Grundlagen von Datenbanken und Informationssystemen

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Anwendersoftware (AS)
Grundlagen von Datenbanken und
Informationssystemen
Kapitel
p
1:
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Holger Schwarz
Wintersemester 2009/10
Teile zu diesem Folienskript beruhen auf einer ähnlichen Vorlesung, gehalten von Prof. Dr. T. Härder am
Fachbereich Informatik der Universität Kaiserslautern und Prof. Dr. N. Ritter am Fachbereich Informatik der
Universität Hamburg. Für dieses Skriptum verbleiben alle Rechte (insbesondere für Nachdruck) bei den
Autoren.
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Übersicht
• Information – was ist das?
• Datenbanksysteme
ƒ Motivation
ƒ Grundbegriffe
db
ff
ƒ Klassifikation
• Informationssysteme
ƒ Grundbegriffe
ƒ Beispiele
© Prof. Dr. B. Mitschang, Dr. H. Schwarz, Universität Stuttgart
2
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Was ist Information?
• Erklärungsversuche (philosoph., techn., pragmat.):
ƒ N
N. Wiener: "Information
Information ist Information,
Information weder Materie noch Energie.
Energie Kein
Materialismus, der dies nicht berücksichtigt, kann heute überleben."
ƒ Information für den Menschen über seine Umwelt:
Information setzt den Menschen über seine Außenwelt in Kenntnis,
Kenntnis
ist also der „Stoff“, der Erkenntnis ermöglicht.
ƒ Informationstheorie nach C. E. Shannon:
Statistischer Informationsbegriff (Entropie einer Nachrichtenquelle)
ƒ Information und Nachricht:
Die übermittelte Nachricht ist dann von Bedeutung,
wenn wir eine Abbildung kennen,
kennen die sie mittels einer
Interpretationsvorschrift auf eine Information abbildet.
Resignierende Aussage von F. L. Bauer und G. Goos, 1982:
Die Definition des Begriffes „Information“ ist nicht möglich.
Jeder Versuch dazu setzt ähnliche Begriffe voraus,
beispielsweise
p
„Wissen“
„
oder „„Kommunikation“.
Diese Definition wäre damit zyklisch.
© Prof. Dr. B. Mitschang, Dr. H. Schwarz, Universität Stuttgart
3
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Information
•
Pragmatisch: Informationsbegriff nach DIN
Wissen über
Obj kt
Objekte
Information
Wissen über
Obj kt
Objekte
Informationsverarbeitung
durch Menschen
Darstellung von
Information
f
i
Daten
© Prof. Dr. B. Mitschang, Dr. H. Schwarz, Universität Stuttgart
Information
Interpretation
von Daten
Datenverarbeitung
Daten
4
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Information
•
Pragmatisch: Informationsbegriff nach DIN
Wissen über
Obj kt
Objekte
Information
Darstellung von
Information
Wissen über
Obj kt
Objekte
Informationsverarbeitung
durch Menschen
Information
Interpretation
von Daten
Datenverarbeitung
Daten Welt der nicht-interpretierten
Daten
Objektive
Daten
© Prof. Dr. B. Mitschang, Dr. H. Schwarz, Universität Stuttgart
5
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Information
•
Pragmatisch: Informationsbegriff nach DIN
Wissen über
O
Objekte
Wissen über
O
Objekte
Information:
Welt der bewerteten
Daten
Informationsverarbeitung
Information Subjektive
Information
durch Menschen
Darstellung von
Information
Interpretation
von Daten
Datenverarbeitung
Daten Welt der nicht-interpretierten
Daten
Objektive
Daten
© Prof. Dr. B. Mitschang, Dr. H. Schwarz, Universität Stuttgart
6
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Übersicht
• Information – was ist das?
