N TO N DA N ner N cUh Kästar 2017k E ar Eri anu TCnH ch 17. J am P K a s s N i s h b ng re PÜ o noc im K Ausgabe 32 | Dezember 2016 bis Februar 2017 THEATERZEITUNG EINE BEILAGE DER AUGSBURGER ALLGEMEINEN VOM 2. DEZEMBER 2016. 2 Ausgabe 32 | Dezember 2016 und Februar 2017 THEATERZEITUNG „SEIEN SIE NEUGIERIG!“ Generalmusikdirektor Domonkos Héja über die nächsten Höhepunkte Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer! Kaum war ich aus Ungarn nach Augsburg gezogen und hatte mich hier eingelebt, schon musste das Theater unversehens aus seiner größten Spielstätte ausziehen und sich innerhalb kürzester Zeit auf die Suche nach einer neuen Bleibe begeben. Gefunden haben wir zum Glück mehrere neue Spielorte, die uns viel Mut gemacht haben für die nächsten Jahre: die Schwabenhalle, der Martinipark und der Konzertsaal der Uni Augsburg haben sich als sehr gute Ersatzspielstätten für das Große Haus erwiesen. Sie sollten sich den Nussknacker und Tosca in der Schwabenhalle sowie Idomeneo im Uni-Konzertsaal nicht entgehen lassen, es gibt nur noch wenige Vorstellungen. Und im Februar werde ich die Kongresshalle von einer neuen Seite kennenlernen, als Spielstätte für Verdis unvergleichlichen Otello. Daneben freue ich mich ganz besonders freue auf die kommenden Sinfoniekonzerte. Im Dezember entführen wir Sie nach Großbritannien und zeigen: Britain’s got Talent!, im Januar dirigiert Lancelot Fuhry Toccaten und Tänze von Pavel Haas, Sergei Prokofjew und Antonín Dvorák. Als Pianist wird Severin von Eckardstein zu hören sein, Preisträger unter anderem des renommierten ARDWettbewerbs und des Concours Reine Elisabeth. Zur Feier des neuen Jahrs laden die Augsburger Philharmoniker und ich Sie ein, die Geschichte des Walzers kennenzulernen, und im neuen Jahr erwarten Sie ein Familienkonzert im Kongress, Eine Stunde für Streicher im Goldenen Saal und neue Klänge in unserer Reihe Zukunft(s)musik im MAN-Museum – es gibt also wie immer vieles zu entdecken, seien Sie neugierig! Generalmusikdirektor Domonkos Héja. Foto: Ulrich Wagner Ihr Domonkos Héja NEUE, INSPIRIERENDE ORTE Grußwort von Dr. Kurt Gribl und Thomas Weitzel Liebe Freunde des Theaters! mit der Spielzeit 2016/2017 begibt sich das Theater Augsburg in insgesamt acht, über die ganze Stadt verteilte, Spielorte. Ein gutes Drittel der aktuellen Spielzeit liegt bereits hinter uns und wir können auf einen sehr guten und erfolgreichen Saisonstart zurückblicken. An dieser Stelle ein herzlicher Dank an Sie, liebe Theaterfreunde, dass Sie sich mit dem Theater auf die Reise begeben haben – durch Ihre Treue und das künstlerische Engagement des Ensembles sind neue, inspirierende Orte lebendig geworden und konnten begeistern! Mit dem MartiniPark kam dabei nicht nur für die aktuelle Spielzeit eine Industriehalle mit besonderem Charme dazu, diese wird auch weiterhin ab 2017 dem Musiktheater, Orchester und der Verwaltung eine zukünftige (Interims-) Heimat sein und so dauerhaft den Kongress am Park ersetzen. Des Weiteren hat der Stadtrat am 27. Oktober das Bürgerbegehren gegen die geplante Theatersanierung für unzulässig erklärt: Die erforderliche Zahl an gültigen Unterschriften wurde nicht erreicht. Damit kann die Sanierung, wie vom Stadtrat beschlossen, realisiert werden. Nun gilt es, in die Umsetzung zu gehen und endlich anzufangen! Auch weiterhin werden wir Sie mit Infoveranstaltungen medial oder auch an dieser Stelle auf dem Laufenden halten. In diesem Zusammenhang empfehlen wir Ihnen die Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts Prognos, die dem Theater Augsburg mit seinem Dreispartenbetrieb eine außerordentliche Bedeutung für den Wirtschaftsraum Augsburg bescheinigt. Mehr dazu finden Sie auf der Seite 7. In der Vergangenheit sind wir wiederholt darauf angesprochen worden, wie sich Bürgerinnen und Bürger auch finanziell, in Form einer Spende, einbringen und so die Sanierung mit unterstützen können. Derzeit sind wir dabei, die dafür nötigen Strukturen vorzubereiten. Wir wünschen Ihnen frohe Feiertage und einen guten Start in ein glückliches und gesundes Jahr 2017, Ihr Dr. Kurt Gribl und Ihr Thomas Weitzel Kulturreferent Thomas Weitzel (links) und Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl. Foto: Nik Schölzel THEATERZEITUNG 3 Ausgabe 32 | Dezember 2016 bis Februar 2017 EXTASE IM HERZEN Giuseppe Verdis Meisterwerk Otello ab 19. Februar 2017 im Kongress am Park G iuseppe Verdis Opernwerk Otello beginnt mit einem gewaltigen Aufschrei. Ein Unwetter beherrscht die Szenerie, Donner, Blitz und Sturm verwandeln das Meer in einen zerstörerischen Sog, der die venezianische Flotte unter der Leitung des Befehlshabers Otello zu vernichten droht. Voller Furcht beobachtet das Volk vom Ufer aus den Kampf der Menschen mit den entfesselten Kräften der Natur und bittet den Himmel um Hilfe. Nach endlosen Minuten scheint die Gefahr gebannt, Mannschaft und Schiffe sind sicher im Heimathafen. Von dem Aufruhr der Elemente schier unbeeindruckt betritt nun Otello die Bühne und verkündet in einer ungewöhnlich kurzen und halsbrecherischen Arie – mit einer großen Sexte von gis nach eis erklimmt die Stimme in nur zehn Takten das hohe h – den Sieg über die Türken. Darauf schließt er glückselig seine Gattin in spe, Desdemona, in die Arme. MU Nach einem so glanzvoll-heldenhaften Auftritt kann man kaum glauben, dass sich Otello bereits einen Akt später von seinem Ruhm und Heldendasein verabschiedet. Doch nicht nur das: Angestachelt von Jago lässt er sich zu dem Schwur hinreißen, Rache an seiner angeblich untreuen Gattin Desdemona zu üben und sie zu ermorden. Fatal daran ist nicht nur der Schwur an sich, sondern dass es Jago mit einem einzigen Satz schafft, aus dem strahlenden Helden Otello ein eifersüchtig wütendes Tier zu machen, das nicht nur sich selbst, sondern auch das, was er liebt, vernichtet. Angesichts der rasanten Geschwindigkeit von Otellos radikaler Wandlung kann man durchaus die Frage stellen, wie es eigentlich sein kann, dass einer alles, das er ist und besitzt, innerhalb weniger Stunden zerstört? Brennende Leidenschaften Selbstverständlich brennen in einer Oper die Leidenschaften stärker und heftiger als im sogenannten „normalen“ Leben. Gerade in Otello bricht die Leidenschaft mit einer Macht hervor, die jedes Maß vermissen lässt. Während aber in manch anderen Opern Verdis Handlung und Figuren lediglich als Katalysatoren für die Darstellung extremer Leidenschaften fungieren, hat Verdi mit seinem kongenialen Librettisten Arrigo Boito ein Musikdrama geschaffen, dessen Handlungsverlauf keine effektheischende Opernmaschinerie ist, sondern notwendig aus der gegebenen Situation hervorgeht. Um Figuren, Handlung und Musik in eine zwingend dramatische Einheit zu bringen, haben Verdi und Boito bewusst mit tradierten Opernkonventionen gebrochen. Eine zweisätzige Auftrittsarie für Otello wäre beispielsweise absolut fehl am Platz und würde die Handlung unnötig aufhalten. Stattdessen präsentiert uns Verdi in aller Kürze einen glorreichen Helden und strahlenden Liebhaber, dessen Strahlkraft fast schon zu hell ist, um wahr zu sein. Als Verdis spätes Meisterwerk zeigt Otello im „Geiste Shakespeares“ exemplarisch die zersetzenden Kräfte von falscher Identifikation, Verblendung und Manipulation auf. Erschreckend aktuell sind auch Jagos heuchlerische Machenschaften, denkt man an die vielen Politiker, die unter der Maske eines ehrbar-fürsorglichen Bürgers die Realität in ihrem Sinne verzerren, um ihren menschenverachtenden Absichten Raum zu geben. Für die Augsburger Neuinszenierung konnte Regisseurin Michaela Dicu gewonnen werden. Gemeinsam mit den Bühnenund Kostümbildnern Okarina Peter und Timo Dentler will sie eine Welt kreieren, die zerrissen ist zwischen der absoluten Reinheit Desdemonas und dem Urschlamm Jagos. Eine pervertierte Welt, in der Otello nachtwandlerisch umherirrt und die in ihren nicht mehr aushaltbaren Extremen schließlich alles mit sich reißt. jm SIKT HEA TER Otello Premiere: 19. Februar 2017, 19.00 Uhr, Kongress am Park Musikalische Leitung: Domonkos Héja Inszenierung: Michaela Dicu Bühne und Kostüme: Okarina Peter und Timo Dentler Licht: Kai Luczak Choreinstudierung: Katsiaryna Ihnatsyeva-Cadek ZU REGISSEURIN MICHAELA DICU Michaela Dicu ist freischaffende Regisseurin. Neben der Realisierung szenischer Konzerte für Kinder und Jugendliche im Ruhrgebiet und an der Staatsoper Dresden, hat sie unter anderem am Deutschen Theater Göttingen The Rocky Horror Show erarbeitet, am Stadttheater Konstanz eine eigene Fassung von Bram Stokers Dracula und am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen Ariadne auf Naxos und Il Barbiere di Siviglia. Am Theater Augsburg inszenierte sie im vergangenen Jahr die Kinderoper Kannst du pfeifen, Johanna? EGISSEURIN DAS SAGT DIE R ers ZUM STÜCK aber kein besond gsheld, em huOtello ist ein Krie t aber eine aus ein ha Er . er ik lit Po r gute ende junge, ten Haus stamm manistisch gepräg , eine, die au an seiner Seite gebildete, kluge Fr erechtigG n Glauben und einen unbedingte Sie muss . et ut m inah naiv an be r de t, ha n sin keits , sie ist unigen, weil sie weiß sich nicht verteid lächerlich. Vorwurf eigentlich schuldig und der und führt h Otello zusätzlic Das verunsichert ich kritim sie elt: „Wenn eif zw er ss da , dazu und ist entich nicht mehr siert, liebt sie m r der strahich bin nicht meh täuscht. Sie denkt, nur ein , sondern auch lende Herrscher Mensch.“ Regisseurin Michaela Dicu inszeniert die Oper „Otello“, die ab 19. Februar im Kongress am Park zu sehen ist. Foto: Winnie Karnofka Classic-Reisen - Gönnen sie sich das Beste! BESUCHERSERVICE Kassenhalle des Theaters Augsburg Kennedy-Platz 1, 86152 Augsburg Telefon 0821. 324 4900, Telefax 0821. 324 4517 [email protected] ÖFFNUNGSZEITEN Dienstag bis Freitag 9.00 bis 18.30 Uhr, Samstag 10.00 bis 13.00 Uhr Der Vorverkauf ist an Sonn- und Feiertagen geschlossen. 4$* 7/674.$/(,'25.23 ('0*,#*"%#&('-+ 2*.#,1821"(4', 2-+%$10,6#(,*0% 821824$.,0,#('%,",* 2'(42#!(%,,(1821"(4',,0 -+#$,",**%#' 573(4,2426(/$-(56,&/$:$ 0,6'(0 4(0,(4(14(,5( !$*( 5/,1(4 1(7(1"797 4$: >56(44(,&+55@'/,&+56($,5(456$'6 0,6 6,)6'0216$4,%2471'(,1 2('#'1#"/% 8217&&,1,,1'(44$:(43(4 '+0'#*-'!