Ökologismus Kapitel 9: Ökologismus • Entstehung • Weltanschauung und ideologische Grundlagen • Träger • Perspektiven Ökologismus Ökologismus Grüne - Grüne Partei der Schweiz • junge Partei,1983 gegründet • 20 Gruppierungen aus 17 Kantonen, 4 Beobachtergruppen • auf allen Ebenen vertreten (kantonalen und kommunalen Parlamenten und Exekutiven, Bundesgericht) • mit 13 NationalrätInnen stärkste nicht im Bundesrat vertretene Partei • Gewinnerin der NR-Wahlen 2003 (7.4%) • enge Zusammenarbeit mit den Europäischen Grünen Ökologismus Thesen zur Entstehung der Ökologiebewegung (1) • Markt und Demokratie erfassen die ökologischen Probleme nicht • Fehlleistungen von Arbeitsteilung, Spezialisierung und Ausdifferenzierung • Politische Mobilisierung durch Betroffenheit wird wichtiger Ökologismus Thesen zur Entstehung der Ökologiebewegung (2) • Infragestellung herkömmlicher Lebensnormen; Natur als beständiger Bezugspunkt • Wertwandelsthesen des Postmaterialismus • Defizitthese: Der politischen Wert- und Stilwandels fand keinen Eingang ins politische System Ökologismus Ökologische Weltanschauung • • • • • • Neue humanistische Ethik Langfristige Perspektive Qualitatives Wachstum Antitechnokratie Dezentralisierung Basisdemokratie Ökologismus Ideologische Grundlagen der Ökologiebewegung • Selbstkritik an der neuzeitlichen Aufklärung • Emanzipatorische Ziele der Moderne werden unterstützt • Wertkonservatismus • Tendenz zum systemtheoretischen Totalitarismus • Weitere Elemente: Sozialismus Spiritualismus, Moralismus Ökologismus Ideologische Ausprägungen der Ökologiebewegung • „Realos“: grüner Reformparlamentarismus. • Ziel: ökologische Kreislaufwirtschaft, Ausgestaltung einer ökologisch ausgerichteten spätindustriellen Gesellschaft, Umsetzung innerhalb bestehender politischer Institutionen (Integration). • Ziel wichtiger als Mittel (Verantwortungsethik) • „Fundis“: grüner Fundamentalismus • Ziel: kompromissloser Einsatz für Ökologismus; Systemopposition • Mittel wichtiger als Ziel (Gesinnungsethik) Ökologismus Träger ökologischer Ideen in der Schweiz • Historisch: Ökologiebewegung als Teil der neuen sozialen Bewegungen, die in 1960er und 1970er Jahren entstanden • Schweiz: Anfang 1970er Jahre: Parteien mit ökologischen Inhalten; Rechtsaussenparteien (z.B. Nationale Aktion), Linksaussenparteien (POCH), Ende 1970er: grüner Lokal- und Kantonalparteien • 1983: Versuch, nationale Partei zu gründen. Ideologische Differenzen führen zu Aufsplitterung in „Realos“ (Föderation der grünen Parteien der Schweiz) und „Fundis“ (Grünes Bündnis Schweiz, Auflösung nach 1991) • GPS: umfasst heute 19 Kantonalparteien. Politisch auf allen Ebenen vertreten; im NR mit 13 Sitzen die stärkste NichtBundesratspartei. Ökologismus Perspektiven • Kernwählerpotential: Mittelschichten, Junge, Gebildete, Frauen, sowie Personen mit postmaterialistischen Werthaltungen und linker Einordnung im L/R-Schema. Wo ist Marktnische? • Potential schien ausgeschöpft, die Grünen glichen sich den übrigen Parteien an. Ökologie wurde über die SP hinaus auch von andern Parteien aufgenommen. Zweiter Frühling. Als Mehrheitspolitik wird Ökologie vor allem klassischökonomisch betrieben (≠ ganzheitlich): Marktinstrumente, Abgaben, Vorschriften. Bsp: Versuch einer „ökologischen Steuerreform“. • Profilierung in anderen Politikbereichen nur bedingt erfolgreich (Europapolitik, Sozialpolitik) • Perspektiven: stark abhängig von Positionierung/Erfolg SP?