Eichelhäher (Garrulus glandarius) Selten zu beobachten: Der Eichelhäher gehört zur Familie der Rabenvögel. Er ist einer der akustisch auffälligsten Vögel im Wald, der die Stimmen von vielen Vogelarten nachahmen kann und eine Art Warnfunktion erfüllt. Typisch sind seine auffällig blauschwarz gebänderten FlügelfeM. Szczepanek/GFDL dern. Die weißen Abzeichen an Flügeln und Schwanz fallen besonders im Flug auf. Seine gestrichelten Federn am Oberkopf kann er zu einer Haube aufstellen. Er ist weit verbreitet, aber mehr oder weniger an Waldgebiete gebunden. Das Weibchen legt 5-7 Eier. Im Winter schließen sich Eichelhäher zu kleinen Trupps zusammen. Neuntöter / Rotrückenwürger (Lanius collurio) DAS DORF DER TIERE 3 A. Mikolajewski Amsel / Schwarzdrossel (Turdus merula) T. Wills A. Trepte Die Amsel oder Schwarzdrossel ist wohl jedem bekannt, ist sie heute doch einer unserer häufigsten heimischen Singvögel. Als Kulturfolger fühlt sie sich in der unmittelbaren Umgebung des Menschen am wohlsten. Man findet Schwarzdrosseln in Wäldern, Gärten und Parks. Die Männchen sind einfarbig schwarz gefärbt und tragen einen gelben Augenring und einen gelben Schnabel. Weibchen sind unscheinbar dunkelbraun mit schwach gemusterter Brust. Ihr Nest befindet sich meist in Bodennähe. Zweimal im Jahr gibt es ein Gelege von 4-6 Eiern. Ihre Nahrung besteht aus Regenwürmern, Schnecken, Insekten, Beeren und Früchten. Waldbaumläufer (Certhia familiaris) Der Waldbaumläufer gehört zu den kleinsten Vögeln unserer Heimat. Er wird ca. 12 cm groß und wiegt nur 9 g. Sein dichtes, wolliges Federkleid ist auf der Oberseite braun gemustert und auf der Unterseite weiß. Baumläufer suchen ihre Nahrung auf der Rinde von Bäumen und klettern ähnlich wie Spechte an Baumstämmen empor. Mit seinem langen, gebogenen Schnabel holt er Insekten und deren Larven aus H. Duty tiefen Spalten hervor. Man kann ihn das ganze Jahr über in Nadel- und Mischwäldern beobachten. Sein Nest liegt verborgen in Baumspalten oder hinter abstehenden Rindenpartien. Auch Nistkästen mit seitlichem, schlitzförmigen Einschlupfloch werden bezogen. Die Gelege bestehen aus 5-7 Eiern. DÖRENTRUP Jojo In der Umgebung von Schwelentrup gibt es ihn noch – den seltenen Neuntöter oder Rotrückenwürger. Sein Verhalten ähnelt dem eines Raubvogels. Neuntöter sitzen gern auf einer exponierten Warte und halten von dort Ausschau nach Beute. Blitzschnell fliegen sie zum Boden herab, fangen ein Beutetier und kehren damit wieder auf ihre Warte zurück. Ihre Nahrung, wie Mäuse und Insekten, spießen sie dann als Reserve für schlechte Zeiten auf Stacheln und Dornen auf. Das Männchen ist unterseits rötlich-weiß, am Rücken und auf den Flügeln rotbraun gefärbt und hat einen blaugrauen Kopf. Es trägt eine markante, schwarze Augenbinde. Das Weibchen ist oberseits braun gefärbt, mit hellem, graubraunem Nacken und dunklen Augenstreifen. Die Unterseite ist hell und durch dunklere Federsäume gewellt gezeichnet. Wildbeobachtung in Schwelentrup Wildschwein (Sus scrofa) Das Wildschwein oder Schwarzwild ist die Stammform unseres Hausschweins. Sein Lebensraum sind deckungsreiche Laub- und Mischwälder, die sumpfige Stellen aufweisen. Wildschweine suhlen sich nämlich gerne im Schlamm, um so lästige Parasiten auf der Haut loszuwerden. Männliche Tiere werden in der tierpark.ch Jägersprache Keiler genannt und besitzen die typischen kräftigen Eckzähne (Hauer). Wildschweine sind sozial lebende Tiere und schließen sich in Familienverbänden, den sogenannten Rotten zusammen. Nur starke Keiler leben außerhalb der Brunftzeit als Einzelgänger. Nach