As O O OO O Wa g hä 00 iefreunde nom 20 tro . us e l e . V AFW - aktuell Heft 29, Ausgabe 1/2008 Ausga beda tum 1 5.12.0 7 Holmes - ein Komet aus heiterem Himmel!? Es schlug wie eine kleine Bombe ein, als am 25. Oktober 2007 die Meldung von einem außergewöhnlich hellen Kometen, welcher noch dazu hoch am Nachthimmels stehen sollte durch die Medien ging. Üblicherweise handelt es sich bei Kometen um 2 verschiedene Klassen. Entweder künden Fachblätter und Jahrbücher periodische Kometen - Kometen also, welche teilweise seit Jahrhunderten bekannt sind und die Sonne in kürzeren oder längeren Zeiträumen umkreisen - an. Oder ein neuer Komet wird oft von Amateuren zumeist noch weit draußen in den Außenregionen unseres Sonnensystems entdeckt. Meistens sind solche Kometen noch vergleichsweise schwach, so dass es in aller Regel noch Monate bis hin zu mehr als einem Jahr dauert, bis ein solcher Komet sich der Sonne so weit genähert hat, dass er auch für „Normalsterbliche“ mit dem Teleskop, dem Feldstecher oder gar mit bloßem Auge sichtbar wird. Der wohl bekannteste Vertreter der ersten Klasse ist der Halleysche Komet, dessen Erscheinen am irdischen Himmel mit seiner bekannten Umlaufzeit von rund 76 Jahren sicher vorhergesagt werden kann. 2 bekannte Vertreter der 2. Kometenklasse der letzten Jahre sind wohl der Komet Hyakutake und ärger noch der Komet Hale-Bopp. Streng genommen gehört der nun in die Schlagzeilen gekommene Komet in die Kategorie 1. Holmes ist den Astronomen bereits seit 1892 bekannt. Mit einer Umlaufperiode von „nur“ knapp 7 Jahren ist er seit seiner Entdeckung auch schon recht oft in Erdnähe geraten. Wie erklärt es sich dann, dass niemand diesen Kometen auf seiner Beobachtungsliste hatte? Um dies zu verdeutlichen ist es hilfreich, sich einmal das „Normal-Verhalten“ des Kometen anzuschauen. Der Komet gehört zur sogenannten Jupiter-Klasse und bewegt sich auf einer exzentrischen Bahn um die Sonne, wobei er in seinem sonnenfernsten Punkt mit 5,181 Astronomischen Einheiten etwa die Jupiterbahn erreicht. Seinen sonnennächsten Punkt erreicht er mit 2,053 Astronomischen Einheiten noch außerhalb der Marsbahn. Fortsetzung auf Seite 6 Besuchen Sie uns auch im Internet unter: http://www.afw2000.de.vu O O OO O Wa g hä 00 As AFW-aktuell iefreunde nom 20 tro . us e l e . V Liebe Sternfreunde, Wieder ist ein Jahr zu Ende und ich weiß kaum, wo die Zeit geblieben ist. Sicher geht es Ihnen nicht anders. Gefangen von der Hektik des Alltags hastet man durch das Jahr. Wie entspannend kann es da sein, gerade im Winter mit seinen langen Nächten, seinen Blick in die scheinbar unveränderbaren, ewig gleich bleibenden Tiefen des Weltalls schweifen zu lassen. Doch so unverändert, wie es scheinen mag ist auch der Sternenhimmel nicht. Wie überraschend Dinge auch dort geschehen können zeigt besonders eindrucksvoll das Erstrahlen des ansonsten unscheinbaren, unbekannten Kometen 17P/Holmes im Oktober des abgelaufenen Jahres. Lesen Sie hierzu auch die titelgeschichte dieses Heftes. Was es sonst noch in diesem Jahr am Himmel zu bestaunen gibt verrät Ihnen die kleine Vorschau auf Seite 11. Besonders freudig gespannt sind wir auf unsere Gruppenreise nach Andalusien im April/Mai 2008. Das wird sicher eine tolle Sache. Wenn auch Sie noch Interesse haben, sich uns anzuschließen, so überlegen Sie nicht lange und setzen Sie sich mit mir oder Rudolf Woll in Verbindung. Egal was Sie sich für 2008 vorgenommen habe, ich und die gesamte Vorstandschaft wünschen Ihnen hierfür gutes Gelingen - und vergessen Sie nicht, wenn die Hektik des Alltags wieder einmal die Überhand zu gewinnen droht, ein Blick in den Sternenhimmel kann so entspannend sein. Dies sind die Themen dieses Heftes: Holmes - ein Komet aus heiterem Himmel!?... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 1 Venus Express - die ersten Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 3 Das Himmelsgeschehen im 1. Quartal 2008 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 4 Der Tag der Astronomie 2007 am 29. September . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 8 Unsere astronomisch/kulturelle Reise nach Andalusien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 9 Das Astro-Jahr 2008 - was ist los am Himmel? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 11 Termine und Veranstaltungen - unser Angebot auf einen Blick . . . . . . . . . . . . . . .Seite 12 Mitgliederfortschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 12 (Wolfgang Stegmüller) Kontaktad ressen : 1. Vorsi tze nde r: Ru dol f Woll , Kette lerstr. 19 , 68 753 Wag häu sel, Te l. u nd Fa x: 07 254 /3 666 2 2. Vorsi tze nde r: Wolfga ng Stegmü lle r, Vo gese nstr. 11, 687 53 Wa ghä usel , Tel .: 072 54/60 595 , E-Mai l: w ste gmue lle [email protected] Ausga beda tum 1 5.12.0 7 Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihr As O O OO O Wa g hä 00 iefreunde nom 20 tro AFW-aktuell . us e l e . V Astronomie aktuell Ausga beda tum 1 5.12.0 7 Venus Express - die ersten Ergebnisse News-Ticker vom 14.09.07 Seit anderthalb Jahren umkreist die europäische Sonde Venus Express den Nachbarplaneten der Erde. Jetzt veröffentlichen gleich acht Forscherteams die ersten Ergebnisse der Mission. Die Messungen der Sonde bestätigen unter anderem die Vermutung der Planetenforscher, dass es ursprünglich auch auf der Venus viel Wasser gab. Andere Beobachtungen werfen neue Fragen auf: So scheint es auf dem Planeten entgegen den Erwartungen der Wissenschaftler Gewitter zu geben. “Venus ist unser nächster Nachbar und bezogen auf Masse und Durchmesser fast ein Zwilling der Erde”, schreiben Håkan Svedhem und seine Kollegen vom Forschungszentrum Estec der europäischen Raumfahrtbehörde Esa im niederländischen Nordwijk. “Trotzdem sind die Bedingungen auf beiden Planeten in vielerlei Hinsic ht extrem unterschiedlich.” Warum ist die Venus im Gegensatz zur Erde eine knochentrockene, heiße Gluthölle geworden? Vermutlich war die Venus in ihrer Frühgeschichte ebenfalls von Ozeanen aus Wasser bedeckt. Doch da der Planet seine Bahn näher an der Sonne zeiht als die Erde, führte ein galoppierender Treibhauseffekt zum Verdampfen der Meere. Die Sonnenstrahlung spaltete dann den Wasserdampf in der Atmosphäre in Wasserstoff und Sauerstoff auf, der Wasserstoff konnte ins Weltall entweichen. Dabei sollte sich die Lufthülle der Venus mit schwerem Wasserstoff (Deuterium) anreichern, da gewöhnlicher, leichter Wasserstoff bevorzugt ins All abströmt. Die Messungen bestätigen diese Vorstellungen der Forscher: Die Atmosphäre enthält im Vergleich zur Erde 100- bis 150-mal mehr Deuterium. Doch die Messungen von Venus Express werfen auch einige neue Fragen auf. So zeigen Temperaturmessungen in mittleren Höhen eine unerwartet hohe Temperaturdifferenz von 30 bis 40 Grad zwischen der Tag- und der Nachtseite der Venus. Allein durch die Sonneneinstrahlung lässt sich dieser Unterschied nicht erklären, denn die erheblich dichtere Atmosphäre des Planeten sollte für einen raschen Temperaturausgleich sorgen. Unerwartet kam für die Wissenschaftler auch die Entdeckung schwacher elektromagnetischer Pulse aus der Venusatmosphäre, die auf elektrische Entladungen hindeuten. Bislang waren die Forscher davon ausgegangen, dass es in den Schwefelsäurewolken der Venus keine Gewitter gibt. “Insgesamt zeigt sich nach einem Jahr der Beobachtungen mit Venus Express, dass die UnKontaktad ressen : 1. Vorsi tze nde r: Ru dol f Woll , Kette lerstr. 