Wirbellose

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Friedrich Wilhelm Henkel, Wolfgang Schmidt
Taschenatlas
Wirbellose
für das Terrarium
180 Gliederfüßer und Schnecken im Porträt
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2 Vorwort
Das Nomenklatursystem der Tierwelt
unterscheidet deutlich wirbellose Tiere
von solchen mit einem Rückgrat, den
Wirbeltieren. Die Gruppe, deren Mitglieder kein Innenskelett besitzen, umfasst mehr als 96 % aller derzeit bekannten Spezies. Sie bilden ein schier
unüberschaubares Heer faszinierender,
geheimnisumwitterter und größtenteils bisher kaum erforschter Arten.
Obwohl Wirbellose schon seit geraumer Zeit in Terrarien gepflegt werden,
erfreut sich nur ein kleiner Teil schon
länger einer stetig wachsenden Beliebtheit. Völlig zu Recht, handelt es
sich doch um überaus interessante und
attraktive Terrarienpfleglinge, die eine
ungeheure Mannigfaltigkeit an Formen
aufweisen und deren Ansprüche oft
vergleichsweise leicht zu befriedigen
sind.
Unser Taschenatlas ist als handliches,
kompetentes Nachschlagewerk für Zuhause und unterwegs gedacht, mit
dem Sie Wirbellose in Zoofachgeschäften und auf Börsen leichter erkennen
und die Ansprüche der Tiere einschätzen können.
Wir möchten uns vor allem bei Herrn
Dr. Michael Meyer, Herne, und Peter
Klaas, Köln, für die kritische Durchsicht des Manuskripts bedanken.
Ebenso herzlicher Dank gebührt allen,
die durch Informationen, Literatur und
Bilder zum Gelingen dieses Buches
beigetragen haben. Besonders erwähnt
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seien die Firmen Insektenkönig, GroßUmstadt, Kerf, Unna, Tropenparadies,
Oberhausen, Dario Trautmann, Köln,
und Roland Zobel, Herne, sowie der
Reptilienzoo, Klagenfurt.
Friedrich-Wilhelm Henkel, Kamen
Wolfgang Schmidt, Soest.
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Inhalt
Erklärung der Piktogramme 3
Einteilung und Zuordnung der
Terrarientypen 4
Die Arten im Porträt 10
Stab- und Gespenstschrecken
Heuschrecken 38
Grillen 47
Gottesanbeterinnen 49
Käfer 66
Wanzen 94
Schaben 97
Schmetterlinge 103
Termiten und Ameisen 105
10
Vogelspinnen 107
Sonstige Spinnen 141
Skorpione 150
Sonstige Spinnentiere 167
Hundertfüßer 171
Tausend- oder Schnurfüßer 173
Schnecken 180
Krebstiere 183
Serviceseiten 190
Literatur 190
Adressen 190
Bildquellen 190
Register 191
Erklärung der Piktogramme
Temperatur
Temperaturspektrum in Grad Celsius des Behälterinneren im Tagesverlauf, leichte Nachtabsenkung ist meist förderlich
Beleuchtung
Nein: natürliche Beleuchtungsstärke eines normalen Zimmers
Ja: zusätzliche Lichtquelle
Aktivität
Nacht
Tag
Größe des Tieres
Gesamtlänge der Tiere, bei Schmetterlingen die Spannweite, bei Spinnen die Körperlänge in mm oder cm. Die Größe einzelner Exemplare
kann, oft geschlechtsbedingt, deutlich abweichen.
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4 Einteilung und Zuordnung
der Terrarientypen
Durch ihre unüberschaubare Artenfülle gestalten sich auch die Anforderungen an ihre Unterbringung der Wirbellosen höchst unterschiedlich. Die
einzelnen Spezies bewohnen nahezu
alle Lebensräume vom Meer bis zu den
Hochgebirgsregionen, und innerhalb
dieser Biotope können einzelne Arten
enorm an ein ganz bestimmtes Habitat
angepasst sein.
