Nr. 87 1/2013 Mitteilungen des Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V. Kometenjagd am 12. März 2013 Titelbild Von der Südhalbkugel kommend flog der Komet C/2011 L4 (PANSTARRS) am 10.03.2013 durch sein Perihel (sonnennächster Punkt) und war ab dem Zeitpunkt auch von uns aus sichtbar – wenn es denn klar gewesen wäre. Erst am 12. klarte es mächtig auf. Eine Schar von über 30 Beobachtern postierte sich entlang der Wakenitz beim Drägerpark, genoss den Sonnenuntergang und die nur wenige Stunden alte Mondsichel, um dann erstmals den Kometen zu erspähen. Das wunderschöne Titelbild mit der Marienkirche im Vordergrund gelang Torsten Brinker. Weitere Aufnahmen von ASL-Mitgliedern sehen wir auf der linken Seite. Wer entdeckt den Kometen zuerst? An der Wakenitz hatte man bei traumhaftem Wetter einen grandiosen Blick auf das Stadtpanorama mit Komet und sehr schmaler Mondsichel. Ralf Biegel Stephan Brügger Dirk Zachow Tim und Christoph Quandt Marco Ludwig –– Inhaltsverzeichnis S. 2 S. 4 S. 4 S. 4 S. 5 S. 5 S. 5 S. 5 S. 5 S. 6 S. 7 S. 7 S. 8 S. 10 S. 11 S. 17 S. 18 S. 22 S. 22 S. 23 S. 26 S. 32 S. 32 S. 40 S. 41 S. 42 S. 43 S. 44 Kometenjagd am 12. März 2013 Titelbild Aus der Redaktion Die Redaktion von 1984 bis 2012 Beiträge an die POLARIS-Redaktion einreichen Aus dem Verein Astro-Abende in der Sternwarte Neue Mitglieder Vereinsjubiläen Vielen Dank für die Rückmeldungen! Terminkalender Vereinsausflug zum Teleskoptreffen nach Lohmen Protokoll der ordentlichen Mitgliederversammlung vom 23.02.2013 Geschäftsbericht 2012 Jahresberichte 2012 • Sternwartenleitung • Vereinsbericht ASL e.V. • Fachgruppe Digitale Astrofotografie • POLARIS-Redaktion • Fachgruppe Internetpräsentation • Presereferent • Gerätewart Der Wegweiser zur Sternwarte Astro Aktuell Berichte Eine spanische Nacht und ein weißer Zwerg (Oliver Paulien) Frust, Hoffnung, Alarm und die Erlösung (Oliver Paulien) Erste Erfahrungen mit dem MGEN-Autoguider von Lacereta (Torsten Brinker) Serien Das Sternbild Lupus – Herkunft, Mythologie, Beobachtungshinweise (E.-Günter Bröckels) Planeten-Sudoko Impressum Neues von der „Außensternwarte Neumünster“ Mondgesichter Bildimpressionen von Ralf Biegel –– Beiträge an die POLARIS-Redaktion einreichen Aus der Redaktion Nach zwei Jahren Mitarbeit hat unser Redakteur Joachim Gripp leider die Redaktion verlassen. Zu diesem Schritt haben ihn hauptsächlich berufliche Gründe veranlaßt, aber auch die Tatsache, daß er aufgrund seines Wohnortes in der Nähe von Kiel zu wenig persönlichen Kontakt zu den Vereinsmitgliedern – also auch zu den Autoren der POLARIS – hatte. Damit die Beiträge für die POLARIS den richtigen Weg zur Redaktion finden, gibt es folgende Möglichkeiten: 1. per E-Mail an [email protected], 2. Übergabe an ein Redaktionsmitglied, 3. Einwurf in das neue Postfach im Arbeitsraum der Sternwarte (siehe Bild links). Wir sind auf Eure Beiträge gespannt. Im Namen der Redaktion und des Vorstandes bedanke ich mich ganz herzlich bei Joachim Gripp für seinen Einsatz, die geleistete Arbeit und seine Verläßlichkeit. Danken möchte ich an dieser Stelle auch Torsten Lohf, der die Aufgaben Satz und Layout ab Januar 2013 übernommen hat. Willkommen im Team. Felicitas Rose Euer POLARIS-Redaktions-Team Die Redaktion von 1984 bis 2012 Aus dem Verein Der neuerliche Wechsel in der Redaktion hatte mich neugierig gemacht: wieviele und welche Vereinsmitglieder waren eigentlich seit Ausgabe 1 in der Redaktion und an wievielen Ausgaben haben sie mitgearbeitet? Meine Recherchen haben folgendes ergeben: Michael Möller Stephan Brügger Ausgaben 1 – 18 / Sept. 1984 – Mai 1990 zwei ASL-Specials (Okt. 1983 und April 1985) Ausgaben 19 – 40 / Sept. 1990 – Aug. 1997 6 Jahre 7 Jahre Astro-Abende in der Sternwarte Der Verein trifft sich regelmäßig an den Astro-Abenden, die immer am ersten Mittwoch eines Monats um 19:00 Uhr im Seminarraum der Sternwarte Lübeck beginnen. Die nächsten 4 Termine lauten: 8. Mai, 5. Juni, 3. Juli und 7. August 2013 Seit Ausgabe 41 gibt es ein Redaktions-Team, das aus zwei bis vier Mitgliedern besteht: Felicitas Rose Uwe Begier Dennis Boller Norbert Kordts Carolin Liefke Sebastian Becker Reinhard Albert Joachim Gripp Torsten Lohf Ausgaben 41 – 86 / Sept. 1997 – Dez. 2012 Ausgaben 41 – 44 / Sept. 1997 – Dez. 1998 Ausgaben 41 – 62 / Sept 1997 – Dez. 2004 Ausgaben 46 – 56 / Aug. 1999 – Dez. 2002 Ausgaben 59 – 77 / Dez. 2003 – Dez. 2009 Ausgaben 69 – 73 / März 2007 – Aug. 2008 Ausgaben 69 – 86 / März 2007 – Dez. 2012 Ausgaben 79 – 86 / Aug. 2010 – Dez. 2012 Ausgaben 87 – ? / ab Januar 2013 15 Jahre 1 Jahr 7 Jahre 3 Jahre († 2003) 6 Jahre 1 Jahr 5 Jahre 2 Jahre Derzeit besteht das Redaktionsteam aus Reinhard Albert, Torsten Lohf und mir selbst. Als ich sah, wie lange ich schon dabei bin, war ich echt erschrocken und konnte es kaum fassen. Was habe ich in diesen Jahren nicht alles in der Redaktion erlebt! Ich habe auch schon daran gedacht aufzuhören (nach 15 Jahren sei dieser Gedanke erlaubt) und Platz für eine/n Andere/n bzw. Jüngere/n zu machen. Allerdings hat sich in der Vergangenheit gezeigt, daß Nachfolger für einen Redaktionsposten nicht gerade leicht zu finden sind. Die Resonanz auf entsprechende Aufrufe (z. B. Ersatz für Carolin Liefke) ist immer recht mager ausgefallen. Also werdet Ihr wohl noch ein Weilchen mit mir vorlieb nehmen müssen. Felicitas Rose –– Neue Mitglieder Als neue Mitglieder begrüßen wir recht herzlich: Hans-Peter Distler, Frank Pultar, Thomas Rieck, Frank Szemkus und Jürgen Wenck Vereinsjubiläen 5 Jahre: 10 Jahre: 15 Jahre: 20 Jahre: 25 Jahre: 30 Jahre: Karsten Dykow, Stefan Goerigk, Ute Goerigk, Uwe Goerigk, Dr. Joachim Gripp, Holger C. Hermann und Marcus-T. Maier Bjarne Gau Andreas Kauschke und Dr. Carolin Liefke Heike Klenz, Dr. Wolfgang Rothballer, Annelie von Wiegen, Dr. Björn Voß und André Wulff Volkmar Andres Ernst-Günter Bröckels –– Vielen Dank für die Rückmeldungen! Liebes POLARIS-Redaktionsteam, solange Dinge gut laufen, gibt es meistens keine Rückmeldungen. So ist wohl auch der Umstand zu erklären, dass es – wie gestern auf der Mitgliederversammlung (23.02.2013) zu hören war – während der letzten 15 Jahre praktisch keine Rückmeldungen zu unserer Vereinszeitschrift an die Redaktion gegeben hat. Ich, als ziemlicher ASL-Jungspund (nicht an Lebens- aber an Mitgliedsjahren), habe diesen Hinweis mal aufgegriffen und mir die wenigen Exemplare, die sich bei mir inzwischen angesammelt haben, noch einmal angeschaut. Tja, wenn man Dinge rückmelden soll, die einem nicht gefallen, hätte ich hier jetzt nichts zu melden. Aber ich möchte an dieser Stelle mal kundtun, dass unsere Vereinszeitschrift meiner Meinung nach toll gemacht und inhaltlich sehr anspruchsvoll ist. Hut ab vor dem Redaktionsteam und den Beiträgeschreibern! Ich freue mich schon auf die nächste Ausgabe. Gruß Klaus Ammann Moinsen, das sehe ich auch so. Die Polaris ist sehr ordentlich gemacht und braucht inhaltlich den Vergleich mit professionellen Magazinen wohl nicht zu scheuen, soweit ich das beurteilen kann %-). Vielen Dank an die Redaktion und die Autoren Gruß Florian Kay Moin,Moin lieber Klaus,lieber Florian, Hallo Redaktionsteam als einer der Mitautoren der Polaris sage ich Euch recht herzlich „DANKESCHOEN“ für Eure Leserzuschriften. Als Autor ist mir bekannt, welche Arbeit ich der Redaktion aufbuerde, meine Artikel passgerecht fuer die Polaris zu gestalten. Wenn ich so an unsere ersten Ausgaben denke, ich besitze sie alle bis auf die Ausgabe 83, dann hat sich unsere Vereinszeitschrift immens verbessert. Das ist aber nur moeglich, wenn ein sehr engagiertes und fachkundiges Team an der Fertigstellung arbeitet. Alles bisherigen Redaktionsmitarbeitern meinen herzlichen Dank für ihre Arbeit und den zukünftigen viel Mut und Erfolg Euer Schreiberling Guenter Lieber Guenter, lieber Florian, lieber Klaus, Herzlichen Dank für eure netten Zuschriften ! Es tut richtig gut, das zu lesen. Viele Grüße Joachim Gripp ehem. Redaktionsmitglied POLARIS –– Terminkalender April Mittwoch, 03.04. Freitag, 19.04. Donnerstag, 25.04. Sonnabend, 27.04. Mai Mittwoch, 08.05. Freitag, 17.05. Juni Mittwoch, 05.06. Sonnabend, 15.06. Freitag, 21.06. Juli Mittwoch, 03.07. Mittwoch, 03.07. Freitag, 19.07. August Mittwoch, 07.08. Sonnabend, 24.08. Freitag, 30.08. September Mittwoch, 04.09. Fr.-So., 06.-08.09. Sonnabend, 14.09. Oktober Mittwoch, 02.10. Sonntag, 20.10. Sonntag, 27.10. November Mittwoch, 06.11. Mittwoch, 06.11. Dezember Mittwoch, 04.12. Sonntag, 22.12. 19:00 Uhr 21:00-23:00 Uhr 20:007-00:13 Uhr ab 11:00 Uhr Astro-Abend in der Sternwarte Lübeck öffentliche Abendbeobachtung partielle Mondfinsternis (siehe Seite 19) Norddeutsches Astrofototreffen (NAFT) in der Sternwarte Lübeck 19:00 Uhr Astro-Abend in der Sternwarte Lübeck 21:00-23:00 Uhr öffentliche Abendbeobachtung 19:00 Uhr Astro-Abend in der Sternwarte Lübeck 3. Norddeutsches Sternwartentreffen in Braunschweig 16:00-18:00 Uhr öffentliche Sonnenbeobachtung 19:00 Uhr Astro-Abend in der Sternwarte Lübeck Redaktionsschluss für die POLARIS Nr. 88 16:00-18:00 Uhr öffentliche Sonnenbeobachtung 19:00 Uhr Astro-Abend in der Sternwarte Lübeck 16:00 Uhr ASL-Sommerfest 21:00-23:00 Uhr öffentliche Abendbeobachtung 19:00 Uhr Astro-Abend in der Sternwarte Lübeck Vereinsausflug zum 4. Mecklenburger Teleskoptreffen (MTT) in Lohmen bei Güstrow 18:00-24:00 Uhr Lübecker Sternenabend zu Beginn der Vortragssaison 19:00 Uhr Astro-Abend in der Sternwarte Lübeck 10:00-18:00 Uhr Lübecker Staffelmarathon 03:00 Uhr Zeitumstellung auf Winterzeit 19:00 Uhr Astro-Abend in der Sternwarte Lübeck Redaktionsschluss für die POLARIS Nr. 89 19:00 Uhr 16:00 Uhr Astro-Abend in der Sternwarte Lübeck Adventskaffeetrinken Vereinsausflug zum Teleskoptreffen nach Lohmen Vom 06.-08.09.2013 findet in Lohmen bei Güstrow das 4. Mecklenburger Teleskoptreffen (MTT) statt. Beobachtet wird auf einem Campingplatz, dessen Infrastruktur wir nutzen können. Der exzellente Himmel ist ein Erlebnis der besonderen Art. Wir wollen Fahrgemeinschaften bilden. Wer daran teilnehmen möchte, möge sich bitte an Oliver Paulien wenden. Die Teilnahme ist kostenlos, bis auf die üblichen Campinggebühren (Nebensaison). –– Protokoll der ordentlichen Mitgliederversammlung vom 23.02.2013 Die Versammlung fand am 23.02.2013 um 16:00 Uhr im Vortragssaal der Sternwarte Lübeck, Am Ährenfeld 2, 23564 Lübeck, statt. Tagesordnung: 1. Begrüßung der Mitglieder und Feststellung der Beschlußfähigkeit 2. Verlesung und Genehmigung des Protokolls vom 25.02.2012 3. Jahresberichte 3. 1. Bericht der Sternwartenleitung 3. 2. Vereinsbericht 3. 3. Bericht der FG Digitale Astrofotografie 3. 4. Bericht der POLARIS-Redaktion 3. 5. Bericht über die Internet-Präsentation 3. 6. Bericht des Pressereferenten 3. 7. Bericht des Gerätewartes 3. 