(%'(#%%04' ()"#*(&&*$/5$*'$ #*$ ,'75,.$/,5&+((,671* 26(/=$5#(,6:(4; !$*( *5"-"*)*#+#+ im VIP-Luxusliner ,1./@+471*(1$+0(1342*4$00 ,164,66780 7**(4564?40$11(,5(10%< $,/$1' 0,6(4*$0271'202 2*.#,1821"(4', ,1'(4#%3'*% (86/ '',*$($/5",2/(66$ 26(/$0$'$/$:$ !$*( (,1,*(171'#(,0$4 2-##&&*&((*1 82121,:(66, ,0,,+,",*#'#!' 71'2'(42#%#(1821((6+28(1 ,0,#('%,",*#&* 20$16,.26(/ !$*( 7*5%74* 4 THEATERZEITUNG Ausgabe 32 | Dezember 2016 und Februar 2017 HEIMATLOS..? VON WEGEN! „Gerastet hab ich, und süß geruht...“ und schon geht’s weiter! I m Sommer haben wir im Vollgalopp und noch im „Schock“ viele Pläne gemacht, um unseren Spielplan für Sie, liebes Publikum zu retten. Manches ist schon gelungen, wir sind sehr stolz, dass die ersten beiden Runden unserer Premieren herausgekommen sind und so viele Menschen erreicht haben. Der Publikumszuspruch hat sich noch gesteigert: wir sind begeistert – und Sie offenbar auch. In der größten Not zeigt sich wahre Freundschaft, so empfinde ich die vielen positiven Rückmeldungen und vor allem den Zuspruch und die motivierende Unterstützung, die ich überall erlebe! Danke Ihnen allen dafür. Danke auch unseren Abonnentinnen und Abonnenten, deren Geduld wir so strapaziert haben – und die wir im Dezember endlich über die weiteren Abo-Termine der Saison informieren können. Und Dank an die großartige Leistung der Mitarbeiter, die sich in die Herausforderungen geradezu hineingestürzt haben. Runde drei und vier unserer Premieren und Produktionen führt uns nun wieder an neue Orte, aber auch an alt bewährte, doch Änderungen gibt es überall! Da wir mit unserem Faustprojekt in die brechtbühne ausweichen müssen, wird aus dem Gesamtspektakel Faust 1+2 = Faust. Christian Weise untersucht in seiner Inszenierung die Rezeptionsgeschichte des Stoffes und wirft damit neue Fragen nicht nur zum Stoff, sondern auch zur Frage der Darstellungskunst schlechthin auf. SPIELZEIT 2016/2017 – SO GEHT´S WEITER FAUST I UND II FAUST Premiere: 4. Februar 2017, brechtbühne RUSALKA OTELLO Titel- und Termin Premiere: 19. Februar 2017, Kongress am Park änderung! DIE WELT IST: SCHLECHT! UND ICH BIN: BRECHT! Premiere: 9. März 2017, brechtbühne DER NACKTE WAHNSINN PENSION SCHÖLLER Titeländerung! Premiere: 1. April 2017, Martini Park CARMEN/BOLERO Terminänderung! Premiere: 7. April 2017, Kongress am Park KASPAR HAUSER Premiere: 23. April 2017, Martini Park „UNRUHE“ IM PARADIES Premiere: 6. Mai 2017, brechtbühne SIMPLICIUS SIMPLICISSIMUS Premiere: 2. Juni 2017, brechtbühne THE ROCKY HORROR SHOW Premiere: 30. Juni 2017, Freilichtbühne am Roten Tor hoffmannkeller-Produktionen und Sinfoniekonzerte können wie angekündigt stattfinden! KONGRESS AM PARK Otello statt Rusalka Da man für die tschechische Märchenoper Rusalka den Verzauberungsapparat eines Theaters braucht – mit verführerischen Wassereffekten und magischen Lichtspielen – uns diese Mittel aber in der Kongresshalle, wohin wir mit unserer dritten Musiktheaterpremiere ausweichen, nicht zur Verfügung steht, haben wir uns mit Domonkos Héja und der Regisseurin Michaela Dicu auf einen neuen Titel geeinigt: Verdis Otello. Die vorletzte Oper des genialen Komponisten und die erste, die er mit dem Meister des Librettos Arrigo Boito erarbeitete, ist nicht nur ein herrliches Werk für große Chöre, sondern durch die Bearbeitung des Shakespeare-Textes ein fantastisches Meisterwerk grandioser Charakterdarstellungen im intimen Spiel miteinander. Hier erweist sich die Örtlichkeit als Vorteil, die Konzentration auf die Figuren wird durch ein zwingendes Bühnenbild mit einfachen Mitteln möglich. Ausgabe 32 | Dezember 2016 bis Februar 2017 Wiedersehen im Martini Park Unsere Abschlusspremiere im Schauspiel sollte eine Hommage an das Theater schlechthin werden. Doch Der nackte Wahnsinn stand uns am 27. Mai bei der Feststellung, dass das Große Haus geschlossen werden muss, eher selbst ins Gesicht geschrieben. Sich ohne ein Theater über das Selbige lustig zu machen, erscheint recht fad. Daher haben wir auch hier eine Titeländerung vorgenommen. Schauspieldirektorin Maria Linke wird nun als letzte Regiearbeit in Augsburg Pension Schöller von Wilhelm Jacoby und Carl Laufs herausbringen. Auch hier geht es um den Wahnsinn, um tollkühne Behauptungen und grandiose Missverständnisse, doch mehr im Kontext der Illusion. Und über die in unserer jetzigen Situation herzlich zu lachen, ist sicher das Beste, was uns passieren kann. Herauskommen wird diese Arbeit im Martini Park, allerding nicht in der bereits bespielten Halle B13, sondern in der benachbarten B12, die langfristig nun als Ausweichspielstätte für Oper, Ballett und große Schauspiele ertüchtigt werden soll und André Bücker und seinem Team in den kommenden Jahren eine Heimat werden wird. Wir wohnen die Halle B12 erst mal nur improvisiert „warm“, es wird aber schon eine bequeme Bestuhlung geben. Viel wird noch unfertig sein, denn richtig bezugsfertig ist das Ganze erst im September 2017. Doch wir sind froh, für die lustige Komödie und für unsere Musiktheaterproduktion Kaspar Hauser einen Ort gefunden zu haben. Kaspar Hauser ist eine Koproduktion mit dem Theater Freiburg und ich freue mich ganz besonders, dass wir dieses spannende Werk der Neuen Musik nun doch in Augsburg zeigen können. Die Inszenierung der Uraufführung von Hans Thomallas Kaspar Hauser hatte in Freiburg Frank Hilbrich inne, der in den letz- THEATERZEITUNG 5 ten Jahren immer wieder als herausragender Regisseur der Opernszene Erwähnung fand. Er wird auch in Augsburg die Einstudierung mit unseren Sängern vornehmen. Ballettabend im Kongress am Park Die letzte Ballettproduktion Carmen/Bolero wird ebenfalls in der Kongresshalle ihre Aufführung erleben. Da wir uns nach deren Bele- Juliane Votteler In Gottes Namen Das Projekt In Gottes Namen am Ende der Saison, versteht sich als ein Beitrag zum Abschluss der Lutherdekade und dem Augsburger Religionsfrieden mit seinen weitreichenden Folgen. In Simplicius Simplicissimus von Karl Amadeus Hartmann geht es nach dem Roman von Grimmelshausen um den 30-jährigen Krieg, der ohne die Ereignisse in Augsburg 1555 so Foto: A.T. Schaefer gungsplan richten mussten, ist der Premierentermin etwas verschoben worden. Wir freuen uns auf einen großen Abend mit unserer Compagnie und bei der Produktion Bolero auf eine weitere Choreografie von Riccardo De Nigris, unserem Hauschoreografen. Felix Weinold, ein dem Augsburger Publikum sicherlich bekannter, vielbeachteter Künstler, gestaltet das Bühnenbild. Seien Sie gespannt! MARTINI PARK nicht stattgefunden hätte. Diese wunderbare Oper werden sie ins eher ungewöhnlicher Form in der brechtbühne erleben, ebenso wie das Rechercheprojekt von Harry Fuhrmann, den viele noch von den Webern von Augsburg in Erinnerung haben werden, und der sich nun unter dem Titel „Unruhe“ im Paradies? mit dem Zusammenleben der verschiedenen Religionen in Augsburg beschäftigt. Abgerundet wird das Projekt durch die Präsentation der Studenten von der Theaterakademie Ludwigsburg, die unter der Gesamtleitung von Ludger Engels eine theatralische Auseinandersetzung mit Wallenstein – ebenfalls in der brechtbühne – zeigen werden. Highlights zum Abschied Am Ende der Spielzeit steht dann Richard O’Brien‘s The Rocky Horror Show auf der Freilichtbühne: lang versprochen, soll es nun endlich klappen. Obendrein gibt es noch ein ganz besonderes Highlight in der Kongresshalle: Diana Damrau gibt am 9. Juli ein Benefizkonzert zu Gunsten der Eva Luise und Horst Köhler Stiftung. Wir freuen uns, dass unsere wunderbaren Augsburger Philharmoniker mit dieser großartigen Sängerin einen Abend bestreiten werden. Der Vorverkauf beginnt im Frühjahr. Außerdem freuen wir uns im Sommer 2017 auch wieder auf das alljährliche Open-Air-Konzert mit der MAN. Ganz am Ende nehmen viele von uns Abschied, andere bleiben. Wir sagen, was wir heuer nicht beim Opernball-Motto verwirklichen konnten: „Servus und baba“. Am 30. Juli wird es auf der Freilichtbühne ein großes Konzert geben, mit allen, die in den letzten Jahren dabei waren, mit allen, die gehen, mit allen, die bleiben und: mit IHNEN, unserem Publikum. Darauf freuen wir uns, wie auf alle neuen Stücke und Aufführungen in 2017: Unser Motto: Wir lassen uns nicht unterkriegen! Dabeisein ist alles! Wo immer auch es sein mag, es heißt weiterhin: Vorhang auf und HEREINSPAZIERT!! Ihre Juliane Votteler 6 THEATERZEITUNG Ausgabe 32 | Dezember 2016 und Februar 2017 TÄNZERISCHE INNOVATIONEN T LET BAL Der Ballettabend (R)EVOLUTION feiert am 10. Dezember 2016 mit Choreografien von Lode Devos, Mario Schröder, Dominique Dumais und Krzysztof Pastor Premiere in der brechtbühne D ie stete Erneuerung und Weiterentwicklung der Formensprache des Tanzes steht im Mittelpunkt des Ballettabends (R)EVOLUTION, der am 10. Dezember in der brechtbühne Premiere feiert. Gleich vier international gefragte Choreografen stellen sich erstmals in Augsburg vor und setzen sich mit ihrem tänzerischen Erbe und unserer Zeit auseinander. af Lode Devos (R)EVOLUTION Ballettabend Premiere: 10. Dezember 2016, 19.30 Uhr, brechtbühne Choreografien: Lode Devos, Mario Schröder, Dominique Dumais, Krzysztof Pastor Mit: Ballett Augsburg Foto: Dieter Wuschanksi Mario Schröder Foto: Kirsten Nijhof Dominique Dumais Foto: Hans Jörg Michel Krzystof Pastor Foto: Lukasz Murgrabia Lode Devos: Brel-Suite Geboren in Belgien, erhielt Lode Devos seine Ausbildung am Königlichen Konservatorium in Brüssel. Seine tänzerische Laufbahn führte ihn unter anderem an das Ensemble des weltberühmten Choreografen Maurice Béjart, an das Europaballett und das Kölner Tanzforum. Dort entwickelte er seine ersten choreografischen Arbeiten. Freie Projekte brachten ihm bald erste Preise und Auszeichnungen. 