Großes Kino mit Dippautomat

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Tieren je Stunde. Die Realität sind 270 Tiere, da nicht alle Plätze ständig belegt und
gewisse Verzögerungen unvermeidbar sind.
Das Anhängen der Melkbecher erledigt
der zweite Melker, der etwa fünf Meter
vom ersten Melker entfernt steht. Die Distanz zwischen den beiden Personen bewirkt
eine Pause von 60 Sekunden zwischen der
Eutervorbereitung und dem Anhängen der
Melkbecher. Nach aktuellen Erkenntnissen
Wir haben allerdings auch erlebt, dass Tiere nicht fertig wurden. Kurz vorm Ausgang
beendeten sie dann selbst das Melken durch
ein Abtreten der Geschirre.
DeLaval führt dieses Defizit auf einen Programmierfehler zurück. Denn normalerweise bleibt das Karussell stehen und wartet
dann so lange, bis das betreffende Tier zu
Ende gemolken ist. Oder es erfolgt eine
Zwangsabnahme, was bei großen Herden
und drei Melkzeiten nicht unüblich ist.
tiere, die rechtzeitig mit dem Melken fertig sind, werden in „unserem“ Melkkarus-
Eine 4-Zoll-Ringleitung leitet die Milch in zwei
180 l große Endeinheiten ab. Von hier aus
fördert jeweils eine frequenzgeregelte Pumpe
die Milch über die Drehkupplung zu zwei
30 000 Liter große Silotanks.
sell vom neuen Zitzensprayroboter TSR automatisch gedippt. Der am Ausgang vom
Karussell aus Arbeitsschutzgründen hinter
Gittern stehende Automat besitzt dafür eine sogenannte „Time-of-Flight“-Kamera,
kurz TOF-Kamera.
Die sich selbst reinigende Kamera erlaubt
räumliches Sehen und somit das Finden der
einzelnen Zitzen. Vorausgesetzt, die Tiere
haben ihre Beine zum Einfahren des Arms
mit seinen drei Sprühdüsen weit genug aus-
Die Polyamid-Laufrollen mit Edelstahlachsen sind quasi wartungsfrei.
Zusätzliche Rollen zur Seitenstabilisierung sind hier nicht erforderlich..
Für Wartungsarbeiten während des Melkens
lässt sich einer der vier Antriebe jederzeit
ausschwenken. Der nur 0,7 kW starke Motor
ist mit einer stromsparenden FrequenzDrehzahlregelung ausgestattet.
ist diese Verweildauer optimal, um eine maximale Ausschüttung des für die Milchhergabe verantwortlichen Oxytocins zu erreichen. Trotz einer eingebauten maschinellen
Stimulation wird auf ihren Einsatz beim
PR3100-HD bewusst verzichtet.
Bei einer Gesamtverweildauer von 12 Minuten (60 Minuten, 5 Umdrehungen) auf der
Plattform bleiben zum „echten“ Melken eines Tiers so noch elf Minuten. Nehmen wir
ein Minutengemelk von zwei Litern bei drei
Melkzeiten täglich an, reicht die Zeit wohl
meisten zum Ausmelken. Tatsächlich waren
fast alle Melkbecher schon zehn Meter vor
dem Ausgang automatisch abgenommen.
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einander. Auf der 84 cm breiten Standfläche
sind dafür blaue, für die Tiere zum Stehen
ungünstig geformte Platten montiert.
Weitere Voraussetzung für die Funktion sind
kurze Schwänze, da sonst der Quast die
Sicht versperrt. Kritisch sind auch hohe Euter; hier „verschwinden“ die Zitzen hinterm
Schlagrohr. Passen die Voraussetzungen,
steuert der Arm jede Zitze einzeln an und
sprüht dann aus drei Richtungen sein Dippmittel auf. Tiere mit fünf Strichen und mehr
erhalten eine „ringsum“-Behandlung.
