ZIELMARKTANALYSE JAPAN Energieeffizienz in Gebäuden 2015 Mit Profilen der Marktakteure www.efficiency-from-germany.info Impressum Herausgeber Deutsche Industrie- und Handelskammer in Japan Sanbancho KS Bldg., 5F, 2-4 Sanbancho, Chiyoda-ku 102-0075 Tokyo, Japan Stand April 2015 Kontaktperson Bastian Lidzba ([email protected]) Redaktion Bastian Lidzba Deniz Saribeyoglu Disclaimer/Haftungsausschluss: Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Herausgebers. Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Für Schäden materieller oder immaterieller Art, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet der Herausgeber nicht, sofern ihm nicht nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann. Nachdruck und Fotokopien, auch teilweise, sind unter genauer Angabe der Quelle und mit Hinweis auf erstens die herausgebende AHK und zweitens die Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gestattet. 1 2 Inhalt I. Einleitung .............................................................................................................................................................................. 5 II. Zielmarkt Allgemein .............................................................................................................................................................7 2.1. Länderprofil ....................................................................................................................................................................7 2.1.1. Politischer Hintergrund ............................................................................................................................................7 2.1.2. Wirtschaft, Struktur & Entwicklung ........................................................................................................................7 2.1.3. Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland ................................................................................................................ 8 2.1.4. Investitionsklima und Förderung ..........................................................................................................................10 2.2. Energiemarkt ................................................................................................................................................................ 11 2.2.1. Energieerzeugung und Verbrauch ......................................................................................................................... 11 2.2.2. Energiepreise ......................................................................................................................................................... 14 2.2.3. Energiepolitische Rahmenbedingungen ............................................................................................................... 15 2.2.4. Gesetzliche Rahmenbedingungen und neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt .......................................... 16 III. Energieeffizienz in Japan .................................................................................................................................................. 19 3.1. Energieeffizienz im Bauwesen (Gebäude/Gebäudetechnik) ........................................................................................ 19 3.1.1. Allgemeiner Überblick ............................................................................................................................................ 19 3.1.2. Klimatische Verhältnisse ....................................................................................................................................... 20 3.1.3. Struktur und Trends .............................................................................................................................................. 22 3.1.4. Infrastrukturbau – Gewerblicher Bau – Wohnungsbau....................................................................................... 23 3.1.5. Besonderheiten im japanischen Bau ..................................................................................................................... 25 3.1.6. Instandhaltungen – Modernisierungen – An- und Umbauten .............................................................................27 3.1.7. Baumaterialien ...................................................................................................................................................... 28 3.1.7.1. Der Markt für Wandisolierungsmaterial ............................................................................................................ 28 3.1.7.2. Der Markt für doppelt verglaste Fenster ............................................................................................................ 32 3.1.7.3. Der Markt für Fensterrahmen ............................................................................................................................ 34 3.1.7.4. Der Markt für Klimaanlagen .............................................................................................................................. 36 3.1.7.5. Der Markt für Lüftungssysteme ......................................................................................................................... 39 3.1.7.6. Der Markt für Photovoltaik-Anlagen .................................................................................................................. 41 3.1.7.7. Der Markt für Solarthermie ................................................................................................................................ 43 3.1.7.8. Der Markt für Home Energy Management Systems (HEMS) ........................................................................... 45 3 3.1.7.9. Der Markt für Warmwasserversorgung (Gas-, Öl- und Elektroheizkessel) .......................................................47 3.1.7.10. Der Markt für Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ............................................................................................... 53 3.1.7.11. Der Markt für Brennstoffzellen ..........................................................................................................................55 3.1.8. Aktuelle Projekte im Bereich Gebäudeeffizienz .................................................................................................... 56 3.2.1. Energiespargesetz................................................................................................................................................... 57 3.2.2. Gesetzesänderungen ............................................................................................................................................. 58 3.2.3. Weitere gesetzliche Vorgaben ............................................................................................................................... 59 3.2.4. Top Runner Program ............................................................................................................................................ 59 3.2.5. Öffentliches Vergabeverfahren und Ausschreibungen .......................................................................................... 61 3.2.6. Standards, Normen und Zertifizierungen ............................................................................................................ 62 3.2.7. Finanzierungsmöglichkeiten und Förderprogramme .......................................................................................... 66 IV. Marktchancen für deutsche Unternehmen ...................................................................................................................... 69 4.1. Marktstruktur und Marktattraktivität für Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich Gebäudeeffizienz .................... 69 4.2. Markt- und Absatzpotenziale ...................................................................................................................................... 69 4.3. Marktbarrieren und –hemnisse im Bereich der Energieeffizienz (auch nicht-tarifäre Handelshemmnisse) ........... 70 4.4. Wettbewerbssituation .................................................................................................................................................. 71 4.5. Chancen und Risiken .................................................................................................................................................... 71 4.6. Vertriebs- und Projektvergabestrukturen ....................................................................................................................72 4.7. Handlungsempfehlungen .............................................................................................................................................73 V. Zielgruppenanalyse .............................................................................................................................................................74 5.1. Profile Marktakteure .....................................................................................................................................................74 5.1.1. Japanische Unternehmen im Bereich Gebäudeeffizienz........................................................................................74 5.1.2. Administrative Instanzen und politische Stellen .................................................................................................. 85 5.1.3. Standortagenturen und Beauftragte für Auslandsinvestitionen .......................................................................... 86 5.2 Sonstiges ...................................................................................................................................................................... 87 5.2.1. Wichtige Messen im Zielland ................................................................................................................................ 87 VI. Abbildungsverzeichnis ..................................................................................................................................................... 88 VII. Tabellenverzeichnis......................................................................................................................................................... 90 VIII. Quellenverzeichnis ......................................................................................................................................................... 91 4 I. Einleitung Mit einem Volumen von 49 Bio. Yen (2013) ist Japan einer der größten Baumärkte der Welt. Im Jahr 2013 wurden 148.000 neue Bauprojekte gestartet, was einem Zuwachs von 11,28% gegenüber dem Vorjahr entspricht. 62% dieser Projekte entfielen auf den Wohnbedarf.1 Durch die Dreifachkatastrophe vom 11. März 2011 ist Japan auch weiterhin dazu gezwungen, seine Energiepolitik zu überdenken. Wurde 2010 noch 20% des Strombedarfes durch nukleare Energie gedeckt, sind momentan keine der 50 Reaktoren im Land im Einsatz. Neben der Art der Energieerzeugung spielt aber auch die effiziente Nutzung von Energie eine große Rolle. Gebäude haben in Japan einen Anteil von ca. 35% am Gesamtenergieverbrauch. Energieeffizientes Bauen – speziell im Bereich Dämmung – hat in Japan jedoch bisher kaum eine Rolle gespielt. Ausgenommen sind hier nur nördliche Gebiete wie Hokkaido, in denen die Temperaturen in den Wintermonaten in den zweistelligen Minusbereich fallen können. Obwohl mehr als 95% aller neu gebauten Einfamilienhäuser (70% bei Mietshäusern) bereits über doppelt verglaste Fenster verfügen, haben einfache Aluminiumfensterrahmen noch immer einen Marktanteil von mehr als 90%. Auch die Regierung hat dieses Problem erkannt und nahm im November 2014 Fenster und Fensterrahmen in das „Top Runner“-Programm auf. Das Programm sorgt in Japan für kontinuierliche Weiterentwicklung, indem es das energieeffizienteste Produkt eines Jahres zum neuen Standard erklärt. Seit es 1999 von der Regierung ins Leben gerufen wurde, war es maßgeblich daran beteiligt, die Energieeffizienz in Japans Industrie- und Transportsektor zu erhöhen. Diese Maßnahme ist insofern auch ein wichtiger Schritt, da Energieeffizienz in Gebäuden sich bis jetzt in Japan hauptsächlich im aktiven Bereich (Klimaanlagen, Kühlschränke etc.) abgespielt hat. Diese Entwicklungen sind zu einem Großteil auf die gesetzlichen Standards für Energieeffizienz in Gebäuden zurückzuführen. Der „Energy Efficiency Standard for Housing and Buildings“ (EESHB) wurde erst 1999 in Japan eingeführt. Darüber hinaus waren die darin vorgeschriebenen Standards nicht verpflichtend und lagen außerdem weit hinter den Standards anderer Länder zurück. Die Vorgaben des EESHB wurden zwar im Jahr 2013 verschärft, allerdings waren die darin enthaltenden Standards immer noch nicht verpflichtend. Am 24.03.2015 gab das japanische Wirtschaftsministerium (METI) bekannt, gesetzlich verpflichtende Vorgaben für Nichtwohngebäude (ab einer Nutzfläche von mehr als 2000m²) einzuführen. Für Nichtwohngebäude und Mietshäuser mit einer Nutz- bzw. Wohnfläche von mehr als 300m² gilt eine Berichtspflicht für geplante Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz. Erfüllen die geplanten Maßnahmen nicht den EESHB, kann die zuständige Kommunalverwaltung eine Anordnung zur Verbesserung erlassen. Bei Nichterfüllung drohen Strafmaßnahmen. Die Änderungen wurden durch das Parlament beschlossen und werden voraussichtlich ab dem 01.04.2017 in Kraft treten. Allerdings spielt auch die wirtschaftliche Entwicklung Japans eine große Rolle. Nach der weltweiten Finanzkrise im Jahr 2008 fielen die Investitionen im Bausektor um mehr als 10%. Die Anzahl der abgeschlossenen Wohnbauten gingen von 2008 bis 2009 um fast 30% zurück. Die Regierung konnte diesen Abwärtstrend nur mit massiven Subventionsprojekten stoppen. Zusätzlich wurde im April 2014 die Mehrwertsteuer von 5% auf 8% Prozent erhöht, was zwar im Jahr 2013 zu einem großen Plus der Industrie führte, langfristig aber negative Auswirkungen haben könnte. Eine geplante, zweite Erhöhung von 8% auf 10% wurde aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung Japans vorerst verschoben. Trotzdem wird das Thema Energieeffizienz in Gebäuden weiterhin eine große Rolle in Japan spielen und deutsche Unternehmen können hier mit einem großen Know-how-Vorsprung und Deutschlands hervorragendem Ruf bei energieeffizienter Bauweise profitieren. Entwicklungen in anderen Sektoren haben aber auch gezeigt, dass Japans 1 E-Stat, http://www.e-stat.go.jp/SG1/estat/GL38020103.do?_toGL38020103_&listID=000001129273&requestSender=estat, abgerufen am 31.03.2015 5 Unternehmen durchaus gewillt sind, zu lernen und in der Lage sind Defizite aufzuholen. Es gilt also für ausländische Unternehmen, so früh wie möglich im japanischen Markt eine Präsenz zu schaffen. 6 II. Zielmarkt Allgemein 2.1. Länderprofil 2.1.1. Politischer Hintergrund Seit Inkrafttreten der Verfassung am 3. Mai 1947 ist Japan eine zentralistisch organisierte, parlamentarische Monarchie. Der japanische Kaiser (Tennô) repräsentiert als Monarch das japanische Volk im In- und Ausland. Die Souveränität liegt im japanischen Volk begründet. Die Legislative besteht aus einem Zweikammerparlament mit Ober- und Unterhaus, ähnlich dem britischen Modell. Die stärkste Partei des Unterhauses stellt durch Wahl das Kabinett und den Premierminister. Diese bilden die exekutive Gewalt. An der Spitze der Judikative steht der Oberste Gerichtshof. Seit 2012 stellt die Liberaldemokratische Partei (LDP), nach einer kurzen Unterbrechung von drei Jahren, wieder die Regierung. Der amtierende Ministerpräsident ist Shinzo Abe, der das Amt zum zweiten Mal bekleidet. Auch davor wurde die japanische Politik mit kurzer Unterbrechung in den 90er Jahren durchgehend durch die Liberaldemokratische Partei (LDP) geprägt, die 50 Jahre lang den Ministerpräsidenten gestellt hatte. Die japanische Politik ist stark vom Einfluss durch die Bürokratie geprägt. Maßnahmen, diese zurückzudrängen, scheiterten bisher. Unter der starken Verflechtung von Politik und Administration leidet die politische Handlungsfähigkeit, und Reformen werden oft nur eingeschränkt vorangetrieben. Die Durchsetzung von Reformen wird durch die in den letzten Jahren regelmäßig kurzen Amtszeiten der japanischen Ministerpräsidenten erschwert. Seit Shinzo Abe an die Macht gekommen ist, sind sich viele Experten einig, dass Japan das erste Mal seit langer Zeit wieder eine stabile Regierung hat. 2.1.2. Wirtschaft, Struktur & Entwicklung Die Ressourcenarmut Japans führt zum einen zu einer starken Abhängigkeit der japanischen Wirtschaft von Importen, zum anderen ist sie aber auch Motor für die Entwicklung neuer Technologien. Die japanische Wirtschaftslandschaft ist geprägt von einem Dualismus zwischen Unternehmensnetzwerken (Keiretsu), die meist auch international tätig sind, und kleinen und mittleren Unternehmen, welche vor allem als Zulieferer dienen. Rund 98% aller japanischen Unternehmen werden zum Mittelstand gezählt. Aufgrund des Drucks durch die Finanzkrisen der vergangenen Jahre sehen sich die oft stark vernetzten und gegen ausländischen Einfluss abgeschotteten Keiretsu gezwungen, Umstrukturierungen durchzuführen und sich dem Ausland weiter zu öffnen. Japan hat die höchste Staatsverschuldung aller Industrieländer. Diese ist als Folge der Wirtschafts- und Finanzkrise sowie dem Wiederaufbau der betroffenen Region nach dem Erdbeben vom 11. März 2011 auf über 226 Prozent2 des Bruttoinlandsproduktes gestiegen. Der größte Gläubiger des japanischen Staates sind allerdings dessen Bürger selbst. Hinzu kommen eine hohe Unternehmensbesteuerung und geringe Produktivität im Dienstleistungssektor. Trotzdem setzt Japan unverändert und weltweit Maßstäbe für Zukunftsmärkte. Innovationsfähigkeit, Kaufkraft und die Stärke der japanischen Industrie gewährleisten, dass das Land weiterhin eine globale Spitzenposition einnimmt. So gehört Japan zu den führenden Ländern mit einer hohen Innovationskraft in wichtigen Zukunftssektoren wie z. B. der Robotik, der Automobilindustrie, der Medizintechnik und im Bereich Elektromobilität. 2 7 CIA, https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/rankorder/2186rank.html, abgerufen am 21.01.2015 Abb. 1: Entwicklung des japanischen Bruttoinlandsproduktes 2004 bis 2014 6.00% Veränderung in %, real 4.00% 2.00% 0.00% 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014* 2015* ‐2.00% ‐4.00% ‐6.00% ‐8.00% Quelle: Germany Trade and Invest (Dezember 2014), *Schätzung Gleichwohl befindet sich Japan in einer angespannten wirtschaftlichen Lage. Nachdem das Land seit der Jahrtausendwende wieder ein leichtes, aber stabiles Wirtschaftswachstum erreichte, schrumpfte die Wirtschaftsleistung nach dem Ausbruch der Weltfinanzkrise dramatisch. Das Fiskaljahr 2010 brachte zwar Linderung, doch trug die Wirtschaft Japans durch das Dreifach-Desaster Erdbeben/Tsunami/Nuklearkatastrophe im Frühjahr 2011 erneut schwere Schäden davon. Im Fiskaljahr 2011 schrumpfte die japanische Wirtschaft leicht. Unter anderem durch Investitionen in den Wiederaufbau konnte die japanische Wirtschaft 2012 zwar wieder wachsen, allerdings blieb der Zuwachs hinter den Voraussagen von Beobachtern zurück. Die Wirtschaftspolitik, die allgemein unter dem Namen „Abenomics“ bekannt ist, führte zwar zu Rekordgewinnen bei Japans exportierenden Großunternehmen, allerdings profitierten die japanischen KMU, die 99% der Unternehmenslandschaft im Land ausmachen, davon nur sehr wenig. Dringend benötigte strukturelle Reformen, die ursprünglich angekündigt waren, lassen bis heute auf sich warten. Auf der anderen Seite ist die Regierung aber deutlich bemüht, besonders den japanischen Arbeitsmarkt zu reformieren. Japan ist allerdings einer der größten Märkte der Welt, sodass ein plus oder minus von einem Prozent sekundär ist und hauptsächlich ein Verdrängungswettbewerb stattfindet. 2.1.3. Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland Japan ist, wie Deutschland, von einer stark exportorientierten Wirtschaft geprägt. Da der Binnenmarkt aufgrund der Überalterung und Schrumpfung der Gesellschaft stagniert, wurde ein unzureichendes Wachstum über einen Zuwachs in der Ausfuhrleistung ausgeglichen. Allerdings wurde die japanische Wirtschaft im Jahr 2011 nicht nur von der DreifachKatastrophe, sondern auch von einem starken Yen unter Druck gesetzt, sodass das Land sein erstes Handelsdefizit seit 1980 verzeichnen musste. Dieser Trend setzte sich auch in den folgenden Jahren weiter fort und letztendlich gab die Regierung bekannt, dass das Handelsdefizit des Jahres 2013 mehr als 11 Billionen Yen betrug. 8 Abb. 2: Importe und Exporte Japans 2008-2013 100 80 Billionen Yen 60 40 20 0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 ‐20 Import Export Saldo Quelle: Ministry of Finance (2015) In den vergangenen Jahren hat sich die Volksrepublik China zu Japans wichtigstem Außenhandelspartner entwickelt. Dabei spielt China nicht nur eine wichtige Rolle als Lieferant, sondern zunehmend auch als Absatzmarkt für japanische Produkte. Traditionell starke Lieferländer sind zudem die USA, Australien, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate als Rohstoff-Lieferanten. Abb. 3: Lieferländer Japans 2013 VR China 21.7% Sonstige 43.8% Gesamteinfuhren: 81.2 Billionen Yen USA 8.6% Australien 6.1% Saudi‐Arabien 6.0% Katar 4.4% Korea (Rep) 4.3% Quelle: Ministry of Finance (2015) 9 VAE 5.1% Im Jahr 2013 wurden Güter im Wert von 81,2 Billionen Yen eingeführt, ein Anstieg von fast 15% im Vergleich zum Vorjahr. Dies ist hauptsächlich auf die erhöhten Importe von Erdöl und Erdgas zurückzuführen. Die Ausfuhren nahmen im gleichen Zeitraum ebenfalls um fast 10% zu und hatten einen Wert von 70 Billionen Yen. Die Zunahme bei den Ausfuhren ist auf die Wechselkursentwicklung zurückzuführen. Deutschland ist innerhalb Europas der wichtigste Handelspartner Japans. Umgekehrt war Japan bis 2002 der wichtigste asiatische Markt für deutsche Unternehmen. Heute rangiert es an zweiter Stelle hinter der VR China. Abb. 4: Einfuhren aus Deutschland nach Art 2013 Sonstiges 15.2% Elektronik 3.7% Elektrotechnik 6.7% Mess‐ und Regeltechnik 7.3% Maschinen 14.2% Kfz und ‐Teile 30.7% Chem. Erzg. 22.2% Quelle: Germany Trade and Invest (Dezember 2014) 2.1.4. Investitionsklima und Förderung Die Bank of Japan veröffentlicht quartalsweise ihren Tankan-Index3, der die Stimmung der japanischen Wirtschaft widerspiegelt. Das Investitionsklima zeigte sich im letzten Quartal des Jahres 2014 zwiegespalten. Große, exportierende Unternehmen profitierten von der Wechselkursentwicklung des Yen, während sich KMU in der herstellenden Industrie sowie der Dienstleistungssektor besorgter zeigten, ob sich die japanische Wirtschaft weiter erholen wird. Die Aufträge im Maschinenbau von Oktober bis Dezember verfehlten knapp ihre prognostizierten Werte, während der Ausblick auf das Jahr 2015 weitere deutliche Rückgänge vorhersieht. Der Dienstleistungssektor ging zwar nicht so stark zurück wie erwartet, beendete das letzte Quartal des Jahres aber trotzdem mit einem Minus. Für das Geschäftsjahr 2015 (ab 01. April) wird ein Zuwachs der Kapitalinvestitionen um 8,9% erwartet. Die versprochenen positiven Effekte von „Abenomics“ machen sich hauptsächlich bei großen, exportierenden Unternehmen bemerkbar. Japanische KMU leiden zunehmend unter der Entwicklung des Yen. Der Binnenkonsum hat in den vergangenen Monaten keine Verbesserung gezeigt. Nach einem drastischen Anstieg im Vorfeld zur Steuererhöhung brach er in den Folgemonaten wieder ein. Im ersten Quartal 2015 zeigten sich japanische Unternehmen ähnlich pessimistisch.4 Eine weitere Erhöhung der Mehrwertsteuer von 8% auf 10% war für Oktober 2015 geplant, wurde aber aufgrund der aktuellen Wirtschaftszahlen, ausgesetzt. 