2003 wurde er Ballettmeister am Tiroler Landestheater und übernahm 2006 für sieben Jahre die künstlerische Leitung des Ballettensembles der Chemnitzer Oper, für welches er zahlreiche große Ballettabende kreierte. Das Ensemble wurde unter seiner Leitung mit dem deutschen Theaterpreis „Der Faust“ für die beste Ballettproduktion der Spielzeit 2006/07 geehrt. Seit 2013 ist er als freischaffender Choreograf tätig, zuletzt an den Staatstheatern von Schwerin und Cottbus und am Landestheater Coburg. In seiner Choreografie BrelSuite nähert sich Lode Devos in einer losen Reihung szenischer Miniaturen seinem Landsmann Jacques Brel und dessen Liedern zwischen bissiger Gesellschaftskritik und tiefen Emotionen an. Die Erstfassung dieses Stücks lief am Chemnitzer Schauspielhaus insgesamt sechs Jahre lang und wurde bei Gastspielen in Frankreich und der Schweiz gefeiert. Mario Schröder: Pour un clin d’œil Der deutsche Choreograf Mario Schröder erhielt seine Tanzausbildung an der Palucca Schule Dresden. Er war Erster Solist beim Leipziger Ballett, das ab 1991 unter der Leitung von Uwe Scholz stand. Darüber hinaus studierte er Choreografie an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst und Regie Ernst Busch. 1993 wurde er mit dem Ersten Preis des Wettbewerbs für Choreografen der Ballettgesellschaft Hannover ausgezeichnet. 1999 wurde Schröder als Ballettdirektor an das Mainfranken Theater Würzburg berufen, bevor er zwei Jahre darauf in gleicher Funktion an das Theater Kiel wechselte. Seit der Spielzeit 2010/11 ist er Ballettdirektor und Chefchoreograf des Leipziger Balletts. Er schuf bisher über 90 Werke und präsentiert seine Kompagnie auf Tourneen weltweit. In Deutschland wurden Stücke an der Deutschen Oper Berlin, der Komischen Oper Berlin sowie dem Aalto Ballett Theater Essen einstudiert. Choreografisch arbeitete er mit Größen wie Ruth Berghaus, Nikolaus Lehnhoff, Dietmar Seyffert und Uwe Scholz. Mario Schröder ist Präsidiumsmitglied der Bundesdeutschen Ballett- und Tanztheaterdirektoren Konferenz. In Pour un clin d’œil (deutsch „Für einen Augen-BLICK“) zeigt Schröder in einem fesselnden Duett eine Beziehung zweier Menschen, die sich einander annähern, voneinander entfernen und schließlich wiederfinden. Dominique Dumais: My Desert, My Rose (UA) Die Frankokanadierin Dominique Dumais absolvierte ihre tänzerische Ausbildung an der National Ballet School in Toronto und war als Solistin beim National Ballet of Canada engagiert. Dort schufen renommierte Choreografen wie William Forsythe oder Glen Tetley Rollen für sie. Im Jahr 1996 choreografierte sie das Duett Tides of Mind für die Solisten Karen Kain und Robert Conn. Nach weiteren Auftragswerken für das National Ballet of Canada und die Stuttgarter Noverre-Gesellschaft begann sie 1998 als freie Choreografin und Tänzerin zu arbeiten. Sie schuf zahlreiche Werke für große nordamerikanische und kanadische Compagnien, das Stuttgarter Ballett, die Komische Oper Berlin, und für Het Nationale Ballet Amsterdam. Insgesamt wurde sie dreimal für den „Dora Mavor Moore Award“ nominiert, den bedeutendsten kanadischen Theaterpreis. Eine ihrer Arbeiten wurde auch vom kanadischen Fernsehen aufgezeichnet. Von 2002 bis 2016 war die erfolgreiche Choreografin stellvertretende Ballettdirektorin in Mannheim, wo sie elf abendfüllende Ballette auf die Bühne brachte. Aktuell ist Dominique Dumais freischaffend tätig. Die sehr sensibel choreografierende Künstlerin komplettiert den Ballettabend mit der Uraufführung My Desert, My Rose zur Musik von Aleksandra Vrebalov. Krzysztof Pastor: Adagio & Scherzo Der polnische Choreograf ist ein weltweit gefragter Künstler, dessen Schaffen, welches mittlerweile über 50 abendfüllende Werke umfasst, auf den internationalen Spielplänen der renommiertesten Häuser zu finden ist. Seine Kreationen laufen bei den großen Ballettcompagnien der Metropolen weltweit. Vielfach nominiert und ausgezeichnet ist er mittlerweile selbst ein gefragter Juror bei bedeutenden Wettbewerben von New York bis Moskau. So erhielt er unter anderem den Prix Benois de la Danse bei der Helsinki International Ballet Competition, den Terpsichore Award und die Gloria-ArtisGoldmedaille, den höchsten Kunstpreis des polnischen Kunstministeriums. Ausgebildet in Danzig tanzte er zunächst als Solist in Posen und Lodz bevor er sich dem Ballett der Opéra de Lyon anschloss. Sein Weg führte ihn weiter an das Het Nationale Ballet Amsterdam, wo er in zahlreichen Stücken namhafter Choreografen brillierte. Nach ersten eigenen Arbeiten wurde er 2003 zum Hauschoreografen berufen. Seit 2009 leitet Krzysztof Pastor als Künstlerischer Direktor das Polnische Nationalballett Warschau und zusätzlich seit 2011 das Litauische Nationalballett Vilnius. Die Choreografie Adagio & Scherzo, zur Musik von Franz Schubert ist wohl eines der neoklassischsten Stücke seines Schaffens. Ausgabe 32 | Dezember 2016 bis Februar 2017 THEATERZEITUNG 7 WARUM THEATER? WOZU? Eine Analyse des Wirtschaftsinstitut Prognos zur Wirkung des Theaters Augsburg auf Stadt, Standort und Umland ie ist das Theater Augsburg positioniert und wie lässt es sich perspektivisch optimal nutzen? Welche Impulse resultieren aus dem Betrieb des Theaters für die Stadt und die Region Augsburg? Und welche Impulse lässt das Sanierungsvorhaben durch die Investitions- beziehungsweise Bauphase erwarten? Diese Fragen galt es für das Wirtschaftsinstitut Prognos im Auftrag des Fördervereins „Wirtschaftsregion Augsburg“, eine Initiative der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwaben zu beantworten. W Das Augsburger Theater im nationalen Vergleich „Wir wollen mit dieser Studie keine Position beziehen, sondern die Fakten für eine sachliche Diskussion liefern“, so Dieter R. Kirchmair vom Förderverein. Aus diesem Grund wurde das Augsburger Dreispartenhaus nicht losgelöst, sondern mit anderen vergleichbaren Theaterhäusern in deutschen Großstädten geprüft. Sieben Vergleichsspielstätten konnten so eruiert werden: die Theater Freiburg, Ingolstadt und Regensburg, das Mainfranken Theater in Würzburg, die Staatstheater Braunschweig und Kassel sowie das Nationaltheater Mannheim. Bis auf das Theater Ingolstadt sind all diese Theater so breit aufgestellt wie in Augsburg: Es gibt Musiktheater mit Oper und Musical, Konzert und Orchester, Schauspiel-/Kinder- und Jugendtheater sowie Tanz und Ballett. Die Augsburger Wirtschaft profitiert Das Theater gilt als sogenannter „weicher Standortfaktor“, der jede Stadt attraktiver und lebenswerter macht. Das Theater Augsburg ist demnach auch ein bedeutender Wirtschafts- und Standortfaktor für Unternehmensansiedlungen. Er zieht gut ausgebildete Arbeitskräfte an, von denen das Theater unter anderem intensiv genutzt wird: Nach einer Hochrechnung geben Bürger und Besucher für und rund um ihren Theaterbesuch im Jahr rund 32,8 Millionen Euro aus. Das ist mehr als das Doppelte des städtischen Zuschusses von 14,8 Millionen Euro im Jahr. Neugestaltung als Chance zur Öffnung Mit einer Auslastung von knapp 90 Prozent und einer Quote von 80 Prozent Neuinszenierungen ist Augsburg im Vergleich mit den anderen deutschlandweiten Spielstät- ten ganz oben dabei. Ebenso weist es mit zwölf Prozent eine entsprechend hohe Zahl an Gastspielen fremder Ensembles auf, die in Augsburg stattfinden. Mit neun Prozent eigener Gastspiele geht das Augsburger Ensemble selbst auf Reisen. Diese Zahlen sprechen für ein besonders innovatives und modernes Theater mit einer vergleichsweise hohen Vernetzung und vielfältigem Angebot. Dennoch besteht nach Ansicht vieler Augsburger Kulturschaffender der Bedarf nach einer weiteren Öffnung. Durch die Sanierung und den Neubau des Theaters kann diese weiter voranschreiten. Die Theatersanierung wirkt auch wirtschaftlich in die Region Die Gesamtkosten für das Bauprojekt betragen aktuell 186,3 Millionen Euro. Der städtische Eigenanteil an den Baukosten liegt bei 80,65 Millionen Euro. Die Prognos-Studie geht davon aus, dass viele Aufträge in der Region vergeben werden. Dieser Anteil bei Bauprojekten beträgt im Schnitt 88 Prozent. Hochgerechnet auf die gesamte Sanierungszeit könnten in der Region so Umsätze in Höhe von 365 Millionen Euro generiert werden. Im Vergleich dazu fällt der städtische Anteil an den Baukosten eher gering aus. kh Geringster Zuschuss bei hoher Auslastung Neben der hohen Auslastung benötigt das Theater Augsburg im Vergleich zu den anderen Theaterhäusern relativ wenig öffentliche Zuschüsse: Pro Einwohner errechnete Prognos 82 Euro im Jahr (davon 54 Euro kommunale Zuschüsse pro Einwohner) – und damit die niedrigste Bezuschussung aller verglichenen Dreispartenhäuser. In Mannheim beträgt allein der kommunale Zuschuss mit 107 Euro pro Einwohner und Jahr fast das Doppelte als in Augsburg. Die komplette Studie als PDF zum Runterladen und Nachlesen finden Sie unter www.augsburg.de/ theatersanierung („Pläne, Beschlüsse & Kosten“). Das Theater Augsburg ist keine isolierte Kultureinrichtung. Als Standortfaktor hat es Auswirkungen auf die gesamte Stadt. Foto: Ruth Plössel 8 Ausgabe 32 | Dezember 2016 und Februar 2017 THEATERZEITUNG „ICH ABER KENNE DIE WAHRHEIT.“ Dostojewskijs Der Traum eines lächerlichen Menschen – ab 26. Januar 2017 im hoffmannkeller IEL SP HAU SC as bleibt, wenn man glaubt, erkannt zu haben, dass das Leben keinen Sinn hat? Die Menschen, ihr Streben nach Wissen, Nähe oder Glück – alles egal. Das ei- W gene Ich – lächerlich. Die ganze Welt erscheint egal und lächerlich! In einer trüben Nacht, der ein ebenso trüber und sinnloser Tag vorausging, beschließt ein Tänzerin Katrin Schafitel wird die Inszenierung „Traum eines lächerlichen Menschen“ mit ihren Choreografien begleiten. Foto: Franz Kimmelh Mensch, sein Leben zu beenden. Der Revolver liegt seit Wochen bereit. Aber dann gerät er ins Grübeln. Ein kleines Mädchen hat ihn gerade um Hilfe angefleht und er hat es auf der Straße zurückgelassen. Ist vielleicht doch nicht alles egal? Der Mensch schläft ein – oder stirbt er? – und beginnt zu träumen. Nein, das ist kein Traum, das ist eine wundersame Reise zu einem anderen Planeten. Dort gibt es auch Menschen, aber sie sind ganz anders als auf der Erde. Unschuldig, zufrieden und ohne Leid – das ist kein Traum, das ist das Paradies. Und er lebt in diesem Paradies mit ihnen zusammen, bis etwas Schreckliches passiert … Von seiner Reise zurückgekehrt, ist ihm die Welt nicht mehr einerlei, jetzt hat er eine Bestimmung: Er muss von seinem Erlebnis berichten. Auch wenn er weiß, wie unzureichend seine Worte dafür sind. Dostojewskijs fantastische Erzählung Der Traum eines lächerlichen Menschen, 1877 veröffentlicht, beschreibt eindrücklich die Diskrepanz zwischen unseren Idealen und unserer Lebensrealität, die uns immer wieder