• Datenbanksysteme
ƒ Motivation
ƒ Grundbegriffe
db
ff
ƒ Klassifikation
• Informationssysteme
ƒ Grundbegriffe
ƒ Beispiele
© Prof. Dr. B. Mitschang, Dr. H. Schwarz, Universität Stuttgart
7
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Nutzung von Dateisystemen
Dateisystem
y
• Permanente Datenhaltung innerhalb von BS-Dateien
• Betriebssystem/Dateisystem bietet Funktionen für
ƒ Erzeugen / Löschen von Dateien
ƒ Zugriffsmöglichkeiten auf Blöcke/Sätze der Datei
ƒ einfache
i f h Operationen
O
ti
zum Lesen/Ändern/Einfügen/Löschen
L
/Ä d /Ei fü
/Lö h von
Sätzen (dynamisches Wachstum)
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8
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Nutzung von Dateisystemen
•
Probleme/Nachteile
ƒ Wiederholte Speicherung gleicher
Daten Î Redundanz
- Integritätsprobleme und erhöhter
Speicherplatzbedarf
h l b d f
ƒ Verantwortung des Programmierers für
- Integrität und Sicherheit der Daten
- Effizienz des Zugriffs
ƒ Bindung von Datenstrukturen an
Programmstrukturen
ƒ Lösung
Lö
gleicher
l i h Aufgaben
A f b in
i allen
ll
Anwendungsprogrammen
- Speicherverwaltung,
Datenverwaltung
Datenverwaltung,
- Änderungsdienst, Retrieval,
Schutzfunktionen
Produktionsplanung
Verkauf
Rechnungswesen
AP
AP
AP
File
File
File
Produktinformationen
Î Annahmen: Alles bleibt stabil !
Alles geht gut !
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Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Datenbanksystem (DBS)
• Zentrales Hilfsmittel für Informationssysteme
Anwendungssysteme
DBS = DB + DBMS
Datenbanksysteme
Betriebssystem
• Eine Datenbank (DB)
Hardware
ƒ ist eine Sammlung
g gespeicherter
g p
Daten,,
die von Anwendungssystemen benötigt werden.
• Ein Datenbankverwaltungssystem (DBVS, engl. DBMS)
ƒ ist ein standardisiertes Softwaresystem zur Definition
Definition, Verwaltung
Verwaltung,
Verarbeitung und Auswertung der Daten in einer DB.
ƒ Es kann mittels geeigneter Parametrisierung an die speziellen
An end ngsbedü fnisse angepasst werden
Anwendungsbedürfnisse
e den
(hochgradig generisches System).
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10
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Datenbanken
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
große Datenmengen
einfache Handhabung
mächtige Auswertungsoperationen
Mehrbenutzerbetrieb
Datenunabhängigkeit
Anwendungsneutralität
explizite Integritätsbedingungen
Konsistenzüberwachung
Redundanzfreiheit
…
Produktionsplanung
Verkauf
Rechnungswesen
AP
AP
AP
D t b k
Datenbankverwaltungssystem
lt
t
File
File
File
Datenbanksystem
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11
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Datenmodell
• Ein Datenmodell legt
g Regeln
g
(Typen,
( yp , Operatoren,
p
,
Konsistenzbedingungen) fest, nach denen
•
•
die Objekte von DBs (für die Repräsentation beliebiger Miniwelten) erzeugt
und
verändert werden (Konstruktionsregeln für die Zustandsräume der Modelle)
können.
• Jedes DBS implementiert somit ein Datenmodell,
Datenmodell das die Art der
Datenstrukturen und generische Operationen zu deren Manipulation
bereitstellt.
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12
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
DBS und Datenmodelle
relationale DBS ((RDBMS))
hierarchische DBS
XML-DBS
Abteilung
Projekt
Mitarbeiter
Relationen/Tabellen
Datensätze
Hierarchie: Eltern/Kind-Beziehungen
/
g
objektorientierte DBS (ODBMS)
<Abteilung>
<Projekt>
<Mitarbieier>
…
</Mitarbeiter>
<Mitarbeiter>
…
</Mitarbeiter>
</Projekt>
<Projekt>
…
</Projekt>
</Abteilung>
Netzwerk-DBS
Abteilung
b l
Dokument
hierarchisch strukturierte
Elemente
Projekt
Datensätze
OWNER/MEMBER
Objekte u. Methoden
© Prof. Dr. B. Mitschang, Dr. H. Schwarz, Universität Stuttgart
13
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Umsätze und Marktanteile mit RDBMS 2006
Umsatz in Mrd. $
0,48 1,2
Marktanteil in %
3,2
3,2
0,49
3,2
2,6
7,9
21,1
17,4
7,1
IBM
Oracle
Microsoft
NCR Teradata
Sybase
Others
47,1
G
Gesamtmarkt:
t
kt 15
15,2
2M
Mrd.