Wir beschränken uns daher in der folgenden Übersicht auf grundlegende
Terrarientypen und beschreiben nur
bei besonders häufig gepflegten Tiergruppen fallweise speziellere, aber immer noch relativ „allgemeine“ Behälter. Wirbellose, zum Teil auch ihre
verschiedenen Entwicklungsstadien,
stellen recht unterschiedliche Ansprüche an das Terrarium. Hier bleibt einem nichts anderes übrig, als in der
vielfältigen Spezialliteratur nach weiterführenden Informationen zu suchen. Indes sind viele Arten aber auch
überaus anpassungsfähig, mit nur geringen Ansprüchen an ihren Behälter.
Damit sich diese Tiere wohlfühlen und
fortpflanzen, müssen lediglich einige
Grundvoraussetzungen erfüllt sein.
Ausgeklammert haben wir grundsätzlich Details zur technischen Ausstattung der Behälter, weil jene artabhängig ist und den Rahmen eines
handlichen Terrarienatlas sprengen
würde. Unerlässliche Hinweise werden
natürlich im Einzelfall gegeben.
Interessanterweise benötigen viele Arten aufgrund ihrer zurückgezogenen
Lebensweise keine künstliche Beleuch-
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tung, sie begnügen sich mit der normalen Lichtstärke im Zimmer. Anderen
reicht eine gewöhnliche Leuchtstoffröhre, wieder andere benötigen unbedingt leistungsstarke Strahler.
Die Einrichtung des Behälters lässt
sich oft denkbar einfach halten. So
kann man beispielsweise die Rückund eine Seitenwand mit Korkplatten
oder Ähnlichem verkleiden, während
die zweite Seitenwand zwecks besserer
Kontrolle unverkleidet bleiben sollte.
Zumindest teilweise unterirdisch lebenden Arten graben sich ihre Wohnhöhlen selbst – dann muss das Substrat entsprechend hoch sein. Andere
nehmen vorhandene Einbauten und
Unterschlupfe an. Dann sind entsprechende bauliche Gestaltungen vorzunehmen oder man greift auf die Fertighöhlen aus dem Zoofachhandel
zurück.
Standard-Feuchtterrarium (Typ 1)
Viele unserer Pfleglinge sind anspruchslos und lassen sich in einem
so­genannten Standardterrarium pflegen. Volumen und Form richten sich
stark nach den Bedürfnissen der Spezies. So sind zahlreiche Wirbellose
oder deren Larven reine Bodenbewohner. Einige führen zum Teil eine
versteckte Lebensweise in oder unter
dem Bodengrund. Für sie sollte der Behälter eine möglichst große Grundfläche aufweisen, die Höhe kann eher
vernachlässigt werden. Bei anderen
Spezies muss man der Behälterhöhe
Rechnung tragen, weil sich diese Tiere
durch eine stark kletternde Lebensweise auszeichnen.
Da alle Arten aus Feuchtgebieten stammen, benötigen sie oft eine hohe rela-
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Einteilung und Zuordnung der Terrarientypen 5
tive Luftfeuchtigkeit. Sie sollten in
silikongeklebten Glasterrarien mit
nicht zu großen Lüftungsflächen untergebracht werden. Aber auch viele
andere Behältnisse, von umgebauten
Vorratsdosen bis zu Plastikterrarien
mit Gitterdeckel, können benutzt werden.
Als Bodengrund eignen sich alle fäulnisresistenten Substrate, die Wasser
aufnehmen und langsam wieder abgeben und so regulierend auf das Behälterklima wirken: krümeliger Torf, Kokossubstrate, Blumen-, Wald- oder
Gartenerde, die bei Bedarf mit Flussoder Spielsand oder Lehm gemischt
werden. Produkte mit Dünge- oder
Pflanzenschutzmitteln sollte man
grundsätzlich ausschließen. Eine unter
dem eigentlichen Bodengrund eingebrachte Drainageschicht aus grobem
Kies – besser aus Hydrokultur-Tonkügelchen – hilft, schädliche Staunässe
zu vermeiden. Die Oberfläche kann je
nach Tierart, ganz oder teilweise mit
einer Laubschicht, Steinplatten, Moospolstern und Ähnlichem abgedeckt
werden. Auch die übrige Einrichtung
gestaltet man artabhängig etwa aus
einer dekorativen Wurzel, dickeren Ästen, Steinaufbauten oder Korkröhren
sowie einer üppigen Bepflanzung.
brauchen eine möglichst große Grundfläche, stark kletternde Arten eine beträchtliche Höhe.
