase n keine korrosiv wirkenden Brandgase n keine Dioxine im Brandrückstand n minimale Rauchentwicklung 3.3.3. Brandschutz Abwägung von Einsatz- und Brandschutzkriterien: Der Ader- bzw. Kabelmantel soll die Faser(n) vor mechanischen, thermischen und chemischen Einwirkungen sowie vor dem Eindringen von Feuchtigkeit schützen. Andererseits sollen im Brandfall die Brandausbreitung und die Bildung toxischer und korrosiver Gase durch den Kabelmantel verhindert werden. Zum Schutz von Anlagen und Gebäuden, vor allem aber von Personen, empfiehlt sich die Verwendung halogenfreier und flammwidriger Materialien. Für den Einsatz in rauer Industrieumgebung verwendet man insbesondere PUR und PVC wegen ihrer hohen Beständigkeit gegenüber Ölen sowie ihrer Abriebfestigkeit. Bei Anwendungen im Außenbereich hat sich PE als Mantelwerkstoff etabliert. Alle Anforderungen mit einem Mantelwerkstoff zu erfüllen, lässt sich häufig nur schwer realisieren. Damit den vor Ort herrschenden Einsatzbedingungen bestmöglich entsprochen werden kann, bietet LEONI dem Anwender die Auswahl zwischen vier Standard-Materialien. Sollten sich Ihre Einsatzkriterien mit den in diesem Katalog aufgeführten Kabelkonstruktionen und Materialien nicht erfüllen lassen, so wenden Sie sich einfach an uns. Zusätzliche Anforderungen lassen sich häufig durch gezielte Maßnahmen beim Mantelaufbau (z. B. Aluminiumband oder spezielle Materialmischungen) realisieren. Während in der Theorie von einer lebenslangen Funktion der Kabel ausgegangen wird, ist es im täglichen Betrieb möglich, dass Kabel durch Fehlfunktion oder äußere Einflüsse zerstört werden. Besonders kritisch ist die Zerstörung durch Brandeinwirkung. Neben dem Verlust der Kabelfunktionen können bei Verbrennung aller nichtmetallischen Kabelbestandteile, wie Isolierung, Mantel und Folien, toxische und/ oder korrosive Stoffe entstehen.Toxische Stoffe wirken dabei unmittelbar auf die Menschen in der Nähe des Brandortes ein. Korrosive Brandprodukte und ihre Auswirkungen sind dagegen nicht unmittelbar feststellbar. Durch die im Löschwasser oder in der Luftfeuchtigkeit gelösten Brandprodukte beginnt oftmals erst nach Wochen und Monaten die Korrosion von metallischen Werkstoffen. Auch an weit vom eigentlichen Brandherd entfernt liegenden Stellen können so Brandschäden auftreten. Brandprüfungen und die Bestimmung der bei einem Brand entstehenden Verbrennungsprodukte sind daher in der Kabeltechnik unabdingbar. Sie geben Auskunft über die Fortleitung eines Brandes durch die Kabel sowie über die möglichen Gefahren für Mensch und Material im Falle eines Kabelbrands. Im Rahmen der entsprechenden Prüfungen werden untersucht: ■■ die Brennbarkeit der im Kabel enthaltenen nichtmetallischen Elemente ■■ die Toxizität der Brandprodukte, vor allem der Brandgase ■■ die Fortleitung des Brandes am Kabel ■■ die im Brandfall zu verzeichnende Rauchgasdichte ■■ die Korrosivität der Brandgase Die wesentlichen Brandprüfungen sind im Folgenden aufgeführt. Dabei ist zu beachten, dass diese Tests standardisierten Bedingungen und nicht dem individuellen Brandverhalten von Kabeln und Kabelbündeln am jeweiligen Verlegeort entsprechen. 3.3.3.1. Übersicht über die Normen für Brandprüfungen an Kabeln Deutsche und Internationale Brandnormen Nationale Norm Internationale Norm Inhalt DIN EN 60332-1-1 bis 3 IEC 60332-1-1 bis -3 Flammenausbreitung an einzelnen Kabeln (DIN VDE 0472 Teil 804 C) IEC 60332-3-## Brandfortleitung am Kabelbündel (DIN VDE 0472 Teil 813) IEC 60754-1 und 2 Korrosivität von Brandgasen (Halogenfreiheit) (DIN VDE 0472 Teil 816) IEC 61034-1 und -2 Messung der Rauchdichte DIN VDE 0472 Teil 184 IEC 6033-11 und -25 Isolationserhalt bei Flammeinwirkung DIN EN 50200 EN 50200 Isolationserhalt bei Flammeinwirkung DIN 4102-12 – Funktionserhalt von elektrischen Kabelanlagen www.leoni-fiber-optics.com FiberConnect® FiberTech® FiberSwitch® FiberSplit® 267 180 1.1 IEC 60332-1-2 / EN 50265-2-1 / VG 95218-2 Verfahren 1 / BS 4066 Teil 1 Prüfaufbau Das zu prüfende Einzelkabel wird senkrecht befestigt und mit einem Bunsenbrenner in einem Winkel von 45° zur Senkrechten beflammt. Durch die vorgeschriebene Einstellung der Bunsenbrenner-Flamme festgelegt. Prüfdauer 60 s Kabel mit einem Durchmesser ≤ 25 mm: Kabel mit einem Durchmesser 25 < D < 50 mm: 120 s Erfüllungskriterium Die Brandbeschädigung muss mindestens 50 mm unter der oberen Befestigungsklammer enden. Das Kabel muss selbstverlöschend sein. 100 55 600 Flammtemperatur 45° 125 1.2 IEC 60332-2 / EN 50265-2-2 / VG 95218-2 Verfahren 2 / BS 4066 Teil 2 Prüfaufbau Das zu prüfende Einzelkabel wird senkrecht befestigt und mit einem Bunsenbrenner in einem Winkel von 45° zur Senkrechten beflammt. Durch die vorgeschriebene Einstellung der Bunsenbrenner-Flamme festgelegt. Prüfdauer 20 s Erfüllungskriterium Die Brandbeschädigung muss mindestens 50 mm unter der oberen Befestigungsklammer enden. Das Kabel muss selbstverlöschend sein. 100 10 600 Flammtemperatur 75 45° G 25 250 200 60° 30° 13 S www.leoni-fiber-optics.com 1.3 MIL-W-22758 / MIL-W-8104 / VG 95218-2 Verfahren 4 Prüfaufbau Das zu prüfende Einzelkabel wird unter einem Winkel von 30° zur Senkrechten über eine Rolle beschwert befestigt. Der Bunsenbrenner beflammt das Kabel unter einem Winkel von 60° zur Senkrechten. Unter dem Probestück wird ein Seidenpapier (S) aufgespannt. Flammtemperatur Mindestens 950 °C Prüfdauer 30 s Erfüllungskriterium Die Probe darf maximal 30 s nach Entfernen der Flamme weiter brennen, insgesamt darf die Brandbeschädigung am Kabel 76 mm betragen. Das aufgespannte Seidenpapier (S) darf durch abtropfendes Material nicht entflammt werden. Grundlagen Brennbarkeit und Brandfortleitung 3. Kabel Brennbarkeit und Brandfortleitung 180 Grundlagen 268 1.4 VG 95218-2 Verfahren 3 Prüfaufbau Das zu prüfende Einzelkabel wird unter einem Winkel von 30° zur Senkrechten über eine Rolle beschwert befestigt. Der Bunsenbrenner beflammt das Kabel unter einem Winkel von 60° zur Senkrechten. Unter dem Probestück wird ein Seidenpapier (S) aufgespannt. 60 Durch die vorgeschriebene Einstellung der Bunsenbrenner-Flamme festgelegt. Prüfdauer 60 s Kabel mit einem Durchmesser ≤ 25 mm: Kabel mit einem Durchmesser 25 < D < 50 mm: 120 s Erfüllungskriterium Die Probe darf maximal 30 s nach Entfernen der Flamme weiter brennen und insgesamt darf die Brandbeschädigung am Kabel 76 mm betragen. Das aufgespannte Seidenpapier (S) darf durch abtropfendes Material nicht entflammt werden. 55 0 Flammtemperatur 10 0 250 45° 45° 13 S 1.5 UL 1581 Abschnitt 1060 (FT1) / Abschnitt 1061 (Cable Flame) / Abschnitt 1080 (VW-1) Prüfaufbau Das Kabel wird senkrecht eingespannt und mit einer Papierfahne (P, 10 x 20 mm) versehen. Die Beflammung erfolgt mit einem Bunsenbrenner, der unter einem Winkel von 20° zur Senkrechten befestigt ist. 455 Flammtemperatur Durch die vorgeschriebene Einstellung der Bunsenbrenner-Flamme festgelegt. Prüfdauer Abschnitt 1060: Abschnitt 1061: Abschnitt 1080: Erfüllungskriterium Die Probe darf maximal 60 s nach Entfernen der Flamme weiter brennen und die Papierfahne (P) maximal zu 25 % verbrannt sein. Die Baumwollwatte (B) darf durch abtropfendes Material nicht entflammt werden. 50 –75 40 250 125 P 230–240 20° B 5 Zyklen zu 15 s Beflammung sowie 15 s Pause 3 Zyklen zu 60 s Beflammung sowie 30 s Pause 5 Zyklen zu 15 s Beflammung sowie 15 s Pause und max. 60 s Pause www.leoni-fiber-optics.com FiberTech® FiberSwitch® FiberSplit® 3. Kabel Brennbarkeit und Brandfortleitung Flammtemperatur Durch die vorgeschriebene Einstellung der Bunsenbrenner-Flamme festgelegt. Prüfdauer 30 s Erfüllungskriterium Die Baumwollwatte (B) darf durch abtropfendes Material nicht entflammt werden. Abschnitt 1090: Die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Flamme darf 25 mm/min nicht überschreiten. Abschnitt 1100: Die Länge des verkohlten Anteils der Probe darf 100 mm nicht überschreiten. 230–240 17 50 1.6 UL 1581 Abschnitt 1090 (H) / Abschnitt 1100 (FT2) Prüfaufbau Das Kabel wird horizontal eingespannt und senkrecht von einem Bunsenbrenner beflammt (beim FT2-Test ist der Brenner um 20° geneigt). Neben dem Brenner wird Baumwollwatte (B) ausgelegt. B 1.7 IEC 60332-3 / EN 50266-2 Prüfaufbau Die Kabel werden an einer Leiter befestigt, je nach Brandvariante dicht nebeneinander oder auf Abstand. Die Kabel können in mehreren Lagen befestigt werden. Flammtemperatur Durch die vorgeschriebene Menge an Propangas und Luft festgelegt. Prüfdauer IEC Teil 21/EN Teil 1: Kategorie A F/R nur für Spezialanwendungen IEC Teil 22/EN Teil 2: Kategorie A (7 l brennbares Material/m): 40 min IEC Teil 23/EN Teil 3: Kategorie B (3,5 l brennbares Material/m): 40 min IEC Teil 24/EN Teil 4: Kategorie C (1,5 l brennbares Material/m): 20 min IEC Teil 25/EN Teil 5: Kategorie D (0,5 l brennbares Material/m): 20 min Erfüllungskriterium Die Brandbeschädigung der Kabel darf maximal 2,5 m vom unteren Ende des Brenners nach oben sichtbar sein. 100 500 3500 75 Luft 76 Flammtemperatur Durch die vorgeschriebene Menge an Propangas und Luft festgelegt. Die Leistung beträgt 20,5 kW (70.000 Btu/hr). Prüfdauer 20 min (es sind 2 Tests durchzuführen) Erfüllungskriterium Die Brandbeschädigung der Kabel muss weniger als 2,44 m betragen (gemessen vom unteren Ende der Leiter). 457 2440 1.8 UL 1685 Vertical Tray Prüfaufbau Die Kabel werden in einer Lage an einer Leiter befestigt (Menge abhängig vom Kabeldurchmesser). Die Länge der einzelnen Proben beträgt 2,44 m. Luft www.leoni-fiber-optics.com 269 Grundlagen FiberConnect® 3. Kabel Brennbarkeit und Brandfortleitung 1.9 UL1685 FT4 / IEEE 1202 Prüfaufbau Die Kabel werden in einer Lage an einer Leiter befestigt (Menge abhängig vom Kabeldurchmesser). Die Länge der einzelnen Proben beträgt 2,44 m. Kabel mit einem Durchmesser <13 mm werden in Bündeln an der Leiter befestigt. Der Brenner ist um 20° geneigt. 2440 76 305 Luft 2240 76 3660 Grundlagen 270 Flammtemperatur Durch die vorgeschriebene Menge an Propangas und Luft festgelegt. Die Leistung beträgt 20,5 kW (70.000 Btu/hr). Prüfdauer 20 min (es sind 2 Tests durchzuführen) Erfüllungskriterium Die Brandbeschädigung der Kabel muss weniger als 1,5 m betragen (gemessen von der Unterkante der Brennerdüse). 1.10 UL 1666 Riser Prüfaufbau Die Kabel werden in einer Lage an einer Leiter befestigt (Menge abhängig vom Kabeldurchmesser). Die Länge der einzelnen Proben beträgt 5,33 m. Die Beflammung erfolgt über eine Brenner-Diffusions-Platte. Flammtemperatur Durch die vorgeschriebene Menge an Propangas und Luft festgelegt. Die Leistung beträgt 154,5 kW (527.500 Btu/hr). Prüfdauer 30 min (es sind 2 Tests durchzuführen) Erfüllungskriterium Die Brandbeschädigung der Kabel muss weniger als 3,66 m betragen (gemessen vom unteren Ende der Leiter) und die Temperatur keines der Thermoelemente (in einer Höhe von 3,66 m) darf 454,4 °C überschreiten. Ist die Differenz zwischen den Brennhöhen beider Tests größer als 1,52 m, wird ein dritter Test durchgeführt. 114 ≥1220 Luft mer Brennkam m 7.62 zur R auch K ammer essung dichtem ., 4.9 m min x. a m 12.2 m Lichtquelle Photoelektrische Zelle 1.11 NFPA 262 / FT6 Steiner-Tunnel (UL 910 zurückgezogen) Prüfaufbau Die Kabel werden in einer Lage an einer horizontalen Leiter befestigt (Menge abhängig vom Kabeldurchmesser). Die Länge der einzelnen Proben beträgt 7,32 m. Hinter der Brennkammer befindet sich eine Vorrichtung zur Messung der Rauchdichte. Flammtemperatur Durch die vorgeschriebene Menge an Propangas und Luft festgelegt. Die Leistung beträgt 86 kW (294.000 Btu/hr). Prüfdauer 20 min (es sind 2 Tests durchzuführen) Erfüllungskriterium Die Brandbeschädigung der Kabel darf 1,52 m nicht überschreiten. Die mittlere optische Dichte des erzeugten Rauches darf maximal den Wert 0,15 betragen. Der Höchstwert der optischen Rauchdichte sollte 0,5 (32 % Lichttransmission) nicht überschreiten. 305 mm www.leoni-fiber-optics.com FiberTech® FiberSwitch® FiberSplit® 3. Kabel Brennbarkeit und Brandfortleitung 1.12 NF C32-070 Prüfung 2 / UIC 895 VE Anlage 7 Prüfaufbau Das Kabel wird senkrecht in einem Brennofen mit nachfolgendem Rohr (Ø 125 mm) befestigt. min. 250 Ventilator Flammtemperatur 830 °C ± 50 °C Prüfdauer 30 min Erfüllungskriterium Das oberhalb aus dem Rohr herausragende Kabelende darf nicht beschädigt sein. 30 1600 800 Rohr Luft Brennofen Halterungsring Lufteinlass 1.13 Def.-St. 02-641 (ehemals NES 641) Prüfaufbau Drei Kabel werden in einem Rohr senkrecht befestigt („Swedish Chimney“). Die Beflammung erfolgt durch den Abbrand von Flüssigkeit, die sich in einer Schale unterhalb des Rohrs befindet. 90 170 800 ± 2 Rohr Flammtemperatur Wird durch die brennbare Flüssigkeit bestimmt. Prüfdauer Bis zum vollständigen Verbrennen der Flüssigkeit. Erfüllungskriterium Die Brandbeschädigung der Kabel darf bis maximal 250 mm unterhalb des oberen Endes der Kabel sichtbar sein. Ø 90 Ø 145 1.14 BS 6387 Kategorie W Prüfaufbau Das Kabel wird horizontal gelegt, die Adern und der Schirm sind elektrisch anzuschließen. Die Spannung beträgt U0/U. Die Beflammung erfolgt über eine Breite von 1500 mm. Nach 15 min wird ein Sprinkler eingeschaltet. Flammtemperatur 650 °C ± 40 °C Prüfdauer 30 min (es sind 2 Tests durchzuführen) Erfüllungskriterium Während der Beflammung muss die Energie- bzw. Signalübertragung über alle Leiter möglich sein. Es darf keinen Kurzschluss zwischen den Leitern oder zum Schirm geben. 