einer Tragzeit von rund 4 Monaten bringen die Bachen 4-12 längsgestreifte Junge, die Frischlinge, zur Welt. Verkehrsverein e. V. Dörentrup & Verein Tiere im Dorf e. V. Försterweg 9, 32694 Dörentrup Tel. 05265 8140 / Fax 05265 6259 E-Mail: [email protected] www.dorf-der-tiere.de Meinheit / Diekmeier (09/ 2008) Einblicke in Natur und Landschaft Durch unsere neue Wildbeobachtungsstation wird die Region rund um Dörentrup für Naturerlebnissuchende hoch interessant. Von hier aus können Besuchergruppen Wildtiere in Freiheit live erleben. Bei klarem Wetter reicht der Blick bis zum Höhenzug des Teutoburgerwaldes mit dem Hermannsdenkmal bei Detmold und dem hohen Sendemasten auf dem Bielstein. © dDdT 2009 Dieses Projekt wurde von der Europäischen Union aus dem „Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes“ (ELER) gefördert. Wildbeobachtung Wer erfolgreich Wildtiere beobachten will, muss einiges über deren Lebensgewohnheiten wissen. Das Wild führt ein recht regelmäßiges Leben. Es benutzt stets dieselben Wildwechsel und tritt häufig an der selben Stelle und zur gleichen Zeit zur Äsung aus. Zeiten Wer die bevorzugten Äsungsplätze und Wildwechsel kennt, kann zur richtigen Stunde seine Chancen ein Tier zu sehen erheblich verbessern. Die meisten Tiere kommen nur früh morgens oder abends in der Dämmerung aus ihrem Versteck oder sind gar nur nachts aktiv. Ausrüstung Ein Tierfreund, der Wild im Wald beobachten möchte, sollte sich warm und wetterfest kleiden. Gerade abends oder früh morgens kann es richtig kalt und feucht sein. Muss man dann noch regungslos ausharren, kann das schon unbehaglich werden. Verhalten „Willst du Tiere sehen, musst du leise gehen!“ Jäger z. B. befreien ihre Pirschwege regelmäßig von Laub und Zweigen, damit sie sich nicht verraten. Lautes Reden und ruckartige Körperbewegungen sollten unbedingt vermieden werden. Rehe z. B. sehen nicht besonders scharf und reagieren erst auf Bewegungen. Auch die Windrichtung muss stimmen. Haben die Tiere erst einmal die Witterung aufgenommen, klappt es nur selten mit einer Begegnung zwischen Mensch und Tier. Gewusst, dass... ... Füchse Überträger der Tollwut und des Fuchsbandwurms sind! Durch Begasung von Fuchsbauten wollte man ihren Bestand reduzieren. Getroffen hat es meist aber den Dachs, weil dieser sich seinen Bau häufig mit dem Fuchs teilt und sich den ganzen Tag über im Bau aufhält. Lange galten Dachse daher bei uns als vom Aussterben bedroht. ... man einen besetzten Dachsbau an einem Erdwall im Eingangsbereich erkennt, in dessen Mitte eine Rinne ausgebildet ist. ... Buntspechte natürliche Spalten in Baumstämmen mit dem Schnabel erweitern, um Früchte und Zapfen zur weiteren Bearbeitung einzuklemmen (Spechtschmiede). ... Eichelhäher jeden Herbst große Mengen an Eicheln als Nahrungsreserve für Notzeiten sammeln und verstecken. Viele Verstecke werden später nicht wiedergefunden oder benötigt. Auf diese Weise wird so manche Eiche vom Eichelhäher gepflanzt (Hähersaat). ... die Amsel oder Schwarzdrossel, die uns heute so vertraut ist, einst ein seltener, scheuer Waldvogel war. Im heimischen Revier Reh (Capreolus capreolus) Das Reh ist die kleinste einheimische Huftierart und gehört zu den Wiederkäuern. Kaum jemand weiß, dass das Rehwild noch vor 100 Jahren selten war, gehört es heute doch zu den häufigsten Tieren in Wald und Flur. Als Kulturfolger konnte es von den Eingriffen in die Landschaft durch den Menschen tierpark.ch profitieren. Rehe werden bis zu 1,30 m lang und 30 kg schwer. Tagsüber halten sie sich meist verborgen und treten erst in der Dämmerung zur Äsung