Da diese Tiere zumeist keine hohe relative Luftfeuchtigkeit, Staunässe oder
Stickluft vertragen, sollten in ihren
Terrarien für eine ausreichende Belüftung gesorgt sein. Robustere Spezies
lassen sich durchaus in mit einem
Drahtdeckel verschlossenen Aquarien
oder handelsüblichen Plastikterrarien
mit Gitterdeckel pflegen.
Als Bodengrund verwendet man Sand,
Lehm, ähnliche Substrate oder ein Gemisch daraus. Für grabende Spezies
erhält man so eine ausreichend feste
Schicht, die das Anlegen von Gängen
begünstigt. Darauf kann man Steinplatten oder Wurzelstücke verteilen.
Die Bepflanzung erfüllt oft nur dekorative Zwecke und kann daher nach ästhetischen Gesichtspunkten erfolgen,
zum Beispiel mit verschiedenen Ziergräsern, vor allem aber den zahlreichen, überaus attraktiven Sukkulenten-Arten. Reine Wüstenbewohner
erhalten am besten einen Bodengrund
aus grobem Sand mit eingestreuten
Steinen und darauf einige, gut gegen
Einsturz gesicherte Steinplatten. Abrunden lässt sich dies durch eine Wurzel und eingetopfte Sukkulenten.
Standard-Trockeninsektarium (Typ 2)
Standard-Terrarium für Stab-,
­Gespensterheuschrecken (Typ 3)
Dieser Terrarientyp eignet sich vor allem zur Pflege jener zahlreichen Wirbellosen oder deren Entwicklungsstadien, die aus den verschiedenen
Trockenklimaten stammen. Volumen
und die Form sollten den Ansprüchen
der Art angepasst sein. Für Bodenbewohner, die nur gelegentlich in höhere
Zonen des Behälters emporklettern,
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Für diese besonders beliebte Insektengruppe eignen sich die unterschiedlichsten Becken – von umgebauten
Vorratsdosen über große Kunststoffterrarien mit Gitterdeckel und Rahmenterrarien mit Gazewänden bis zu silikongeklebten Glasterrarien. Tiere aus
trockenen Lebensräumen sollten in
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6 Einteilung und Zuordnung der Terrarientypen
Gazebehältern, solche aus feuchten
eher in Glasterrarien gepflegt werden.
Alle Behältnisse müssen mindestens
eine ausreichend große Öffnung aufweisen, durch die die Futterpflanzen
problemlos ins Terrarium gestellt und
unbrauchbare Reste wieder entfernt
werden können. Da es sich hier meist
um Baum- oder Strauchbewohner handelt, sollte das Terrarium stets höher,
mindestens die vierfache Körperlänge,
als breit oder tief sein. Nur dann können sich die Tiere erfolgreich häuten,
denn dazu hängen sie sich kopfüber
ins Geäst und gleiten dann quasi aus
ihrer alten Hülle.
Die Ansprüche an die Einrichtung sind
eher gering. Eine etwa 5 cm hohe, stets
leicht feucht zu haltende Bodenschicht ist nur für jene Spezies erforderlich, bei denen das Weibchen seine
Eier im Bodengrund ablegt. Bei denen,
die ihre Eier wegschleudern oder auf
den Boden fallen lassen, reicht es, den
Terrarienboden mit Küchenpapier auszulegen, das gelegentlich an- oder
nachgefeuchtet werden muss. Als weitere Einrichtung genügt den Bewohnern ein laufend erneuertes Bündel
frischer Triebe ihrer Futterpflanzen in
einem enghalsigen, gegen Umkippen
gesicherten Wasserbehälter.
