Hermann Alef wurde am 14. Juni 1889 in Köln geboren. Sein Vater war Direktor der Wandplattenfabrik Wessels in Bonn. Nach dem Abitur studierte Hermann Alef zunächst Musik, später u. a. Wirtschaftswissenschaften in Tübingen, wo er 1922 promoviert worden ist. 1924 übernahm er die Stelle des Syndicus des Bonner Einzelhandelsverbandes. 1925 heiratete er Ilse Gerhard aus Essen, der Ehe entstammten zwei Töchter. Von 1924 bis 1933 war Dr. Hermann Alef Stadtverordneter der Zentrumspartei. Schon vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Januar 1933 war er zur Zielscheibe nationalsozialistischer Hetze geworden. Bei der Kommunalwahl im März 1933 kandidierte Dr. Alef noch einmal auf der Liste der Zentrumspartei und gewann ein Mandat, das er am 6. August 1933 nach Auflösung der Partei niederlegte. Zuvor bereits hatte er seinen Posten als Syndicus aufgeben müssen. Dr. Hermann Alef zog mit seiner Familie nach Aachen. Am 23. August 1944 wurde er Rahmen der Aktion „Gewitter“ ins dortige Gefängnis eingeliefert, wo bereits sein geistlicher Bruder – er kam später im KZ Dachau ums Leben – einsaß. Vom Aachener Gefängnis wurde Dr. Alef in das Köln-Deutzer Messelager verlegt, von wo er in ein weiteres Lager, vermutlich Buchenwald, gebracht werden sollte. Überraschend erfolgte dann jedoch am 18. Oktober 1944 seine Freilassung. Das Kriegsende erlebte die Familie Alef im Sauerland. 1945 wurde Dr. Alef erster Präsident der wieder gegründeten Industrie- und Handelskammer in Bonn. Er trat als Mäzen der Bonner Kultur hervor, insbesondere engagierte er sich für die Wiederaufbau der Beethovenhalle. Dr. Hermann Alef starb am 9. Dezember 1966 in Bonn. Herausgeber: Der Oberbürgermeister der Bundesstadt Bonn, 41-4/Presseamt, Januar 2015