8. Geschäftsbericht inkl. Jahresabschluß 2012 4. Kassenbericht durch die Kassenprüfer 5. Entlastung des Vorstandes 6. Haushaltsplan 2013 7. Verschiedenes TOP 1 Der Vorsitzende Oliver Paulien eröffnete die ordentliche Mitglieder­versammlung um 16:07 Uhr und begrüßte 29 anwesende Mitglieder, die alle stimmberechtigt waren sowie zwei Gäste. Er begrüßte besonders die Herren Wilfried Pogede, Ulrich Kruse, Daniel Gehrke und Tim Sverre Quandt als neue Mitglieder im Verein. Die Einladung erfolgte rechtzeitig durch Abdruck in der Vereinszeitschrift POLARIS Nr. 86. Die Versammlung war somit beschlußfähig. TOP 2 Das Protokoll der Mitglieder­versammlung vom 25.02.2012 war durch Abdruck in POLARIS 84 allen Mitgliedern bekannt und lag schriftlich vor. Der Antrag von Volkmar Andres, auf die Verlesung zu verzichten, wurde einstimmig angenommen. Das Protokoll wurde ohne Einwände als sachlich und inhaltlich richtig einstimmig genehmigt. Während des TOP 2 erschien ein weiteres stimmberechtigtes Vereinsmitglied. TOP 3 3.1 Der Wissenschaftliche Leiter der Sternwarte, Dr. David Walker, trug den Bericht der Sternwartenleitung vor. 3.2. Oliver Paulien verlas den Vereinsbericht mit den Aktivitäten des ASL e. V. im vergangenen Jahr. Während des TOP 3.2. erschien ein weiteres stimmberechtigtes Vereinsmitglied. 3.3. Torsten Brinker berichtete über die Aktivitäten der FG Digitale Astrofotografie. 3.4. Felicitas Rose trug den Bericht der POLARIS-Redaktion vor. 3.5. Stephan Brügger berichtete über die Internet-Präsentation. Sein Bericht wurde hinsichtlich der Nutzung von Facebook und Google+ von Frank Thannhäuser, der Herrn Brügger in seiner Arbeit unterstützt, ergänzt. 3.6. Über die Arbeit des Pressereferenten informierte Dr. Ulrich Bayer. 3.7. Johannes Kühnel verlas den Bericht des Gerätewartes und teilte mit, daß er sein Amt aus beruflichen Gründen abgeben muß. Sein Nachfolger ist Christoph Quandt. 3.8. Den Geschäftsbericht für das Jahr 2012 trug der Geschäftsführer Michael Kremin vor. Die einzelnen Tätigkeitsberichte werden in der nächsten Ausgabe der Vereinszeitschrift POLARIS abgedruckt. TOP 4 Am 17.02.2013 erfolgte die Prüfung der Kasse durch die Kassenprüfer Fabian Rose und Dennis Wilken. Herr Wilken verlas den Prüfungsbericht und stellte fest, daß alle Kassen –– und Konten mit großer Sorgfalt geführt wurden. Alle Belege waren vollständig, Einnahmen und Ausgaben ordentlich verbucht. Es gab keinerlei Anlaß für Beanstandungen. TOP 5 Der Kassenprüfer Dennis Wilken stellte den Antrag, dem Vorstand Entlastung zu erteilen. Der Antrag wurde mit 28 Ja-Stimmen bei 3 Enthaltungen angenommen. TOP 6 Der Geschäftsführer Michael Kremin erläuterte den Haushaltsplan für das Geschäftsjahr 2013 mit den zu erwartenden Einnahmen und den geplanten Ausgaben. Fragen zum Haushaltsplan konnten zufriedenstellend beantwortet werden. Herr Kremin beantragte daraufhin, dem vorliegenden Haushaltsplan zuzustimmen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. TOP 7 Herr Paulien berichtete über die folgenden Veranstaltungen, die in 2013 geplant sind: - Der bundesweite “Tag der Astronomie”, findet in diesem Jahr am Sonnabend, dem 16. März statt. Die Sternwarte wird von 18:00 Uhr bis ca. Mitternacht geöffnet sein. Es wird wieder Kurzvorträge für Erwachsene und Kinder geben, auf dem Schulhof werden Vereinsmitglieder mit ihren Fernrohren stehen. Sollte der Himmel klar sein, besteht die Möglichkeit, den Besuchern in geringer Entfernung von der Sternwarte auch den Kometen „Panstars” zu zeigen. • Vom 6. bis 8. September 2013 ist ein Vereinsausflug zum Teleskoptreffen in Lohmen bei Güstrow geplant. Für Interessenten liegt eine Teilnehmerliste aus. • Die Sternwarte bzw. der ASL e. V. wird im Herbst erneut am Mannschafts-Marathon im Rahmen des Lübecker Staffel-Marathons am 20.10.2013 teilnehmen, diesmal – wenn möglich – mit zwei Mannschaften. Das erste Training ist für Sonnabend, den 9. März, 9:30 Uhr, angesetzt. • Das erste NAFT (Norddeutsches AstrofotoTreffen) in diesem Jahr findet am 27. April in den Räumen der Sternwarte Lübeck statt. • Das ASL-Sommerfest wird voraussichtlich am Sonnabend, dem 24. August 2013, gefeiert. Nach kurzer Aussprache waren sich die Anwesenden einig, frühzeitig festzulegen, wer beim Aufbau und Abbau bzw. Aufräumen mithilft. Auch wurde angeregt, den Teilnehmerbeitrag für Gäste etwas anzuheben. Dieser Vorschlag wurde allgemein begrüßt. • Daniel Gehrke teilte mit, daß er das Vortragsprogramm der Sternwarte u. a. im Holstentormuseum, in der Königpassage, in der Geschichtswerkstatt Herrenwyk und in der Uni ausgelegt hat. Es sollte versucht werden, auch jüngere Leute zu erreichen. • Der Vorschlag von Tobias Meyer, im Rahmen von Vereinsausflügen andere Sternwarten zu besuchen, wurde positiv aufgenommen. Da keine weiteren Wortmeldungen, Anträge oder Eingaben vorlagen, wurde die Mitgliederversammlung um 17:56 Uhr vom Vorsitzenden geschlossen. Für die Richtigkeit: Felicitas Rose, Schriftführerin Die Kraterladschaft des Mondes (Ralf Biegel) –– Geschäftsbericht 2012 Das Geschäftsjahr 2012 ist für den ASL e.V. Veranstaltungen Glück gehabt. Wir konnten sehr erfolgreich verlaufen. Trotz des gefühlt im Jahre 2012 elf neue Mitglieder gewinnen. schlechten Wetters hatten wir mit unseren Im Folgenden die Mitgliederentwicklung: Anzahl der Vereinsmitglieder am 01.01.2012: 88 + Eintritte in 2012: 11 – Mitglieder in 2012 verstorben: 1 – Mitglieder in 2012 unbekannt verzogen: 3 – Austritte in 2012: 2 Anzahl der Vereinsmitglieder am 01.01.2013: 93 Von den insgesamt 93 Vereinsmitgliedern sind 80 männlichen und 13 weiblichen Geschlechts. Wir haben ein Ehrenmitglied und zwei Fördermitglieder in unserem Verein. Im vergangenen Jahr wurden 3 Ausgaben der Vereinszeitschrift POLARIS verteilt bzw. versandt. Im Austausch mit unserer Vereinszeitschrift erhalten wir diverse Zeitschriften von anderen astronomischen Vereinigungen. Im einzelnen sind das „Andromeda“, „Astrokurier“, „Mitteilungen astronomischer Vereinigungen Rhein-Main-Nahe“, „Nachrichten der Olbers-Gesellschaft“, „Sternkieker“, „Telescopium“, „Uranus“ und „Urknall“. Darüber hinaus erhalten wir von der ESO den „Messenger“. Desweiteren hat der ASL folgende Zeitschriften abonniert: „interstellarum“ inklusive der Sonderhefte und „SONNE“. Die Zeitschrift „SuW“ wird uns dankenswerterweise von unserem Vereinsmitglied Herrn Dr. Rothballer gesponsert. Unsere Bibliothek wurde um das Buch „Abriß der Astronomie“, das uns Dr. Walker gestiftet hat und um das „Kosmos Himmelsjahr 2013“ erweitert. Seit Juni 2012 haben wir nun auch endlich Internetzugang. Im Jahre 2012 wurde erstmals in die Sternwarte Lübeck eingebrochen. Offenbar war aber nicht die Sternwarte, sondern die Schule Ziel des Einbruchs. Glücklicher- weise kam es zu keinen größeren Schäden und Verlusten. Der uns dennoch entstandene Schaden wurde von unserer Versicherung vollständig beglichen. Das auf Initiative von Herrn Dr. Bayer anläßlich des Jahres „Stadt der Wissenschaft 2012“ begonnene Projekt „Fotoausstellung“ konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Wir können uns über gut 40 hochwertige Bilder freuen, die uns praktisch nichts gekostet haben und die wir jetzt abwechselnd in der Sternwarte aushängen wollen. Ebenso konnte unser Projekt „Modernisierung der EDV und der Vortragstechnik“ abgeschlossen werden. Ohne die Unterstützung der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck, die dieses Projekt mit 7.000,00 Euro gefördert hat, stünde uns jetzt nicht eine moderne und leistungsfähige EDV und Vortragstechnik zur Verfügung. Ich möchte an dieser Stelle allen danken, die unseren gemeinnützigen Verein bzw. die Sternwarte Lübeck durch ihr großes Engagement und durch Spenden unterstützt haben. Im Übrigen verweise ich auf die anderen Jahresberichte. (Der detaillierte Jahresabschluß wurde den Vereinsmitgliedern auf der Mitgliederversammlung vorgestellt. Da es sich um Vereinsinterna handelt, werden an dieser Stelle keinerlei weiteren Zahlen veröffentlicht.) Michael Kremin, Geschäftsführer – 10 – Jahresberichte 2012 Sternwartenleitung Technik Im letzten Geschäftsjahr hat sich erfreulicherweise nichts Besonderes ereignet. Das Teleskop und die Montierung befinden sich in einem einwandfreien Zustand. Anschaffungen in Boebachtungstechnik wurden nicht getätigt. Es wird nochmals darauf hingewiesen, die Motoren der Montierung nicht mit Höchstgeschwindigkeit laufen zu lassen. Für den Goto-Betrieb bitte nur die Stufe 600fache Sternengeschwindigkeit benutzen. Freitagsvorträge Der Kreis der Referenten konnte erweitert werden. Der Chemiker Dr. Ulrich Steinmann, Mitarbeiter der Sternwarte, wurde gewonnen. Hinzugewonnen wurde auch Herr Carsten Busch aus Hamburg, der von Hause aus Elementarteilchenphysiker ist. Beide sind bereit, sich regelmäßig an unserem Vortragsprogramm zu beteiligen, und so eröffnen sich uns mit ihnen weitere interessante Felder, was Vortragsthemen angeht. Das Interesse, einen Freitagsvortrag zu halten, ist groß: für die Zeit von Januar bis März 2013 gab es mehr potentielle Referentan als freie Termine. Der Teil unseres Vortragsprogrammes mit eher astrophysikalischen Themen läßt sich vom Niveau her durchaus mit dem in Bergedorf angebotenen vergleichen. Der Austausch von Referenten trägt natürlich stark hierzu bei. Dieser Austausch findet jetzt in beiden Richtungen statt: am 21. August wird einer von uns (D. W.) in Bergedorf einen Vortrag über Supernovae halten. Im Lübecker Programm liegt allerdings ein größeres Gewicht auf populären Themen, als im Bergedorfer, was für eine Amateur- und Vereinssternwarte auch angemessen ist. Was aber die Qualität unserer Vorträge insgesamt angeht, so brauchen unsere Referenten den Vergleich mit Bergedorf nicht zu scheuen. Ist unsere Sternwarte auch kein Universitätsinstitut, so haben unsere Vorträge dennoch ein hohes Niveau. Ohne die geringste Übertreibung läßt sich sagen, daß es keine Sternwarte in der weiteren Umgebung gibt, die so ein umfangreiches Vortragsprogramm anbietet, wie die Sternwarte Lübeck. (In Bergedorf etwa gibt es in der Regel nur einen öffentlichen Vortrag pro Monat [als Universitätsinstitut sind die Prioritäten dort natürlich andere]; Tornesch und Neumünster bieten gar keine regelmäßigen Vorträge an.) Kindervorträge Leider schaut es in diesem Bereich nicht so gut aus: es wird zunehmend schwierig, Referenten für Kindervorträge zu finden. Immerhin konnte Eileen Hoßfeld, Schülerin der Kepler-Schule, für einen Kindervortrag gewonnen werden. Wir hoffen, daß sie auch in Zukunft bereit ist, weitere solcher Vorträge anzubieten. In der POLARIS wurde ein Appell veröffentlicht, der an dieser Stelle wiederholt werden soll: daß sich Interessenten aus dem ASL für Kindervorträge bitte bei der Sternwartenleitung melden mögen. Die Kindervorträge sind in der Regel sehr gut besucht. So konnte am 21. IX. 2012 das tausendste Besucherkind begrüßt werden. Konatakt nach Bergedorf Im Verlaufe des Jahres 2012 wurde ein freundschaftlicher Kontakt mit dem Förderverein der Hamburger Sternwarte in Bergedorf hergestellt. Der Förderverein organisiert das öffentliche Vortragsprogramm der Sternwarte. Einer von uns (D. W.) besucht regelmäßig die Bergedorfer Vorträge und hält so, nebenbei, diesen Kontakt aufrecht. Ein gegenseitiges Interesse, Vorträge und Referenten auszutauschen, ist durchaus vorhanden, und dessen Umsetzung nimmt zur Zeit konkrete Formen an. Neben – 11 – den Bergedorfer Professoren werden wir zukünftig auch Referenten aus den Reihen des Fördervereins in Lübeck haben, und wir werden, umgekehrt, Vorträge in Bergedorf anbieten. Carsten Buschs Vortrag über das Higgs-Teilchen, hier in Lübeck, machte in dieser Beziehung den Anfang. Weiterhin bestehen die Kontakte zu den Bergedorfer