19 , 68 753 Wag häu sel, Te l. u nd Fa x: 07 254 /3 666 2. Vorsi tze nde r: Wolfga ng Stegmü lle r, Vo gese nstr. 11, 687 53 Wa ghä usel , Tel .: 072 54/60 595 , E-Mai l: w ste gmue lle [email protected] 3 O O OO O Wa g hä 00 As AFW-aktuell iefreunde nom 20 tro . us e l e . V terschiede zwischen Venus und Erde weniger geheimnisvoll sind als früher gedacht”, fassen Svedhem und seine Kollegen die Ergebnisse zusammen. “Beide Planeten hatten in der Vergangenheit offenbar ähnliche Umwelten und haben sich nur verschieden entwickelt.” Venus Express soll noch bis ins Jahr 2013 hinein weiter beobachten und messen — Zeit genug also, um auch die verbleibenden Rätsel des Nachbarplaneten zu lösen. Quelle: http://www.nature.com/nature/focus/venusexpress/index.html Das Himmelsgeschehen im 1. Quartal 2008 Mondphasen erstes Viertel 17.12.2007 15.01.2008 14.02.2008 14.03.2008 Vollmond 24.12.2007 22.01.2008 21.02.2008 21.03.2008 letztes Viertel 31.12.2007 30.01.2008 29.02.2008 29.03.2008 Neumond 08.01.2008 07.02.2008 07.03.2008 06.04.2008 Tabelle 1: Mondphasen im 1. Quartal 2008 Bogensekunde: Der Durchmesser eines Planetenscheibchens, des Mondes oder der Sonne erscheint uns unter einem bestimmten Winkel. Die Größe eines Planetenscheibchens ist jedoch so gering, dass eine Angabe in Winkelgrad keinen Sinn macht. Man gibt daher den scheinbaren Mond- oder Sonnendurchmesser in Bogenminuten (’) an. 1 Bogenminute = 1/60 Winkelgrad. Planetenscheibchen sind noch viel kleiner. Ihren Durchmesser gibt man in Bogenskunden an. 1 Bogensekunde = 1/60 Bogenminute. Magnitude Die scheinbare Helligkeit eines Himmelskörpers wird in Magnituden angegeben. Je kleiner der Wert, desto heller das Objekt. Die Schreibweise der Magnitude ist ein Zahlenwert mit einem hochgestellten m an der Stelle des Kommas (z. B. 3m 2). Die hellsten Sterne am Himmel haben eine Magnitude um ca. 1m; die schwächsten, gerade noch sichtbaren Sterne, die aus der Ortschaft heraus sichtbar sind, liegen bei einer Magnitude von rund 4m 5. Noch hellere Sterne oder Planeten haben negative Magnituden (z. B. -3m7). Von einer Magnitude zur nächsten besteht ein Helligkeitsverhältnis von etwa 1: 2,5. Ein 2m Stern ist somit 2,5 mal so hell wie ein 3 m Stern. Merkur In der zweiten Januarhälfte wartet Merkur mit einer bescheidenen Abendsichtbarkeit auf. Ab dem 14. Januar kann der flinke Planet ab etwa 17:30 Uhr tief im Südwesten für etwa eine viertel Stunde gesichtet werden. Etwa 20 Minuten vor seinem Untergang, der an diesem Tag um 18:05 Uhr erfolgt, wird der Planet von den horizontnahen Dunstschichten verschluckt. Bis zum 28. Januar verspäten sich die Untergänge, gleichzeitig nimmt jedoch die Helligkeit ab und der Winkel zur Sonne wird geringer. Daher ist der 28. wohl auch der letzte Sichtbarkeitstag in dieser Periode. Am 23. Januar ist Halbmerkur. Kontaktad ressen : 1. Vorsi tze nde r: Ru dol f Woll , Kette lerstr. 