Alles in allem erlaubt die Technik einen sparsamen Mitteleinsatz. So reichen nach ersten
Erfahrungen 9 ml für einen Dippvorgang.
Bei der Auswahl an Mittel ist der Betriebsleiter jedoch eingeschränkt, da Herstellerfreigaben zu beachten sind.
im Großen und Ganzen funktionierte der
tsr-Prototyp bereits sehr gut. Aufgrund
Die Melkzeugaufnahme
wird zum Reinigen ausgeklappt. Im hinteren Teil des
Kabinetts befindet sich der
Druckluftzylinder für die
Melkzeugabnahme.
Das Melkzeug, hier ein gerade mal 1,9 kg schweres
MC73 mit Harmonyhülsen,
gibt es optional mit der
Melkzeugzwischendesinfektion „AirWash“.
eines laut DeLaval inzwischen behobenen
Softwarefehlers lief der Roboter bei uns
aber einmal sprichwörtlich neben der Spur
— und verharrte nach mehreren Fehlversuchen dann im Standby. Wenngleich damit
verbunden beim ersten Melker sofort eine
Kontrollleuchte aufblinkte, konnte unbemerkt vom Personal eine Reihe nicht gedippter Tiere die Plattform verlassen.
Um dem Personal die visuelle Kontrolle zu
erleichtern, will DeLaval eine Kamera am
TSR anbieten, die mit einem Bildschirm am
Kontrollterminal verbunden ist. Zudem erhält dieser Betrieb in Kürze noch den Übersichtsbildschirm „Interactive Data Display“,
mit dem der Melker visuell besser erkennen
kann, was im hinteren Teil des Karussells aktuell passiert. Ein vollständiger Ersatz für
einen dritten Melker ist diese Lösung zwar
nicht, doch könnte auf ihn mit dieser neuen
Technik in der Tat verzichtet werden.
später wartungsfreie Polyamid-Rollen ihre
Runden drehen. Gehalten werden die Kunststoffrollen lediglich von einem Zentrierbolzen aus Edelstahl, Seitenstabilisierungsrollen oder dergleichen sind beim PR3100-HD
nicht notwendig — was Ausfälle vorbeugt.
DeLaval verspricht mit dieser neuen, beim
Bauen durchaus anspruchsvollen Technik eine hohe Lebensleistung bei minimalem Verschleiß und geringem Wartungsaufwand.
Uns indes begeisterte bereits die angenehme Laufruhe des neuen Antriebs.
Anders als üblich befindet sich die Drehkupplung in der Mitte vom Karussell nicht unter Last.
In seinem oberen Segment werden Strom, im
unteren Teil Flüssigkeiten
sowie Luft übertragen.
Zu den Details des Pr3100-HD. Damit die
Tiere die Plattform zügig und barrierefrei
betreten, sind die 2,70 m tiefen Standflächen um 15° schräg zur Laufrichtung angeordnet. Ein über dem Tier installierter „Taster“ verhindert doppelt belegte Plätze.
Nach dem Eintreten identifiziert eine über
dem Stand aufgehängte Antenne das Tier
anhand eines Elektronikchip im Ohr. Zusätzlich überprüft eine zweite Antenne die Daten, so dass DeLaval fürs PR3100-HD bei
die Tieridentifikation eine 99%ige Sicherheit
garantiert — echt gut.
Damit sich die Tiere beim Melken wohlfühlen, genießen sie volle Kopffreiheit und freie
Sicht auf ihre Artgenossinnen. Der Boden
„unseres“ Karussells war mit trittsicherem
Gummi ausgestaltet. Wahlweise können
nach dem Betonieren mit Ortbeton die
Standflächen auch mit Kunstharz beschichtet oder mit Klinkerfliesen beklebt werden.
eine Besonderheit, die beim verlassen
der Plattform zum tragen kommt, betrifft
das Melkkabinett aus Edelstahl. Es ist nämlich nur 101 cm hoch, so dass die Tiere im
Rückwärtsgang bequem ihren Kopf darüber
heben können. Zum Vergleich: Das schon relativ niedrige Kabinett des DeLaval-Karussells „PR2100“ misst eine Höhe von 1,10 m.