20 350 Sprinklerwasser 1500 www.leoni-fiber-optics.com 271 Grundlagen FiberConnect® 3. Kabel Brennbarkeit und Brandfortleitung Halterungsringe R S T N, PE Kabel 75 1200 Schirm wird nicht auf Flammtemperatur min. 750 °C BS: 950 °C ± 40 °C Prüfdauer 180 min Erfüllungskriterium Während der Beflammung und einer Abkühlzeit von zusätzlich 12 h muss die Energie- bzw. Signalübertragung über alle Leiter möglich sein. Es darf keinen Kurzschluss zwischen den Leitern oder zum Schirm und keinen Leiterbruch geben. Halterungsringe R S T N, PE 1200 45 Kabel 70 ± 10 1.15 DIN VDE 0472-814 / BS 6387 Kategorie C Prüfaufbau Das Kabel wird horizontal gelegt, die Adern und der Schirm sind elektrisch anzuschließen. Die Spannungen betragen für ■ Datenkabel: 110 V ■ Starkstromkabel 0,6/1 kV: 230/400 V ■ BS: alle Kabel U0/U Die Beflammung erfolgt von unten über eine Breite von 1200 mm. Die Flamme ist auf das Kabel gerichtet. gelegt. 70 ± 10 Grundlagen 272 Schirm wird nicht auf 1.16 IEC 60331-21/IEC 60331-23 Prüfaufbau Das Kabel wird horizontal gelegt, die Adern und der Schirm sind elektrisch anzuschließen. Die Spannungen betragen für ■ Starkstromkabel 0,6/1 kV: U0/U min 100 V ■ Datenkabel: 110 V Die Beflammung erfolgt unter dem Kabel horizontal versetzt über eine Breite von 1200 mm. gelegt. Flammtemperatur Mindestens 750 °C (Apparatur IEC 60331-11) Prüfdauer 90 min empfohlen Erfüllungskriterium Während der Beflammung und einer Abkühlzeit von zusätzlich 15 min muss die Energie- bzw. Signalübertragung über alle Leiter möglich sein. Es darf keinen Kurzschluss zwischen den Leitern oder zum Schirm und keinen Leiterbruch geben. www.leoni-fiber-optics.com FiberConnect® FiberTech® FiberSwitch® FiberSplit® Kabel Lichtwellenleiterfaser 70 ± 10 Halterungsringe 1200 70 ± 10 45 gelegt. Schirm wird nicht auf 1.17 IEC 60331-25 Prüfaufbau Das Lichtwellenleiterkabel wird horizontal gelegt, die Lichtwellenleiter sind anzuschließen. Die Beflammung erfolgt unter dem Kabel horizontal versetzt über eine Breite von 1200 mm. Flammtemperatur Prüfdauer 90 min Erfüllungskriterium Während der Beflammung und einer Abkühlzeit von zusätzlich 15 min muss die Signalübertragung über den Lichtwellenleiter möglich sein. Mindestens 750 °C (Apparatur IEC 60331-11) 300 200 900 475 1.18 IEC 60331-31 Prüfaufbau Das Kabel wird auf einem Fixierbrett befestigt und von vorn beflammt. Während der Brenndauer wird das Fixierbrett durch Schläge alle 5 min angestoßen. Flammtemperatur Mindestens 830 °C (Apparatur IEC 60331-12) www.leoni-fiber-optics.com 273 Grundlagen 3. Kabel Brennbarkeit und Brandfortleitung Prüfdauer 120 min empfohlen Erfüllungskriterium Während der Beflammung muss die Energiebzw. Signalübertragung über alle Leiter möglich sein. Es darf keinen Kurzschluss zwischen den Leitern oder zum Schirm geben. 3. Kabel Brennbarkeit und Brandfortleitung Grundlagen 274 300 200 900 475 1.19 EN 50200 Prüfaufbau Flammtemperatur Das Kabel (maximal 20 mm Durchmesser) wird auf einem Fixierbrett befestigt und von vorn beflammt. Während der Brenndauer wird das Fixierbrett durch Schläge alle 5 min angestoßen. Erfüllungskriterium ■■ ■■ 842 °C ■■ Prüfdauer 90 min Für Kabel und Leitungen mit einer Nennspannung bis zu 600/1000 V: Es darf kein Kurzschluss zwischen den Leitern und kein Leiterbruch auftreten. Für Daten- und Kommunikationskabel ohne Nennspannung: Es darf kein Kurzschluss zwischen den Leitern und kein Leiterbruch auftreten. Für Lichtwellenleiterkabel: Es darf kein in den jeweiligen Aufbaunormen festgelegter Wert der Dämpfungserhöhung überschritten werden. 900 Ø 25 6D 300 D 1.20 BS 6387 Kategorie Z Prüfaufbau Das Kabel wird auf einem Fixierbrett befestigt und von unten beflammt. Während der Brenndauer wird das Fixierbrett durch zwei Schläge/ min angestoßen. Flammtemperatur 950 °C ± 40 °C Prüfdauer 15 min Erfüllungskriterium Während der Beflammung muss die Energiebzw. Signalübertragung über alle Leiter möglich sein. Es darf keinen Kurzschluss zwischen den Leitern oder zum Schirm geben. www.leoni-fiber-optics.com FiberConnect® FiberTech® FiberSwitch® FiberSplit® 275 Grundlagen Rauchgasdichte 2.1 IEC 61034-2/EN 50268-2 Prüfaufbau In einer abgeschlossenen Kammer wird ein Kabelprüfling mit Hilfe einer brennbaren Flüssigkeit verbrannt. Die Lichtdurchlässigkeit des entstehenden Rauches wird optisch gemessen. 3000 1000 Lichtempfänger 3000 Umluftabschirmung Ventilator www.leoni-fiber-optics.com 3000 Umluftabschirmung Ventilator Durch die Menge und die Zusammensetzung der Brennflüssigkeit festgelegt. Prüfdauer 40 min Erfüllungskriterium Die Lichtdurchlässigkeit des Rauches soll am Ende der Prüfdauer mindestens 60 % betragen, wenn in Einzelspezifikationen nichts anderes festgelegt ist. 2.2 Def.-St. 02-711 (ehemals NES 711) Prüfaufbau Die Prüflinge werden in einer Prüfkammer mittels Gasbrenner verbrannt. Die Lichtdurchlässigkeit wird optisch gemessen. 3000 1000 Lichtempfänger Flammtemperatur Flammtemperatur Nicht festgelegt (Prüflinge sollen vollständig verbrennen). Prüfdauer 20 min Erfüllungskriterium Die Lichtdurchlässigkeit des Rauches soll am Ende der Prüfdauer je nach Produktklasse mindestens 70 %/40 %/10 % betragen, wenn in Einzelspezifikationen nichts anderes festgelegt ist. 276 Grundlagen Toxizität der Brandgase 900 900 Waschflaschen Probe 3.1 IEC 60695-7-1 Prüfaufbau In dieser Norm werden allgemeine Aspekte der Toxizität von Rauch und Brandgasen sowie des Gefahrenpotenzials (allgemeiner Leitfaden) betrachtet. 3.2 Def.-St. 02-713 (ehemals NES 713) / VG 95218-2 Verfahren 1 Prüfaufbau Die einzelnen nichtmetallischen Materialien der Kabel werden in einer Prüfkammer verbrannt. Die Toxizität des Brandgases wird analytisch für 14 Substanzen bestimmt. Flammtemperatur 1150 °C ± 50 °C Prüfdauer 5 min Erfüllungskriterium Die Toxizitätswerte der einzelnen nichtmetallischen Materialien des Kabels werden entsprechend ihrem Volumenanteil addiert. Der Toxizitätsindex für das Gesamtkabel darf den Wert 5 nicht überschreiten. www.leoni-fiber-optics.com FiberConnect® FiberTech® FiberSwitch® FiberSplit® 277 Grundlagen Korrosivität der Brandgase (Halogenfreiheit) Ofen Waschflaschen Probe synth. Luft Temperaturfühler 4.1 IEC 60754 / EN 50267 Prüfaufbau In dieser Norm werden allgemeine Aspekte der Korrosivität von Rauch und Brandgasen, die in Wasser oder Luftfeuchtigkeit gelöst sind, sowie des Gefahrenpotenzials (allgemeiner Leitfaden) betrachtet. 4.2 IEC 60754-1 / EN 50267-2-1 Prüfaufbau Eine Probe von 0,5 g bis 1,0 g wird in einem Rohr erhitzt. Die entstehenden Gase werden gelöst und auf ihren Halogengehalt getestet. Flammtemperatur 800 °C ± 10 °C www.leoni-fiber-optics.com Prüfdauer 40 ± 5 min gesamt, mit mindestens 20 min auf Maximaltemperatur Erfüllungskriterium Der Halogengehalt aller nichtmetallischen Materialien darf 0,5 % oder 5 mg/g nicht überschreiten. 3. Kabel Korrosivität der Brandgase (Halogenfreiheit) Grundlagen 278 Ofen Waschflaschen synth. Luft Probe 4.3 IEC 60754-2 / EN 50267-2-2 Prüfaufbau Eine Probe von 1 g aller nichtmetallischen Bestandteile des Kabels wird in einem Ofen verbrannt. Der pH-Wert und die Leitfähigkeit der in Wasser gelösten Brandgase wird gemessen. Flammtemperatur Prüfdauer 30 min Erfüllungskriterium Der pH-Wert des Waschwassers muss mindestens 4,3 betragen, die Leitfähigkeit des Waschwassers max. 10 µS/mm. Mindestens 935 °C Abkürzungen der Normen IEC EN UIC VG MIL BS Def.-St. NES UL NF DIN VDE International Electrotechnical Commission Europäische Norm Union Internationale des Chemins de Fer (International Union of Railways) Verteidigungsgerätenorm (D) Military Standard (USA) British Standard (GB) Defence Standard (GB) Naval Engineering Standard (GB) Underwriters Laboratories Inc. (USA) Norme Française (National Standard France) (F) Deutsche Industrienorm Verband der Elektroingenieure (D) Alle angegebenen Abmessungen in mm. www.leoni-fiber-optics.com FiberConnect® FiberTech® FiberSwitch® FiberSplit® 279 Um engere Biegeradien zu ermöglichen, verwendet man gewöhnlich Faserbündel aus Fasern mit kleinem Einzelfaser-Durchmesser. Weiterhin kann man Fassungen mit unterschiedlichen Querschnittsflächen oder mehrarmige Lichtwellenleiter konzipieren. In der Sensortechnik finden sich Faserbündel, die über einen Teil des Bündels Licht einstrahlen und über den zweiten Teil detektieren. 4.1. Füllfaktor Da Einzelfasern den Raum an den Fassungsenden nicht komplett ausfüllen können, ergeben sich Verluste, bezogen auf die gesamte Querschnittsfläche der Fassung, da nicht die gesamte Querschnittsfläche optisch aktiv ist. Der Füllfaktor beschreibt das Verhältnis der optisch aktiven Querschnittsfläche zur gesamten Querschnittsfläche des Bündels. ηFF = N x π x ( dKern / 2 )2 / π x ( dBündel / 2 )2 N gibt die Anzahl der Einzelfasern, dKern den Durchmesser eines Kerns und dBündel den Gesamtdurchmesser des Bündels wieder. Besteht beispielsweise ein Bündel aus 30 Fasern mit einem Einzeldurchmesser je Faser von 80 μm, so errechnet sich der optisch aktive Querschnitt nach der Beziehung: A = 30 x π x ( 80/2 )2 = 150796,45 µm2 Nehmen wir an, der Bündeldurchmesser beträgt 0,5 mm, so ergibt sich für die Gesamtfläche 196349,54 µm2. Damit ergibt sich ein Füllfaktor von 0,77. Die geometrischen Verluste bezogen auf den Füllfaktor betragen also etwa 23 %. Diesen Verlust vermeidet man bei Glas- und Kunststofffasern, indem die Enden des Faserbündels heißverschmolzen werden. Dadurch beträgt die optisch aktive Querschnittsfläche der Faserenden nahezu 100 %. 4.2. Taper und Kegel Ein Kegel ist ein Lichtleitstab oder ein Faserstab mit unterschiedlich großen Querschnittsflächen an beiden Enden. Ähnlich dem Querschnittswandler verändert das die Apertur eines Lichtstrahls. Mit einem Kegel lässt sich Licht aus einem größeren Lichtleiter in einen kleineren einkoppeln (Endoskope). Faserkegel können auch als vergrößernde oder verkleinernde Bildleiter eingesetzt werden. www.leoni-fiber-optics.com Ein Taper ist ein Lichtwellenleiter mit einer Verjüngung in Form eines Kegels. Bei der Spezifikation der Biegeradien der Kabel gibt man zwei Grenzbiegeradien an: kurzzeitig und langzeitig. Der kurzzeitige Wert ist höher und für die Installation des Kabels gedacht. Obwohl man eigentlich aus oben genannten Überlegungen weiß, dass die Faser kurzzeitig enger gebogen werden darf, spezifizieren wir diesen höher als den für dauernde Belastung. Dabei gehen wir von der Überlegung aus, dass während der Installation neben den Kräften die durch die Biegung verursacht werden auch Kräfte durch Torsion und Zugbelastung auf die Faser wirken können und damit die Gesamtbelastung deutlich erhöhen können. 4.3. Mehrarmige Lichtwellenleiter und Verzweiger Basierend auf der Faserbündel-Technologie kann ein gemeinsames Faserbündel in zwei oder mehrere Faserbündel aufgeteilt werden. Damit kann man einen Lichtstrom in Teillichtströme aufteilen. Die Größe der Teilströme wird über die jeweilige Zahl der Einzelfasern bestimmt. 4.4. Querschnittswandler In manchen Anwendungsfällen ist es notwendig, einen kreisrunden Lichtstrahl in einen spaltförmigen Lichtstrahl umzuwandeln (Spektrometrie). Auch dies kann mit Hilfe der Bündeltechnologie elegant gelöst werden, in dem das eine Ende des Bündels eine kreisrunde Fassung erhält, während das andere Ende in eine spaltförmige Fassung eingeklebt wird. 4.5. Bildleiter Werden die Fasern geordnet gefasst und erhalten sie eine definierte, gleiche Zuordnung über den Querschnitt an beiden Fassungsenden, dann kann man mit diesen Lichtwellenleitern Bilder übertragen. Die Anzahl und der Durchmesser der Einzelfasern bestimmt dabei die Auflösung des Bildes. In der Praxis produziert man solche Bildleiter durch das gemeinsame Ausziehen von Faserbündeln. Auf diese Weise wird der geometrische Ort jeder Einzelfaser fixiert. 4.6. Kundenspezifische Lichtwellenleiter Die Vielfältigkeit der Lichtleitertechnologie erlaubt die maßgeschneiderte Fertigung von Lichtleitern nach Kundenwunsch. Hierzu benötigt wird eine kurze technische Beschreibung oder eine Skizze. Die konstruktive Auslegung und die Fertigung erfolgt in enger Abstimmung mit dem Kunden. Grundlagen 4. Faserbündel Grundlagen 280 4. Faserbündel 4.7. Lichtleitstäbe und Homogenisatoren Im Prinzip ist ein Lichtleitstab eine Einzelfaser mit einem definierten größeren Durchmesser. Eingesetzt werden diese Stäbe, wenn der Lichtleiter nicht flexibel sein muss. Häufige Anwendung ist dabei die Homogenisierung des durch das Faserbündel übertragenen Lichtes. 4.8. Faserstäbe Faserstäbe sind Bildleiter mit größerem Durchmesser. Sie werden dann eingesetzt, wenn der Bildleiter nicht flexibel sein muss. Der einzelne Faserstab besteht aus einer Vielzahl miteinander verschmolzener Einzelfasern. 4.9. Länge von Faserbündeln Die Länge eines Lichtwellenleiterbündels kann in weiten Bereichen variieren. Sehr kurze Bauteile sind beispielsweise Lichtleitkegel, die man in der Endoskopie einsetzt, oder auch Homogenisatoren. Die maximale Länge eines Lichtwellenleiters wird durch die Transmissionsverluste im Kern bestimmt. Diese sind material- und wellenlängenabhängig. Längen bis 20 m sind verfügbar (für Details siehe Datenblätter). Die Transmissionsverluste werden durch die folgende Exponentialgleichung gut beschrieben (Beer's Gesetz): Iout = Iin x exp(-α x l) Dabei bedeutet Iin die Lichtintensität am Fasereintritt, Iout die Lichtintensität am Lichtleiter-Austritt, α die wellenlängenabhängige Absorptionskonstante und l die Lichtleiterlänge. 