Professoren Hauschildt, Reimers und Schmitt, die uns sehr freundlich verbunden sind und regelmäßig zu Vorträgen zu uns kommen. Der Wert dieser direkten Verbindung zur professionellen Astronomie für uns kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Schließlich sind wir nicht nur ein Verein von Amateurastronomen, sondern haben es uns, als Betreiber dieser Sternwarte, zur Aufgabe gemacht, Öffentlichkeitsarbeit, die auf dem aktuellen Stand der astronomischen Forschung ist, zu leisten. Private Führungen In diesem Bereich war es 2012 deutlich ruhiger, als im Jahr zuvor. Dennoch waren es 21 Führungen, von denen 14 für Kinder und Jugendliche und 7 für Erwachsene stattfanden. Dieser Rückgang ist als eine Konsolidierung anzusehen. Im Jahr zuvor hatten wir nämlich 35 dieser Führungen, was uns an die Grenze der Leistungsfähigkeit brachte. An dieser Stelle möchte die Sternwartenleitung den Mitarbeitern und allen anderen, die sich im Jahr 2012 für die Arbeit der Sternwarte engagiert haben, von Herzen danken! Andreas Goerigk, David Walker Vereinsbericht ASL e.V. Im Jahr 2012 fanden erstmals 13 Astroabende statt. Der 13. Astroabend fand statt, weil der Astroabend im Oktober auf einen Feiertag fiel. Da nicht alle Mitglieder online sind und die Verschiebung um eine Woche nicht mitbekommen haben, kamen am ersten Mittwoch des Monats doch 7 Mitglieder zum Astroabend am 3. Oktober. Insgesamt wurden 41 Beiträge von Mitgliedern vor getragen. Die Themen umfassten unter anderem die Gebiete Astrofotografie, Beobachtungsberichte, Reiseberichte zu Teleskoptreffen und Neuanschaffungen von Teleskopen und Zubehör. Folgende Veranstaltungen führten unsere Mitglieder im vergangenen Jahr durch: Im Januar wurde die Fotoausstellung fertig gestellt. Sie war der erste Beitrag der Sternwarte Lübeck zum Jahr der Wissenschaft. Die Ausstellung wurde am 1. Februar bei der KWL eröffnet und endete am 26. April. Am 25. Februar fand die ordentliche Mitgliederveranstaltung statt. Es nahmen 30 Mitglieder teil. Am 3. März nahm der Verein am Stadtteilfest teil. Diese Veranstaltung war ein weiterer Beitrag zum Jahr der Wissenschaft. 6 Vereinsmitglieder präsentierten den vielen Besuchern die Arbeit und das Programm der Sternwarte. Am 10. März war das erste offizielle Training für den Lübeck Staffelmarathon am 21. Oktober. 7 Läufer nahmen teil. Das Laufergebnis war für einige Läufer ernüchternd. Härteres Training war die Folge. Am 24. März von 15:00-24:00 Uhr war der Astronomietag. Gut 300 Besucher fanden den Weg zur Sternwarte. In einigen Vorträgen wurde den Besuchern das Universum näher gebracht. An der Aktion nahmen über 20 Mitglieder teil. Das Wetter an diesem Tag war perfekt. Am 15. Mai wurde die zweite Fotoausstellung eröffnet. Sie fand im Flughafen Blankensee statt und lief bis zum 22. Juli. Am 2. Juni wurde das 2. Norddeutsche Sternwarten Treffen auf der Sternwarte durchgeführt. Am 6. Juni gab es eine Vereinsbeobachtung der besonderen Art. Um 01:00 Uhr – 12 – in der Nacht trafen sich Mitglieder in der Sternwarte zur letzten Lagebesprechung. Um 01:30 Uhr ging es dann an die Ostseeküste. Dort wurde der letzte Venustransit in diesem Jahrhundert gemeinsam beobachtet. Am 1.September fand das Sommerfest des Vereins statt. Über 40 Mitglieder erfreuten sich an dem schönen Wetter, geselligen Stunden und einem Spanferkel. Natürlich gewann die Mannschaft des Vorsitzenden bei dem traditionellen Fußballspiel mit 7 zu 1. Zum Auftakt der Herbstsaison wurde der Lübecker Sternenabend durchgeführt. Viele Besucher kamen wieder bei klarem Himmel zur Sternwarte. Am 4. Oktober wurde die Ferienpassaktion für die Schulen durchgeführt. Drei Mitglieder gestalteten den Abend. Am 20. Oktober fand zum letzten mal die Veranstaltung Nightlife für Kinder statt. Am 22. Oktober eröffnete der Verein die dritte und letzte Fotoausstellung in den Räumen der VHS. Sie endete am 14. Dezember. Am 21. Oktober fand der 5. Lübecker Staffelmarathon, an dem 108 Mannschaften teilnahmen. Unser Verein ging mit 10 top trainierten Läufern an den Start. Sie holten den 82. Platz. Ein großer Erfog. Am 3. November fuhr der Verein zum NAFT nach Neumünster. Das Jahr endete mit der Adventsfeier am 16. Dezember. Bei Kaffee und Kuchen ließen 40 Teilnehmer das erfolgreiche Jahr 2012 ausklingen. Oliver Paulien, Vorsitzender ASL e.V. Fachgruppe Digitale Astrofotografie Auch im zweiten Jahr seit Bestehen der Fachgruppe gab es ein monatliches Treffen. In der Regel jeweils donnerstags zwei Wochen nach dem Astroabend trafen sich Interessierte in der Sternwarte, um sich über Astrofotografie auszutauschen. In lockerer Runde wurden aktuelle Bilder vorgestellt und diese zum Teil auch gemeinsam bearbeitet. Programme für das Stacking und die Bearbeitung von Astrobildern wurden besprochen und Tipps und Tricks ausgetauscht. Viele dieser Anregungen wurden auch über den E-Mailverteiler der Fachgruppe versandt, so dass auch Mitglieder, die nicht dabei sein konnten, informiert waren. Mittlerweile haben weitere Mitglieder ihre DSLR-Kameras astromodifizieren lassen, um sie in der Deepsky-Fotografie einzusetzen und haben erste Ergebnisse vorgestellt. Ende Oktober gab Holger Hermann seine bisherige Fachgruppenleitung an mich ab, da Holger beruflich zu sehr in Hamburg eingebunden ist. Es ist wie immer jeder gerne willkommen, der Interesse hat. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Alle Termine sind auf unserer Homepage veröffentlicht. Jeder darf auch gerne einfach mal „reinschnuppern“ oder bei Fragen zu Fotografie und Bildern Rat einholen. Torsten Brinker POLARIS-Redaktion Wieder einmal hat es personelle Veränderungen gegeben: nach zwei Jahren hat Joachim Gripp die Redaktion verlassen. Für sein Engagement und die geleistete Arbeit danke ich ihm ganz herzlich. Glücklicherweise haben wir auch schon einen Nachfolger. Torsten Lohf, der ja schon im Jahr zuvor seine Bereitschaft zur Mitarbeit in der Redaktion erklärt hatte, wird bereits an der kommenden Ausgabe maßgeblich beteiligt sein. In der April-Ausgabe (Nr. 84) gab es erstmals das „Planeten-Sudoku” von Ulrich Steinmann. Ob es den Lesern gefällt und wieviele von ihnen sich daran gemacht haben es zu lösen, ist der Redaktion leider nicht bekannt. An dieser Stelle möchte ich ganz – 13 – generell eine große Bitte äußern: schickt uns Kommentare, Anregungen und Kritik z. B. in Form von Leserbriefen. Rückmeldungen sind für die Redaktionsarbeit nicht unwichtig – nur hat es leider so gut wie nie welche gegeben, seit ich dabei bin. Zum Schluß wie immer ein paar Zahlen: die April- und die August-Ausgabe hatten jeweils 40 Seiten, die vom Dezember leider nur 36. In Nr. 84, in der auch das Protokoll der Mitgliederversammlung und alle Jahresberichte abgedruckt waren, betrug der Anteil an Textund Bildbeiträgen von Mitgliedern 50%, in Nr. 85 75% und in der Dezember-Ausgabe immerhin noch 72%. So kann es gerne weitergehen! Herzlichen Dank an alle Autoren. Die Kosten für die POLARIS lagen im vergangenen Jahr unverändert bei etwas unter 1,-- € pro Heft. Felicitas Rose Fachgruppe Internetpräsentation Im Jahre 2012 wurde die Internetpräsentation rund 10.600 Mal aufgerufen, das ist eine Steigerung um 10% gegenüber dem Vorjahr. Pro Tag sind es also rund 29 Besuche. Dabei wurden insgesamt etwa 48.000 Einzelseiten, das ist eine Steigerung von 26% gegenüber dem Vorjahr übertragen. Mit Abstand die meisten Besucher an einem Tag fanden mit 205 zum Venustransit am 6. Juni zu uns. Ansonsten wurde vor allem die Seiten über Veranstaltungen, die Fotogalerie und „Über uns“ besucht. Die allermeisten Besucher, rund 80%, rufen unsere Seite direkt auf. Kamen sie von anderen Seiten, dann von Astronomie-Nord. de oder Facebook mit jeweils 3%. Auf Facebook hat die Sternwarte mittlerweile fast 130 Fans, doppelt so viele wie im vergangenen Jahr, die über unsere Veranstaltungen und aktuelle Himmelsereignisse informiert werden. Die Facebookseite der Sternwarte und auch die Präsenz auf Goo- gle-Plus werden weiterhin von Frank Thannhäuser betreut. Stephan Brügger Facebook & Google+ Nutzung Facebook (Fb) und Google+ (G+) ====== 2012 ====== Beste Wochen 03.-09.06. 289 Zugriffe 14.-20.07. 1075 Zugriffe <<< 09.-15.08. 579 Zugriffe 07.-13.12. 511 Zugriffe Höchste Zugriffszahlen auf einzelne Beiträge 03.06.: Bericht 2. Treffen der norddt. Stw = 79 15.07.: Jupiterbedeckung = 247 <<< 12.08.: Bericht Perseiden = 239 09.08.: Ankündigung Perseiden = 134 06.08.: Marslandung Curiosity = 95 13.08.: Saturn + Mars Konjunktion = 98 104 Postings 26.02.2012 - 23.02.2013 (2/Woche) Inhalt: Veranstaltungen Stw und Beobachtungshinweise für Jedermann (Bloße Auge, in Ausnahmefällen für Feldstecher) ====== 2013 ====== Beste Wochen 04.-10.01. 442 Zugriffe Höchste Zugriffszahlen auf einzelne Postings 08.01.: Programm 2013-1 = 91 23.02. aktuell: 124x Fans Fb – etwa verdoppelt 16x ASL (keine Postings als ASL, alle als Stw 412 erreichte Personen (15.-21.02.2013) 53x in den Kreisen anderer bei G+ 39 Menschen davon 5 ASL/Stw, 14 Seiten Frank Thannhäuser Pressereferent Die Aufgaben 2012 waren im wesentlichen die selben wie die Jahre zuvor. Regelmäßige Aufgaben des Pressereferenten, wie im Vorjahr. In erster Linie werden die Veranstaltungstermine, Vorträge und Kinderveranstal- – 14 – tungen, so wie Sondertermine regelmäßig in den Veranstaltungskalendern der Lübecker Nachrichten, im Wochenspiegel sowie HLlive veröffentlicht. Dies geschieht von Seiten der Zeitungen sehr zuverlässig. Der Offene Kanal und das Fernsehen des NDR und SAT1 werden jeweils zu Beginn der Saison mit dem gesamten Programm informiert. Kann nicht kontrolliert werden, ob und wann unsere Termine veröffentlicht werden, da ich die Sender nicht regelmäßig abhören kann. Bisher brachten wir in der Online-Ausgabe „Meinwochenspiegel.de“ eine ausführliche Ankündigung der Vorträge. Wir stellten jedoch fest, dass in der Regel nur 2 bis 3 Klicks auf diese Artikel kamen. Der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum „Erfolg“. Deshalb habe ich die Ankündigung an dieser Stelle eingestellt. In der vierteljährlichen Broschüre der Bürgerakademie werden unsere Termine regelmäßig eingetragen. Präsenz in der lokalen Presse Unsere Präsenz in den LN ist durch die ganze Seite über Astronomie pro Monat sehr gestiegen (Verantwortlich dafür Andreas Goerigk und Dr. David Walker). Dies ist eine positive Konsequenz aus den gemeinsamen Aktivitäten. An dieser Stelle an alle, die sich für die Sternwarte einsetzen, einmal ein herzliches Dankeschön. Der Erfolg wäre undenkbar ohne die ständige und hervorragende Unterstützung durch die aktiven Mitarbeiter. Sonderveranstaltungen und einzelne Außentermine Oktober 2012 Tag der Wissenschaft Die Sternwarte nahm 2012 nicht am Tag der Wissenschaft in der Petrikirche teil. Grund: zuviele andere Aktivitäten. Die Fotoausstellung (unser Highlight des Jahres) Ursprünglich war geplant, die Ausstellung vom 1. bis 26. Februar in den Räumen der KWL zu zeigen. Wir haben aber die Ausstellung bis 26. April 2012 verlängert. Der zweite Ort für die Ausstellung war im Flughafenrestaurant, vom 15. Mai bis 22. Juli 2013. Die Vernissage erfolgte in Gegenwart des Flughafenchefs Prof. Dr. Jürgen Friedel. Von der Bürgerschaft war Frau Astrid Stadthaus-Panissié von der Fraktion „Bürger für Lübeck Bf L“ anwesend. Sie zeigte sich sehr beeindruckt und sicherte der Sternwarte die Untersützung ihrer Fraktion zu. Im NDR wurde die Ausstellung als Kulturtipp der Woche erwähnt. Der dritte Ort der Ausstellung war die VHS vom 22. Oktober bis 15. Dezember 2013 Vernissage erfolgte im Beisein der Leiterin der VHS Christiane Wiebe. Leider waren wir trotz Benachrichtigung der Presse und entsprechender Ankündigung weitgehend unter uns. Die Ausstellung war zu den üblichen Öffnungszeiten zugänglich. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der VHS berichteten von zahlreichen Besuchern. Wenn wir auch über die Zahl der Besucher wenig aussagen können, die Qualität der Rückmeldungen war ausschließlich begeistert. Mit diesem Beitrag zum Jahr der Wissenschaft können wir zufrieden sein. Die Zukunft der Ausstellung: Die Bilder sind derzeit in der Sternwarte eingelagert. Einige der Bilder werden in der Sternwarte aufgehängt und über das Jahr ausgewechselt. Von den Stadtteilkoordinatoren aus Travemünde wurde Interesse an der Ausstellung, zumindest an Teilen gezeigt. Vorbereitungen laufen, einen Teil der Bilder möglicherweise in der Alten Vogtei auszustellen. – 15 – Juniorcampus Der Juniorcampus der Fachhochschule veranstaltet 2013 einen Wettbewerb in einer großen Zahl von Kitas zum Thema „Sonne, Mond und Sterne“. Volkmar Andres schulte die Erzieherinnen an 2 Terminen. Danke dafür. Frau Mahncke, Koordinatorin des Juniorcampus berichtet von einer regelrechten Welle in den Kitas. Ganze Kitas wurden zum Universum erklärt. Der Wettbewerb, in dem die verschiedensten Aktivitäten der Kitas prämiiert werden, findet seinen Abschluß am 22. März 2013. Die Sternwarte beteiligt sich an den Preisen. Wir stellen 2 kostenlose Führungen zur Verfügung. Ich werde diesen Part wahrnehmen. Ebenso werde ich mich an der Jury beteiligen, die am 7. und 8. März die Preisträger auswählt. Ulrich Bayer Pressereferent der Sternwarte Lübeck Gerätewart Im vergangenen Jahr wurde die Vortrags­ technik weiter ergänzt. Dazu wurde eine drahtlose Mikrofonanlage und ein BluRay-Player beschafft. Außerdem wurde eine Videokamera gekauft, um Vorträge im Vorwege zu analysieren und gegebenenfalls zu verbessern. Die Fernrohrtechnik wurde um ein Filterrad und verschiedene Filter ergänzt. Nach wie vor gibt es die Möglichkeit gebrauchte Fototechnik aus dem Vereinsbestand zu erwerben. Interessenten können sich an den Gerätewart wenden. Aus beruflichen Gründen werde ich ab sofort das Amt an Christoph Quandt abgeben. Für seine zukünftige Tätigkeit wünsche ich ihm alles Gute. Johannes Kühnel Gerätewart Fachgruppe Digitale Astrofotografie Forum für digitale Astrofotografie Die Treffen stehen jedem Astro-Foto-Interessierten – gleich welchen Kenntnisstandes – offen. Ziel dieser Gruppe soll es sein, ein regelmäßiges und festes, vereinsinternes Forum für digitale Astrofotografie und den entsprechenden Verarbeitungstechniken zu bilden. Nicht jeder muss das gleiche Rad für sich selbst neu erfinden, die Themen und Anwendungen der einzelnen Programme sind komplex genug. Wir setzen daher auf Zusammenarbeit, Arbeitsteilung, Austausch von Erfahrungen und gegenseitige Hilfestellungen sowie auf das Einbringen erworbenem Wissens. Aufgabenbereiche der Gruppe sind: • DSLR- und Videoastronomie, CCD oder CMOS • Autoguiding • digitale Aufnahmetechniken • digitale Verarbeitungstechniken von Aufnahmen Die Gruppe trifft sich jeweils donnerstags, zwei Wochen nach dem Astro-Abend. Kontakt: Torsten Brinker • [email protected] Der Wegweiser zur Sternwarte Pferdekopfnebel vom 02.02.2013 in Kühlungsborn, 2x 2min, 1x 3min, 2x 4min bei ISO 800 (Ralf Biegel) – 16 – Wie man leicht erkennen kann, befindet sich im Wegweiser zur Sternwarte eine Schneewehe. Der große Vorteil ist, dass die Schrift Sternwarte durch den hellen Hintergrund wieder lesbar ist. Der Vorstand erkannte sofort das Potential und beschloss, den Wegweiser wieder zu reaktivieren. Besucher brauchen dann nicht mehr zu befürchten, an der Sternwarte vorbeizulaufen. Um den schönen Schnee-Kontrast dauerhaft beizubehalten, wird noch vor Ende der Frostperiode ein Kühlaggregat installiert, damit der Schnee im Sommer nicht wegschmilzt. Torsten Lohf – 17 – Astro Aktuell Auf- und Untergangszeiten für Sonne und Mond sind für Lübeck gerechnet. Internet: www.sternwarte-luebeck.de/himmel/auf-und-untergang.html Die Kürzel hinter den Planetennamen beziehen sich auf die angegebene Uhrzeit: Aufgang – Planet im Osten; Kulmination – Planet im Süden; Untergang – Planet im Westen Alle Uhrzeiten beziehen sich auf die aktuell gültige Ortszeit. Mai 2013 Sonne, Mond und Planeten Datum 10.05. Aufgang 05:23 Untergang 21:05 20.05. 05:07 21:21 31.05. 04:54 21:37 02.05. 10.05. 18.05. 25.05. 31.05. Merkur Venus Jupiter Saturn Sonne Mittag Zeit Höhe 13:14 53,9° 13:14 56,2° Dämmerung Morgen Abend 01:54 00:44 immer immer 13:15 58,1° immer immer Mond Aufgang Untergang Transit Höhe Phase 02:24 12:16 07:15 23,1° Letztes Viertel 05:37 21:41 13:35 54,4° Neumond 13:01 02:01 19:48 41,4° Erstes Viertel 21:55 05:16 01:02 17,1° Vollmond 01:20 12:37 06:52 30,3° Letztes Viertel Planetensichtbarkeit am um am um Helligkeit (mag) U 23.05. 22:31 31.05. 23:10 -0,4 U 01.05. 21:25 15.05. 22:45 -3,9 U 01.05. 23:50 15.05. 23:09 -1,9 U 01.05. 06:16 15.05. 05:15 0,3 Mars, Uranus und Neptun sind im Mai nachts unbeobachtbar Ereignisse, Meteorströme 04.05. 10.05. 11.05. 11.05. 12.05. 16.05. 20.05. 24.05. 26.05. 28.05. 02:00 21:00 04:00 00:0005:00 22:00 22:00 22:00 Maximum der Eta-Aquariden, es werden ca. 40 Objekte pro Stunde erwartet, sehr schnelle Meteore (ca. 60 km/s) mit auffallend langen Leuchtspuren. Der Radiant liegt horizontnah, daher schwierig zu beobachten. Ringförmige Sonnenfinsternis, von Europa aus unbeobachtbar, Möglichkeiten dazu bestehen in Australien und Melanesien. Merkur in oberer Konjunktion mit der Sonne Mond 1,4° südlich von Venus Mond 4,0° südlich von Jupiter Merkur im Perihel 1. Maximum der Scorpius-Sagittarius-Meteore, mittelschnelle Objekt (ca. 30 km/s) beste Beobachtungszeit von Mitternacht bis gegen 05:00 Uhr. Merkur 1,4° nördlich von Venus Merkur 2,5° nördlich von Jupiter Venus 1,0° nördlich von Jupiter – 18 – Juni 2013 Sonne, Mond und Planeten Datum 10.06. 20.06. 30.06. Aufgang 04:47 04:45 04:50 08.06. 16.06. 23.06. 30.06. Aufgang 04:53 13:08 21:34 00:53 Merkur Venus Saturn Uranus Neptun U U U A A Sonne Mittag Dämmerung Untergang Zeit Höhe Morgen Abend 21:47 13:17 59,2° immer immer 21:52 13:19 59,6° immer immer 21:52 13:21 59,3° immer immer Mond Untergang Transit Höhe Phase 21:24 13:08 56,3° Neumond — 19:14 34,2° Erstes Viertel 04:56 — — Vollmond 14:04 07:11 42,4° Letztes Viertel Planetensichtbarkeit am um am um Helligkeit (mag) 01.06. 23:13 14.06. 23:11 0,5 01.06. 22:46 30.06. 23:02 -3,8 01.06. 04:09 15.06. 02:02 0,5 15.06. 02:08 30.06. 01:10 5,8 15.06. 01:02 30.06. 23:59 7,9 Mars und Jupiter sind im Juni unbeobachtbar – 19 – August 2013 Ereignisse, Meteorströme 12.06 13.06. 14.06. 19.06. 19.06. 19:00 18:00 22:00 Merkur in größter östlicher Elongation Venus im Perihel mit einem Abstand zur Sonne von 107 Millionen Kilometern 2. Maximum der Scorpius-Sagittarius-Meteore, relativ langsame Objekte mit ca. 26 km/s Jupiter in Konjunktion mit der Sonne Mond 3,6° südlich von Saturn 20.06. 22:00 Merkur 1,9° südlich von Venus 21.06. 07:04 Sommeranfang; Sonne im Sommerpunkt; Sommersonnenwende Juli 2013 Sonne, Mond und Planeten Datum 10.07. 20.07. 31.07. Aufgang 04:59 05:12 05:29 08.07. 16.07. 22.07. 29.07. Aufgang 05:25 14:36 20:50 23:48 Merkur Venus Mars Jupiter Saturn Uranus Neptun A U A A U A A Sonne Mittag Untergang Zeit Höhe 21:45 13:23 58,3° 21:34 13:24 56,7° 21:16 13:24 54,3° Mond Untergang Transit Höhe 21:20 13:28 53,8° 00:26 19:35 23,0° 05:01 — — 14:09 06:39 48,7° Planetensichtbarkeit am um am um 30.07. 04:14 01.07. 23:02 31.07. 22:19 20.07. 03:35 31.07. 03:26 15.07. 03:59 31.07. 03:12 01.07. 02:08 15.07. 01:13 01.07. 01:06 15.07. 00:07 01.07. 23:55 15.07. 22:59 Dämmerung Morgen Abend immer immer immer immer immer immer Phase Neumond Erstes Viertel Vollmond Letztes Viertel Helligkeit (mag) 0,1 -3,9 1,6 -1,9 0,6 5,8 7,8 Ereignisse, Meteorströme 02.07. 05.07. 09.07. 17.07. 22.07. 28.07. 28.07. 30.07. 30.07. 31.07. 02:00 17:00 21:00 00:00 22:00 00:00 Pluto in Opposition zur Sonne Erde im Aphel, Abstand von der Sonne ca. 152 Millionen Kilometer Merkur in unterer Konjunktion mit der Sonne Mond 4,3° südlich von Saturn Mars 0,8° nördlich von Jupiter Mond 3,4° nördlich von Uranus Maximum der Delta-Aquariden, ca 20 Sternschnuppen pro Stunde Maximum der Alpha-Capricorniden, nur ca. 10 Objekte pro Stunde, relativ langsam mit 25 km/s Merkur in größter westlicher Elongation Mars hat erst 26° westliche Elongation erreicht – 20 – Sonne, Mond und Planeten Datum 10.08. 20.08. 31.08. Aufgang 05:47 06:04 06:24 06.08. 14.08. 21.08. 28.08. Aufgang 05:23 14:52 20:14 23:33 Merkur Venus Mars Jupiter Saturn Uranus Neptun A U A A U A A Sonne Mittag Untergang Zeit Höhe 20:57 13:22 51.6° 20:36 13:20 48,4° 20:10 13:17 44,6° Mond Untergang Transit Höhe 20:19 12:57 49,3° 23:39 19:18 18,2° 06:04 01:08 28,0° 15:04 06:56 54,9° Planetensichtbarkeit am um am um 01.08. 04:14 13.08. 04:55 01.08. 22:17 15.08. 21:49 01.08. 03:25 15.08. 03:16 01.08. 03:09 15.08. 02:28 15.08. 23:09 31.08. 22:08 01.08. 23:00 15.08. 22:05 26.08. 20:08 Dämmerung Morgen Abend 02:52 23:59 03:32 23:05 04:07 22:25 Phase Neumond Erstes Viertel Vollmond Letztes Viertel Helligkeit (mag) -0,2 -3,9 1,6 -2,0 0,7 5,8 7,8 Ereignisse, Meteorströme 04.08. 05.08. 09.08. 12.08. 04:00 05:00 21:00 03:00 12./13.08. 21.08. 24.08. 27.08. 31.08. 