19 , 68 753 Wag häu sel, Te l. u nd Fa x: 07 254 /3 666 4 2. Vorsi tze nde r: Wolfga ng Stegmü lle r, Vo gese nstr. 11, 687 53 Wa ghä usel , Tel .: 072 54/60 595 , E-Mai l: w ste gmue lle [email protected] Ausga beda tum 1 5.12.0 7 Planetensichtbarkeiten Glossar As O O OO O Wa g hä 00 iefreunde nom 20 tro AFW-aktuell . us e l e . V Venus eröffnet den Jahresreigen als Morgenstern. Die Sichtbarkeitsperiode hatte ihren Höhepunkt jedoch bereits im letzten Spätjahr und so nimmt die Sichtbarkeitsdauer nun stetig ab. Geht die -4m1 helle Venus am 1. Tag des Jahres kurz nach 5 Uhr auf, so verspäten sich die Aufgänge bis zum Quartalsende auf etwa 6 Uhr. Gleichzeitig geht die Sonne immer früher auf, so dass Venus ab Anfang Februar unscheinbar und ab Ende Februar für das freie Auge unsichtbar wird. Mars An Heiligabend gelangte Mars in die Oppositionsstellung dieser Sichtbarkeitsperiode. Dies bedeutet, dass Mars zwar schon wieder langsam kleiner im Teleskop wird, jedoch durch seinen recht hohen Stand am Himmel im ganzen Quartal ein lohnendes Beobachtungsziel ist. Zum Jahresbeginn ist der 15,5’’ große Mars mit einer Helligkeit von -1 m3 etwa gleich hell wie Sirius, der hellste Fixstern am irdischen Himmel. Zunächst langsam, dann aber ab Anfang Februar immer schneller schrumpft der Durchmesser auf nur noch 7’’ am 31. März. Die Helligkeit geht im gleichen Zeitraum auf 1 m zurück. Ich lade alle Beobachter unseres vereins ein, mir ihre Fotos oder Zeichnungen von Marsbeobachtungen zu schicken. Jupiter Jupiter hat gerade seine Konjunktion mit der Sonne hinter sich gebracht. Er steht also in diesem Quartal in der Nähe der Sonne am Taghimmel. Der Riesenplanet ist also in diesem Quartal nur ewas für Frühaufsteher. Saturn Ausga beda tum 1 5.12.0 7 Saturn hat seine Aufgangszeiten in die Stunden vor Mitternacht verlagert und ist nun die ganze Nacht hindurch zu beobachten. Neben den roten Mars ist Saturn in diesem Quartal der Stargast am nächtlichen Himmel. Noch immer sehen wir auf die Südhalbkugel des Ringplaneten und sehen daher auch die Ringe immernoch von „unten“. Die Ringöffnung hat sich allerdings mittlerweile schon arg verringert und liegt während des gesamten Quartals bei nur noch rund 10°. Dramatisch wird es jedoch erst im Jahr 2009 wenn Saturn plötzlich für einige Tage „ohne Ringe“ da steht. Seine Opposition erreic ht der etwa 20’’ große und -0m7 helle Planet am 24. Februar. Haben Sie nicht auch Lust, die Ringe mit eigenen Augen zu sehen? Kommen Sie zu unseren Sternführungen oder leihen Sie sich doch einfach einmal für eigene Beobachtungen eines unserer Vereinsteleskope aus - sprechen Sie uns an. Uranus Uranus stand bereits am 9. September 2007 in Opposition. Daher nimmt er nun Abschied von der abendlichen Bühne. Am 1. Januar geht der nur 3,4’’ große und 6 m3 helle Planet kurz nach 22 Uhr unter und wird etwa Mitte Februar unbeobachtbar. Kontaktad ressen : 1. Vorsi tze nde r: Ru dol f Woll , Kette lerstr. 19 , 68 753 Wag häu sel, Te l. u nd Fa x: 07 254 /3 666 2. Vorsi tze nde r: Wolfga ng Stegmü lle r, Vo gese nstr. 11, 687 53 Wa ghä usel , Tel .: 072 54/60 595 , E-Mai l: w ste gmue lle [email protected] 5 O O OO O Wa g hä 00 As AFW-aktuell iefreunde nom 20 tro . us e l e . V Neptun Neptun ist Uranus etwas voraus und ist in den ersten Tagen des Jahres noch ein Objekt für den frühen Abend. Mit einer Helligkeit von nur 7 m8 ist ein Auffinden auch mit dem Fernglas bereits deutlich schwieriger, als dies bei Uranus der Fall ist. Am 15. Januar ist es dann aber vorbei mit dem Beobachten. Neptun hat sich dann seinen Sichtwinkel zur Sonne soweit verkürzt, dass er unbeobachtbar wird. Er taucht dann erst wieder im nächsten Quartal am Morgenhimmel auf. Konstellationen und Ereignisse Datum 03.01.2008 20.01.2008 01.02.2008 21.02.2008 20.03.2008 Ereignis Erde in ihrem sonnennächsten Punkt (Abstand 147,099 Millionen km) Mond bei Mars. Der Abstand beträgt um 2 Uhr nur ca. 0,3° Venus bei Jupiter. Abstand um 7 Uhr 0,6° Totale Mondfinsternis 2:43 Uhr - 6:09 Uhr 6:48 Uhr, Sonne im Frühlingspunkt. Tagundnachtgleiche Tabelle 2: Konstellationen und Ereignisse im 