Teil am Erfolg eines schnellen Tierwechsels
hat der sogenannte Ausgangsbogen. Darunter zu verstehen ist eine Ausbuchtung am
Ausgang, in die die Tiere zunächst rückwärts
„einparken“. Das dabei weiter drehende
Karussell führt dann das Tier so, dass das
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Eine Unterführung führt bequem zum Innenraum. Durch den tief gezogenen Boden ist die
Technik für die Entnahme von LKV-Milchproben gut zugänglich.
Rind nach dem Verlassen der Plattform zum
Ausgang blickt. Animiert durch einen Sichtkontakt zur vorauslaufenden Kollegin bleiben dadurch kaum blockierende Tiere stehen. Alles in allem waren bei uns so im
Schnitt nur 3,5 Plätze ständig unbesetzt,
gleichzeitig ist so wie erwähnt ein Wechsel
in 12 Sekunden problemlos möglich — echt
clever gemacht.
Kette. Beim PR3100-HD erfolgt dieser Vorgang jedoch über einen belastbaren Druckluftzylinder und nicht über Vakuum.
Die Milchableitung erfolgt über eine Ringleitung mit 101 mm Durchmesser auf der
Innenseite des Karussells. Zwei je 180 l große Endeinheiten sammeln die Milch, parallel pumpen in Abhängigkeit vom Füllstand
zwei frequenzgeregelte Pumpen schonend
das Lebensmittel über die Drehkupplung zu
zwei 30 000 Liter große Silotanks.
zeuge vom Typ MC73 waren bei unserem
Einsatz mit leichten Harmony-Becherhülsen
ausgestattet, was eine Gewichtsreduzierung
auf 1,9 kg ermöglicht. Normalerweise wiegt
das TopFlow-Melkzeug mit einem 350-mlSammelstück bereits 2,4 kg. Optional ist das
2,8 kg schwere MC31HD mit einem 350-mlSammelstück erhältlich.
Zur Positionierung des Geschirrs unterm Euter sind die Plätze mit einem Servicearm in
Form eines umklappbaren Metallbügels ausgestattet. Um Störungen im laufenden Betrieb zu unterbinden, sind Bügel und Geschirr nicht über ein Seil, sondern über eine
stabile Kette verbunden. Die Kette lässt sich
in verschiedenen Positionen einhängen und
so in ihrer Länge verstellen. Abgenommen
wird das Melkgeschirr ebenfalls über die
profi 5/2013
PR3100-HD von vier separaten Antrieben,
jeweils bestückt mit einem stromsparenden,
weil frequenzgeregeltem 0,7-kW-Elektromotor. Das Gummi der Antriebsräder ist nur
alle vier Jahre zu wechseln, wobei der Service im laufenden Betrieb möglich ist. Denn
jede Einheit lässt sich ausschwenken, die
drei verbleibenden Antriebe übernehmen
währenddessen problemlos die Mehrarbeit.
Zum Preis: Ohne Zitzensprayroboter kostet
Apropos Drehkupplung. Die mittig vom
Zum eigentlichen Melkvorgang: Die Melk-
stichwort Antrieb. Gedreht wird das 60er
Karussell stehend platzierte Technik ist wie
bei allen Melkkarussellen der Versorgungsknoten schlechthin: Im oberen Turmbereich
befinden sich die Schleifkontakte für die
Übertragung von Strom und Computerdaten, im unteren Segment werden flüssige
Medien wie Milch, Wasser sowie Vakuum
und Druckluft übertragen.
Dass Innovative beim PR3100-HD hier ist jedoch, dass die Drehkupplung völlig belastungsfrei arbeitet — was einem Verschleiß
und dadurch bedingte Ausfälle und Wartungsarbeiten zuvor kommt. Möglich wurde
dies durch ein neu konzipiertes Laufwerk für
die Plattform. Basis ist eine nur 19,5 cm breite Mauer, die vom DeLaval-Montagetrupp
genauestens ausgerichtet wird.