aus. Rehe sind Feinschmecker und ernähren sich von Knospen, frischen Trieben und Kräutern. Die weiß-gefleckten Kitze (1-3) werden im Mai geboren, nachdem die Paarung bereits im Juli oder August (Blattzeit) des Vorjahres erfolgt ist. Die Keimruhe im Winter ist eine Besonderheit bei Rehwild. Fuchs (Vulpes vulpes) Reinecke Fuchs gilt zurecht als listig und schlau, wie es ihm der Volksmund nachsagt. Er ist sehr lernfähig und verfügt über ein gutes Gedächtnis. Füchse sind weit verbreitete Raubtiere und bewohnen Feldund Waldgebiete bis hinauf ins Hochgebirge. Alte Dachsbauten dienen als Quartier und für die tierpark.ch Aufzucht der 3-6 Jungen pro Wurf. Neben Jungvögeln, Wildkaninchen, Beeren und Obst stehen hauptsächlich Mäuse auf dem Speiseplan. Ihre Anpassungsfähigkeit ermöglicht es Ihnen auch Städte zu besiedeln. Feldhase (Lepus europaeus) Hasen sind keine Kaninchen! Der Feldhase ist vor allem durch seine längeren Ohren zu unterscheiden und wird größer. Junge Hasen haben schon von Geburt an offene Augen und ein dichtes Fell. Die Jungen haben keinen schützenden Bau und verstecken sich getrennt von einander im Gras. Der Feldhase ist in fast ganz Europa verbreitet und vielerorts im Volkstum fest verankert. Hasen bekommen 34 mal im Jahr 2-5 Junge. Markant sind die der Paarung vorausgeA. Salo henden Rammlerkämpfe. Ihre Nahrung ist eher karg und besteht aus Gräsern und Kräutern. Feldhasen schätzen offene Feldbiotope mit abwechselungsreicher Vegetation und Hecken. Ein trocken-warmes Klima wirkt sich günstig auf die Hasenpopulation aus, während Nässe und Kälte Opfer besonders unter den Jungtieren fordert. Mäusebussard (Buteo buteo) Der Mäusebussard ist, wie sein Name schon verrät, ein ausgesprochener Mäusejäger. Aber auch Würmer, Schnecken, Jungkaninchen und Vögel werden nicht verschmäht. Aus der Luft oder von einem Ansitz aus späht er nach Beute. Häufig kann man ihn hoch am Himmel kreisen seM. Woike hen. Gelegentlich rüttelt er auch wie ein Falke. Mäusebussarde sind in ihrer Färbung sehr variabel. Von fast weißen bis tief schwarz-braunen Farbschlägen kommt alles vor, wobei bräunliche Tiere mit hell-gesprenkelter Brust überwiegen. Er ist optimal an die Kulturlandschaft des Menschen angepasst und hierzulande der häufigste Greifvogel. Dachs (Meles meles) Sein Markenzeichen ist der schwarz-weiß gestreifte Kopf. Als Lebensraum bevorzugen Dachse Laub- und Mischwälder, die sie in der Dämmerung und bei Nacht durchstreifen. Der Dachs ist ein Allesfresser, der vor Würmern, Käfern, Schnekken, Mäusen, Jungvögeln, Honig und Beeren keinen Halt tierpark.ch macht. Am Tage hält er sich in seinem Erdbau versteckt, den er im Familienverband und oftmals zusammen mit dem Fuchs bewohnt. Im Herbst legt er eine dicke Fettschicht an, die ihm Schutz vor Kälte bietet und als Nahrungsreserve dient. Er ist jedoch kein echter Winterschläfer und hält nur Winterruhe. Im Januar bis April werfen Dachse 3-5 Junge. Buntspecht (Picoides major) Der häufigste Specht in unseren Wäldern ist der Buntspecht. Sein Gefieder ist kontrastreich schwarzweiß, mit großen, weißen Schulterflecken und roten Unterschwanzdecken. Männchen besitzen einen roten Fleck am Hinterkopf. Ganz ähnlich sehen ihm der verwandte Mittel- und der Kleinspecht. Er brütet in allen Arten von Wäldern, mit ausreichendem alten Baumbestand. Buntspechte zimmern für ihr Nest jedes Jahr eine neue Höhle in meist kranke Bäume. Somit schaffen S. Hannert sie Wohnraum für viele andere Höhlenbrüter. Ihre Nahrung besteht überwiegend aus holzbewohnenden Insekten und deren Larven, aber auch aus Eiern und Jungvögeln.