Standard-Terrarium für Gottesanbeterinnen (Typ 4)
Auch für diese interessante Insektengruppe lässt sich jedes Gefäß als Terrarium einsetzen, das ausreichend mit
Lüftungsflächen versehen ist. Unbedingt sollte man darauf achten, dass
das Dach immer mit Kunststoffgaze
oder etwas Ähnlichem bespannt wird,
an dem die Tiere einen festen Halt bei
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der Häutung finden. Metallgaze ist ungeeignet, da sich ihre Tarsen (Endklauen) darin verhaken und abreißen
könnten.
Als überaus wärmeliebende Insekten
benötigen Gottesanbeterinnen sehr
lichtintensive Beleuchtungskörper,
etwa Halogenstrahler mit einer Stärke
von 20–50 W, die man direkt über dem
Behälter anbringen kann. Als bloße
Lichtquellen eignen sich auch Neonröhren mit Tageslichtspektrum. Die
übrige Einrichtung richtet sich nach
der jeweiligen Art. Oft reichen mehrere Kletteräste und eine eher aufgelockerte Bepflanzung.
Standard-Terrarium für Rosenkäfer
und ähnliche Arten (Typ 5)
Diese wunderschönen, wahrhaft wie
Juwelen glänzenden Insekten haben
einen Lebenszyklus aus zwei völlig unterschiedlichen Phasen: Die unterirdisch lebenden Larven (Engerlinge)
ernähren sich von Wurzeln, verrottenden Pflanzen, Obst und/oder mürbem
Totholz, während die adulten Käfer
(Imagines) überwiegend überirdisch
leben und Pflanzenkost, austretendes
Baumharz, Blütennektar und Obst
fressen.
Die Unterbringung erfolgt je nach Herkunft der Tiere in möglichst großen
Standard-Feucht- oder -Trockenterrarien, die man mit einem Klappdeckel
und einer ausreichenden Belüftungsfläche ausstatten sollte. Wer darin ein
möglichst naturnahes Käferleben beobachten möchte, muss riesige Behälter wählen, in denen die Tiere die
Möglichkeit haben, blühende Pflanzen
im Flug zu umschwärmen. Den meisten Arten sollten man entweder natür-
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liches Licht oder eine hochwertige,
künstliche Beleuchtung zum Beispiel
durch T5-Leuchtstofflampen gönnen.
Allerdings ist unbedingt darauf zu achten, dass ihre Behälter nie direktem
Sonnenschein ausgesetzt sind. Sie
würden sich sonst schnell aufheizen
und die Käfer an Austrocknung sterben.
Die Einrichtung sollte aus einer etwa
10 bis 15 cm hohen, stets mäßig feucht
gehaltenen Bodenschicht bestehen, in
der die Käfer geeignete Eiablageplätze
finden. Bei zu wenig Tiefe kann die Eiablage ausbleiben. Geeignetes Bodensubstrat lässt sich in unseren Laubwäldern besorgen. Ideal wäre eine
Mischung aus Humus, sich zersetzenden Blättern und möglichst erst weißfaulendem Laubholz. Optimal ist vermodertes Buchenholz, gelegentlich
kommt selbst modernder Obstbaumschnitt bei den Käfern gut an. Frisch
der Natur entnommene Substrate können unerwünschte Parasiten und deren Eier enthalten. Daher sollte man
sie vor dem Einbringen ins Terrarium
stets etwa 24 Stunden lang in die Gefriertruhe stellen. Die übrige Einrichtung kann nach ästhetischen Gesichtspunkten ausgewählt werden, sie dient
den Käfern lediglich als Kletterhilfe.
Wer blühende Pflanzen im Terrarium
kultivieren kann, sollte dies unbedingt
tun.