4.10. Temperaturverhalten Generell werden die Fasern in die Endfassungen eingeklebt. Der Klebewerkstoff ist der begrenzende Faktor für die Temperaturbeständigkeit des Lichtleiters. Für Hochtemperaturanwendungen bis 400 °C werden heute schon Kleber auf Keramikbasis eingesetzt. Auch mit heißverschmolzenen Faserenden werden höhere Einsatztemperaturen ermöglicht. 4.12. Korrosion Die üblichen Lichtleiter-Materialien sind beständig gegen viele Flüssigkeiten und Gase. Das gilt besonders für Quarz. Dagegen muss auch hier mit Hinblick auf eine hohe Korrosionsbeständigkeit der richtige Werkstoff für die Fassungen und Schutzschläuche ausgewählt werden. 4.13. Material Die einsetzbaren Materialien für Lichtwellenleiter müssen bestimmte physikalische Eigenschaften besitzen. Flexible Lichtleiter besitzen eine Bündelstruktur, die durch das Ausziehen einer stabförmigen Vorform hergestellt wird. Weiterhin muss das Material selbst geringe Transmissionsverluste für definierte Wellenlängen aufweisen. 4.14. Glas Häufig verwendet man Glas als Grundmaterial für Lichtwellenleiter. Da der Begriff Glas einen sehr weiten Bereich von Materialien umfasst (anorganische Materialien, die sich in einem festen, amorphen Zustand befinden), werden wir uns an dieser Stelle auf oxidische Gläser beschränken, wie sie beispielsweise in zahlreichen optischen Bauelementen zur Anwendung kommen. Der Hauptbestandteil des Glases, das zur Lichtleitung benutzt wird, besteht aus SiO2. Zusätze sind zum Beispiel Boroxid und Phosphoroxid , sowie einer Vielzahl möglicher Metalloxide wie Na2O, K2O, CaO, Al2O3, PbO, La2O3 etc.. Mit den Zusätzen erreicht man eine Veränderung der optischen Eigenschaften, wie zum Beispiel der numerischen Apertur. Werte von 0,57 und höher sind dabei möglich. Die moderaten Schmelztemperaturen von Mehrkomponentenglas erlauben wirtschaftliche Herstellungsmethoden. Für flexible Faserbündel verwendet man Einzelfaserdurchmesser zwischen 30 und 100 µm. Den kleinsten Biegeradius erhält man durch die Multiplikation des Einzelfaser-durchmessers mit Faktor 400–600. Standard-Glaslichtleiter übertragen Licht in einem Wellenlängenbereich von etwa 400 bis 1700 nm. Referenzen hierzu zeigen die Datenblätter LIR 120.3, LA1, LB60 und LW2. 4.11. Druck Druck ist wichtig mit Hinblick auf Flüssigkeits-, Vakuum- und Druckbehälteranwendungen. Hier spielen wieder die Fassungen und die Klebeprozesse eine entscheidende Rolle. www.leoni-fiber-optics.com FiberConnect® FiberTech® FiberSwitch® FiberSplit® 281 Mit der optischen Faser läßt sich zunächst das Licht nur von Ort A nach Ort B leiten. Wenn man jedoch weitere optische Funktionen in eine solche Übertragungsstrecke integrieren möchte, muss man zu komplexeren optischen Funktionselementen übergehen. Eine vorteilhafte Methode ist es dabei, in dem wellenleitenden System zu bleiben und nicht in den klassischen Bereich der Freistrahloptik zu wechseln. Dazu bietet die integrierte Optik eine Reihe von Möglichkeiten. 5.1. Planare optische Verzweigerkomponenten Komplexere Wellenleiterstrukturen lassen sich in einem planaren Substrat durch verschiedene Methoden integrieren (optischer Chip in Analogie zum elektronischen Chip). LEONI verwendet dazu das Ionenaustauschverfahren, bei dem man durch lokalen Ersatz von in einem Spezialglas befindlichen Natriumionen durch Silberionen präzise strukturierte Brechzahländerungen und damit Wellenleiterstrukturen erzeugen kann. Der Ionenaustausch erfolgt durch Maskenöffnungen einer photolithographisch strukturierten Metallschicht. Dadurch ist es möglich, noch Strukturdetails im Submikrometerbereich zu erzielen. Zur Zeit beschränkt sich der Einsatzbereich auf Singlemode-Wellenleiter für den nahen IR-Bereich sowie den Telekom-Wellenlängenbereich. Die folgende Darstellung zeigt die Prozessabfolge zur Herstellung von planaren Wellenleiterverzweigern. www.leoni-fiber-optics.com Die Verzweigerbauteile werden monolithisch mit bis zu 32 Kanälen auf der Ausgangsseite und 1 oder 2 Eingangskanälen angeboten. Die Planartechnik durch Ionenaustausch in Glas zeichnet sich durch folgende besondere Eigenschaften aus: ■■ kleinste Bauform ■■ niedrigste Dämpfung ■■ hohe Breitbandigkeit ■■ niedrigste Polarisationsabhängigkeit ■■ hohe Strukturflexibilität ■■ hohe Zuverlässigkeit und Umweltstabilität 5.2. Optische Eigenschaften Die für den Einsatz in der Telekommunikation optimierten planaren Wellenleiterstrukturen sind für die Übertragung imgesamten üb­ lichen Spektralbereich von 1260 bis 1650 nm geeignet und zeigen einen sehr gleichmäßigen Verlauf der spektralen Dämpfungskurven. Die Zusatzdämpfungen liegen je nach Verzweigungsverhältnis unter 1 bis 2 dB. Für spezielle Anwendungen (z. B. in der optischen Messtechnik) bietet LEONI auch kundenspezifische planare Wellenleiterbauteile für Wellenlängen unterhalb des üblichen Bereiches der Telekommunikation bis hinunter zu 650 nm an. Grundlagen 5. Planare Wellenleiter 282 Grundlagen Physikalische Definitionen und Formeln Allgemein Geschwindigkeit des Lichts im Vakuum: c = 299.792,458 km/s Geschwindigkeit des Lichts in einem beliebigen Medium: Typische Brechzahl n ≈ 1.5: Ausbreitungsgeschwindigkeit im LWL v ≈ 200.000 km/s. Lichtausbreitung in der Faser Snelliussches Brechungsgesetz: Grenzwinkel der Totalreflexion: Numerische Apertur: Relative Brechzahldifferenz: Dämpfung im Lichtwellenleiter Transmission im Lichtwellenleiter Leistungsabfall entlang des Lichtwellenleiters: Prozentualer Lichtübertragung in der Faser, bezogen auf die eingekoppelte Leistung: a': Dämpfung in Neper T=10 (–A · L)/10 a: Dämpfung in Dezibel Leistung in dBm: Dämpfung im LWL in Dezibel: Dämpfungskoeffizient in dB/km: Koppelverluste Koppelwirkungsgrad: Verhältnis der im LWL 2 geführten Leistung P2 zu der vom LWL 1 angebotenen Leistung P1: Dämpfung an der Koppelstelle: Intrinsische Verluste zwischen Multimode-LWL (Modengleichverteilung, Stufenprofil oder Gradientenprofil) Fehlanpassung der Kernradien: Fehlanpassung der numerischen Aperturen: Fehlanpassung der Brechzahlprofile: www.leoni-fiber-optics.com FiberTech® FiberSwitch® FiberSplit® Physikalische Definitionen und Formeln Extrinsische Verluste zwischen Multimode-LWL (Modengleichverteilung, Stufenprofil oder Gradientenprofil) Radialer Versatz, transversaler Versatz oder seitlicher Versatz d: Stufenprofil-LWL: g = ∞ Parabelprofil-LWL: g = 2 Verkippung um Winkel γ (in Bogenmaß): Stufenprofil-LWL: g = ∞ Parabelprofil-LWL: g = 2 Axialer Versatz, longitudinaler Versatz oder Längsversatz s: Stufenprofil-LWL: Parabelprofil-LWL: K = 0,75 Intrinsische Verluste zwischen Singlemode-LWL Fehlanpassung der Modenfeldradien: η = 1 bzw. a = 0 dB nur wenn w1 = w2, ansonsten immer Koppelverluste! Extrinsische Verluste zwischen Singlemode-LWL Radialer Versatz d: Verkippung um Winkel γ (in Bogenmaß): Axialer Versatz s: Reflexionen Reflexion an einem Brechzahlsprung bei senkrechtem Einfall: Reflexionsdämpfung: Einfügedämpfung infolge einer Reflexion: www.leoni-fiber-optics.com 283 Grundlagen FiberConnect® Grundlagen 284 Physikalische Definitionen und Formeln Stufen im Rückstreudiagramm Stufe beim Übergang von LWL 1 (w1, n1) nach LWL 2 (w2, n2): Stufe beim Übergang von LWL 2 (w2, n2) nach LWL 1 (w1, n1): Fasern Anzahl der ausbreitungsfähigen Moden: Normierte Frequenz: Grenzwellenlänge im Singlemode-LWL: Unter üblichen Betriebsbedingungen gilt für den Modenfeldradius: Koeffizient der chromatischen Dispersion: Bandbreite Bandbreite-Längen-Produkt: BLP ≈ B∙L. Maximal realisierbare Bandbreite: (T: Impulsbreite) Chromatische Dispersion Koeffizient der chromatischen Dispersion: Chromatische Dispersion: d λ) DCD (λ)=DMAT (λ)+DWEL (λ)= π( in ps/(nm·km) dλ in ps/nm Nulldurchgang der chromatischen Dispersion: dD (λ) d2τ(λ) S(λ)= CD = 2 in ps/(nm2·km) dλ dλ Anstieg des Koeffizienten der chromatischen Dispersion bei der Nulldispersionswellenlänge λ0 : Anstieg des Koeffizienten der chromatischen Dispersion: in ps/(nm²·km) Impulsverbreiterung durch chromatische Dispersion: Dispersionsbegrenzte Streckenlänge bei extern moduliertem Laser und herkömmlichem Modulationsverfahren (Marcuse): Dispersionstoleranz: DT = L ∙ DCD www.leoni-fiber-optics.com FiberTech® FiberSwitch® FiberSplit® Physikalische Definitionen und Formeln Polarisationsmodendispersion PMD-Koeffizient 1. Ordnung bei schwacher Modenkopplung: PMD-Koeffizient 1. Ordnung bei starker Modenkopplung: Dispersionsbegrenzte Streckenlänge bei starker Modenkopplung und herkömmlicher NRZ-Modulation: Hintereinanderschaltung vieler Streckenabschnitte hinreichender Länge bei starker Modenkopplung: PMD-Verzögerung: PMD-Koeffizient: Koppler Zusatzdämpfung: Einfügedämpfung: Koppelverhältnis: Rückflussdämpfung: Nebensprechdämpfung: Gleichförmigkeit: Isolation: Dichtes Wellenlängenmultiplex Zusammenhang zwischen Lichtfrequenz und Wellenlänge im Vakuum: Abstand zwischen benachbarten Lichtfrequenzen Δf und benachbarten Wellenlängen Δλ: => Δf = 100 GHz entspricht Δλ ≈ 0,8 nm im dritten optischen Fenster. Genormtes Wellenlängenraster bei einem Kanalabstand von 100 GHz: fn = 193,1 THz + n x 0,1 THz. Dabei ist n eine ganze positive oder negative Zahl (einschließlich Null). www.leoni-fiber-optics.com 285 Grundlagen FiberConnect® 286 Grundlagen Formelzeichen und Maßeinheiten Formelzeichen/ Maßeinheiten Bedeutung a P Leistung in mW P0 eingekoppelte Leistung Dämpfung in Dezibel PMD1 PMD-Koeffizient 1. Ordnung a’ Dämpfung in Neper ps Pikosekunden a12 / a21 Stufen im Rückstreudiagramm in Dezibel rK Kernradius in µm B Bandbreite in GHz R Bitrate in Gbit/s BLP Bandbreite-Längen-Produkt in MHz·km R Reflexion RL Return Loss: Rückfluss-Dämpfung bzw. Reflexionsdämpfung in Dezibel CR Coupling Ratio: Koppelverhältnis in Prozent d radialer Versatz in µm s axialer Versatz in µm D Directivity: Nebensprechdämpfung in Dezibel S D Chromatische Dispersion in ps/nm Anstieg des Koeffizienten der chromatischen Dispersion in ps/(nm2∙km) DCD Koeffizient der chromatischen Dispersion in ps/(nm∙km) S0 DMAT Koeffizient der Materialdispersion in ps/(nm∙km) Anstieg des Koeffizienten der chromatischen Dispersion bei der Nulldispersionswellenlänge S0max maximaler Anstieg des Koeffizienten der chromatischen Dispersion bei der Nulldispersionswellenlänge T Impulsbreite T Transmission U Uniformity: Gleichförmigkeit in Dezibel v Ausbreitungsgeschwindigkeit in km/s V normierte Frequenz VC normierte Grenzfrequenz w Modenfeldradius Z Anzahl der ausbreitungsfähigen Moden α α αGrenz γ Dämpfungskoeffizient in dB/km η Koppelwirkungsgrad λ λ0 λ0max λ0min λC Δλ Wellenlänge in nm µm Mikrometer θGrenz τ ΔτCD 〈Δτ〉 maximal zulässiger Neigungswinkel gegen die optische Achse DWEL Koeffizient der Wellenleiterdispersion in ps/(nm∙km) dB Dezibel dBm logarithmisches Leistungsmaß, bezogen auf ein Milliwatt dB/km Maßeinheit des Dämpfungskoeffizienten EL Excess Loss: Zusatzdämpfung in Dezibel f Frequenz in Herz g Profilexponent Gbit Gigabit GHz Gigahertz HWB Halbwertsbreite Hz Hertz I Isolation in Dezibel IL Insertion Loss: Einfügedämpfung in Dezibel km Kilometer L Streckenlänge in Kilometern m Meter mW Milliwatt n Brechzahl, Brechungsindex n0 Brechzahl des Mediums zwischen den Stirnflächen nK Kernbrechzahl nM Mantelbrechzahl NA numerische Apertur nm Nanometer Winkel zwischen einfallendem Strahl und Lot Grenzwinkel der Totalreflexion Verkippungswinkel Nulldispersionswellenlänge in nm größte Nulldispersionswellenlänge kleinste Nulldispersionswellenlänge Cutoff Wavelength: Grenzwellenlänge in nm Abstand zwischen benachbarten Wellenlängen Gruppenlaufzeit je Längeneinheit in ps/km Impulsverbreiterung durch chromatische Dispersion in ps PMD-Verzögerung in ps www.leoni-fiber-optics.com FiberConnect® FiberTech® FiberSwitch® FiberSplit® 287 Begriff Bedeutung Abschneide-Wellenlänge ➔ Grenzwellenlänge Absorption Absorption Schwächung von Strahlung beim Durchgang durch Materie infolge Wandlung in andere Energieformen, beispielsweise in Wärmeenergie. Bei Photodioden ist die Absorption der Vorgang, bei dem ein eintreffendes Photon vernichtet und mit seiner Energie ein Elektron vom Valenzband in das Leitungsband angehoben wird. Abstimmbarer Laser Tunable Laser Laser, der geeignet ist, seine Zentralwellenlänge zu verändern, um sie für eine gegebene Anwendung zu optimieren. Add-Drop-Multiplexer Add-Drop-Multiplexer Funktionsgruppe, die das Aus- und Einblenden von Teilsignalen aus einem bzw. in ein Multiplexsignal ermöglicht. Äußere Modulation ➔ externe Modulation Akzeptanzwinkel Acceptance Angle Größtmöglicher Winkel, unter dem das Licht im Bereich des LWL-Kerns auf die Stirnfläche einfallen kann, so dass es noch im LWL-Kern geführt wird. Analysator Bauelement zur Untersuchung des Polarisationszustandes des Lichts. Unterscheidet sich vom Polarisator nur durch seine Funktion im gewählten optischen Aufbau. Der Analysator befindet sich auf der Beobachterseite. Anregungsbedingungen Launch Conditions Bedingungen, unter denen Licht in einen LWL eingekoppelt wird. Sie sind für die weitere Verteilung der Lichtleistung im LWL von Bedeutung. Anschlussfaser Pigtail Kurzes Stück eines Lichtwellenleiters mit einem Stecker zur Kopplung optischer Bauelemente (z. B. einer Laserdiode). Es ist meist fest mit dem Bauelement verbunden. Anstieg des Dispersionskoeffizienten Zerodispersion Slope Anstieg des Koeffizienten der chromatischen Dispersion bei einer bestimmten Wellenlänge, beispielsweise beim Dispersionsnulldurchgang. APC-Stecker ➔ HRL-Stecker