018 Geschichte 1926

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1926 - 1950
1926
1926. - Erste Fernsehvorführung. Die Erfindung des
Fernsehen kann nicht einer einzigen Person zugeschrieben
werden. John Logie Baird jedoch trägt in hohem Maße
dazu bei, war er doch der erste, dem es gelang, ein Bildein flackerfreies Schwarzweißfoto, das nur wenige Meter
vom Reproduktionsapparat entfernt lag - wiederzugeben.
Im Jahre 1926 tat er dasselbe erstmals mit bewegten
Bildern.
Besonders die Bergarbeiter
Gehaltseinbußen hinnehmen.
müssen
noch
1926
12. Mai. Der Norweger Roald
Amundsen und der Italiener Umberto Nobile
erreichen mit dem Luftschiff „Norge“ den
Nordpol.
1926 1. Januar. - In Deutschland gibt es über 1926 17. Mai. - In Deutschland wird der
zwei Millionen Arbeitslose.
Sozialdemokrat Wilhelm Marx Reichskanzler.
1926 31. Januar. - Mussolini erhält die
Befugnis, durch Dekrete zu regieren. Er ist
Außen-, Kriegs-, Marine- und Luftfahrtminister.
1926 31. Januar. - Die Evakuierung der
alliierten Truppen an der Ruhr ist beendet.
1926 13. März. - Der Völkerbund weigert
sich Deutschland als ständiges Mitglied
aufzunehmen.
1926 16. März. - In Massachusetts startet der
Physiker Robert Goddard die erste Rakete, die
mit flüssigem Treibstoff angetrieben wird.
1926 4. Juli. - Beim ersten Nationalkongress
in Weimar grüßt Hitler zuerst mit dem
„Hitlergruß“. Er ist gegen eine Enteignung der
Adligen, denn er erhält monatlich 1 500 Mark
von der Herzogin von Sachsen-Anhalt.
1926 16. Juli. - In Luxemburg gibt es eine
neue Regierung. Joseph Bech wird zum
Staatsminister ernannt. Am 22. Juni hatte Pierre
Prüm die Demission seiner 15 Monate alten
Regierung eingereicht. Die 3 Generaldirektoren
um Joseph Bech sind Norbert Dumont, Albert
Clemang und Pierre Dupong.
1926
23. August. Die belgische
1926 1. April. - Kanzler Gustav Stresemann Eisenbahngesellschaft wird gegründet.
erklärt, dass Deutschland wieder eine
Großmacht werden wird.
1926 8. September. - Deutschland wird in
den Völkerbund aufgenommen.
1926 1. April. Der Industrielle August
Thyssen stirbt im Alter von 84 Jahren. Er hatte 1926 30. September. Gründung des
gegen die Besetzung der Ruhr gekämpft und europäischen Stahlkartells.
hatte während der letzten drei Jahre die Partei
Hitlers unterstützt.
1926 7. Oktober. - Der Faschismus wird das
Regime Italiens.
1926
Mai. Im amerikanischen Detroit
reduzierte Henry Ford die Arbeitszeit in der Ford 1926 1. November. - Josef Goebbels wird
Motor Company von sechs auf fünf Tage und Chef der NSDAP für den Distrikt von Berlin.
den Arbeitstag von neun auf acht Stunden. Er tat
dies nicht aus Pietät, sondern um seinen
1927
Produktivität zu erhöhen. Diese erreichte durch
den zusätzlichen Ruhetag neue Rekordhöhen 1927 2. Januar. - In Frankreich gewinnt die Linke
(siehe auch 1908).
den nach dem Krieg verlorenen Boden wieder.
1926 12. Mai. - Ein Generalstreik in England 1927 31. Januar. - Die alliierte Militärkontrolle in
endet mit einer Niederlage für die Arbeiter. Deutschland wird beendet.
1926 - 1950
Hindenburgdamm, der die Insel Sylt mit dem
1927 5. Februar. Die Konferenz der alliierten Festland verbindet, wird eröffnet. Er dient
Gesandten in Paris erlaubt Deutschland, seine Süd- ausschließlich dem Eisenbahnverkehr.
und Ostgrenzen zu festigen, unter der Bedingung,
dass es tatsächlich abrüstet.