3 4 Bank of Japan, http://www.boj.or.jp/statistics/tk/gaiyo/2011/tka1412.pdf, abgerufen am 21.01.2015 Bank of Japan, http://www.boj.or.jp/statistics/tk/gaiyo/2011/tka1503.pdf, abgerufen am 20.04.2015 10 2.2. Energiemarkt 2.2.1. Energieerzeugung und Verbrauch Der japanische Energiemarkt wird von zehn regionalen Monopolen dominiert. Diese Firmen werden als EPCO (Electric Power Companies) bezeichnet und sind seit ihrer Gründung nach dem Zweiten Weltkrieg kollektiv für die Energie- und vor allem Elektrizitätsversorgung Japans zuständig. Abb. 5: Energiemix Japan 1965-2012 25 Einheit: 1018J 20 15 10 5 0 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2011 2012 Mineralöl Kohle Erdgas Kernenergie Wasserkraft Erneuerbare Energien Quelle: ANRE (2014) Im Zeitraum von 1982-2000 stieg Japans Energiebedarf durchgehend an. Dieser Trend kehrte sich im Jahr 2000 allerdings um. Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz, der demografische Wandel und ein schwaches Wirtschaftswachstum hatten Einfluss auf einen rückläufigen Energieverbrauch seit 2007. Vor der Katastrophe im März 2011 basierte die Energieversorgung Japans hauptsächlich auf dem Einsatz von fossilen Brennstoffen und der Kernenergie. 2010 wurden ca. 82% der Primärenergie durch fossile Brennstoffe gewonnen. Die Atomkraft steuerte 20% der benötigten Energie bei, während 3,8% von großen Wasserkraftwerken und weitere 3,2% von kleinen und mittleren Wasserkraftwerken sowie anderen erneuerbaren Energieressourcen generiert wurden. Große Wasserkraftwerke (30,000kW +) gehören per Definition in Japan nicht zu den erneuerbaren Energien. Ein Großteil der primären Energieversorgung wird durch den Import von Rohstoffen gedeckt. Japan produziert lediglich 2% seines eigenen jährlichen Erdölbedarfs und 5% seines Erdgasbedarfs selbst. Kohle und Uran werden zu 100% importiert. Rund 93% der japanischen Energieproduktion ist importabhängig. Das Ziel einer größeren Energieunabhängigkeit gehört, besonders seit der ersten Öl-Krise der 70er Jahre, zur Priorität der japanischen Regierung. Seit dieser Krise förderte Japan aktiv die Energieerzeugung durch Erdgas und Nuklearenergie. Hierdurch wurde Japan bis 2011 zum größten Importeur von Erdgas und zum drittgrößten Produzenten von Kernenergie. Nach dem „Japan Basic Energy Plan 2010“ sollte der Ausbau der Kernenergie weiter fortgesetzt werden. Bis 2020 war der Zubau von neun weiteren Atomkraftwerken geplant. Seit dem Unglück im Atomkraftwerk Fukushima I im März 2011 wurden die Pläne für einen weiteren Ausbau der Atomkraft allerdings verworfen und regenerative Energien gelangten 11 stärker in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses. Mittlerweile gilt es aber als beschlossene Sache, das nach und nach wieder einige AKWs in Betrieb genommen werden. Abb. 6: Energieverbrauch nach Sektor 2011 Wohnungen 14% Industrie 43% Gewerbe 20% Transport 23% Quelle: ANRE (2013) Ein Großteil des japanischen Energiebedarfs ist der produzierenden Industrie zuzuordnen. Große Firmen sind allerdings teilweise durch konzerneigene Elektrizitätserzeugung von den EPCO unabhängig. Zum zweitgrößten Verbraucher zählt der Transportsektor (LKW, PKW). Dieser setzt noch zu großen Teilen herkömmliches Benzin ein. Obwohl E3 (ein Mix aus 3% Ethanol und 97% Benzin) zumindest teilweise verfügbar ist, ist Japan auch hier komplett auf Ethanol-Importe aus China und Brasilien angewiesen. Ein Trend zu Elektroautos und Plug-in Hybriden zeigt hingegen einen beginnenden Übergang zu elektrisch betriebenen Autos an. Japan ist der weltweit größte Markt für Hybridfahrzeuge. Die im internationalen Vergleich hohen Verkaufszahlen von Plug-in Hybriden und Elektroautos bedeuten, dass auch ein wachsender Anteil des Transportsektors Elektrizität statt Benzin benutzt. 12 Abb. 7: Elektrizitätsmix Japan 2012 Erneuerbare Energien 4.00% Große Wasserkraft 3.20% Kernenergie 0.70% Gas 19.20% Erdöl 44.30% Kohle 22.60% Quelle: ANRE (2015) Bei der Elektrizitätserzeugung spielen Kohle, Erdgas und Mineralöl die größte Rolle. Nach der Abschaltung aller Atomkraftwerke, die knapp 20% des japanischen Energiebedarfes gedeckt hatten, musste wieder verstärkt auf fossile Brennstoffe zurückgegriffen werden. Während in den 80er Jahren neue Durchbrüche in der Solarenergie zu einem Wachstum der erneuerbaren Energien von 1% auf 2% der Elektrizitätsversorgung führten, hat sich dieser Anteil an der Gesamtkapazität bis 2011 nicht weiter erhöht. Bis Ende 2012 Jahres nahm der Anteil allerdings auf 4% zu. 13 2.2.2. Energiepreise Im Zeitraum zwischen der Dreifachkatastrophe und April 2014 sind die Stromkosten für Haushalte und die Industrie um durchschnittlich 19,5% bzw. 28,5% angestiegen. Gründe dafür sind die erhöhten Kosten für den Import von fossilen Brennstoffen durch die Abschaltung der Atomkraftwerke im Land. Außerdem wurde mit Einführung von Einspeisevergütungen im Juli 2012 eine Umlage für erneuerbare Energien eingeführt, die momentan 0,75 Yen pro Kilowattstunde beträgt. Abb. 8: Entwicklung der Strompreise in Japan von 1995 bis 2013 25 23 Yen 21 19 17 15 13 11 Haushalte Industrie Quelle: ANRE (2014) Ab 01. April 2016 wird der Strommarkt in Japan für alle Abnehmer liberalisiert, mit einem Rückgang der Strompreise ist also zu rechnen. Inwiefern sich diese Änderung in der Realität auf das Monopol der EPCO auswirkt, ist allerdings fraglich. Statistiken über die Energiepreise sind leider nur für Strom verfügbar. 14 2.2.3. Energiepolitische Rahmenbedingungen Japans Abhängigkeit von Importen wird stark von internationalen wirtschaftlichen und politischen Faktoren beeinflusst. Während Uranvorräte für mehrere Jahre vorhanden sind, ist dies bei Kohle, Gas und Mineralöl nicht der Fall, sodass eine Unterbrechung der Importe fossiler Rohstoffe ein erhebliches Problem darstellen würde. Um eine adäquate Versorgung sicherzustellen, suchen japanische Unternehmen aktiv die Teilnahme an „Upstream“Projekten von Mineralöl- und Erdgas. „Upstream“ benennt in diesem Zusammenhang das Stadium von der Entdeckung neuer Öl- und Erdgas-Felder bis zur Produktion. Weiterhin wird ein Großteil der Mineralölbestände direkt von der Regierung kontrolliert, um Engpässe zu vermeiden. Abb. 9: Mineralöl-Importe 2012 Andere 18.6% Russland 5.3% Abb. 10: Erdgas-Importe 2012 Saudi Arabien 30.4% Andere 30.20% Malaysia 16.40% Kuwait 7.4% Iran 4.8% Quelle: ANRE (2014) Australien 19.60% Katar 11.4% VEA 22.1% Katar 17.60% Russland 9.60% Indonesien 6.60% Quelle: ANRE (2014) Sowohl bei Erdgas als auch bei Mineralöl, versucht Japan seine Rohstoffe möglichst diversifiziert zu beziehen. Hierdurch soll der Schaden beim Ausfall eines einzelnen Zulieferers minimiert werden. Bei Mineralöl ist Japan allerdings stark auf Importe aus dem Nahen Osten angewiesen, während Erdgas größtenteils aus Südostasien und Ozeanien importiert wird. Obwohl die Dreifachkatastrophe anfangs zu großem öffentlichen wie auch politischen Widerstand geführt hatte, sind die meisten Kritiker der Atomenergie mittlerweile wieder aus der Öffentlichkeit verschwunden. Es gibt zwar immer noch einzelne Gruppierungen, die sich gegen die Kernkraft aussprechen und momentan sind keine der 50 Reaktoren im Einsatz5, allerdings werden mittelfristig wohl mehrere AKW wieder ans Netz gehen. Gleichzeitig ist aber auch nicht davon auszugehen, dass Japan wieder zu seiner alten Energiepolitik zurückkehrt. Der Fokus wird auch in Zukunft verstärkt auf alternativen Energieträgern liegen, während die Atomkraft weiterhin zu einem gewissen Anteil zur Energieversorgung Japans beitragen wird. Momentan strebt die Regierung einen EE-Anteil von 20% bis 2030 an. 5 JAPAN ATOMIC INDUSTRIAL FORUM, INC., http://www.jaif.or.jp/cms_admin/wp-content/uploads/2014/12/jp-nppsoperation150320.pdf, abgerufen am 13.04.2015 15 2.2.4. Gesetzliche Rahmenbedingungen und neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt Eine hohe Förderung von Erneuerbaren Energien ist seit Juli 2012 ein integraler Teil der neuen energiepolitischen Maßnahmen. Zu diesem Zweck sind Einspeisetarife zur Förderung der erneuerbaren Energien in Kraft getreten. Hierin war ein erster großer Schritt in Richtung einer umweltfreundlicheren Energiepolitik zu sehen. Mit den neuen Einspeisetarifen sollen Windenergie, Geothermie, (kleine & mittlere) Wasserkraft, Photovoltaik, Biogas und Biomasse gefördert werden. Im Vergleich zu den bereits länger etablierten Tarifen in Deutschland fielen die japanischen Tarife, besonders im PV-Sektor, zu Anfang eindeutig höher aus. Tabelle 1: Übersicht über die Entwicklung der Einspeisetarife in Japan Solar Preis (2012) Preis (2013) Preis (2014) Dauer 10kW+ 40 Yen + Steuer 36 Yen + Steuer 32 Yen + Steuer 20 Jahre Wind Preis (2012) Preis (2013) Preis (2014) Dauer 20kW+ 22 Yen+Steuer 22 Yen+Steuer 22 Yen+Steuer 20 Jahre Wasser 1.000 – 30.000 kW 24 Yen+Steuer 24 Yen+Steuer 24 Yen+Steuer 20 Jahre 200 – 1.000kW Unter 200kW 29 Yen+Steuer 29 Yen+Steuer 29 Yen+Steuer 20 Jahre 34 Yen+Steuer 34 Yen+Steuer 34 Yen+Steuer 20 Jahre 200 – 1.000kW Unter 200kW Preis (2012) Preis (2013) Preis (2014) Dauer 1.000 – 30.000 kW 14 Yen+Steuer 20 Jahre 21 Yen+Steuer 20 Jahre 25 Yen+Steuer 20 Jahre Geothermie Preis (2012) Preis (2013) Preis (2014) Dauer 15.000kW+ 26 Yen+Steuer 26 Yen+Steuer 26 Yen+Steuer 15 Jahre Preis (2012) Preis (2013) Preis (2014) Dauer Wasser6 Biomasse Biogas Preis (2012) Preis (2013) Preis (2014) Dauer 39 Yen+Steuer 39 Yen+Steuer 39 Yen+Steuer 20 Jahre Unter 10kW 42 Yen 38 Yen 36 Yen 10 Jahre Unter 10kW (Double Hatsuden) 34 Yen 31 Yen 30 Yen 10 Jahre Unter 20kW 55 Yen + Steuer 55 Yen + Steuer 55 Yen + Steuer 20 Jahre Offshore 36 Yen + Steuer 20 Jahre Unter 15.000kW 40 Yen + Steuer 40 Yen + Steuer 40 Yen + Steuer 15 Jahre Holz (Forstabfälle) 32 Yen+Steuer 32 Yen+Steuer 32 Yen+Steuer 20 Jahre Holz (andere Materialien) 24 Yen+Steuer 24 Yen+Steuer 24 Yen+Steuer 20 Jahre Abfälle (ohne Holz) Holz (Recycelt) 13 Yen+Steuer 13 Yen+Steuer 13 Yen+Steuer 20 Jahre 17 Yen+Steuer 17 Yen+Steuer 17 Yen+Steuer 20 Jahre Während die Vergütungen für Wasserkraft, Geothermie und Biomasse weiterhin auf dem Stand von 2012 sind, wurde für Windkraft im Jahr 2014 ein separater Tarif für Offshore-Wind eingeführt, der aber generell als zu niedrig angesehen wird, um das Geschäft nachhaltig zu beleben. Mit 40 Yen + Steuer pro kW für Projekte über 10kW führte Japan die weltweit höchste Vergütung für Photovoltaik ein. Die Folge war eine Vielzahl von Projektanträgen, die auch nach der Reduzierung des Tarifs im Folgejahr anhielt. 6 Wasserkraft, die bereits vorhandene Leitungskanäle benutzt 16 Von Juli 2012 bis April 2014 wurden in Japan Projektanträge mit einer Kapazität von rund 70 GW genehmigt, von denen 95% auf den Bereich PV entfielen. Abb. 11: Entwicklung der EE-Projektanträge in Japan von Juli 2012 bis Oktober 2014 80.0 70.0 Gigawatt 60.0 50.0 40.0 30.0 20.0 10.0 Juli 2012 August 2012 September 2012 Oktober 2012 November 2012 Dezember 2012 Januar 2013 Februar 2013 März 2013 April 2013 Mai 2013 Juni 2013 Juli 2013 August 2013 September 2013 Oktober 2013 November 2013 Dezember 2013 Januar 2014 Februar 2014 März 2014 April 2014 Mai 2014 Juni 2014 Juli 2014 August 2014 September 2014 Oktober 2014 0.0 PV (unter 10kW) PV (10kW+) Windkraft Wasserkraft Geothermie Bioenergie Quelle: JREF (2015) Diese Entwicklung gestaltete sich auf dem japanischen Markt aus zwei Gründen höchst problematisch: Für die Genehmigung der Projektanträge ist das japanische Wirtschaftsministerium (Ministry of Economy, Trade and Industry/METI) verantwortlich, allerdings gab es bis 2015 wenig strenge Vorgaben, die erfüllt werden mussten, um eine Genehmigung zu erhalten. Aus diesem Grund wurde der Großteil der Projekte mit einer Vergütung von 40 Yen + Steuer genehmigt. Außerdem gab es keine Deadlines, bis wann ein Projekt in Betrieb genommen werden musste. Dies führte dazu, dass von den 70 GW an genehmigter Kapazität bis Ende 2014 gerade einmal 2% der Projekte den Betrieb aufgenommen hatten. 17 Abb. 12: Entwicklung der installierten EE-Kapazitäten von April 2013 bis März 2015 1600 1400 Gigawatt 1200 1000 800 600 400 200 PV <10kW PV ≧10kW Wind Wasser Geothermie März 2015 Februar 2015 Januar 2015 Dezember 2014 November 2014 Oktober 2014 September 2014 August 2014 Juli 2014 Mai 2014 Juni 2014 April 2014 März 2014 Februar 2014 Januar 2014 Dezember 2013 November 2013 Oktober 2013 August 2013 September 2013 Juli 2013 Juni 2013 Mai 2013 April 2013 0 Biomasse Quelle: JREF (2015) Der zweite Grund ist die Tatsache, dass vier der zehn EPCO (Hokkaido, Kyushu, Tohoku und Shikoku) von Herbst 2014 bis Januar 2015 keine Anträge zum Anschluss von erneuerbaren Energien mehr akzeptierten, um die Stabilität des Stromnetzes nicht zu gefährden. Anträge werden seit Ende Januar wieder angenommen, nachdem das METI das Gesetz für die Einspeisevergütung überarbeitet hat. In der alten Version war es den EPCO gestattet, an max. 30 Tagen im Jahr die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien unentgeltlich zu verweigern. Ab Februar 2015 gelten folgende Regelungen: 1. 2. 3. 4. 5. Die Einspeisung von Energie aus Photovoltaik kann im Jahr unentgeltlich an maximal 320 Stunden abgelehnt werden. Die Einspeisung von Energie aus Windkraft kann im Jahr unentgeltlich an maximal 720 Stunden abgelehnt werden. Für Anträge, die nach der Reform gestellt werden, fällt diese Regelung bei „aussondierten“ Versorgern weg. Dies bedeutet, dass EPCO, bei denen die Aufnahmekapazität erreicht oder bedroht ist, auch über die 320/720Stunden-Regel hinaus Strom aus erneuerbaren Energien unentgeltlich ablehnen können. Dabei ist es wahrscheinlich, dass zu den „aussondierten“ Versorgern mind. die oben genannten Vier stellen werden. Die Höhe der Einspeisevergütung richtet sich nach dem Zeitpunkt der Antragstellung beim METI oder dem Zeitpunkt, wann der tatsächliche Vertrag zum Netzanschluss mit dem Versorger geschlossen worden ist. Der jeweils spätere Zeitpunkt ist ausschlaggebend. Änderungen bzgl. Leistung, Basisspezifikationen oder Anlagen-Hersteller erfordern eine Genehmigung durch das METI. Nach Änderung gilt die jeweils aktuelle Einspeisevergütung zum Zeitpunkt der Genehmigungserteilung. Diese Entwicklung wird besonders für den Bereich Megasolar und Windenergie als kritisch gesehen, weil diese Änderungen sich potenziell sehr stark auf die Rentabilität von solchen Projekten auswirken können. 18 III. Energieeffizienz in Japan 3.1. Energieeffizienz im Bauwesen (Gebäude/Gebäudetechnik) 3.1.1. Allgemeiner Überblick Die Energieeffizienz spielt in Japan seit jeher eine große Rolle, allerdings wurde die Wichtigkeit des Themas durch die Dreifachkatastrophe im März 2011, die vorübergehende Abschaltung aller Atomkraftwerke und die daraus resultierende Stromknappheit noch einmal verstärkt. Vor allem in den heißen Sommermonaten steigt der Energieverbrauch des Landes durch den Einsatz von Klimaanlagen stark an und auch im Jahr 2014 wurde die Bevölkerung von der Regierung wieder dazu aufgefordert, so viel Strom wie möglich zu sparen.7 Im Bereich Energieeffizienz lag Japan im Jahr 2014 laut der International Efficiency Scorecard des American Council for an Energy-Efficient Economy (ACEEE) weltweit auf Platz sechs.8 Dies ist vor allem auf die Richtlinien des japanischen Energiespargesetzes zurückzuführen, in dem seit den 70er Jahren die Vorgaben für Energieeffizienz in der Industrie nach und nach verschärft wurden. Mehr als 30% des Energiebedarfs von Japan geht auf Gebäude zurück.9 Nach Ende des 2. Weltkrieges und durch die Schäden, die der japanische Gebäudebestand davongetragen hatte, gab es in den folgenden Jahren einen sehr hohen Bedarf an neuen Gebäuden. Im Vordergrund stand nicht die Energieeffizienz, die zu diesem Zeitpunkt generell keine große Rolle spielte, sondern die Notwendigkeit, die hohe Nachfrage so schnell wie möglich zu befriedigen. Der Energieverbrauch der Gebäude aus dieser Zeit war enorm. Ein weiteres Nachfragehoch erlebte die japanische Baubranche bis Anfang der 90er Jahre durch eine Spekulationsblase im Immobiliensektor, die allgemein als „Bubble-Economy“ bekannt ist. Auch in diesem Zeitraum wurde die Energieeffizienz und Qualität von Gebäuden in den Hintergrund gestellt. Obwohl der Begriff „Energieeffizientes Bauen“ den meisten Leuten in Japan mittlerweile bekannt ist, wissen nur wenige, was eigentlich darunter fällt. In Japan wurde das Thema in der Vergangenheit eher auf aktive Komponenten, wie die Steigerung der Energieeffizienzrate von Klimaanlagen, Kühlschränken etc. beschränkt. Große Nachfrage besteht auch nach PV-Anlagen für den Wohnbedarf. Zwar werden auch in Japan Dämmmaterialien und mittlerweile doppelt verglaste Fenster vernaut, allerdings kommen hier zum Großteil noch Baustoffe wie Stein- und Glaswolle sowie einfache Aluminiumrahmen zum Einsatz. Es gibt in Japan zwar vereinzelte Organisationen, Unternehmen und Vereine, die sich ernsthaft mit Begriffen wie „Passivhaus“, „Null-Energie-Haus“ und „Plus-Energie-Haus“ auseinandersetzen, nüchtern betrachtet stoßen diese Konzepte in der Branche und bei potenziellen Käufern aber noch auf wenig Interesse. An dieser Stelle muss allerdings auch erwähnt werden, dass es in Japan durchaus Regionen gibt, die hohe Energieeffizienzstandards in Gebäuden haben und aufgrund der klimatischen Bedingungen auch durchaus benötigen. Dazu zählen insbesondere die nördlichen Gebiete Japans wie Tohoku und Hokkaido. 7 Agency for Natural Resources and Energy, http://setsuden.go.jp/info/, abgerufen am 13.04.2015 American Council for an Energy-Efficient Economy, http://www.aceee.org/portal/national-policy/international-scorecard, abgerufen am 13.04.2015 9 ANRE, Energy White Book 2014 8 19 3.1.2. Klimatische Verhältnisse Der japanische Archipel erstreckt sich von der nördlichsten Insel Hokkaido bis zu den Ryukyu-Inseln ganz im Süden über 3.000km. Das entspricht in etwa der Strecke von Athen nach Oslo. Entsprechend sind auch die klimatischen Bedingungen, welchen japanische Häuser entsprechen müssen, recht unterschiedlich. Abb. 13 Durchschnittstemperaturen nach Orten im Jahr 2014 Abb. 14 Durchschnittsniederschlagsmenge nach Orten im Jahr 2014 30 Niederschlagsmenge in mm 600 25 15 10 5 Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember ‐10 300 200 100 0 0 ‐5 400 Quelle: JMA (2015) Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Temperatur in C° 20 500 Sapporo Niigata Sapporo Niigata Tokyo Kagoshima Tokyo Kagoshima Quelle: JMA (2015) Wie in Abb. 13 zu erkennen ist, liegen die durchschnittlichen Temperaturen in Kagoshima auf der südlich gelegenen Insel Kyushu weit über denen der Stadt Sapporo auf der nördlichsten Hauptinsel Hokkaido. Abb. 14 zeigt, dass Kagoshima im Südwesten Japans vor allem im Sommer heftigen Regenfällen ausgesetzt ist, während Niigata, am Japanischen Meer gelegen, vor allem in den Wintermonaten von schweren Schneefällen betroffen ist. Tokyo hingegen liegt in einem gemäßigten Klima, welches vor allem im Winter sehr trocken ist. Obwohl die Tiefsttemperaturen in vielen Gebieten Japans also im Winter durchaus in dieen niedrigen einstelligen Bereich sinken können, sind japanische Häuser traditionell eher auf den Sommer ausgerichtet. So findet man in einem japanischen Haushalt normalerweise keine Zentralheizung vor, sondern meist ein Standgerät oder eine Kombination aus Klimaanlage und Heizer. Zudem sind japanische Häuser im Vergleich meist wenig gedämmt. 