d $ (13
(13,3
3 Mrd.
M d $ in
i 2005)
© Prof. Dr. B. Mitschang, Dr. H. Schwarz, Universität Stuttgart
Quelle: Gartner Data Quest, Juni 2007
14
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
DBS: Weitere Klassifikationskriterien
Anzahl der Nutzer
Einbenutzersysteme
allgemein/aufgabenspezifisch
Mehrbenutzersysteme
allgemein
aufgabenspezifisch
Anzahl der Rechner
zentrales DBMS
verteiltes DBMS
homogene DBMS
heterogene DBMS
Föderative DBMS (FDBMS)
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15
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Miniwelt – modellhafte Abbildung
• Begriff
g
‚Miniwelt‘:
Ein Datenbanksystem verwaltet Daten einer realen oder gedanklichen
Anwendungswelt. Diese Daten gehen aus Informationen hervor, die
stets aus den Sachverhalten und Vorgängen dieser Anwendungswelt
durch gedankliche Abstraktionen (Abbilder, Modelle) gewonnen
werden. Sie beziehen sich nur auf solche Aspekte des betrachteten
Weltausschnitts die für den Zweck der Anwendung relevant sind.
Weltausschnitts,
sind Ein
solcher Weltausschnitt wird auch als Miniwelt bezeichnet.
Weitere Bezeichnungen:
ƒ Diskurswelt
ƒ Universe of Discourse (UoD)
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16
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Datenbank und Miniwelt
• Vorgänge
g g und Sachverhalte werden als gedankliche
g
Abstraktionen
(Modelle) der Miniwelt erfasst und als Daten (Repräsentationen von
Modellen) in der Datenbank gespeichert.
• Daten beziehen sich nur auf solche Aspekte der Miniwelt
Miniwelt, die für die
Zwecke der Anwendung relevant sind.
• Eine DB ist integritätserhaltend (bedeutungstreu), wenn ihre Objekte
Modelle
d ll einer gegebenen
b
Miniwelt
l repräsentieren.
Datenbank (DB) als Abbildung einer Miniwelt
© Prof. Dr. B. Mitschang, Dr. H. Schwarz, Universität Stuttgart
17
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Datenbankschema
• Ein DB-Schema legt
g die Ausprägungen
p g g der Objekte
j
fest,, welche
die DB für eine bestimmte Miniwelt einnehmen kann
(Zustandsraum der Modelle einer Miniwelt)
• DB-Schema
DB S h
wird
i d im
i Verlauf
V l f des
d DB-Entwurfs
DB E
f ffestgelegt
l
• DB-Schema und Integritätsbedingungen werden vom DBMS
gespeichert (DB-Katalog)
(DB-Katalog).
• Beispiel: Universität
Vorlesung
VorlNr VorlTitel
Prüfer
Prüfung
VorlNr
MatrNr
Student
MatrNr Name
Datum
Semester PLZ
Note
Wohnort
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18
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Schema Evolution
Schema-Evolution
• Die Änderung
g des DB-Schemas bezeichnet man als SchemaEvolution.
• Notwendig, um DB an sich ändernde Anforderungen anzupassen.
• Beispiel: Universität
ƒ Für Studierende soll in Zukunft das Geburtsdatum gespeichert
werden.
werden
Vorlesung
VorlNr VorlTitel
Prüfer
Prüfung
VorlNr
MatrNr
Student
MatrNr Name
Vorlesung
VorlNr VorlTitel
Prüfer
Prüfung
Datum
Semester PLZ
Note
Wohnort
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VorlNr
MatrNr
Datum
Student'
MatrNr Name Semester PLZ
Note
Wohnort
GebDat
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Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Drei-Schema-Architektur
Drei
Schema Architektur nach ANSI
ANSI-SPARC
SPARC
Externe Ebene
Ext.
Ext.