Die Eier, spätestens aber die Larven
sollten regelmäßig dem Bodengrund
entnommen und in separaten Plastikboxen gepflegt werden: Jene füllt man
zu etwa ¾ mit dem gleichen Substrat,
das stets leicht feucht zu halten ist. Zur
besseren Luftzirkulation versieht man
die Dosen im Deckel mit mehreren Lö-
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chern. Achtung: Die Boxen dürfen auf
kein Fall zu klein sein – bei manchen
Arten benötigt man pro Larve etwa
1 Liter Substrat.
Aquarium (Typ 6)
Es soll hier auch kurz das Aquarium
als Lebensraum aufgeführt werden, da
einige zur Pflege geeignete Wirbellose
in der Aquarienliteratur gewöhnlich
nicht erwähnt werden wie etwa Wasserspinnen oder Wasserskorpione. Sie
werden hier mit wenigen Arten vorgestellt. Wasserspinnen haben sich oft
vollständig an das Leben im Wasser
angepasst und benötigen, wenn überhaupt, nur einen ganz kleinen Landteil. Aquarien bietet der Handel in den
unterschiedlichsten Materialien und
Maßen an. Sie sollten eine möglichst
große Grundfläche aufweisen, da die
Wasseroberfläche bevorzugter Lebensraum dieser Tiere ist.
Als Bodengrund verwendet man üblichen Aquarienkies, in den einige robuste Wasserpflanzen eingebracht werden. Verstecke lassen sich am ein­
fachsten aus Moorkienwurzeln bilden,
an denen sich die Tiere auch festhalten
können, beispielsweise zum Luftholen.
Wird ein kleiner Landteil benötigt,
reicht es, dafür eine leicht zu erkletternde Plastikwanne ins Aquarium zu
stellen. Sorgen Sie im Übrigen stets
dafür, dass das Aquarium mit einem
Gazedeckel ausbruchssicher verschlossen wird.
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Die Arten im Porträt
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Insekten
22–27 °C
nein
Achrioptera spinosissima
Stabschrecke
Verbreitung und Lebensraum: Diese interessante Stabschreckenart stammt aus Madagaskar. Es handelt sich um einen Waldbewohner,
den man besonders häufig in den Randzonen
antrifft.
Aussehen: Bei dieser farbenprächtigen Art
schimmern Kopf und vorderes Bruststück glänzend gelbbraun bis golden, mit undeutlichen
dunkleren Längsstreifen. Der Vorderkörper
sticht durch sein metallisches Smaragdgrün ins
Auge, das sich auch an den Oberschenkeln des
zweiten Beinpaares wiederfindet. Männchen
dieser Spezies bleiben deutlich kleiner als ihre
Partnerinnen.
Pflege und Zucht: Zur Pflege eignen sich hier
nur geräumige Behälter. Wichtig ist vor allem,
dass man das Bodensubstrat stets ein wenig
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Nacht
< 240 mm
feucht hält, damit die Eier nicht austrocknen.
Auch die relative Luftfeuchtigkeit sollte nicht
zu niedrig geraten: Daher werden die Futterpflanzen einmal täglich kurz überbraust. Die
Zucht bereitet in diesem Falle keine Probleme:
Die Weibchen schleudern ihre Eier ziellos durch
das Terrarium. Ihre Zeitigung beansprucht rund
6 Monate und erfolgt in verschlossenen Plastikdöschen auf feuchtem Substrat bei etwa 25 bis
27 °C. Nach einem weiteren halben Jahr sind die
Tiere dann ausgewachsen. Sie fressen bevorzugt
Eichenblätter, akzeptieren aber auch Brombeere
und Ähnliches. Nur die Larven brauchen in
ihrer ersten Lebensphase unbedingt zusätzlich
Guaven.
Ernährung: Pflanzliche Kost
Giftigkeit: Ungiftig
Terrarientyp: Standard-Terrarium für Stab- und
Gespensterheuschrecken
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Stab- und Gespenstschrecken
20–25 °C
nein
Acrophylla wuelfingi
Stabschrecke
Verbreitung und Lebensraum: Das Verbreitungsgebiet dieser Art bilden aride Landschaften Australiens, wo man die Insekten überwiegend auf
ihren Futterpflanzen antrifft.