20 Aufgrund der klimatischen Unterschiede innerhalb Japans wurden Energieeffizienzstandards für die verschiedenen Regionen des Landes unterschiedlich definiert und finden vor allem in den kälteren, nördlichen Regionen wesentlich mehr Akzeptanz als z.B. in der Metropolregion Tokyo. Abb. 15 Erfüllung der Energieeffizienzrate nach Klimaregion Quelle: JAPANMARKT, Juli/August (2013) In einer Gesetzesänderung, die 2014 in Kraft getreten ist, wurden die Klimazonen noch einmal neu definiert: Die Zonen I und IV wurden weiter unterteilt in Ia und Ib sowie IVa und IVb Als Berechnungswert wird der durchschnittliche Jahresverbrauch an Heiz- und Kühlleistung sowie Warmwasserbereitstellung in Gigajule herangezogen 21 3.1.3. Struktur und Trends Japan tätigte in den letzten Jahren Investitionen im Baubereich in Höhe von durchschnittlich ca. 45 Bio. Yen. Damit ist Japan einer der größten Baumärkte der Welt. Allerdings befindet sich die Bauwirtschaft Japans seit Ende der 80er Jahr in einer schwierigen Situation. Bis die Spekulationsblase im Jahr 1992 platzte, waren hier vor allem private Akteure Treiber für die Wachstumsphase. Nachdem die Hochkonjunktur vorbei war und in eine Rezession umzuschwenken drohte, verstärkte der öffentliche Sektor seine Investitionen, um die Bauwirtschaft zu stützen. Die Gesamtwirtschaft jedoch befand sich die gesamten 90er Jahre über in einer Phase der Stagnation und auch der Staat schränkte schließlich die Mittel für größere Investitionsprogramme ein. Entsprechend schrumpften die Investitionen im Bausektor auf das Niveau der frühen 80er Jahre. Dieser Umstand wurde im Jahr 2007 noch verstärkt. Als Grund dafür gilt eine Revision des „Building Standard Law“, die 2006 verabschiedet wurde und im Juni 2007 in Kraft trat. 10 Das erweiterte Gesetz schreibt seither wesentlich strengere Regelungen zur Gebäudestatik vor. Diese Vorschriften verlangsamen den Zulassungsprozess und so blieben im zweiten Halbjahr 2007 viele Bauanträge ungewöhnlich lange auf den Ämtern des Landes liegen. Diese Verzögerungen hatten eine Verringerung der Investitionen von 51 Bio. Yen im Fiskaljahr 2006 auf 48 Bio. Yen im Jahr 2007 zur Folge. Das entspricht einem Rückgang von 5,88%. In den folgenden Jahren hatte die weltweite Finanzkrise zusätzlichen negativen Einfluss auf den Bausektor und von 2008 auf 2009 verzeichnete der Markt ein weiteres Minus von 10,42%. Von 2011 auf 2013 konnte der Markt von den Aufbauarbeiten in Fukushima, sowie den öffentlichen Investitionen in den Bausektor profitieren, die die Wirtschaft stimulieren sollten (+14%). In 2013 und 2014 profitierte der Markt außerdem von der Erhöhung der Mehrwertsteuer von 5% auf 8% im April des Jahres 2014. Abb. 16 Entwicklung der Investitionen in den Bau (1989 – 2014) 90 80 Billionen Yen 70 60 50 40 30 20 10 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14* 0 Privat Öffentlich Quelle: MLIT (2014) *=Schätzung 10 E-Gov, http://law.e-gov.go.jp/cgibin/idxselect.cgi?IDX_OPT=4&H_NAME=&H_NAME_YOMI=%82%a0&H_NO_GENGO=H&H_NO_YEAR=&H_NO_TYPE=2&H_NO_NO =&H_FILE_NAME=H18HO061&H_RYAKU=1&H_CTG=20&H_YOMI_GUN=1&H_CTG_GUN=1, abgerufen am 08.04.2015 22 Der Rückgang der Baubranche macht sich auch in den Beschäftigungszahlen bemerkbar: Während der Markt 1992 noch 6.850.000 Personen einen Arbeitsplatz bot, ist diese Zahl bis 2013 auf 4.990.000 (-27,2%) Beschäftigte zurückgegangen.11 Der demografische Wandel und die Überalterung der Gesellschaft machen sich auch in dieser Branche bemerkbar, deswegen wird nicht erwartet, dass der Markt in der Zukunft noch einmal an vergangene Investitionssummen anknüpfen können wird. 3.1.4. Infrastrukturbau – Gewerblicher Bau – Wohnungsbau Infrastrukturbau Investitionen in die öffentliche Infrastruktur werden in Japan seit den 90er Jahren hauptsächlich dazu eingesetzt, die Wirtschaft zu stimulieren. In der Vergangenheit war dieser Effekt aber immer nur von kurzer Dauer. Auch unter „Abenomics“ wurden 10 Bio. Yen für den Infrastrukturbau bereitgestellt.12 Es wird aber auch dieses Mal erwartet, dass es sich hier nur um eine Maßnahme handelt, die nur kurzfristig Wirkung zeigen wird. Gewerblicher Bau Abb. 17 ist der starke Rückgang der Baubeginne im Bereich Produktion zu entnehmen. Fielen im Jahr 2008 noch über 14 Mio. m² auf diesen Bereich, so waren es 2014 nur noch knapp 8 Mio. m², ein Rückgang um mehr als 40%. Ähnlich, jedoch nicht so extrem, erging es der Neufläche, die auf Handel entfiel. Einen deutlichen Aufwärtstrend verzeichnet der Bereich Krankenhäuser und Wohlfahrt, was die alternde Bevölkerung und die demografische Situation des Landes widerspiegelt. Abb. 17 Baubeginn Nichtwohnfläche nach Verwendung (2008 – 2014) 16,000 Fläche in 1000m² 14,000 12,000 10,000 8,000 6,000 4,000 2,000 0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Bergbau, Baugewerbe Produktion Telekommunikation Handel Finanzen/Versicherungen Immobilien Gastronomie Krankenhäuser/Wohlfahrt Sonstige 2014 Quelle: MLIT (2015) 11 12 Japan Federation of Construction Contractors, Japan Construction Handbook (2013) http://www.mof.go.jp/budget/budger_workflow/budget/fy2013/seifuan25/01point.pdf, abgerufen am 08.04.2015 23 Wohnungsbau In Abb. 18 ist ein deutlicher Trend hin zu Mietshäusern zu erkennen. Von 2000 bis 2006 wuchs die Zahl der neu gebauten Einheiten in diesem Bereich um fast 29%. Im selben Zeitraum konnten aber auch Eigentumswohnungen um etwa 11% zulegen. Die Zahl der neu gebauten Eigenheime hingegen verlor bis 2006 beinahe 20%. Hier spiegelt sich auch der Trend in der japanischen Gesellschaft weg vom traditionellen Familienbild hin zu flexibleren Lebensgemeinschaften wider. Es wird außerdem sehr deutlich, dass das Jahr 2007 für den Wohnungsneubau insgesamt verheerend war, er nahm um 19,4% auf 1,03 Mio. Einheiten ab. Nach einem kurzen Aufwärtstrend im Jahr 2008 machte sich die Finanzkrise auch in diesem Sektor sehr stark bemerkbar und die Zahl der jährlichen Neubauten fiel erstmals seit den 90er Jahren auf unter 800.000 Gebäude. Seither hat sich die Branche nur leicht erholt; 2012 lag die Zahl der Neubauten bei ca. 880.000 Gebäuden, was größtenteils auf Wiederaufbauarbeiten in den von der Dreifachkatastrophe betroffenen Regionen zurückzuführen ist. Dieser Trend setzte sich auch im Jahr 2013 fort, während die Anzahl an Neubauten im Jahr 2014 wieder rückläufig war. Hier hatte die Anhebung der Mehrwertsteuer im April desselben Jahres einen großen Anteil an der Entwicklung. Abb. 18 Zahl der abgeschlossenen Wohnungsbauten (1992 – 2014) 1,800,000 1,600,000 Anzahl Neubauten 1,400,000 1,200,000 1,000,000 800,000 600,000 400,000 200,000 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 0 Mietshäuser Quelle: MLIT (2015) 24 Eigentumswohnungen Eigenheime 3.1.5. Besonderheiten im japanischen Bau Kurzlebigkeit japanischer Einfamilienhäuser Einfamilienhäuser werden im Schnitt lediglich 30 Jahre lang genutzt, um dann abgerissen und neu aufgebaut zu werden. Nur 13% der japanischen Häuser haben einen Vorbesitzer. Ein Problem mit der Renovierung und dem Wiederverkauf von Bauten ist vor allem ihr relativ niedriger Wiederverkaufswert, aber auch hohe steuerliche Hürden beim Verkauf von Land mit Altbauten. Diese steuerlichen Hürden sind auch der Grund dafür, dass Investitionen in neue Häuser eher niedrig gehalten werden, und auch die Instandhaltung der Gebäude aus Kostengründen vernachlässigt wird. Die Vernachlässigung der Instandhaltung wiederum bedingt den niedrigen Wiederverkaufswert. Die Kurzlebigkeit von Gebäuden in Japan ist somit gleichzeitig auch ein wichtiges Nachfrageaggregat für die japanische Bauwirtschaft.13 Gerüstbaumaterialien japanischer Wohngebäude Holz ist der meistgenutzte Rohstoff für Gebäudegerüste in Japan, obwohl der Rohstoff in den Jahren von 1999 bis 2006 etwa 13% an Marktanteil verlor und kurzzeitig von Stahlgerüsten als meistgenutzter Rohstoff abgelöst wurde, kehrte sich dieser Trend in den vergangenen Jahren wieder um. Abb. 19 Wohnungsbaubeginne nach Bauart im Jahr 2014 Betonblöcke 0.09% Sonstiges 1.19% Stahl 18.39% Stahlbeton 25.72% Holz 54.11% Stahlbeton‐ Geflecht 0.50% Quelle: MLIT (2015) 13 MLIT, http://www.mlit.go.jp/jutakukentiku/house/singi/syakaishihon/bunkakai/14bunkakai/14bunka_sankou04.pdf, abgerufen am 16.02.2015 25 Vorgefertigte Häuser Fertigwohnbauten erfreuen sich in Japan großer Beliebtheit. Bereits in den frühen 80er Jahren lag ihr Anteil an den Wohnneubauten bei etwa 10%. Auch wenn die absolute Zahl der Neubauten entsprechend dem Trend des gesamten Wohnungsbaumarktes seit Mitte der 1990er Jahre eher abnimmt, konnten die Fertighäuser ihren Anteil am Wohnungsmarkt stetig ausbauen. Im Fiskaljahr 2009 kletterte der Anteil gebauter Fertigwohnbauten am Gesamtwohnungsneubau auf 28% und konnte sich in den folgenden Jahren stabil auf 27% halten. Seit Mitte der 80er Jahre haben sich zwei Typen von Fertigwohnbauten herausgebildet. Z u m e i n e n das klassische, industriell hergestellte Fertighaus mit Stahlgerüst und zum anderen die sogenannte „2x4”-Fertigbauweise, bei der Holz als Hauptbaustoff dient. Diese Methode erzielt seit Ende der 1980er Jahre einen kontinuierlichen Zuwachs im Fertigwohnhaussegment und erreichte 2013 einen Marktanteil von knapp 44,5%. Anzahl Gebäude Abb. 20 Anzahl Fertighäuser und deren Anzahl an Neubauten 2005 - 2013 300000 30% 250000 25% 200000 20% 150000 15% 100000 10% 50000 5% 0% 0 2005 2006 2007 Fertighäuser Quelle: MLIT (2015) 26 2008 2009 2x4 2010 2011 % an Neubauten 2012 2013 3.1.6. Instandhaltungen – Modernisierungen – An- und Umbauten Die Bauqualität von Gebäuden wird sich auch in den nächsten Jahren weiter verbessern und dementsprechend die Nutzungsdauer ansteigen. Diese Entwicklung wird auch mit einer steigenden Anzahl von Renovierungen einhergehen. Es wird erwartet, dass die Baby-Boomer Generation (1945 – 1964) in den nächsten Jahren eine kontinuierlich steigende Nachfrage nach Renovierungen und entsprechend benötigten Baumaterialien erzeugen wird. Abb. 21 Wert von Renovierungen und ihr Anteil an den gesamten jährlichen Investitionen im Baugewerbe im Jahr 2008 - 2013 12.00 25% Billionen Yen 10.00 20% 8.00 15% 6.00 10% 4.00 5% 2.00 0.00 0% 2008 2009 Wohngebäude 2010 Andere 2011 2012 2013 Anteil an Gesamtinvesitionen Quelle: MLIT (2015) Der Markt für Neubauten in Japan befindet sich seit Mitte der 90er Jahre in einem Abwärtstrend. Währenddessen bleibt der Wert der Renovierungen relativ stabil, er zeite zuletzt gar wieder Wachstum. Gerade die Kurzlebigkeit der japanischen Einfamilienhäuser hat den Renovierungsmarkt in der Vergangenheit stark gebremst, die Regierung versucht diesen Markt mit Förderprogrammen aber massiv zu unterstützen. Aus diesem Grund ist der Anstieg der Renovierungen in den letzten Jahren zu einem gewissen Teil auch den Bemühungen der Regierung zuzuschreiben. 2013 hatten Renovierungsarbeiten einen Anteil von 22% an den Gesamtinvestitionen des Baumarktes. Es ist davon auszugehen, dass auch hier die zu diesem Zeitpunkt noch bevorstehende Mehrwertsteuererhöhung vom April 2014 einen starken Einfluss hatte. 27 3.1.7. Baumaterialien14 3.1.7.1. Der Markt für Wandisolierungsmaterial Wie bereits erwähnt, ist die Lebensdauer japanischer Gebäude mit durchschnittlich etwa 30 Jahren im internationalen Vergleich extrem kurz. Ein Grund für diese kurze Lebensdauer ist unter anderem auch die Tatsache, dass die Außenfassade von Gebäuden in Japan in der Vergangenheit stark vernachlässigt wurde. Für knapp 70% der Einfamilienwohnhäuser wird als Außenwandmaterial das kostengünstige „Fiber Reinforced Cement Siding“ eingesetzt.15 Diese Verkleidung besteht aus Mörtel, Metallverkleidung, ALC und weiteren Materialien. Neben dem Außenwandmaterial spielt aber auch das Isolierungsmaterial für die Schaffung eines hoch qualitativen Wohnhauses eine wichtige Rolle. Für die Auswahl des Isolierungsmaterials müssen nicht nur seine isolierende Funktion selbst, sondern auch verschiedene andere Faktoren berücksichtigt werden. Dazu gehören in Japan insbesondere: - Feuerfestigkeit Kondensierte Feuchtigkeit Funktionsdauerhaftigkeit Kosten - Das Problem des „Sick House Syndroms“ Termitenbekämpfung Handhabung bei Installation Erdbebensicherheit Mineralische Fasern (Glas- und Steinwolle) Abb. 22 Marktentwicklung für Glas- und Steinwolle 2010 – 2017 250 140 245 120 240 230 225 80 220 60 215 Millionen Tonnen Milliarden Yen 235 100 210 40 205 20 200 0 195 2010 2011 2012 Glaswolle 2013 2014* Steinwolle 2015* 2016* 2017* Absatz Quelle: Fuji Keizai (2014) *Schätzung Der Markt für mineralische Fasern ging im Jahr 2011 um 2,9% auf eine Absatzmenge von 207,8 Mio. t zurück. Der Hauptgrund für die hohe Nachfrage im Jahr 2010 liegt im „Eco Point Programm“ (siehe Kapitel 3.2.6.) und in 14 Im Kapitel 3.1.7. beziehen sich alle Angaben, falls nicht anders gekennzeichnet, auf das Construction Material Handbook von Fuji Keizai (2014) 15 Japan Ceramics Association, http://www.ceramic.or.jp/csj/gyoukai_doukou/gyoukai_doukou_07/souron_07.html, Abgerufen 08.04.2015 28 verschiedenen Subventionsgeldern für die Energieeffizienz bei Neubauten. Die Nachfrage nach Glaswolle war so stark, dass die Anbieter teilweise Probleme hatten, genügend Material zur Verfügung zu stellen. Obwohl die große Nachfrage noch bis zum März 2011 anhielt, wurde der Markt durch die Dreifachkatastrophe im selben Monat stark getroffen. In den Krisengebieten musste eine hohe Anzahl von Notunterkünften bereitgestellt werden, was zwar zu einer hohen Nachfrage an Isoliermaterial führte. Durch Erdbeben und Tsunami fiel die Produktion aber für einige Zeit aus, sodass teilweise auf importierte Produkte und künstliche organische Fasern zurückgegriffen wurde. Außerdem blieben viele Baustellen für längere Zeit geschlossen. Bei Steinwolle zeichnete sich von 2010 bis 2011 (- 3,4%) eine ähnliche Marktentwicklung ab. Obwohl die Nachfrage durch Notunterkünfte stark anstieg, konnte dies die negativen Auswirkungen der Dreifachkatastrophe nicht ausgleichen. 2012 konnte der Markt sich wieder erholen, dies ist vor allem neuen Subventionsprogrammen in Verbindung mit dem Wiederaufbau der Krisengebiete und einem erhöhten Fokus auf Energieeffizienz in Gebäuden zu verdanken. Für die nächsten Jahre wird ebenfalls ein Wachstum erwartet. Der Markt für mineralische Fasern konnte in den Jahren 2012 (+3,9%) und 2013 (+8,4%) wachsen. Dies ist hauptsächlich auf die erhöhte Anzahl von Neubauten in Vorbereitung auf die Erhöhung der Mehrwertsteuer im Jahr 2014 zurückzuführen. Marktanteile für Glas- und Steinwolle im Jahr 2013 Abb. 23 Marktanteile für Glaswolle im Jahr 2013 Abb. 24 Marktanteile für Steinwolle im Jahr 2013 Andere 8.40% Para‐ mount Glass MFG 20.2 Asahi Fiber Glas 35.50% MAG‐ ISOVER 34.20% Quelle: Fuji Keizai (2014) Nippon Rockwool 23.80% JFE Rock Fiber 42.00% Nichias 34.30% Quelle: Fuji Keizai (2014) Das Unternehmen Asahi Glas hat bei Glaswolle einen Marktanteil von 35,5%. Zusammen mit MAG-ISOVER und Paramount Glass MFG stellen die drei Unternehmen mehr als 90% des Marktvolumens. Nach der Dreifachkatastrophe im Jahr 2011 ist aber auch ein Markteintritt von ausländischen Herstellern zu beobachten. Durch die hohe Nachfrage an Material zum Wiederaufbau hatte Japan in den letzten Jahren vermehrt mit Isolierungsmaterial von schlechter Qualität aus dem Ausland zu kämpfen, mittlerweile entsprechen aber fast alle ausländischen Produkte den japanischen Standards. Bereits 2011 hat Asahi Glas in Shanghai eine Gesellschaft gegründet und baut sein internationales Geschäft stärker aus. Die Hauptproduktionsstätte von MAG-ISOVER nahm im März 2011 schwere Schäden, sodass dort die Produktion für mehr als zwei Monate eingestellt werden musste. Um die fehlende Produktionskapazität auszugleichen, griff das Unternehmen auf Produkte aus Amerika und Südkorea zurück. Paramount konnte seinen Marktanteil durch die Übernahme des Glaswolle-Ablegers von Nitto Boseki weiter ausbauen. Asahi Fiber Glas gründete im Jahr 2013 eine eigenständige Tochter, die sich auf Renovierungs- und Umbauarbeiten spezialisiert hat, da hier in den nächsten Jahren erhöhter Bedarf erwartet wird. 29 Im Steinwollesegment sind, seitdem sich Nitto Boseki auch aus diesem Sektor zurückgezogen hat, lediglich drei Unternehmen aktiv. Darüber hinaus verkauft Nihon Rockwool seit 2012 lediglich Steinwolle im Einblassegment, während die ursprünglichen Geschäftsteile an Nichias verkauft wurden. Marktausblick Japanische Wohngebäude sind im Vergleich zu Europa sehr wenig gedämmt, aus diesem Grund wird auch weiterhin erwartet, dass die Regierung ihre Anstrengungen für eine Erhöhung der Energieeffizienz in Gebäuden verstärkt. Im Renovierungsbereich gibt es viele neue Geschäftsmöglichkeiten. Allerdings fehlen noch die entsprechenden Technologien und Produkte, um das Segment für Verbraucher attraktiv zu machen. Das „Eco Points Program“ der Regierung, welches Anfang 2015 wieder neu aufgelegt worden ist, sollte sich außerdem positiv auf den Markt auswirken. Natürliche organische Fasern Abb. 25 Marktentwicklung für Polyurethanschaum (PUF) und Extruded Polystyrene Foam (XPS) 2010 - 2017 120 80 70 100 80 50 60 40 30 40 Millionen Tonnen Milliarden Yen 60 20 20 10 0 0 2010 2011 2012 2013 PUF 2014* XPS 2015* 2016* 2017* Absatz Quelle: Fuji Keizai (2014) *Schätzung 2010 profitierte der Markt von einer hohen Nachfrage angeregt durch das „Eco Point Programm“ der japanischen Regierung und konnte um 18,6% wachsen. Allerdings hatte auch dieses Marktsegment 2011 mit den Auswirkungen der Dreifachkatastrophe zu kämpfen (-0,8%). 2012 (+1,4%) und 2013 (+8,9%) konnte ebenfalls ein Wachstum erzielt werden. Das Wachstum ist aber auch hier auf die bevorstehende Mehrwertsteuererhöhung zurückzuführen. Traditionell wurde Polyurethan nur bei Stahlbetongebäuden und Mietshäusern eingesetzt, seit einiger Zeit erfreuen sich aber auch Produkte für Holzhäuser einer hohen Beliebtheit. PUF hatte seit 2007 mit einer fallenden Anzahl an Wohnneubauten zu kämpfen, durch Förderungsprogramme stieg die Nachfrage 2010 aber erheblich. Die Hersteller konnten die Nachfrage allerdings nicht befriedigen, sodass häufig auf PUF als Ersatzmaterial zurückgegriffen wurde. 2011 stieg die Nachfrage durch Notunterkünfte in den Krisenregionen zwar an, in der zweiten Jahreshälfte konnte sich dieser Trend aber nicht fortsetzen. 30 Auf dem Markt für Extruded Polystyrene Foam zeigt sich eine ähnliche Entwicklung wie bei PUF. Auch hier zog die Nachfrage im Jahr 2010 durch das „Eco Point Programm“ spürbar an. Ähnlich wie in anderen Märkten konnte die Nachfrage nicht befriedigt werden und so wurde auch hier auf importierte Produkte zurückgegriffen. Der Markt für natürliche organische Faserstoffe konnte im Jahr 2012 von den Wiederaufbauarbeiten und weiteren Förderprogrammen profitieren und weiter wachsen. Marktanteile für Polyurethanschaum und Extruded Polystyrene Foam im Jahr 2013 Abb. 26 Marktanteile für PUF im Jahr 2013 Andere 45.50% Achilles 20.80% Nihon Pafutem 17.00% Quelle: Fuji Keizai (2014) Abb. 27 Marktanteile für XPS im Jahr 2013 JSP 24.10% Soflan Wiz 17.00% Dow Chemical Japan 40.80% Kaneka 35.10% Quelle: Fuji Keizai (2014) Der Markt für Polyurethanschaum wird von drei Unternehmen beherrscht, deren Marktanteile relativ ähnlich sind. Achilles vertreibt Polyurethan als Platten und Granulat für Einblasdämmung und hat im Segment PUF-Platten einen besonders hohen Marktanteil. PUF-Platten für Holzbau sorgen in letzter Zeit für gute Absatzzahlen. Auch Produkte für die Klimazone I (siehe 3.1.2.) erfreuen sich einer großen Beliebtheit. Nihon Pafutem ist das einzige Unternehmen, das sich auf Polyurethan-Granulat für Mietshäuser spezialisiert hat, und zieht seinen hohen Marktanteil hauptsächlich daraus. Weitere Marktteilnehmer sind Nippon Aqua, BASF INOAC und Kurabou. Der Markt für Extruded Polystyrene Foam wurde lange Zeit von Dow Chemical Japan, Kaneka und JSP dominiert. Dow Chemical Japan ist mit mehr als 40% Marktführer und setzt verstärkt auf Produkte, die den höchsten Empfehlungen des Energy Efficiency Standards for Housing and Buildings entsprechen. Marktausblick Generell wird durch die Änderung der Gesetzeslage und das erhöhte Energiebewusstsein der Bevölkerung auch dieses Marktsegment wachsen. Es ist jedoch fraglich, ob sich dieses Material langfristig gegen die anderen Alternativen durchgesetzt kann. Im Renovierungsbereich sind die vergleichsweise hohen Kosten problematisch. 31 3.1.7.2. Der Markt für doppelt verglaste Fenster Der Markt für doppelt verglaste Fenster erfreute sich in den letzten Jahren wachsender Beliebtheit. Die Nachfrage nach einer höheren Wärmedämmung und höherer Luftundurchlässigkeit nimmt beständig zu und mittlerweile haben mehr als 95% der neu gebauten Einfamilienhäuser in Japan doppelt verglaste Fenster. Bei Mietshäusern beträgt der Anteil ca. 70%. 80 16 70 14 60 12 50 10 40 8 30 6 20 4 10 2 Fläche in Millionen m² Milliarden Yen Abb. 28 Marktentwicklung für doppelt verglaste Fenster 2010 - 2017 0 0 2010 2011 2012 2013 Umsatz 2014* 2015* 2016* 2017* Absatz Quelle: Fuji Keizai (2014) *Schätzung Unter dem Namen „Eco Glas“ werden von den herstellenden Unternehmen außerdem doppelt verglaste Fenster, die auf der Innenseite mit einer speziellen Membran auf Metallbasis beschichtet sind, verkauft. Diese Art Fenster kommt mittlerweile bei 60% der neu gebauten Einfamilienhäuser zum Einsatz. Bei Mietshäusern beträgt der Anteil lediglich 15%. Auch im Bereich Fenster zeichnet sich derselbe Trend wie bei Dämmstoffen ab: Bis 2010 hatte die Branche mit dem Rückgang von Neubauten zu kämpfen, 2010 stieg die Nachfrage durch Förderprogramme aber erheblich an (+16,98%). Durch die Dreifachkatastrophe im Jahr 2011 brach die Nachfrage kurzfristig ein, konnte sich im selben Jahr aber durch die Wiederauflage des „Eco Point Programms“ wieder erholen. 2013 (+6,3%) erreichte der Markt seinen Höhepunkt durch die Kombination der oben genannten Punkte und die bevorstehende Mehrwertsteuererhöhung im April 2014. Besonders das Segment „Eco Glas“ dürfte sich aber in den nächsten Jahren positiv entwickeln, wobei für 2014 ein Rückgang des Gesamtmarktvolumens prognostiziert wird. 32 Marktanteile für doppelt verglaste Fenster im Jahr 2013 Abb. 29 Marktanteile für doppelt verglaste Fenster im Jahr 2013 Andere 22.40% Asahi Glas 33.60% Central Glas 13% Nippon Sheet Glas 31.30% Quelle: Fuji Keizai (2014) Der Markt wird von drei Unternehmen beherrscht. Asahi Glas ist mit seinen vergleichsweise preiswerten Produkten für Sanierungen besonders erfolgreich. Das Unternehmen arbeitet außerdem verstärkt an dreifach verglasten Produkten. Auch die anderen Marktteilnehmer setzen positive Impulse, indem sie ihre Produktionskapazitäten in den letzten Jahren beständig ausgebaut haben. Marktausblick Obwohl der Markt traditionell sehr abhängig von Neubauten ist und die Marktreife weiter zunimmt, dürfte die Marktentwicklung auch weiterhin, durch einen erhöhten Bedarf an Fensterdämmung und einem höheren Bewusstsein für Energiesparen optimistisch sein. Besonders die verhältnismäßig teureren Eco Glas Produkte haben noch Raum für Wachstum bei Neubauten und bei der Nachrüstung von Gebäuden. Im Jahr 2015 wird der Markt außerdem stark von der Neuauflage des „Eco Point“-Programms der Regierung profitieren. 33 3.1.7.3. Der Markt für Fensterrahmen Beim Fensterbau in Japan wird hauptsächlich Aluminium als Rohstoff für Fensterrahmen verwendet. Der Anteil von Aluminium (inkl. Aluminium-Kunststoff) belief sich auf mehr als 90% der gesamten Fensterrahmen in Japan. Allerdings ist der Verbreitungsgrad von Kunststoffrahmen je nach Region und damit je nach Klima unterschiedlich. In Hokkaido, welches im Winter unter sibirischem Klimaeinfluss steht, sind fast 100% aller Fensterrahmen aus Kunststoff gefertigt.16 Abb. 30 Marktentwicklung für Fensterrahmen 2010 – 2017 1.85 600 1.8 500 Milliarden Yen 1.7 400 1.65 1.6 300 1.55 1.5 200 1.45 Millionen Fensterrahmen 1.75 1.4 100 1.35 1.3 0 2010 2011 Aluminium 2012 2013* 2014* Alu + Kunststoff 2015* 2016* Kunststoff 2017* Absatz Quelle: Fuji Keizai (2014) *Schätzung Von 2007 bis 2009 hatte die weltweite Finanzkrise sehr negative Auswirkungen auf den Markt. 