Kiwi-Broschüre 2

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Der Kiwi und sein Ei
Kurt Schläpfer
Béatrice Schläpfer
Copyright ©2012
Kurt und Béatrice Schläpfer
St. Gallerstrasse 60
9032 Engelburg
[email protected]
Die Autoren mit einem Kiwi-Präparat des Naturmuseums
St. Gallen. Das Präparat wurde mit finanzieller Unterstützung
der beiden Autoren restauriert.
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Vorwort
Beim Namen Kiwi denken viele Leute zuerst an die KiwiFrucht, die wie der Vogel ebenfalls aus Neuseeland stammt.
Tatsächlich leitet sich aber der Name der Frucht vom Kiwivogel ab. Die Kiwi-Frucht gibt es nämlich erst seit 1959 unter
diesem Namen. Mit dem Namen Kiwi werden aber auch die
Neuseeländer selbst bezeichnet. Erstmals wurde dieser Spitzname für die neuseeländischen Soldaten verwendet, die im
ersten Weltkrieg in England stationiert waren.
Warum eine Broschüre über den Kiwi-Vogel? Hier kommt die
Rolle der Mitautorin Béatrice Schläpfer als Eiersammlerin ins
Spiel. Der Kiwi legt nämlich – bezogen auf sein Körpergewicht – das grösste Ei aller Vögel. Dazu kommt, dass KiwiEier kaum erhältlich sind, da es ausserhalb von Neuseeland
nur sechs Zoos gibt, wo Kiwis Eier legen, und dies nicht einmal jedes Jahr. Und aus Neuseeland darf ein Kiwi-Ei nur mit
einer Bewilligung des Department of Conservation ausgeführt
werden. Zu erwähnen ist ferner, dass der Kiwi in der Wildnis
ein sehr seltener Vogel ist. Der Kiwi und seine Eier sind daher
durchaus eine kleine Broschüre wert. Die Autoren dürfen für
sich in Anspruch nehmen, dass sie Kiwivögel in mehreren
Zoos und Zuchtstationen in Neuseeland selbst gesehen haben.
Als Autoren sind wir dem Naturmuseum St. Gallen und seiner
Mitarbeiterin Petra Wiesenhütter zum Dank verpflichtet, dass
zwei Kiwi-Präparate und ein Kiwi-Ei für diese Broschüre fotografiert werden durften. Für die fachgerechten Aufnahmen
der Präparate und Eier danken wir Urs Bünter.
November 2012
Béatrice und Kurt Schläpfer
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Inhaltverzeichnis
Der Kiwi
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Schutz der Kiwis
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Kiwis in Gefangenschaft
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Das Kiwi-Ei
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Vorderes Umschlagbild: Streifenkiwi (Präparat des Naturmuseums St. Gallen) mit Ei
Hinteres Umschlagbild: Streifenkiwi und Zwergkiwi
(Präparate des Naturmuseums St. Gallen)
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Der Kiwi
Es gibt Vögel, die erkennt man auf den ersten Blick, auch
wenn man sie nur einmal gesehen hat. Dazu zählen zweifelsohne der Strauss, der Pinguin oder der Pelikan. Auch der
Kiwi fällt in diese Kategorie. Aber es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass man diesen Vogel lebend sieht; man findet ihn
nur in Abbildungen. Es gibt in Europa nur zwei Zoos (Frankfurt und Berlin) und einen Vogelpark (Walsrode in Deutschland), in welchen Kiwis gehalten werden. Und als nachtaktive
Tiere sieht man sie nicht bei Tageslicht.
Streifenkiwi (Apteryx mantelli)
Der Kiwi ist ein flugunfähiger Vogel von etwa der Grösse
eines Haushuhns, der nur in Neuseeland lebt. Auffallend sind
vor allem sein langer Schnabel und sein braunes oder gestreiftes pelzähnliches Federkleid. Genau genommen gibt es fünf
verschiedene Kiwi-Arten, die aber einander sehr ähnlich sind.
In dieser Broschüre sei nur von zwei Kiwi-Arten die Rede,
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nämlich vom Streifenkiwi (Apteryx mantelli), der als einzige
Kiwi-Art auch in Zoos ausserhalb Neuseelands zu finden ist,
sowie vom Zwergkiwi (Apteryx owenii), der bezogen auf sein
Körpergewicht die grössten Eier aller Vögel legt.