1. Quartal 2008 Der Komet kommt der Sonne also nie besonders nahe. Die ausgeprägte Schweifbildung eines Kometen kommt aber in aller Regel erst zustande, wenn ein Komet der Sonne nahe kommt. Dann beginnen leicht flüchtige, gefrorene Gase oder Wassereis an der Oberfläche eines Kometen zu verdampfen. Die Ausgasungen werden vom Sonnenwind weggeblasen und bilden den Schweif, der immer von der Sonne weggerichtet ist. Dieser Prozess kommt beim Kometen Holmes indes wegen der großen Sonnenentfernung nie richtig in Gang. Darum erreicht der Komet üblicherweise in Perihelstellung normalerweise nur eine Helligkeit von etwa 14 Magnituden. Dies war zum letzten Mal am 14. Mai 2007 der Fall. Seitdem entfernt sich der Komet wieder von der Sonne und von der Erde. Man kennt den Kometen also, jedoch beobachten ihn nur eingefleischte Kometenfreunde mit großen Instrumenten. Nicht einmal in einem unserer Amateurteleskope hätte man die Chance ihn bei dieser geringen Leuchtkraft zu beobachten. Dann aber geschah das außergewöhnliche. Am frühen Morgen des 24. Oktober 2007 meldete ein Beobachter auf Teneriffa, dass der Komet viel heller als erwartet sei. Kurz danach schätzte Bob King die Helligkeit von Minnesota aus auf 7,1 mag. Einige Stunden später konnte der gleiche Beobachter ihn bereits als Objekt 4. Größenklasse mit bloßem Auge sehen. Noch einmal 6 Stunden später wurde von japanischen und italienischen Beobachtern eine Helligkeit von 2,8 mag angegeben; in der Nacht vom 24. auf den 25. Oktober 2007 wurden aus Nordamerika 2,6 mag gemeldet. 17P/Holmes hat seine Helligkeit binnen Stunden um das 500.000-fache gesteigert. Seit dem Kontaktad ressen : 1. Vorsi tze nde r: Ru dol f Woll , Kette lerstr. 19 , 68 753 Wag häu sel, Te l. u nd Fa x: 07 254 /3 666 6 2. Vorsi tze nde r: Wolfga ng Stegmü lle r, Vo gese nstr. 11, 687 53 Wa ghä usel , Tel .: 072 54/60 595 , E-Mai l: w ste gmue lle [email protected] Ausga beda tum 1 5.12.0 7 Fortsetzung von der Titelseite As O O OO O Wa g hä 00 iefreunde nom 20 tro AFW-aktuell . us e l e . V Ausga beda tum 1 5.12.0 7 Ausbruch nimmt der Durchmesser der Koma um 97.000 km/Tag zu. Am 9. November war 17P/Holmes noch vor der Sonne das größte Objekt im Sonnensystem. Die Ursache dieses Ausbruchs kann ein Zusammenstoß mit einem größeren Felsbrocken, ein Aufbrechen der Oberfläche oder gar das Zerbrechen des Kometenkerns sein. Das hat zur Folge, dass große Mengen an Staub freigesetzt werden. Ein konkreter Auslöser, der den Staub freigesetzt hat, ist jedoch nicht bekannt. Der Zusammenstoß mit einem Asteroiden ist jedoch nicht so ganz abwegig, da der Komet derzeit gerade den sogenannten Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter durchquert. 17P/Holmes ist zur Zeit (Ende November 2007) rund 1,8 AE (ca. 270 Mio. km) von der Erde entfernt und nach wie vor im Sternbild Perseus zu finden. Mit bloßem Auge erkennt man einen leicht gelblichen "Nebelfleck". Im Teleskop ist eine im Zentrum eher weißliche, im Außenbereich grünliche Koma mit einem scheinbaren Durchmesser von rund 60 Bogenminuten sichtbar (wahrer Durchmesser mehr als 3 Millionen Kilometer). Inzwischen hat 17P einen bereits mit starken Feldstechern erkennbaren Schweif entwickelt; dieser erscheint perspektivisch stark verkürzt, da er fast genau von der Erde wegzeigt. Holmes’ Helligkeit lag am 5. November 2007 unverändert bei etwa 2,5 mag, mit ganz leichter Tendenz nach unten. Ende. November hatte er seine Helligkeit auf 3,1 mag verringert. Auf der nächsten Seite sehen Sie ein Foto des Kometen von unserem Mitglied Andreas Roth. Es entstand am 18. November 2007 bei seiner Passage des Sterns Mirfak im Perseus. Andreas fotografierte mit einer Canon 350D an einem Refraktor mit 102 mm Öffnung und 500 mm Brennweite. Die Belichtungszeit war 30 Sekunden. Kontaktad ressen : 1. Vorsi tze nde r: Ru dol f Woll , Kette lerstr. 