2009 ging das Marktvolumen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 12% zurück. Allerdings führte die durch Förderprogramme angeregte Nachfrage dazu, dass der Markt im Jahr 2010 wieder um 4,8% wachsen konnte und selbst im Krisenjahr 2011 wurde ein Wachstum von 4,5% erzielt. Besonders der Markt für Aluminium-Kunststoffrahmen konnte 2010 um mehr als 20% zulegen. Auch 2011 setzte sich dieser Trend fort. Der Markt für energiesparende Fensterrahmen bietet weiterhin viel Potenzial, sodass hier auch in den nächsten Jahren mit positivem Wachstum gerechnet wird. Auch reine Kunststoffrahmen profitierten von den Förderprogrammen und verzeichneten eine hohe Nachfrage. Besonders im Bereich Innenfenster verdoppelte sich die Nachfrage im Jahr 2010. Im Jahr 2012 (+3,6%) und 2013 (+10,6%) konnte der Markt ebenfalls kräftig zulegen. Wie in den anderen Marktsegmenten auch hatte die Mehrwertsteuererhöhung im Jahr 2014 einen positiven Einfluss auf die Entwicklung des Vorjahres. Auch hier sollte sich das Eco Point Programm der Regierung sehr positiv auswirken. 16 Plastic Sash Association of Japan http://www.p-sash.jp/qa/, abgerufen am 20.08.2013 34 Marktanteile für Fensterrahmen im Jahr 2013 Abb. 31 Marktanteile für Aluminiumfensterrahmen im Jahr 2013 Sankyo Tateyama 14.8% Abb. 32 Marktanteile für Aluminium-Kunststoffrahmen im Jahr 2013 Andere 3.4% Andere 8.1% LIXIL 49.9% YKK AP 30.1% YKK AP 31.2% Quelle: Fuji Keizai (2014) Lixil 61.7% Quelle: Fuji Keizai (2014) Abb. 33 Marktanteile für Kunststoffrahmen im Jahr 2013 Andere 2.5% Excel Japan 15.3% Lixil 45.4% YKK AP 36.8% Quelle: Fuji Keizai (2014) Der gesamte Markt wird von Lixil mit einem Anteil von ca. 50% dominiert. Lixil ist aus einem Zusammenschluss der japanischen Unternehmen Tostem und Shinnikkei hervorgegangen. Besonders im Markt für Aluminium-Kunstoffrahmen ist Lixil mit mehr als 60% Marktanteil besonders stark. YKK AP ist in den Metropolregionen mit feuerresistenten Produkten sehr erfolgreich, während Sankyo Tateyama in den letzten Jahren mit seiner auf Sanierung spezialisierten Produktpalette Marktanteile gewinnen konnte. Marktausblick Nachdem der Absatzhöhepunkt 2013 erreicht wurde, ist kurzfristig mit einem Rückgang von Neubauten zu rechnen, was sich auch negativ auf dem Absatz von Fensterrahmen auswirken wird. Um diesem Trend entgegenzuwirken, müssen intelligentere Lösungen für das Renovierungssegment entwickelt werden. Speziell der Bereich Kunststoffrahmen dürfte in den nächsten Jahren interessant sein. Obwohl Kunststoffrahmen traditionell nur in Hokkaido Verwendung gefunden haben, sind diese auch immer mehr in den gemäßigteren Klimazonen Japans zu beobachten. Der Absatz liegt zwar immer noch sehr weit hinter Aluminiumrahmen zurück, langfristig dürfte sich dieser Trend aber umkehren. 35 3.1.7.4. Der Markt für Klimaanlagen Obwohl der Markt für Klimaanlagen in Japan für deutsche Unternehmen sehr wenig Marktpotenzial bietet, sind die Geräte in so gut wie jedem Gebäude in Japan zu finden; daher wird der Markt für Klimaanlagen im Wohnbereich ebenfalls untersucht. Alle Klimaanlagen für Wohngebäude in Japan bieten mindestens eine Kühl- und/oder Heizfunktion. Zum Großteil sind Split-Klimaanlagen im Einsatz, bei denen eine Außeneinheit mit einer bzw. mehrere Inneneinheiten verbunden ist. Der Markt für Klimaanlagen ist aufgrund der klimatischen Bedingungen in Japan sehr groß und die Nachfrage hält sich in der Regel stabil über einer Menge von sieben Mio. Geräten pro Jahr. Die Hersteller versuchen seit geraumer Zeit sich über zusätzliche Funktionen und erhöhte Energieeffizienz einen Marktvorteil zu verschaffen, jedoch sind die Unterschiede zwischen den verschiedenen Modellen äußerst gering, sodass Wettbewerb hauptsächlich über den Preis stattfindet. 700 9.2 600 9 500 8.8 400 8.6 300 8.4 200 8.2 100 8 Millionen Stück Milliarden Yen Abb. 34 Marktentwicklung für Klimaanlagen 2008 - 2017 7.8 0 2010 2011 2012 Single 2013 2014* Multi 2015* 2016* 2017* Absatz Quelle: Fuji Keizai (2014) Seit 2010 wurden kontinuierlich mehr als acht Millionen Klimaanlagen verkauft und im Jahr 2013, dem Jahr vor der Erhöhung der Mehrwertsteuer konnten sogar mehr als neun Millionen Einheiten verkauft werden. Der Trend geht weiterhin zu Produkten, die eine hohe Energieeffizienz liefern. 36 Markt für Klimaanlagen nach Leistung Der Trend in japanischen Wohnhäusern geht in Richtung größerer Wohnräume. Zimmer mit mehr als 40m² Fläche sind in Einfamilienhäusern keine Seltenheit mehr. Dieser Trend ist nicht nur bei Neubauten, sondern auch bei Renovierungen zu beobachten. Aus diesem Grund werden Klimaanlagen mit einer Leistung von 3,6kW und darüber erhöht nachgefragt. Der Großteil von Produkten wird allerdings weiter im Bereich von 2,2kW abgesetzt und Kunden mit den oben erwähnten Zimmergrößen tendieren auch dazu, sich dort zwei Klimaanlagen mit einer Leistung von 2,2kW installieren zu lassen. Die Hersteller konzentrieren sich derweil darauf eine Balance ihrer Produkte im Bezug auf Preis, Energieeffizienz und Innovation zu wahren. Abb. 35 Marktaufteilung nach Modellen für das Jahr 2013 Über 4.0kW 12% 2.2kW 35% 4.0kW 16% 3.6kW 2% 2.8kW 25% 2.5kW 10% Quelle: Fuji Keizai (2014) Marktanteile für Klimaanlagen im Jahr 2013 Abb. 36 Marktanteile für Single Klimaanlagen im Jahr 2013 Abb. 37 Marktanteile für Multi Klimaanlagen im Jahr 2013 Andere 3% Andere 29.1% Hitachi Appliances 12.2% Quelle: Fuji Keizai (2014) 37 Panasonic 24.1% Mitsubishi Electric 15% Mitsubishi Electric 29.6% Daikin Industries 20% Panasonic 29.6% Quelle: Fuji Keizai (2014) Daikin Industries 38.3% Im Single-Bereich sind die Marktanteile der einzelnen Hersteller mit Panasonic an der Spitze (24,1%) stabil, gefolgt von Daikin Industries (20%) und Mitsubishi Electric (15%). Außerdem sind Hitachi Appliances und Fujitsu General im Markt erfolgreich. Daikin Industries ist traditionell stark in der Installation von Multi-Klimaanlagen (38,3%), während Panasonic (29,6%) und Mitsubishi (29,4%) bei Hausbauunternehmen sehr beliebt sind. Toshiba hat sich 2012 aus dem Geschäft für MultiKlimaanlagen zurückgezogen. Marktausblick Der Markt für Klimaanlagen für den Wohnbereich ist ein reifer Markt, daher werden neue Funktionen bei Geräten in der nächsten Saison in der Regel auch von Konkurrenten angeboten. Die Energieeffizienz ist weitgehend durch das „Top Runner“-Programm vorgeschrieben, sodass es auch hier kaum Möglichkeiten gibt, sich von der Konkurrenz abzusetzen. Es wird erwartet, dass langfristig nur über den Preis konkurriert werden kann. Langfristig werden die gesetzlichen Vorgaben für Wandisolierung, Fenster und Fensterrahmen auch Auswirkungen auf den Markt für Klimaanlagen haben. Es ist für die Hersteller wichtig, bereits jetzt an Lösungen zu arbeiten, ihre Produkte in energieeffiziente Gebäude zu integrieren. 38 3.1.7.5. Der Markt für Lüftungssysteme 120 4.8 100 4.6 4.4 80 4.2 60 4 40 Tausend Geräte Milliarden Yen Abb. 38 Marktentwicklung für Lüftungssysteme 2010 – 2017 3.8 20 3.6 3.4 0 2010 2011 2012 2013 Einfache Lüftungssysteme 2014* 2015* 2016* Systeme mit Wärmerückgewinnung 2017* Absatz Quelle: Fuji Keizai (2014) Der Markt für einfache Lüftungssysteme konnte durch eine erhöhte Nachfrage im Bereich der Mietshäuser im Jahr 2011 um 5% wachsen und durch Wiederaufarbeiten in den Krisenregionen setzte sich dieser Trend auch 2012 fort. Bei Lüftungssystemen mit Wärmerückgewinnung wird in den nächsten Jahren ein Wachstum von ca. 1% erwartet, allerdings ist das Wachstum hier sehr stark von der Nachfrage nach Einfamilienhäusern mit hoher Luftundurchlässigkeit und einem hohen Isolierungsgrad abhängig. Marktanteile für Lüftungssysteme im Jahr 2013 Abb. 39 Marktanteile bei Lüftungssystemen im Jahr 2013 Daikin Kogyo 10.1% Andere 3.6% Toshiba Carrier 13.6% Panasonic Eco Systems 36.1% Quelle: Fuji Keizai (2014) 39 Mitsubishi Electric 36.6% Mitsubishi Electric hält im Bereich Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung einen Marktanteil von mehr als 45% und ist auch bei einfachen Lüftungssystemen sehr erfolgreich. Panasonic Eco Systems liegt im Bereich Wärmerückgewinnung weit hinter Mitsubishi zurück, ist auf dem Gesamtmarkt aber trotzdem zweitstärkstes Unternehmen und kämpft mit Mitsubishi um die Marktführerschaft. Toshiba Carrier ist durch seine für Mietshäuser optimierten Produkte zwar die Nummer drei im Gesamtmarkt, liegt hinter den beiden führenden Unternehmen aber weit zurück. Ein weiterer nennenswerter Marktteilnehmer ist Duskin Industries. Marktausblick Durch die klimatischen Bedingungen und die Bauweise in Japan ist aktive Ventilation unerlässlich, weshalb Modelle mit Motor und Rotorblättern kontinuierlich weiterentwickelt werden. Besonders im Bereich der flexiblen Leistung und Geräuschlosigkeit in Verbindung mit einfacher Reinigung und Energieeffizienz gibt es ein großes Potenzial. Allerdings ist auch die Nachfrage nach möglichst billigen Geräten sehr hoch, deshalb ist die Weiterentwicklung von Modellen nicht unproblematisch. Auch das Zusammenspiel von Ventilation und Klimaanlagen rückt immer mehr in den Fokus und es wird erwartet, dass durch die Verbreitung von HEMS auch Bauunternehmen auf diesen Trend reagieren und in Zukunft verstärkt Gesamtlösungen anbieten werden. 40 3.1.7.6. Der Markt für Photovoltaik-Anlagen Bei Photovoltaikanlagen für Einfamilienhäuser wird hauptsächlich zwischen Anlagen, die nachträglich auf Dächer montiert werden und Indachanlagen, welche die übliche Dachdeckung ersetzen, unterschieden. 400 350 350 300 Milliarden Yen 300 250 250 200 200 150 150 100 100 Gebäude in Tausend Abb. 40 Marktentwicklung für Solaranlagen 2010 – 2017 50 50 0 0 2010 2011 2012 Einzeln 2013 2014* Integriert 2015* 2016* 2017* Absatz Quelle: Fuji Keizai (2014) *Schätzung 2010 wuchs der Markt für Photovoltaikanlagen für den Wohnbereich auf mehr als 56% und konnte im Jahr 2011 noch einmal um mehr als 37% wachsen. Der Markt hatte in den Jahren zuvor mit dem Wegfallen von Subventionsprogrammen zu kämpfen, konnte aber im neuen Millennium trotzdem beständig wachsen und weist seit der Bereitstellung von neuen Subventionsgeldern im Jahr 2009 und der Abnahmegarantie von überschüssigen Energien aus Photovoltaik im November desselben Jahres beständig sehr starke Wachstumszahlen auf. Dadruch ist die Amortisierungszeit auf 10 - 15 Jahre gefallen und der Markt erlebt seither einen großen Nachfrageanstieg. 2011 lag die Deckungsrate bei Einfamilienhäusern lediglich bei 3%, bis 2020 wird aber bereits eine Rate von mehr als 10% erwartet. Experten gehen davon aus, dass bis 2020 5 Mio. und bis 2030 10 Mio. Wohngebäude über PV-Anlagen verfügen werden. Seit 2010 ist außerdem ein Preisverfall bei den Anlagen zu vermerken, wovon die Nachfrage ebenfalls erheblich profitiert. Zusätzlich sind sich die Japaner durch das Erdbeben im März des Jahres 2011 bewusst geworden, wie wichtig es ist, im Notfall nicht auf die zentrale Stromversorgung angewiesen zu sein und auch der Energiespargedanke trägt zu diesem Trend bei. Obwohl der Markt zum momentanen Zeitpunkt großes und stabiles Wachstum aufweist, ist er doch sehr von den Subventionszahlungen der Regierung und verschiedenen Organisationen abhängig, wie sich bereits in der Vergangenheit gezeigt hat. 41 Mehr als 90% der installierten Anlagen werden nicht direkt beim Bau von neuen Wohnhäusern installiert, sondern bei Wohngebäuden, deren Alter zwischen 1-5 Jahren beträgt, nachgerüstet. Bei Neubauten kommen immer häufiger Indachanlagen zum Einsatz. Durch die hohe Nachfrage nimmt auch der Wettbewerb innerhalb der Branche zu und in den letzten Jahren sind mehrere neue Anbieter in den Markt eingetreten. Ursprünglich wurde der Markt von vier japanischen Unternehmen beherrscht, allerdings traten in letzter Zeit auch Unternehmen aus ursprünglich anderen Branchen und Billiganbieter aus dem Ausland in den Markt ein. Auch die Distributionswege haben sich von traditionellen Herstellern bis hin zum Verkauf im Elektronikgroßhandel und dem Internet ausgeweitet. Marktanteile Abb. 41 Marktanteile für herkömmliche Solaranlagen im Jahr 2013 Andere 28.3% Solar Frontier 9.8% Kyocera 12.4% Quelle: Fuji Keizai (2014) Sharp 26.4% Panasonic 23% Abb. 42 Marktanteile für Indachanlagen im Jahr 2013 Kaneka 8.7% Andere 15.2% Kyocera 21.7% Sharp 54.3% Quelle: Fuji Keizai (2014) Sharp ist in beiden Bereichen mit jeweils 26,4% bzw. 54,3% Marktführer und profitiert stark von seinem großen Distributionsnetzwerk und hoher Präsenz im Einzelhandel. Besonders mit dem Produkt „BLACK SOLAR“ ist das Unternehmen in den letzten Jahren sehr erfolgreich. Panasonic konnte seine Anteile im Markt in den letzten Jahren beständig ausbauen und setzt verstärkt im Reform Business auf die Zusammenarbeit mit den einzelnen EPCO. Weitere Player in diesem Markt sind Mitsubishi Denki sowie Suntec Power und Canadian Solar. Marktausblick Durch die erhöhte Anzahl an Neubauten vor der Mehrwertsteuererhöhung 2014 hat der Markt seinen kurzfristigen Höhepunkt im Jahr 2013 erreicht. Es wird zwar damit gerechnet, dass das Marktvolumen wieder etwas zurückgehen wird, langfristig sollte der Markt jedoch stabil bleiben. Ungewiss ist momentan noch, wie die Liberalisierung des Strommarktes, die für 2020 geplant ist, sich auf den Markt auswirken wird. 42 3.1.7.7. Der Markt für Solarthermie Bei Lösungen für Solarthermie wird in Japan generell zwischen herkömmlichen Anlagen und dem „Solar System“ unterschieden. Das „Solar System“ zeichnet sich dadurch aus, dass Sonnenkollektoren und Speicher voneinander getrennt sind und so weniger Belastung auf das Dach einwirkt. Abb. 43 Marktentwicklung für Solarthermie 2010 – 2017 10 40 9 35 8 Milliarden Yen 6 25 5 20 4 15 3 Tausend Anlagen 30 7 10 2 5 1 0 0 2010 2011 2012 2013 Herkömmliche Anlagen 2014* 2015* Solar System 2016* 2017* Absatz Quelle: Fuji Keizai (2014) *Schätzung Obwohl sich das Marktvolumen im Bereich der Solarthermie bis 2012 relativ stabil halten konnte, ging der Markt im darauffolgenden Jahr um 8,5% zurück. Ein Trend, der mittelfristig anhalten wird. Als Grund dafür ist die weitere Verbreitung von PV-Lösungen im Residential Bereich anzusehen. Größere Subventionsprogramme durch die Regierung sind im Jahr 2009 ausgelaufen und wirkten sich zusätzlich negativ aus. Der Markt für Solarthermie hatte seine Hochphase in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts. In diesem Zeitraum wurden aber viele Geräte von schlechter Qualität und schlechtem After Sales Service in Kombination mit aggressiven Verkaufstaktiken angeboten. Dieser Skandal ist den Verbrauchern weiterhin in Erinnerung und die Solarthermie hat in Japan mit einem eher schlechten Image zu kämpfen. In den letzten Jahren sind vermehrt Produkte mit einer Kombination aus Solarthermie, Photovoltaik, „EcoCute“ und „Eco-Jozu“ (siehe Kapitel 3.1.7.10) auf den Markt gekommen, allerdings hatte auch diese Maßnahme eine relativ geringe Wirkung, da die Märkte sehr von Subventionen abhängig sind. 43 Marktanteile Abb. 44 Marktanteile für herkömmliche Solarthermie im Jahr 2013 Abb. 45 Marktanteile für Solar System im Jahr 2013 Andere 9.0% Noritz 12.2% Yazaki Energy Systems 25.2% Quelle: Fuji Keizai (2014) Andere 12.5% Choufu Seisakusho 53.20% Noritz 19.3% Yazaki Energy Systems 43.2% Choufu Seisakusho 25% Quelle: Fuji Keizai (2014) Beide Marktbereiche werden von den gleichen Unternehmen beherrscht. Andere nennenswerte Marktteilnehmer sind Choshu Industry, Terada Iron Works, Om Solar, Sun Junior und Paloma. Im Bereich herkömmliche Anlagen hat Choufu Industry einen Marktanteil von über 50%, während die Yazaki Corporation im Bereich Solar System mehr als 40% der Marktanteile hält. Die Marktanteile in beiden Segmenten waren in den letzten Jahren weitgehend stabil. Marktausblick Im Segment „Solar System“ wird zwar weiterhin Innovation betrieben, allerdings sind die hohen Anschaffungskosten ein großes Problem. Zum momentanen Zeitpunkt fehlt es außerdem an Unterstützung durch die Regierung und andere Organisationen. 44 3.1.7.8. Der Markt für Home Energy Management Systems (HEMS) Unter HEMS werden solche Systeme verstanden, bei denen verschiedene elektronische Haushaltsgeräte oder Warmwasseranlagen durch IT vernetzt und automatisch gesteuert werden. Diese Technologie erzielt durch die Messung and Anzeige der Energieverbrauchsmenge ein höheres Einsparbewusstsein der Verbraucher. In den neusten Versionen ist es möglich, das Programm vom Smartphone aus zu steuern und zu überwachen. Abb. 46 Marktentwicklung für HEMS 2010 – 2017 20 250 18 16 Milliarden Yen 14 12 150 10 8 100 6 Tausend Systeme 200 50 4 2 0 0 2010 2011 2012 2013 Umsatz 2014* 2015* 2016* 2017* Absatz Quelle: Fuji Keizai (2014) *Schätzung Vor der Dreifachkatastrophe konnte die Technologie bereits in kleinen Teilen jährlich ihr Marktvolumen steigern, allerdings wurde HEMS erst nach dem 11. März 2011 größere Beachtung geschenkt. Mittlerweile sind nicht nur traditionelle Unternehmen wie Panasonic oder Toshiba im Markt vertreten, auch Unternehmen aus der Kommunikations- und Automobilbranche sind in den Markt eingetreten. Durch Subventionsprogramme in den letzten Jahren sind mittlerweile mehr als 38 Unternehmen mit über 140 verschiedenen Produkten im Markt vertreten. 45 Marktanteile Abb. 47 Marktanteile für HEMS im Jahr 2013 Andere 28.2% Sharp 3.5% Nihon Denki 24.7% NTT Higashi Nihon 11.8% Toshiba Light Tec 15.3% Panasonic 16.5% Quelle: Fuji Keizai (2014) Nihon Denki konnte in den letzten Jahren die Marktführerschaft erobern, indem es hauptsächlich eine Strategie verfolgt, in der es seine Systeme direkt an Hausbauunternehmen verkauft, die dann in Kombination mit Neubauten angeboten werden. Toshiba hat seine Systeme auf großflächige Eigentumswohnungen spezialisiert und macht im Einfamilienhausbereich lediglich 30% seines Umsatzes. Marktausblick Einige Bauunternehmen bieten mittlerweile die Möglichkeit an, in allen ihren Häusern HEMS optional zu installieren und bauen darauf, dass in den nächsten Jahren der Markt weiterhin wachsen wird. Um die Technologie erfolgreich zu machen, wird es aber wichtig sein, viele elektronische Geräte mit HEMS kompatibel zu machen. Dieser Trend zeigt sich vor allem bei den traditionellen Elektronikherstellern wie Panasonic und Sharp, denen es aufgrund Ihrer Unternehmensaufstellung leichter fällt, viele verschiedene Geräte in ihre Produkte zu integrieren. Die hohen Kosten von mehreren Millionen Yen sind aber weiterhin ein großes Hindernis. Die Regierung stellte in den letzten Jahren viele Subventionsgelder zur Förderung von HEMS zur Verfügung, allerdings stellt sich die Frage, ob der Markt ohne weitere Programme auch weiterhin wachsen kann. 46 3.1.7.9. Der Markt für Warmwasserversorgung (Gas-, Öl- und Elektroheizkessel) Der Markt für Gas-Heizkessel Abb. 48 Marktentwicklung für Gas-Heizkessel 2010 - 2017 4 300 3.5 250 200 2.5 2 150 1.5 100 Millionen Geräte Milliarden Yen 3 1 50 0.5 0 0 2010 2011 2012 2013 Herkömmliche Geräte 2014* 2015* Eco‐Jozu 2016* 2017* Absatz Quelle: Fuji Keizai (2014) *Schätzung Traditionell wurde der größte Absatz bei Heizkesseln im Gas-Segment erzielt. In den letzten Jahren hat der Markt aber im Zuge des „All-Denka- Juutaku“ Trends viele Anteile an elektrische Heizkessel mit Wärmepumpen verloren. Das „gesamtelektrifizierte Haus“, oder im japanischen „All-Denka-Juutaku“, hat sich in den letzten Japan stark verbreitet. Hierbei werden alle sich im Haushalt befindlichen Geräte wie Klimatisierung, Herd oder Warmwasserversorgung mit Elektrizität betrieben. Mit der „Elektrifizierung von Allem“ (jap.: „All-Denka“) soll im Zusammenspiel mit erneuerbaren Energiequellen, wie bspw. der Solarenergie, Einsparungen bei den Betriebskosten und den CO2-Emissionen erreicht werden. Auch der Markt für Gas-Heizkessel hatte von 2007 bis 2009 unter dem Rückgang von Neubauten zu leiden, sah 2010 aber wieder einen Zuwachs (+8,24%). Die Dreifachkatastrophe führte dazu, dass das „All-Denka“-Konzept kurzfristig hinterfragt wurde und die daraus resultierende Nachfrage nach alternativen Produktlösungen trug dazu bei, dass GasHeizkessel eines der wenigen Marktsegmente waren, die auch 2011 ihr Marktvolumen vergrößern konnten (+19,57%). Seit einigen Jahren liegt der Fokus der Branche im Bereich Gas-Heizkessel auf Produkten mit der „Eco-Jozu“Technologie. Dies beruht auf einer Initiative der Japan Industrial Association of Gas and Kerosene Appliances (JGKA) und der Japan Gas Association (JGA) welche darauf abzielt, die Verbreitung energieeffizienter Gas-Heizkessel zu erhöhen. Im Vergleich zu herkömmlichen Gas-Heizkesseln, deren Wirkungsgrad ca. 80% beträgt, schafft „Eco-Jozu“ durch die Nutzung von Kondensationswärme eine um 15% höhere Effizienz. Aus technischer Sicht ist „Eco-Jozu“ äquivalent zum „Brennwertkessel“ im deutschen Sprachraum. Die technische Neuerung dieses Brennwertkessels liegt darin, dass die in der Abluft enthaltene Wärme zum Heizen verwendet wird. Dadurch erhöht sich die Wärmetauscheffizienz von bisher 80 % auf bis zu 95 %. Diese Technik ist seit Langem bekannt, jedoch wurde ihre Markteinführung erst nach gemeinsamen F&E Aktivitäten von Rinnai und Takagi Industrial im Jahr 2000 angegangen. 47 Eine großflächige Verbreitung von „Eco-Jozu“ ist vor allem in den japanischen Ballungsgebieten zu beobachten, wo die Gasindustrie stark als Energieversorger der privaten Haushalte tätig ist. Marktanteile für Gas-Heizkessel im Jahr 2013 Abb. 49 Marktanteile für Gas-Heizkessel im Jahr 2013 Andere 8.6% Purpose 8.0% Paloma 8.7% Noritz 37.8% Rinnai Corp. 36.9% Quelle: Fuji Keizai (2014) Noritz hat im Gas-Heizkessel-Markt einen Anteil von ca. 38%. An zweiter Stelle folgt Rinnai Corp. mit 36,9% Marktanteil. Andere Teilnehmer sind u.a. Chofu Seisakusho. Marktausblick Die Industrie setzt weiter verstärkt auf die energieeffiziente „Eco-Jozu“-Technologie und der Trend zum Energiesparen sowie dem höheren Bewusstsein bei Energieeffizienz der Endverbraucher begünstigt diese Entwicklung weiter. Der Markt für Gas-Heizkessel konnte 2011 und 2012 kurzfristig von der Kritik am „All-Denka“-Trend profitieren und trotz aller Prognosen dagegen hat sich diese Entwicklung auch weiterhin durchgesetzt. 48 Der Markt für Öl-Heizkessel Abb. 50 Marktentwicklung für Öl-Heizkessel 2010 – 2017 430 60 420 50 400 40 390 30 380 370 20 Tausend Geräte Milliarden Yen 410 360 10 350 340 0 2010 2011 2012 2013 Herkömmliche Geräte 2014* 2015* EcoFeel 2016* 2017* Absatz Quelle: Fuji Keizai (2014) Die traditionell in den kälteren Gebieten wie Hokkaido weitverbreiteten Öl-Heizkessel haben gegenüber Gas- und elektrischen Heizkesseln in den letzten Jahren beständig Marktanteile verloren. Ein Großteil der abgesetzten Heizkessel wird außerdem lediglich dazu verwendet, ältere Geräte zu ersetzten. Die energieeffiziente Lösung im Öl-Heizkessel Bereich wird in Japan unter der Bezeichnung „EcoFeel“ geführt. Im Gegensatz zu „Eco-Jozu“ im Gas-Heizkesselmarkt konnte sich diese Technologie jedoch bis jetzt nicht wirklich durchsetzen. Während die thermische Effizienz von bisherigen Öl-Heizkesseln etwa 83% beträgt, erreicht „EcoFeel“ durch die Nutzung von Abgaswärme einen Wirkungsgrad von 95%. Das angewendete Funktionsprinzip ist mit dem Brennwertheizkessel vergleichbar. Noritz begann im Dezember 2006 als erstes Unternehmen mit dem Vertrieb dieser Produkte. 