17:00 23:00 04:00 19:00 Mond 5,4° südlich von Jupiter Mond 4,9° südlich von Merkur Mond 6,0° südlich von Venus Merkur im Perihel Maximum der Perseiden, bis zu 100 Meteore pro Stunde, auch helle Objekt mit 0,0 mag und heller, sogenannte Feuerkugeln oder Boliden können erwartet werden. Recht schnelle Objekte mit ca. 60 km/s. Ursprungskomet ist 109P/Swift-Tuttle. Beste Beobachtungszeit zwischen 23:00 und 05:00 Uhr. Mond 5,6° nördlich von Neptun Merkur in oberer Konjunktion mit der Sonne Neptun in Opposition zur Sonne Mond 4,5° südlich von Jupiter Nur von Mai bis Juli können Nachtleuchtende Wolken beobachtet werden (Oliver Paulien) – 21 – Berichte Eine spanische Nacht und ein weißer Zwerg von Oliver Paulien Der 16. August 2012 war ein Sommertag wie er im Buche stand. Tagsüber hatten wir +33 Grad Celsius im Schatten und einen stahlblauen Himmel. Und so freuten wir uns auf eine kühle und klare Nacht in unserer Sternwarte Lübeck. Die Sonne ging um 20:47 Uhr grell am Horizont unter. Um 21:30 Uhr traf Christoph Quandt ein und wir wollten die Deep-Sky Objekte des Sommerhimmels beobachten. Bei der Beobachtung der hellen Sterne mit dem bloßen Auge stellten wir fest, das typische flackern der Sterne war nicht mehr da. Das war nach so einem heißen Tag sehr ungewöhnlich. In der Kuppel zeigte das Thermometer um 22:30 Uhr immer noch +25 Grad an. Das Band der Milchstraße war bis hin zum Horizont zu sehen. Der Lagunennebel M8 im Sternbild Schütze war mit dem bloßen Auge zu sehen. Das geht nur bei extrem trockener Luft aus der Stadt heraus. Genau im Zenit stand gegen Mitternacht das Sternbild Leier. In der Leier findet man den berühmten Planetarischen Nebel M57. Er ist 1800 Lichtjahre von der Erde entfernt. Mit einer Helligkeit von 8.8 Mag. ist er recht hell. Wir stellten im CDK 20 den M57 ein. Bei 250x Vergrößerung stand ein großer, heller Ring im Okular. Das Bild war brillant scharf und so steigerten wir die Vergrößerung nach und nach immer höher. Mit unserem 5mm Nagler Okular erreichten wir schließlich eine 691fache Vergrößerung. Das Bild war immer noch perfekt! Und dann passierte es, wie ein Leuchtturm im All blinkte der Weiße Zwerg von M57 mit einer Helligkeit von 14.7 Mag. durch. Im Ringnebel waren deutliche Schattierungen zu sehen. Noch nie hatten wir den Zentralstern aus der Lichtglocke heraus gesehen. Christoph bestätigte die Sichtung. Uns war irgendwie klar, das war eine ganz besondere Nacht. Um 02:00 Uhr beendeten wir dann unsere spanische Nacht und fuhren heim. Schließlich sollte um 05:30 Uhr der Wecker den neuen Arbeitstag einläuten. Den Rest der Nacht träumten wir dann von Leuchttürmen im All… Frust, Hoffnung, Alarm und die Erlösung von Oliver Paulien Nachdem die letzte Herbst / Wintersaison 2012 so gut wie keine vernünftige Beobachtung zuließ, machte sich bei vielen visuellen Beobachtern und Photonensammlern im Verein großer Frust breit. Seit Ende August 2012 war kein klares Wochenende mehr da gewesen. Woche für Woche wurden diverse Satellitenbilder, Wetterprognosen usw. ausgewertet. Im Januar 2013 konnten wir dann tatsächlich bei minus 15 Grad eine halbe Nacht den Wintersternhimmel genießen. Von den Frostschäden an den Füßen mal abgesehen war das schon mal ein kleiner Hoffnungsschimmer. Aber dann verließ uns wieder das Glück. Nebel, Regen, Sturm und Graupelschauer gaben sich die Ehre, Woche für Woche. Aber dann kam der 2. Fe- bruar 2013. Morgens um 09:30 Uhr trafen sich unsere Marathonläufer des Vereins im Wald zum gemeinsamen Lauftraining. Ans Beobachten hat da noch niemand gedacht. Gegen 13:00 Uhr wurde zu Hause erneut ein aktuelles Satellitenbild aufgerufen. Was war das denn? Von Norwegen zog eine Kaltfront direkt auf Schleswig-Holstein zu. Eine Zone von gut 600 Kilometern Länge und 200 Kilometern Breite, glasklarer und trockener Polarluft machte sich auf den Weg zu uns. Alarm! Schnell wurde der ASL per Mail und Telefon informiert. Bei einigen Vereinsmitgliedern löste dieser Alarm allerdings gewisses Kopfschütteln aus. Nun ja, als Wetterprophet im Verein sollte ich mal wieder Recht haben. Der Planetarische Ringnebel M57 im Sternbild Leier. Orion-Nebel M42 , 300 Sek. belichtet nit CLS Filter bei ISO 800 durch einen 3 Zoll APO von Williams, Fokal mit 0,8 Reducer und Flatner. Die Brennweite der Aufnahme beträgt dann 697 mm. (Oliver Paulien) – 22 – – 23 – Und das war auch gut so. Und so trafen am frühen Abend immer mehr Sternfreunde an unserem Beobachtungsplatz in Utecht ein. Die Dämmerungsfarben waren irgendwie nicht von dieser Welt. So kam es uns jedenfalls nach so einer langen Durststrecke vor. Die Erlösung war endlich da und eine super klare Nacht folgte. Mit Christoph Quandts 12 Zoll Dobson wurden Details sichtbar, die wir so visuell in vielen Deep-Sky Objekten noch nie gesehen hatten. Bei den Galaxien M51 und M33 wurden deutlich die Spiralarme gesehen. Der Hammer dieser ungewöhnlich klaren Nacht war dann die Beobachtung von M42. Beim Blick durch ein 41mm Panoptikokular in Verbindung mit einem O3 Filter erschien der Orionnebel als riesige helle geschlossene Blase. Im Zentrum leuchtete die Zentralregion in einem grünlichen Licht. Staubwolken und gewaltige Gasmassen waberten durchs Fernrohr. Das war ein grandioser Anblick, der verzauberte. Die Schlange am Dobson wurde und wurde nicht kürzer. Und schnell kam der geheime Wunsch nach noch mehr Öffnung auf. Wir dachten im Verlauf der Nacht über 20 bis 28 Zoll nach. Ach können Träume nicht schön sein, und so verflog der Frust der letzten 20 Wochen wie von selbst. Im Verlauf der Nacht wurden dann noch viele weitere Objekte des Universums beobachtet. Um 01:45 Uhr bauten wir dann überglücklich ab. Mit 60054327487,5 Photonen auf der Netzhaut und dem Sensorchip unserer Canon Kameras fuhren wir nach Hause. Mal sehen, wann wir wieder Alarm schlagen können. Hoffentlich nicht erst wieder in 20 Wochen. Die Gürtelregion des Orion (Tim Sverre Quandt) – 24 – – 25 – Erste Erfahrungen mit dem MGEN-Autoguider von Lacereta von Torsten Brinker Des Astrofotografen Last – Die Vorgeschichte – Wie oft habe ich mich schon gefragt, warum ich mir das eigentlich antue. So viel Aufwand für so wenig Bilder. Klar wird mir das vor allem bei gemeinsamen Beobachtungen in Utecht. Während die visuell beobachtenden Kollegen entspannt und in kurzer Zeit ihr Teleskop, am besten einen Dobson, samt Köfferchen mit Edelokularen aufgebaut haben, komme ich mir vor wie ein Umzugsunternehmer. Deepskyfotografie erfordert nicht nur eine parallaktische, auf die Erdachse ausgerichtete Montierung, man muss auch für eine punktgenaue Nachführung mittels Nachführkamera an einem zweiten Teleskop, dem Leitrohr, sorgen. Also heißt es jedes Mal die parallaktische Montierung aufbauen und einnorden, Gegengewichte ran, Doppelaufnahme samt Teleskop und Leitrohr drauf, dann das Ganze ausbalancieren. Stromversorgung aufbauen. GOTOSteuerung initialisieren und Montierung an 2-3 Sternen ausrichten. Spiegelreflexkamera (DSLR) und Nachführkamera einsetzen und grob scharfstellen. Laptop auf separatem Tischchen aufbauen und hochfahren, dann die Kabel für die Kameras als Stolperleine zur Montierung spannen. Beide Kameras an einem hellen Stern sauber fokussieren und sich ärgern, wenn man den Stern nicht im Leitrohr sieht, weil man in der Nacht davor die Leitrohrschellen zu sehr verstellen musste, um einen brauchbaren Stern zu finden. Jetzt wird das Zielobjekt angefahren und der Kameraausschnitt eingestellt, ein Leitstern im Leitrohr gesucht und die Nachführung über den Laptop kalibriert. Nachdem dann noch die Aufnahmeserie für die DSLR programmiert wurde, kann es endlich mit dem ersten Foto losgehen. Um überhaupt so weit zu kommen, musste vorher natürlich die ganze oben genannte Ausrüstung ins Auto verladen werden. Sie muss auch wieder komplett abgebaut, ins Auto verladen und zuhause wieder an ihren Platz getragen werden. Welch ein Wahnsinn… Währenddessen sind von der Dobsonfront schon die lange die ersten „Ooohs“ und „Aaahs“ zu hören und „Das musst Du Dir unbedingt mal anschauen…“. Man diskutiert, ob noch die letzte Schraube zur Vermeidung von Reflexen mit schwarzem Lack zu versehen ist und philosophiert über Verbesserungen der Friktionslager, die das schwere Edelokular im Edeldobson in Horizontnähe halten müssen (keine Sorge Christoph, ich nenne hier keine Namen :-). Um ehrlich zu sein, manchmal beneide ich unsere visuellen Beobachter darum. Sie haben einfach mehr Zeit für das Wesentliche. Manchmal möchte ich meine ganze Ausrüstung gegen einen Dobson tauschen und mir die Schlepperei und Zeit beim Auf- und Abbauen ersparen. Selbst zuhause, wo ich auf meiner Terrasse fotografieren kann, habe ich mir so manche Gelegenheit entgehen lassen, weil mir der Aufwand einfach zu hoch war. Ganz und gar nicht lustig fand ich es dann, als im Dezember bei ca. -15° Außentemperatur mein Computer den Dienst versagte und mir die kaum begonnene Aufnahmeserie ruinierte. Zum Glück passierte das zuhause und ich konnte nach einer Stunde im Warmen den Computer wieder benutzen. Also von vorne: Rechner hochfahren, ausrichten, kalibrieren, weiterfotografieren. Doch obwohl mein Rechner in eine Decke gehüllt war, stieg er wieder aus und ich baute schließlich frustriert ab. Als sich dasselbe in der nächsten Nacht wiederholte, war das – 26 – Maß voll. So konnte es nicht weitergehen, eine andere Lösung musste her. Ich erinnerte mich an Berichte über sogenannte Standalone-Autoguider, also Nachführsysteme, die ohne Rechner auskommen und die Montierung punktgenau nachführen sollten. Nach einiger Recherche fiel meine Wahl auf den MGEN-Autoguider von Lacerta, der die besten Ergebnisse versprach. Kleines Kästchen – Große Wirkung – Der MGEN-Autoguider in der Praxis – Der MGEN-Autoguider besteht aus einer kleinen Nachführkamera mit T2-Anschluss und einem lichtempfindlichen CCD-Chip von Sony sowie einer kleinen Handsteuerbox, die alle Aufgaben des Computers übernimmt [1]. Er wird wie die Montierung über den 12V-Akku mit Strom versorgt und findet auf der Ablage der Montierung Platz oder kann mit einer fest angebauten Schlaufe an die Montierung gehängt werden. Mit etwa 2W Leistung braucht er weit weniger Strom als mein gefräßiger Laptop. Die Kabel laufen auf kurzen Wegen von der Handsteuerbox zur Montierung und der Nachführkamera, Stolperleinen werden vermieden. Alle Montierungen mit gebräuchlicher ST4-Schnittstelle können verwendet werden, andere Protokolle werden nicht unterstützt. Der MGEN übernimmt sogar die komplette Aufnahmesteuerung meiner DSLR einschließlich Spiegelvorauslösung, es ist kein separater Timer nötig. Mit der aktuellen Firmware V 2.03 stehen jetzt 4 individuell einstellbare Programme zur Aufnahmesteuerung zur Verfügung, die auch noch miteinander kombiniert werden können. Sechs Tasten mit LED und ein orangefarbenes Display bieten Zugriff auf alle Funktionen, die in übersichtlichen Menüs angeordnet sind. Kein Laptopbildschirm stört die Dunkeladaption der Augen. Alle Begriffe im Display sind zwar englischsprachig und häu- fig abgekürzt, aber eine deutschsprachige, gut gegliederte Bedienungsanleitung mit vielen ‚Screenshots‘ (neudeutsch für Bildschirmfoto) macht den Umgang mit dem MGEN verständlich. Das Display zeigt auch ein Livebild der Kamera, über das fokussiert wird, Fokussierokulare wie bei Konkurrenzprodukten sind nicht notwendig. Statt dessen bietet der MGEN eine Feinfokussierhilfe in Form einer Glockenkurve, die anzeigt, dass der beste Fokus erreicht ist, sobald die Kurve am schmalsten und der Ausschlag am größten ist (ähnlich FWHM-Wert in MaximDL und anderen Programmen). Ein Leitstern kann manuell oder automatisch gesucht werden. Hierzu werden die Kameraempfindlichkeit und die Belichtungszeit im Bereich von 0,1 bis 4,0 Sekunden angepasst und Hotpixel automatisch ausgeschlossen. Auf alle Nachführparameter wie Aggressivität, Toleranzen und Nachführmodus hat der Nutzer vollen Zugriff, und zwar getrennt für R.A.