19 , 68 753 Wag häu sel, Te l. u nd Fa x: 07 254 /3 666 2. Vorsi tze nde r: Wolfga ng Stegmü lle r, Vo gese nstr. 11, 687 53 Wa ghä usel , Tel .: 072 54/60 595 , E-Mai l: w ste gmue lle [email protected] 7 O O OO O Wa g hä 00 As AFW-aktuell iefreunde nom 20 tro . us e l e . V Der Tag der Astronomie 2007 am 29. September Mit dem Wetter hatten wir in diesem Jahr mal wieder Glück. Nachdem der Tag der Astronomie in den ersten Jahren seines Stattfindens immer Sonne am Tag uns Sterne in der Nacht beschert hatte, waren die beiden letzten Jahre dem Wetter quasi zum Opfer gefallen. Nun am 29. September 2006 hatten wir einen Sonne-Wolken-Mix, der für Beobachtungen aber gut geeignet war. So konnten wir zur Tag-Veranstaltung auch rund 50 Gäste begrüßen, die mit großem Interesse die Sonne in den verschiedenen Teleskopen in Augenschein nahmen. Durch die große Anzahl an aufgebauten Instrumenten bildeten sich zu keiner Zeit längere Warteschlangen und es war für alle ein sehr angenehmer Nachmittag. Am Abend zogen Wolken herauf. Hierauf hatten wir uns jedoch vorbereitet. Wir begannen Kontaktad ressen : 1. Vorsi tze nde r: Ru dol f Woll , Kette lerstr. 19 , 68 753 Wag häu sel, Te l. u nd Fa x: 07 254 /3 666 8 2. Vorsi tze nde r: Wolfga ng Stegmü lle r, Vo gese nstr. 11, 687 53 Wa ghä usel , Tel .: 072 54/60 595 , E-Mai l: w ste gmue lle [email protected] Ausga beda tum 1 5.12.0 7 Wolfgang Stegmüller As O O OO O Wa g hä 00 iefreunde nom 20 tro AFW-aktuell . us e l e . V unser Abendprogramm deshalb mit einer virtuellen Sternführung in einem unserer Vereinsräume, der ob der großen Zahl an Besuchern (ca. 35) fast zu platzen drohte. Noch während dieser Sternführung mit multimedialen Mitteln riss die Wolkendecke auf und der nächtlichen Beobachtung der zahlreichen Himmelsobjekte des Spätsommerhimmels stand nichts mehr im Wege. Immer wieder ist es eine wahre Freude, wenn astronomische Laien zum ersten Mal z. B. den Ringnebel in der Leier bestaunen und es gar nicht fassen können, welche gewaltigen physikalischen Prozesse zur Bildung solcher Strukturen führen - Prozesse, die auch unserer Sonne in geraumer Zeit ins Haus stehen werden. Stargast des Abends war aber kein in den Tiefen des Kosmos lauerndes Objekt, sondern der „Iridiumflair“, welcher pünktlich auf die Sekunde an der vorhergesagten Stelle aufglühte und bei unseren Besuchern für ungläubiges Staunen und lauten Ohhhhhs und Ahhhhhs sorgte. Kurz vor Mitternacht endete diese wirklich sehr schöne Beobachtungsnacht. Unsere astronomisch/kulturelle Reise nach Andalusien Ausga beda tum 1 5.12.0 7 Wolfgang Stegmüller Hier möchte ich den Reiseverlauf und die Stationen der Reise kurz erläutern, um Ihnen Lust zur Teilnahme zu machen. Das ist die Reiseroute. 1. Reisetag. Dienstag der 29. April 2008: Flug mit Deutsche Lufthansa LH 4518 um 14.00 Uhr ab Frankfurt/ Main. Ankunft gegen 16.50 Uhr in Malaga. Begrüßung durch die Reiseleitung und Fahrt nach Granada. Hotelbezug für drei Nächte. Abendessen im Hotel. Kontaktad ressen : 1. Vorsi tze nde r: Ru dol f Woll , Kette lerstr. 