Arrayed Waveguide Grating Integriert-optische Komponente, die als Multiplexer/ Demultiplexer arbeitet. Unterschiedliche Eingangswellenlängen bewirken Phasenunterschiede, wodurch eine Kanaltrennung, ähnlich wie beim klassischen Beugungsgitter, möglich wird. Auflösungsbandbreite Resolution Bandwidth Die Fähigkeit eines OSA, zwei dicht benachbarte Wellenlängen getrennt darzustellen. Meist wird die Auflösungsbandbreite durch die spektralen Eigenschaften des optischen Filters im OSA bestimmt. Auflösungsvermögen Resolution Abstand zwischen zwei Ereignissen, bei welchem das Rückstreumessgerät das zweite Ereignis noch exakt erkennen und deren Dämpfung messen kann. Avalanche-Photodiode Avalanche Photodiode Empfangsbauelement, das auf dem Lawineneffekt basiert: der Photostrom wird durch Trägermultiplikation verstärkt. Wird auch als Lawinen-Photodiode bezeichnet. Bändchentechnik Ribbon Cable Design Technik, bei der die LWL in Form von Bändchen angeordnet werden. Alle Fasern eines Bändchens können gleichzeitig miteinander verspleißt werden. Bandabstand Band Gap Energetischer Abstand zwischen Valenzband und Leitungsband eines Halbleiters. Der Bandabstand ist maßgebend für die Betriebswellenlänge des Halbleiterlasers. www.leoni-fiber-optics.com Bandbreite des Lichtwellenleiters Fiber Bandwidth Die Frequenz, bei welcher der Betrag der Übertragungsfunktion (bezogen auf die Lichtleistung) eines Lichtwellenleiters auf die Hälfte seines Wertes abgefallen ist. Bandbreite des optischen Verstärkers Spektraler Bereich, der optisch verstärkt wird (meist bezogen auf einen 3-dB-Abfall). Bandbreite-LängenProdukt Bandwidth Length Product Die Bandbreite des Lichtwellenleiters ist bei vernachlässigbaren Modenmischungs- und -wandlungsprozessen annähernd umgekehrt proportional zu seiner Länge. Somit ist das Produkt von Bandbreite und Länge annähernd konstant. Das BLP ist ein wichtiger Parameter zur Charakterisierung der Übertragungseigenschaften von Multimode-LWL. Mit wachsender Streckenlänge verringert sich die Bandbreite weniger. Dann gilt eine modifizierte Relation für das BLP, indem ein Längenexponent eingeführt wird. Beschichtung Primary Coating Ist die bei der Herstellung des LWL im direkten Kontakt mit der Manteloberfläche aufgebrachte Schicht. Sie kann auch aus mehreren Schichten bestehen. Dadurch wird die Unversehrtheit der Oberfläche erhalten. Bidirektional Bidirectional Ausbreitung von optischen Signalen in entgegengesetzten Richtungen über einen gemeinsamen Lichtwellenleiter. Biegeradius Bend Radius Zwei unterschiedliche Definitionen: 1. Minimaler Krümmungsradius, um den eine Faser gebogen werden kann, ohne zu brechen. 2. Minimaler Krümmungsradius, um den eine Faser gebogen werden kann, ohne einen bestimmten festgelegten Dämpfungswert zu überschreiten. Biegeverlust Bend Loss Zusätzliche Dämpfung, die durch Mikro- oder Makrobiegungen entsteht. Ein erhöhter Biegeverlust kann durch die Kabelherstellung oder durch schlechte Kabelführung verursacht werden. Bit Bit Grundeinheit für die Information in digitalen Übertragungssystemen. Das Bit ist gleichbedeutend mit der Entscheidung zwischen zwei Zuständen 1 bzw. 0. Bits werden durch Impulse dargestellt. Eine Gruppe von acht Bits entspricht einem Byte. Bitfehlerrate Bit Error Rate Das Verhältnis der Anzahl der bei digitaler Signalübertragung in einem längeren Zeitraum im Mittel auftretenden Bitfehler zu der in diesem Zeitraum übertragenen Anzahl von Bits. Die Bitfehlerrate ist eine systemspezifische Kennzahl der Fehlerwahrscheinlichkeit. Die Standardforderung lautet BER < 10–9. In modernen SDH-Systemen fordert man BER < 10–12. Mittels Fehlerkorrekturverfahren (FEC) kann die Bitfehlerrate reduziert werden. Bitrate Bit Rate Übertragungsgeschwindigkeit eines Binärsignals, auch Bitfolgefrequenz genannt. Brechung Refraction Richtungsänderung, die ein Strahl (Welle) erfährt, wenn er aus einem Stoff in einen anderen übertritt und die Brechzahlen in den beiden Stoffen unterschiedlich groß sind. Brechungsgesetz Snell’s Law Beschreibt den Zusammenhang zwischen Eintrittswinkel und Austrittwinkel bei der Brechung. Brechzahl, Brechungsindex Refractive Index Verhältnis von Vakuum-Lichtgeschwindigkeit zur Ausbreitungsgeschwindigkeit in dem betreffenden Medium. Die Brechzahl hängt vom Material und der Wellenlänge ab. Grundlagen Begriffserklärungen Grundlagen 288 Begriffserklärungen Begriff Bedeutung Abschneide-Wellenlänge ➔ Grenzwellenlänge Absorption Absorption Schwächung von Strahlung beim Durchgang durch Materie infolge Wandlung in andere Energieformen, beispielsweise in Wärmeenergie. Bei Photodioden ist die Absorption der Vorgang, bei dem ein eintreffendes Photon vernichtet und mit seiner Energie ein Elektron vom Valenzband in das Leitungsband angehoben wird. Abstimmbarer Laser Tunable Laser Laser, der geeignet ist, seine Zentralwellenlänge zu verändern, um sie für eine gegebene Anwendung zu optimieren. Add-Drop-Multiplexer Add-Drop-Multiplexer Funktionsgruppe, die das Aus- und Einblenden von Teilsignalen aus einem bzw. in ein Multiplexsignal ermöglicht. Äußere Modulation ➔ externe Modulation Akzeptanzwinkel Acceptance Angle Größtmöglicher Winkel, unter dem das Licht im Bereich des LWL-Kerns auf die Stirnfläche einfallen kann, so dass es noch im LWL-Kern geführt wird. Analysator Bauelement zur Untersuchung des Polarisationszustandes des Lichts. Unterscheidet sich vom Polarisator nur durch seine Funktion im gewählten optischen Aufbau. Der Analysator befindet sich auf der Beobachterseite. Anregungsbedingungen Launch Conditions Bedingungen, unter denen Licht in einen LWL eingekoppelt wird. Sie sind für die weitere Verteilung der Lichtleistung im LWL von Bedeutung. Anschlussfaser Pigtail Kurzes Stück eines Lichtwellenleiters mit einem Stecker zur Kopplung optischer Bauelemente (z. B. einer Laserdiode). Es ist meist fest mit dem Bauelement verbunden. Anstieg des Dispersionskoeffizienten Zerodispersion Slope Anstieg des Koeffizienten der chromatischen Dispersion bei einer bestimmten Wellenlänge, beispielsweise beim Dispersionsnulldurchgang. APC-Stecker ➔ HRL-Stecker Arrayed Waveguide Grating Integriert-optische Komponente, die als Multiplexer/ Demultiplexer arbeitet. Unterschiedliche Eingangswellenlängen bewirken Phasenunterschiede, wodurch eine Kanaltrennung, ähnlich wie beim klassischen Beugungsgitter, möglich wird. Auflösungsbandbreite Resolution Bandwidth Die Fähigkeit eines OSA, zwei dicht benachbarte Wellenlängen getrennt darzustellen. Meist wird die Auflösungsbandbreite durch die spektralen Eigenschaften des optischen Filters im OSA bestimmt. Auflösungsvermögen Resolution Abstand zwischen zwei Ereignissen, bei welchem das Rückstreumessgerät das zweite Ereignis noch exakt erkennen und deren Dämpfung messen kann. Avalanche-Photodiode Avalanche Photodiode Empfangsbauelement, das auf dem Lawineneffekt basiert: der Photostrom wird durch Trägermultiplikation verstärkt. Wird auch als Lawinen-Photodiode bezeichnet. Bändchentechnik Ribbon Cable Design Technik, bei der die LWL in Form von Bändchen angeordnet werden. Alle Fasern eines Bändchens können gleichzeitig miteinander verspleißt werden. Bandabstand Band Gap Energetischer Abstand zwischen Valenzband und Leitungsband eines Halbleiters. Der Bandabstand ist maßgebend für die Betriebswellenlänge des Halbleiterlasers. Bandbreite des Lichtwellenleiters Fiber Bandwidth Die Frequenz, bei welcher der Betrag der Übertragungsfunktion (bezogen auf die Lichtleistung) eines Lichtwellenleiters auf die Hälfte seines Wertes abgefallen ist. Bandbreite des optischen Verstärkers Spektraler Bereich, der optisch verstärkt wird (meist bezogen auf einen 3-dB-Abfall). Bandbreite-LängenProdukt Bandwidth Length Product Die Bandbreite des Lichtwellenleiters ist bei vernachlässigbaren Modenmischungs- und -wandlungsprozessen annähernd umgekehrt proportional zu seiner Länge. Somit ist das Produkt von Bandbreite und Länge annähernd konstant. Das BLP ist ein wichtiger Parameter zur Charakterisierung der Übertragungseigenschaften von Multimode-LWL. Mit wachsender Streckenlänge verringert sich die Bandbreite weniger. Dann gilt eine modifizierte Relation für das BLP, indem ein Längenexponent eingeführt wird. Beschichtung Primary Coating Ist die bei der Herstellung des LWL im direkten Kontakt mit der Manteloberfläche aufgebrachte Schicht. Sie kann auch aus mehreren Schichten bestehen. Dadurch wird die Unversehrtheit der Oberfläche erhalten. Bidirektional Bidirectional Ausbreitung von optischen Signalen in entgegengesetzten Richtungen über einen gemeinsamen Lichtwellenleiter. Biegeradius Bend Radius Zwei unterschiedliche Definitionen: 1. Minimaler Krümmungsradius, um den eine Faser gebogen werden kann, ohne zu brechen. 2. Minimaler Krümmungsradius, um den eine Faser gebogen werden kann, ohne einen bestimmten festgelegten Dämpfungswert zu überschreiten. Biegeverlust Bend Loss Zusätzliche Dämpfung, die durch Mikro- oder Makrobiegungen entsteht. Ein erhöhter Biegeverlust kann durch die Kabelherstellung oder durch schlechte Kabelführung verursacht werden. Bit Bit Grundeinheit für die Information in digitalen Übertragungssystemen. Das Bit ist gleichbedeutend mit der Entscheidung zwischen zwei Zuständen 1 bzw. 0. Bits werden durch Impulse dargestellt. Eine Gruppe von acht Bits entspricht einem Byte. Bitfehlerrate Bit Error Rate Das Verhältnis der Anzahl der bei digitaler Signalübertragung in einem längeren Zeitraum im Mittel auftretenden Bitfehler zu der in diesem Zeitraum übertragenen Anzahl von Bits. Die Bitfehlerrate ist eine systemspezifische Kennzahl der Fehlerwahrscheinlichkeit. Die Standardforderung lautet BER < 10–9. In modernen SDH-Systemen fordert man BER < 10–12. Mittels Fehlerkorrekturverfahren (FEC) kann die Bitfehlerrate reduziert werden. Bitrate Bit Rate Übertragungsgeschwindigkeit eines Binärsignals, auch Bitfolgefrequenz genannt. Brechung Refraction Richtungsänderung, die ein Strahl (Welle) erfährt, wenn er aus einem Stoff in einen anderen übertritt und die Brechzahlen in den beiden Stoffen unterschiedlich groß sind. Brechungsgesetz Snell’s Law Beschreibt den Zusammenhang zwischen Eintrittswinkel und Austrittwinkel bei der Brechung. Brechzahl, Brechungsindex Refractive Index Verhältnis von Vakuum-Lichtgeschwindigkeit zur Ausbreitungsgeschwindigkeit in dem betreffenden Medium. Die Brechzahl hängt vom Material und der Wellenlänge ab. Brechzahldifferenz Refractive Index Difference Unterschied zwischen der größten im Kern eines Lichtwellenleiters auftretenden Brechzahl und der Brechzahl im Mantel. Die Brechzahldifferenz ist maßgebend für die Größe der numerischen Apertur des Lichtwellenleiters. Brechzahlprofil Refractive Index Profile Verlauf der Brechzahl über der Querschnittsfläche des LWL-Kerns. CCDR Mantel-Kern-Verhältnis (Clad Core Diameter Ratio) www.leoni-fiber-optics.com FiberTech® FiberSwitch® FiberSplit® Begriffserklärungen Begriff Bedeutung Chirp Frequenzänderung (Wellenlängenänderung) der Laserdiode infolge Modulation über den Laserstrom. Chromatische Dispersion Chromatic Dispersion Impulsverbreiterung im Lichtwellenleiter, die durch die unterschiedlichen Ausbreitungsgeschwindigkeiten der einzelnen Wellenlängenanteile hervorgerufen wird. Ist die dominierende Dispersionsart im Singlemode-LWL und setzt sich aus Material- und Wellenleiterdispersion zusammen. Doppelheterostruktur Double Heterostructure Schichtenfolge in einem optoelektronischen Halbleiterbauelement, bei der die aktive Halbleiterschicht von zwei Mantelschichten mit höherem Bandabstand begrenzt wird. Bei Laserdioden bewirkt die Doppelheterostruktur eine Eingrenzung der Ladungsträger und eine Lichtwellenleitung in der aktiven Zone. Dotierung Doping Verminderung der optischen Signalleistung im LWL durch Streuung, Absorption, Modenkonversion oder an einer Koppelstelle (Stecker, Spleiß). Die Dämpfung ist eine dimensionslose Größe und wird meist in Dezibel angegeben. Definiertes Hinzufügen von geringen Mengen eines anderen Stoffes in eine reine Substanz, um deren Eigenschaften zu verändern. So wird die erhöhte Brechzahl des LWL-Kerns durch Dotierung der Grundsubstanz (Siliziumdioxid) mit Germaniumdioxid erreicht. Dotierungsstoffe Dopant Material, mit dem die Brechzahl verändert werden kann. Dämpfungsbegrenzung Attenuation-Limited Operation Begrenzung der realisierbaren Übertragungsstrecke durch Dämpfungseffekte. Dünnschicht-Filter Dielectric Thin Film Filter Optisches Filter, welches nur einen schmalen Wellenlängenbereich passieren lässt, während alle anderen Wellenlängen reflektiert werden. Dämpfungskoeffizient, -belag Attenuation Coefficient Ist die auf die LWL-Länge bezogene Dämpfung. Der Dämpfungskoeffizient wird in dB/km angegeben und ist ein wichtiger Parameter zur Charakterisierung des Lichtwellenleiters. Einfügedämpfung Insertion Loss Verlust an Leistung, der sich durch das Einfügen einer Komponente in den ursprünglich kontinuierlichen Pfad ergibt. Dämpfungs-Totzone Minimaler Abstand von einem reflektierenden Ereignis, um die Dämpfung eines nachfolgenden Ereignisses messen zu können (OTDR-Messung). Einfügemethode Insertion Loss Technique Methode zur Dämpfungsmessung, bei der das Messobjekt in eine Referenzstrecke eingefügt wird. Einkoppelwinkel Launch Angle Winkel zwischen der Ausbreitungsrichtung des einfallenden Lichts und der optischen Achse des LWL. Damit das Licht im LWL-Kern geführt werden