verzweifeln lässt. Der Mensch, dessen innerem Monolog wir folgen, scheint eine Lösung gefunden zu haben: „Liebe die anderen wie dich selbst“. Das klingt einfach. Vielleicht zu einfach. Richard Wagner arbeitet seit 2014 als Regieassistent am Theater Augsburg. In seinem Regiedebüt bewegen sich die Tänzerin Katrin Schafitel und der Schauspieler Sebastian Baumgart an der Grenze zwischen Träumen, Leben und Sterben. tv Der Traum eines lächerlichen Menschen Premiere: 26. Januar 2017, 20.30 Uhr, hoffmannkeller Inszenierung: Richard Wagner BIRTH, SCHOOL, WORK, DEATH Auerhaus nach dem gleichnamigen Roman von Bov Bjerg ab 10. Februar 2017 im hoffmannkeller PIEL S US CHA estdeutsche Provinz in den achtziger Jahren: Die Mitschüler haben nur noch die bevorstehenden Abschlussprüfungen im Kopf, doch seit Frieders Selbstmordversuch haben sich die Prioritäten seines besten Freundes Höppner deutlich verschoben. Zusammen mit Freunden beziehen die beiden ein altes Bauernhaus auf dem schwäbischen Land, das aufgrund der Dauerbeschallung mit dem Madness-Song „Our house“ und der des Englischen nicht mächtigen Nachbarschaft zum „Auerhaus“ wird. Das erklärte Ziel der Wohngemeinschaft: Frieder darf sich nicht umbringen. Die neue Wohnsituation bedeutet allerdings nicht nur große Verantwortung füreinander, sondern auch große Freiheit, sowohl von elterlichem Druck als auch von gesellschaftlichen Konventionen und Normen. Die Jugendlichen versuchen, die scheinbar unvermeidliche Abfolge von „birth – school – work – death“ für ein Jahr an- W zuhalten, wenigstens doch abzubremsen, und die steifen Regeln der Außenwelt mit Abitur, Bundeswehr und Beruf auszublenden. Inspiration liefern Punk und RAF, eine Silvesterparty bringt „die komplette Oberstufe, sämtliche Irren aus der Psychiatrie und alle Schwulen zwischen München und Paris“ zusammen, das Auerhaus ist gleichzeitig autonome Zone und Safe Space. Endlichkeit der Utopie Doch über der befreienden Anarchie schwebt wie ein Damoklesschwert Frieders Ankündigung, „es“ wieder tun zu können, wenn es nötig ist. Die Freunde ahnen die Endlichkeit der Utopie und krallen sich deshalb umso mehr an den Augenblick. Bov Bjerg beschwört in seinem Coming-of-Age-Roman die Sehnsucht nach Freiheit, Selbstbestimmtheit und Gemeinschaft (nicht nur) der Jugend und stellt mit der Darstellung alternativer Lebens- und Persönlichkeitsentwürfe ganz nebenbei das in der Leistungsgesellschaft etablierte Konzept des „Scheiterns“ in Frage. Im Dazwischen von Unsicherheit und Möglichkeit, von Kindheit und Erwachsensein, von Hunger und Über- druss hat das echte Leben längst begonnen. km Auerhaus Premiere: 10. Februar 2017, 20.30 Uhr, hoffmannkeller Inszenierung: Bibiana Picado Mendes Das „Auerhaus“ ist eine WG der ganz besonderen Art. Foto: Hazeanddonian und Ramona Hanslmeier Ausgabe 32 | Dezember 2016 bis Februar 2017 THEATERZEITUNG 9 „DIE KUNST IST LANG! UND KURZ IST UNSER LEBEN.“ Goethes Faust in der Regie von Christian Weise ab 4. Februar 2017 in der brechtbühne ach Die heilige Johanna der Schlachthöfe und Platonow stetzt Regisseur Christian Weise seine Zusammenarbeit mit dem Theater Augsburg fort. Dramaturgin Stefanie Witzlsperger sprach mit ihm über sein nächstes Projekt Faust. N Stefanie Witzlsperger: 60 Jahre hat Goethe am „Faust“ gearbeitet. 1806 stellt er den ersten Teil fertig. Das vielschichtige Werk wird in den darauffolgenden zwei Jahrhunderten Philologen, Lehrer, Studenten und Schüler beschäftigen. Was fasziniert Sie an Faust? Christian Weise: Mich interessiert die Frage: Sind wir Faust? Was hat der moderne Mensch Faust, der nach höherer Erkenntnis strebt, mit mir, dem postmodernen Menschen von heute, zu tun? Faust ist die politische Urgestalt der Moderne, wenngleich er viele Verwandlungen durchgemacht hat, vom Volksbuch aus dem Jahre 1587 über das Puppenspiel bis hin zu Thomas Manns Doktor Faustus – da ist sozusagen alles drin. Der Pakt mit dem Teufel, den Faust eingeht, ist der Anfang einer immer noch spannenden Geschichte. Daher interessiert mich vor allem die Konstellation der beiden Figuren Faust und Mephisto. Goethe selbst fand das Stück unspielbar, und wenn ich mich mit Faust II beschäftige, verstehe ich auch, warum er das gesagt hat. Trotzdem ist das gesamte Werk allein schon durch die Sprache zu einem deutschen Mythos geworden. Dieser Widerspruch interessiert mich auch. Große Haus im Juni geschlossen und seitdem waren wir bis vor drei Wochen auf der Suche nach einem geeigneten Raum, in dem man so einen großen Stoff umsetzen kann. Am Ende sind wir dann in der brechtbühne gelandet und ich bin froh, dass es das Theater Augsburg möglich machen konnte, dass wir überhaupt mit der Inszenierung rauskommen können. Von der Schließung des Großen Hauses bis hin zur brechtbühne, wo wir jetzt den Faust I machen, haben wir viele Konzepte und Räume durchgespielt. Daraus entstand auch die Idee, mich mit der Rezep- tion des Faust I durch die Gründgens-Inszenierung zu beschäftigen. Witzlsperger: Welcher Inszenierungsansatz hat sich daraus ergeben? Weise: Wir gestalten die brechtbühne zu einem Medienstudio um, in dem wir auf den Spuren der GründgensInszenierung am Schauspielhaus Hamburg von 1960 den Fauststoff sezieren. Das heißt praktisch, dass wir die Gründgens-Inszenierung nachspielen, um herauszufinden, was sich in der Rezeption zu heute verändert hat. Wir versuchen AUS PIEL die Lücke, die schon allein zeitlich entstanden ist, auszuloten. Die Differenz, die zwischen den verschiedenen Ebenen der Inszenierung von damals und unserer von heute entsteht, interessiert mich. Faust Premiere: 4. Februar 2017, 19.30 Uhr, brechtbühne Inszenierung: Christian Weise Bühne: Julia Oschatz Kostüme: Amit Epstein Musik: Jens Dohle ANGEMERKT t getian Weise arbeite „Regisseur Chris iten he en eb eg G le sozia sellschaftliche und ill, hr sc , überzeichnet des Heute heraus zu ur at rik n an die Ka ohne je die Figure nwu so ist g un szenier verraten. Weises In , zuig nn fsi tie e wi m derbar unterhaltsa rchchtig und klug du hi lsc vie ch au h gleic die r fü er les Plädoy dacht. Ein theatra Phantasie und des der Macht und Kraft ndigen.“ stä er id W subversiv on e über Weises D hn Die Deutsche Bü utra r de n vo Herr Ritter t. Quijote-Adaption ar tg ut St er at Staatsthe rigen Gestalt am Theater Witzlsperger: Wie begegnet man einem historisch-kulturell so aufgeladenen Stoff? Weise: Ich würde mal sagen: mit nicht zu viel Ehrfurcht. Witzlsperger: Werden Sie, wie geplant, den „Faust I und II“ inszenieren? Weise: Ich habe zurzeit ein Konzept für den Faust I, das ich in der brechtbühne umsetzen will. Es war eine bemerkenswerte Zeit, die wir als Team und Theater alle miteinander durchgemacht haben: Wir hatten erst mal geplant, Faust I und II an einem Abend zu machen, dann wurde das SCH Vergangene Saison setzte Regisseur Christian Weise Tschechows „Platonow“ erfolgreich in Szene, nun inszeniert er Goethes „Faust“ in der brechtbühne. Foto: Luca Abbiento ZU REGISSEUR CHRISTIAN WEISE Christian Weise wurde 1973 in Lutherstadt Eisleben geboren. Nach dem Studium an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch arbeitete er als Schauspieler und Puppenspieler unter anderem am Schauspiel Frankfurt. Ab 2002 folgten neben einer Dozentenstelle an der Ernst-Busch-Hochschule erste eigene Inszenierungen, unter anderem am Deutschen Theater Berlin, am Staatstheater Stuttgart, am Schauspielhaus Zürich und bei den Salzburger Festspielen. In Augsburg inszenierte er bereits Die heilige Johanna der Schlachthöfe von Bertolt Brecht und in der vergangenen Spielzeit Anton Tschechows Platonow. %+,-(+!* %++!(-( -(+!*5((!(*-( -'+&.%!*+!%, .%!&!($*!(#!"*#, (+!*!#*)3!-+/$&(&.%!*!( -( &6#!&(+)/%! !*!01!&&!(,! !*.%!/%* .)(.%!&!((+,%,-,!( #!+$4,1, 6,1!(-$%! %!+!()*,!%& ///!$+,!%()'!(,*!( -#+-*# & !*+,*16 2 86150-#+-*# !&!")(+49 821 - 15 20 30 10 Ausgabe 32 | Dezember THEATERZEITUNG Verbringen Sie Ihre Zeit gemeinsam – am Theater Augsburg. Zur Weihnachtszeit präsentieren unsere Ensembles zauberhafte Momente, spannende Abenteuer und berührende Geschichten – für die ganze Familie. Wir freuen uns, Sie in unseren Vorstellungen begrüßen zu dürfen! TOSCA Oper von Giacomo Puccini Wie ein Thriller fesselt die Story von Puccinis Tosca von der ersten Sekunde an. Regisseur Nigel Lowery bringt die verhängnisvolle Dreiecksgeschichte um Sex, Religion und Theater mit Sally du Randt in der Hauptrolle auf die Bühne der Schwabenhalle. Termine: Am 15., 17. und 19. Dezember 2016 in der Schwabenhalle IDOMENEO Konzertante Aufführung der Oper von Wolfgang Amadeus Mozart Mozarts große Oper beschäftigt sich mit der Auseinandersetzung zwischen Vater und Sohn. In ihr spiegelt sich seine eigene Biographie: nicht nur die Ablösung von seinem Vater Leopold, auch der Bruch mit der Barockoper. Die Titelpartie der konzertanten Aufführung im Uni-Konzertsaal übernimmt der international gefeierte Tenor Eric Laporte. Termine: Am 28. Dezember 2016 im Konzertsaal der Universität Augsburg DER NUSSKNACKER Ballettabend von Mauro de Candia Seit der Uraufführung 1892 in St. Petersburg gehört Der Nussknacker zu den großen und beliebtesten Ballettklassikern des 19. Jahrhunderts. Basierend auf der literarischen Vorlage E.T.A. Hoffmanns schuf Choreograf Mauro de Candia für das Ballett Augsburg eine Neufassung des Ballettmärchens zur berühmten Musik von Peter I. Tschaikowsky, die das Ballettpublikum seit Oktober begeistert. Termine: Am 16., 20., 21., 22. Dezember 2016, in der Schwabenhalle (R)EVOLUTION Choreografien von Lode Devos, Mario Schröder, Dominique Dumais und Krzysztof Pastor Die stete Erneuerung und Weiterentwicklung der Formensprache des Tanzes steht im Mittelpunkt dieses mehrteiligen Ballettabends. Vier bekannte zeitgenössische Choreografen setzen sich auf vielfältige Weise in der brechtbühne mit ihrem tänzerischen Erbe auseinander. Termine: Am 18., 26., 29. Dezember 2016 und 4. Januar 2017 in der brechtbühne GESCHICHTE DES WALZERS Neujahrskonzert der Augsburger Philharmoniker Beim Neujahrskonzert werfen die Augsburer Philharmoniker unter der musikalischen Leitung von GMD Domonkos Héja einen Blick auf die Geschichte des Walzers. Beginnend mit seinem Vorgänger, dem Menuett, führt die Reise über