1927
15. Juli. Österreich leidet unter
Auseinandersetzungen zwischen Nazis, die den
1927 4. März. - Das erste Überseekabel zwischen Anschluss an Deutschland wollen, den Sozialisten
Deutschland und den USA wird in Betrieb und der nach dem Krieg armen Bevölkerung. Die
Unruhen engen mit dem Brand des Justizpalastes in
genommen.
Wien.
1927 8. April. - Der Reichstag nimmt das neue
Arbeitsnotgesetz
an.
Formal
wird
der 1927 19. August. - Die russisch-orthodoxe
Achtstundentag
bestätigt,
die
erlaubte Kirche
erkennt
die
Rechtmäßigkeit
des
Höchstgrenze jedoch auf zehn Stunden festgelegt.
Sowjetstaates an.
1927 13. Mai. - An der Berliner Börse kommt es zu 1927 11. November. In Italien wird das
einem „Schwarzen Freitag“. Die Börsenkurse sinken parlamentarische System abgeschafft.
um bis zu 80 Prozent.
1927 21. Mai. Dem amerikanischen Piloten
Charles Lindbergh gelingt im Alleingang die
Überquerung des Atlantiks mit seiner einmotorigen
„Spirit of Saint Louis“. Der Flug dauerte insgesamt 23
Stunden und 29 Minuten. Zurückgelegte Strecke:
5809 Kilometer.
1927
1. Juni. -
Der 11,2 Kilometer lange
1927 15. November. - Joseph Stalin gelingt es,
den Einfluss der Opposition in der UdSSR zu
verhindern. Trotzki und Sinowiew werden aus der
Partei ausgeschlossen.
1927 3. Dezember. - Gründung der sozialistischen
Genossenschaftsdruckerei in Esch/Alzette, in der
fortan das „Escher Tageblatt“ gedruckt wird.
1928
1928 Januar. - Gründung der APPEL (Association
des patrons électriciens du Grand-Duché de
Luxembourg). Bei der Feier des 75. Jubiläums im
Monat November 2003 gehören ihr 240 Betrieb mit
3.700 Angestellten an.
beschlagnahmte Eigentum zurück zu geben.
1928 1. Januar. - Im englischen Protektorat Sierra
Leone erhalten 215 000 Sklaven die Freiheit und
ihre Bürgerrechte wieder.
1928 22. März. In Russland revoltieren die
Bauern
gegen
Engpässe
in
der
Lebensmittelversorgung.
1928
4. Januar. Gründung der Cegedel
(Compagnie
Grand-Ducale
d'Electricité
du
Luxemburg).
Ein
Gesetz
über
die
Landeselektrifizierung wird geschaffen. Die Cegedel
wird General-Konzessionär. Vor 1928 waren die
meisten Städte und etwa 100 Ortschaften von der
Eisenindustrie sowie durch thermische oder
hydraulische Werke mit Strom versorgt worden.
1928 25. März. - Papst Pius XI. verurteilt die
extremistische Bewegung der „Action française“.
Deren Mitglieder werden von den Sakramenten
ausgeschlossen.
Dies
wiederum
entzweit
Gemeinschaften und sogar Familien.
1928
4. Januar. Wiener Nationalsozialisten
fordern ein Auftrittsverbot für die Tänzerin Josephine
Baker.
1928 18. Juli. - Zwischen Pau und Saragossa wird
die erste Bahnstrecke über die Pyrenäen von
Frankreich nach Spanien in Betrieb genommen.
1928 20. Februar. Der amerikanische Senat
beschließt Deutschland das während des Krieges
1928 5. März. - Tod des Emile Mayrisch durch
einen Autounfall auf der Straße Luxemburg-Paris, 8
Kilometer hinter Chhalons-sur-Marne.