kann, darf der Einkoppelwinkel den Akzeptanzwinkel nicht überschreiten. Dämpfung Attenuation Demultiplexer ➔ Multiplexer Dezibel Decibel Logarithmisches Leistungsverhältnis zweier Signale DFB-Laser Distributed feedback Laser Laserdiode mit einer spektralen Halbwertsbreite von <<1 nm, bei welcher mittels einer Serie von gewellten Erhebungen auf dem Halbleitersubstrat ganz bestimmte Lichtwellenlängen reflektiert werden und nur eine einzige Resonanzwellenlänge verstärkt wird. Einkoppelwirkungsgrad Launch Efficiency Gibt an, wie wirkungsvoll ein optischer Sender an einen Lichtwellenleiter angekoppelt werden kann. Der Einkoppelwirkungsgrad ist das Verhältnis der vom Lichtwellenleiter geführten Lichtleistung zu der vom Sender abgegebenen Lichtleistung. Dichtes Wellenlängenmultiplex Wellenlängenmultiplexverfahren mit sehr geringem Kanalabstand (typischer Wert: 0,8 nm). Differential Mode Delay Laufzeitunterschied zwischen den Modengruppen im Multimode-LWL Einmodenlaser Single-Longitudinal Mode Laser Laserdiode, die eine einzige dominierende longitudinale Mode hat. Die Seitenmodenunterdrückung beträgt mindestens 25 dB. Einmoden-LWL ➔ Singlemode-LWL Dispersion Dispersion Streuung der Gruppenlaufzeit in einem Lichtwellenleiter. Infolge der Dispersion erfahren die Lichtimpulse eine zeitliche Verbreiterung und begrenzen dadurch die Bitrate bzw. die Streckenlänge. Elektro-AbsorptionsModulator Bauelement, welches ein optisches Signal sperrt bzw. durchlässt, in Abhängigkeit davon, ob eine elektrische Spannung angelegt wird oder nicht. Dient der Amplituden-Modulation eines optischen Signals. Dispersionsbegrenzung Dispersion-limited Operation Begrenzung der realisierbaren Übertragungsstrecke durch Dispersionseffekte Elektromagnetische Welle Electromagnetic Wave Periodische Zustandsänderungen des elektromagnetischen Feldes. Im Bereich optischer Frequenzen werden sie Lichtwellen genannt. Dispersionskompensation Das Umkehren von Effekten, die zur Impulsverbreiterung führen, beispielsweise chromatische Dispersion oder Polarisationsmodendispersion. Elektro-optischer Wandler Emitter Dispersionskompensierender Lichtwellenleiter Dispersion Compensating Fiber Spezieller Lichtwellenleiter, der die entstandene Dispersion kompensieren kann, beispielsweise mit einem großen negativen Koeffizient der chromatischen Dispersion. Halbleiterbauelement, in dem ein eingeprägter elektrischer Strom eine Strahlung im sichtbaren oder nahen infraroten Bereich des Lichts erzeugt. Man unterscheidet Kanten- und Oberflächenemitter. Empfänger Receiver Dispersionstoleranz Dispersion Tolerance Maß für die spektralen Eigenschaften eines Senders. Ermöglicht die Ermittlung der dispersionsbegrenzten Streckenlänge, sofern der Koeffizient der chromatischen Dispersion des LWL bekannt ist. Eine Baugruppe (Teil eines Endgerätes) in der optischen Nachrichtentechnik zum Umwandeln optischer Signale in elektrische. Sie besteht aus einer Empfangsdiode (PIN-Photodiode oder LawinenPhotodiode) mit Koppelmöglichkeit an einen LWL, aus einem rauscharmen Verstärker und elektronischen Schaltungen zur Signalaufbereitung. Dispersionsverschobener Lichtwellenleiter Dispersion Shifted Fiber Singlemode-LWL mit verschobenem Nulldurchgang des Koeffizienten der chromatischen Dispersion (entsprechend ITU-T G.653). Dieser Lichtwellenleiter hat bei 1550 nm sowohl eine minimale chromatische Dispersion als auch eine minimale Dämpfung. Empfängerempfindlichkeit Receiver Sensitivity Doppelbrechung Birefringence Eigenschaft, wonach die effektive Ausbreitungsgeschwindigkeit der Lichtwelle in einem Medium von der Orientierung des elektrischen Feldes (State of Polarization) des Lichts abhängt. Die vom Empfänger für eine störungsarme Signalübertragung benötigte minimale Lichtleistung. Bei der digitalen Signalübertragung wird meist die mittlere Lichtleistung in mW oder dBm angegeben, mit der eine bestimmte Bitfehlerrate, beispielsweise 10–9, erreicht wird. Er+-Fasern Lichtwellenleiter mit einem mit Erbium dotierten Kern zur Verwendung in optischen Verstärkern www.leoni-fiber-optics.com 289 Grundlagen FiberConnect® Grundlagen 290 Begriffserklärungen Begriff Bedeutung Ereignis-Totzone Minimaler Abstand zwischen zwei reflektierenden Ereignissen, um den Ort des zweiten Ereignisses messen zu können (OTDR-Messung). Externe Modulation External Modulation Modulation eines Lichtträgers außerhalb der eigentlichen Lichtquelle (z. B. Laser) mit einem speziellen Modulator (beispielsweise Mach-Zehnder-Modulator). So bleibt die Lichtquelle selbst vom Signal unbeeinflusst und kann in Frequenz und Leistung konstant bleiben bzw. unabhängig vom modulierten Signal geregelt werden. Germaniumdioxid GeO2 Germanium Dioxide Eine chemische Verbindung, die bei der Herstellung von Lichtwellenleitern am häufigsten als Stoff zur Dotierung des LWL-Kerns benutzt wird. Gleichförmigkeit Uniformity Differenz der Einfügedämpfungen vom schlechtesten und besten Tor (in Dezibel) bei Mehrtorkopplern Gradientenprofil Graded Index Profile Brechzahlprofil eines LWL, das über der Querschnittsfläche des LWL-Kerns stetig von innen nach außen abnimmt. Gradientenprofil-LWL LWL mit Gradientenprofil Grenzwellenlänge Cutoff Wavelength Kürzeste Wellenlänge, bei der die Grundmode des Lichtwellenleiters als einzige ausbreitungsfähig ist. Um den Einmodenbetrieb zu gewährleisten, muss die Grenzwellenlänge kleiner als die Wellenlänge des zu übertragenden Lichts sein. Grenzwinkel Critical Angle Der Einfallswinkel eines Lichtstrahles beim Übergang aus einem Stoff mit höherer Brechzahl in einen Stoff mit niedrigerer Brechzahl, wobei der Brechungswinkel 90° ist. Der Grenzwinkel trennt den Bereich der total reflektierten Strahlen von dem Bereich der gebrochenen Strahlen, also den Bereich der im Lichtwellenleiter geführten Strahlen, von den nicht geführten Strahlen. GRIN-Linse Glasstab von einigen Millimetern Durchmesser, der einen Brechzahlverlauf wie ein Parabelprofil-LWL (Profilexponent ≈ 2) besitzt. Das Licht breitet sich annähernd sinusförmig aus. GRIN-Linsen kommen in der LWL-Technik als abbildende Elemente oder in Strahlteilern zum Einsatz. Fabry-Perot-Laser Einfacher Typ eines Halbleiter-Lasers, der den FabryPerot-Resonator-Effekt nutzt. Hat eine relativ große spektrale Halbwertsbreite (einige nm). Fabry-Perot-Resonator Zweiseitig durch ebene parallele Spiegel begrenzter Raum. Eine senkrecht zu den Spiegelflächen eingekoppelte ebene Welle läuft mehrfach zwischen den Spiegeln hin und her. Ist der doppelte Spiegelabstand gleich einem Vielfachen der Wellenlänge des Lichts, bildet sich eine stehende Welle hoher Intensität im Resonator aus (Resonanzfall). Faraday-Effekt Faraday Effect Die Schwingungsebene linear polarisierten Lichts wird gedreht, wenn ein Magnetfeld in Lichtrichtung angelegt wird. Die Proportionalitätskonstante zwischen Magnetfeld und dem Drehwinkel je durchlaufener Lichtstrecke im Feld ist die Verdet-Konstante. Der Faraday-Effekt wird im Faraday-Rotator technisch genutzt. Faser Fiber, Fibre Aus dem englischen Sprachraum übernommene Bezeichnung für den runden Lichtwellenleiter. Grobes Wellenlängenmultiplex Wellenlängenmultiplex-Verfahren mit Kanalabständen von 20 nm Faserbändchen Ribbon Fiber Verbund von mehreren Fasern mit Primärcoating, die über einen weiteren gemeinsamen Mantel zusammengehalten werden (ähnlich Flachbandkabel). Grundmode Fundamental Mode Mode niedrigster Ordnung in einem Lichtwellenleiter mit annähernd gaußförmiger Feldverteilung. Wird durch LP01 oder HE11 gekennzeichnet. Faser-Bragg-Gitter Fiber Bragg Grating Ein spektrales Filter, welches auf der Änderung der Brechzahl im LWL-Kern basiert. Schlüsselkomponente in Bauelementen wie optische Multiplexer/Demultiplexer, Dispersionskompensatoren oder EDFAs mit abgeflachtem Verstärkungsverlauf. Gruppenbrechzahl Group Index Quotient aus Vakuumlichtgeschwindigkeit und Ausbreitungsgeschwindigkeit einer Wellengruppe (Gruppengeschwindigkeit), eines Lichtimpulses in einem Medium. Faserhülle Fiber Buffer Besteht aus einem oder mehreren Materialien, die als Schutz der Einzelfaser vor Beschädigung verwendet werden und für mechanische Isolierung und/oder mechanischen Schutz sorgen. Gruppengeschwindigkeit Group Velocity Ausbreitungsgeschwindigkeit einer Wellengruppe, beispielsweise eines Lichtimpulses, die sich aus Wellen unterschiedlicher Wellenlängen zusammensetzt. Halbwertsbreite Full Width at Half Maximum Breite einer Verteilungskurve (Zeit, Wellenlänge), bei der die Leistung auf die Hälfte ihres Maximalwertes abgefallen ist. HCS, HPCS, PCF, PCS Lichtwellenleiter mit einem Quartz/Quartz- oder Kunsstoff-Kern und einem harten bzw. normalen polymeren Mantel, der eng mit dem Kern verbunden ist. Hertz Hertz Maßeinheit für die Frequenz oder Bandbreite; entspricht einer Schwingung pro Sekunde. High-Power-Stecker Spezielles Steckerdesign, welches die Übertragung sehr hoher Leistungsdichten ermöglicht, die insbesondere in DWDM-Systemen auftreten können. HRL-Stecker Stecker mit sehr hoher Reflexionsdämpfung, die durch physikalischen Kontakt in Kombination mit Schrägschliff gewährleistet wird. Faserverstärker Fiber Amplifier Nutzt einen Laser-ähnlichen Verstärkungseffekt in einer Faser, deren Kern beispielsweise mit Erbium hochdotiert und mit einer optischen Pumpleistung bestimmter Wellenlänge angeregt wird. Felddurchmesser ➔ Modenfelddurchmesser Ferrule Ferule Führungsstift bei LWL-Steckverbindern, in den der LWL fixiert wird. Fibercurl Eigenkrümmung der Faser Fresnel-Reflexion Fresnel Reflection Reflexion infolge eines Brechzahlsprunges Fresnel-Verlust Fresnel Loss Dämpfung infolge Fresnel-Reflexion Gechirptes Faser-BraggGitter Faser-Bragg-Gitter mit unterschiedlichen Abständen zwischen den reflektierenden Abschnitten. Ist zur Dispersionskompensation geeignet. Immersion Immersion Medium mit einer der Brechzahl des Lichtwellenleiter-Kerns annähernd angepassten Flüssigkeit. Die Immersion ist geeignet, Reflexionen zu reduzieren. Geisterreflexionen Ghosts Störungen im Rückstreudiagramm infolge von Mehrfachreflexionen auf der LWL-Strecke Infrarote Strahlung Infrared Radiation Geräte-Totzone Abstand vom Fußpunkt bis zum Ende der Abfallflanke am Anfang der zu messenden Strecke (OTDR-Messung). Bereich des Spektrums der elektromagnetischen Wellen von 0,75 µm bis 1000 µm (nahes Infrarot: 0,75 µm bis 3 µm, mittleres Infrarot: 3 µm bis 30 µm, fernes Infrarot: 30 µm bis 1000 µm). Die infrarote Strahlung ist für das menschliche Auge unsichtbar. Im nahen Infrarot liegen die Wellenlängen der optischen Nachrichtentechnik (0,85 µm, 1,3 µm, 1,55 µm). www.leoni-fiber-optics.com FiberTech® FiberSwitch® FiberSplit® Begriffserklärungen Begriff Bedeutung Intensität Intensity Leistungsdichte (Leistung pro Fläche) auf der strahlenden Fläche einer Lichtquelle oder auf der Querschnittfläche eines LWL (Maßeinheit mW/µm²). Interferenz Überlagerung von Wellen: Addition (konstruktive Interferenz) oder Auslöschung (destruktive Interferenz) Isolation Isolation Fähigkeit zur Unterdrückung unerwünschter optischer Energie, die in einem Signalweg auftritt. Isolator ➔ Optischer Isolator Kanalabstand Channel Spacing Frequenzabstand bzw. Wellenlängenabstand zwischen benachbarten Kanälen im WellenlängenMultiplex-System. Kanalverstärkung Channel Gain Die Verstärkung eines Signals mit einer bestimmten Wellenlänge im DWDM-System. Sie ist im Allgemeinen für verschiedene Wellenlängen unterschiedlich. Kern Core Zentraler Bereich eines Lichtwellenleiters, der zur Wellenführung dient. Kerr-Effekt Nichtlinearer Effekt beim Einfall von hohen Intensitäten: Die Brechzahl ändert sich mit der Leistung. Kern-Mantel-Exzentrizität Parameter bei Lichtwellenleitern, der aussagt, wie weit die Mitte des Faserkerns von der Mitte der gesamten Faser abweicht. Kleinsignal-Verstärkung Verstärkung bei kleinen Eingangssignalen (Vorverstärker), wenn der Verstärker noch nicht in der Sättigung arbeitet. Kohärente Lichtquelle Lichtquelle, die kohärente Wellen aussendet Kohärenz Coherence Eigenschaft des Lichts, in unterschiedlichen Raumund Zeitpunkten feste Phasen- und Amplitudenbeziehungen zu haben. Man unterscheidet räumliche und zeitliche Kohärenz. Koppellänge LWL-Länge, die erforderlich ist, um eine Modengleichgewichtsverteilung zu realisieren. Sie kann einige hundert bis einige tausend Meter betragen. Koppelverhältnis Coupling Ratio Das prozentuale Teilungsverhältnis der Leistung, die aus einem bestimmten Ausgang austritt, zur Summe aller austretenden Leistungen eines Kopplers. Koppelverlust Coupling Loss Verlust, der bei der Verbindung zweier Lichtwellenleiter entsteht. Man unterscheidet zwischen faserbedingten (intrinsischen) Koppelverlusten, die durch unterschiedliche Faserparameter zustande kommen, und mechanisch bedingten (extrinsischen) Verlusten, die von der Verbindungstechnik herrühren. Koppelwirkungsgrad Coupling Efficienty Das Verhältnis der optischen Leistung nach einer Koppelstelle zur Leistung vor dieser Koppelstelle. Koppler Coupler Passives optisches Bauelement mit mehreren Eingangs- und Ausgangstoren zur Zusammenführung oder Verteilung von optischen Leistungen oder Wellenlängen. Kunststoff-Lichtwellenleiter Plastic Optical Fiber LWL, bestehend aus einem Kunststoff-Kern und -Mantel mit vergleichsweise großem Kerndurchmesser und großer numerischer Apertur. Preiswerte Alternative zum Glas-LWL für Anwendungen mit geringeren Anforderungen bezüglich Streckenlänge