49 Marktanteile Abb. 51 Marktanteile für Öl-Heizkessel im Jahr 2013 Andere 2% Corona 22% Noritz 42% Choufu Seisakusho 34% Quelle: Fuji Keizai (2014) Mehr als 90% des Marktes werden von drei Unternehmen beherrscht, deren Marktanteile in den letzten Jahren relativ konstant waren. Während Noritz sich verstärkt auf die „EcoFeel“-Technologie konzentrierte, konnte Corona seine Marktanteile mit einem verstärkten Fokus auf Geräte, welche auf die Sanierung zugeschnitten sind, verteidigen. Marktausblick Die Auswirkungen des Erdbebens vom März 2011 hatten Öl-Heizkessel kurzfristig wieder zu mehr Popularität verholfen, dieser Trend wurde durch Förderprogramme und stabile Ölpreise verstärkt. Diese Entwicklung war aber nur kurzfristig und der Markt für Öl-Heizkessel wird langfristig weiter zurückgehen. Auch beim Austausch von alten Geräten tendieren die Verbraucher heute eher zu Gas- oder elektrischen Heizkesseln. Bei der Verbreitung der neueren „EcoFeel“Technologie mangelt es außerdem an Unterstützung durch die Regierung und andere Organisationen, sodass auch hier in den nächsten Jahren nicht mit einer hohen Nachfrage gerechnet wird. 50 Der Markt für Elektrische Heizkessel Abb. 52 Marktentwicklung für Elektrische Heizkessel 2010 – 2017 800 300 700 250 200 500 400 150 300 100 Millionen Geräte Milliarden Yen 600 200 50 100 0 0 2010 2011 2012 2013 Herkömmliche Geräte 2014* 2015* EcoCute 2016* 2017* Absatz Quelle: Fuji Keizai (2014) *Schätzung Elektrische Heizkessel konnten sehr stark von dem Trend zur „All Denka“-Wohnung profitieren und erhielten auch durch die japanischen Stromversorger große Unterstützung. Subventionsprogramme der Regierung förderten den Absatz der Produkte ebenfalls. 2011 hatte die Dreifachkatastrophe große Auswirkungen auf die Produktion von elektrischen Heizkesseln. Von März bis Juli waren wichtige Bauteile nicht verfügbar und die Produktion stand für knapp fünf Monate still (-6,32%). In den Folgejahren trug der Trend weg vom „All Denka“-Prinzip weiter dazu bei, dass das Marktvolumen weiter zurückging. Nach 2014 wird erwartet, dass sich der Rückgang bei Neubauten zusätzlich darauf auswirkt. Allerdings kommt die „EcoCute“ -Technologie bei Verbrauchern weiter sehr gut an und es wird erwartet, dass diese positive Stimmung dazu beiträgt, dass sich der Markt mittelfristig stabilisiert. Aus demselben Grund kommt bei Neubauten mittlerweile zu einem Großteil nur noch die neuere „EcoCute“ -Technologie zum Einsatz. „EcoCute“ ist die allgemeine Warenbezeichnung für elektrische Heizkessel, die durch Einsatz von Wärmepumpentechnologie Warmwasser aus der Luft ohne Verwendung von FCKW (Freon) als Kühlmittel erzeugen. Als Kühlmittel kommt dabei CO2 zum Einsatz. „EcoCute“ spielt im Konzept der „All-Denka“-Wohnung eine zentrale Rolle. Der elektrische Energieverbrauch für die Wassererhitzung per „EcoCute“-System entspricht einem Drittel der benötigten Heizenergie der bisherigen Kessel, wobei eine Reduzierung der CO2–Emissionen von 60 % möglich ist. „EcoCute“ war anfangs aufgrund seiner Funktionsweise in kälteren Gebieten schwer anwendbar. Jedoch entwickelten Toshiba Electric Appliances sowie Hitachi Housetec bereits im Jahr 2007 Geräte, welche einer Lufttemperatur von bis zu -20°C standhalten können. 51 Marktanteile Abb. 53 Marktanteile für elektrische Heizkessel im Jahr 2013 Andere 14.0% Andere 22% Takara Standard 8% Abb. 54 Marktanteile für EcoCute im Jahr 2013 Mitsubishi Denki 55% Corona 13.1% Daikin Kogyo 16.9% Panasonic 14% Quelle: Fuji Keizai (2014) Panasonic 30.9% Mitsubishi Denki 25% Quelle: Fuji Keizai (2014) Obwohl Corona ein Pionier der „EcoCute“- Technologie war, hat das Unternehmen in den letzten Jahren aufgrund des starken Konkurrenzkampfes beständig Marktanteile verloren. Panasonic ist mit seinen Produkten, die beim Baden dem Wasser zusätzliche Mineralien zuführen, sehr erfolgreich. Panasonic und Mitsubishi werden Ihre Marktanteile auch mittelfristig weiter halten können. Weiterhin sind auch Hitachi Appliances und Chofu Seisakusho im Markt aktiv. Marktausblick Obwohl „All-Denka“ nach der Dreifachkatastrophe kurzfristig in Verruf gekommen war, wird das Prinzip von den großen Hausbauunternehmen weiterhin sehr stark unterstützt. Der weltweite Trend zu Wärmepumpen zeichnet sich auch in Japan ab, sodass speziell „EcoCute“ langfristig einen Großteil des Marktes für elektrische Heizkessel besetzen wird. Zwar gibt es auch Anzeichen hin zu Gas-/Elektro-Hybridgeräten, allerdings sind diese im Vergleich sehr teuer und werden mittelfristig keinen Einfluss auf den Markt haben. 52 3.1.7.10. Der Markt für Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) Bei KWK für den Wohnbedarf wird in Japan hauptsächlich zwischen gas- („EcoWill“) und brennstoffzellenbetriebenen Anlagen („Ene-Farm“) unterschieden. „EcoWill“ ist ein Markenzeichen von Osaka Gas. Beim „EcoWill“-Konzept wird durch einen Gasmotor Strom erzeugt und die dabei entstehende Abgaswärme für die Warmwasserversorgung genutzt. „EcoWill“ ist die allgemeine Warenbezeichnung für solche Geräte und im Prinzip ein Kraft-Wärme-Kopplungssystem für Privathaushalte. Dieses System wurde durch einige Gasversorger (Osaka Gas, Toho Gas, Seibu Gas) sowie Noritz und Chofu Seisakusho gemeinsam entwickelt. „Ene-Farm“ ist eine Warenbezeichnung für Brennstoffzellen-Kraft-Wärme-Kopplungssysteme für Privathaushalte (stationäres Brennstoffzellensystem). Diese Bezeichnung wurde zur Erhöhung des Bekanntheitsgrades sowie zur Verbreitung der Brennstoffzelle im August 2008 durch den Verband Fuel Cell Commercialization Conference of Japan geschaffen und vereinheitlicht. Brennstoffzellen bieten ein hohes elektrisches Potenzial und verfügen über Wirkungsgrade von 30 – 50%. Das KWKSystem extrahiert aus Gas den Wasserstoff und erzeugt durch Reaktion mit dem Sauerstoff aus der Luft Strom. Die dabei entstehende Abluftwärme wird für die Warmwasserversorgung verwendet. Bei diesem System kommt hauptsächlich die Protonenaustausch-Membran-Brennstoffzelle zum Einsatz. Die stationären Brennstoffzellensysteme, welche mit Brennstoffen wie Gas oder Kerosin eine dezentrale Stromversorgung darstellen, sind hocheffizient, da der bei der Stromübertragung entstehende Energieverlust vermieden werden kann. Zusätzlich kann mit dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung auch die Abluftwärme genutzt werden. Abb. 55 Marktentwicklung für Kraft-Wärme-Kopplung 2010 – 2017 180 160 120 140 100 120 80 100 80 60 60 40 Tausend Geräte Milliarden Yen 140 40 20 20 0 0 2010 2011 2012 EcoWill 2013 2014* Ene‐Farm 2015* 2016* 2017* Absatz Quelle: Fuji Keizai (2014) Von 2010 bis 2011 wuchs der Markt um ca. 15%. Beide Systeme werden hauptsächlich von den städtischen Gaswerken und LPG Unternehmen vertrieben. Seit der Einführung von „Ene-Farm“ konzentriert sich der Absatz zunehmend auf die neue Technologie. „EcoWill“ Produkte wurden seit der Markteinführung hauptsächlich für Einfamilienhäuser vertrieben 53 und bis zum Jahr 2010 wurden in Japan rund 100.000 Produkte dieser Art verkauft. Allerdings brach im Jahr 2008, dem letzten Jahr der ersten großflächigen Einführungsphase, der Absatz der Produkte großflächig ein und dieser Trend setzte sich auch in den zwei Folgejahren fort. Zusätzlich liefen im Jahr 2011 Subventionen für die Technologie aus, was den Abwärtstrend weiter beschleunigte. Auch 2012 konnte keine zusätzliche Nachfrage verzeichnet werden, allerdings spricht für die Technologie, dass sie im Gegensatz zu „Ene-Farm“ nur ein Drittel der Anschaffungskosten beansprucht. Mittelfristig wird der Absatz aber weiter zurückgehen, während die „Ene-Farm“-Technologie weiter an Beliebtheit gewinnt. Bei „Ene-Farm“-Produkten konnte von 2010 auf 2011 eine Verdopplung der Absatzmenge beobachtet werden. Von April 2011 bis ursprünglich März 2012 sollten Subventionsgelder von bis zu 1 Mio. Yen pro Haushalt für die Einführung der Technologie gezahlt werden. Allerdings war der Ansturm so groß, dass die bereitgestellte Subventionssumme bereits im Juli 2011 ausgeschöpft war. Die Auswirkungen der Katastrophe von 2011 führten dazu, dass im Oktober weitere Subventionsgelder bereitgestellt wurden, allerdings dieses Mal nur bis zu einer Summe von maximal 850.000 Yen. Sämtliche Subventionsprogramme für die neue Technologie laufen im Jahr 2015 aus, sodass viele Hersteller versuchen, den Preis der Systeme unter die Marke von 800.000 Yen zu senken, denn das ist der herkömmliche Preis für Systeme mit der „EcoWill“-Technologie. Abb. 56 Marktanteile für Gas-KWK im Jahr 2013 Nishibu Gas 6.5% Andere 6.5% Touhou Gas 12.1% Tokyo Gas 12.1% Quelle: Fuji Keizai (2014) Osaka Gas 62.9% Abb. 57 Brennstoffzellen-KWK im Jahr 2013 Touhou Gas 7.4% Andere 8.9% Tokyo Gas 44.7% Osaka Gas 39.0% Quelle: Fuji Keizai (2014) Tokyo Gas konnte bis 2013 seine Preise großflächig reduzieren und brachte im gleichen Jahr das erste „Ene-Farm“Produkt für Mietswohnhäuser auf den Markt. Auch Osaka Gas konzentriert sich zunehmend auf den „Ene-Farm“-Markt und konnte seine Anteile in den letzten Jahren weiter ausbauen. Mehr als 80% der von Osaka Gas abgesetzten Produkte sind mittlerweile kombinierte PV- und KWK-Produkte. Marktausblick Der Trend zur Brennstoffzelle wird sich weiterhin fortsetzen. Dies gilt nicht nur für den japanischen Markt deshalb ist es langfristig für die japanischen Hersteller wichtig, Produkte zu entwickeln, die auch außerhalb Japans Absatz finden. 54 3.1.7.11. Der Markt für Brennstoffzellen 30 30 25 25 20 20 15 15 10 10 5 5 Tausend Geräte Milliarden Yen Abb. 58 Marktentwicklung für Brennstoffzellen 2010 – 2017 0 0 2010 2011 2012 2013 Brennstoffzellen 2014* 2015* Gesamt 2016* 2017* Absatz Quelle: Fuji Keizai (2014) Energiespeicherlösungen für den Wohnbedarf kommen in Japan hauptsächlich in Kombination mit PV-Anlagen zum Einsatz. Der Markt profitiert stark von der intensiven Forschung in der Automobilindustrie in Japan. Die Kommerzialisierung von Brennstoffzellen für private Energiespeicherung wurde dadurch in Japan sehr schnell vorangetrieben. Die Dreifachkatastrophe im Jahr 2011 hatte auf den Absatz von Brennstoffzellen einen sehr hohen Einfluss. Durch längere Stromunterbrechungen wurde der japanischen Bevölkerung klar, wie wichtig eine unabhängige Stromversorgung im Notfall sein kann. Abb. 59 Marktanteile für Brennstoffzellen im Jahr 2013 Andere 17% Nichicon 31% Toshiba 15% NEC 18% 55 Panasonic 19% Quelle: Fuji Keizai (2014) Nichicon und Panasonic beherrschen zusammen ca. 50% des Marktes. Beide bieten ihre Brennstoffzellen in Kombination mit PV-Anlagen an und können so hohe Synergiewerte erzielen. Panasonic hat bereits 2014 bekannt gegeben, dass das Unternehmen bis 2018 seinen Absatz bei Brennstoffzellen verzehnfachen will. Außerdem sind auch andere Unternehmen wie GS Yuasa und Sony im Markt vertreten. Marktausblick Brennstoffzellen werden in Japan selten einzeln verkauft und sind daher sehr von der Entwicklung von HEMS, MEMS, KWK etc. abhängig. Die hohen Kosten der Zellen tragen momentan dazu bei, dass der Preis für HEMS Lösungen sehr hoch ist. Langfristig wird sich der noch sehr junge Markt aber konstant positiv entwickeln. 3.1.8. Aktuelle Projekte im Bereich Gebäudeeffizienz Für deutsche Unternehmen interessante Projekte im Bereich Gebäudeeffizienz fallen eher unter die Kategorie Förderprogramme. Zwar gibt es in Japan mit dem „Smart City Projekt17“ ein groß angelegtes Projekt, bei dem auch die Energieeffizienz in Gebäuden eine Rolle spielt, allerdings handelt es sich um Energieeffizienz nach „japanischer Art“. Dies bedeutet, dass nicht eine Erhöhung der passiven Energieeffizienz, z. B. bessere Dämmmaterialien im Vordergrund steht, sondern vielmehr das Zusammenspiel von Haushaltsgeräten, Warmwasserversorgung und Photovoltaik in Kombination mit Energie Management Systemen Priorität hat. Tatsächlich werden in keiner der vier „Smart Cities“ Sanierungsmaßnahmen oder eine ähnliche Aufrüstung bei z. B. Dämmmaterialien, Fenster und Fensterrahmen berücksichtigt.18 17 18 Japan Smart City Portal, http://jscp.nepc.or.jp/en/, abgerufen am 13.04.2015 Japan Smart City Portal, http://jscp.nepc.or.jp/en/index.shtml, abgerufen am 13.04.2015 56 3.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen für Energieeffizienz In Japan ist das Ministerium für Land, Infrastruktur, Transport und Tourismus (MLIT) für die Entwicklung von Standards bei der Energieeffizienz in Gebäuden zuständig. Das MLIT entstand 2001 durch die Zusammenlegung des Verkehrsministeriums, des Bauministeriums, der Behörde für Staatsland und der Behörde für die Entwicklung von Hokkaido. Die Einführung erarbeiteter Standards liegt allerdings zu gleichen Teilen beim MLIT und bei METI. Zusätzlich ist das Energy Conservation Center of Japan (ECCJ), eine nicht staatliche Organisation, seit 1978 dafür zuständig, sparsame Energienutzung und Reduzierung von Treibhausgasen voranzutreiben. Die Regierung versucht seit mehreren Jahren den Wettbewerb im Energiemarkt zu steigern, indem Gesetze und Regulierungen zur Einschränkung des Wettbewerbs gelockert und die gesetzlichen Standards im Bereich der Energieeffizienz und Baupolitik verschärft wurden. Allerdings waren die Sanktionsmöglichkeiten bis jetzt begrenzt und die Standards im Vergleich zu Deutschland niedrig. Am 24.03.2015 gab das METI bekannt, gesetzlich verpflichtende Vorgaben für Nichtwohngebäude (ab einer Nutzfläche von mehr als 2000m²) einzuführen. Für Nichtwohngebäude und Mietshäuser mit einer Nutz- bzw. Wohnfläche von mehr als 300m² gilt eine Berichtspflicht für geplante Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz. Erfüllen die geplanten Maßnahmen nicht dem EESHB (siehe Kapitel 3.2.5.), kann die zuständige Kommunalverwaltung eine Anordnung zur Verbesserung erlassen. Bei Nichterfüllung drohen Strafmaßnahmen. Es wird erwartet, dass diese Änderungen ab 01.04.2017 in Kraft treten. 3.2.1. Energiespargesetz Ausgelöst durch die Auswirkungen der beiden Ölkrisen in den 70er Jahren trat das Gesetz zur rationellen Energienutzung, das „Energy Conservation Law“, im Oktober 1979 in Kraft. Die wichtigsten Inhalte lauten: Tabelle 2: Das Energiespargesetz Maßnahmen für Fabriken • Verpflichtendes Energiemanagement • Einstellung bzw. Berufung von Energiemanagern verpflichtend • Berichterstattung über die Energienutzung in Fabriken mit besonders hohem Energieverbrauch • Empfehlungen für Maßnahmen zur Energieeinsparung, falls erforderlich Maßnahmen für Gebäude • Verschiedene Richtlinien für Energieeinsparungen in Gebäuden • Im Fall von groben Verstößen werden die Namen der verantwortlichen Unternehmen öffentlich gemacht Maßnahmen für Maschinen und Anlagen • Festlegung von Mindestenergieeffizienzstandards für Maschinen und Anlagen, wie z. B. Klimaanlagen • Verpflichtende Kennzeichnung über Energieeffizienz 57 3.2.2. Gesetzesänderungen Bis zum Jahr 2015 wurde das Gesetz neun Mal revidiert, währen die letzte Gesetzesänderung wahrscheinlich am 01.04.2017 in Kraft treten wird und mehrere wichtige Änderungen für Energieeffizienz in Gebäuden enthalten wird: Tabelle 3: Revisionen des Energiespargesetzes Revision 1984 • Simplifikation und Rationalisierung • Das Energy Conservation Center Japan (EECJ) wird vom Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI) zur Kontrollinstanz bestimmt Revision 1993 • Im Zuge der U.N. Conference on Environment and Development (UNCED), auch bekannt als Earth Summit, wird das Gesetz an die globale Zielsetzung angepasst • Unternehmen mit Energiemanagement werden zu periodischer Berichterstattung verpflichtet • Strafmaßnahmen bei Verstößen im Bereich Fabriken, Gebäude sowie Maschinen und Anlagen werden eingeführt • Die New Energy and Industrial Technology Development Organization (NEDO) wird in die Aktivitäten miteinbezogen Revision 1999 • Als Reaktion auf den steigenden Energieverbrauch weltweit und vor allem in Japan werden die Bestimmungen für Fabriken verschärft • Typ 1: Fabriken mit einem jährlichen Verbrauch von mehr als 3.000kl Heizenergie und 12 Mio. kWh Strom werden zur Vorlage langfristiger Pläne für Einsparungen von Energie verpflichtet • Typ 2: Fabriken mit einem jährlichen Verbrauch von mehr als 1.500kl Heizenergie und 6 Mio. kWh Strom werden zur Ernennung von Energiemanagern verpflichtet, die regelmäßig an Trainingskursen teilnehmen • Einführung des „Top Runner"-Programms durchs METI Revision 2003 • Fokussierung auf den gewerblichen Bereich • Ausweitung des Typ 1 vom Industriesektor auf alle Bereiche • Fabriken des Typ 2 werden verpflichtet, ebenfalls langfristige Pläne zur rationellen Energienutzung vorzulegen • Gebäude mit einer Fläche von mehr als 2.000m² werden zur Berichterstattung über Energiesparmaßnahmen verpflichtet Revision 2006 • Weitere Maßnahmen nach in Kraft treten des Kyotoprotokolls • Berichterstattung wird im Gebäudebereich bzgl. rationelle Energienutzung verschärft und Berichtspflicht über Neukonstruktionen und groß angelegte Reparaturmaßnahmen ergänzt • Transportunternehmen des Fracht- und Beförderungssektors, die ein bestimmtes Level überschreiten, werden zur Berichterstattung verpflichtet • Energieversorger werden verpflichtet, regelmäßig Informationen zum Energiesparen zu fördern und zu verbreiten Revision 2008 • Verschärfung der Maßnahmen im kommerziellen Sektor sowie bei Büro- und Wohngebäuden • Ab April 2009: Alle Unternehmer werden verpflichtet, die jährliche Energieverbrauchsmenge zu erfassen • Ab April 2010: Berichtspflicht für Energiesparmaßnahmen auch im kommerziellen Sektor und für Gebäude mit einer Fläche von unter 2000m² • Verringerung des Energieverbrauchs um 1% pro Jahr als Ziel definiert • Bei Nichterfüllung mögliche Sanktionen inkl. öffentliche Bekanntmachung von Namen 58 Revision 2013 Verschärfung der Maßnahmen für energieeffizientes Bauen Baumaterialien, wie z. B. Fenster und Dämmmaterialien, werden in das „Top Runner Program“ aufgenommen. Eine genaue Definition der Materialien steht noch nicht fest Spezielle Berücksichtigung für Wohngebäude, die mit HEMS ausgerüstet sind Revision 2015 (Inkrafttreten für April 2017 erwartet) EESHB Standard ist verpflichtend für Nichtwohngebäude mit einer Nutzfläche von mehr als 2000m² Berichtspflicht für Energiesparmaßnahmen bei Nichtwohngebäuden und Mietshäusern mit einer Nutz- bzw. Wohnfläche von mehr als 300m². Erfüllen die geplanten Maßnahmen nicht dem EESHB (siehe Kapitel 3.2.5.), kann die zuständige Kommunalverwaltung eine Anordnung zur Verbesserung erlassen. Bei Nichterfüllung drohen Strafmaßnahmen Gebäude, die dem EESHB entsprechen, dürfen eine entsprechende Kennzeichnung tragen 3.2.3. Weitere gesetzliche Vorgaben Zusätzlich müssen in der Bauindustrie Japans folgende Gesetze beachtet werden: Tabelle 4: Weitere gesetzliche Vorgaben in der Bauindustrie Bereich Bauplanung Statik Brandschutz Brandschutz Hygiene Barrierefreiheit Energieeffizienz Verpflichtende Vorgaben Kenchikushi Law (EN) Building Standard Law (JP) Building Standard Law (JP) Fire Service Law (EN) Building Standard Law (JP) Freiwillige Vorgaben Seismic Retrofitting Law (JP) Barrier-Free Law (EN) Energy Conservation Law (JP) 3.2.4. Top Runner Program Das „Top Runner Program“ wurde 1999 von der japanischen Regierung ins Leben gerufen, um die Energieeffizienz von Endverbraucherprodukten zu erhöhen. Als Teil des Energiespargesetzes setzt das Programm verbindliche Mindeststandards für die Energieeffizienz verschiedener Produktgruppen, basierend auf dem effizientesten Produkt („Top Runner“) der jeweiligen Kategorie. Das ausgesprochene Ziel dieser Maßnahme ist es die „energieeffizientesten Produkte der Welt zu schaffen“. Die Mindeststandards für das „Top Runner Program“ werden vom japanischen Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI) und beratenden Ausschüssen festgelegt. In den Ausschüssen sind Vertreter aus Forschung, Industrie, Verbänden, Verbrauchergruppen und lokalen Behörden vertreten. Wird ein Produkt für das Programm oder eine Aktualisierung seiner Mindeststandards ausgewählt, wird für einen Evaluationszeitraum ein weiterer Ausschuss gegründet, der Vorschläge für Richtwerte ausarbeitet. Diese Vorschläge müssen in letzter Instanz wieder vom METI bestätigt werden. Bis zur Implementierung der neuen Mindeststandards dauert es in der Regel zwischen einem und zwei Jahren. Unternehmen der Branche haben daraufhin mehrere Jahre Zeit, ihre Produkte den neuen Standards anzupassen. Ob der Standard erreicht wurde oder nicht, wird hierbei nicht an einzelnen Geräten gemessen, sondern am Durchschnitt der angebotenen Geräte eines Unternehmens der entsprechenden Produktgruppe. 59 Ist ein Unternehmen nicht in der Lage, die neuen Mindeststandards zu erreichen, wird es in der Regel von METI darauf hingewiesen und gebeten, seine Produkte in einem bestimmten Zeitraum anzupassen. Sollten die Vorgaben des Programms daraufhin immer noch nicht erfüllt worden sein, wird der Name des Unternehmens öffentlich genannt und im Anschluss dazu verpflichtet die Vorgaben zu erfüllen. Daten bzgl. Unternehmen, die den Standard in erster Instanz nicht eingehalten haben, liegen nicht vor. Allerdings wurde bis zum heutigen Zeitpunkt, seit Einführung des „Top Runner Program“, noch kein Unternehmen öffentlich bekannt gemacht. Die Vorgaben zur Verbesserung der Energieeffizienz reichten in der Vergangenheit von 16 - 80% und wurden in allen Fällen ausnahmslos erreicht und teilweise übertroffen. Momentan werden in 28 Produktkategorien regelmäßig „Top Runner“ bestimmt. Seit November 2014 wurden die zwei neusten Kategorien „Fensterrahmen“ und „Mehrfach verglaste Fenster“ eingeführt. Eine verpflichtende Teilnahme am „Top Runner Program“ gilt für alle Unternehmen, die pro Jahr mehr als 94.000 Fenster oder mehr als 110.000m² mehrfach verglaste Fenster in Japan produzieren bzw. nach Japan exportieren.19 Dämmmaterialien für Wände, Decken und Fußböden sind momentan nicht Teil des Programms, das METI veröffentlichte aber im Februar 2015 eine Ausschreibung für eine Studie, welche Materialien aus dem Gebäudebereich für das „Top Runner“-Programm weiter interessant sind. Nachfolgend ein Überblick über die momentanen Produktkategorien des Programms und ausgewählte Steigerungen der Energieeffizienz in bestimmten Zeiträumen: Tabelle 5: Produktkategorien des Top Runner Program Produktkategorie Personen- und Lastkraftwagen Aufnahme ins Programm Dezember 1998 Klimaanlagen Fernsehgeräte Videorekorder Computer Magnetdisketten Kopiermaschinen / Drucker / Kombinationsgeräte Beleuchtungskörper Elektrische Kühlschränke Elektrische Tiefkühlschränke Elektrische Toilettensitze Gas/Öl Raumheizgeräte Gaskochgeräte Gas Wassererhitzer Öl Wassererhitzer Vending Machines Transformatoren Mikrowellen Elektrische Reiskocher DVD Rekorder Router (Netzwerktechnik) Switch (Netzwerktechnik) Kommerzielle Kühl- und Gefrierschränke Dezember 1998 Dezember 1998 Dezember 1998 Dezember 1998 Dezember 1998 Dezember 1998 19METI, 60 Dezember 1998 Juni 1999 Juni 1999 April 2002 April 2002 April 2002 April 2002 April 2002 April 2002 April 2002 November 2005 Juni 2005 Juni 2005 April 2008 April 2008 Januar 2011 Änderungen / Anpassungen April 2003, November 2005, März 2007, Dezember 2011 Juli 2006, April 2008 Juni 2005 Juni 2005 April 2003, Dezember 2009 April 2003, Dezember 2009 Dezember 2011 Dezember 2008, Juli 2009 Juli 2006 Juli 2006 Juni 2007 Mai 2005 Mai 2005 Juni 2007 Dezember 2011 Juni 2007 http://www.meti.go.jp/press/2014/11/20141125001/20141125001.html, abgerufen am 13.04.2015 Wassererhitzer mit Wärmepumpe Fensterrahmen Mehrfach verglaste Fenster September 2012 November 2014 November 2014 Diese Unterteilung stellt lediglich einen groben Überblick dar, tatsächlich sind die einzelnen Kategorien noch vielfach weiter unterteilt. Nähere Informationen können auf der Webseite (JP) des METI eingesehen werden. 