19 , 68 753 Wag häu sel, Te l. u nd Fa x: 07 254 /3 666 2. Vorsi tze nde r: Wolfga ng Stegmü lle r, Vo gese nstr. 11, 687 53 Wa ghä usel , Tel .: 072 54/60 595 , E-Mai l: w ste gmue lle [email protected] 9 O O OO O Wa g hä 00 As AFW-aktuell iefreunde nom 20 tro . us e l e . V 2. Reisetag. Mittwoch der 30. April 2008 Vormittags ist der Besuch des Astrophysischen Instituts in Granada vorgesehen. Nach der Besichtigung und Gesprächsrunde fahren wir nach Calar Alto und es wird die dortige Sternwarte besucht. (Durchführung ist abhängig von Wetterverhältnissen). Weiterfahrt nach Guadix und Besichtigung des Höhlenmuseums, Spaziergang durch Guadix und nachmittags Rückfahrt nach Granada. Abendessen im Hotel. Centro Astronómico Hispano-Alemán (CAHA) auf dem Calar Alto Granada: Besichtigung der Königsgruft der Katholischen Könige (Capilla Real) und der Alhambra, sowie des Generalife, private Sommerresidenz des Sultan mit den maurischen Gartenanlagen; Spaziergang in die christliche Altstadt und Besichtigung der Capilla Real, Grabgelege der katholischen Könige Isabella und Ferdinand. Gang durch das maurische Altstadtviertel Albaycin. Der Nachmittag steht für weitere Besichtigungen mit dem Reiseleiter zur freien Verfügung, z. B. Besuch der arabischen Bäder, Altstadtrundgang mit alter Karawanserei, Marktviertel, Universitätsviertel. Abendessen im Hotel. An diesem Tag werden die erforderlichen Fahrten mit dem öffentlichen Bus durchgeführt. Der Tagesverlauf wird an der Eintrittszeit für die Alhambra angepasst. 4. Reisetag. Freitag der 2. Mai 2008 Fahrt durch endlos scheinende Olivenhaine nach Cordoba. Besichtigung der berühmten Moschee-Kathedrale Mezquita sowie des ehemaligen Jüdischen Viertels mit Synagoge, geruhsamer Bummel durch die Altstadt. Weiterfahrt durch das Tal des Guadalquivir nach Sevilla. Erste Annäherung an die Stadt über prachtvolle Avenidas, Parque Maria Luisa mit Plaza España. Hotelbezug für zwei Nächte bei Sevilla. Abendessen im Hotel. Kontaktad ressen : 1. Vorsi tze nde r: Ru dol f Woll , Kette lerstr. 19 , 68 753 Wag häu sel, Te l. u nd Fa x: 07 254 /3 666 10 2. Vorsi tze nde r: Wolfga ng Stegmü lle r, Vo gese nstr. 11, 687 53 Wa ghä usel , Tel .: 072 54/60 595 , E-Mai l: w ste gmue lle [email protected] Ausga beda tum 1 5.12.0 7 3. Reisetag. Donnerstag der 1. Mai 2008 As O O OO O Wa g hä 00 iefreunde nom 20 tro AFW-aktuell . us e l e . V 5. Reisetag. Samstag der 3. Mai 2008 Ausga beda tum 1 5.12.0 7 Sevilla: Besichtigung der drittgrößten Kathedrale der Welt mit der Giralda – einstiges Minarett der Almohaden-Moschee und heute Glockenturm und Wahrzeichen Sevillas. Besichtigung des Alcázar – Mudejar-Palast von Pedro I.; Rundgang durch das ehemalige jüdische Viertel, Barrio Santa Cruz; Besuch des Hospital de la Caridad; Fahrt entlang des Guadalquivir mit Torre del Oro, Stierkampfarena Real Maestranza, ehemaliger Tabakfabrik, San Telmo-Palast und dem Triana-Viertel. Nachmittags fakultativ Bootsfahrt auf dem Guadalquivir-Fluß oder Besichtigungen des römischen Amphitheaters Itálica. Fakultativ: FlamencoShow in Sevilla. Abendessen im Hotel. 6. Reisetag. Sonntag der 4. Mai 2008 Fahrt in das malerische Bergstädtchen Ronda: Stadtrundgang zur imposanten Brücke über die Tajo-Schlucht, zur Stierkampfarena und zur ehemaligen Kollegiatskirche Sta. Maria la Mayor. Weiterfahrt durch das zerklüftete Küstengebirge zur Costa del Sol. Es verabschiedet sich die örtliche Reiseleitung von der Gruppe. Hotelbezug für eine Nacht in Torredemar an der Costa del Sol. 7. Reisetag. Montag der 5. Mai 2008 Vormittag zur freien Verfügung bis zum Transfer gegen 14.00 Uhr nach Malaga zum Flughafen. Abflug 17.35 Uhr mit Deutsche Lufthansa LH 4519. Ankunft in Frankfurt 20.40 Uhr Der Reisepreis beträgt pro Person im Doppelzimmer 995,00 Euro. Einzelzimmerzuschlag beträgt 168,00 Euro. Der Anmeldeschluss war bereits am 2. Dezember 2007. Da wir aber mit Linienflügen der Deutschen Lufthansa fliegen, sollte