und Bandbreite. Längenexponent Gammafactor Beschreibt den Zusammenhang zwischen Bandbreite und überbrückbarer Streckenlänge. Laser Laser Acronym für Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation. Eine Lichtquelle, die kohärentes Licht durch stimulierte Emission erzeugt. Laser-Chirp Laser Chirp Verschiebung der Zentral-Wellenlänge des Lasers während eines einzelnen Impulses. www.leoni-fiber-optics.com Laserdiode Laser Diode Senderdiode auf der Basis von Halbleitermaterialien, die oberhalb eines Schwellstromes kohärentes Licht emittiert (stimulierte Emission). Leckwelle Leaky Mode Wellentyp, der durch Abstrahlung längs der Faser gedämpft wird und sich im Grenzgebiet zwischen den geführten Moden eines LWL und den nichtausbreitungsfähigen Lichtwellen befindet. Lichtwellenleiter Optical Waveguide, Fiber, Fibre Dielektrischer Wellenleiter, dessen Kern aus optisch transparentem Material geringer Dämpfung und dessen Mantel aus optisch transparentem Material mit niedrigerer Brechzahl als die des Kerns besteht. Er dient zur Übertragung von Signalen mit Hilfe elektromagnetischer Wellen im Bereich der optischen Frequenzen. Light Injection and Detection System zum Justieren von Lichtwellenleitern in Spleißgeräten unter Verwendung von Biegekopplern. Low-Water-Peak-Faser Singlemode-LWL mit kleinem Dämpfungskoeffizient im Wellenlängenbereich zwischen dem 2. und 3. optischen Fenster durch Reduktion des OH-Peaks bei der Wellenlänge 1383 nm. Lumineszenzdiode Light Emitting Diode Ein Halbleiterbauelement, das durch spontane Emission inkohärentes Licht aussendet. LWL-Schweißverbindung Fused Fiber Splice Ist eine Verbindung von zwei Lichtwellenleitern, die durch Verschmelzen der Enden entsteht. Mach-ZehnderInterferometer Mach-ZehnderInterferometer Eine Vorrichtung, die das optische Signal in zwei optische Wege mit unterschiedlichen, im Allgemeinen variablen Weglängen, aufteilt und wieder zusammenführt. So können die beiden Strahlen interferieren. Das Mach-Zehnder-Interferometer wird oft als externer Intensitätsmodulator eingesetzt. Makrokrümmungen Macrobending Makroskopische axiale Abweichungen eines Lichtwellenleiters von einer geraden Linie (beispielsweise auf einer Lieferspule). Können insbesondere im Singlemode-LWL bei Unterschreitung bestimmter Krümmungsradien zu lokalen Dämpfungen führen. Mantel Cladding Das gesamte optisch transparente Material eines Lichtwellenleiters, außer dem Kern. Materialdispersion Material Dispersion Impulsverbreiterung durch die Wellenlängenabhängigkeit der Brechzahl. Das Licht des Senders, welches in den Lichtwellenleiter eingekoppelt wird, hat stets eine endliche spektrale Breite. Jeder Wellenlängenanteil entspricht einer anderen Brechzahl des Glases und damit auch einer anderen Ausbreitungsgeschwindigkeit. Materialdispersion ist im Multimode-LWL meist vernachlässigbar. Mehrweg-Interferenzen Multipath Interference Interferenzen infolge Mehrfachreflexionen auf einem optischen Pfad. Diese Reflexionen sind innerhalb des detektierten Signals phasenverschoben, was zu einer Impulsverbreiterung und Verschlechterung der Systemeigenschaften führt. Methode des begrenzten Phasenraumes Methode zur Verringerung des Phasenraumvolumens im Multimode-LWL mit dem Ziel der Realisierung einer angenäherten Modengleichgewichtsverteilung. mikro-elektro-mechanisches System Bauelement, welches bewegliche mechanische Teile enthält, um Licht zu steuern. Es sind zweidimensionale oder dreidimensionale Anordnungen möglich. Mikrokrümmungen Mikroskopische Krümmungen oder Unebenheiten im LWL, die Verluste durch Kopplung von im Kern geführtem Licht in den Mantel bewirken. Moden Modes Lösungen der Maxwell'schen Gleichungen unter Berücksichtigung der Randbedingungen des Wellenleiters. Sie entsprechen den möglichen Ausbreitungswegen im Lichtwellenleiter. 291 Grundlagen FiberConnect® Grundlagen 292 Begriffserklärungen Begriff Bedeutung Modendispersion Modal Dispersion Die durch Überlagerung von Moden mit verschiedener Laufzeit bei gleicher Wellenlänge hervorgerufene Dispersion in einem Lichtwellenleiter. Dominierende Dispersionsart im Multimode-LWL. Modenfelddurchmesser Mode Field Diameter Maß für die Breite der annähernd gaußförmigen Lichtverteilung im Singlemode-LWL. Er ist der Abstand zwischen den Punkten, bei denen die Feldverteilung auf den Wert 1/e ≈ 37 % gefallen ist. Da das Auge die Intensität des Lichts registriert, entspricht der Modenfelddurchmesser einem Intensitätsabfall bezüglich des Maximalwertes auf 1/e2 ≈ 13,5 %. Modenfilter Mode Filter Bauelement zur Realisierung einer angenäherten Modengleichgewichtsverteilung. Es bewirkt eine Abstrahlung der Moden höherer Ordnung. Modengleichgewichtsverteilung Equilibrium Mode Distribution Energieverteilung im Multimode-LWL, die sich nach dem Durchlaufen einer hinreichenden Länge (Koppellänge) einstellt und unabhängig von der ursprünglichen Modenverteilung am Ort der Einkopplung ist. Dabei tragen Moden höherer Ordnung eine vergleichsweise geringere Leistung als Moden niederer Ordnung. Nur wenn im Multimode-LWL eine Modengleichgewichtsverteilung vorliegt, sind reproduzierbare Dämpfungsmessungen möglich. Normierte Frequenz V-number Dimensionsloser Parameter, der vom Kernradius, der numerischen Apertur und der Wellenlänge des Lichts abhängt. Durch die normierte Frequenz wird die Anzahl der geführten Moden festgelegt. Nulldispersionswellenlänge Zero-dispersion Wavelengh Wellenlänge, bei der die chromatische Dispersion der Faser Null ist. Numerische Apertur Numerical Aperture Der Sinus des Akzeptanzwinkels eines Lichtwellenleiters. Die numerische Apertur hängt von der Brechzahl des Kerns und des Mantels ab. Wichtiger Parameter zur Charakterisierung des Lichtwellenleiters. Oberflächen-emittierender Laser Ein Laser, der Licht senkrecht zur Schichtstruktur des Halbleiter-Materials aussendet. Emittiert einen kreisförmigen Strahl geringer Divergenz, besitzt eine relativ geringe spektrale Halbwertsbreite und hat große Bedeutung für die Übertragung hoher Bitraten über Multimode-LWL bei 850 nm. Optische Achse Optical Axis Symmetrieachse eines optischen Systems Optisches Glas Mehrkomponentiges Glas mit einem Siliziumdioxidgehalt von ca. 70 % und Zusatzkomponenten wie Boroxid, Bleioxid, Kalziumoxid etc. Optische Nachrichtentechnik Technik zur Übermittlung von Nachrichten mit Hilfe von Licht. Optische Nichtlinearität Nonlinear Optical Effect Bei hoher Energiedichte im Kern von LWL (allgemein: in einem starken elektromagnetischen Feld) ändern sich die dielektrischen Materialeigenschaften. Die an sich schwachen Wirkungen verstärken sich durch die in der Regel langen Strecken, die die optischen Signale in LWL zurücklegen. Modengleichverteilung Uniform Mode Distribution Modenverteilung, bei der die Leistung auf alle Moden gleich verteilt ist. Modenmischer Mode Scrambler Bauelement zur Realisierung einer Modengleichgewichtsverteilung im Multimode-LWL. Modenmischung Mode Mixing Allmählicher Energieaustausch zwischen den verschiedenen Moden während der Ausbreitung entlang des Multimode-LWL. Optische Polymerfaser ➔ Kunststoff-Lichtwellenleiter Modulation Modulation Eine gezielte Veränderung eines Parameters (Amplitude, Phase oder Frequenz) eines harmonischen oder diskontinuierlichen Trägers, um damit eine Nachricht zu übertragen. Optischer Add-DropMultiplexer Optical Add-Drop Multiplexer Bauelement, welches aus einem Signalbündel (bestehend aus vielen Wellenlängen), das sich durch einen LWL ausbreitet, eines der Signale auskoppelt und ein neues Signal mit der gleichen Wellenlänge einkoppelt. Monomode-LWL ➔ Singlemode-LWL Multimode-LWL Multimode Fiber Lichtwellenleiter, dessen Kerndurchmesser im Vergleich zur Wellenlänge des Lichts groß ist. In ihm sind viele Moden ausbreitungsfähig. Optischer Cross-Connect Optical Cross-connect Optischer Schalter mit N Eingängen und N Ausgängen. Er kann ein optisches Signal, welches an einem beliebigen Eingangstor eintritt, zu einem beliebigen Ausgangstor leiten. Multiplexer Multiplexer Funktionseinheit, die eine Reihe von Übertragungskanälen aufnimmt und die Signale für die Zwecke der Übertragung in einem gemeinsamen Kanal bündelt. Am Streckenende trennt ein Demultiplexer wieder in die einzelnen Originalsignale auf. Man unterscheidet verschiedene Multiplexverfahren, beispielsweise Zeitmultiplex oder Wellenlängenmultiplex. Optischer Isolator Optical Isolator Nichtreziprokes passives optisches Bauelement mit geringer Einfügedämpfung in Vorwärtsrichtung und hoher Einfügedämpfung in Rückrichtung. Der optische Isolator ist in der Lage, Leistungsrückflüsse stark zu unterdrücken. Kernstück des optischen Isolators ist ein Faraday-Rotator, der den magneto-optischen Effekt nutzt. Nachlauf-LWL, Nachlauffaser Hinter den zu messenden Lichtwellenleiter nachgeschalteter Lichtwellenleiter. Optischer Kanal Optical Channel Optisches Wellenlängenband bei der optischen Wellenlängenmultiplex-Übertragung. Nebensprechdämpfung Directivity Verhältnis von eingekoppelter Leistung zu der aus dem unbeschalteten Eingang auf der gleichen Seite eines Kopplers austretenden Leistung. Optische RückflussDämpfung ➔ Rückfluss-Dämpfung Nicht-Linearitäten Sammelbegriff für nichtlineare optische Effekte: FWM, SBS, SPM, SRS und XPM. Optischer Verstärker Optical Amplifier Non-return to Zero Verfahren zur Amplitudenmodulation, bei dem die An- und Aus-Niveaus für die gesamte Bitdauer angenommen werden. Bauelement, welches eine direkte Verstärkung vieler Lichtwellenlängen gleichzeitig ermöglicht. Besitzt eine große Bedeutung in DWDM-Systemen. Optischer Zirkulator Optical Circulator Nichtreziprokes passives optisches Bauelement, welches ein optisches Signal von Tor 1 zu Tor 2, ein weiteres Signal von Tor 2 zu Tor 3 und nacheinander zu allen weiteren Toren leitet. Im entgegen gesetzten Umlaufsinn wirkt der Zirkulator wie ein Isolator. Optisches Dämpfungsglied Optical Attenuator Bauelement, das die Intensität des Lichtes dämpft, welches das Bauelement passiert. Non-zero Dispersion Shifted Fiber LWL mit kleinem, aber von Null verschiedenem Koeffizienten der chromatischen Dispersion im Wellenlängenbereich des 3. optischen Fensters. Dieser LWL kommt in vielkanaligen (DWDM-) Systemen zum Einsatz und ist geeignet, den Effekt der Vierwellenmischung zu reduzieren. www.leoni-fiber-optics.com FiberTech® FiberSwitch® FiberSplit® Begriffserklärungen Begriff Bedeutung Optisches Rückstreumessgerät Optical Time Domain Reflectometer Ein Messgerät, welches im LWL gestreutes und reflektiertes Licht misst und damit Aussagen über die Eigenschaften der installierten Strecke liefert. Das optische Rückstreumessgerät ermöglicht die Messung von Dämpfungen, Dämpfungskoeffizienten, Störstellen (Stecker, Spleiße, Unterbrechungen), deren Dämpfungen und Reflexionsdämpfungen sowie deren Orte auf dem LWL. Polarisationszustand State of Polarization Orientierung des elektrischen Feldvektors einer sich ausbreitenden optischen Welle. Im Allgemeinen durchläuft dieser Vektor die Bahn einer Ellipse. Spezialfälle: linear polarisiertes Licht, zirkular polarisiertes Licht. Polarisator Bauelement zur Erzeugung linear polarisierten Lichts (Polarisationsfilter, Polarisationsprisma). Unterscheidet sich vom Analysator nur durch seine Funktion im gewählten optischen Aufbau. Der Polarisator befindet sich auf der Seite der Lichtquelle. Potenzprofil Power-law Index Profile Brechzahlprofil, dessen radialer Verlauf als Potenzfunktion des Radius beschrieben wird. Opto-elektronischer Schaltkreis Funktionsgruppe, die elektronische, optische und optoelektronische Bauelemente technologisch auf einem gemeinsamen Substrat (GaAs, InP) vereinigt. Parabelprofil-LWL LWL mit parabelförmigem Brechzahlprofil über den Kernquerschnitt Preamplifier Optischer Verstärker, der direkt vor dem Empfänger eingesetzt wird. PC-Stecker Stecker mit physikalischem Kontakt der Steckerstirnfläche Primärbeschichtung Primärcoating Phasenbrechzahl Phase Refractive Index Quotient aus Vakuumlichtgeschwindigkeit und Phasengeschwindigkeit Mantelmaterial mit einem Durchmesser von 250 µm, das während des Ziehprozesses der Faser direkt auf das Glas aufgespritzt wird. Es besteht meist aus Acrylat oder Silikon. Phasengeschwindigkeit Ausbreitungsgeschwindigkeit einer ebenen (monochromatischen) Welle Principal States of Polarization Photodiode Photodiode Bauelement, das Lichtenergie absorbiert und einen Photostrom erzeugt Photon Photon Quant des elektromagnetischen Feldes; „LichtTeilchen“ Die beiden meist orthogonalen Polarisationszustände eines mono-chromatischen Lichtstrahls, die in die Faser eingekoppelt werden (Eingangs-PSP) und sich durch die Faser ohne Impulsverbreiterung oder Verzerrung ausbreiten. Profile Aligning System Photonische Kristalle Photonic Crystals Periodische Strukturen, die Abmessungen in der Größenordnung der Wellenlänge des Lichts oder darunter haben. Forschungsgebiet der (Nano-)Optik, von dem wesentliche Impulse für die Entwicklung zukünftiger signalverarbeitender Funktionselemente erwartet werden. System zum Justieren von LWL in Spleißgeräten mit Hilfe einer Abbildung der Faserstruktur auf eine CCD-Zeile. Profilexponent Profile Exponent Parameter, mit dem bei Potenzprofilen die Form des Profils definiert ist. Für die Praxis besonders wichtig sind Profilexponenten g ≈ 2 (Parabelprofil-LWL) und g ➔ ∞ (Stufenprofil-LWL). Photonische Kristallfasern Photonic Crystal Fibers