3.2.5. Öffentliches Vergabeverfahren und Ausschreibungen Öffentliche Aufträge Als Mitglied der World Trade Organization (WTO) werden öffentliche Aufträge in Japan unter dem „Agreement on Government Procurement“ (GPA) geregelt. Das GPA wurde im Januar 1981 verabschiedet und enthält Regelungen um eine Diskriminierung von ausländischen Unternehmen bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen zu vermeiden. Im Jahr 1996 wurde das GPA ergänzt bzw. geändert und bezieht in seinem jetzigen Umfang auch die Vergabe von öffentlichen Aufträgen durch Landesverwaltungen und anderen regierungsnahen Institutionen mit ein. Weiterhin wurde der Dienstleistungsbereich in das GPA aufgenommen und alle teilnehmenden Länder dazu verpflichtet, ein öffentliches Beschwerdesystem einzuführen. Über das GPA hinaus hat Japan noch einige zusätzliche Maßnahmen ergriffen, um öffentliche Vergabeverfahren transparenter zu gestalten: Erhöhung der Transparenz über Abläufe des Vergabeverfahrens Erhöhung der jährlichen Ausschreibungen Verbessertes Qualifizierungsverfahren Verbesserung der Informationsinfrastruktur von öffentlichen Aufträgen Diese zusätzlichen Maßnahmen regulieren die Vergabe von öffentlichen Aufträgen in 22 Ministerien und Behörden sowie in 137 regierungsnahen Institutionen.20 Ausschreibungen Aktuelle Ausschreibungen im Bausektor können auf der Webseite (JP) des Japan Construction Information Center (JACIC) abgerufen werden. Eine englische Suchfunktion für öffentliche Ausschreibungen bietet die JETRO, allerdings ist diese bei Weitem nicht so detailliert wie die japanische Version des JACIC. Unternehmen, welche an Ausschreibungen auf Landes- und Präfekturebene teilnehmen möchten, müssen sich zunächst qualifizieren lassen. In den meisten Fällen wird diese Qualifizierung übergreifend für alle öffentlichen Ausschreibungen des Landes vom Ministry of Internal Affairs and Communications vorgenommen, Ausschreibungen im Baubereich stellen aber eine Ausnahme dar. Die Qualifizierung wird in diesem Fall direkt vom Ministerium für Land, Infrastruktur, Verkehr und Tourismus (MLIT) vorgenommen. Sollte ein Unternehmen bei Veröffentlichung einer Ausschreibung noch nicht qualifiziert sein, hat es die Möglichkeit, den Qualifizierungsantrag zusammen mit seinem Angebot einzureichen. Wird der Antrag angenommen, wird das Unternehmen in eine von drei Klassifizierungsstufen (A, B, C) eingeteilt, welche festlegen, bis zu welchen Auftragswerten das Unternehmen sich auf Ausschreibungen bewerben darf. In welche Klassifizierung das Unternehmen eingestuft wird, wird mithilfe einer Formel berechnet, in die verschiedene Angaben, wie Eigenkapital, Anzahl Angestellter, durchschnittlicher Jahresumsatz und andere Kennzahlen einfließen. 20 61 JETRO, http://www.jetro.go.jp/en/database/procurement/procurement.html, abgerufen am 13.04.2015 A: Keine Begrenzung B: Aufträge bis zu einem Wert von 250 Mio. Yen C: Aufträge bis zu einem Wert von 20 Mio. Yen21 3.2.6. Standards, Normen und Zertifizierungen Standards Energy Efficiency Standard for Housing and Buildings Der EESHB ist die Bezeichnung für den japanischen Standard für Dämmmaterial des Bauministeriums (MLIT). Der Begriff wurde mit einer weitreichenden Revision der Vorgaben im März 1999 eingeführt. Abb. 60 Beispiel für staatliche Richtlinien von 1999 bis 2013, Klimazone 4 Quelle: Japan Markt, Juli/August (2013) Zu dem Zeitpunkt der Revision galt Japan als das Schlusslicht bei den Erste Welt Ländern, was Vorgaben in Bezug auf Dämmmaterialien für Gebäude und insbesondere für Einfamilienhäuser angeht. Der neue Standard sollte dem Land dabei helfen, auch im Bereich der Energieeffizienz in Gebäuden zu der Weltspitze aufzuschließen. Allerdings war der Standard bis heute nicht verpflichtend und dient lediglich als Orientierungsgrundlage, was die niedrige Erfüllungsrate speziell bei Einfamilienhäusern erklärt. Abb. 61 Entwicklung der Erfüllung der Energieeffizienzrate nach EESHB bei Nichtwohnbauten von 1999 - 2010 Abb. 62 Entwicklung der Erfüllung der Energieeffizienzrate nach EESHB bei Wohnbauten von 1999 - 2010 100 100 39 2010 2009 2008 18 18 12 15 15 15 16 26 Quelle: ANRE (2011) Da es sich um eine einmalige Studie handelt, sind leider keine aktuelleren Zahlen vorhanden. MIAC, https://www.chotatujoho.go.jp/va/com/shinsei_yusojisan.html, abgerufen am 13.04.2015 62 2002 9 2001 1999 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 Quelle: ANRE (2011) Da es sich um eine einmalige Studie handelt, sind leider keine aktuelleren Zahlen vorhanden. 2000 3 0 0 7 2007 20 20 21 40 2006 34 34 35 60 2005 50 2004 60 40 80 2003 70 74 Prozent Prozent 80 85 87 85 83 85 88 Eine weitere Verschärfung der Standards wurde im Jahr 2011 verabschiedet und trat im Jahr 2013 für Wohngebäude (1. Oktober) und Nicht-Wohngebäude (1. April) in Kraft. Allerdings handelt es sich auch dieses Mal nicht um eine gesetzliche Vorgabe. Während in der alten Version des Standards lediglich die Dämmleistung des jeweiligen Gebäudes im Vordergrund stand, wurde in der neuen Version der Primärverbrauch als weitere Kennzahl eingeführt. Durch diese Änderung ist es nun möglich, die Energieeffizienz eines Gebäudes als Ganzes zu bewerten. Außerdem wurden die Klimazonen I und IV (Hokkaido und Tokyo) in jeweils zwei neue Klimazonen weiter unterteilt. Der Standard gilt für Wohngebäude als erfüllt, wenn der errechnete Primärverbrauch des Gebäudes nicht überschritten wird und vorher errechnete Werte zur jährlichen Sonneneinstrahlung und zum Wärmedurchgang (W/ (m²·K)) nicht überschritten werden. Für die verschiedenen Klimazonen Japans lauten diese Werte: Tabelle 6: Klimazonenaufteilung laut Energy Efficiency Standards for Housing and Buildings (2013) Klimazone Wärmedurchgang Sonneneinstrahlung 1a 0,46 - 1b 0,46 - 2 0,75 - 3 0,87 - 4a 0,87 3,0 4b 0,87 2,8 5 2,7 6 3,2 Quelle: METI (2013) Bei Nichtwohngebäuden gelten die Richtlinien als erfüllt, sobald der errechnete Primärverbrauch und der PAL-Wert (Perimeter Annual Load) des gesamten Gebäudes nicht überschritten werden.22 Die Regierung gab im März 2015 bekannt, dass der EESHB für Nichtwohngebäude mit einer Nutzfläche von mehr als 2000m² verpflichtend wird. Für Nichtwohngebäude und Mietshäuser ab einer Nutz- bzw. Wohnfläche von mehr als 300m² wird eine Berichtspflicht gelten. Es wird erwartet, dass diese Gesetzesänderung ab dem 01.04.2017 in Kraft tritt. Die größte Kritik an dem EESHB ist die Tatsache, dass es sich nur um eine Orientierungsgrundlage für Einfamilienhäuser handelt und ein Verstoß dagegen keine wirklichen Konsequenzen nach sich zieht. Certification of Low Carbon Emission Buildings Standard Als Reaktion auf die niedrige Erfüllungsrate bei der Energieeffizienz in Gebäuden trat im Dezember 2012 außerdem der „Certification of Low Carbon Emission Buildings Standard“ in Kraft. Der Standard bietet Zugang zu Steuererleichterungen und andere Vergünstigungen für private Gebäude, die den errechneten Primärverbrauch des „Energy Efficiency Standards for Housing and Buildings“ um mind. 10% verringern können und die im selben Standard festgelegten Dämmwerte erreichen. Dieses Programm gilt allerdings nur für Gebäude, die in „urbanen Gebieten“ liegen. Diese urbanen Gebiete sind im japanischen „City Planning Act“ definiert, eine englische Übersetzung des Gesetzestextes kann hier eingesehen werden. Zusätzlich müssen von den folgenden acht Bedingungen mind. zwei erfüllt sein: 1. Installation von Wassersparmaßnahmen bei z. B. Toiletten und Wasserhähnen 2. Installation von Anlagen zur Wiederaufbearbeitung von Regenwasser oder Abwasser 3. Installation von HEMS oder BEMS 4. Nutzung von erneuerbaren Energien in Kombination mit Brennstoffzellen 5. Maßnahmen gegen den Heat Island Effekt auf z. B. Dächern oder Außenwänden 6. Installation von Maßnahmen, die den Gebäudeverfall verlangsamen 22 MLIT, http://www.mlit.go.jp/common/000996591.pdf, abgerufen am 13.04.2015 63 7. Es handelt sich um ein Gebäude mit Holzgerüst 8. Bei tragenden Elementen des Gebäudes wird Hochofenzement oder Zement, der mit Flugasche vermischt ist, verwendet Alternativ zu diesen acht Punkten kann aber auch eine BEE-Bewertung von mindestens 2,0 und eine CO² Einsparung von mind. 40% im Lebenszyklus des Gebäudes im CASBEE System (siehe nachfolgend „Zertifizierungen“) anerkannt werden.23 Normen Ein Großteil der Normen wird heutzutage auf internationaler Ebene festgelegt, allerdings gibt es, wie in anderen Ländern, auch in Japan noch Bedarf an nationalen Normen. Die japanischen Normen werden als Japanese Industry Standard (JIS) bezeichnet und bis April 2015 gab es 10.525 gültige JIS-Normen.24 Für die Ausarbeitung neuer JIS-Normen ist in Japan das Japanese Industrial Standardization Comitee (JISC) zuständig. Abb. 63 Das Japanese Industrial Standardization Comitee Logo Zusätzliche Informationen sowie eine Suchmaske für alle in Japan gültigen Normen findet sich auf der Homepage (JP) der Japanese Standards Association (JSA). Zertifizierungen Das führende Programm zur Zertifizierung von energieeffizienten Gebäuden in Japan ist CASBEE („Comprehensive Assessment System for Built Environment Efficiency“). CASBEE wurde 2001 unter der Federführung des METI ins Leben gerufen und hat folgende Grundsätze: Das System soll möglichst hohe Punktzahlen für besonders energieeffiziente Gebäude vergeben, um einen höheren Anreiz bei Architekten und anderen involvierten Parteien zu schaffen. Das System soll so einfach wie möglich strukturiert sein Das System soll auf eine Vielzahl von Gebäuden anwendbar sein Das System soll spezielle Bedingungen und Gegebenheiten in Japan und Asien berücksichtigen CASBEE wurde entwickelt, um den kompletten Lebenszyklus eines Gebäudes evaluieren zu können und ist in drei Stufen unterteilt: Die Pre-Design, die Design- und die Post-Design-Stufe. In der Pre-Design-Stufe sollen auch ökologische, soziale und kulturelle Aspekte in die Bewertung mit einfließen, welche dann in der zweiten Stufe Einfluss auf das Gebäudekonzept haben. Nach der Implementierung des Konzeptes wird das Gebäude über seinen gesamten Lebenszyklus hinaus regelmäßig evaluiert und die daraus gewonnenen Erkenntnisse in das Objekt selbst und/oder in das entstandene Konzept übernommen. Die Bewertung findet im CASBEE-System mit vier Bewertungstools statt: CASBEE for Pre-Design Dieses Werkzeug hilft dem Besitzer, den Entwicklern und anderen Beteiligten in der Pre-Design-Phase des Projektes. 23 24 Japan Sustainable Building Association, http://lowenergy.jsbc.or.jp/top/house/lowcarbon/overview.html (JP), abgerufen am 13.04.2015 Japanese Industrial Standards Comitee, http://www.jisc.go.jp/jis-act/, abgerufen am 13.04.2015 64 Die zwei Hauptaufgaben bestehen in der Bewertung des ökologischen Einflusses des Projektes und einer daraus abgeleiteten idealen Lage sowie den ökologischen Leistungsindex des Gebäudes zu bestimmen. CASBEE for New Construction Hierbei handelt es sich ein Bewertungssystem, welches Architekten und Ingenieure anwenden können, um den ökologischen Leistungsindex des Gebäudes zu erhöhen. Die Bewertung findet anhand des Entwurfs sowie der erwarteten Leistung des Gebäudes statt. CASBEE for Existing Building Mit diesem Werkzeug können Bewertungen für Gebäude erstellt werden, deren Fertigstellung mindestens ein Jahr zurückliegt. CASBEE for Renovation Dieses Werkzeug wurde entwickelt, um auf den steigenden Renovierungsbedarf bei japanischen Gebäuden zu reagieren. Ähnlich wie CASBEE for Existing Buildings kann auf Daten aus der Vergangenheit zurückgegriffen werden, um Optimierungsvorschläge zu erarbeiten, die in Kooperation mit ESCO (Energy Service Companies) umgesetzt werden können. Das CASBEE System wurde auch mit Hinblick auf spezielle Gebäude und Bedingungen erweitert. So ist es möglich, die Gewichtung der verschiedenen Bewertungskoeffizienten anzupassen und das System auf lokales Klima und Prioritäten anzupassen. Auch eine Bewertung mit Berücksichtigung des Heat-Island-Effect (CASBEE-Hi), der in den Metropolregionen Tokyo und Osaka eine besonders große Rolle spielt, ist möglich. CASBEE bietet auch Bewertungssysteme für Stadtplanung und eine Evaluation für Städte, die den Ausstoß von Treibhausgasen verringern möchten.25 Tabelle 7: Die verschiedenen CASBEE-Kategorien Bezeichnung CASBEE for Detached Houses (for New Construction, for Existing Building) CASBEE for Temporary Construction CASBEE for New Construction (Brief Version), for Existing Buildings (Brief version), for Renovation (Brief version) CASBEE for Urban Development (Brief version) CASBEE-Nagoya, CASBEE-Osaka, CASBEE-Yokohama etc. CASBEE for Heat Island CASBEE for Urban Development CASBEE for Cities 25 Anwendung Einfamilienhäuser Temporäre Bauwerke Verkürzte Version Kommunalverwaltungen Heat Island Effekt Stadtplanung Städte Institute for Building Environment and Energy Conversation, http://www.ibec.or.jp/CASBEE/about_cas.htm, abgerufen am 13.04.2015 65 3.2.7. Finanzierungsmöglichkeiten und Förderprogramme Das größte Förderprogramm der Regierung im Bereich Energieeffizienz in Gebäuden ist das „Eco Point Program“, welches in den letzten Jahren einen großen Einfluss auf die Nachfrage bei energieeffizienten Baumaterialien und Produkten hatte. Im Januar 2010 startete METI das Programm und gewährte Subventionen auf den Neubau von energieeffizienten Wohngebäuden oder für deren Sanierung. Als Förderung wurden dabei „Eco Points“ ausgeschrieben (1 Punkt = 1 Yen), allerdings konnten diese Punkte nur für weitere energieeffiziente Produkte (z. B. auch Kühlschränke, Fernseher oder PKW) eingetauscht werden. Das Programm war ursprünglich nur für Gebäude, die bis Januar 2012 fertiggestellt oder saniert wurden, gedacht, allerdings war die Nachfrage unerwartet hoch und das zugesagte Budget von 100 Mrd. Yen war bis Juli 2011 aufgebraucht. Als Reaktion auf die Dreifachkatastrophe wurde das „Eco Point Program“ im 4. Quartal mit einem Budget von 144 Mrd. Yen ein weiteres Mal gestartet. Gebäude, deren Sanierung oder Bau zwischen dem 21. November 2011 und dem 31. Oktober 2013 begann, konnten bis zu 150.000 Yen an Förderung für den Einbau von Dämmmaterialien, Fenster und Fensterrahmen und anderen energieeffizienten Produkten beantragen, als Richtwert wurde dabei der EESHB (Stand 1999) festgelegt. Für die Krisenregionen in Tohoku betrug der Höchstbetrag 300.000 Yen. Ende 2014 gab die Regierung eine Neuauflage des Programmes für 2015 bekannt. Die Details gestalten sich dieses Mal wie folgt: Tabelle 8: Das Eco Point Program im Jahr 2015 Eco Points für energieeffiziente Wohngebäude (Neubau) Förderer: MLIT Laufzeit: Baubeginn zwischen 27.12.2014 – 31.03.2016 Subventionssumme: Maximal 300.000 Punkte (450.000 Punkte in Verbindung mit Maßnahmen zur Fertigstellung nach 03.02.2015 Erhöhung der Erdbebensicherheit). Ein Punkt entspricht dabei einem Yen und kann für weitere energieeffiziente Produkte eingetauscht werden. Förderungsfähige Volle Punktzahl wird gewährt, wenn der EESHB (Stand 2013) erfüllt ist. Projektteile: Förderungsbedingungen: Gebäude die den EESHB (Stand 2013) erfüllen Eco Points für energieeffiziente Wohngebäude (Renovierung) Förderer: MLIT Laufzeit: Baubeginn zwischen 27.12.2014 – 31.03.2016 Subventionssumme: Maximal 300.000 Punkte (450.000 Punkte in Verbindung Maßnahmen zur Erhöhung Fertigstellung nach 03.02.2015 der Erdbebensicherheit). Ein Punkt entspricht dabei einem Yen und können für weitere energieeffiziente Produkte eingetauscht werden. Förderungsfähige - Einbau von doppelt verglasten Fenstern Projektteile (u.a.): - Verbesserung der Isolierung von Wänden, Dächern und Decken - Installation von Solarthermie - Erhöhung der Barrierefreiheit Förderungsbedingungen: Die Produkte, welche für die Subventionen infrage kommen, sind auf der offiziellen Webseite (JP) des Eco Point Programms gelistet. 66 Nachfolgend werden die momentan wichtigsten Förderprogramme und Subventionen in Japan aufgelistet. Weitere Subventionsprogramme Tabelle 9: Weitere Subventionsprogramme Ene-Farm Subventionsprogramm 2014 Förderer: Fuel Cell Association (FCA) Laufzeit: 20.02.2015 – 31.03.2015 Subventionssumme: Maximal 350.000 Yen für einen Neubau und maximal 400.000 Yen für eine Gebäude bei Nachrüstung. Förderungsfähige - Brennstoffzelle vom Typ „Ene-Farm“ - Nutzung der Brennstoffzelle von mind. 6 Jahren - Nutzung von Produkten, die durch die FCA freigegeben worden sind Projektteile: Förderungsbedingungen: Subventionszahlungen für die Erhöhung der Lebensdauer des japanischen Wohnbestandes Förderer: Building Research Institute Laufzeit: Anmeldezeitraum vom 06.02.2015 bis 02.03.2015 Baubeginn bis 31.12.2015 Subventionssumme: Ein Drittel der Gesamtkosten (maximal 2 Mio. Yen) Förderungsfähige - Maßnahmen zur Erhöhung der Erdbebensicherheit Projektteile: - Maßnahmen zur Verlangsamung der Alterung des Gebäudes - Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz - Gebäude muss nach Abschluss der Umbauten bei Erdbebensicherheit und Alterung Förderungsbedingungen: der Kategorie A des Standards für Erdbebensicherheit und Alterung genügen - Mehr als 55m² Wohnfläche - Gebäude muss nach Abschluss der Umbauten dem EESHB (Stand 2013) entsprechen Erhöhung der Energieeffizienz bestehender Gebäude Förderer: Sustainable open Innovation Initiative (SOII) Laufzeit: Abschluss der Bauarbeiten bis 20.12.2014 Subventionssumme: Ein Drittel der Gesamtkosten (maximal 1,5 Mio. Yen) Förderungsfähige - Fenster Projektteile: - Fensterrahmen - Wandisolierung - Eigentümer des Gebäudes - Hauptwohnsitz des Eigentümers - Primärenergieverbrauch des Gebäudes muss um mind. 15% gesenkt werden Förderungsbedingungen: - Es können nur Produkte und Materialien verwendet werden, die im Zuge des Programmes durch die SOII freigegeben worden sind 67 Zero Energy Housing Förderungsprogramm Förderer: Sustainable open Innovation Initiative (SOII) Laufzeit: 21.04.2014 – 06.06.2015 Subventionssumme: 50% der Gesamtkosten (Max. 3,5 Mio. Yen) Förderungsfähige - Projektteile: Förderungsbedingungen: Austausch von Fenstern (keine Vorgabe bzgl. Anzahl) und eine der folgenden Bedingungen - Eigentümer des Gebäudes - Primärenergieverbrauch des Gebäudes muss nach Abschluss der Baumaßnahmen Null sein Weiterhin gibt es auf kommunaler Ebene noch eine Vielzahl von Förderprogrammen. Eine Auflistung aktueller Förderprogramme kann beim MLIT nachgelesen werden.26 26 MLIT, http://www.sumai-fun.com/money/10/, abgerufen am 30.03.2015 68 IV. Marktchancen für deutsche Unternehmen 4.1. Marktstruktur und Marktattraktivität für Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich Gebäudeeffizienz Nach der Dreifachkatastrophe vom 11. März 2011 musste Japan seine Energiepolitik überdenken. Auch wenn ein kompletter Ausstieg aus der Atomenergie mittlerweile unwahrscheinlich ist, wird sich das Land mittelfristig mit Energieeffizienz in Gebäuden stärker auseinandersetzen müssen, um hohe Ausgaben durch erhöhte Importe fossiler Brennstoffe zu minimieren. Die japanische Bevölkerung hat ein höheres Energiesparbewusstsein entwickelt, zusätzlich möchten viele nicht mehr vollkommen vom zentralen japanischen Stromnetz abhängig sein, um komplette Stromausfälle im Katastrophenfall zu vermeiden. Diese Faktoren sprechen dafür, dass es ein großes Potenzial an Energieeffizienz im japanischen Bausektor gibt, allerdings stehen dem auch noch einige Hindernisse im Weg. Das MLIT veröffentlichte im Februar 2013 seine Roadmap, um die Energieeffizienz in Gebäuden bis zum Jahr 2030 voranzutreiben. Die Strategie, die das Ministerium dabei verfolgt beinhaltet unter anderem eine erhöhte Transparenz für Verbraucher bei energieeffizienten Gebäuden sowie Materialien. Zusätzlich sollen auch Gebäude mit einem Nettoprimärverbrauch von null sowie die Verwendung von Technologien zur Minimierung von Treibhausgasen speziell gefördert werden. Obwohl der EESHB für größere Nichtwohngebäude verpflichtend wird, scheute sich die Regierung, für Miet- und Einfamilienhäuser die gleichen Vorgaben einzuführen. Für größere Miethäuser wird eine Berichtspflicht eingeführt. In diesen Berichten gilt es darzustellen, welche Maßnahmen getroffen werden, um den EESHB zu erfüllen. Wie gut diese Maßnahme funktionieren wird, ist fraglich. Einfamilienhäuser sind von den Änderungen komplett ausgenommen – hier ändert sich nichts an den gesetzlichen Empfehlungen. 