eine Nachbuchung kein Problem darstellen, sofern in den gebuchten Hotels noch Zimmer frei sind. Deshalb empfehlen wir eventuellen Nachzüglern möglichst bald Bescheid zu geben, wenn sie sich zur Mitreise entschließen sollten. Das Astro-Jahr 2008 - was ist los am Himmel? In 2008 ereignen sich 4 Finsternisse. Die ringförmige Sonnenfinsternis vom 7. Februar ist von Mitteleuropa aus unbeobachtbar. Anders die totale Mondfinsternis vom 21. Februar. Sie kann in den frühen Morgenstunden in ihrer vollen Länge verfolgt werden. Die totale Sonnenfinsternis am 1. August kann am Vormittag in ihren partiellen Phasen von uns aus beobachtet werden. Ebenso sichtbar ist die partielle Mondfinsternis in der Nacht vom 16. auf 17 August. Die einzige Planetenbedeckung des Jahres durch den Mond findet in den frühen Abendstunden des 1. Dezember statt. Die Venuswird dann von der dünnen zunehmenden Mondsichel bedeckt. Kontaktad ressen : 1. Vorsi tze nde r: Ru dol f Woll , Kette lerstr. 19 , 68 753 Wag häu sel, Te l. u nd Fa x: 07 254 /3 666 2. Vorsi tze nde r: Wolfga ng Stegmü lle r, Vo gese nstr. 11, 687 53 Wa ghä usel , Tel .: 072 54/60 595 , E-Mai l: w ste gmue lle [email protected] 11 O O OO O Wa g hä 00 As AFW-aktuell iefreunde nom 20 tro . us e l e . V Termine und Veranstaltungen - unser Angebot auf einen Blick 17.01.2008 18.01.2008 14.03.2008 Erdähnliche Planeten im Weltall? Vortrag von Herrn Prof. Dr. Fries zum Thema „Neue Planeten außerhalb unseres Sonnensystems“ Beginn ist um 20 Uhr in der Stadtbibliothek, Waghäusel. Astro-Treff für das 1. Quartal Beginn ist um 20 Uhr im Vereinsheim des Hundesportvereins in Wiesental. Neben der Vorstellung des aktuellen Sternenhimmels auf der Leinwand erwartet Sie ein Multimedia-Vortrag mit einem Thema aus der Astronomie Mitgliederversammlung Beginn ist um 20 Uhr im Vereinsheim des Hundesportvereins in Wiesental. Es stehen in diesem Jahr keine Vorstandswahlen statt. Für alle Mitglieder ist jedoch gerade die Mitgliederversammlung die beste Gelegenheit überhaupt, sich über das laufende geschehen zu informieren. Wir laden alle Mitglieder herzlich ein zur Mitgliederversammlung zu kommen. Gruppenstunden der Vereinsjugend im 1. Quartal 2008: 25.01.2008 Gruppenstunde im Astronomiezentrum an der Eremitage (Beginn: 18 Uhr) 29.02.2008 Gruppenstunde im Astronomiezentrum an der Eremitage (Beginn: 18 Uhr) 28.03.2008 Gruppenstunde im Astronomiezentrum an der Eremitage (Beginn: 18 Uhr) Sternführung im 4. Quartal Für unsere Sternführung im 1. Quartal 2008 sind folgende Termine festgesetzt: Datum 04.01.2008 01.02.2008 07.03.2008 Uhrzeit 20:30 20:30 20:30 Beobachtbare Objekte Der jahreszeitliche Sternenhimmel mit den Sternbildern und den sichtbaren Objekten. Je nach Sichtbarkeit beobachten wir auch den Mond und Planeten. Tabelle 3: Termine für Sternführungen im 1. Quartal 2008 Alle Sternführungen finden auf der Wiese am Astronomiezentrum bei der Eremitage in Waghäusel statt. Sie können natürlich nur stattfinden, wenn das Wetter dazu geeignet is t - d. h. der Himmel muss klar sein. Einzelne Wolken stören nicht. Bitte denken Sie an geeignete Kleidung, da wir bei der Sternführung längere Zeit draußen sind. ! Wenn ein Termin „geklappt“ hat, fallen die weiteren Termine aus. Ausga beda tum 1 5.12.0 7 Mitgliederfortschreibung Am 16.12.2007 hatte unser Verein 137 Mitglieder. Kontaktad ressen : 1. Vorsi tze nde r: Ru dol f Woll , Kette lerstr. 19 , 68 753 Wag häu sel, Te l. u nd Fa x: 07 254 /3 666 12 2. Vorsi tze nde r: Wolfga ng Stegmü lle r, Vo gese nstr. 11, 687 53 Wa ghä usel , Tel .: 072 54/60 595 , E-Mai l: w ste gmue lle [email protected]