Zweidimensionale Sonderform eines photonischen Kristalls. LWL mit einer Vielzahl mikroskopischer Löcher parallel zur optischen Achse der Faser. Die Modenführung wird durch einen definierten Einbau von „Defekten“ realisiert. Profildispersion Profile Dispersion Dispersion infolge nicht optimaler Anpassung des Profilexponenten des Parabelprofil-LWL an die spektralen Eigenschaften des optischen Senders. Quanten-Wirkungsgrad Quantum Efficiency In einer Senderdiode das Verhältnis der Anzahl der emittierten Photonen zur Anzahl der über den pn-Übergang transportierten Ladungsträger. In einer Empfängerdiode das Verhältnis der Anzahl der erzeugten Elektron-Loch-Paare zur Anzahl der einfallenden Photonen. Quarzglas Fused Silica Glass Ein synthetisch hergestelltes Glas mit einem Siliziumdioxid-Gehalt >99 %, Basismaterial für den Glas-LWL. Quarz/Quarz Faser Lichtwellenleiter bestehend aus einem Kernmaterial (synthetisches Quarz), mit höheren Brechungsindex und einem Mantelmaterial mit niedrigem Brechungsindex. Die Modifizierung der Brechungsinidizies erfolgt durch die Materialdotierung (Fluor, Germanium). Raman-Verstärker, -Verstärkung Raman Amplifier, -Amplification Nutzt einen Verstärkungseffekt, der bei der Einkopplung einer verhältnismäßig hohen PumpLichtleistung (einige 100 mW) in einen langen LWL entsteht. Die Differenz zwischen der Frequenz der Pumpwelle und der Frequenz der verstärkten Signalwelle ist die Stokes-Frequenz. Im Gegensatz zu optischen Faserverstärkern und Halbleiterverstärkern ist die Raman-Verstärkung nicht an einen bestimmten optischen Frequenzbereich gebunden. Rauschen infolge Mehrfachreflexion Rauschen des optischen Empfängers durch Interferenz von verzögerten Signalen durch Mehrfachreflexionen an Punkten entlang der Faserstrecke. Pigtail Pigtail Kurzes Stück eines Lichtwellenleiters mit einem Steckverbinder zur Kopplung optischer Bauelemente an die Übertragungsstrecke. PIN-Photodiode PIN Photodiode Empfangsdiode mit vorwiegender Absorption in einer Raumladungszone (i-Zone) innerhalb ihres pn-Überganges. Eine solche Diode hat einen hohen Quantenwirkungsgrad, aber im Gegensatz zur Lawinen-Photodiode keine innere Stromverstärkung. Planarer (Streifen)Wellenleiter Lichtwellenleitende Struktur, die auf oder an der Oberfläche von Trägermaterialien (Substraten) erzeugt wird. Polarisation Polarization Eigenschaft einer transversalen Welle, bestimmte Schwingungszustände zu enthalten. Die Polarisation ist ein Beweis für den transversalen Charakter der elektromagnetischen Welle. Polarisationsabhängige Dämpfung Die Differenz (in dB) zwischen maximalen und minimalen Dämpfungswerten infolge der Änderung des Polarisationszustandes des Lichts, das sich durch das Bauelement ausbreitet. Polarisationsmodendispersion Polarization Mode Dispersion Dispersion infolge von Laufzeitunterschieden zwischen den beiden orthogonal zueinander schwingenden Moden. Die Polarisationsmodendispersion tritt nur im Singlemode-LWL auf. Sie spielt erst bei hohen Bitraten und bei starker Reduktion der chromatischen Dispersion eine Rolle. www.leoni-fiber-optics.com 293 Grundlagen FiberConnect® Grundlagen 294 Begriffserklärungen Begriff Bedeutung Rauschzahl, Rauschfaktor Noise Figure Verhältnis des Signal-Rausch-Verhältnisses am Eingang zu dem Signal-Rausch-Verhältnis am Ausgang des optischen Verstärkers. Da jeder Verstärker eigene Rauschanteile hinzufügt, ist die Rauschzahl stets >1. Sie ist ein Leistungsverhältnis und wird in Dezibel angegeben. Im günstigsten Fall ist die Rauschzahl gleich 3 dB. Rayleighstreuung Rayleigh Scattering Streuung, die durch Dichtefluktuationen (Inhomogenitäten) im LWL verursacht werden, deren Abmessungen kleiner als die Wellenlänge des Lichts sind. Die Rayleighstreuung bewirkt den Hauptanteil der Dämpfung des LWL und sie nimmt mit der vierten Potenz der Wellenlänge ab. Receptacle Seitenmodenunterdrückung Verhältnis der Leistung der dominierenden Mode zur Leistung der größten Seitenmode in Dezibel. Selbstphasenmodulation Self-phase Modulation Effekt, der durch die optische Nichtlinearität in einem LWL mit hoher Energiedichte im Kern auftritt. Ein Lichtimpuls mit ursprünglich konstanter Frequenz (Wellenlänge) erfährt dadurch eine seiner momentanen Intensität proportionale Phasenmodulation. Sender Transmitter Verbindungselement von aktivem optischen Bauelement und LWL-Steckverbinder. Die Aufnahme des Bauelements erfolgt in einer rotationssymmetrischen Führung. Der Strahlengang kann durch eine Optik geführt werden. Die Zentrierung der Ferrule des Steckers wird durch eine Hülse erreicht, die auf die optisch aktive Fläche des Bauelements ausgerichtet wird. Das Gehäuse wird durch den Verschlussmechanismus des Steckers gebildet. Eine Baugruppe in der optischen Nachrichtentechnik zum Umwandeln elektrischer Signale in optische. Der Sender besteht aus einer Sendediode (Laserdiode oder Lumineszenzdiode), einem Verstärker, sowie weiteren elektronischen Schaltungen. Insbesondere ist bei Laserdioden eine Monitorphotodiode mit Regelverstärker zum Überwachen und Stabilisieren der Strahlungsleistung erforderlich. Oft erfolgt mit Hilfe eines Thermistors und einer Peltierkühlung eine Stabilisierung der Betriebstemperatur. Signal-zu-RauschVerhältnis Verhältnis von Nutzsignal zu Störsignal innerhalb des Frequenzbandes, das für die Übertragung genutzt wird. Singlemode-LWL Lichtwellenleiter, in dem bei der Betriebswellenlänge nur eine einzige Mode, die Grundmode, ausbreitungsfähig ist. Reflectance Reziproker Wert der Rückfluss-Dämpfung. Bei Angabe in Dezibel negative Werte. Soliton Soliton Reflektometer-Verfahren Verfahren zur ortsaufgelösten Messung von Leistungsrückflüssen (➔ Optisches Rückstreumessgerät). Reflexion Reflexion Zurückwerfen von Strahlen (Wellen) an der Grenzfläche zwischen zwei Medien mit unterschiedlichen Brechzahlen, wobei der Einfallswinkel gleich dem Reflexionswinkel ist. Schwingungszustand einer singulären Welle in einem nichtlinearen Medium, der trotz dispersiver Eigenschaften des Mediums während der Ausbreitung unverändert bleibt. Impulsleistung, Impulsform und Dispersionseigenschaft des Übertragungsmediums müssen dazu in einer bestimmten Relation stehen. Spektrale Breite Spectral Width Maß für die Wellenlängenausdehnung des Spektrums Reflexions-Dämpfung Verhältnis aus einfallender Lichtleistung zur reflektierten Lichtleistung; Angabe meist in Dezibel (positive Werte). Spektrale Effektivität, Bandbreiten-Effektivität, spektrale Dichte Regenerator Optical-electronic Regenerator Zwischenverstärker in LWL-Strecken, der nach optoelektronischer Wandlung das Signal verstärkt, in der Zeitlage, in der Impulsform und der Amplitude regeneriert und wieder in ein optisches Signal umsetzt (3R-Regenerator: Retiming, Reshaping, Reamplification). Bei niedrigen Bitraten nur 2R-Funktion (ohne Retiming). 1R-Funktion: nur Signal-Verstärkung. Verhältnis von übertragener Bitrate aller Kanäle des DWDM-Systems zur Bandbreitenkapazität des Singlemode-LWL innerhalb des betrachteten Wellenlängenbereiches. Spleiß Splice Stoffschlüssige Verbindung von LWL Spleißverbindung Splicing Verkleben oder Verspleißen zweier LWL-Enden Spontane Emission Spontaneous Emission Emittierte Strahlung, wenn die interne Energie eines quantenmechanischen Systems von einem angeregten Zustand auf einen niedrigeren Zustand zurückfällt, ohne dass stimulierte Emission vorhanden ist. Beispiele: Strahlung der Lumineszenzdiode, Strahlung der Laserdiode unterhalb der Laserschwelle oder ein Anteil der Strahlung des optischen Verstärkers. Stimulierte Emission Stimulated Emission Sie entsteht, wenn in einem Halbleiter befindliche Photonen vorhandene Überschussladungsträger zur strahlenden Rekombination, das heißt zum Aussenden von Photonen anregen. Das emittierte Licht ist in Wellenlänge und Phase identisch mit dem einfallenden Licht, es ist kohärent. Streuung Scattering Hauptsächliche Ursache für die Dämpfung eines LWL. Sie entsteht durch mikroskopische Dichtefluktuationen im Glas, die einen Teil des geführten Lichts in seiner Richtung so verändern, dass es nicht mehr im Akzeptanzbereich des LWL in Vorwärtsrichtung liegt und damit dem Signal verloren geht. Der Hauptbeitrag zur Streuung bringt die Rayleighstreuung. Stufenprofil Step Index Profile Brechzahlprofil eines LWL, das durch eine konstante Brechzahl innerhalb des Kerns und durch einen stufenförmigen Abfall an der Kern-Mantel-Grenze gekennzeichnet ist. Return to Zero Verfahren zur Amplitudenmodulation, bei dem die An- und Aus-Niveaus jeweils nicht für die gesamte Bitdauer angenommen werden. Rückflussdämpfung Return Loss Verhältnis der einfallenden Lichtleistung zur rückfließenden Lichtleistung (reflektiertes und gestreutes Licht), die durch eine bestimmte Länge eines LWL-Abschnittes hervorgerufen wird (meist Angabe in Dezibel: positive Werte). Manchmal wird unter rückfließender Lichtleistung nur das reflektierte Licht verstanden. Rückschneidemethode Cut-back Technique Methode zur Dämpfungsmessung bei dem der zu messende LWL zurückgeschnitten wird. Rückstreu-Dämpfung Verhältnis der einfallenden Lichtleistung zu der im LWL gestreuten Lichtleistung, die in rückwärtiger Richtung ausbreitungsfähig ist. Meist Angabe in Dezibel (positive Werte). Schalter Switch Bauelement, welches Licht von einem oder mehreren Eingangstoren zu einem oder mehreren Ausgangstoren überträgt. Schwellstrom Threshold Current Stromstärke, oberhalb der die Verstärkung der Lichtwelle in einer Laserdiode größer als die optischen Verluste wird, so dass die stimulierte Emission einsetzt. Der Schwellstrom ist stark temperaturabhängig. www.leoni-fiber-optics.com FiberTech® FiberSwitch® FiberSplit® Begriffserklärungen Begriff Bedeutung Substitutionsmethode Methode zur Dämpfungsmessung, bei der ein Referenz-LWL in einer Mess-Strecke durch das Messobjekt ersetzt wird. Systembandbreite System Bandwidth Bandbreite eines LWL-Streckenabschnittes, gemessen vom Sender bis zum Empfänger. Systemreserve Safety Margin Dämpfung oder Dämpfungskoeffizient, der bei der Planung von LWL-Systemen berücksichtigt wird. Die Systemreserve ist wegen einer möglichen Erhöhung der Dämpfung der Übertragungsstrecke während des Betriebes durch Alterung der Bauelemente oder durch Reparaturen erforderlich. Wellenlänge Wavelength Räumliche Periode einer ebenen Welle, das heißt die Länge einer vollen Schwingung. In der optischen Nachrichtentechnik werden Wellenlängen im Bereich 650 nm bis 1625 nm verwendet. Geschwindigkeit des Lichts (in dem jeweiligen Medium) dividiert durch die Frequenz. Wellenlängenmultiplex Wavelengh Division Multiplex Verfahren zur Erhöhung der Übertragungskapazität des LWL durch gleichzeitige Übertragung verschiedener Lichtwellenlängen. Wellenleiter Waveguide Ein dielektrisches oder leitendes Medium, auf dem sich elektromagnetische Wellen ausbreiten können. Wellenleiterdispersion Waveguide Dispersion Typische Dispersionsart des Singlemode-LWL. Wird verursacht durch die Wellenlängenabhängigkeit der Lichtverteilung der Grundmode auf das Kern- und Mantelglas. Taper Taper Optisches Anpassglied, das von einem optischen Wellenleiter zu einem anderen einen allmählichen Übergang herstellt. Totalreflexion Total Internal Reflection Reflexion an der Grenzfläche zwischen einem optisch dichteren Medium und einem optisch dünneren Medium, wobei sich das Licht im optisch dichteren Medium ausbreitet. Der Einfallswinkel auf die Grenzfläche muss größer als der Grenzwinkel der Totalreflexion sein. WiedereinkopplungsWirkungsgrad Anteil des Lichts im Verhältnis zum gesamten gestreuten Licht, das in rückwärtiger Richtung innerhalb des Akzeptanzbereiches liegt und im LWL geführt wird. Zeitmultiplex Time Division Multiplex Multiplex-System, bei dem die Zeit auf einem Übertragungskanal der Reihe nach verschiedenen Unterkanälen zugeteilt wird. Kompaktes Bauelement mit einer elektrischen und zwei optischen Schnittstellen (Sender und Empfänger). Beinhaltet einen optischen Sender (z. B. Laserdiode) mit einem Treiber für den Betrieb der Lichtquelle und einen optischen Empfänger (z. B. PIN-Diode) mit einer Empfängerschaltung für den Betrieb der Diode. Zirkulator ➔ Optischer Zirkulator Zusatzdämpfung Excess Loss Summe der aus allen Toren eines Kopplers ausgekoppelten Lichtleistungen im Verhältnis zur Eingangsleistung in dB. Transceiver Transmission Prozentuale Lichtübertragung in der Faser, bezogen auf die eingekoppelte Leistung. Transponder Wellenlängenkonverter (O/E/O-Wandler). Realisiert eine Wellenlängenumsetzung und eine 2R- oder 3R-Regeneration. Übersprechen Crosstalk Unerwünschte Signale in einem Nachrichtenkanal infolge Überkopplung von anderen Kanälen. Ungleichförmigkeit der Verstärkung Änderung der Verstärkung in Abhängigkeit von der Wellenlänge. Angabe der Neigung des Verstärkungsprofils in dB/nm. Unidirektional Ausbreitung von optischen Signalen in gleicher Richtung über einen gemeinsamen Lichtwellenleiter. Verstärkte spontane Emission Amplified Spontaneous Emission Verstärkung von spontanen Ereignissen in einem optischen Verstärker bei fehlendem Eingangssignal. Bewirkt das charakteristische Rauschen des Faserverstärkers. Verstärkung Gain Verhältnis zwischen mittlerer Ausgangsleistung und Eingangsleistung bei Vernachlässigung der Beiträge durch die verstärkte spontane Emission. Vierwellenmischung Four-wave Mixing Bildung von Kombinationsfrequenzen (Summen, Differenzen) von optischen