Zwergkiwi (Apteryx owenii)
Streifenkiwi, Zwergkiwi und Haushuhn im Grössenvergleich
Die grossen Eier der Kiwis bringen es auch mit sich, dass der
Kiwi einen Rekord bezüglich der Länge der Brutzeit in der
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Vogelwelt aufstellt. Beim Streifenkiwi beträgt die Brutzeit
durchschnittlich 90 Tage, während sie beispielsweise beim
Haushuhn nur 21 Tage beträgt. Das Ei oder die maximal zwei
Eier eines Geleges werden – auch eine Besonderheit in der
Vogelwelt – vom Männchen allein bebrütet. Das Männchen
unterbricht das Brutgeschäft jeweils nur kurz, um selbst Nahrung aufzunehmen. Trotzdem verliert es während der Brutzeit
erheblich an Gewicht, teilweise bis 20%. Die lange Brutzeit
hat zur Folge, dass oft nicht alle befruchteten Eier erfolgreich
bebrütet werden. Eier können mechanisch verletzt werden,
oder es dringen Mikroben in das Ei. Bei zu langen Brutpausen
des Männchens kann der Embryo auch vorzeitig absterben,
oder das Ei wird das Opfer eines tierischen Räubers.
Frisch geschlüpftes Kiwi-Kücken
Das Kiwi-Kücken besitzt keinen Eizahn zum Aufbrechen der
Schale, sondern es benützt dazu seine Beine. Nach dem
Schlüpfen wird es von den Eltern nicht gefüttert, aber noch
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einige Tage beschützt. Es ernährt sich in den ersten Tagen
vom in der Eischale verbliebenen Eidotter. Der Dottergehalt
von Kiwi-Eiern beträgt fast 70%, was wiederum ein Rekordwert in der Vogelwelt ist. Nach wenigen Tagen verlässt das
Kücken erstmals das Nest, und nach spätestens 20 Tagen lebt
es selbständig ohne Eltern.
Sehr seltenes weisses Kiwi-Kücken
Auch die pelzähnlichen Federn sind eine Besonderheit in der
Vogelwelt. Während heute wegen dieser Federn kein Kiwi
mehr sterben muss, haben die Ureinwohner von Neuseeland,
nämlich die Maori, früher aus Kiwifedern Mäntel und Kopfschmuck hergestellt. Solche werden in Neuseeland heute noch
an zeremoniellen Anlässen und bei Staatsbesuchen getragen.
Im vorletzten Jahrhundert wurden Kiwi-Federn sogar nach
England exportiert.
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Umhang aus Federn des Streifenkiwis: Die Federn sind auf einem
Flachsfasergewebe befestigt. Der Umhang hat eine Länge von 82
cm. Er wurde vor ca. 100 Jahren gefertigt. An einer Auktion in Neuseeland wurde 2011 für diesen Umhang 19'000 Franken bezahlt.
Das Tragen eines solchen Umhangs war den Stammesältesten der
Maori (Ureinwohner Neuseeelands) sowie Staatsgästen bei zeremoniellen Anlässen vorbehalten.
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Anlässlich eines Staatsbesuchs im Jahr 1970 trägt Königin Elisabeth
zusammen mit Regierungsvertretern von Neuseeland einen Umhang
aus Kiwifedern.
Schutz der Kiwis
In Reiseführern über Neuseeland und in Vogelbüchern liest
man immer wieder, dass Kiwivögel hoch gefährdet sind. Unterstrichen wird dies durch die Tatsache, dass die Ausfuhr von
lebenden Vögeln (und auch von Eiern) streng untersagt ist. Es
gibt zuverlässige Schätzungen, wonach der Kiwi-Bestand heute noch knapp 70'000 Vögel umfasst. Nur aufgrund dieser Zahl
allein wäre aber eine starke Gefährdung noch nicht gegeben,
da dieses Attribut normalerweise bei Tierarten verwendet
wird, von denen es nur noch 1000 oder einige Hundert Exemplare gibt. Aber es ist eine Tatsache, dass die Zahl der Kiwi-
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vögel laufend abnimmt und 1930 noch etwa 5 Millionen betrug.
Die Weltnaturschutzunion (IUCN) hat den Grad der Gefährdung von Tierarten in der so genannten Roten Liste wie folgt
definiert:
CR
Critically
endangered
EN Endangered
VU Vulnerable
NT Near
threatened
vom Aussterben
bedroht
stark gefährdet
gefährdet
gering
gefährdet
Der in dieser Broschüre hauptsächlich besprochene Streifenkiwi (Apteryx mantelli) hat den Status EN, d.h. stark gefährdet.