Die Action française war zunächst republikanisch, populistisch,
nationalistisch und antisemitisch orientiert, unter dem Einfluss der
Gedanken von Maurras (Integraler Nationalismus) wandelte sie
sich am Vorabend des Ersten Weltkriegs in eine monarchistische
und antirepublikanische Organisation, die außerdem militant
katholisch und daher Nährboden des Integralismus und
deutschfeindlich war, sie bekämpfte Parlamentarismus und
Demokratie. Ihr Ziel war die Wiedereinführung einer absoluten
Erbmonarchie, tatsächlich aber kam sie dem Faschismus immer
näher. Die politische Weltanschauung wurde bereits 1914 von
Papst Pius X. als nicht mit der katholischen Religion vereinbar
beurteilt, obwohl Maurras den Papst wegen seiner Zurückweisung
des Laizismus als „Retter Frankreichs“ gerühmt hatte. Wegen des
Krieges unterblieb die Veröffentlichung dieser päpstlichen
Lehrverurteilung, die Papst Pius XI. dann im Dezember 1926
bekanntgab. Zuvor hatte sich ein Dialog mit den Führern der
Action française als unmöglich erwiesen. Gegen die päpstliche
Verurteilung rebellierten Teile der Organisation, für die eine
1926 - 1950
politische Deutung des Papsttums (vgl. Ultramontanismus; nicht
gemeint ist aber der konkrete Amtsgehorsam) unverzichtbarer Teil
ihrer Ideologie war.
Im Ersten Weltkrieg entwickelte die Action française
Expansionsgelüste über den Rhein bzw. einige rechtsrheinische
Brückenköpfe hinaus. Die Vorstellungen der Action française über
die Zukunft Deutschlands waren am Vorbild des Westfälischen
Frieden orientiert, also auf die Zerstörung der deutschen Einheit
ausgerichtet. Während des Krieges nahm sie eine
gouvernementale Haltung ein und stellte sich hinter die
Regierung; sogar der Ministerpräsident und einstige Dreyfusard
Georges Clemenceau konnte auf ihre Unterstützung zählen. Die
Action française verfolgte während des im Kriege herrschenden
Burgfriedens die gemeinsame Politik am Entschiedensten und
Unerbittlichsten. Ihr Anteil an der Kriegspropaganda war deshalb
beträchtlich. Die Action française versuchte alle nationalistischen,
antisemitischen und Royalistischen Kräfte zu vereinen, kam
jedoch nie über das Stadium eines Bindegliedes zwischen
Honoratiorenverein und Massenorganisation hinaus.
und in Frankreich, dann in anderen europäischen Ländern,
darunter Deutschland und Großbritannien. 1890 waren mehr als
1200 Tudor-Batterien auf der ganzen Welt im Einsatz. Zeitweilig
arbeiteten 25.000 Menschen in Tudor-Fabriken.
1928 starb Henri Tudor an den Folgen einer Bleivergiftung, die er
sich bei seinen Forschungsarbeiten zugezogen hatte. 1987 wurde
nach Henri Tudor ein öffentliches Forschungszentrum in
Luxemburg benannt.
1928 25. Juni. - In den USA werden zwei Millionen
Arbeitslose gezählt.
1928 2. Juli. - In Großbritannien erhalten Frauen
ab 21 Jahren durch den „Equal Franchise Act“ das
gleiche Wahlrecht wie Männer. Seit 1918 durften
bereits Frauen ab 30 Jahren wählen.
1928 16. August. In der UdSSR wird der
1928 30. März. In Italien müssen alle nicht Militärdienst obligatorisch.
faschistischen Bewegungen, einschließlich der
katholischen Pfadfinder, innerhalb von 30 Tagen 1928 31. August. - 15 Staaten unterzeichnen in
aufgelöst werden.
Paris den Briand-Kellogg-Pakt, der offiziell den Krieg
ächtet. Aristide Briand und Frank B. Kellogg sind die
1928 12. April. In Mailand werden bei einem
beiden Außenminister von Frankreich und den USA.
Bombenattentat gegen den König 16 Tote und 40
Deutschland gehört nicht zu den unterzeichnenden
Verwundete gezählt.
Staaten. Russland tritt am 6. September bei.
1928
13. Abrël. Die Flugpioniere Günther von
Hünefeld, Hermann Köhl und James Fitzmaurice landen
mit ihrer Junkers W 33, nach 36-stündigem Flug in
Kanada. Sie haben als erste den Atlantik von Ost (Irland)
nach West (Neufundland) überquert.
1928 31. Mai. - Tod von Henri Tudor, dem Erfinder
der Tudor-Batterien, in Rosport. Im Jahre 1886 hatte
ihn der Echternacher Gemeinderat mit der Anlage
einer elektrischen Beleuchtung
der Stadt mittels Tudor-Akkumulatoren beauftragt.
Henri Owen Tudor (geb. am 30. September 1859 auf dem
Diesburgerhof
bei Ferschweiler)
war ein luxemburgischer
Ingenieur und Erfinder des ersten brauchbaren Bleiakkumulators.