4.2. Markt- und Absatzpotenziale Die deutsche Baubranche ist weltweit für Ihre Vorreiterrolle im Bereich Energieeffizienz in Gebäuden bekannt. Besonders gegenüber dem japanischen Status quo verfügen deutsche Anbieter über innovative Lösungen und hocheffiziente Baumaterialien. Der japanische Markt bietet daher für deutsche Unternehmen gute Geschäftschancen. Dies gilt nicht nur für den Bereich Neubauten, sondern auch für Renovierungen, ein Trend, der aufgrund der Kurzlebigkeit von japanischen Gebäuden erst vor einigen Jahren entstanden ist. Insbesondere besteht Geschäftspotenzial in folgenden Bereichen: - 69 Dämm- und Isolierungsmaterialien Fenster- und Fensterrahmen Ventilationssysteme Beratende Dienstleistungen 4.3. Marktbarrieren und –hemnisse im Bereich der Energieeffizienz (auch nicht-tarifäre Handelshemmnisse) Informationsmangel Eine große Herausforderung stellt das fehlende Wissen beim Endverbraucher bzgl. möglicher Energiesparmaßnahmen im Bereich Gebäude dar. Zeitschriften für den Hausbau beschäftigen sich in der Regel nicht mit Themen wie Isolierungsund Dämmmaterial. Unternehmen, die Fertighäuser vertreiben haben zwar in der Regel eine Vielfalt von Optionen im Angebot, zusätzliche Optionen für passives Energiesparen sind meist aber nicht vorhanden. Dieser Umstand wird dadurch verstärkt, dass in Japan eher auf Energieeffizienz durch aktive Maßnahmen wie energiesparende Haushaltsgeräte und House Energy Management gesetzt wird. Maßnahmen die von außen nicht konkret zu erkennen sind, wie es z. B. bei Dämmmaterial der Fall ist, sind eher unbeliebt, da Häuser in Japan auch heute noch ein wichtiges Statussymbol darstellen. Sprachliche Barrieren Es ist für ausländische Unternehmen ohne Partner sehr schwer, sich auf dem japanischen Markt zurechtzufinden. Englisch ist in Japan keine Geschäftssprache – effiziente Kommunikation kann in der Regel nur in der Landessprache stattfinden. Außerdem sind detaillierte Informationen zu spezifischen Themen wie Standards, Regulierungen und Zulassungsverfahren zum Großteil nur auf Japanisch zugänglich. Japanische Geschäftskultur Ein wichtiger Punkt, den deutsche Unternehmen, die über den Eintritt in den japanischen Markt nachdenken, beachten müssen, ist die japanische Geschäftskultur. Die Entscheidungsfindung in japanischen Unternehmen ist im Vergleich zu Deutschland recht langsam. Von der ersten Kontaktaufnahme bis zu ersten Verträgen und Geschäftsabschlüssen können in Japan durchaus mehrere Jahre vergehen. In Japan ist es außerdem üblich, regelmäßig Kontakt zu halten und regelmäßige Besuche beim japanischen Partner sind für eine produktive Partnerschaft nicht zu unterschätzen. Fehlende Harmonisierung bei Normen Obwohl es zwischen Japan und der Europäischen Union bereits eine Vielzahl an harmonisierten Normen gibt, müssen Baumaterialien, die nach Japan exportiert werden weiterhin auf beide Standards getestet werden. Hinzukommen umfangreiche Anmeldungs- und Testverfahren, die ausländischen Unternehmen den Markteintritt erschweren. Für besonders fortschrittliche Materialien und Produkte kann es auch durchaus vorkommen, dass es in Japan gar keine Möglichkeit gibt, sich diese zertifizieren zu lassen, weil sie auf dem japanischen Markt noch nicht bekannt sind. 27 27 European Business Council, Delivering Trade Potential - The EBC Report on the Japanese Business Environment 2014 70 4.4. Wettbewerbssituation Der Baumarkt in Japan ist traditionell hart umkämpft. Obwohl rund 90% aller registrierten Unternehmen in der Branche zu KMU gezählt werden, wird der Markt von einigen wenigen Großunternehmen dominiert.28 Viele japanische Firmen kämpfen uns überleben und sind deshalb bereit besonders niedrige Preise anzubieten. Auf ca. 470.000 registrierte japanische Unternehmen mit einer Baulizenz kamen im Jahr 2013 lediglich 120 ausländische Firmen, von denen 64 aus dem europäischen Raum kommen.29 Auch wenn Deutschland im Bereich energieeffizientes Bauen noch einen großen Vorsprung hat, haben japanische Unternehmen in der Vergangenheit mehr als einmal bewiesen, dass sie sehr schnell auf neue Vorgaben und Standards reagieren können und in kurzer Zeit dazu in der Lage sind ihre Produkte und Dienstleistungen auf die Anforderungen des Binnenmarktes anzupassen. In Bereichen wie z. B. Dämmmaterial für Wände sind in den letzten Jahren auch mehrere ausländische Anbieter in den Markt eingetreten. Auch wenn „Made in Germany“ einen hervorragenden Ruf genießt, ist es noch wichtiger, im Markt aktiv und vor Ort präsent zu sein. 4.5. Chancen und Risiken Seit der Dreifachkatastrophe vom 11. März 2011 spielt nicht nur der Ausbau von erneuerbaren Energien, sondern auch die Erhöhung der Energieeffizienz in Gebäuden und besonders bei Wohngebäuden eine größere Rolle. Auch die Regierung hat erkannt, dass es in diesem Bereich noch viel zu tun gibt, und präsentierte bereits im Februar 2013 eine Roadmap zur Erhöhung der Energieeffizienz in Gebäuden. Neben weiteren Förderprogrammen wurden auch die gesetzlichen Richtlinien weiter verschärft. Allerdings wurde in Japan seit jeher der Fokus nicht auf passive, sondern aktive Energieeffizienz in Gebäuden gelegt. In diesen Bereichen sind japanische Großunternehmen wie Panasonic und Sharp sehr stark, sodass es in diesem Sektor für deutsche Unternehmen wenig Anknüpfpunkte gibt. Vielmehr sollte sich auf passive Komponenten, wie Isolierungsmaterial, Fenster- und Fensterrahmen etc. konzentriert werden. Besonders im Bereich Wohngebäude ergeben sich für deutsche Unternehmen gute Chancen, da dieser Bereich in Japan bis 2011 eher vernachlässigt wurde und die in Japan verwendeten Materialien mit deutschen Standards nicht mithalten können. Der Know-how Vorsprung deutscher Unternehmen ist in diesem Bereich enorm und diese Chance sollte unbedingt frühzeitig genutzt werden. „Made in Germany“ steht auch im Bausektor bei japanischen Unternehmen hoch im Kurs. Wirtschaftlich gesehen befindet sich der japanische Bausektor aber weiterhin in einer schwierigen Lage. Die negative Entwicklung des Marktes wird sich weiter fortsetzen, das kurzfristige Marktwachstum im Jahr 2013 ist auf die bevorstehende Mehrwertsteuererhöhung zurückzuführen. Versuche der Regierung die japanische Wirtschaft zu stimulieren greifen nur bei den exportierenden Großunternehmen wie z. B. Toyota. Die japanische Währungspolitik sollte den Yen aber auf ein stabiles Niveau gebracht haben. Die Erfahrung zeigt weiterhin, dass die Regierung bei ihren gesetzlichen Vorgaben durchaus gewillt ist, auf die japanische Industrie Rücksicht zu nehmen: Ursprünglich sollten die gesetzlichen Vorgaben des EESHB in der aktuellen Revision auch für Einfamilienhäuser gelten. Das METI entschied sich aber kurzfristig dagegen, mit der Begründung, dass die japanischen Bauunternehmen noch nicht über die entsprechende Erfahrung, Produkte und Dienstleitungen verfügen, um dies zu realisieren. 28 29 71 Japan Federation of Construction Contractors, Construction Industry Handbook (2014) Japan Federation of Construction Contractors, Construction Industry Handbook (2014) 4.6. Vertriebs- und Projektvergabestrukturen Der japanische Bausektor ist geprägt von einem Subunternehmertum, an dessen Spitze Generalunternehmer stehen. Diese Unternehmen führen im Regelfall bei einem Projekt anfallende Aufgaben im Bau nicht selbst aus. Vielmehr werden fast alle Bauarbeiten an Subunternehmer vergeben und lediglich der jeweilige Projektleiter vom Generalunternehmer gestellt. So erwirtschaftet z. B. das Unternehmen Shin Nihon Corporation, während es nur 500 Angestellte beschäftigt, rund 700 Mio. Euro im Jahr, ganz ohne Arbeiter im Personalstamm zu unterhalten. Das Subunternehmertum in Japan entstand aus einem mangelnden Angebot an Arbeitskraft bei gleichzeitig sehr starker Nachfrage bei bestimmten Unternehmen. Aus diesem Grund wurden dritte Gewerbetreibende zur Erledigung anfallender Bauarbeiten angestellt. Mit der Zeit entwickelten diese Subunternehmer besondere Fähigkeiten oder stellten einen spezialisierten Maschinenpark zur Verfügung und konnten so auch verantwortungsvolle Arbeiten auf den Baustellen Japans durchführen. Diese Subunternehmerbeziehungen wurden von den zu Generalunternehmern avancierten Betrieben institutionalisiert und ausgebaut. Aus jahrelanger Zusammenarbeit entstand so ein enges Geflecht aus persönlichen Beziehungen, was der Branche eine hohe Effektivität auf der Basis reibungsloser Kommunikation und Koordination verlieh. Die Subunternehmer wurden schließlich in Lieferantengemeinschaften organisiert, in denen regelmäßig Absprachen getroffen und weitere Strategien festgelegt wurden. Eine garantierte Auftragsvergabe an einen selektierten Kreis von Subunternehmen, welche exklusiv für einen Generalunternehmer arbeiteten, stand am Ende dieser Entwicklung. In den Zeiten des Hochwachstums der japanischen Wirtschaft waren die Generalunternehmer stets in der Lage, ihre Gewinne an die Subunternehmer weiterzuleiten und das System so zu stützen. Mit Einbruch der Hochkonjunktur im Bausektor in den 90er Jahren jedoch wurden Kostenkürzungen die Regel. Dies hatte zum einen zur Folge, dass sich die Generalunternehmer auch außerhalb ihrer Lieferantengemeinschaften Angebote einholten und Aufträge vergaben. Zum anderen nahmen aber auch die Subunternehmer die Existenz anderer Kunden wahr und begannen, über die Grenzen der Gemeinschaft hinweg Geschäfte zu tätigen. Das System des Exklusiv-Subunternehmertums ist heute weitestgehend demontiert. Zwar ist es in der Branche einfacher geworden, neue Geschäftsbeziehungen aufzubauen, doch schwächen sich die Subunternehmer nun in einem verschärften Wettbewerb mit Dumpingangeboten an ihre Kunden. Vom heutigen, projektbezogenen Beziehungssystem profitieren vor allem die Generalunternehmer, welche sich für ein bestimmtes Projekt einen bestimmten geeigneten und günstigen Partner auswählen können. Die Branche der Subunternehmer, die zu einem Großteil aus klein- und mittelständischen Unternehmen besteht, leidet währenddessen unter einer beständig hohen Rate an Insolvenzen. Traditionell werden bestimmte Bezirke in Japans Großstädten von bestimmten Generalunternehmern dominiert. Bei der Planung eines Markteintritts ist es fast unerlässlich, mit diesen Unternehmen zusammenzuarbeiten. Dies gilt genauso für Großprojekte wie Flughafenbau oder bei der Ausschreibung öffentlicher Aufträge. Die fünf größten Generalunternehmer, welche jeweils mehr als eine Billion Yen Umsatz erwirtschaften und Geschäfte im ganzen Land tätigen, sind Shimizu, Kajima, Takenaka, Taisei und Obayashi. Zudem redet man weiterhin von den „30 großen Generalunternehmern“, welche im Branchenverband „Nikkenren“ organisiert sind. Auch Hausbauunternehmen und Fassadensystem-Hersteller sind relevant.30 30 Japan Federation of Construction Contractors, Construction Industry Handbook (2014) 72 4.7. Handlungsempfehlungen Vor einem Markteintritt in Japan sollte eine sorgfältige Recherche und Informationssammlung stehen. Der japanische Markt sollte außerdem nicht als Teil einer Asienstrategie, sondern sollte als eigenständiger Markt mit spezifischen Herausforderungen, aber auch mit großen Chancen wahrgenommen werden. Es lohnt sich ebenfalls, Kontakt mit Erfahrungsträgern innerhalb der Branche aufzunehmen. Speziell die ersten Schritte in den japanischen Markt sind nicht einfach, daher können Neueinsteiger von den Erfahrungen von Unternehmen profitieren, die bereits einen erfolgreichen Markteintritt geschafft haben. Branchenkenner haben z. B. erkannt, dass aufgrund des Mangels von qualifizierten Facharbeitern auf Baustellen, des Mangels an Platz und vor dem Hintergrund des starken Preiswettbewerbs Fassaden als vorproduzierte Systemelemente auf der Baustelle verwendet werden. Die Integration des innovativen Materials in dieses System ist der Schlüssel zur erfolgreichen Marktbearbeitung. Darüber hinaus ist es für den Geschäftserfolg wichtig, die Distribution in Japan sicherzustellen. Da der Aufbau eines Direktvertriebes i.d.R mit hohen Fixkosten verbunden ist, bietet sich die Nutzung des Fachhandelsnetzwerks an. Mögliche Formen des Markteintritts können z. B. der Export, die Gründung eines Repräsentanzbüros, das Eingehen von Joint Ventures oder die Gründung einer Tochtergesellschaft sein. Für deutsche KMU sollte anfangs vor allem die Möglichkeiten Export und Repräsentanzbüro im Vordergrund stehen. Diese Methode ist eine gute Wahl für eine erste Anbahnung von Kontakten und zeigt möglichen japanischen Partnern, dass man den Markteintritt nicht nur aus Deutschland „per E-Mail und Telefon“ angeht. Besonders in der japanischen Kultur spielt dieser Umstand eine große Rolle. Für interessierte deutsche Unternehmen, die eine Geschäftspräsenz in Japan aufbauen möchte und nach einem kurzen, flexiblen Mietverhältnis für die Anfangszeit in Japan suchen sowie einen Partner für den Markteintritt und die Bewältigung von sprachlichen und kulturellen Barrieren benötigen, bietet die AHK Japan eine „Office in Office“-Lösung an. Durch einen Arbeitsplatz direkt in den Büroräumen der AHK Japan profitieren deutsche Unternehmen vom umfangreichen Netzwerk der Kammer und haben die Möglichkeit der Nutzung einer kompletten IT-Infrastruktur, Konferenzräume und der Entgegennahme von Postsendungen und Telefonanrufen. Die Büroräume der AHK Japan befinden sich im Stadtkern von Tokyo. In der Hauptstadt Japans sind in der Regel alle wichtigen Unternehmen einzelner Branchen ansässig. Auch die Nähe zu Ministerien, Behörden und Verbänden ist vorteilhaft. Auch wenn Tokyo die logische Konsequenz für einen Markteintritt in Japan darstellt, sollten speziell im Bereich energieeffizientes Bauen aber auch nicht die nördlichen Gebiete des Landes außer Acht gelassen werden. In Gegenden wie Hokkaido trifft man, aufgrund der klimatischen Bedingungen, auf eine viel höhere Akzeptanz beim Thema Dämmmaterial, sodass auch eine mögliche Fokussierung auf diese Regionen Japans gut recherchiert werden sollte. Ein Markteintritt bedeutet in der Regel einen hohen Zeit- und Investitionsaufwand, der ohne den Rückhalt der Führungsebene eines Unternehmens nur schwer zu rechtfertigen ist. Mit kurzfristigen Zielen wird man in Japan in der Regel keinen Erfolg haben. Gerade in Japan ist es wichtig, so früh wie möglich Präsenz vor Ort zu zeigen und ein eigenes Netzwerk aufzubauen. Weiterhin ist es besonders wichtig, sich auf die Gegebenheiten vor Ort einzulassen und gegebenenfalls gewillt zu sein, die eigenen Produkte und Dienstleistungen an die Bedürfnisse des Marktes anzupassen. Ein japanischer Partner kann hier große Hilfestellung leisten, da er den lokalen Markt kennt und sich mit lokalen Herausforderungen, Gesetzgebungen, Standards und Zertifizierungsverfahren auskennt. 73 V. Zielgruppenanalyse 5.1. Profile Marktakteure Der Datenschutz und die Herausgabe von personenbezogenen Daten in Japan sind gesetzlich streng geregelt. Weiterhin wird man auch mit einem direkten Ansprechpartner nicht ohne Probleme in Kontakt kommen, ohne vorher durch einen entsprechenden Dritten vorgestellt worden zu sein. Aus diesem Grund sind bei den Profilen der Marktakteure keine direkten Ansprechpartner angegeben. 5.1.1. Japanische Unternehmen im Bereich Gebäudeeffizienz ACHILLES CORPORATION Japanischer Name: アキレス株式会社 Shinjuku Front Tower, 2-21-1, Kita-Shinjuku, 169-8885 Tokyo Tel. +81-3-5338-9200 URL: http://www.achilles.jp/english/ (E) Achilles bietet neben Polyurethanschaum noch eine Vielzahl von anderen Produkten an. Darunter fallen u.a. Polystyrol-Hartschaum, Fußböden, Lösungen für den Tiefbau aber auch Kunststoffe und Schuhe. Asahi Fiber Glass Co., Ltd. Japanischer Name: 旭ファイバーグラス株式会社 Kanda Mitsubishi Bldg., 3-6-3, Kanda-Kajicho, Chiyoda-ku, Tokyo Tel. +81-3-5296-2031 URL: http://www.afgc.co.jp/en/ (E) 1956 gegründet und damit Japans ältestes Unternehmen im Bereich Glasfaser. Bietet Glaswolle für Wohn- und Nichtwohnbauten im Wärme- und Schallisolierungsbereich an. Asahi Glass Co., Ltd. Japanischer Name: 旭硝子株式会社 1-5-1 Marunouchi, Chiyoda-ku, 100-8405 Tokyo Tel. +81-3-3218-5741 URL: http://www.agc.com/english/index.html (E) Asahi Glass ist einer der größten Flachglasproduzenten der Welt und produziert neben Japan auch in Europa und den USA. In der Allianz Arena in München lieferte Asahi Glas Produkte für die Außenfassade. Neben Flachglas für den Bausektor produziert das Unternehmen auch für die Automobil- und ITBranche. BASF INOAC Polyurethanes Ltd. Japanischer Name: BASF INOAC ポリウレタン株式会社 1-196 Hongudo,Kawada,Shinshiro-shi, 441-1347 Aichi Tel. +81-536-23-5533 URL: http://www.bip-jp.com/eng/ (E) Neben Polyurethan für den Gebäudebedarf vertreibt BASF INOAC seine Produkte auch in anderen Branchen, wie z. B. in der Automobilindustrie. 74 Canadian Solar Japan K.K. Japanischer Name: カナディアン・ソーラー・ジャパン株式会社 5-17-5 Round Cross Shinjuku 5 8F, Shinjuku, Shinjuku-ku, 160-0022 Tokyo Tel. +81-3-5291-8594 URL: http://www.canadiansolar.com/ (E) Die japanische Tochter des kanadischen Unternehmens vertreibt in Japan herkömmliche Solaranlagen. Central Glass Co., Ltd. Japanischer Name: セントラル硝子株式会社 Kowa-Hitotsubashi Bldg., 3-7-1 Kanda-Nishikicho, Chiyoda-ku, 101-0054 Tokyo Tel. +81-3-3259-7111 URL: http://www.cgc-jp.com/ (E) Central Glass bietet neben Flachglas auch weitere Produkte, wie z. B. Glasfasern, Dünger, Chemikalien und Glas für den Automobil- und IT-Bereich an. Chofu Seisakusho Co., Ltd Japanischer Name: 株式会社 長府製作所 2-1 Chofugimachi, Shimononoseki-shi, 752-8555 Yamaguchi Tel. URL: http://www.chofu.co.jp/en/index.html (E) Chofu Seisakusho bietet neben seinen Produkten für die Solarthermie ebenfalls Produkte aus den Bereichen Gas- und elektrische Heizkessel sowie wärmepumpenbetriebene Klimaanlagen an. Choshu Industry Co., Ltd. Japanischer Name: 長州産業株式会社 3740 Shinyamanoi, Sanyoonoda-shi,757-8511 Yamaguchi Tel. +81-836-71-1033 URL: http://www.choshu.co.jp/modules/english/ (E) Choshu Industry ist neben der Solarthermie auch in anderen Branchen wie der Photovoltaik vertreten, bietet aber auch Produkte in den Bereichen Mechatronik und Halbleiter an. CORONA CORPORATION Japanischer Name: 株式会社 コロナ 7-7 Higashishinbo, Sanjou-shi, 955-8510 Niigata Tel. +81-256-32-2111 URL: http://www.corona.co.jp/en/index.html (E) Die Corona Corporation produziert und verkauft im Bereich Warmwasserversorgung Öl- und elektrisch betriebene Heizkessel. In beiden Produktgruppen sind sowohl herkömmliche Geräte als auch die energieeffizienteren Technologien „EcoFeel“ bzw. „EcoCute” erhältlich. Auch Klimaanlagen und andere Haushaltsgeräte gehören zur Produktpalette. 75 DAIKIN INDUSTRIES ,LTD Japanischer Name: ダイキン工業株式会社 Umeda Center Bldg, 2-4-12 Nakazakinishi, Kita-ku, 530-8323 Osaka Tel. URL: http://www.daikin.com/index.html (E) Im Bereich Klimaanlagen produziert, entwickelt und verkauft Daikin Industries, Single- und MultiKlimaanlagen. Besonders im Multi-Segment hat das Unternehmen eine große Produktpalette. Daishin-Kogyo Co., Ltd. Japanischer Name: 大信工業株式会社 1218-3 Kunugidamachi, Hachiouji-shi, 193-0942 Tokyo Tel. +81-42-661-8155 URL: http://www.daishin-kogyo.co.jp/ (J) Neben Fensterrahmen aus Kunststoff bietet Daishin-Kogyo auch eine Reihe von Kunststoffen für verschiedene Industriebereiche an. Dow Chemical Japan Co., Ltd. Japanischer Name: ダウ・ケミカル日本株式会社 Tennouzu Central Tower, 2-2-24 Higashishinagawa, Shinagawa, 140-8617 Tokyo Tel. +81-3-5460-2100 URL: http://www.dow.com/japan/ (J) Dow Chemical ist die japanische Tochter des amerikanischen Großkonzerns „The Dow Chemical Company“ und vertreibt neben extrudiertem Polystyrol-Hartschaum auch eine Reihe weiterer Chemikalien. EXCEL SHANON Corp. Japanischer Name: 株式会社 エクセルシャノン 1-4-5 Nishishinbashi, Minato-ku, 105-8429 Tokyo Tel. +81-3-3592-6791 URL: http://www.excelshanon.co.jp/ (J) Excel Shanon bietet zwar auch andere Produkte wie z. B. Türen an, das Unternehmen ist aber auf energieeffiziente Fensterrahmen und Fenster spezialisiert. FUJITSU GENERAL LIMITED Japanischer Name: 株式会社富士通ゼネラル 3-3-17 Suenaga, Takatsu-ku, Kawazaki-shi, 213-8502 Kanagawa Tel. +81-44-866-1111 URL: http://www.fujitsu-general.com/ (E) Fujitsu General ist ein japanischer Großkonzern, der weltweit agiert. Im Bereich Klimaanlagen vertreibt das Unternehmen Single- und Multi-Geräte. GS Yuasa Corporation Japanischer Name: 株式会社 ジーエス・ユアサ コーポレーション 1 Inobanba-cho, Nishinosho, Kisshoin, Minami-ku, 601-8520 Kyoto Tel. +81-75-312-1211 URL: http://www.gs-yuasa.com/us/ (E) GS Yuasa ist einer der weltweit größten Konzerne im Bereich Speichertechnologie. 76 HARMAN CO.,LTD. Japanischer Name: 株式会社ハーマン 3-2-10 Kasugademinami, Konohana-ku, Osaka-shi, 554-0023 Osaka Tel. URL: http://www.harman.co.jp/index.html (J) Das Unternehmen ist eine Tochter der Noritz Gruppe und bietet unter der Marke „Harman“ im Bereich Warmwasserversorgung gasbetriebene, kleinere Geräte mit einer Leistung von sechs Litern pro Minute an. Hitachi Appliances, Inc. Japanischer Name: 日立アプライアンス株式会社 2-15-12 Nishishinbashi, Minato-ku, 105-8410 Tokyo Tel. +81-3-3502-2111 URL: http://www.hitachi-ap.com/index.html (E) Hitachi Appliances verkauft Single- und Multi-Klimaanlagen für verschiedene Anwendungsgebiete. IRIS OHYAMA Inc. Japanischer Name: アイリスオーヤマ株式会社 2-12-1 Itsutsubashi, Aoba-ku, Sendai-shi, 980-8510 Miyagi Tel. +81-22-221-3400 URL: http://www.irisohyama.co.jp/english/ (E) Iris Ohyama hat sich im Bereich Beleuchtung auf LED spezialisiert. JFE Rock Fiber Co. Ltd. Japanischer Name: JFE ロックファイバー株式会社 1 Kawasakidori, Mizushima, Kurashiki-shi, 712-8511 Okayama Tel. +81-8-6447-4210 URL: http://www.jfe-rockfiber.co.jp/ (J) JFE bietet verschiedene Produktlösungen im Steinwolle-Segment an. JSP Japanischer Name: 株式会社 JSP Shin Nisseki Bldg, 3-4-2 Marunouchi, Chiyoda-ku, 100-0005 Tokyo Tel. +81-3-6212-6300 URL: http://www.jsp.com/as (E) JSP ist ein weltweit agierendes Unternehmen, welches neben XPS außerdem Styropor für viele weitere Kategorien anbietet. JX Nippon Oil & Energy Corporation Japanischer Name: JX日鉱日石エネルギー株式会社 2-6-3 Otemachi, Chiyoda-ku, 100-8162 Tokyo Tel. URL: http://www.noe.jx-group.co.jp/english/ (E) JX ist eigentlich im Ölgeschäft beheimatet und betreibt unter anderem Japans größte Tankstellenkette „ENEOS“. Im Bereich KWK bietet das Unternehmen die Brennstoffzellentechnologie „Ene-Farm“ an. 77 Kaneka Corp. Japanischer Name: 株式会社カネカ 2-3-18, Nakanoshima, Kita-ku, 530-8288 Osaka Tel. +81-6-6226-5050 URL: http://www.kaneka.co.jp/kaneka-e/ (E) Die Kaneka Corporation ist ein großes Unternehmen, welches neben XPS auch eine Vielzahl weiterer Produkte und Dienstleistungen im Kunststoffbereich anbietet. KURABO INDUSTRIES LTD. Japanischer Name: 倉敷紡績株式会社 4-31, 2-chome, Kyutaro-machi, Chuo-ku, 541-8581 Osaka Tel. +81-6-6266-5111 URL: http://www.kurabo.co.jp/english/index.html (E) Kurabo ist neben Dämmmaterial noch in vielen anderen Sektoren, wie Textilien, Chemikalien und Elektronik vertreten. KYOCERA Corporation Japanischer Name: 京セラ株式会社 6 Takedatobadonocho, Fushimi-ku, Kyoto-shi, 612-8501 Kyoto Tel. +81-75-604-3500 URL: http://global.kyocera.com/ (E) Kyocera ist ein weltweit agierender, japanischer Elektronikkonzern der eine Vielzahl von Produkten produziert, entwickelt und verkauft. Im Bereich Photovoltaik bietet das Unternehmen herkömmliche PV sowie Indachanlagen an. LIXIL Corp. - Shinnikkei Japanischer Name: 株式会社 LIXIL - 新日軽 36F, Kasumigaseki Bldg., 3-2-5 Kasumigaseki, Chiyoda-ku, 100-6036 Tokyo Tel. +81-3-4335-6550 URL: http://shinnikkei.lixil.co.jp/ (J) Lixil-Shinnikkei bietet Lösungen für Einfamilienhäuser, Mietshäuser sowie gewerbliche Gebäude an und vertreibt neben Fensterrahmen auch Türen und Materialien für die Außenfassade. LIXIL Corp. - Tostem Japanischer Name: 株式会社 LIXIL - トステム 36F, Kasumigaseki Bldg., 3-2-5 Kasumigaseki, Chiyoda-ku, 100-6036 Tokyo Tel. +81-3-4335-6550 URL: http://tostem.lixil.co.jp/ (J) Auch Lixil-Tostem bietet neben Fensterrahmen weitere Produkte wie Türen und Material für Außenfassaden und Dächer an. Obwohl sich Tostem und Shinnikkei zu Lixil zusammengeschlossen haben, führt das Unternehmen weiterhin die ursprünglichen Produktnamen. MAG-ISOVER K.K. Japanischer Name: マグ・イゾベール株式会社 3-7 Koujimachi, Chiyoda-ku, 102-0083 Tokyo Tel. +81-3-3231-3200 URL: http://www.isover.co.jp/ (J) Anbieter für Glaswolle für Wände, Decken, Dächer und Böden im Bereich Wohn- und Nichtwohnbauten sowie Industrie. 