Eichelhäher - Waldgasthof HART

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Eichelhäher - Garrulus glandarius
(05.05.05) Schon nach ein paar Schritten in den Wald entdeckt dich der Eichelhäher. Sein lautes heiseres
Rätschen begleitet dich eine ganze Weile.
Der Eichelhäher fehlt in Mitteleuropa nur in den waldfreien Gebieten. Besiedelt werden sowohl Laub- und
Misch- als auch Nadelwälder. In jüngster Zeit siedelte er sich auch in den Parks, Grünanlagen und großen
Gärten der Städte an. In Deutschland ist er Standvogel, der in manchen Wintern Gesellschaft von Artgenossen aus dem Norden und Osten bekommt. Der Eichelhäher ist 33 - 35 cm groß und kann seine verlängerten Scheitelfedern bei Gefahr zu einer markanten Federhaube aufstellen. Sein Gefieder weist eine
rötlichgrau/braune Grundfärbung auf, wobei der hellere Oberkopf schwarz gestrichelt ist. Die schwarzen
Flügel haben einen weißen Fleck und weisen ein blau-weiß-schwarzes Flügelmuster im Schulterfeld auf.
Ein schwarzer Bartstreif hebt sich deutlich von der weißen Kehle und dem Kinn ab. Der Speisezettel des
Eichelhähers ist wie bei allen Rabenvögeln außerordentlich vielseitig. Sie besteht überwiegend aus vielerlei
Früchten und Samen, wie z.B. Eicheln, Bucheckern, Haselnüssen und vielerlei Beeren. Aber auch tierische
Kost - kleine Mäuse und Spitzmäuse, Reptilien (Eidechsen, Blindschleichen und kleine Schlangen), Eier,
Jungvögel sowie Insekten (z.B. Wespen und Hornissen) - wird aufgenommen.
Der Flug des Hähers wirkt unsicher, mit ständigen ruckartigen Flügelschlägen. Er ist ein typischer Kurzstreckenflieger, der sich gern in der Deckung aufhält und freie Flächen von Baum zu Baum fliegend überwindet. Die ältesten Eichelhäher erreichten ein Alter von 17 Jahren. Die in strenger Einehe lebenden Vögel
bauen ihr Nest in die Astgabeln von Bäumen und Büschen. Dabei werden dichter Wald oder Feldgehölze
als Standort bevorzugt. In der Brutzeit (5 bis 12 Tage), die von Ende April bis Anfang Mai andauert, sind die
Vögel sehr heimlich. Das Legen der graugrünen bis bräunlichen gefleckten Eier erfolgt erst, wenn das neue
Laubwerk bereits vollständige Deckung bietet. Die Brutdauer des allein brütenden Weibchens, das während
dieser Zeit großenteils vom Männchen aus dem Kropf gefüttert wird, beträgt für die 4 bis 7 Eier 16 bis 19
Tage. Nach weiteren 19 bis 21 (23) Tagen fliegen die Jungen aus. In dieser Zeit werden sie vor allem mit
tierischer Kost, besonders Blattwespen- bzw. Schmetterlingsraupen (auch behaarte), Spinnen sowie wirbellosen Kleintieren, Eiern und Jungvögeln versorgt. Zu den Hauptfeinden, die Eier rauben bzw. die ausgeflogenen Jungen erbeuten, gehören Marder, Eichhörnchen, Elstern, Krähen sowie Habicht und Sperber.
Der Eichelhäher ist einer unserer größten Singvögel. Seinen leisen Gesang haben aber nur wenige gehört,
bekannt ist dagegen seit lautes "Rätschen" mit dem er weithin hörbar warnt. Der Eichelhäher ist der
"Waldvogel des 20. Jahrhunderts". Damit soll auf die besondere Bedeutung des Vogels für das Ökosystem
Wald hingewiesen werden.
Eichelhäher verdanken ihren Namen ihrer Vorliebe für Eicheln. Die fallen im Herbst meist reichlich an. Jetzt
sieht man die während der Brutzeit so heimlichen Vögel häufig. In stetem Pendelverkehr bringen sie
Eicheln, Bucheckern und Haselnüsse von manchmal kilometerweit entfernten Bäumen in ihr Revier, um sie
dort einzeln zu verstecken. Ein einziger Häher kann mehrere tausend Eicheln „pflanzen“, von denen er im
Winter bis weit in das nächste Frühjahr hinein zehrt.
Idee und Text: Rainer Pasta
KulturLandschaftsführer
www.ostbayern-landschaften.de
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