Nach Schätzungen gibt es heute noch gut 20'000 Exemplare
dieser Art. Seine Gefährdung definiert sich vor allem durch
die Tatsache, dass die Jungtiere und die befruchteten Eier
durch räuberische Wildtiere (z.B. das Hermelin und das Opossum) dezimiert werden. Erwachsene Tiere werden ferner häufig das Opfer von wildernden Hunden. Da viele Eier zudem
auch durch andere Einflüsse zerstört werden, und frisch geschlüpfte Kücken oft ohne Einwirkung von tierischen Feinden
sterben, ist die Fortpflanzungsrate im besten Fall ein Jungtier
pro Paar innerhalb von zwei Jahren. In gewissen Gebieten von
Neuseeland ist aber die Fortpflanzungsrate klar negativ, weil
die fortpflanzungsfähigen Vögel zu häufig durch Raubtiere
sterben. Man nimmt an, dass sich der Bestand der Streifenkiwis – ohne Gegenmassnahmen – etwa alle 25 Jahre halbiert.
Der Status «stark gefährdet» ist daher trotz des zurzeit noch
hohen Bestandes gerechtfertigt.
Interessanterweise besitzt aber der Zwergkiwi (Apteryx ownii),
dessen Bestand heute weniger als 1500 Exemplare beträgt, nur
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die Einstufung NT, d.h. er ist gering gefährdet. Dieser Status
rechtfertigt sich durch die Tatsache, dass der Zwergkiwi nur
auf Inseln und in Festlandgebieten vorkommt, die frei von
tierischen Feinden sind. Man nimmt deshalb an, dass der Bestand der Zwergkiwis in den nächsten Jahren sogar noch leicht
ansteigt. Die anderen Kiwiarten sind als «gefährdet» (VU)
eingestuft, d.h. die Bestände nehmen ab, aber nicht im gleichen Mass wie beim Streifenkiwi.
Für den Schutz der Kiwis wird in Neuseeland seit etwa 20
Jahren sehr viel getan. Die Bank von Neuseeland und andere
Institutionen unterstützen verschiedene Projekte, die jährlich
in der Summe weit über eine Million neuseeländische Dollar
kosten. Zwei dieser Projekte seien näher erwähnt:
Errichtung von Kiwi-Schutzzonen
Dabei handelt es sich um Gebiete, die mehrere Quadratkilometer gross sind. Im Idealfall befinden sich solche Schutzzonen
auf Inseln ohne tierische Räuber. Auf dem Festland wird aber
ein nicht unbeträchtlicher Aufwand betrieben, dass die Zahl
der tierischen Feinde klein bleibt. In einem Fall wurde vor der
Einrichtung der Schutzzone das betreffende Gebiet während
zwei Jahren von über 5000 räuberischen Tieren befreit, hauptsächlich Hermeline, Wiesel, Ratten und Wildkatzen. Heute
werden moderne Tierfallen verwendet, die so beschaffen sind,
dass nur bestimmte Räuber wie z.B. Hermeline angelockt
werden. Wenn das Tier den Kopf in die Falle streckt, wird es
durch einen Bolzenschuss getötet. Da der Tierkadaver nicht in
der Falle liegen bleibt und schnell durch andere Wildtiere entsorgt wird, kann die Falle mehrmals zum Einsatz kommen.
Die Fallen sind so konstruiert, dass ihnen keine Kiwis zum
Opfer fallen können. Einige Schutzgebiete wurden auch eingezäunt. Der längste Schutzzaun, der zu diesem Zweck errichtet wurde, ist 47 Kilometer lang. Man versucht in diesen
Schutzzonen auch, möglichst viele Tiere mit einem Sender
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auszustatten, sodass ihre Aktivitäten geortet und vor allem das
Brutverhalten überwacht werden kann. Zur Ortung weiterer
Tiere nimmt man mit entsprechenden Empfangsgeräten ihre
charakteristischen Rufe auf. Schon jetzt kann man feststellen,
dass die Kiwi-Bestände in diesen Schutzzonen wieder ansteigen.