Aussehen: Weibchen dieser Stabschrecken-Art
werden deutlich größer als die Männchen und
besitzen bräunlich grau marmorierte Körper,
während die kleinen Flügel schwärzliche Farbtöne aufweisen. Die Männchen hingegen können auch dunkle gräulich blaue Farbtöne aufweisen; schon als Nymphen lassen sie sich leicht
anhand eines weißen Aalstrichs identifizieren.
Pflege und Zucht: Haltung und Zucht dieser
Art bereiten keine Probleme. Man hält die Tiere
in geräumigen Behältern bei einer relativen
Luftfeuchtigkeit von 60 bis 80 %, vermeidet
dabei aber unbedingt Stickluft und Staunässe.
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Nacht
11
< 220 mm
Alle zwei Tage sollte die Einrichtung, im Wesentlichen die Futterpflanzen, gegen Abend kurz
übersprüht werden. Als Bodengrund eignen
sich fäulnisresistente, stets leicht feucht gehaltene Substrate, die verhindern, dass die Eier
austrocknen. Die Weibchen erweisen sich als
überaus produktiv und legen im Schnitt um die
500 Eier. Diese müssen auf feuchtem Substrat
etwa 6 Monate gezeigt werden. Als Nahrung
akzeptiert diese Spezies Blätter von Brombeere,
Himbeere, Eiche, Haselnuss und Buchen. Ihre
Fortpflanzung kann alternativ geschlechtlich
oder durch Jungefernzeugung (Parthenogenese)
erfolgen.
Ernährung: Pflanzliche Kost
Giftigkeit: Ungiftig
Terrarientyp: Standard-Terrarium für Stab- und
Gespensterheuschrecken
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Insekten
20–25 °C
nein
Aplopus cytherea
Stabschrecke
Verbreitung und Lebensraum: Diese Stabschreckenart bewohnt die Dominikanische
Republik. Es handelt sich um einen nachtaktiven
Bewohner tropischer Wälder.
Aussehen: Die Art besitzt ein eher unscheinbares Äußeres. Die Färbung kann aus grünen bis
braunen, meist leicht gemusterten Farbtönen
bestehen. Der Vorderkörper ist mit kleinen
Dornen besetzt, die bei den Männchen stärker
ausgebildet sind. Beide Geschlechter haben
Flügel, die besonders bei den Weibchen stark
verkümmert sind. Die Männchen bleiben insgesamt deutlich kleiner als die Weibchen.
Pflege und Zucht: Die Behälter für eine kleine
Gruppe sollten mindestens 50 cm hoch sein. Die
relative Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 60 bis
80 % liegen, daher reicht es völlig aus, die Fut-
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Nacht
< 120 mm
terpflanzen einmal am Tag, möglichst abends,
kurz zu überbrausen. Die Eier werden von den
Weibchen während der Nacht weggeschleudert
und werden auf leicht feuchtem Substrat, zum
Beispiel Vermiculite, bei 25 °C etwa 4 Monate
lang gezeitigt, ehe die Nymphen schlüpfen. Bei
dieser Art fangen die Männchen sofort sobald
sie gestört werden zu laufen an, was den Austausch der Futterpflanzen erheblich erschwert.
Die Stabschrecken verzehren anstandslos die
üblichen Futterpflanzen wie Brombeer-, Himbeer-, weitere Rosengewächs-, Eichen-, Haselnuss- und Buchenblätter.
Ernährung: Pflanzliche Kost
Giftigkeit: Die Art verfügt über Verteidigungssekrete, die Vergiftungen und/oder Allergien
hervorrufen können. Jeder muss daher für sich
überprüfen, ob er auf diese Sekrete allergisch
reagiert.