die berühmten tanzbaren Walzer von Johann Strauss Vater und Sohn hin zu Konzertwalzern des 20. Jahrhunderts von Aram Chatschaturjan, Ferrucio Busoni und anderen. Termine: Am 1. und 3. Januar 2017 im Kongress am Park und am 2. Januar 2017 in der Stadthalle Gersthofen THEATER ZU VERSCHENKEN! chtsangeboten Mit unseren Weihna Lieben beste schenken Sie Ihren außergewöhnliche Unterhaltung und b Weihnachtsabo, Theatererlebnisse. O ichtbühne oder Karten für die Freil Besucherservice Gutschein – unser berät Sie gerne! „Der Nussknacker“ begeistert zur Weihnachtszeit in der Schwabenhalle. Foto: Nik Schölzel r 2016 bis Februar 2017 THEATERZEITUNG 11 ENDSTATION SEHNSUCHT DIE GEIERWALLY Schauspiel von Tennessee Williams In seinem 1948 mit dem Pulitzerpreis prämierten Stück lässt Tennessee Williams das alte und das neue Amerika aufeinanderprallen. Dabei lässt er keinen Zweifel daran, dass die herrschaftlich-koloniale Ordnung des alten Südens nicht gegen die von Industrie und Wettbewerb geprägte neue Zeit bestehen kann. Schauspieldirektorin Maria Viktoria Linke brachte das Stück in der vergangenen Spielzeit auf die brechtbühne; am 15. Dezember blickt Endstation Sehnsucht seiner Wiederaufnahme entgegen. Termine: Am 15. und 16. Dezember 2016 in der brechtbühne Schauspiel nach dem Roman von Wilhelmine von Hillern Walburga Stromminger ist wild wie die Stiere ihres Vaters und das schönste Mädel in ganz Tirol. Als der Vater sie mit dem finsteren Vinzenz Gellner verheiraten will, begehrt Wally auf. Sie liebt den mutigen „Bären-Joseph“ und wird sich auf keinen Fall dem Willen des Vaters beugen… In der vergangenen Spielzeit stets ausverkauft, ist Gregor Tureceks Inszenierung nun zurück in der brechtbühne. Termin: Am 28. Dezember 2016 in der brechtbühne IF DOGS RUN FREE (UA) Schauspiel von Gerasimos Bekas Der deutsch-griechische Autor Gerasimos Bekas nimmt uns in seinem eigens für das Theater Augsburg geschriebenen Theaterstück mit auf die Suche nach dem „inneren Griechen“. Ein bizarrer Parcours – voll von fiktiven und realen Gemeinsamkeiten zwischen Griechenland und Bayern – inszeniert von der israelischen Regisseurin Sapir Heller. Termin: Am 5. Januar 2017 in der brechtbühne Ein theatrales Konzert über Freiheit, Liebe und den ganzen Quatsch von D. Scherer, T. Prazak und A. Maas. Basierend auf Gesprächen mit Augsburgerinnen und Augsburgern nehmen Schauspieler Thomas Prazak und Allround-Musiker Dominik Scherer das Leben unter die Lupe. Die Ideale von Amerikas Beatgeneration im Rücken begeben sich beiden auf die Suche nach Antworten. Termin: Am 17. Dezember 2016 im hoffmannkeller DAS GROSSE WUNDENLECKEN (UA) OSCAR Komödie von Claude Magnier Ein irrwitziges Chaos voller Missverständnisse, Verwechslungen, unehelicher Kinder, angeblicher Schwangerschaften, Heiratswirren und vertauschter Koffer – ausgelöst von einer morgendlichen Gehaltsverhandlung zwischen dem Seifenfabrikanten Pierre Barnier und seinem Buchhalter Albert Leroi. In Augsburg inszeniert Alexander Marusch, in der Hauptrolle darf man sich auf Klaus Müller freuen. Termine: Am 21., 25., 30., 31. Dezember 2016 und 6. Januar 2017 in der brechtbühne PÜNKTCHEN UND ANTON Familienstück zur Weihnachtszeit nach Erich Kästner Kann man eng befreundet sein, auch wenn man aus ganz unterschiedlichen Familien stammt? Hört bei Geld die Freundschaft auf oder fängt sie da gerade erst an? Mit Liedern, die eigens für die Inszenierung entstanden sind, erzählt Kästners Pünktchen und Anton von der Kraft der Freundschaft, die es schafft, die Welt zu verändern. Regie führt Martina Eitner-Acheampong, die vielen aus Film- und Fernsehproduktionen wie Stromberg oder Tatort bekannt ist und bereits am Staatstheater Stuttgart, am Centraltheater Leipzig und andernorts inszenierte. Termine: Am 26. Dezember 2016 und 5. Januar 2017 im Kongress am Park Am Silvesterabend laden wir Sie zu „Oscar“ in die brechtbühne. Foto: Kai Wido Meyer 12 Ausgabe 32 | Dezember 2016 und Februar 2017 THEATERZEITUNG MUSIKALISCHE INSEL RT Die Augsburger Philharmoniker zeigen beim 3. Sinfoniekonzert am 12. und 13. Dezember 2016 im Kongress am Park: Britain’s got Talent! ZE KON as Land ohne Musik“, so betitelte 1904 der deutsche Schriftsteller Oscar A. H. Schmitz seinen Aufsatz über „englische Gesellschaftsprobleme“. In diesem beklagte er nicht nur den Mangel an britischen Kunstwerken – sowohl in Malerei als auch Schriftstellerei und Musik – sondern auch den Verfall der Sitten und insgesamt der britischen Kultur seit der Renaissance. Tatsächlich verläuft die Suche nach einem großen britischen Komponisten nach Henry Purcells Todesjahr 1695 bis zum internationalen Durchbruch Edward Elgars mit den Enigma-Variationen 1899 weitgehend erfolglos. Von einem „D Komponisten, der über die Grenzen Großbritanniens hinaus bekannt geworden wäre, ganz zu schweigen. Bis zu Purcells Tod hatten britische Komponisten wie Purcell, Thomas Tallis, John Dowland und William Byrd nicht nur für eine Blüte der englischen klassischen Musik in London, sondern auch weit über die Grenzen Großbritanniens hinaus gesorgt. Dass dann aber die beiden einflussreichsten Komponisten des 18. und frühen 19. Jahrhunderts, Georg Friedrich Händel und Joseph Haydn, nicht gebürtig aus England stammten, verdeutlicht den Umschwung: Spätestens mit Händel waren Der diesjährige Artist in Residence, Ruth Killius, wird William Waltons Violakonzert interpretieren. Foto: Keith Pattison nicht mehr die britischen, sondern die kompositorischen Entwicklungen des kontinentalen Europas maßgeblich für die britische Musikgeschichte. Händel brachte die italienische Oper nach London und entwickelte hier das von ihr inspirierte Oratorium, Haydn importierte die Sinfonie der Wiener Schule bzw. Wiener Klassik und schuf zwischen 1791 und 1795 die wegweisenden Londoner Sinfonien. Einfluss auf die Musik Wie wichtig die kontinentale Musikentwicklung auch hundert Jahre später für Großbritannien war, zeigen der Werdegang Edward Elgars und die Uraufführung der Enigma-Variationen. Als Autodidakt beschäftigte er sich kaum mit der Musik seiner britischen Vorgänger, William Byrds Kompositionen etwa bezeichnete er als „Museumsstücke“. Vielmehr beeinflussten ihn Antonin Dvorák, Johannes Brahms, Richard Wagner, Hector Berlioz und vor allem Léo Délibes, den er besonders verehrte. Mit den Enigma-Variationen gelang ihm zum ersten Mal ein vollgültiges Orchesterwerk in einem ganz eigenen Stil, dessen nobler Tonfall fast nicht besser als „typisch britisch“ beschrieben werden kann. Qualität der Variationen erkannt Elgar schickte seine Komposition an den einflussreichen deutschen Dirigenten Hans Richter, der kurz darauf die Leitung des Hallé Orchestra in Manchester übernehmen sollte. Richter erkannte die Qualität der Variationen und brachte sie mit beispiellosem Erfolg 1899 in der Londoner St. James Hall zur Uraufführung. Schmitz lag also mit der Feststellung nicht falsch, dass genuin „britische“ Kompositionen Mangelware seien. Er äußerte sie aber fünf Jahre zu spät. Als hätte nur jemand das Eis brechen müssen, folgten auf Edward Elgar viele britische Komponisten von Weltrang, darunter Gustav Holst, Benjamin Britten, Ralph Vaughan Williams und William Walton. Auch von letzterem erklingt beim 3. Sinfoniekonzert das Werk, das seinen Weltruhm begründete: das Konzert für Viola und Orchester. 1928/29 komponiert, wurde es von Paul Hindemith, dem wichtigsten Bratschisten des 20. Jahrhunderts, uraufgeführt. Die musikalische Sprache Waltons schafft den Anschluss des Elgarschen, „britischen“ Idioms an die musikalischen Entwicklungen des 20. Jahrhunderts, namentlich an die Ravels, Strawinskys, Hindemiths und Prokofjews. Interpretiert wird das Violakonzert vom diesjährigen Artist in Residence Ruth Killius. us Britain’s got Talent 3. Sinfoniekonzert 12. und 13. Dezember 2016, 20.00 Uhr, Kongress am Park, Blick in die musikalische Werkstatt: 19.10 Uhr Joseph Haydn: Sinfonie Nr. 102 B-Dur William Walton: Concerto for viola and orchestra Edward Elgar: Variations on an Original Theme, op. 36 (Enigma Variations) Mitwirkende: Artist in Residence Ruth Killius, Viola Augsburger Philharmoniker Domonkos Héja, Dirigent IMPRESSUM „Theaterzeitung“ ist eine Beilage der Augsburger Allgemeinen, Nr. 279, vom Freitag, 2. Dezember 2016| Herausgeber: Theater Augsburg, Kasernstraße 4 – 6, 86152 Augsburg, Eigenbetrieb der Stadt Augsburg. Intendantin: Juliane Votteler, Kaufmännischer Direktor: Friedrich Meyer | Verantwortlich für redaktionelle Inhalte: Juliane Votteler, Theater Augsburg | Konzeption: Philipp Peters, Leitung Kommunikation, Theater Augsburg | Redaktion: Armin Frauenschuh (af), Katja Hüttenmüller (kh), Johanna Mangold (jm), Kathrin Mergel (km), Ursula Suwelack (us), Tobias Vogt (tv), Stefanie Witzlsperger (sw), Theater Augsburg | Redaktionsleitung: Philipp Peters, Veronika Schörnig, Theater Augsburg | Titelbild: A.T. Schaefer| Verlag und Druck: Presse-Druck- und Verlags-GmbH, CurtFrenzel-Straße 2, 86167 Augsburg, Verlag der Augsburger Allgemeinen | Verlagsleiter: Andreas Schmutterer| Verantwortlich für Anzeigen: Rüdiger Hoebel (Ltg.), Harald Steiger, Christian Kotter, Augsburger Allgemeine | Produktion: Sylvia Ehrenreich, Brigitte Fregin, Augsburger Allgemeine | Titelgestaltung und Layout: Sonja Löffler, Medienzentrum Augsburg GmbH| Produktmanagement: Michael Böving (Ltg.), Tamara Leib, Augsburger Allgemeine | Redaktionsschluss: 22. November 2016, Änderungen vorbehalten. THEATERZEITUNG 13 Ausgabe 32 | Dezember 2016 bis Februar 2017 TOCCATEN UND TÄNZE Severin von Eckardstein ist mit Prokofjews drittem Klavierkonzert am 9. und 10. Januar 2017 zu Gast beim 4. Sinfoniekonzert im Kongress am Park KON ZER P rokofjew sei nicht ohne Talent, man könne ihm eine Viertelstunde lang zuhören – so urteilte ein englischer Kritiker nach der Londoner Erstaufführung des dritten Klavierkonzerts von Sergei Prokofjew im Jahre 1922. Nach den Uraufführungen in Chicago und New York ein Jahr zuvor, musste diese Äußerung schon als großer Erfolg gewertet werden. Denn das Konzert war dort noch auf wenig offene Ohren gestoßen, wie Prokofjew in seiner Autobiografie beschreibt: „In Chicago verstanden sie es nicht besonders, aber verhielten sich wohlwollend; in New York verstanden sie es ebenso wenig, verhielten sich aber nicht wohlwollend. Ich musste der Wahrheit ins Auge sehen: Das Endergebnis der Saison in Amerika, die so blendend für mich begonnen hatte, war gleich null.