78 Mitsubishi Electric Corporation Japanischer Name: 三菱電機株式会社 Tokyo Bldg., 2-7-3 Marunouchi, Chiyoda-ku, 100-8310 Tokyo Tel. +81-3-3218-2111 URL: http://www.mitsubishielectric.com/ (E) Mitsubishi Electric gehört zum Mitsubishi Konzern und produziert, entwickelt und verkauft Singleund Multi-Klimaanlagen. Als einer der größten japanischen Elektronikkonzerne verkauft das Unternehmen aber auch eine Vielzahl anderer Produkte wie LED, „EcoCute“, Lüftungssysteme, HEMS und Photovoltaik. NEC Corporation Japanischer Name: 日本電気株式会社 5-7-1 Shiba, Minato-ku, 108-8001 Tokyo Tel. +81-3-3454-1111 URL: http://www.nec.com/ (E) NEC ist ein großer japanischer Elektronikhersteller, der weltweit aktiv ist. Neben HEMS bietet der Konzern auch Speichertechnologien und andere Produkte an. Nichias Corp. Japanischer Name: ニチアス株式会社 1-6-1 Hatchobori, Chuo-ku, 104-8555 Tokyo Tel. +81-3-4413-1111 URL: http://www.nichias.co.jp/nichias-E/ (E) Die Nichias Corporation bietet neben Steinwolle noch in vielen weiteren Segmenten, wie Automobil, Papierproduktion, Luft- und Raumfahrt, Lebensmittel und Medizin Produkte an. NICHICON CORPORATION Japanischer Name: ニチコン株式会社 Karasumadori Oike-agaru, Nakagyo-ku, 604-0845 Kyoto Tel. +81-75-231-8461 URL: http://www.nichicon.co.jp/english/index.html (E) Neben Energiespeicherlösungen ist das Unternehmen auch im Automobilsegment und im ITBereich tätig. NIHON PUFTEM CO.,LTD. Japanischer Name: 日本パフテム株式会社 Nibiki Bldg. 5F, 1 1-5-1, Awajicho, Kanda, Chiyoda-ku, 101-0063 Tokyo Tel. +81-3-3255-8260 URL: http://www.puftem.co.jp/ (J) Nihon Pafutem vertreibt Polyurethan-Produkte für Wohngebäude. Das Unternehmen hat auch ein Produkt, welches speziell für Gebäude mit Holzgerüst entwickelt wurde. Nippon Aqua Co., Ltd. Japanischer Name: 株式会社 日本アクア Taiyo Seimei Shinagawa Building 20F, 2-16-2 Kounan, Minato-ku, Tokyo, 108-0075 Tel. +81-3-5463-1117 URL: http://www.n-aqua.jp/ (J) Nippon Aqua ist ein vergleichsweise junges Unternehmen und wurde 2004 gegründet und ist mit seinem Produkt „AQUA FOAM“ sehr erfolgreich. 79 Nippon Rockwool Corp. Japanischer Name: 日本ロックウール株式会社 Sumitomo Irifune Bldg. 3F, 2-1-1, Irifune, Chuo-ku, 104-0042 Tokyo Tel. +81-3-4413-1221 URL: http://www.rockwool.co.jp/ (J) Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der Nichias Corporation. Neben Steinwolle für den Bausektor bietet Nippon Rockwool auch Produkte für den Agrarbereich an. Nippon Sheet Glass Co., Ltd. Japanischer Name: 日本板硝子株式会社 3-5-27, Mita, Minato-ku, 108-6321Tokyo Tel. +81-3-5443-9500 URL: http://www.nsg.co.jp/ (J) Nippon Sheet Glass hat neben doppelt verglasten Fenstern für den Baubereich auch Produkte für andere Branchen an. Noritz Corporation Japanischer Name: 株式会社 ノーリツ 93 Edomachi, Chuo-ku, Kobe-Shi, 650-0033 Hyogo Tel. URL: http://www.noritzglobal.com/corp/location/index.html#asia (E) Noritz bietet nicht nur Lösungen für die Solarthermie an, sondern ist auch in anderen Sparten wie Warmwasserversorgung, Photovoltaik, KWK und Fußbodenheizung vertreten. NIPPON TELEGRAPH AND TELEPHONE EAST CORPORATION (NTT EAST) Japanischer Name: 東日本電信電話株式会社 19-2,Nishi-shinjuku 3-chome, Shinjuku, Tokyo 163-8019,Japan Tel. +81-3-5359-5111 URL: https://www.ntt-east.co.jp/en/ (E) NTT ist ursprünglich im Telekommunikationsgeschäft beheimatet und ist mit der Deutschen Telekom gleichzusetzen. OM Solar Japanischer Name: OM ソーラー株式会社 4601, Murakushichou, Nishi-ku, Hamamatsu-shi, 431-1207 Shizuoka Tel. +81-53-488-1700 URL: http://www.omsolar.net/en/index.html (E) OM Solar ist ein vergleichsweise kleines Unternehmen mit 40 Mitarbeitern, dass sich auf die Solarthermie spezialisiert hat. Osaka Gas Co., Ltd. Japanischer Name: 大阪ガス株式会社 4-1-2 Hiranomachi, Chuo-ku, Osaka-shi, 541-0046 Osaka Tel. URL: http://www.osakagas.co.jp/en/index.html (E) Osaka Gas ist einer der großen regionalen Gasversorger und vertreibt neben Gas-Heizkesseln auch Geräte mit „Ene-Farm“- und „EcoWill“-Technologie. Photovoltaik ist ebenfalls Teil der Produktpalette. 80 Paloma Co., Ltd. Japanischer Name: パロマ 6-23 Momozonocho, Mizuho-ku, Nagoya-shi, 467-8585 Aichi Tel. +81-52-824-5031 URL: http://www.palomaglobal.com/ (E) Paloma vertreibt neben Produkten für die Solarthermie hauptsächlich Gas-Heizkessel und bietet zusätzlich gasbetriebene Küchengeräte an. Panasonic Ecology Systems Co., Ltd. Japanischer Name: パナソニック エコシステムズ株式会社 4017 Jishitanakada, Takakicho, Kasugai-shi, 486-8522 Aichi Tel. +81-568-81-1511 URL: http://panasonic.co.jp/es/peses/ (J) Panasonic Ecology Systems ist ein Tochterunternehmen der Panasonic Corporation und produziert neben Lüftungssystemen mit und ohne Wärmerückgewinnung eine Reihe weiterer Geräte für das Mutterunternehmen. Panasonic Corporation Japanischer Name: パナソニック株式会社 1006, Oaza Kadoma, Kadoma-shi, Osaka 571-8501 Tel. +81-6-6908-1121 URL: http://panasonic.net/ (E) Die Panasonic Corporation ist ein traditionelles japanisches Großunternehmen, welches weltweit eine Vielzahl von Produkten anbietet. Im Bereich Beleuchtung produziert, entwickelt und verkauft es LED, Leuchtstoffröhren und Glühbirnen für den Wohn-, Gewerbe- und Industriebedarf. Paramount Glass MFG. Co.,Ltd. Japanischer Name: パラマウント硝子工業株式会社 24-4, Daigakubo, Kinosaki, Sukagawa-shi, 962-0122 Fukushima Tel. +81-2-4923-5111 URL: http://www.pgm.co.jp/ (J) Paramount bietet neben Glaswolle für den Wohn- und Nichtwohngebäudebedarf auch Produkte an, die speziell auf die niedrigeren Temperaturen in den kälteren Gebieten Japans (Hokkaido) zugeschnitten sind. PURPOSE CO., LTD. Japanischer Name: パーパス株式会社 201 Nishikashiwabara-Shinden, Fuji-city, 417-8505 Shizuoka Tel. URL: http://www.purpose.co.jp/en/ (E) PURPOSE vertreibt nehmen Gas-Heizkesseln auch Geräte für KWK. Rinnai Corporation Japanischer Name: リンナイ株式会社 2-26 Fukuzumicho, Nakagawa-ku, Nagoya-shi, 454-0802 Aichi Tel. +81-52-361-8211 URL: http://www.rinnai.co.jp/global/ (E) Die Rinnai Corporation bietet eine Reihe von Produkten für die Warmwasserversorgung an. Im Gas-Heizkessel-Bereich bietet es nur Geräte mit der „Eco-Jozu“-Technologie an. 81 Sankyo Tateyama, Inc. Japanischer Name: 三協立山株式会社 70 Hayakawa, Takaoka City, 933-8610 Toyama +81-7-6620-2101 Tel. URL: http://www.st-grp.co.jp/ (J) Neben Fenster und Fensterrahmen bietet Sankyo Tateyama auch energiefreundliche Türen an. Sharp Corporation Japanischer Name: シャープ株式会社 22-22 Nagaikecho, Abeno-ku, Osaka-shi, 545-8522 Osaka Tel. +81-6-6621-1221 URL: http://sharp-world.com/ (E) Die Sharp Corporation ist ein traditionelles japanisches Großunternehmen, welches weltweit eine Vielzahl von Produkten anbietet. Neben den Bereichen Beleuchtung, Photovoltaik, Speichertechnologie und Klimaanlagen stellt das Unternehmen auch Geräte für den herkömmlichen Wohnbedarf her. Soflan Wiz Co., Ltd. Japanischer Name: 株式会社ソフランウイズ Dojima Plaza Bldg. 11F, 1-5-30 Dojima, Kita-ku, Osaka-shi, 530-0003 Osaka Tel. +81-6-4799-6482 URL: http://soflan-wiz.com/en/index.html (E) Soflan Wiz bietet Polyurethan-Produkte für Wohngebäude und die Industrie an. Sony Marketing (Japan) Inc. Japanischer Name: ソニーマーケティング株式会社 1-7-1 Kounan, Minato-ku, 108-0075 Tokyo Tel. URL: http://sony.jp/ (J) SUNJUNIOR Japanischer Name: 株式会社サンジュニア 1595-1 Suzaka, Suzaka-shi, 382-8533 Nagano Tel. +81-26-215-2600 URL: http://www.sunjunior.co.jp/index.html (J) Neben Lösungen für Solarthermie bietet Sunjunior auch Produkte im Bereich Photovoltaik und LED an. Suntech Power Japan Japanischer Name: サンテックパワージャパン 株式会社 Nishishinjuku KS Bldg. 6F, 3-6-11 Nishishinjuku, Shinjuku-ku, 160-0023 Tokyo Tel. +81-3-3342-3838 URL: http://www.suntech-power.com/en/ (E) Suntech Power Japan ist die japanische Gesellschaft des chinesischen Suntech Power Konzerns und bietet Lösungen für herkömmliche PV-Anlagen an. 82 Sunpot Co., Ltd. Japanischer Name: サンポット株式会社 2-1-26 Kitayuguchi, Hanamaki-shi, 025-0301 Iwate Tel. +81-198-37-1115 URL: http://www.sunpot.co.jp/ (J) Sunpot verkauft neben Heizkesseln auch Öfen. TOHO GAS Co., Ltd. Japanischer Name: 東邦ガス株式会社 19-18 Sakuradacho, Atsuta-ku, Nagoya-shi, 456-8511 Aichi Tel. URL: http://www.tohogas.co.jp/?cid=cont_header (J) Toho Gas ist einer der großen regionalen Gasversorger und bietet neben Geräten für die Warmwasserversorgung („Eco-Jozu“) auch Photovoltaik und Kraft-Wärme-Kopplung („EneFarm“) an. TOKYO GAS Co., Ltd. Japanischer Name: 東京ガス株式会社 1-5-20 Kaigan , Minato-ku, Tokyo 105-8527, Japan Tel. URL: http://www.tokyo-gas.co.jp/index_e.html (E) Tokyo Gas ist einer der großen regionalen Gasversorger und bietet neben Geräten für die Warmwasserversorgung („Eco-Jozu“) auch Photovoltaik und Kraft-Wärme-Kopplung („EneFarm“) an. Toshiba Carrier Japanischer Name: 東芝キヤリア株式会社 72-34 Horikawacho, Saiwai-ku, Kawasaki-shi, 212-8585 Kanagawa Tel. URL: http://www.toshiba-carrier.co.jp/index_j.htm (J) Toshiba Carrier ist ein Tochterunternehmen der Toshiba Corporation und ist hauptsächlich auf die Produktion von Multi-Klimaanlagen und elektronische Geräte für den gewerblichen Bedarf spezialisiert. TOSHIBA CORPORATION Japanischer Name: 株式会社 東芝 1-1-1 Shibaura, Minato-ku, 105-8001 Tokyo, Tel. URL: http://www.toshiba.co.jp/worldwide/index.html (E) Die Toshiba Corporation ebenfalls einer der traditionellen japanischen Elektronikkonzerne. Im Bereich Single-Klimaanlagen produziert, verkauft und entwickelt das Unternehmen Klimaanlagen, während im Multi-Bereich die Produktion bei der Tochter Toshiba Carrier liegt. Ähnlich wie bei den anderen großen japanischen Elektronikherstellern ist die gesamte Produktpalette aber sehr breit aufgestellt. 83 TOSHIBA LIGHTING & TECHNOLOGY CORPORATION Japanischer Name: 東芝ライテック株式会社 1-201-1 Funakoshicho, Yokosuka-shi, 237-8510 Kanagawa Tel. URL: http://www.tlt.co.jp/tlt/index_e.htm (E) Das Unternehmen ist Teil des Toshiba Konzerns. Im Beleuchtungssegment für Wohngebäude ist das Unternehmen auf LED und Leuchtstoffröhren spezialisiert. Die gesamte Produktpalette für Beleuchtung ist aber sehr bereit aufgestellt und zusätzlich bietet das Unternehmen auch HEMS und eine Reihe weiterer Produkte an. Außerdem werden auch Lüftungssysteme angeboten. Taiheiyo Materials Corp. Japanischer Name: 太平洋マテリアル株式会社 2-4-24, Aomi, Koto-ku, 135-0064 Tokyo +81-3-5500-7500 Tel. URL: http://www.taiheiyo-m.co.jp/english/ (E) Taiheiyo Materials vertreibt neben Steinwolle eine Vielzahl anderer Produkte wie z. B. Zement und Material im Bereich Abriss. Yazaki Energy System Corporation Japanischer Name: 矢崎エナジーシステム株式会社 17th Floor, Mita-Kokusai Bldg., 4-28 Mita 1-chome, Minato-ku, Tokyo, 108-8333 Tel. +81-3-3455-8811 URL: https://www.yazaki-group.com/global/network/japan.html (E) Die Yazaki Gruppe ist neben der Solarthermie auch in Bereichen wie Automobil, Elektromobilität, Klimatisierungstechnologie vertreten. TERADA IRON WORKS CO.,LTD Japanischer Name: 株式会社 寺田鉄工所 2-4-16, Shinhamachou, Fukuyama-shi, 721-0951 Hiroshima Tel. +81-84-953-0556 URL: http://www.solars.jp/ (J) Terada Ironworks bietet verschiedene Lösungen für die Solarthermie an. YKK AP, Inc. Japanischer Name: YKK AP 株式会社 1, Kanda Izumi-cho, Chiyoda-ku, 101-0024 Tokyo Tel. +81-3-3864-2200 URL: http://www.ykkap.co.jp/ (J) Neben Fensterrahmen bietet YKK AP eine Vielzahl anderer Produkte, wie z. B. (feuerfeste) Türen, Material für die Außenfassade sowie Treppen und Fußböden an. 84 5.1.2. Administrative Instanzen und politische Stellen Ministerien Ministry of Land, Infrastructure, Transport and Tourism Japanischer Name: 国土交通省 2-1-3 Kasumigaseki, Chiyoda-ku, 100-8918 Tokyo Tel. +81-3-5253-8111 URL: https://www.mlit.go.jp/en/index.html (E) Ministry of Economy, Trade and Industry Japanischer Name: 経済産業省 1-3-1 Kasumigaseki, Chiyoda-ku, 100-8901 Tokyo Tel. +81-3-3501-1511 URL: http://www.meti.go.jp/english/index.html (E) Zuständig für Industrie und Handel, Energiesicherheit, Waffenexportkontrolle und viele weitere Sektoren. Agency for Natural Resources and Energy Japanischer Name: 資源エネルギー庁 1-3-1 Kasumigaseki, Chiyoda-ku, 100-8901 Tokyo Tel. +81-3-3501-1511 URL: http://www.enecho.meti.go.jp/english/index.htm (E) ANRE untersteht direkt dem METI und ist innerhalb des Ministeriums für alle Themengebiete der Energieeffizienz und erneuerbaren Energien zuständig. Weitere Instanzen The Energy Conservation Center, Japan Japanischer Name: 一般財団法人省エネルギーセンター 2-11-5 Shibaura, Minato-ku, 105-0023 Tokyo Tel. +81-3-5439-9710 URL: http://www.asiaeec-col.eccj.or.jp/index.html (E) Das ECCJ ist eine nicht-staatliche Organisation und für die Förderung der Energieeffizienz in Japan zuständig. New Energy and Industrial Technology Development Organization Japanischer Name: 独立行政法人 新エネルギー・産業技術総合開発機構 Myuza Kanagawa Central Tower, 1310 Omiyacho, Saiwai-ku, Kawasaki-shi, 212-8554 Kawasaki Tel. +81-44-520-5100 URL: http://www.nedo.go.jp/english/index.html (E) Fördert Forschung und Entwicklung in den Bereichen Industrie, Energie und Umwelt, sowie den Einsatz von neuen Technologien. 85 5.1.3. Standortagenturen und Beauftragte für Auslandsinvestitionen Deutsche Industrie- und Handelskammer in Japan Japanischer Name: 在日ドイツ商工会議所 Sanbancho KS Bldg., 5F, 2-4 Sanbancho, Chiyoda-ku, 102-0075 Tokyo Tel. +81-3-5276-8714 URL: http://www.japan.ahk.de/ (D) Auf einem fremden, fernen Markt mit unbekannten Spielregeln und begrenzten Sprachkenntnissen wie in Japan tätig zu werden, ist häufig mit hohem Aufwand, unkalkulierbaren Schwierigkeiten und besonderen Risiken verbunden. Erfahrene Partner und Berater, die sich in Japan auskennen, gut vernetzt sind, beide Sprachen sprechen und beide Mentalitäten verstehen, sind insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen unverzichtbar. Hier hilft die DIHKJ. Als in Japan anerkannte und respektierte Institution, mit ihrem qualifizierten Team und vor allem ihren unzähligen Kontakten und Verbindungen erspart sie Unternehmen bei Neustart, bei der Lösung von Problemen und in vielen anderen Situationen oft viel Zeit und Geld. Germany Trade & Invest Japanischer Name: ドイツ貿易・投資振興機関 Sanbancho KS Bldg., 5F, 2-4 Sanbancho, Chiyoda-ku, 102-0075 Tokyo Tel. +81-3-5275-2072 URL: http://www.japan.ahk.de/ (D) Germany Trade & Invest ist die Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland für Außenwirtschaft und Standortmarketing. Die Gesellschaft vermarktet den Wirtschafts- und Technologiestandort Deutschland im Ausland, informiert deutsche Unternehmen über Auslandsmärkte und begleitet ausländische Unternehmen bei der Ansiedlung in Deutschland. Deutsche Botschaft Tokyo Japanischer Name: ドイツ連邦共和国大使館 4-5-10 Minami-Azabu, Minato-ku, 106-0047 Tokyo Tel. +81-3-5791-7700 URL: http://www.japan.diplo.de/Vertretung/japan/de/Startseite.html (D) EUROPEAN BUSINESS COUNCIL IN JAPAN Japanischer Name: Sanbancho POULA Bldg. 2F, 6-7 Sanbancho, Chiyoda-ku, 102-0075 Tokyo Tel. URL: https://www.ebc-jp.com/ (E) 86 5.2 Sonstiges 5.2.1. Wichtige Messen im Zielland Japan Home & Building Show Zeitraum: 18. – 20.11.2015 Tokyo Big Sight (Tokyo) URL: http://www.jma.or.jp/jhbs/en/ (E) Japans größte Messe im Baubereich, Gebäudesektor und Inneneinrichtung. ECO HOUSE & ECO BUILDING EXPO Zeitraum: 02. – 04.03.2016 Tokyo Big Sight (Tokyo) URL: http://www.ecohouseexpo.jp/en/ (E) Japans größte Messe im Bereich Green Building und umweltfreundliche Häuser mit 76.000 Besuchern im Jahr 2013. 87 VI. Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Entwicklung des japanischen Bruttoinlandsproduktes 2004 bis 2014 Abb. 2: Importe und Exporte Japans 2008-2013 Abb. 3: Lieferländer Japans 2013 Abb. 4: Einfuhren aus Deutschland nach Art 2013 Abb. 5: Energiemix Japan 1965-2012 Abb. 6: Energieverbrauch nach Sektor 2011 Abb. 7: Elektrizitätsmix Japan 2012 Abb. 8: Entwicklung der Strompreise in Japan von 1995 bis 2013 Abb. 9: Mineralöl-Importe 2012 Abb. 10: Erdgas-Importe 2012 Abb. 11: Entwicklung der EE-Projektanträge in Japan von Juli 2012 bis Oktober 2014 Abb. 12: Entwicklung der installierten EE-Kapazitäten von April 2013 bis März 2015 Abb. 13 Durchschnittstemperaturen nach Orten im Jahr 2014 Abb. 14 Durchschnittsniederschlagsmenge nach Orten im Jahr 2014 Abb. 15 Erfüllung der Energieeffizienzrate nach Klimaregion Abb. 16 Entwicklung der Investitionen in den Bau (1989 – 2014) Abb. 17 Baubeginn Nichtwohnfläche nach Verwendung (2008 – 2014) Abb. 18 Zahl der abgeschlossenen Wohnungsbauten (1992 – 2014) Abb. 19 Wohnungsbaubeginne nach Bauart im Jahr 2014 Abb. 20 Anzahl Fertighäuser und deren Anzahl an Neubauten 2005 - 2013 Abb. 21 Wert von Renovierungen und ihr Anteil an den gesamten jährlichen Investitionen im Baugewerbe im Jahr 2008 2013 Abb. 22 Marktentwicklung für Glas- und Steinwolle 2010 – 2017 Abb. 23 Marktanteile für Glaswolle im Jahr 2013 Abb. 24 Marktanteile für Steinwolle im Jahr 2013 88 Abb. 25 Marktentwicklung für Polyurethanschaum (PUF) und Extruded Polystyrene Foam (XPS) 2010 - 2017 Abb. 26 Marktanteile für PUF im Jahr 2013 Abb. 27 Marktanteile für XPS im Jahr 2013 Abb. 28 Marktentwicklung für doppelt verglaste Fenster 2010 - 2017 Abb. 29 Marktanteile für doppelt verglaste Fenster im Jahr 2013 Abb. 30 Marktentwicklung für Fensterrahmen 2010 – 2017 Abb. 31 Marktanteile für Aluminiumfensterrahmen im Jahr 2013 Abb. 32 Marktanteile für Aluminium-Kunststoffrahmen im Jahr 2013 Abb. 33 Marktanteile für Kunststoffrahmen im Jahr 2013 Abb. 34 Marktentwicklung für Klimaanlagen 2008 - 2017 Abb. 35 Marktaufteilung nach Modellen für das Jahr 2013 Abb. 36 Marktanteile für Single Klimaanlagen im Jahr 2013 Abb. 37 Marktanteile für Multi Klimaanlagen im Jahr 2013 Abb. 38 Marktentwicklung für Lüftungssysteme 2010 – 2017 Abb. 39 Marktanteile bei Lüftungssystemen im Jahr 2013 Abb. 40 Marktentwicklung für Solaranlagen 2010 – 2017 Abb. 41 Marktanteile für herkömmliche Solaranlagen im Jahr 2013 Abb. 42 Marktanteile für Indachanlagen im Jahr 2013 Abb. 43 Marktentwicklung für Solarthermie 2010 – 2017 Abb. 44 Marktanteile für herkömmliche Solarthermie im Jahr 2013 Abb. 45 Marktanteile für Solar System im Jahr 2013 Abb. 46 Marktentwicklung für HEMS 2010 – 2017 Abb. 47 Marktanteile für HEMS im Jahr 2013 Abb. 48 Marktentwicklung für Gas-Heizkessel 2010 - 2017 Abb. 49 Marktanteile für Gas-Heizkessel im Jahr 2013 89 Abb. 50 Marktentwicklung für Öl-Heizkessel 2010 – 2017 Abb. 51 Marktanteile für Öl-Heizkessel im Jahr 2013 Abb. 52 Marktentwicklung für Elektrische Heizkessel 2010 – 2017 Abb. 53 Marktanteile für elektrische Heizkessel im Jahr 2013 Abb. 54 Marktanteile für EcoCute im Jahr 2013 Abb. 55 Marktentwicklung für Kraft-Wärme-Kopplung 2010 – 2017 Abb. 56 Marktanteile für Gas-KWK im Jahr 2013 Abb. 57 Brennstoffzellen-KWK im Jahr 2013 Abb. 58 Marktentwicklung für Brennstoffzellen 2010 – 2017 Abb. 59 Marktanteile für Öl-Heizkessel im Jahr 2013 Abb. 60 Beispiel für staatliche Richtlinien von 1999 bis 2013, Klimazone 4 Abb. 61 Entwicklung der Erfüllung der Energieeffizienzrate nach EESHB bei Nichtwohnbauten von 1999 – 2010 Abb. 62 Entwicklung der Erfüllung der Energieeffizienzrate nach EESHB bei Einfamilienhäusern von 1999 – 2010 Abb. 63 Das Japanese Industrial Standardization Comitee Logo VII. Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Übersicht über die Entwicklung der Einspeisetarife in Japan Tabelle 2: Das Energiespargesetz Tabelle 3: Revisionen des Energiespargesetzes Tabelle 4: Weitere gesetzliche Vorgaben in der Bauindustrie Tabelle 5: Produktkategorien des Top Runner Program Tabelle 6: Klimazonenaufteilung laut Energy Efficiency Standards for Housing and Buildings (2013) Tabelle 7: Die verschiedenen CASBEE-Kategorien Tabelle 8: Das Eco Point Programm im Jahr 2015 Tabelle 9: Weitere Subventionsprogramme 90 VIII. Quellenverzeichnis Agency for Natural Resources and Energy Energy White Book 2014, abgerufen am 13.04.2015 http://www.enecho.meti.go.jp/about/whitepaper/2014html/ (JP) Annual Energy Saving Announcement, abgerufen am 13.04.2015 http://setsuden.go.jp/info/ (JP) American Council for an Energy-Efficient Economy International Scorecard, abgerufen am 13.04.2015 http://www.aceee.org/portal/national-policy/international-scorecard (E) Bank of Japan Tankan Index Q1 2015, abgerufen am 13.04.2015 http://www.boj.or.jp/statistics/tk/gaiyo/2011/tka1503.pdf (JP) CIA The World Factbook, abgerufen am 13.04.2015 https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/rankorder/2186rank.html (E) e-Stat Building Statistics 2014, abgerufen am 13.04.2015 http://www.e-stat.go.jp/SG1/estat/GL38020103.do?_xlsDownload_&fileId=000007264292&releaseCount=1 (JP) European Business Council Taking Action - The EBC Report on the Japanese Business Environment 2014, abgerufen am 13.04.2015 https://www.ebc-jp.com/images/stories/2014_EBC_White_E.pdf (E) Fuji Keizai Construction Material Handbook 2014 (JP) The Federation of Electric Power Companies of Japan Electricity Consumption of Japan, abgerufen am 13.04.2015 http://www.fepc.or.jp/enterprise/jigyou/japan/index.html (JP) Germany Trade and Invest Wirtschaftsdaten Kompakt – Japan, abgerufen am 13.04.2015 http://www.gtai.de/GTAI/Content/DE/Trade/Fachdaten/PUB/2012/11/pub2012112680421111_159680_wirtschafts daten-kompakt---japan--november-2014.pdf (DE) Institute for Building Environment and Energy Conservation Introduction to CASBEE, abgerufen am 13.04.2015 http://www.ibec.or.jp/CASBEE/about_cas.htm (JP) Japan Ceramics Association The Ceramics Industry 2007, abgerufen am 13.04.2015 http://www.ceramic.or.jp/csj/gyoukai_doukou/gyoukai_doukou_07/souron_07.html (JP) 91 Japan External Trade Organisation Procurement, abgerufen am 13.04.2015 http://www.jetro.go.jp/en/database/procurement/procurement.html (E) Japan Federation of Construction Contractors Japan Construction Handbook 2014, abgerufen am 13.04.2015 http://www.nikkenren.com/publication/handbook.html (JP) Japanese Industrial Standards Comitee The JIS, abgerufen am 13.04.2015 http://www.jisc.go.jp/jis-act/ (JP) Japan Markt Juli/August Ausgabe Japan Meteorological Agency Weather Statistics, abgerufen am 13.04.2015 http://www.data.jma.go.jp/obd/stats/etrn/index.php (JP) JAPAN ATOMIC INDUSTRIAL FORUM, INC. 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