Beispiel eines Zauns für ein Kiwi-Schutzgebiet
Operation Nest Egg
Unter dieser Bezeichnung läuft ein Projekt, in welchem KiwiEier, die in den vorgenannten Schutzzonen gelegt werden,
eingesammelt und in Brutapparaten ausgebrütet werden. Die
Eier müssen für diesen Zweck mindestens 25 Tage alt sein.
Erst dann lässt sich zuverlässig sagen, dass der darin enthaltene Embryo lebensfähig ist. Leider sind 25% der auf diese Art
eingesammelten Eier unbefruchtet, oder der Embryo ist bereits
abgestorben. Bei den lebensfähigen Embryonen beträgt der
Schlupferfolg 95%.
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In Neuseeland findet man sehr viele Kiwi-Strassenschilder, die an
die Aufmerksamkeit der Automobilisten appellieren.
Das geschlüpfte Kücken wird in der Brutstation aufgezogen,
bis es sechs Monate alt ist. Dann wird es wieder ausgewildert.
Mit sechs Monaten haben sie eine Grösse, die es ihnen ermöglicht, sich gegen Räuber wie Ratten und Katzen erfolgreich zu
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verteidigen. Die Brutstation erhält pro ausgewildertes Kücken
1800 neuseeländische Dollar. Das Projekt basiert auf der Erkenntnis, dass vor allem die frisch geschlüpften Kiwis in der
Wildnis eine relativ geringe Überlebenschance haben. Seit
1995, als das Projekt gestartet wurde, sind schon über 1000
Kücken aufgezogen und wieder ausgewildert worden. Die
Auswilderung verläuft problemlos, da die Kücken nach dem
Schlüpfen ohnehin nur sehr kurz von ihren Eltern betreut werden. Als Jungtiere leben sie dann bis zur Geschlechtsreife als
Einzeltiere.
Kiwis in Gefangenschaft
Es gibt zwei Arten, wie Kiwis ausserhalb ihrer natürlichen
Umgebung gehalten werden, nämlich einerseits in Zoos und
Tiergärten, und anderseits in Zuchtstationen. Letztere gibt es
nur in Neuseeland.
Obwohl ein Interesse bestehen müsste, Kiwis auch ausserhalb
von Neuseeland zu züchten, ist die Ausfuhr lebender Kiwis
seit 1907 verboten. Kiwis können daher normalerweise nur in
Form eines Staatsgeschenks, beispielsweise bei Regierungsbesuchen, ins Ausland gebracht werden. Ist dann allerdings die
Nachzucht im betreffenden Land erfolgreich, können die Jungtiere auch an andere Tiergärten weitergegeben werden. Nach
Zuchterfolgen in verschiedenen Zoos erkannte aber die zuständige neuseeländische Behörde (Department of Conservation), dass es für diese Populationen auch einmal eine Blutauffrischung braucht. So wurden 2010 zu diesem Zweck fünf
Kiwis an drei Zoos in den USA und in Europa abgegeben.
Zurzeit gibt es etwa ein Dutzend Zoos und Tiergärten ausserhalb von Neuseeland, wo Kiwis gehalten werden. Die Zahl
dieser Tiere beträgt gut 40. Es handelt sich in allen Fällen um
die gleiche Kiwiart, nämlich um den Streifenkiwi (Apteryx
mantelli). Einige Zoos halten die Kiwis im normalen Tag-
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Nacht-Rhythmus, sodass der Besucher die nachtaktiven Tiere
nie zu sehen bekommt. Im Zoo von Washington wurde jedoch
ein Kiwipaar daran gewöhnt, um 11 Uhr morgens bei gedämpftem Tageslicht gefüttert zu werden. Einige Zoos haben
aber so genannte Nachthäuser, die bei Nacht auf Tageslicht
umgeschaltet werden, und in denen die Besucher die Kiwis
während des ganzen Tages im Halbdunkeln sehen können.
Die erste Kiwihenne kam schon 1851 nach London. Diese
legte 1859 ein unbefruchtetes Ei. Die erste erfolgreiche Nachzucht ausserhalb von Neuseeland gelang erst 1975 im
Smithsonian National Zoological Park in Washington DC.
Dieser Zoo hatte 1965 ein erstes Kiwipaar als Staatsgeschenk
erhalten. Zunächst wurden aber nur unbefruchtete Eier gelegt.
Ab 1975 schlüpften dann sechs Jungvögel. Der zuerst geschlüpfte Kiwi lebt immer noch und ist heute 37 Jahre alt.