Schema 1 . . . Schema n
DatenDefinition
Konzeptionelle Ebene
Konz. Schema
DatenDaten
Manipulation
Interne Ebene
Int. Schema
DatenAdministration
ANSI: American National Standards Institute, SPARC-Komitee:
Study Group on Database Management Systems
Systems, http://www
http://www.ansi.org
ansi org
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Quelle: [TK78]
20
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Drei-Schema-Architektur
Drei
Schema Architektur nach ANSI
ANSI-SPARC
SPARC
•
Abstraktionsebenen
Externe
Ebene
individuelle
Sichten
•••
Konzeptionelle
Ebene
gemeinschaftliche
Sicht
Interne
Ebene
b
Repräsentationssicht
h
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21
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Drei-Schema-Architektur
Drei
Schema Architektur nach ANSI
ANSI-SPARC
SPARC
•
Konzeptionelles Schema
ƒ (zeitvariante) globale Struktur; neutrale und redundanzfreie
Beschreibung in der Sprache eines spezifischen Datenmodells
•
Externes Schema
ƒ Definition von zugeschnittenen Sichten auf Teile des konzeptionellen
Schemas für spezielle Anwendungen (Benutzer)
ƒ Sichtenbildung
•
- Anpassung der Datentypen an die der Wirtssprache
((DBS
S ist
st „„multi-lingual“)
ut
gua )
- Zugriffsschutz
- Reduktion der Komplexität
Inte nes Schema
Internes
ƒ legt physische Struktur der DB fest (Satzformate, Zugriffspfade etc.)
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22
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Anfragesprachen und Schemaebene
• Data Definition Language
g g (DDL)
(
)
ƒ Festlegung des konzeptionellen DB-Schemas
• Storage Definition Language (SDL)
ƒ Festlegung des internen DB-Schemas
ƒ in den meisten DBMS Bestandteil der DDL
• View
Vi
Definition
D fi iti Language
L
(VDL)
ƒ Festlegung des externen DB-Schemas
ƒ in den meisten DBMS Bestandteil der DDL
• Data Manipulation Language (DML)
ƒ Lesen,, einfügen,
g , ändern und löschen von Daten
• Meist sind diese Aspekte in einer Sprache integriert
• z.B. SQL: DDL. VDL, DML
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23
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Anwendungsprogrammier-Schnittstelle
Anwendungsprogrammier
Schnittstelle
(API)
Operatoren zur Definition von
Objekttypen (Beschreibung der
Objekte)
• DB-Schema: Welche Objekte sollen
in der DB gespeichert werden?
Definition von
Integritätsbedingungen (Constraints)
• Sicherung der Qualität: Was ist ein
akzeptabler DB-Zustand?
© Prof. Dr. B. Mitschang, Dr. H. Schwarz, Universität Stuttgart
Operatoren zum Aufsuchen und
Verändern von Daten
• AW-Schnittstelle: Wie erzeugt,
aktualisiert und findet man DBObjekte?
Definition von
Zugriffskontrollbedingungen
• Maßnahmen zum Datenschutz: Wer
darf was?
24
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Datenbankzustand
• Die in einer DB zu einem bestimmten Zeitpunkt
p
gespeicherten
g p
Daten werden als Datenbankzustand (Instanz) bezeichnet.
• Zu Beginn, d.h. nach der Festlegung des Schemas, befindet sich
eine
i DB iim leeren
l
Zustand,
Z
d d.h.
d h ohne
h Daten.
D
• Jede Änderung der DB führt zu einem neuen DB-Zustand.
© Prof. Dr. B. Mitschang, Dr. H. Schwarz, Universität Stuttgart
25
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Miniwelt – grobe Zusammenhänge
Vorgang
R
R‘
Modellierung
A
I
Nachbildung
Realisierung
M
Transaktion
M‘
R: Realitätsausschnitt (Miniwelt);
(
);
I: Informationsmodell (zur Analyse und Dokumentation der Miniwelt);
M: DB-Modell der Miniwelt (beschrieben durch Objekt- und Beziehungsmengen,
Integritätsbedingungen, usw.);
A: Abbildung,
Abbildung Abstraktionsvorgang!