Auf der Mauer wird dann im Kreis ein liegendes H-Profileisen verlegt, auf der dann
das beschriebene PR3100-HD fertig installiert und inklusive Nachtreibeeinrichtung
laut Liste 740 000 Euro (ohne MwSt.).
Fazit: Das PR3100-HD ist großes Kino. Nicht
nur seiner Größe wegen, sondern eher durch
viele Details, die in der Summe einen reibungslosen 24/7-Betrieb ermöglichen. Das
PR3100-HD beschränkt sich auf das Wichtige. Schnickschnack wie zig blinkende Lampen oder Drehknöpfe zum Einstellen der
Drehgeschwindigkeit gibt es nicht. Was dem
Melker hilft, da dieser sich so auf seine Arbeit konzentrieren kann, statt gerissene Seile zu reparieren.
Der Prototyp des neuen DeLaval Zitzensprayroboters TSR zum Ersetzen des dritten Melkers machte bei uns eine gute Figur.
Mit einem letzten Schliff dürfte er bis Ende
2013 reif für die Serie sein.
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Sonderdruck
aus 05/2013
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profi
Einsatzbericht: DeLaval PR3100-HD mit TSR
Großes Kino mit Dippautomat
Für Milchviehbetriebe, die täglich 15 Stunden und länger melken, bietet DeLaval das als
„Rota-Tech“ bekannt gewordene Melkkarussell PR3100-HD an. Wofür der Name steht,
worin es sich von bekannten Modellen unterscheidet und was der neue Dipproboter „TSR“
bereits zu leisten vermag, fand profi-Redakteur Martin Zäh für Sie heraus.
DeLaval GmbH
Kontakt: [email protected]
Telefon: +49 (0) 40/30 33 44 100
Internet: www.delaval.de
profi
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Einsatzbericht: DeLaval PR3100-HD mit TSR
Großes Kino
mit Dippautomat
60 Melkplätze, 20,25 m Durchmesser: Das PR3100-HD von
DeLaval ist großes Kino. Nicht
nur der Optik wegen, auch und
vor allem technisch hat das für
einen 24/7-Betrieb konstruierte
Karussell viel Interessantes
zu bieten.
Fotos: Tovornik
Für Milchviehbetriebe, die täglich 15 Stunden und
länger melken, bietet DeLaval das als „Rota-Tech“ bekannt
gewordene Melkkarussell PR3100-HD an. Wofür der Name
steht, worin es sich von bekannten Modellen unterscheidet
und was der neue Dipproboter „TSR“ bereits zu leisten
vermag, fand profi-Redakteur Martin Zäh für Sie heraus.
IM
ilchviehbetriebe mit 1 000,
2 000 und mehr Tieren sind
hierzulande längst kein Standard. Doch es gibt sie, und
Jahr für Jahr werden es mehr.
Davon abgeleitet verändern sich die Ansprüche an die Melktechnik. Neben größeren
Plattformen wünschen sich die Betriebe,
dass diese zuverlässig, einfach zu warten
und langlebig ist. Denn gemolken wird oftmals in drei Schichten rund um die Uhr an
sieben Tagen die Woche. Eine außerplanmäßige Unterbrechung, z. B. weil ein Seil reißt
oder Wasser in die Elektronik eingedrungen
ist, kann man sich hier nicht leisten.
um den Anforderungen eines 24/7-Melkbetriebs gerecht zu werden, bietet DeLaval das „Außenmelkerkarussell PR3100-HD
mit TSR“ an. „PR“ steht für „Parallel Rotary“,
HD für „Heavy Duty“, also „extra schwere
Ausführung“. „TSR“ bezeichnet den zur
EuroTier 2012 vorgestellten Zitzensprayroboter „Teat Spray Robot“. Erfunden wurde
das auch als „Rota-Tech“ bekannte Melkkarussell 1994 in Neuseeland von John Bowers. Nach einzelnen Installationen in den
USA übernahm DeLaval 2005 die Rechte an
der Technik, 2011 begann der weltweite Vertrieb unter dem Namen „PR3100-HD“.