“ Es sollte aber nicht lang dauern, bis sich der Erfolg des dritten Klavierkonzerts einstellte: Schon nach der Erstaufführung in Paris, die im selben Jahr wie die in London stattfand, zeigten sich Kollegen wie Ravel, Honegger und Poulenc begeistert. Das Konzert erhielt die Popularität, die es bis heute behalten hat – es ist das am häufigsten aufgeführte Klavierkonzert Prokofjews. Hinter der neoklassizistischen Fassade, die tänzerisch-leichtfüßig daherkommt, versteckt der Komponist auf elegante Art und Weise harmonische Neuerungen bis hin zur Bitonalität. Der technisch sehr anspruchsvolle Klavierpart wurde inspiriert von Robert Schumanns Toccata C-Dur, mit der sich der auch pianistisch hochbegabte Prokofjew zur Zeit der Komposition des Klavierkonzerts viel beschäftigte. Doch auch lyrische Momente kommen in der Musik nicht zu kurz. Pianist der Neuzeit Als Interpret konnte mit Severin von Eckardstein einer der bedeutendsten Pianisten seiner Generation gewonnen werden. 1978 in Düsseldorf geboren, gastierte er solistisch und mit namhaften Orchestern beispielsweise in Berlin, München, Moskau, London, Paris, New York, Amsterdam, HongKong, Tokyo und Seoul. Dabei arbeitete Severin von Eckardstein mit Dirigenten wie Valery Gergiev, Philippe Herreweghe, Lothar Zagrosek, Marek Janowski und Paavo Järvi. Er ist Preisträger bedeutender internationaler Wettbewerbe, unter anderem Ferruccio Busoni, Leeds International Piano Competition, dem ARD-Wettbewerb und dem Concours Reine Elisabeth. Die toccatenhafte Motorik ist das verbindende Element zwischen Prokofjews Klavierkonzert und der Studie für Streichorchester von Pavel Haas. Der tschechische Komponist schrieb sie 1943 im Konzentrationslager Theresienstadt, kurz bevor er nach Auschwitz gebracht und dort getötet wurde. Der Dirigent Karel Ancerl leitete 1944 die Uraufführung in Theresienstadt mit seinem dort gegründeten Streichorchester; er fand nach dem Krieg die Stimmen der verloren geglaubten Studie wieder und konnte die Komposition wiederherstellen. Sie beginnt mit einer motorischen Einleitung, die nach einem fugierten Teil in einen fröhlicheren, volkstümlichen Tanz übergeht. Für diesen stand die mährische Volksmusik ebenso Pate wie für das schwermütige Thema des Adagio-Mittelteils der Komposition. T Damit steht Haas in der Tradition der Werke Antonín Dvoráks, die die tschechische Volksmusik aufgreifen. Kurz nach der Komposition der Slawischen Tänze 1878 ließ Dvorák die sechste Sinfonie folgen. Das betont national gefärbte Werk spiegelt nicht nur im Tanzsatz, dem Furiant, den Tonfall der Slawischen Tänze wider, sondern es leben laut Dvoráks Biograf Otakar Ourek in der gesamten Komposition „die Fröhlichkeit, der Humor und die Leidenschaft des tschechischen Volkes“. us Toccaten und Tänze 4. Sinfoniekonzert Premiere: 9. und 10. Januar 2017, 20.00 Uhr, Kongress am Park Musikalische Werkstatt: 19.10 Uhr Pavel Haas: Studie für Streichorchester Sergei Prokofjew: Klavierkonzert Nr. 3 C-Dur op. 26 Antonín Dvorák: Sinfonie Nr. 6 D-Dur Mitwirkende: Severin von Eckardstein, Klavier Augsburger Philharmoniker Lancelot Fuhry, Dirigent Severin von Eckardstein gilt als einer der bedeutendsten Musiker seiner Generation. Im 4. Sinfoniekonzert gastiert der Pianist mit Prokofjews Klavierkonzert in Augsburg. Foto: Irène-Zandel 14 Ausgabe 32 | Dezember 2016 und Februar 2017 THEATERZEITUNG TERMINE VON DEZEMBER 2016 DEZEMBER 2 FREITAG brechtbühne OSCAR, von Claude Magnier, 19.30 Uhr hoffmannkeller DAS CANDLE LIGHT KONZERT, Gastspiel des Gary G. Ensembles, 20.30 bis 22.50 Uhr hoffmannkeller 19 MONTAG 28 MITTWOCH 7 SAMSTAG IF DOGS RUN FREE (UA), von Thomas Prazak, Annalena Maas und Dominik Scherer, 20.30 bis 21.30 Uhr Schwabenhalle brechtbühne brechtbühne TOSCA, von Giacomo Puccini, 19.30 bis 22.15 Uhr, Einführung: 19.00 Uhr DIE GEIERWALLY, von Wilhelmine von Hillern, 19.30 bis 21.00 Uhr 12 MONTAG 20 DIENSTAG Kongress am Park BRITAIN‘S GOT TALENT, 3. Sinfoniekonzert, 20.00 Uhr, Blick in die musikalische Werkstatt: 19.10 Uhr 3 SAMSTAG brechtbühne DAS GROSSE WUNDENLECKEN (UA), von Gerasimos Bekas, 19.30 bis 21.00 Uhr, Einführung: 19.00 Uhr 4 SONNTAG 13 DIENSTAG Kongress am Park BRITAIN‘S GOT TALENT, 3. Sinfoniekonzert, 20.00 Uhr, Blick in die musikalische Werkstatt: 19.10 Uhr Schwabenhalle DER NUSSKNACKER, Ballett von Mauro de Candia, Musik von Peter I. Tschaikowsky, 19.30 bis 21.30 Uhr, Einführung: 19.00 Uhr Kongress am Park PÜNKTCHEN UND ANTON, nach Erich Kästner, 9.00 bis 10.30 Uhr und 11.15 bis 12.45 Uhr 21 MITTWOCH brechtbühne brechtbühne 14 MITTWOCH OSCAR, von Claude Magnier, 19.30 Uhr DIE GEIERWALLY, von Wilhelmine von Hillern, 19.00 bis 20.30 Uhr Schwabenhalle Schwabenhalle DER NUSSKNACKER, Ballett von Mauro de Candia, Musik von Peter I. Tschaikowsky, 19.30 bis 21.30 Uhr, Einführung: 19.00 Uhr DER NUSSKNACKER, Ballett von Mauro de Candia, Musik von Peter I. Tschaikowsky, 19.30 bis 21.30 Uhr, Einführung: 19.00 Uhr 15 DONNERSTAG Kongress am Park 5 MONTAG brechtbühne, Wiederaufnahme Großes Haus ENDSTATION SEHNSUCHT, von Tennessee Williams, 19.30 bis 22.00 Uhr PÜNKTCHEN UND ANTON nach Erich Kästner, 9.00 bis 10.30 Uhr und 11.15 bis 12.45 Uhr Konzertsaal Universität Augsburg IDOMENEO, von Wolfgang Amadeus Mozart, konzertante Aufführung, 19.00 bis 21.30 Uhr FÜHRUNG ZUR SANIERUNG, Treffpunkt Pforte Großes Haus, 19.00 Uhr 7 MITTWOCH Schwabenhalle TOSCA, von Giacomo Puccini, 19.30 bis 22.15 Uhr, Einführung: 19.00 Uhr Kongress am Park PÜNKTCHEN UND ANTON, nach Erich Kästner, 11.00 bis 12.30 Uhr 8 DONNERSTAG Kongress am Park PÜNKTCHEN UND ANTON nach Erich Kästner, 9.00 bis 10.30 Uhr und 11.15 bis 12.45 Uhr 9 FREITAG Schwabenhalle TOSCA, von Giacomo Puccini, 19.30 bis 22.15 Uhr, Einführung: 19.00 Uhr hoffmannkeller QUICK AND DIRTY, 22.30 Uhr 10 SAMSTAG brechtbühne, Premiere (R)EVOLUTION, Ballette von M. Schröder, K. Pastor, L. Devos und D. Dumais, 19.30 Uhr 11 SONNTAG Schwabenhalle TOSCA, von Giacomo Puccini, 19.30 bis 22.15 Uhr, Einführung: 19.00 Uhr 16 FREITAG brechtbühne ENDSTATION SEHNSUCHT, von Tennessee Williams, 19.30 bis 22.00 Uhr Schwabenhalle Konzertsaal Universität Augsburg 8 SONNTAG IDOMENEO, von Wolfgang Amadeus Mozart, konzertante Aufführung, 19.30 bis 22.00 Uhr brechtbühne 29 DONNERSTAG brechtbühne (R)EVOLUTION, Ballette von M. Schröder, K. Pastor, L. Devos und D. Dumais, 19.30 Uhr PÜNKTCHEN UND ANTON, nach Erich Kästner, 9.00 bis 10.30 Uhr und 11.15 bis 12.45 Uhr 9 MONTAG TOCCATEN UND TÄNZE, 4. Sinfoniekonzert, 20.00 Uhr, Blick in die musikalische Werkstatt: 19.10 Uhr OSCAR, von Claude Magnier, 19.30 Uhr 31 SAMSTAG Großes Haus brechtbühne FÜHRUNG ZUR SANIERUNG, Treffpunkt Pforte Großes Haus, 19.00 Uhr OSCAR, von Claude Magnier, 19.00 Uhr 10 DIENSTAG JANUAR 1 SONNTAG GESCHICHTE DES WALZERS, Neujahrskonzert, 20.00 Uhr Kongress am Park GIFT. EINE EHEGESCHICHTE, von Lot Vekemans, 19.00 bis 20.30 Uhr Kongress am Park brechtbühne DER NUSSKNACKER, Ballett von Mauro de Candia, Musik von Peter I. Tschaikowsky, 19.30 bis 21.30 Uhr, Einführung: 19.00 Uhr hoffmannkeller brechtbühne Kongress am Park Schwabenhalle WEISSE ROSE, von Udo Zimmermann, 15.00 bis 16.15 Uhr, Einführung: 14.30 Uhr 30 FREITAG 22 DONNERSTAG GRAND SLAM, Gastspiel, 20.30 Uhr OSCAR, von Claude Magnier, 19.30 Uhr 2 MONTAG Stadthalle Gersthofen GESCHICHTE DES WALZERS, Neujahrskonzert, 19.30 Uhr Kongress am Park TOCCATEN UND TÄNZE, 4. Sinfoniekonzert, 20.00 Uhr, Blick in die musikalische Werkstatt: 19.10 Uhr 11 MITTWOCH brechtbühne OSCAR von Claude Magnier, 19.30 Uhr Kongress am Park PÜNKTCHEN UND ANTON, nach Erich Kästner, 11.00 bis 12.30 Uhr 12 DONNERSTAG 3 DIENSTAG DER NUSSKNACKER, Ballett von Mauro de Candia, Musik von Peter I. Tschaikowsky, 19.30 bis 21.30 Uhr, Einführung: 19.00 Uhr 23 FREITAG 17 SAMSTAG Kongress am Park Schwabenhalle PÜNKTCHEN UND ANTON, nach Erich Kästner, 9.00 bis 10.30 Uhr 4 MITTWOCH PÜNKTCHEN UND ANTON, nach Erich Kästner, 9.00 bis 10.30 Uhr und 11.15 bis 12.45 Uhr 13 FREITAG TOSCA von Giacomo Puccini, 19.30 bis 22.15 Uhr, Einführung: 19.00 Uhr Kongress am Park GESCHICHTE DES WALZERS, Neujahrskonzert, 20.00 Uhr 25 SONNTAG brechtbühne hoffmannkeller brechtbühne IF DOGS RUN FREE (UA), von Thomas Prazak, Annalena Maas und Dominik Scherer, 20.30 bis 21.30 Uhr OSCAR, von Claude Magnier, 19.00 Uhr (R)EVOLUTION, Ballette von M. Schröder, K. Pastor, L. Devos und D. Dumais, 19.30 Uhr 26 MONTAG 5 DONNERSTAG brechtbühne WEISSE ROSE, von Udo Zimmermann, 19.30 bis 20.45 Uhr, Einführung: 19.00 Uhr Kongress am Park brechtbühne DIE GEIERWALLY, von Wilhelmine von Hillern, 19.30 bis 21.00 Uhr 14 SAMSTAG brechtbühne brechtbühne (R)EVOLUTION, Ballette von M. Schröder, K. Pastor, L. Devos und D. Dumais, 19.00 Uhr DAS GROSSE WUNDENLECKEN (UA) von Gerasimos Bekas, 19.30 bis 21.00 Uhr (R)EVOLUTION, Ballette von M. Schröder, K. Pastor, L. Devos und D. Dumais, 19.30 Uhr 18 SONNTAG Kongress am Park Kongress am Park Kongress am Park brechtbühne PÜNKTCHEN UND ANTON, nach Erich Kästner, 15.00 bis 16.30 Uhr und 18.00 bis 19.30 Uhr PÜNKTCHEN UND ANTON, nach Erich Kästner, 17.00 bis 18.30 Uhr PÜNKTCHEN UND ANTON, nach Erich Kästner, 15.00 bis 16.30 Uhr 27 DIENSTAG 6 FREITAG brechtbühne brechtbühne MAX GOLDT, Lesung alter und neuer Texte, Gastspiel, 19.30 Uhr OSCAR, von Claude Magnier, 19.00 Uhr Großes Haus FÜHRUNG ZUR SANIERUNG, Treffpunkt Pforte Großes Haus, 15.00 Uhr (R)EVOLUTION, Ballette von M. Schröder, K. Pastor, L. Devos und D. Dumais, 19.00 Uhr Schwabenhalle hoffmannkeller, Wiederaufnahme TOSCA, von Giacomo Puccini, 15.00 bis 17.45 Uhr, Einführung: 14.30 Uhr GIFT. EINE EHEGESCHICHTE, von Lot Vekemans, 20.30 bis 22.00 Uhr brechtbühne 15 SONNTAG brechtbühne (R)EVOLUTION, Ballette von M. Schröder, K. Pastor, L. Devos und D. Dumais, 15.00 Uhr Ausgabe 32 | Dezember 2016 bis Februar 2017 THEATERZEITUNG 15 PRÄSE NTIERT VON BIS FEBRUAR 2017 15 SONNTAG 22 SONNTAG Probebühne 4, Intendanzgebäude brechtbühne GORDON UND TAPIR, von Sebastian Meschenmoser, 11.00 Uhr (R)EVOLUTION, Ballette von M. Schröder, K. Pastor, L. Devos