- und DEC- Achse. Alle Einstellungen lassen sich in sogenannten Profilen speichern. So kann man z.B. in einem Testprofil neue Einstellungen austesten ohne alte Einstellungen verwerfen zu müssen oder man erstellt sich ein Profil für sein Leitrohr, ein Zweites für einen Off-Axis-Guider am Hauptrohr und ein Drittes für die Nachführung am TEC-Refraktor in der Kuppel. Während der obligatorischen Kalibrierungsphase testet der Autoguider, in welche Richtung sich der Leitstern bewegt, wenn er die Motoren der Montierung ansteuert. Danach beginnt die Nachführung und es werden sofort Korrekturbefehle an die Montierung gegeben, sobald der Leitstern versucht, aus seiner Sollposition auszubrechen. Sollte sich eine Wolke vor den Leitstern schieben, bleiben die Korrekturen solange aus, bis der Leitstern wieder auftaucht. Für eine aktive Hot- und Coldpixel-Beseitigung (helle oder dunkle kaputte Pixel – 27 – auf dem Kamerachip der DSLR) gibt es ein zuschaltbares sogenanntes Dithering. Diese Funktion verschiebt nach jeder Aufnahme den Leitstern um eine einstellbare Pixelweite. Damit verschieben sich die Sterne auf jedem Bild um einen kleinen Betrag. Aktuelle Stackingprogramme erkennen das problemlos bei der Bildbearbeitung und legen die Einzelaufnahmen exakt übereinander zu einer Gesamtaufnahme. Die Hot- und Coldpixel liegen bei diesem Prozess aber immer an anderen Stellen und lassen sich als Ausreißer erkennen und beseitigen. Kurz, aber Oho? – Ein Sucher als Leitrohr – Mein altes, klassisches Leitrohrsystem besteht aus einem 80mm-Refraktor mit f=560mm Brennweite, einer ALCCD5-Kamera von Astrolumina und der kostenfreien Software PHD von Stark Labs [2]. Beworben wird aber der MGEN u.a. damit, dass man kein massives Leitrohr mehr braucht, sondern ein normaler 9x50-Sucher mit nur etwa 180mm Brennweite ausreichen soll, um bis zu 2000mm Hauptrohrbrennweite nachzuführen! Ein spezieller Adapter wird hierfür angeboten. Ich war skeptisch, ist doch häufig in der Literatur und Internetforen zu lesen, dass die Nachführbrennweite mindestens die halbe Hauptrohrbrennweite betragen soll. Hier wäre die Nachführbrennweite Lacerta MGEN Handsteuerbox mit Kamera am 9x50-Sucher mehr als 10x so klein! Allerdings hätte die Nachführung über einen Sucher eine Reihe bemerkenswerter Vorteile: • Hohe Lichtstärke: Ein Sucher mit f=180mm Brennweite und 50mm Öffnung hat mit f/3,6 ein ausgesprochen lichtstarkes Öffnungsverhältnis. Es ist im Vergleich mit meinem f/7 Leitrohr mehr als 3x so lichtstark. Auch schwächere Sterne werden nutzbar. • Großes Gesichtsfeld: Die kurze Sucherbrennweite ermöglicht der Nachführkamera ein großes Gesichtsfeld. Im Vergleich zu meinem Leitrohr mit f=560mm ist es etwa 9x größer. Die Chance, einen brauchbaren Leitstern zu finden, ist damit entsprechend höher. Die mühsame Suche über das Verstellen der Leitrohrschellen entfällt meistens. Bei Bedarf kann die Lage des Suchers in der Sucherhalterung aber ebenfalls angepasst werden. • Kostenersparnis: Ein Sucherteleskop wird in den meisten Fällen mit dem Hauptteleskop mitgeliefert. Die Kosten für Doppelaufnahme, separatem Leitrohr mit Leitrohrschellen und eigener Nachführkamera können ebenso entfallen wie der Laptop und ein meist notwendig gewordenes zusätzliches Gegengewicht. Das kompensiert meistens die recht hohen Anschaffungskosten für den MGEN. Das trifft natürlich nur zu, wenn man sein System von Anfang an so plant und nicht wie ich erst hinterher klug wird! • Gewichtsersparnis: Es entfallen die Doppelaufnahme, das Leitrohr, die Leitrohrschellen und ein zusätzliches Gegengewicht. Bei mir beträgt die Gewichtsersparnis zusammen mit dem entfallenen Rechner und Tisch satte 15kg! • Zeitersparnis: Es muss nicht mehr die Leitrohrausrüstung transportiert und montiert werden. Einfach den Sucher mit fest montierter Nachführkamera in den – 28 – Sucherschuh gesteckt – fertig! Das Fokussieren der Nachführkamera entfällt, weil die Kamera am Sucher montiert bleiben kann. Die Leitsternsuche geht aufgrund des großen Gesichtsfeldes schneller. Für mich ist die Zeitersparnis das wichtigste Argument! • Höhere Stabilität der Montierung: Wer fotografiert, sollte die Tragkraft seiner Montierung nicht ausreizen. Wegen der fehlenden Leitrohrausrüstung muss die Montierung deutlich weniger Gewicht tragen. Andersherum muss man sich nicht mehr nur wegen der Nachführkontrolle eine größere Montierung zulegen. Das System ist weniger windanfällig als mit einem großen Leitrohr. Weniger windanfällig auch, da wegen der entfallenen Doppelaufnahme das Hauptrohr näher an der R.A.-Achse sitzt und damit der „Hebel“ kürzer wird. Stellt sich aber die Frage, ob eine Nachführkamera an einer derart kurzen Brennweite von f=180mm Positionsabweichungen feinfühlig genug erkennen kann. Abweichungen von der Sollposition werden dadurch erkannt, dass sich die Helligkeitsverteilung eines Leitsterns, der auf mehreren Kamerapixeln abgebildet wird, auf eben diesen Pixeln verschiebt. Immerhin hat die MGEN-Kamera sehr kleine Pixel mit einer Kantenlänge von p=4,85 µm. Im Vergleich dazu ist die Kantenlänge meiner alten ALCCD5 mit 5,2 µm ein wenig länger. Die Winkel α, der am Himmel auf einem Pixel der MGEN-Kamera abgebildet wird, ist: [3] (Anm.: Einheiten p in [µm], f in [mm], α in Bogensekunden [“];1“ = 1 Bogensekunde ist der 3600ste Teil eines Winkelgrades). Wenn die Luftunruhe nun ein fast punktförmiges Sternchen auf typischerweise etwa 3“ verschmiert, passt dieses Sternchen locker auf ein einziges Pixel. Feine Positionsverschiebungen würden auf Kosten der Nachführgenauigkeit evtl. nicht mehr erkannt werden. Selbst wenn man in Betracht zieht, dass die Sucheroptik technisch nicht perfekt ist und außerdem nicht farbrein sein dürfte (Höfe um die Sterne), sollte der weitaus größte Teil des Sternenlichts auf nur einem Pixel zu liegen kommen. Tatsächlich empfiehlt der Hersteller zur Vorbeugung eine leichte Defokussierung des Suchers. Das soll sicher stellen, dass ein Leitstern immer auf mehreren Pixeln abgebildet wird. Fokussiert wird der Sucher, der ja über keinen Okularauszug verfügt, über das aufgeschraubte und mit einem Ring gekonterte Objektiv. Das ist in der Praxis ein bisschen kniffelig, aber dafür braucht man es nur ein einziges Mal zu machen. Das Konzept scheint aufzugehen. Bei ersten Testfotos (so viel Gelegenheit hatte ich in dieser trüben Saison ja nicht) mit einer Hauptrohrbrennweite von 710mm bzw. 1000mm war die Nachführleistung mit MGEN und Sucher keineswegs schlechter als die meines alten Nachführsystems – im Gegenteil (s. Beispielfoto auf Seite 30). Ich war sofort begeistert. Leitrohr aufstecken, Leitstern wählen (und nicht suchen!), kalibrieren – fertig! Ich konnte die Vorteile nutzen, ohne erkennbare Nachteile in Kauf nehmen zu müssen. Bei allen Testaufnahmen hatte ich auf Anhieb jeweils mehrere Leitsterne zur Auswahl, unabhängig davon, ob das Objekt innerhalb oder außerhalb der sternreichen Milchstraße lag – bei einer Belichtungszeit von max. 1s. Mein Altsystem lieferte hier maximal einen brauchbaren Stern, oft genug auch gar keinen. Allerdings ist die Sucherlinse anfällig für Tau. Hier steht bei mir noch – 29 – der Bau einer kleinen Tauschutzkappe auf dem Programm. Der Montierung auf den Zahn gefühlt – Analyse von Nachführgenauigkeit und Getriebefehler – Der Autoguider bietet weiterhin die Möglichkeit, alle Nachführaktionen während der Nacht in eigenen Dateien zu protokollieren, um später die Nachführgenauigkeit und Montierungsfehler analysieren zu können. Ausgelesen werden diese Dateien mit einem kostenlosen Programm, das von der Homepage des Herstellers herunterzuladen ist [4]. Dieses Programm dient auch für Firmware-Updates – die Software des MGEN wird ständig weiterentwickelt – welche kostenfrei vom Hersteller zur Verfügung gestellt werden. Die Protokolldateien werden im Textformt (.csv-Format) vom Autoguider geladen und können mit Program- men wie Excel gelesen werden. Weiterhin stellt das Programm fertige Auswertungen in Diagrammform im HTML-Format zur Verfügung, die von jedem Internetbrowser geöffnet werden können. Außerdem gibt es für die weitere Analyse ist das kostenfreie Programm von Thomas Tuchan [5]. Diese Programme bieten die Möglichkeit, Abweichungen beider Montierungsachsen von der Sollposition grafisch darzustellen. Ist die Nachführbrennweite bekannt, werden alle Fehler absolut in Bogensekunden ausgegeben. Mit diesem Programm kann man wunderbar die Auswirkungen verschiedener Nachführparameter messen und optimieren, die im fertigen Bild nur schwer auszumachen sind. Oder man kann den periodischen Fehler seiner Montierung ermitteln. Dazu zieht man einfach das ST4-Steuerkabel zur Montierung ab und protokolliert die periodische Abweichung des Getriebefehlers in der R.A.-Achse. MGEN-Nachführprotokoll. Je Aufnahme wird die Abweichung in Pixeln (der Nachführkamera) und der addierte Fehler, der ohne Nachführung aufgetreten wäre, angezeigt Der dabei ebenfalls protokollierte Fehler der DEC-Achse zeigt die Deklinationsdrift infolge unsauberer Einnordung. Eine schöne Aufgabe für Vollmondnächte, in denen man eh nicht fotografieren kann. Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass natürlich auch alle anderen klassischen Nachführlösungen derartige Analysemöglichkeiten bieten. Summa Summarum – Mein Fazit – Dieser Bericht sollte meine ersten Eindrücke schildern. Er ist kein vollständiger Test aller Belange automatisierter Nachführung geschweige denn ein objektiver Vergleich mit anderen etablierten Nachführsystemen. Meiner Meinung nach hat sich der Lacerta MGEN-Autoguider zu einer brauchbaren Alternative gegenüber Standardlösungen mit Rosettennebel NGC 2244, 8x 5 Min., 10“ Newton-Astrograph 710mm / f/2,8, Canon 1000 Da, Nachführung Lacerta MGEN Autoguider – 30 – Laptop gemausert. Er hat die Nachführung nicht neu erfunden, konnte sich aber problemlos gegenüber meiner Altlösung behaupten. Vor allem die Nachführung über einen Sucher statt Leitrohr ist eine echte Vereinfachung. Der MGEN ist besonders interessant für die Deepsky-Fotografie mit DSLR. Für Kollegen mit CCD-Kamera oder Webcam, die ohnehin einen Computer benötigen, ist er eher uninteressant. Mit einem Preis von z.Zt. ca. 550,-€ ist er kein Schnäppchen, verglichen mit den Kosten für ein komplettes Nachführsystem mit Leitrohr usw. aber eine interessante Alternative. Mir – [Selbstmitleidsmodus an] stressgeplagtem, berufstätigen Familienvater mit entsprechend geringem Freizeitkonto [Selbstmitleidsmodus aus] – schenkt er vor allem eins: mehr Zeit für das Wesentliche meines Hobbys – den Sternenhimmel. Literaturhinweise und Weblinks: [1] www.teleskop-austria.at [2] www.stark-labs.com/phdguiding.html [3] A. Martin, B. Koch, Digitale Astrofotografie, Oculum-Verlag 2009, 1. Auflage, Formel 5, S. 42 [4] www.teleskop-austria.at/information/ccd-standalone-hu/pdf/ [5] www.sternhimmel-ueber-ulm.de/scratch/Lacerta.zip – 31 – Serien Das Sternbild Lupus Herkunft, Mythologie, Beobachtungshinweise von E.