© Prof. Dr. B. Mitschang, Dr. H. Schwarz, Universität Stuttgart
26
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Miniwelt – grobe Zusammenhänge
•
Transaktion (TA):
ƒ bildet Vorgang in R im DBS nach und
ƒ garantiert ununterbrechbaren Übergang von M nach M’
ƒ implementiert durch Folge von DB-Operationen
ƒ DB-Anfragen beziehen sich auf M bzw. M’
•
Integritätsbedingungen:
ƒ Zusicherungen über A, I und M: A1: R→I, A2: I→M
ƒ Ziel: möglichst gute Übereinstimmung von R und M
ƒ Idealfall: Die DB ist zu jeder Zeit ein Abbild (Modell) der gegebenen
Miniwelt
•
Transaktionskonzept
ƒ führt ein spezifisches Verarbeitungsparadigma ein
ƒ ist Voraussetzung für die Abwicklung betrieblicher Anwendungen
(mission-critical
(mission
critical applications)
ƒ erlaubt, „Vertragsrecht“ in rechnergestützten IS zu implementieren
© Prof. Dr. B. Mitschang, Dr. H. Schwarz, Universität Stuttgart
27
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Beschreibung und Handhabung der Daten
•
•
Daten müssen interpretierbar sein
Daten müssen bei allen am Austausch beteiligten Partnern (Systemen,
Komponenten) die Ableitung derselben Information erlauben
Schema
ANGESTELLTER
Satztyp (Relation)
•
•
Ausprägungen
PNR NAME
496
PEINL
497
9
KINZINGER
G
498
MEYWEG
…
TAETIGKEIT
PFOERTNER
KOPIST
O S
KALLIGRAPH
GEHALT
2100
2800
4500
ALTER
63
2
25
56
Interpretierbarkeit der Daten muss zeitinvariant sein
Einsatzspektrum verlangt generische Vorgehensweise
ƒ Beschreibung der zulässigen DB-Zustände
ƒ Beschreibung der zulässigen Zustandsübergänge (generische
Operatoren)
© Prof. Dr. B. Mitschang, Dr. H. Schwarz, Universität Stuttgart
28
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Einsatzgebiete
OLTP-Anwendungen
Geografische
Informationssysteme
• numerische Daten, Textdaten
• operative Detaildaten
• kurze Transaktionen
• Landkarten, Wetterdaten,
Satellitenbilder
Data-Warehouse- und
OLAP-Anwendungen
Prozesssteuerung
• numerische Daten, Textdaten
• aggregierte Daten
• komplexe Analyseanfragen
• Industrie- und Fertigungsprozesse
• Echtzeitdatenbanken
• aktive Datenbanken
© Prof. Dr. B. Mitschang, Dr. H. Schwarz, Universität Stuttgart
Multimedia-Anwendungen
• Bilder, Video, Sound
• Multimedia-Datenbanken
29
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Benutzergruppen
• Datenbankverwalter (DBA)
(
)
ƒ Anschaffung von Hardware und Software
ƒ Verteilung von Zugriffsrechten und Überwachung der Datenzugriffe
ƒ Anpassung des Leistungsverhaltens
• Datenbankdesigner
ƒ Datenbankentwurf (Schema) angepasst an Benutzergruppen
• Endnutzer
ƒ Gelegentliche Endbenutzer benötigen einfache Zugriffsmöglichkeit
ƒ Parametrische Benutzer benötigen vordefinierte
Standardtransaktionen
ƒ Professionelle Benutzer nutzen mehr Möglichkeiten der
Datenbankschnittstelle
• Systemanalytiker,
Systemanalytiker Anwendungsprogrammierer
© Prof. Dr. B. Mitschang, Dr. H. Schwarz, Universität Stuttgart
30
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Benutzeroberflächen
•
•
•
•
•
•
Menügesteuerte
g
Oberflächen zum Durchsuchen der Datenbank
Formularbasierte Oberflächen
Grafische Benutzeroberflächen
Natürlichsprachliche Oberflächen
Oberflächen für parametrische Benutzer
Oberflächen für den DBA
© Prof. Dr. B. Mitschang, Dr. H. Schwarz, Universität Stuttgart
31
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Übersicht
• Information – was ist das?
• Datenbanksysteme
ƒ Motivation
ƒ Grundbegriffe
db
ff
ƒ Klassifikation
• Informationssysteme
ƒ Grundbegriffe
ƒ Beispiele
© Prof. Dr. B. Mitschang, Dr. H. Schwarz, Universität Stuttgart
32
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Informationssystem
•
Definitionen nach Hansen
ƒ Ein Informationssystem (IS) besteht aus Menschen und
Maschinen, die Informationen erzeugen und/oder benutzen und die
durch Kommunikationsbeziehungen miteinander verbunden sind.