und D. Dumais, 15.00 Uhr Kongress am Park PÜNKTCHEN UND ANTON, nach Erich Kästner, 15.00 bis 16.30 Uhr 16 MONTAG Kongress am Park PÜNKTCHEN UND ANTON, nach Erich Kästner, 9.00 bis 10.30 Uhr und 11.15 bis 12.45 Uhr Kongress am Park DIE FÜNF RÄUBER UND DAS GEHEIMNIS IM SACK, 2. Familienkonzert, 11.00 Uhr 25 MITTWOCH MAN-Museum ZUKUNFT(S)MUSIK, 20.00 Uhr 17 DIENSTAG 26 DONNERSTAG brechtbühne, zum letzten Mal brechtbühne DAS GROSSE WUNDENLECKEN (UA), von Gerasimos Bekas, 19.30 bis 21.00 Uhr GRAND SLAM, Gastspiel, 20.30 Uhr Kongress am Park, zum letzten Mal PÜNKTCHEN UND ANTON, nach Erich Kästner, 9.00 bis 10.30 Uhr und 11.15 bis 12.45 Uhr hoffmannkeller, Premiere DER TRAUM EINES LÄCHERLICHEN MENSCHEN, von Fjodor M. Dostojewskij, 20.30 Uhr FEBRUAR 1 MITTWOCH Schwabenhalle TOSCA, von Giacomo Puccini, 19.30 bis 22.15 Uhr, Einführung: 19.00 Uhr 7 DIENSTAG brechtbühne, Premiere B FAUST, von Johann Wolfgang von Goethe, 19.30 Uhr 8 MITTWOCH brechtbühne 2 DONNERSTAG FAUST, von Johann Wolfgang von Goethe, 19.30 Uhr 17 FREITAG 3 FREITAG GRAND SLAM, Gastspiel, 20.30 Uhr brechtbühne Schwabenhalle, zum letzten Mal 10 FREITAG DER NUSSKNACKER, Ballett von Mauro de Candia, Musik von Peter I. Tschaikowsky, 19.30 bis 21.30 Uhr, Einführung: 19.00 Uhr brechtbühne ENDSTATION SEHNSUCHT, von Tennessee Williams, 19.30 bis 22.00 Uhr (R)EVOLUTION, Ballette von M. Schröder, K. Pastor, L. Devos und D. Dumais, 19.30 Uhr 4 SAMSTAG hoffmannkeller, Premiere AUERHAUS, nach Bov Bjerg, 20.30 Uhr brechtbühne brechtbühne OSCAR, von Claude Magnier, 19.30 Uhr OSCAR, von Claude Magnier, 19.30 Uhr 20 FREITAG 28 SAMSTAG brechtbühne, zum letzten Mal brechtbühne TOSCA, von Giacomo Puccini, 19.30 bis 22.15 Uhr, Einführung: 19.00 Uhr WEISSE ROSE, von Udo Zimmermann, 19.30 bis 20.45 Uhr, Einführung: 19.00 Uhr OSCAR, von Claude Magnier, 19.30 Uhr 5 SONNTAG brechtbühne hoffmannkeller hoffmannkeller 21 SAMSTAG IF DOGS RUN FREE (UA), von Thomas Prazak, Annalena Maas und Dominik Scherer, 20.30 bis 21.30 Uhr DER TRAUM EINES LÄCHERLICHEN MENSCHEN, von Fjodor M. Dostojewskij,19.00 Uhr GIFT. EINE EHEGESCHICHTE, von Lot Vekemans, 20.30 bis 22.00 Uhr hoffmannkeller GIFT. EINE EHEGESCHICHTE, von Lot Vekemans, 20.30 bis 22.00 Uhr Großes Haus FÜHRUNG ZUR SANIERUNG, Treffpunkt Pforte Großes Haus, 15.00 Uhr IDOMENEO, von Wolfgang Amadeus Mozart, konzertante Aufführung, 19.30 bis 22.00 Uhr FAUST, von Johann Wolfgang von Goethe, 19.30 Uhr Schwabenhalle, zum letzten Mal 18 SAMSTAG Großes Haus FÜHRUNG ZUR SANIERUNG, Treffpunkt Pforte Großes Haus, 15.00 Uhr hoffmannkeller 11 SAMSTAG AUERHAUS, nach Bov Bjerg, 20.30 Uhr brechtbühne 19 SONNTAG (R)EVOLUTION, Ballette von M. Schröder, K. Pastor, L. Devos und D. Dumais, 19.30 Uhr brechtbühne DIE GEIERWALLY, von Wilhelmine von Hillern, 15.00 bis 16.30 Uhr Kongress am Park, Premiere OTELLO, von Giuseppe Verdi, 19.00 Uhr 12 SONNTAG MAN-Museum PINOCCHIO, Familienkonzert, 11.00 Uhr 20 MONTAG brechtbühne FAUST, von Johann Wolfgang von Goethe, 19.00 Uhr 6 MONTAG 15 MITTWOCH 29 SONNTAG Großes Haus brechtbühne Goldener Saal FÜHRUNG ZUR SANIERUNG, Treffpunkt Pforte Großes Haus, 19.00 Uhr ENDSTATION SEHNSUCHT, von Tennessee Williams, 19.30 bis 22.00 Uhr EINE STUNDE FÜR STREICHER, Sonderkonzert, 11.00 Uhr hoffmannkeller brechtbühne brechtbühne, Premiere A Konzertsaal Universität Augsburg ENDSTATION SEHNSUCHT, von Tennessee Williams, 19.30 bis 22.00 Uhr 9 DONNERSTAG DER NUSSKNACKER, Ballett von Mauro de Candia, Musik von Peter I. Tschaikowsky, 19.30 bis 21.30 Uhr, Einführung: 19.00 Uhr 27 FREITAG (R)EVOLUTION, Ballette von M. Schröder, K. Pastor, L. Devos und D. Dumais, 19.30 Uhr brechtbühne DER TRAUM EINES LÄCHERLICHEN MENSCHEN, von Fjodor M. Dostojewskij, 20.30 Uhr Schwabenhalle 19 DONNERSTAG brechtbühne 16 DONNERSTAG brechtbühne AUERHAUS, nach Bov Bjerg, 11.00 Uhr 21 DIENSTAG Tennessee Williams’ „Endstation Sehnsucht“ feiert am 15. Dezember 2016 Wiederaufnahme in der brechtbühne. Foto: Kai Wido Meyer Kongress am Park OTELLO, von Giuseppe Verdi, 19.30 Uhr Ab Dezember wieder für einige Termine in der Schwabenhalle: Giacomo Puccinis „Tosca“. Foto: A.T. Schaefer 16 Ausgabe 32 | Dezember 2016 und Februar 2017 THEATERZEITUNG BESCHWINGT INS NEUE JAHR T ZER Geschichte des Walzers beim Neujahrskonzert der Augsburger Philharmoniker am 1. und 3. Januar 2017 im Kongress am Park sowie am 2. Januar in der Stadthalle Gersthofen KON alzer – bei diesem Wort denken wohl die meisten an Johann Strauss und Walzer wie An der schönen blauen Donau, Kaiserwalzer oder Geschichten aus dem Wiener Wald. Die Augsburger Philharmoniker und GMD Domonkos Héja beginnen ihr Neujahrskonzert unter dem Motto Geschichte des Walzers aber nicht mit dem „Walzerkönig“, sondern stellen das Menuett an W den Anfang, den höfischen Tanz im Dreiertakt, der bis zum Ende des 18. Jahrhunderts europaweit die Tanzsäle beherrschte. Im Zuge der Aufklärung verloren die höfischen Tänze zunehmend an Bedeutung, und mit dem beginnenden 19. Jahrhundert wurde das Menuett abgelöst vom volkstümlichen Walzer, der sich in rasender Geschwindigkeit zum beliebtesten Tanz Europas entwickelte. Die Augsburger Philharmoniker erwecken im Neujahrskonzert die Geschichte des Walzers zum Leben. Foto: Nik Schölzel Kein Wunder, dass die Produktion tanzbarer Walzer exponentiell wuchs: Je rund 150 Walzer komponierten allein Johann Strauss Vater und Sohn sowie Joseph Lanner und schufen damit den berühmten Wiener Walzer. Die Klassiker Das Leben ein Tanz, die Schönbrunner und der MorgenblätterWalzer werden beim Neujahrskonzert zu hören sein. Mehr als nur ein Tanz Mit dem Wiener Walzer endet die Geschichte aber keineswegs. Die auf Strauss und Co. folgenden Komponistengenerationen haben den beliebten Tanz weiterentwickelt und in unterschiedlichsten Zusammenhängen auftauchen lassen. So löste sich der Walzer bald von seiner Funktion als Gesellschaftstanz und fand seinen Weg auf die Konzertbühnen, wurde in Opern und, als zumeist hochartifizieller Tanzwalzer, in Balletten aufgegriffen. Der zweite Teil des Neujahrskonzerts widmet sich diesem Erscheinungsbild des Walzers. Angefangen mit den Walzern aus Richard Strauss’ Oper Der Rosenkavalier geht es über die elegant-raffinierten Konzertwalzer Les bosquets de Cythère von Jean Françaix hin zu dem Hochzeitswalzer aus Ernö Dohnányis Pantomime Der Schleier der Pierrette. Die letzte Komposition des Konzerts schließt den Kreis zum ersten Teil: Maurice Ravels La Valse konzipierte der Komponist 1919 für den Choreografen Sergei Djagilew als „Apotheose des Wiener Walzers“. us Geschichte des Walzers Neujahrskonzert 1. und 3. Januar 2017, 20.00 Uhr, Kongress am Park 2. Januar 2017, 19.30 Uhr, Stadthalle Gersthofen Programm: Werke von Leopold und Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Strauss Vater und Sohn, Joseph Lanner, Richard Strauss, Ernö Dohnányi, Jean Françaix und Maurice Ravel Mitwirkende: Augsburger Philharmoniker Domonkos Héja, Dirigent REISE IN DAS MORGENLAND T ZER KON EDUCATION Die fünf Räuber und das Geheimnis im Sack beim 2. Familienkonzert am 22. Januar 2017 im Kongress am Park n der großen, weiten Wüste hat es eine Räuberbande nicht leicht. Und ein Räuberbandenhauptmann erst recht nicht. Ständig erwarten die anderen Räuber etwas Großes von ihrem Anführer: einen schlauen Plan, einen mutigen Überfall, kostbare Beute. Aber in letzter Zeit läuft’s einfach nicht. Als der Räuberhauptmann bei seinem nächsten Überfall wieder nur einen alten Sack erbeutet, kommt es in der Bande zur Meuterei. Und dabei ahnen die Räuber nicht, dass sich genau in diesem alten Sack einer der größten Schätze des Morgenlandes befindet. Hinter dem noch dazu der grausame Sultan her ist . . . Der Schauspieler und Sprecher Arno Friedrich erzählt die witzige und lehrreiche Geschichte von der chaotischen Räuberbande zu Nikolai Rimski-Korsakows Schehe- I razade. Die sinfonische Dichtung über eine Erzählung aus Tausendundeiner Nacht lässt mit ihren orientalischen Klängen das Morgenland vor dem inneren Auge erstehen. Für Familien und Kinder ab fünf Jahren. us Die fünf Räuber und das Geheimnis im Sack 2. Familienkonzert 22. Januar 2017, 11.00 Uhr, Kongress am Park Eine Produktion des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks Text: Katharina Neuschaefer Illustration: Martin Fengel Musikauswahl und Regie: Leonhard Huber Mitwirkende: Arno Friedrich, Sprecher Augsburger Philharmoniker Lancelot Fuhry, Dirigent Optisch wird die Geschichte der Räuberbande durch Martin Fengels Illustrationen begleitet. Bild: Martin Fengel THEATERZEITUNG 17 Ausgabe 32 | Dezember 2016 bis Februar 2017 NEUE KLÄNGE IM MAN-MUSEUM Die Augsburger Philharmoniker präsentieren im Rahmen der Reihe Zukunft(s)musik am 25. Januar 2017 Kompositionen von Herrmann, André und Murail N ach Georg Friedrich Haas’ In vain widmen sich die Augsburger Philharmoniker in dieser Spielzeit in der Reihe Zukunft(s)musik drei musikalischen Kommentaren: Arnulf Herrmanns Fiktive Tänze kommentieren klassische Tanzformen und lassen sie gleichsam kalkuliert aus dem Ruder laufen. AZ entstand 2013 für eine szenische Aufführung von Franz Schuberts Winterreise mit Bariton Georg Nigl und Pianist Andreas Staier, der das Ensemble intercontemporain Mark Andrés Komposition als Kommentar und Kontrapunkt entgegensetzte. Légendes urbaines, ebenfalls für das Ensemble intercontemporain komponiert, erklingt erstmalig in Deutschland. Erstmalig zu Gast Die Komposition setzt sich musikalisch mit New York auseinander. Ähnlich den Bildern einer Ausstellung schuf Murail musikalische Momentaufnahmen einer Großstadt, die vertraut und fremd zugleich ist. Der Basler Dirigent, Komponist und Schlagzeuger Thomas Herzog, Spezialist für zeitgenössische Musik, ist erstmalig KON ZER T bei den Augsburger Philharmonikern zu Gast. us Kommentare Zukunft(s)musik 25. Januar 2017, 20.00 Uhr, MAN-Museum Arnulf Herrmann (*1968): Fiktive Tänze, Erster Band (2008) Mark André (*1964): AZ (2013) Tristan Murail (*1947): Légendes urbaines (2006, Deutsche Erstaufführung) Mitwirkende: Augsburger Philharmoniker Thomas Herzog, Dirigent Kommentiert mit der Komposition „AZ“ Schuberts „Winterreise“: Mark André. Foto: Katrin Schander EINE STUNDE FÜR STREICHER Sonderkonzert mit