-Günter Bröckels Das Sternbild Lupus – Wolf – fristet heute ein kaum beachtetes Dasein am Sternenhimmel. Nordeuropäern ist es aus mehreren Gründen fast unbekannt. Zum ersten gehört es dem Südsternhimmel an und besteht zum anderen aus einer nicht besonders auffälligen Sternenkonstellation. Nur drei Sterne sind heller als 3ter Größe. Noch vor 2000 Jahren war das Sternbild Wolf auch von Südeuropa aus vollständig sichtbar. Bedingt durch die Auswirkungen der Präzession ist der Wolf nach Süden abgewandert. Im südlichen Europa, Südspanien, Balearen, Stiefelspitze Italien und Griechenland ist der Wolf jedoch auch heute noch teilweise sichtbar. Erst unterhalb von 35° nördlicher Breite, das entspricht der Lage der Insel Kreta, kommt dieses Sternbild voll über den Horizont, ist dann aber ab 60° Süd zirkumpolar. Um Letzteres zu erleben muss man sich allerdings auf die Süd-Shetland-Inseln nahe dem Südpolarkreis begeben. Das Sternbild Wolf ist eines der ältesten Sternbilder und wird schon im 48 Sternbilder umfassenden Katalog des Ptolemäus beschrieben. Für den nordeuropäischen Raum kam das Sternbild erst um 1690 in die Sternatlanten. Einer der Ersten war Johannes Hevelius, der dieses Sternbild, neben einigen anderen südlichen Sternbildern, in seinen Sternatlas übernommen hat. In diesem Atlas sind die Sternbilder alle, wie es zu Hevelius Zeiten üblich war, seitenverkehrt gezeichnet, so wie man sie von der anderen Seite der Himmelsphäre, quasi aus „Gottes Sicht“ sehen würde. So sind sie auch zu sehen auf den im Dresdener Zwinger ausgestellten Himmelsgloben. Auch im Internet wird dieses Sternbild beschrieben, wobei in sehr vielen Beiträgen einfach Textpassagen anderer Autoren kopiert und ohne Quellenangaben veröffentlicht wurden. Wer da bei wem abgekupfert hat, lässt sich dabei nur noch sehr schwer ermitteln. – 32 – Die klassische griechische Mythologie übermittelt nach dem von 276 bis 194 vor Christus in Alexandria lebenden Griechen Eratostenes folgende Geschichte zum Sternbild Wolf: Lykáon, ein Sohn des Pelasgos und der Oceanide Meliboia, ist König von Arkadien. Als Vater von 50 Söhnen und mindestens einer Tochter führt er ein gefürchtetes blutrünstiges Regime. Zeus verliebt sich ausgerechnet in diese schöne Königstochter und sie gebiert ihm einen Sohn mit Namen Arkas. Als Zeus wieder einmal in Menschengestalt nach Lykosura kommt um seine Geliebte zu besuchen, gibt er den Bewohnern ein Zeichen, woran sie ihn erkennen und sie verehren ihn kniend. Lykáon verweigert hochmütig Zeus die Huldigung und macht sich über die Verehrung des Zeus durch das Volk noch lustig. Um zu prüfen, ob es sich tatsächlich um den Göttervater handelt, lädt er Zeus zum Mahl in den Palast. Er tötet und zerstückelt seinen Enkel Arkas und lässt diesen als Mahlzeit zubereitet dem Zeus vorsetzen. Dieser müsse ja als Gott die Speisen erkennen. Zeus erkennt sofort das Fleisch seines Sohnes. Außer sich vor Zorn zerstört Zeus den Palast, legt ihn mit seinen Blitzen in Schutt und Asche und tötet die Söhne des Lykáon ebenfalls mit seinen Blitzen. Lykáon aber verwandelt er in einen Wolf. Dann setzt er die Teile seines Sohnes wieder zusammen und übergibt ihn der Plejade Maja die ihn liebevoll aufzieht. Den Wolf hingegen gibt er unter die Aufsicht des Centauren Chiron, der ihn von nun an bis in alle Ewigkeit mit spitzer Lanze zur Abschreckung aller Übeltäter bewacht. Chiron und der Wolf wurden als sichtbare Zeichen unter die Sterne versetzt. Nach einer weiteren griechischen Sage wird dieser Wolf mit Therion, also einem nicht genauer bezeichneten wilden oder reißenden Tier bezeichnet und von den Centauren den Göttern geopfert. In der figürlichen – 33 – Lupus Centaurus, Lupus & Crux Ea (Babilonian) − EnKi (Sumerian) Sternendarstellung dieser Version ersticht der Zentaur gerade den zu opfernden Wolf mit seinem efeuumwundenen Speer, dem Thyrsos. Zu dieser Zeit wurden Zentaur und Therion auch schon mal als gemeinsames Sternbild gesehen zusammen mit dem Sternbild Altar, auf dem dieses Tier geopfert werden sollte. Einen Hinweis hierauf liefert Hygin, der den Wolf in seiner Beschreibung einfach „Opfer“ nennt. Im Internet habe ich Hinweise auf Mythologien anderer Völker gefunden, die teilweise aber sehr mit Vorsicht zu genießen sind. Die nordischen Völker hatten auch mehrere Beziehungen zum Wolf. Allerdings sahen sie den Wolf bzw. seinen riesigen Rachen am nördlichen Sternenhimmel. So kennen nordische Himmelsatlanten einen Kleinen Wolfsrachen und einen Großen Wolfsrachen. Der Große Wolfsrachen berührte mit seiner aufgerissenen Schnauze den Himmel und die Erde gleichzeitig. Sein Sternbild bestand aus den Flügelsternen des Schwans, also fast beim Kopf des Drachen hoch im Norden, den Vorderbeinen und dem Bauch des Pegasus und der Sternenkette der Andromeda und endete im Süden beim Sternbild Perseus. Der Kleine Wolfsrachen wurde von den Sternen der Hyaden gebildet. Die hierzu gehörenden Mythologien ranken sich um den zerstörerischen Wolf Fenrir, einem Sohn des Tricksters Loki, der, seiner Fesseln befreit, den Untergang der Welt, das Ragnarök, einleitet. Dies zu verhindern ist Odins größtes Anliegen. Odin nahm keine festen Speisen zu sich. Wenn er mit den anderern Göttern in Gladsheim oder mit den toten Helden in Walhalla feierte, gab er seine Mahlzeit den beiden Wölfen Geri und Freki, die ihn ständig begleiteten und beim Mahl zu seinen Füßen saßen. Die nordische Wolfsmythologie hat also auch nichts mit unserem Sternbild Lupus = Wolf zu tun. Die Römer hingegen sehen in diesem Sternbild den Wolf bzw. die Wölfin, welche die Brüder Remus und Romulus säugte. Und das kam so: In Alba longa regierte König Numitor, der von seinem Bruder Amulius zur Abdankung gezwungen wurde. Als Rea Silvia, die Tochter des Numitor, von Mars schwanger wird, fürchtet Amulius um seine Herrschaft und befiehlt, die gerade geborenen Zwillinge Remus und Romulus in eine Kiste zu sperren und im Hochwasser führenden Tiber zu ertränken. Die Fluten gingen zurück und die geborstene Kiste blieb mit den Zwillingen auf dem Trockenen liegen. Eine Wölfin säugte die Kinder bis sie von dem Hirten Faustulus auf Weisung des Gottes Mars gefunden und von ihm gemeinsam mit seiner Freundin, der Prostituierten Acca Larentia aufgezogen wurden. (Hinweis aus der Internetgeschichte: im lateinischen steht das Wort „Lupa“ für Wölfin und für Prostituierte) Beide Kinder werden Hirten und geraten bald mit den Hirten des Amulius in Streit. So kommen sie an den Hof, finden und erkennen hier ihren Großvater Numitor. Sie töten Amulius und setzen Numitor in seine alten Rechte als König ein. Zum Dank bekommt jeder ein Areal geschenkt auf dem sie eine neue Stadt gründen dürfen. Remus beginnt auf dem Aventin und Romulus auf dem Palatin. Zur Entscheidung, wer der späteren Stadt den Namen geben darf holen beide Auspizien, göttliche Vogelzeichen ein, die 12:6 für Romulus ausfallen. Als Romulus sein Areal mit einer Mauer umgibt, springt Remus zum Spott darüber hinweg. Romulus ist darüber so wütend, daß er Remus erschlägt. Die neue Stadt wird Rom genannt. Um die Stadt zu bevölkern erwirkt Romulus ein Asyl für Vertriebene und Landflüchtige. Um den Frauenmangel zu beheben, lädt Romulus die Nachbarstädte zu festlichen Spielen ein und zahlreiche Sabiner, die unter dem Wappen des Wolfes kämpfen, erscheinen mit ihren Frauen – 34 – und Töchtern. Während des Festes überfallen die Römer ihre Gäste und rauben die Sabinerinnen. König Titus Tatius versammelt sein „Wolfsheer“ zu einem Rachefeldzug gegen Rom. Unmittelbar vor der Schlacht auf dem Platz, der später zum Forum Romanum wird, treten die Sabinerinnen zwischen die kriegsbereiten Heere und erwirken eine Versöhnung. Die Sabiner erhalten Bürgerrecht im Rom und Titus Tatus wird Mitregent des Romulus. Der Wolf wird als Zeichen der Versöhnung vom Kriegsgott Mars an den Himmel versetzt. Schon den Sumerern und Assyrern war das Sternbild als Ur-idim bekannt. Es stellte dort die Verkörperung des Gottes Kusu dar, der seinerseits wieder den 12 Himmelsobjekten des Wasser- und Fruchtbarkeitsgottes Enki zugeordnet wird. Auch die Babylonier benannten dieses Sternbild mit Ur-idim in der Bedeutung „wilder Hund“. Das Sternbild Lupus, lat.: Lupus, Abk.: Lup, Genitiv: Lupi, dt.: Wolf Dieses Sternbild gehört zum südlichen Sternenhimmel und ist für Nordeuropäer nicht sichtbar. Erst ab dem 30sten Breitengrad kommen die ersten Sterne des Sternbildes Wolf bei klarer Horizontsicht unterhalb des Sternbildes Waage an dem Himmel. Erste Figur bildende Sterne kommen etwa ab 35° nördlicher Breite an den Himmel und bei Kulmination ist das Sternbild hier vollständig sichtbar. Wie eingangs schon erwähnt ist ab 60° südlicher Breite dieses Sternbild voll zirkumpolar, das heißt es geht dann nicht mehr unter den Horizont. Weitere Nachbarsternbilder sind im Uhrzeigersinn Centaur, Zirkel, Winkelmaß und Scorpion. Die Wasserschlange (Hydra) trifft nur mit einer Ecke ihrer Sternbildgrenzen zusammen mit der Waage und dem Centaur an die Grenzen des Sternbildes Wolf. Das Areal des – 35 – Wolfes belegt 334 Quadratgrad, die sich in Rektaszension von 14h 17m 48s bis 16h 08m 37s und in Deklination von -55°34´48“ bis -29°50´16“ erstrecken. Die scheinbare Diskrepanz des Flächeninhaltes rührt daher, daß man hier nicht einfach Länge mal Breite nehmen kann, da auch dieses Sternbild mehrere „Einbuchtungen“ aufweist. Der südliche Teil dieses Sternbildes liegt auf der Milchstraße; ein Grund, warum wir im Wolf zahlreiche NGC-Objekte für die Fernrohrbeobachtung finden. Für das bloße Auge hat dieses Sternbild leider keine Objekte zu bieten vergleichbar etwa M13 oder M44. Das Sternbild hat seinen Höchststand (Kulmination) im Frühling am 9ten Mai. In diesem Sternbild sind nur 3 Sterne heller als 3m0 und nur 12 Sterne übersteigen die 4te Größenklasse. Wegen der hohen allgemeinen Luftverschmutzung sind wir hier an der Grenze der mit bloßem Auge sichtbaren Sterne angekommen. Bei guter Durchsicht und dunkler Umgebung sind allerdings rund 40 Sterne, alle heller als 6te Größe, in diesem Sternbild sichtbar. α Lup ist mit 2m3 der hellste Stern und hat die Eigennamen Men und Kakkab und steht am Hinterlauf des Wolfes. Die Entfernungsangaben schwanken zwischen 430 und 548 Lichtjahren*. Er strahlt bläulich-weiss. Sein Spektrum verrät uns einen B1III-Ty* Zitat aus Sternbilder von A-Z: Die Entfernung naher Sterne bestimmt man anhand der Größe ihrer parallaktischen Verschiebungen vor dem Hintergrund entfernter Sterne. Je weiter ein Stern von uns entfernt ist, desto kleiner sind die Winkel zwischen den Richtungen, die von verschiedenen Stellen der Erdumlaufbahn um die Sonne auf den Stern gefällt werden. Bei größeren Entfernungen, die Hunderte und Tausende von Lichtjahren betragen können, versagt diese trigonometrische Methode, die Entfernungen zwischen den Himmelskörpern werden durch weit weniger genaue indirekte Methoden bestimmt. Deshalb darf man sich über die unterschiedlichen Entfernungsangaben bei einem und demselben Objekt in verschiedenen Quellen nicht wundern. pen mit 10 facher Sonnenmasse einer über 25000 K heißen Sternoberfläche und einem Durchmesser 10mal so groß wie unsere Sonne. Er gehört zu den Beta-Cepheiden und verändert seine Helligkeit nur um 0m03 mit einer Periode von nur 6 Stunden und 14 Minuten. Ein lichtschwacher Begleiter mit nur 13m4 macht Alpha Lupi zu einem Doppelstern. β Lup hat eine Helligkeit von 2m68 und den Eigennamen Kekouan. Sein blauweisses Licht kommt auch von einer über 25000 K heißen Sternoberfläche und braucht bis zu uns 500 Jahre. Sein Spektrum zeigt uns einen B2IV-Typ ohne Emissionslinien. Beta Lupi markiert einen hinteren Fuß des Wolfs. γ Lup ist der dritthellste Stern mit 2m8 und markiert die Schulter vom Wolf. Auch Gamma Lupi gehört der Spektralklasse B2IV an und ist demzufolge auch über 25000 K heiß und sein blauweisses Licht ist 400 Jahre zu uns unterwegs. Sein Eigenname ist Thusia. δ Lup markiert die Brust beim Wolf und hat den Eigennamen Hilasmus. Sein blauweisses Licht ist für uns 3m22 hell und sein Spektrum gehört der Klasse B2IV an. Somit ist auch die Sternoberfläche von Delta Lupi 25000 K heiß. Diese Botschaft brauchte bis zu uns 600 Jahre. Leider konnte ich für die Eigennamen der vorgenannten Sterne keine Übersetzung bzw. Deutung finden. ε Lup steht im Bauch vom Wolf und strahlt dort in bläulichweissem Licht mit einer Helligkeit von 3m37. Bei einer Entfernung von 140 Parsec entspricht das einer absoluten Helligkeit von -2.3M. Das Spektrum