ƒ Ein betriebliches Informationssystem dient zur Abbildung der
Leistungsprozesse und Austauschbeziehungen im Betrieb und
zwischen dem Betrieb und seiner Umwelt.
ƒ Ein rechnergestütztes Informationssystem ist ein System, bei
dem die Erfassung, Speicherung und/oder Transformation von
Informationen durch den Einsatz von EDV teilweise automatisiert ist.
In der betrieblichen Praxis besteht es typischerweise aus einer Menge
unabhängiger Systeme, die zusammen die angestrebte Leistung
erbringen:
g
Î kooperatives Informationssystem (KIS)
© Prof. Dr. B. Mitschang, Dr. H. Schwarz, Universität Stuttgart
33
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Kooperatives Informationssystem
ƒ Ein rechnergestütztes Informationssystem ist ein System, bei dem die
Erfassung, Speicherung und/oder Transformation von Informationen durch
den Einsatz von EDV teilweise automatisiert ist. In der betrieblichen Praxis
besteht es typischerweise aus einer Menge unabhängiger Systeme, die
zusammen die
d angestrebte
b Leistung erbringen:
b
Î kooperatives Informationssystem (KIS)
KIS = DBS + AWS
Anwendungssysteme
KIS
Datenbanksysteme
Betriebssystem
Hardware
© Prof. Dr. B. Mitschang, Dr. H. Schwarz, Universität Stuttgart
34
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Kooperatives Informationssystem
•
Erweiterung der Sicht eines KIS:
ƒ Dialogorientierte
g
AWS: Transaktionsanwendungen
g mit Interaktion des
Endbenutzers, harte Zeitrestriktionen, Terminal-E/A für Anforderungen und
Ergebnisse
p
AWS: ((Transaktions-)Anwendungen
)
g ohne Interaktion des
ƒ Stapelorientierte
Endbenutzers, keine Zeitrestriktionen, Datei-E/A für Anforderungen und
Ergebnisse
TP-Monitor/
Appl.-Server
+ KS
DB
DBS
AWS
Dialogorient.
AWS
© Prof. Dr. B. Mitschang, Dr. H. Schwarz, Universität Stuttgart
Stapelorient.
AWS
S
DBVS
Übersetzer,,
Betriebssystem,
...
35
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Übersicht
• Information – was ist das?
• Datenbanksysteme
ƒ Motivation
ƒ Grundbegriffe
db
ff
ƒ Klassifikation
• Informationssysteme
ƒ Grundbegriffe
ƒ Beispiele
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36
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Informationssystem einer Fluggesellschaft
Personal
Planung
Vertrieb
Flugbu
uchung
Tickketing
Flugplan
n erstellen
Parkpos. reservieren
r
Besch
haffung
Warrtung
Einsatzplanung
Einstellung
Gehlatsab
brechnung
Flugbuchung
Flugplan
Datenbank
Piloten
Mitarbeiter
Flugzeuge
© Prof. Dr. B. Mitschang, Dr. H. Schwarz, Universität Stuttgart
Slots
Wartungsaufträge
Catering
Bonusprogr.
Tickets
Bu
uchungs-syysteme
Flughafe
en
Technik
37
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Informationssystem einer Fluggesellschaft
• Eine Fluggesellschaft
gg
fliegt
g verschiedene Flughäfen
g
an. Auf diesen
Flugstrecken werden Flugzeuge bestimmter Typen mit dafür
ausgebildetem Personal eingesetzt. Die Piloten haben Lizenzen jeweils
nur für einige wenige Flugzeugtypen. Außer den Piloten gibt es noch
anderes Bord- sowie Bodenpersonal.
• Die Flugbuchungen der Passagiere sowie das Anfertigen der
Passagierlisten werden ebenfalls automatisiert durchgeführt.
• Typische Anwendungen/Abläufe sind z. B.:
Fl b h
Flugbuchungen
von Passagieren,
P
i
Personaleinsatzplanung,
P
l i
t l
Materialeinsatzplanung, Flugplanerstellung, Überwachung der
Wartelisten, Gehaltsabrechnung.