Ruth Killius und den Streichern der Augsburger Philharmoniker am 29. Januar 2017 im Goldenen Saal N ach Eine Stunde Sturm und Drang und Eine Stunde Mozart stehen im diesjährigen Sonderkonzert im Goldenen Saal die Streichinstrumente im Mittelpunkt. Felix Mendelssohn Bartholdy komponierte im Alter von nur zwölf bis vierzehn Jahren zwölf Streichersinfonien. Während die frühe Sinfonia Nr. 2 noch der (Früh-)Klassik Carl Philipp Emanuel Bachs, Joseph Haydns und Wolfgang Amadeus Mozarts verhaftet ist, zeigt die zehnte Sinfonia den 14-Jährigen bereits als selbstständigen Komponisten mit einer eigenen Klangvorstellung. Franz Schuberts ArpeggioneSonate setzte einem Instrument, das sicher direkt in Vergessenheit geraten wäre, ein Denkmal: der Arpeggione, eine Kreuzung aus Gitarre und Cello, vermochte kaum Musiker für sich zu begeistern. Schuberts Sonate wird seither von Cellisten, Bratschisten und Violinisten gespielt und erklingt beim Konzert im Goldenen Saal in einer Bearbeitung für Viola und Streichorchester, neben Paul Hindemiths ergreifendem musikalischen Nachruf auf den verstorbenen König George V., die Trauermusik. us Eine Stunde für Streicher Sonderkonzert 29. Januar 2017, 11.00 Uhr, Goldener Saal Felix Mendelssohn Bartholdy: Sinfonia Nr. 10 h-Moll Paul Hindemith: Trauermusik Franz Schubert: ArpeggioneSonate, bearbeitet für Viola und Streichorchester Felix Mendelssohn Bartholdy: Sinfonia Nr. 2 D-Dur Mitwirkende: Artist in Residence Ruth Killius, Viola Augsburger Philharmoniker Lancelot Fuhry, Dirigent KON ZER T Im Sonderkonzert am 29. Januar stehen die Streichinstrumente im Mittelpunkt. Foto: Nik Schölzel LÜGEN HABEN LANGE NASEN Pinocchio besucht am 5. Februar 2017 beim Familienkonzert das MAN-Museum „W as war denn das? Hatte ihm jetzt das Püppchen zugezwinkert? Gepetto traute seinen Augen nicht: ,Du Frechdachs, du!‘ ,Stimmt . . . Papa!‘ Und die Holzpuppe war plötzlich lebendig, sprang auf, streckte die Zunge raus und rannte aus dem Haus.“ Seit mehr als hundert Jahren begeistert Pinocchio kleine und große Leseratten. Der kleine Holzjunge hält seinen „Papa“ Gepetto ganz schön auf Trab: Die Schulbücher, für die der arme Tischler seinen Winter- mantel verkauft hat, bringt Pinocchio zurück, um mit seinen vermeintlichen neuen Freunden, dem Fuchs und dem Kater, ins Kino anstatt in die Schule zu gehen – und schon beginnt eine Reise voller Gefahren und Abenteuer. Die Sprecherin Katja Schild erzählt die Geschichte der zum Leben erwachten Holzpuppe, deren Nase mit jeder Lüge länger und länger wird. Begleitet wird sie dabei von den Augsburger Philharmonikern unter der musikalischen Leitung von Katsiaryna Ihnatsyeva-Cadek. us Pinocchio Familienkonzert 5. Februar 2017, 11.00 Uhr, MAN-Museum Ein Kinder-Melodram für Sprecher und Orchester von Martin Bärenz (Musik) und Herbert Feuerstein (Text) nach Carlo Collodi Mitwirkende: Katja Schild, Sprecherin Augsburger Philharmoniker Katsiaryna IhnatsyevaCadek, Dirigentin KON ZER T Bereits im Oktober sorgten die Augsburger Philharmoniker mit ihrem Familienkonzert „Eine musikalische Weltreise“ für beste Stimmung im MAN-Museum. Foto: Melanie Perkl, MAN 18 THEATERZEITUNG Ausgabe 32 | Dezember 2016 und Februar 2017 1001 TÖNE MEHR MUSIK! in der Winterzeit W Farbige Klangpartituren: Schüler notieren ihre Komposition. Foto: MEHR MUSIK! enn der Musikant aus dem Schwabenland zu Gast ist, der Postbote auf Türkisch begrüßt wird, das russische Krokodil Gena Geburtstag feiert, oder die Kinder mit einem Lied aus Kamerun zum Tanz eingeladen werden – dann wurde das Radio Vielfalt angeschaltet! Am 31. Januar 2017 ist es wieder soweit: Das Radio Vielfalt-Mitsingkonzert im Kulturhaus abraxas lädt alle Grundschüler ab der 2. Klasse zum Mitsingen und Mitgestalten des Konzerts ein! Begleitet werden die Kinder vom Radio Vielfalt-Ensemble, einer kunterbunten Truppe, die aus Musikern aller Herkunftsländer der Lieder besteht. Sie musizieren auf vielfältigen Instrumenten: Vom Akkordeon bis zum Fagott, vom Tischharmonium bis zum Dudelsack ist alles dabei. Sie haben Lust mit Ihrer Klasse eine besondere Aufgabe im Konzert zu übernehmen? Sie möchten Ihre Klasse vorab auf das Konzert vorbereiten? Melden Sie sich gerne. Es genügt eine einfache Email an [email protected]. Mozartfeschtle Am 5. Februar 2017 feiert Augsburg erstmals ein Mozartfeschtle mit Aktionen und Konzerten für Menschen aller Altersgruppen. Mozarts Musik hören und dabei kleine Klangerzeuger bauen – das bietet MEHR MUSIK! allen Kindern von sechs bis zehn Jahren mit dem Workshop „Von Strohlhalmtröten und Kronkorenrasseln“ von 13.30 bis 15.30 Uhr im Grandhotel Cosmopolis. Ende Januar beginnt dann die nächste Runde der KlangSchule: Vier Schulklassen erarbeiten über einen Zeitraum von einem Vierteljahr gemeinsam mit den MEHR MUSIK!-Vermittlern ihre ganz eigenen Gruppenkompositionen, die sie zum Abschluss in einem großen Konzert aufführen. Das Thema der nächsten KlangSchule lautet Spurensuche. Wenn Sie Interesse haben, mit Ihrer Klasse an diesem Angebot teilzunehmen, melden Sie sich gerne per Email an [email protected]! Ute Legner O Info Nähere Informationen zum Angebot von MEHR MUSIK! finden Sie auf der Webseite www.mehrmusik-augsburg.de und unter facebook.com/ mehrmusik.augsburg MEHR MUSIK! wird dankenswerterweise gefördert durch die Stadtsparkasse Augsburg. „MUTIG BEKENNEN, FRIEDLICH STREITEN“ Das Veranstaltungsjahr zu 500 Jahren Reformation A m 31. Oktober 1517 veröffentlichte Martin Luther seine 95 Thesen. Harte Auseinandersetzungen, mutige Bekenntnisse, aber auch blutige Kriege in Europa folgten. Die Reformation revolutionierte nicht nur Kirche und Theologie. Sie beeinflusste Musik und Kunst, Wirtschaft und Soziales, Sprache, Recht und Politik. 2017 wird weltweit das 500-jährige Jubiläum der Reformation begangen. Viele Fragen sind bis heute aktuell: Wie gehe ich mit anderen Standpunkten um? Welche Werte habe ich? Wie ist das Verhältnis von persönlichem Bekenntnis und gesellschaftlichem Frieden? Sie stehen im Mittelpunkt des Veranstaltungsjahres unter dem Motto „Mutig bekennen – friedlich streiten“, das unter anderem zum Jahrestag des Augsburger Bekenntnisses – Confessio Augustana – am 25. Juni 2017 die Lange Nacht der Freiheit begeht. Vortrag von Christian Wulff Zu Jahresbeginn, am 25. Januar 2017, ist Christian Wulff, Bundespräsident a.D., mit einem Vortrag zu Gast: Demokratie braucht persönliche Bekenntnisse: Damit Zusammenleben gelingt! Mona Rother Save the dates unter www.reformation2017 augsburg.de Unter dem Motto „Mutig bekennen, friedlich streiten“ feiert die Stadt Augsburg das Reformations-Jubiläum mit einem abwechslungsreichen Programm. Grafik: Friedensbüro Stadt Augsburg THEATERZEITUNG 19 Ausgabe 32 | Dezember 2016 bis Februar 2017 „ÄNDERE DIE WELT, SIE BRAUCHT ES“ Das Brechtfestival 2017 von 3. bis 12. März in Augsburg „W ir brauchen keine Kulturverteidigung. Lieber geil angreifen, kühn, totalitär, roh, kämpferisch und lustig, so muss geschrieben werden, so wie der heftig denkende Mensch lebt.“ (Rainald Goetz, Subito). Ganz im Sinne des heftig denkenden Menschen, der Bertolt Brecht war, gibt der neue künstlerische Leiter Patrick Wengenroth dem Brechtfestival Augsburg (3. bis 12. März 2017) eine veränderte Ausrichtung. Das Programm konfrontiert den Dich- ter mit aktuellen Debatten und setzt sein politisches Denken und seine Theaterästhetik in Bezug zu den Erosionsphänomenen, Kulturkrisen und brennenden gesellschaftlichen Fragen der Gegenwart. Das Festival Eröffnet wird das Brechtfestival 2017 am 3. März mit einer Eigenproduktion – ein Novum: Auf dem Gaswerk-Areal in Augsburg inszeniert Selçuk Cara Brechts umstrittenes Lehrstück Die Maßnahme, aus dem auch das Festivalmotto „Ändere die Welt, sie braucht es.“ stammt. Die Berliner Inklusionstheatergruppe RambaZamba und die Schauspielerin Eva Mattes kommen mit der Produktion Der gute Mensch von Downtown nach Augsburg. Eine Brechtwerkstatt zum Thema „Chauvinismus-Feminismus“ untersucht theoretisch und auf der Bühne, wie sich dieses Thema in Brechts Werk und in unserer Gesellschaft darstellt. Zu Gast ist unter anderem die ALLES MOZART Weltklasse zu Gast in der Mozartstadt A m 18. Dezember 2016 lädt die Deutsche Mozart-Gesellschaft gemeinsam mit dem Mozartbüro zu einem Weihnachtskonzert der Spitzenklasse ein: Die weltberühmte Akademie für Alte Musik Berlin ist zu Gast im Kleinen Goldenen Saal und spielt bekannte Werke von Leopold und Wolfgang Amadeus Mozart sowie Beethoven (Tickets unter www.mozartgesellschaft.de). Ein Wiedersehen mit der AKAMUS gibt es dann mit Star-Sopranistin Robin Johannsen am 4. Februar 2017 mit einem Bach & Italien-Programm, bevor am 5. Februar 2017 viele lokale Künstler und Ensembles aus Augsburg beim ersten „Mozartfeschtle“ mit verschiedenen Konzerten, Workshops und Aktionen zeigen, was in der Mozartstadt steckt. Ab Ende November läuft zudem der Vorverkauf für das Deutsche Mozartfest 2017 von 19. bis 28. Mai, bei dem die Klassik- und Jazz-Weltelite in Augsburg zu Gast sein wird. Informationen zu Programm und Tickets gibt es auf der neu gestalteten Homepage der Deutschen Mozartstadt. Simon Pickel I Weitere Infos im Internet www.mozartstadt.de britische Feministin Laurie Penny. Und Festivalleiter Patrick Wengenroth wird die BrechtRevue Die Welt ist: schlecht! Und ich bin: Brecht! inszenieren und selber als Bertolt Brecht auf der Bühne stehen. Das vollständige Programm mit Theater-, Film-, Literatur-, Musik- und Diskussionsveranstaltungen geht am 21. Januar 2017 in den Vorverkauf. Maren Dey I Weitere Infos im Internet www.brechtfestival.de 20 Ausgabe 32 | Dezember 2016 und Februar 2017 THEATERZEITUNG DAS INNOVATIVE SYSTEMPOLSTERMÖBEL DER 1000 MÖGLICHKEITEN. JETZT NEU: Planen Sie Ihr LIPARI-Wunschsofa in 3D lipari 3D-ModellAnsichtsplanung ! NEleEktrU ische Relax-Funktion ement in jedes Sofael integrierbar! • Animation aller Bezüge (über 900 Stoffe/Leder) • alle Fußformen & Armlehnen simulierbar • Relaxfunktion darstellbar • Ihr Wunschsofa fotorealistisch darstellbar 8 6 3 1 6 F R I E D B E R G A u g s b u r g e r S t r a ß e 1 1 - 1 5 • Te l e f o n 08 21 / 6 0 0 6 - 0 Friedberg • Parsdorf • Weiterstadt • Nürnberg • Mannheim • Frankfurt • Stuttgart 161877