von Epsilon Lupi weist ihn als einen B3IV-Typen aus mit Oberflächentemperaturen von rund 22000 K, keinen Emissionslinien jedoch zahlreichen Absorbtionslinien von Wasserstoff und einigen Heliumlinien. – 36 – ζ Lup leuchtet gelb aus 125 Lichtjahren Entfernung. In der figürlichen Darstellung markiert er das Hinterteil des Wolfes. Zeta Lupi kann schon in einem guten Feldstecher als leicht zu trennender Doppelstern gesehen werden. Seine Komponenten sind 3,4 und 6,7 mag hell und 71“ voneinander entfernt. Ihren Spektren entsprechend werden sie den Klassen G8 im Übergang vom Hauptreihen- zum Zwergstern und F8 mit deutlichen Calciumlinien und etwa 8000 K Oberflächentemperatur zugeordnet. η Lup markiert den Nacken, und mit zwei weiteren Sternen θ und χ als spitzes Dreieck den Kopf beim Wolf und leuchtet bläulichweiss mit Helligkeit von 3m42 aus einer Entfernung von 180 Parsec. Eta Lupi gehört der Spektralklasse B2IV an und hat eine Oberflächentemperatur von etwa 24000 Kelvin. Er hat auch einen Begleiter in 15“ Abstand der eine Helligkeit von 7m8 aufweist. θ Lup ist 4m22 hell und steht nordöstlich von Eta Lupi. Theta Lupi leuchtet bläulich aus 200 pc Entfernung und ist ein B3-Typ. χ Lup ist der nördlichste Figurstern, 3m97 hell und gehört der Spektralklasse B9 an. Sein Licht braucht bis zu uns rund 220 Jahre. ι Lup stellt als Wolfsschwanz den westlichsten Figur bildenden Stern. Jota Lupi ist 3m55 hell, gehört der Spektralklasse B3IV an und ist an der Oberfläche 19000 K heiß. Nach Secchis Katalog dürften Sterne der Klasse IV nicht heller als 5te Größe sein und haben auffällige Kohlenstofflinien im Spektrum. Dieses System wurde aber später an der Harvard-Sternwarte überarbeitet und erweitert. Jota Lupi ist 400 Lichtjahre von der Sonne entfernt. In 1pc wäre er ein Stern mit der Helligkeit -1.7M. ϕ1 Lup leuchtet orange mit 3m57 aus 200 Lichtjahren Entfernung. Er gehört der Spektralklasse K5III an mit starken Metalllinien. Seine Position in der Wolfsfigur ist der Vorderlauf. κ Lup steht ungefähr an der Hüfte des Wolfes und sendet uns sein 3m7 helles, blauweisses Gesamtlicht aus einer Entfernung von rund 220 Lichtjahren. Kappa Lupi ist ein Doppelstern, der auch schon mit kleineren Teleskopen aufgelöst werden kann. Der gegenseitige Abstand der beiden Komponenten beträgt 27“ und ihre Einzelhelligkeiten sind 3m88 und 5m7. Ihre Spektralklassen sind sehr nahe beieinander mit B9 und A2. Beide Sterne haben eine Oberflächentemperatur um die 10000 K. GQ Lup ist eine Besonderheit in 400 Lichtjahren Entfernung. Bei ihm wurde 2005 von Jenaer Forschern ein Exoplanet entdeckt, der leider bis heute nicht sicher bestätigt ist. Im Sternbild Wolf befinden sich mehrere Objekte für Feldstecher und kleines Fernrohr, unter anderem die offenen Sternhaufen NGC 5593, NGC 5722, NGC 5749 8m8 und NGC 5822, die Kugelsternhaufen NGC 5824 9m0, NGC 5927 8m0 und NGC 5986, die planetarischen Nebel IC4406, NGC 5873, NGC 5882 10m5 und NGC 6026 sowie die Galaxien IC 4444, NGC 5530 und NGC 5643. NGC 5822 hat eine Flächenhelligkeit von 6m5, rund 100 Mitglieder bei einem Durchmesser von 40 Bogenminuten und ist 2200 Lichtjahre entfernt. Schon im Feldstecher präsentiert sich ein ausgedehnter nebeliger – 37 – NGC 5822 Fleck. Vor dem Hintergrund der südlichen Milchstrasse ist aber eine genaue Kenntnis seiner Position notwendig. Hier ist sie: RA 15h 04m und Dec -54°24`. NGC 6026 ist ein höchst ungewöhnlicher Planetarischer Nebel. Sein rötlicher Zentralstern ist in Wirklichkeit ein Binärsystem, das aus einem Roten Riesen und einem Weißen Zwerg besteht. Letzterer umkreist seinen Partner einmal in 12 Stunden und knapp 41 Minuten und ist auch für die Ionisierung der von ihm abgestoßenen Gaswolke verantwortlich, die hauptsächlich in der türkisen Sauerstofflinie leuchtet. Von diesem Weißen Zwerg sieht man auf der Aufnahme freilich nichts, denn er wird vom Hauptstern dieses Systems hoffnungslos überstrahlt. Über seine Entfernung zu uns scheint man nichts zu wissen, wohl aber seine Relativbewegung zu uns: NGC 6026 nähert sich mit 100-150 km/s. Direktkopie dieses Textes aus: Astrofotografie.homann-edv. de Das dazugehörige Foto zeigt keine interessanten Details. ten. Seine Einzelsterne haben Helligkeit von 13 bis 15 mag. Schon ab 15cm Öffnung sind die Randpartien in Einzelsterne auflösbar. Dieser Kugelsternhaufen wurde am 10. Mai 1826 von James Dunlop 4° nordwestlich von Gamma Lupi entdeckt. Das Foto wurde in San Sebastian, Chile, gefertigt. NGC 5986 IC 4406, ein planetarischer Nebel, wird auch Retina-Nebel genannt. Er steht auf Position RA 14h 22m 26s und Dec -44°09´. Im Teleskop bzw. auf Fotos zeigt ein torusformiger Ring, den man von der Erde aus von der Seite sieht. Die Ausmaße von 0,25 x 0,9 Lichtjahre haben einen großen Winkeldurchmesser von 30“. Der Nebelring ist durchsetzt von feinen schwarzen Linien, wegen derer der Nebel den Namen Retina erhielt und den Grenzbereich zwischen den im sichtbaren NGC 6026 NGC5986, ein Kugelsternhaufen, der auch unter der Bezeichnung Bennett 70 geführt wird, steht im Halo unserer Galaxis, ist ca. 35000 Lichtjahre entfernt und 7m1 hell bei einen Durchmesser von 9,8 Bogenminu– 38 – IC 4406 (HST) NGC 5882 (HST) −7,5 mag und war vom nördlichen Europa nicht zu sehen. SN 1006 dürfte das hellste punktförmige Himmelsobjekt gewesen sein, welches in der überlieferten Geschichte der Menschheit zu sehen war. Berichte von dieser Supernova sind aus China, Japan, Irak, Ägypten und sogar aus Italien und der Schweiz überliefert. Die präziseste zeitgenössische Observation überlieferte der ägyptische Astrologe Ali ibn Ridwan. Heute befindet sich an dieser Stelle der rund 2000 pc entfernten Supernova ein Nebelrest mit einer Winkelausdehnung von 30 Bogenminuten, der als Radioquelle PKS 1459-41 katalogisiert ist. Ein Lichtjahr ist die Strecke die das Licht in einem Jahr zurücklegt und das sind 9,46 x 1012 km entsprechend annähernd 9,5 Billionen Kilometer. 1 Parsec (pc) ist die Entfernung, aus der eine AE unter dem Winkel von einer Bogensekunde erscheint. 1 pc = 3,26 Lichtjahre. Die Serie der Sternbildbeschreibungen wird fortgesetzt. Licht und im Radiobereich emittierenden Gas- und Staubwolken bilden. Das Gebilde ist 1900 Lichtjahre von uns entfernt. IC4444 ist eine Galaxie hat nur eine Flächenhelligkeit von 11m4 bei einer Winkelausdehnung von 1,7´x 1,4´. Seine Position ist RA 15h 04m und Dec -54° 24´. NGC5530 ist eine Balkenspiralgalaxie vom Typ SBbc und hat eine Ausdehnung von 4,2`x 1,9`. Auf dieser Fläche verteilt sich ihre Helligkeit von 11m0. Diese Galaxie wurde am 7. April 1837 von John Literatur-Quellenhinweise: Herschel auf der Position RA 14h Neuer großer Weltatlas, Südwest Verlag München 18m 27s und Dec -43° 23´19“ für Lexikon der griech. u. röm. Mythologie, Hunger, Herbert die Epoche 2000 entdeckt. Sternbilder von A bis Z, Rükl, A. Dausien Verlag Lexikon der Mythologie, Bellinger, Gerhard SN 1006 war eine im Mai 1006 Sternkarte Südl. Sternenhimmel, RNDr. Hlad,Oldrich @ al 1985 in diesem Sternbild an der Grenze Internet, u.a. Wikipedia, astroInfo, zum Zentaur aufgetretene galakDie großen Sternbilder, Ridpath, Ian tische Supernova bei RA 15h02m22s Sternbilder und ihre Legenden, Perry, Werner Mythologie Götter, Helden, Mythen, Cotterell, Arthur @ all und Dec -42°05,8´. Sie erreichte Guinness Buch der Sterne, Moore, P. Zimmer, H. damals eine Helligkeit von – 39 – Planeten-Sudoku Man fülle die Felder so aus, dass jede waagerechte Zeile, jede senkrechte Spalte und jedes Quadrat aus 3 mal 3 Kästchen die neun Planetensymbole jeweils nur einmal enthält. ASL – Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V. Der Jahresbeitrag beträgt 30€. Schüler, Auszubildende, Studenten, Wehr- und Zivildienstleistende bis zum 25. Lebensjahr sowie Rentner zahlen einen ermäßigten Beitrag von 15€. Für Familien wird ein Familienrabatt gewährt. Eine Aufnahmegebühr wird nicht erhoben. Der Beitrag ist innerhalb der ersten zwei Monate eines Jahres unaufgefordert zu entrichten; eine Beitragsrechnung wird nicht zugesandt. Ein entsprechender Hinweis findet sich in der letzten POLARIS-Ausgabe des jeweiligen Vorjahres. Die Zahlung soll über das Vereinskonto erfolgen. Aber auch Barzahlung bei einem Vorstandsmitglied ist im Rahmen von Veranstaltungen des Vereins oder der Sternwarte Lübeck möglich. Mitglieder, die mit der Beitragszahlung in Verzug geraten sind, haben keinen Anspruch auf Leistungen des Vereins. Ein Austritt aus dem Verein ist nur zum Ende eines Kalenderjahres möglich und mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten schriftlich zu beantragen. Impressum POLARIS – Mitteilungen des Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V. ISSN 0930-4916 Redaktionsteam: E-Mail: An dieser POLARIS haben mitgewirkt Ralf Biegel, Torsten Brinker, E.-Günter Bröckels, Stephan Brügger, Marco Ludwig, Christoph Quandt, Tim Sverre Quandt, Felicitas Rose, Ulrich Steinmann und Dirk Zachow Herzlichen Dank! Redaktion Felicitas Rose Reinhard Albert Torsten Lohf [email protected] Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Vorstandes bzw. der Redaktion wieder. Nachdruck, Vervielfältigung oder sonstige Verarbeitung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Vorstandes. Das Copyright verbleibt bei den einzelnen Autoren. Verantwortlicher Herausgeber: Anschrift: Homepage: E-Mail: Webmaster: Vereinskonto: Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V. Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V., Postfach 2209, 23510 Lübeck www.sternwarte-luebeck.de [email protected] [email protected] Sparkasse zu Lübeck AG, Kto.-Nr. 2-209 500, BLZ 230 501 01 Der Vorstand Vorsitzender: Oliver Paulien Geschäftsführer: Michael Kremin Schriftführerin: Felicitas Rose Fachwarte des ASL Bibliothek: Michael Kremin Geräte: Christoph Quandt Redaktionsschluß für die nächste POLARIS ist der 3. Juli 2013. Sonnenuntergang (Felicitas Rose) – 40 – Neues von der „Außensternwarte Neumünster“ Hallo Außensternwarte Lübeck, gestern Abend (20.02.2013, Anmerkung der Redaktion) ergab sich doch tatsächlich die Möglichkeit durch dünne Wolken hindurch einen Blick auf den Mond zu werfen. Dort erspähte ich ein Himmelsereignis, welches mir schon lange nicht mehr gegönnt war: Den goldenen Henkel! Trotz des Fluches der offenbar von Astronomen einer gewissen Hansestadt im Südosten Neumünsters gegen mich ausgesprochen wurde gelang mir noch eine Aufnahme. Danach verwehrten mir die Wolken wieder den Blick auf den Erdtrabanten. Im Anhang sende ich euch nun zwei Versionen des goldenen Henkels. Entscheidet selbst welche ihr besser findet ;) Viele Grüße und clear skies Marco – 42 – Mondgesichter von Marco Ludwig – 43 – Bildimpressionen von Ralf Biegel Die Bilder sind alle durch einen 80mm Astro Professional ED Refraktor auf einer LXD 75 Montierung entstanden. Die Montierung wurde nur genau eingenordet, es fand keine Nachführkontrolle statt (einfache Astrofotografie). Die Brennweite des Refraktors ist mit einem 0.8x Reducer und Korrektor auf 448mm verkürzt. Als Kamera wurde eine astromodifizierte Canon EOS 450D verwendet. Die Bildbearbeitung erfolgte mit Deep Sky Stacker und Canon DPP. Californianebel vom 04.03.2013 in Utecht, 3 x 4min bei ISO 800 Herznebel vom 04.03.2013 in Utecht, 6 x 4min bei ISO 800