Die größten Plattformen mit 106 Plätzen
melken drei Mal täglich 5 000 Kühe. Da-
jedoch nicht müde zu betonen, dass bei allem Streben nach Leistung das Wohl der Tiere immer Vorrang hat.
Vorm Karussellausgang fährt sein Arm unters Euter und dippt durch Sprühen die Zitzen. Auf dem Papier erspart der Roboter so
den dritten Melker. Woran DeLaval noch arbeitet bis es soweit ist, dazu später mehr.
Wir waren neugierig und haben eins von
bislang erst zehn in europa installierten
Pr3100-HD mit 60 Plätzen unter die Lupe
es ist 9:00 h morgens. Seit einer Stunde
genommen. Der Betrieb mit 1 200 Tieren
und einer Herdenleistung von 10 600 Litern
melkt drei Mal täglich. Eine Besonderheit
bei dieser Milchfarm ist der im Herbst 2012
erstmals in Deutschland installierte Prototyp des neuen Zitzensprayroboters TSR.
bei werden Durchsätze von 400 bis 550 Kühen je Stunde erzielt. Davon abgeleitet dauert ein Tierwechsel nur sieben Sekunden.
Im Extrem kann ein Wechsel auch im 4,3-Sekunden-Takt (!) erfolgen — jedoch nur kurzzeitig und nicht über 24 Stunden, so DeLaval. Der Hersteller wird an dieser Stelle
melkt die Frühschicht, bestehend aus zwei
Melkern und zwei im Stall mit dem Gruppenwechsel und der Boxenpflege beschäftigten
Personen. Im 24 x 27 m großen Melkhaus
Durch das gezielte
Einsprühen jeder einzelnen Zitze genügen laut
DeLaval nur 9 ml Dippmittel je Tier und
Anwendung.
Der mit einer „Time-of-Flight“Kamera ausgestattete Zitzensprühroboter TSR befand sich
in der Testphase und soll künftig den dritten Melker ersetzen.
Der erste Melker (rechts) reinigt die Zitzen
und melkt vor, der fünf Meter weiter stehende zweite Melker hängt dann die Melkbecher an. Der in der Höhe variabel einstellbare Hubboden ist Option.
Nach dem Anhängen der Becher am Euter
positioniert der zweite Melker das Melkzeug
mit dem schwenkbaren Bügel und der daran
befestigten Kette.
Der tief gezogenen „Ausgangsbogen“ erleichtert den Tieren das Austreten aus dem Karussell, gleichzeitig dreht das Tier dabei automatisch den Kopf so weit, dass es in Richtung
Ausgang bzw. Stall blickt.
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Keine Heizung etc., sondern eine von zwei
überdimensional großen Antennen „schwebt“
hier für eine 99%ig sichere Tiererkennung
über dem Kopf der Kuh.
profi 5/2013
Eingeben von Daten und für die Eutervorbereitung bleibt ihm nicht. Genauer gesagt
sind es bei fünf Umdrehungen pro Stunde
gerade mal 12 Sekunden je Tier.
Möglichkeiten, die Drehzahl zu verändern,
gibt es nicht — was eine Besonderheit des
PR3100-HD ist: Die Geschwindigkeit wird
einmal festgelegt, ändern kann sie dann nur
noch der Betriebsleiter. Spielereien, die auf
Kosten der Arbeitsroutine und Tiergesundheit gehen, sind so ausgeschlossen. Natürlich kann der Melker dennoch jederzeit das
Karussell anhalten. Doch werden die Stopps
zur Kontrolle aufgezeichnet.