Signalen durch optische Nichtlinearitäten. Tritt als Störung in LWL auf (Folge: nichtlineares Nebensprechen in DWDM-Systemen) und wird zur Frequenzverschiebung optischer Signale genutzt. Vorform Preform Glasstab, der aus Kern- und Mantelglas besteht und zu einem LWL ausgezogen werden kann. Vorlauf-LWL, Vorlauffaser Vor den zu messenden LWL vorgeschalteter LWL. Wasserpeak Water Peak Anwachsen der Dämpfung des Lichtwellenleiters in der Umgebung der Wellenlänge 1383 nm durch Verunreinigungen des Glases mit Hydroxyl-Ionen. www.leoni-fiber-optics.com 295 Grundlagen FiberConnect® 296 Grundlagen Abkürzungen Abkürzung Erklärung 3R 3R-Regeneration: Re-Amplification, Re-Shaping, Re-Timing A/D A-DCM DMS Dispersion Managed Soliton: dispersionsgemanagtes Soliton Analog/Digital DMUX Demultiplexer Adaptive Dispersion-Compensating Module: adaptives dispersionskompensierendes Modul DOP Degree of Polarization: Polarisationsgrad DSF Dispersion Shifted Fiber: dispersionsverschobener Lichtwellenleiter ADM Add-Drop-Multiplexer AEL Accessible Emission Limit: Grenzwert der zugänglichen Strahlung DST Dispersion Supported Transmission: dispersionsunterstützte Übertragung ATM Asynchronous Transfer Mode DTF Dielectric Thin Film Filter: Dünnschichtfilter AON All optical Network oder Agile Optical Network oder Aktives Optisches Netz DUT Device under Test: zu prüfendes Bauelement DWDM Dense Wavelength Division Multiplex: Dichtes Wellenlängenmultiplex APC Angled Physical Contact APD Avalanche Photodiode: Lawinen-Photodiode E/O Electrical to Optical Conversion: elektro-optischer Wandler ASE Amplified Spontaneous Emission: verstärkte spontane Emission EA Electro Absorption: Elektroabsorption EBFA Extended Band Fiber Amplifier: Faserverstärker für das L-Band EDFA Erbium Doped Fiber Amplifier: erbiumdotierter FaserVerstärker EDWA Erbium Doped Waveguide Amplifier: erbiumdotierter Wellenleiterverstärker ASON Automatically Switched Optical Network: automatisch geschaltetes optisches Netz ASTN Automatical Switched Transport Network: siehe ASON AWG Arrayed Waveguide Grating: Wellenleiterfächer BER Bit Error Rate: Bitfehlerwahrscheinlichkeit, Bitfehlerrate BOTDR Brillouin-OTDR EIC Expanded Wavelength Independent Coupler C&C Crimp & Cleave EMB effektive modale Bandbreite, Laserbandbreite CATV Cable Television: Kabelfernsehen EMD C-Band Conventional Band: konventionelles Übertragungsband (1530 nm bis 1565 nm) Equilibrium Mode Distribution: Modengleichgewichtsverteilung EML Externally Modulated Laser: extern modulierter Laser EN Europanorm Mantel-Kern-Verhältnis (Clad Core Diameter Ratio) ESLK Erdseil-Luftkabel ETDM Electrical Time Division Multiplex CD chromatische Dispersion FA Fixed Analyser: Festwertanalysator CDM Code Division Multiplex: Code-Multiplex FBG Fiber Bragg Grating: Faser-Bragg-Gitter CECC Cenelec Komitee für Bauelemente der Elektronik FBT Fused Biconic Taper COST COTDR European co-operation in the field of scientific and technical research FC Fiber Connector FDDI Fiber Distributed Data Interface CPR gekoppeltes Leistungsverhältnis FDM Frequency Division Multiplex: Frequenz-Multiplex CSO Composite Second-Order Beat Noise: Überlagerungsrauschen zweiter Ordnung FEC Forward Error Correction: Vorwärts-Fehler-Korrektur Chemical Vapour Deposition: Abscheidung aus der Dampfphase FIC Full Range Wavelength Independent Coupler FM Frequency Modulation: Frequenz-Modulation FP Fabry-Perot FSAN Full Service Access Network FTTC Fiber to the Curb: Faser bis zum Bordstein FTTD Fiber to the Desk: Faser bis zum Arbeitsplatz FTTH Fiber to the Home: Faser bis in die Wohnung FTTM Fiber to the Mast: Faser bis zum Antennenmast FTU Fiber Termination Unit Distributed Bragg Reflector Laser: Laser mit verteiltem Bragg-Reflektor FWHM Full Width at Half Maximum: Halbwertsbreite FWM Four Wave Mixing: Vierwellenmischung Dispersion Compensation Device: dispersionskompensierendes Bauelement Ge Germanium GeO2 Germanium-Oxid Dispersion Compensating Fiber: dispersionskompensierende Faser GFF gewinngeführter Laser GINTY General Interferometric Analysis: verallgemeinerte interferometrische Methode CCDR CVD CW Continuous Wave: Dauerstrich CWDM Coarse Wavelength Division Multiplex: Grobes Wellenlängenmultiplex D2B Domestic Digital Bus DA Dispersion Accommodation: Dispersions-Anpassung DBFA Double Band Fiber Amplifier: Faserverstärker für das C- und das L-Band DBR-Laser DCD DCF DCM Dispersion Compensation Module: dispersionskompensierendes Modul GRIN Graded Refractive Index: Gradientenindex DFB-Laser Distributed Feedback Laser: Laser mit verteilter Rückkopplung GZS Accessible Emission Limit: Grenzwert der zugänglichen Strahlung DFF Dispersion Flattened Fiber: dispersionsabgeflachte Faser HCS-LWL Hard Clad Silica-LWL: LWL mit hartem polymerem Mantel DGD Differential Group Delay: Differenzielle Gruppenlaufzeit infolge PMD HRL High Return Loss IEC International Electrotechnical Commission DIN Deutsches Institut für Normung IGL indexgeführter Laser DMD Differential Mode Delay: Modenlaufzeitdifferenz IM Intensity Modulation: Intensitäts-Modulation DML Directly Modulated Laser: direkt modulierter Laser www.leoni-fiber-optics.com FiberConnect® FiberTech® FiberSwitch® FiberSplit® Abkürzung Erklärung InGaAs Indium-Gallium-Arsenid InGaAsP IOC ODFM Optical Frequency Division Multiplex: Optisches FrequenzMultiplex Indium-Gallium-Arsenid-Phosphit ODF Optical Distribution Frame Integrated Optoelectronic Circuit: integrierte optoelektronische Schaltung O/E Optical to Electical Conversion: optisch-elektischer Wandler OEIC Opto Electronical Integrated Circuit IP Internet Protocol O/E/O IPA Iso-Propyl-Alkohol Optical to Electrical to Optical Conversion: optisch-elektrisch-optischer Wandler IR Infrared: Infrarot OFA Optical Fiber Amplifier: Optischer Faserverstärker ISDN Integrated Service Digital Network: Dienste-integriertes digitales Netz OFL Overfilled Launch: überfüllte Anregung OLCR Optical Low Coherence Reflectometry: Reflektometer geringer Kohärenz ISO International Organization for Standardization ITU International Telecommunication Union OH Hydroxidion, negativ geladenes Ion im Wasser ITU-T ITU Telecommunication Sector OLT Optical Line Terminal IVD Inside Vapor Deposition OM Optischer Multiplexer JME Jones Matrix Eigenanalysis: Jones-Matrix-Eigenanalyse ONU Optical Network Unit K-LWL Kunststoff-Lichtwellenleiter OP Optical Preamplifier: optischer Vorverstärker LAN Local Area Network: lokales Netz OPAL Optische Abschlussleitung Long Band: erweitertes Übertragungsband (1565 nm bis 1625 nm) OPGW Optical Ground Wire: optischer Erdungsleiter ORD Optical Reflection Discrimination LD Laser Diode: Laserdiode ORL Optical Return Loss: optische Rückflussdämpfung LEAF Large Effective Area Fiber: Faser mit großer effektiver Fläche ORR Optical Rejection Ratio: optisches Signaltrennungsverhältnis LED Light Emitting Diode: Lumineszenzdiode OSA Optical Spectrum Analyser: Optischer Spektrumanalysator LID Light Injection and Detection OSC LP Linearly Polarised: linear polarisiert Optical Supervisory Channel: optischer Überwachungskanal LSA Least-Squares Averaging, Least-Squares Approximation: Anpassung nach der Methode der kleinsten Quadrate OSNR Optical Signal to Noise Ratio: Optisches Signal-RauschVerhältnis LWL Lichtwellenleiter, Faser OTDM Optical Time Division Multiplex: Optisches Zeit-Multiplex LWP Low Water Peak: geringer Wasserpeak OTDR MAN Metropolitan Area Network: Metronetz, Mittelbereichsnetz Optical Time Domain Reflectometry: Optische Rückstreumesstechnik Mbits/s Maßeinheit für die Bitrate OTN Optical Transport Network MCVD Modified Chemical Vapor Deposition OVD MEMS Micro Electro Mechanical System Outside Vapor Deposition: außenseitige Dampfphasenabscheidung MFD Mode Field Diameter: Modenfelddurchmesser OWG Optical Waveguide: optischer Wellenleiter MM Multimode OXC Optical Cross Connect: Optischer Cross-Connect MMF Multimode-Faser P Ausfallwahrscheinlichkeit MPE Maximum Permissible Exposure: maximal zulässige Bestrahlung PAS Profile Aligning System PBG Photonic Bandgap: photonische Bandlücke MPI Multipath Interference: Mehrweg-Interferenz PC Physical Contact: physikalischer Kontakt MPI Main Point of Interest: wichtiger Messpunkt PCF Polymer Cladded Fiber MUX Multiplexer PCF Photonic Crystal Fiber: photonische Kristallfaser MZ Mach-Zehnder PCH Prechirp MZB maximal zulässige Bestrahlung PCM Pulse Code Modulation Not Applicable PCS-LWL Polymer-Cladded-Silica-LWL NF Near Field: Nahfeld PCVD Plasma Activated Chemical Vapor Deposition NGN Next Generation Network PD Photodiode NIR Near Infrared: nahes Infrarot PDC passiver Dispersionskompensator NRZ Non Return to Zero: ohne Rückkehr zu Null PDF NZDSF Non-Zero Dispersion Shifted Fiber: dispersionsverschobene Faser mit nichtverschwindender Dispersion Probability Density Function: WahrscheinlichkeitsDichtefunktion PDFA Praseodymium Doped Fiber Amplifier: praseodymiumdotierter Faserverstärker OADM Optical Add-Drop-Multiplexer: Optischer Add-DropMultiplexer PDG Polarization-Dependent Gain: polarisationsabhängige Verstärkung OB Optical Booster PDH Plesiochrone Digitale Hierarchie OC Optical Carrier oder Optical Channel PDL OCDM Optical Code Division Multiplex: Optisches Code-Multiplex Polarization-Dependent Loss: polarisationsabhängige Dämpfung OCWR Optical Continous Wave Reflectometer: GleichlichtReflektometer PIN-Diode Positivly-Intrinsic-Negativly Doped Diode PLC Planar Lightwave Circuit Optischer Demultiplexer PM Polarization Maintaining: polarisationserhaltend L-Band NA OD www.leoni-fiber-optics.com Grundlagen 297 Grundlagen 298 Abkürzungen Abkürzung Erklärung STM PMD Polarization Mode Dispersion: Polarisationsmodendispersion Synchronous Transport Module: Synchrones Transportmodul STS Synchronous Transport Signal PMMA Polymethylmethacrylat TDFA PMSMF Polarization Maintaining Single Mode Fiber: polarisationserhaltende Singlemode-Faser Thulium Doped Fiber Amplifier: thuliumdotierter Faserverstärker TDM Time Division Multiplex: Zeit-Multiplex POF Plastic Optical Fiber/Polymer Optical Fiber: Plastikfaser/ Polymerfaser TINTY Traditional Interferometry Analysis: traditionelle interferometrische Methode PON Passives Optisches Netz TODC POTDR Polarization Optical Time-Domain Reflectometer: PMDMessgerät zur ortsaufgelösten Messung Tunable Optical Dispersion Compensator: abstimmbarer optischer Dispersionskompensator TX Transmitter: Sender PSA Poincaré Sphere Analysis: Analyse mit der Poincaréschen Kugel U Ultra Long-Haul UDWDM Principal State of Polarization: Sind die beiden orthogonalen Schwingungszustände der Polarisation; Grundpolarisationszustände Ultra-Dense Wavelength Division Multiplex: Ultradichtes Wellenlängen-Multiplex UMD Uniform Mode Distribution: Modengleichverteilung UV Ultraviolett P-t-MP Point-to-Multi-Point V Very Long-Haul P-t-P Point-to-Point VAD QDST quarternäre dispersionsunterstützte Übertragung Vapor Phase Axial Deposition: axiale Dampfphasenabscheidung QoS Quality of Service VCSEL RBW Resolution Bandwidth: Auflösungsbandbreite Vertical Cavity Surface Emitting Laser: oberflächenemittierender Laser RC Reduced Cladding: reduzierter Manteldurchmesser VCSOA vertical strahlender Halbleiterverstärker RDS Relative Dispersion Slope: relative Steigung VOA RFA Raman Fiber Amplifier: Raman-Faserverstärker Variable Optical Attenuator: variables optisches Dämpfungsglied RIN Relative Intensity Noise: relatives Intensitätsrauschen VSR Very Short Reach RML Restricted Mode Launch: modenbegrenzte Einkopplung WAN Wide Area Network: Fernbereichsnetz RMS Root Mean Square: quadratischer Mittelwert WDM Wavelength Division Multiplex: Wellenlängen-Multiplex RNF Refracted Nearfield Method: Strahlenbrechungsmethode WFC ROADM Rekonfigurierbarer optischer Add/Drop-Multiplexer Wavelength Flattened Coupler: wellenlängenabgeflachter Koppler RX Receiver: Empfänger WG Waveguide: Wellenleiter RZ Return to Zero WIC SAN Storage Area Network: Speichernetzwerk Wavelength Independent Coupler: wellenlängenunabhängiger Koppler S-Band Short Band: Übertragungsband für geringe Wellenlängen (1460 nm bis 1530 nm) WWDM Wideband Wavelength Division Multiplex XPM Cross-phase Modulation: Kreuzphasenmodulation SBS Stimulated Brillouin Scattering: stimulierte BrillouinStreuung ZWP Zero-Water-Peak: verschwindender Wasserpeak SDH Synchronous Digital Hierarchy: Synchrone Digitale Hierarchie SDM Space Division Multiplex: Raum-Multiplex SERCOS Serial Realtime Communication System SFF Small-Form-Factor: LWL-Steckverbinder mit reduziertem Querschnitt Si Silizium SI Stufenindex SiO2 Silizium-Oxid SLA Semiconductor Laser Amplifier: Halbleiterverstärker SLED Super-Lumineszenzdiode SLM Single-longitudinal Mode Laser SM Singlemode SMF Singlemode-Faser SMSR Side Mode Suppression Ratio SNR Signal-to-Noise-Ratio: Signal-zu-Rausch-Verhältnis SOA Semiconductor Optical Amplifier: Halbleiter-Laserverstärker SONET Sychronous Optical Network: Synchrones optisches Netz SOP State of Polarization: Polarisationszustand SPE Auswertung der Stokesschen Parameter SPM Self Phase Modulation: Selbstphasen-Modulation SRS Stimulated Raman Scattering: Stimulierte Raman-Streuung SSC Standard Singlemode Coupler: Standard-SinglemodeKoppler SSMF Standard Singlemode Fiber: Standard-Singlemode-Faser PSP www.leoni-fiber-optics.com FiberConnect® FiberTech® FiberSwitch® FiberSplit® 299 Grundlagen Abkürzungen www.leoni-fiber-optics.com