Terrarientyp: Standard-Terrarium für Stab- und
Gespensterheuschrecken
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Stab- und Gespenstschrecken
20–25 °C
nein
Aretaon asperrimus
Gespenstschrecke
Verbreitung und Lebensraum: Diese Spezies
stammt aus den Regenwäldern Borneos, wo
man die dämmerungs- und nachtaktiven Insekten auf niedrigen Bäumen und Büschen antrifft.
Aussehen: Die attraktiven Tiere wirken – wie
ihr deutscher Name schon vermuten lässt –
überaus bizarr. Der Körper ist bei beiden Geschlechtern mit kleinen spitzen Dornen übersät;
zusätzlich tragen die Insekten auf dem Rücken
vier markante größere Stacheln. Ihre Färbung
gestaltet sich variabel – in aller Regel finden sich
verschiedene Brauntöne, die vage Muster bilden,
selten helle oder grünliche Farbnuancen. Männchen bleiben deutlich kleiner und tragen auf
dem Rücken helle gelbliche Streifen. Weibchen
erkennt man leicht an ihrem schnabelförmigen
Legeapparat.
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Nacht
13
< 90 mm
Pflege und Zucht: Haltung und Zucht dieser
Gespenstschreckenart können als relativ unproblematisch gelten. Zur Unterbringung eignen
sich vor allem silikongeklebte Glasterrarien mit
einer Mindesthöhe von circa 40 cm. Wichtig ist
eine hohe relative Luftfeuchtigkeit, weshalb
man die Futterpflanzen zweimal am Tag kurz
ansprühen sollte. Die Weibchen legen ihre Eier
einzeln im Bodengrund ab, welcher daher aus
einem fäulnisresistenten, stets leicht feuchten
Substrat bestehen muss, das eine Höhe von
etwa 5 cm aufweist. Als Nahrung dient dieser
Spezies in erster Linie das Laub von Rosengewächsen wie Brombeere.
Ernährung: Pflanzliche Kost
Giftigkeit: Ungiftig
Terrarientyp: Standard-Terrarium für Stab- und
Gespensterheuschrecken
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14
Insekten
24–28 °C
nein
Carausius sechellensis
Stabschrecke
Verbreitung und Lebensraum: Das Verbreitungsgebiet dieser kleinen Art bilden die immerfeuchten Wälder der Seychellen, wo die nachtaktiven
Stabschrecken auf niedrigen Bäumen und
Büschen leben.
Aussehen: Die Spezies zeigt eine variable Grundfärbung, die meist aus einem dunklen Grünton
besteht, zu dem sich selten ein gedecktes Grauoder Gelbbraun gesellt. Ihr schlanker, langgestreckter Körper ist an den Seiten zum Teil mit
kleinen, paarigen Dornen besetzt. Männchen
sind deutlich schlanker, bleiben aber nur geringfügig kleiner als ihrer Partnerinnen.
Pflege und Zucht: Diese Stabschrecken benötigen unbedingt ein hohes Glasterrarium mit
relativ großen Lüftungsflächen, denn zu ihrem
Wohlergehen sind sie auf eine gleichbleibend
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Nacht
< 90 mm
hohe relative Luftfeuchtigkeit von etwa 80 %
angewiesen; auf Staunässe und Stickluft reagieren die Tiere jedoch empfindlich. Diese Bedingungen lassen sich unter anderem dadurch
erreichen, dass man die Futterpflanzen zweimal
täglich kurz ansprüht. Der Bodengrund aus
fäulnisresistenten Substraten sollte stets leicht
feucht gehalten werden, damit die Eier nicht
austrocknen. Die Jungen schlüpfen bei Temperaturen von 25 °C nach einer Zeitigungsdauer von
etwa 4 bis 6 Monaten. Als Nahrung akzeptieren
diese Insekten vor allem das Laub von Brombeere, anderen Rosengewächsen, Weißdorn,
Eiche und Buche.
Ernährung: Pflanzliche Kost
Giftigkeit: Ungiftig
Terrarientyp: Standard-Terrarium für Stab- und
Gespensterheuschrecken
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