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38
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Informationssystem eines
Produktionsbetriebes
Leitung
Angestellte
Projekte
Kunden
© Prof. Dr. B. Mitschang, Dr. H. Schwarz, Universität Stuttgart
Lieferun
ng
Beste
ellung
Produkte
Bedarfsp
planung
Lieferu
ung
Stücklistenauflösung
Bestellung
Kü
ündigung.
Produktion
Projektplan
nung
Verkauf
Gehaltsabr.
Einstellung.
Personal
Lieferanten
39
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Informationssystem eines
Produktionsbetriebes
• In einem Produktionsbetrieb werden Daten über die verschiedenen
Abteilungen und deren Beschäftigte mit ihren Familienangehörigen
gespeichert.
• Die Angestellten arbeiten an verschiedenen Projekten mit. Jedes Projekt
benötigt für seine Durchführung bestimmte Teile. Jedes Teil kann von
Lieferanten bezogen werden
werden. Die Projekte werden jeweils von einem
Projektmanager geleitet.
• Die in einem Betrieb hergestellten Endprodukte setzen sich i. allg. aus
mehreren
h
Baugruppen
B
und
d Einzelteilen
Ei
lt il zusammen.
• Typische Anwendungen/Abläufe sind z. B.:
Einstellung und Entlassung von Personal, Lohn
Lohn- und Gehaltsabrechnung,
Bestellung und Lieferung von Einzelteilen, Verkauf von Fertigprodukten,
Lagerhaltung, Bedarfsplanung, Stücklistenauflösung, Projektplanung.
© Prof. Dr. B. Mitschang, Dr. H. Schwarz, Universität Stuttgart
40
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Zusammenfassung (1)
• Information
ƒ Objektive Welt der nicht-interpretierten Daten
ƒ Subjektive Welt der bewerteten Daten (= Information)
• Datenbanksystem: "grob" DBS = DB + DBMS
• Datenmodell: legt Regeln für Objekte und Operationen fest
ƒ relational,
l ti
l objektorientiert,
bj kt i ti t hierarchisch,
hi
hi h Netzwerk,
N t
k XML
• Klassifikation nach Datenmodell, Anzahl der Nutzer, Anzahl der
Rechner, …
Rechner
• Miniwelt: Weltausschnitt, der für den Zweck einer Anwendung
relevant ist
• DB-Schema: legt die möglichen Ausprägungen der Objekte für eine
Miniwelt fest
ƒ Drei-Schema-Architektur
D iS h
A hi k
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41
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Zusammenfassung (2)
• Transakionsparadigma
p
g
ƒ macht Zusicherungen für die Verarbeitung von DB-Daten
ƒ ACID-Eigenschaften müssen in einer Rechnerumgebung (aufwendig)
nachgebildet
h bild t werden
d
ƒ erlaubt die Implementierung von „Vertragsrecht“
• Information und Informationssysteme
ƒ Heterogenität, Wachstum, Anforderungsvielfalt u. a. führen oft zu
unabhängigen IS, die zusammen als kooperatives IS die angestrebte
Leistung erbringen müssen
ƒ „grob“: DBS + AWS = KIS
ƒ wichtige Anwendungsklassen für
- operierende Ebene: OLTP
- planende/kontrollierende Ebene: DW, OLAP
- strategische Ebene: OLAP, DSS
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42
Motivation, Einführung, Grundbegriffe
Ergänzende Literatur zu diesem Kapitel
[[HR01]]
[Hä05]
[TK78]
Härder,, T.,, Rahm,, E.: Datenbanksysteme
y
- Konzepte
p und
Techniken der Implementierung, Springer-Verlag, 2001
Härder, T.: DBMS Architecture - The Layer Model and its
Evolution In: Datenbank-Spektrum,
Evolution.
Datenbank-Spektrum Heft 13,
13 Mai 2005,
2005 dpunktVerlag.
Tsichritzis, D. C., Klug, A.: The ANSI/X3/Sparc DBMS
Frameworkk Report off the
h Study
d Group on Database
b
Management Systems. In: Information Systems 3:3, 1978.
© Prof. Dr. B. Mitschang, Dr. H. Schwarz, Universität Stuttgart
43
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