Abgeleitet von der in diesem Betrieb eingestellten Drehgeschwindigkeit erreicht das
60er PR3100-HD Durchsätze von 300
DAtenKoMPAssI
DeLaval Pr3100-HD
sind wir erstmal beeindruckt, denn 20,25 m
Durchmesser sind für ein Karussell eine Ansage. Obwohl reger Betrieb herrscht, ist es
angenehm ruhig in der Halle. Nur das Röcheln im Hintergrund von der MelkzeugZwischendesinfektion „Airwash“ im Anschluss ans Abnehmen der Melkbecher
unterbricht die angenehme Raumkultur.
Am Eingang ist ein Mann mit der Eutervorbereitung beschäftigt. Auf einem in der Höhe regulierbaren Boden stehend, greift er
bei jedem Tier zu einem frischen Euterlappen, reinigt die Zitzen und melkt vor. Tiere
mit Auffälligkeiten wie geschwollenen Vierteln registriert er per Tastendruck am hinter ihm stehenden Terminal, ausgestattet
mit der Melkplatzsteuerung MPC680. Markierte Tiere werden dann nach dem Verlassen des Karussells in der 5-Wegeschleuse in
die Krankenbucht umgeleitet.
nur der erste Melker hat aber die Möglichkeit, tiere zu selektieren oder tierdaten abzurufen. An allen weiteren Melkplät-
Nur der erste Melker hat direkten Zugriff
auf das im schwarzen Gehäuse untergebrachte Melkterminal MPC680.
Das darunter angebrachte, wasserdichte
Bedienpult leistet bewusst nur die zum
Melken unbedingt notwendigen Funktionen.
Zurück zum ersten Melker. Viel Zeit zum
zen geht das nicht mehr. Hier gibt es nur ein
kleines Display zum Anzeigen der Kuhnummer, Milchmenge und Milchfluss sowie den
wichtigsten zum Melken notwendigen Hinweisen, z. B. „Tier in Behandlung“.
Spontan betrachtet wirkt dies spärlich; doch
besitzt die dahinterliegende Melkplatzsteuerung MPC680 tatsächlich ein hohes Leistungspotenzial. So spürt sie in Verbindung
mit der Milchmengenmessung MM27BC Blut
in der Milch sowie Veränderungen in der
Milchleitfähigkeit auf — Technik, wie man sie
sonst nur vom Melkroboter her kennt!
Melkplätze
60 (auf Wunsch 40, 50,
72, 80, 90, 100, 106)
Maße Standfläche
Länge/Breite
240 cm/84 cm
Kabinetthöhe
101 cm
Anordnung des Standes
schräg (15°)
Boden
Kunstharzbeschichtung,
Gummi oder Klinkerfliesen
Freie Buchten
3,5
Drehgeschwindigkeit
5,0 u/h
Durchsatz, theoretisch
300 Kühe/h
Eingangszeit pro Kuh
12 s
Melkzeit, effektiv 11 Minuten je tier
Karussellantrieb 4 Motoren á 0,7 kWh,
frequenzgeregelt
Drehkupplung
Anschlüsse
152 mm vakuum,
25 mm Druckluft,
64 mm Milch,
25 mm Wasser
Endeinheiten
2 stück á 180 l
Melkzeuge
Mc73 mit
Harmonybecherhülsen (1,9 kg),
optional Mc31HD,
Mc73, HarmonyPlus
Melkplatzsteuerung
MPc 680
Milchmengenmesseung
MM27Bc,
optional MM15, Fi5
Melkzeugzwischendesinfektion
AirWash
Nachtreibeeinrichtung
us-usher
Tierselektion 5-Wege-sortierschleuse
Vakuumversorgung
LvP 6000 Drehkolbenpumpe,
frequenzgeregelt, ölfrei
Listenpreis (ohne MwSt.)
740 000 €
Herstellerangaben für beschriebenes, fertig installiertes PR3100-HD mit 60 Plätzen
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