Zoo
Washington
DC
Columbus,
Ohio
San Diego
Memphis,
Tennessee
Berlin
Frankfurt
Beginn
Kiwihaltung
1965
Erstes
Kücken
geschlüpft
1975
Kücken
geschlüpft
bis 2012
7
KiwiBestand
2012
8
2003
2011
3
6
1983
1991
2012
1
6
4
1986
1978
1989
1987
11
31
8
12
Am erfolgreichsten war die Nachzucht von Kiwis im Frankfurter Zoo. Die Kiwihaltung begann dort 1978 mit einem einzelnen Paar. 1987 schlüpfte das erste Kücken, und bis 2011
sind 31 Jungvögel grossgezogen worden, von denen die meisten an andere Tiergärten weitergegeben wurden. Es gibt nur
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sechs Zoos ausserhalb von Neuseeland, in denen seit 1975
Kiwis geschlüpft sind. Neben den erwähnten Zoos in Washington und in Frankfurt sind es noch jene in Berlin, in San
Diego, in Columbus (Ohio) und in Memphis (Tennessee).
In Neuseeland gibt es 15 Institutionen (Zoos, Vogelparks,
Zuchtstationen), in denen Kiwis gehalten werden, wobei es
sich insgesamt um über 100 Tiere handelt. (Dabei sind die
Kücken aus der «Operation Nest Egg» nicht mitgezählt.) Der
erste Zuchterfolg in Neuseeland gelang 1945.
Das Kiwi-Ei
Kiwi-Eier faszinieren allein schon wegen ihrer Seltenheit.
Man kennt zwar das Kiwi-Ei aus Beschreibungen, aber man
kann es kaum irgendwo als Objekt bestaunen. Selbst in grossen Eiersammlungen findet man Kiwi-Eier nur selten, am
ehesten noch in neuseeländischen Museen.
Eier im Grössenvergleich:
Von links: Streifenkiwi, Zwergkiwi, Haushuhn
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Ei eines Streifenkiwis (links) im Vergleich mit einem Hühnerei: Das
Kiwi-Ei ist siebenmal schwerer als das Hühnerei.
Das Besondere an den Kiwi-Eiern ist deren Grösse im Bezug
auf das Körpergewicht der eierlegenden Henne. Bei sehr kleinen Vögeln, z.B. bei einigen Kolibri-Arten, kann das Ei im
Vergleich zum Gewicht des Vogels bis 15% betragen. Mit
zunehmender Grösse des Vogels nimmt dieses Verhältnis dann
ab. Beim Haushuhn beträgt dieses Verhältnis noch 3% und
beim grössten Vogel, nämlich beim Strauss, nur noch 1.6%.
Beim Zwergkiwi, der kleinsten Kiwiart, liegt dieser Wert jedoch ausserhalb jeder Norm. Sein Ei-Gewicht beträgt 25% des
Körpergewichts. Beim grösser gewachsenen Streifenkiwi ist
dieses Verhältnis etwas weniger extrem, aber immer noch gut
17%. Bleiben wir beim Vergleich mit dem Haushuhn, da dieses bezüglich Gewicht etwa zwischen einem Streifenkiwi und
einem Zwergkiwi liegt: Das Hühnerei wiegt etwa 60 Gramm,
während das Ei eines Streifenkiwi mit 430 Gramm Gewicht
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gut siebenmal schwerer ist. Zudem dauert die Ei-Bildung bei
der Kiwi-Henne sehr viel länger als beim Haushuhn, nämlich
25 Tage, während ein Haushuhn dazu nur 1 Tag braucht.
Zwergkiwi mit Ei und Haushuhn mit Ei im Grössenvergleich.
Merkmal
Gewicht Henne
Gewicht Ei
Ei-Gewicht in %
Körpergewicht
Ei Länge×Breite
Brutdauer
Eibildung in der
Henne: Dauer
Geschlechtsreife
(Henne) nach
Streifenkiwi
2.5 kg
430 g
17.2%
Zwergkiwi
1.2 kg
300 g
25.0%
Haushuhn
2.0 kg
60 g
3.0%
126×79 mm 110×70 mm 60×42 mm
ca. 90 Tage
70 Tage
21 Tage
25 Tage
1 Tag
3 Jahren
Kiwis und Haushuhn im Vergleich
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6 Monaten
Das Kiwi-Ei im Verhältnis zum Vogelkörper
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