Er war der Sohn des Engländers John Thomas Tudor und der
Luxemburgerin Marie Loser. Schon während seiner Studienzeit
interessierte er sich für Elektrotechnik insbesondere im
Zusammenhang mit elektrischem Licht und Stromerzeugung und
forschte daher auf dem Gebiet der elektrischen Akkumulatoren. .
Tudor soll in Kontakt zu Thomas Edisongestanden haben, dem
Erfinder der Glühbirne: Diese Erfindung hat ihn dazu angeregt,
einen Akkumulator zu verwenden, um die elektrische Energie
während der Stunden mit schwachem Verbrauch zu speichern, um
sie dann während der Spitzenstunden zu verteilen. 1882, noch als
Student, gelang es ihm, eine Gleichstromanlage zu errichten. Die
von ihm entwickelten Akkumulatoren, die von einem Dynamo
gespeist wurden, der mittels der Wassermühle Rosport betrieben
wurde, liefen 16 Jahre ohne Pause. Das Schloss der Tudors war
dann auch eines der ersten Gebäude in Europa, dem rund um die
Uhr elektrisches Licht zur Verfügung stand. 1886 ließ Tudor seine
Erfindung in Luxemburg und 1887 in Frankreich patentieren.
1884 entwickelte Henri Tudor den "energy-car" (Energie-Wagen),
eine mobile Kraftstation für die Landwirtschaft (zum Dreschen,
Sägen und Beleuchten), die von einem Akkumulator gespeist
wurde. 1886 errichtete er eine zentrale Einrichtung in Echternach,
um die gesamte Stadt mit elektrischem Licht zu versorgen. In
Rosport baute er, zusammen mit seinem Cousin Niklaus
Schalkenbach, eine Fabrik, um die Akkumulatoren produzieren zu
können.
Obwohl er zeitweilig 30 Arbeiter beschäftigte, kam die Produktion
schon bald nicht mehr nach; die Kosten (Importzölle für Blei,
Exportzölle für die fertigen Anlagen) haben seine Geschäfte sehr
erschwert. Daher eröffnete er Tudor-Fabriken in Belgien (Florival)
Die unterzeichnenden Staaten verzichteten darauf, den Krieg zum
Werkzeug ihrer Politik zu machen. Sie erklärten, in Zukunft
Streitigkeiten friedlich zu lösen. Insbesondere der aus nationalen
Interessen geführte Angriffkrieg wurde für völkerrechtwidrig erklärt.
Davon ausgenommen blieb das Recht auf Selbstverteidungung
und die Teilnahme an Sanktionen des Völkerbundes. Da der
Vertrag außerhalb des institutionalisierten Völkerbundes
verhandelt und abgeschlossen wurde, behielt er seine Gültigkeit
über das Ende des Völkerbundes hinaus. Der Vertrag enthält
keine Kündigungsklausel und ist somit auf unbeschränkte Dauer
gültig.
Die elf Erstunterzeichner waren die Vereinigten Staatenvon
Amerika, Australien, Kanada, die Tschecholowakei, das Deutsche
Reich, Großbritannien, Indien, der Freistaat Irland, Italien,
Neuseeland und die Südafrikanische Union.Vier weitere Staaten
unterzeichneten den Vertrag noch vor der Proklamation: Polen,
Belgien und Frankreich im März 1929 und Japan im April; am 24.
Juli 1929 trat er in Kraft. Bis Ende 1929 ratifizierten den Pakt noch
40 weitere Staaten, letztlich wurde er von insgesamt 62 Nationen
unterzeichnet. Eine Initiative des sowjetischen Außenministers
Litwinow führte zum vorfristigen Inkraftsetzen des Vertrages in
Osteuropa durch das sogenannte Litwinow-Protokoll vom 9.
Februar 1929.
1928 7. Oktober. Die Deutsche Reichsbahn
schafft die 4. Klasse ab, die nur über Stehplätze
verfügte.
1928 22. Oktober. Mit Unterstützung des
Vatikans und der spanischen Konservativen wird in
Madrid das OPUS DEI gegründet, das seinen
Mitgliedern helfen will ein Leben nach dem
Evangelium mitten in der Welt zu führen.
Opus Dei steht für die abgekürzte Bezeichnung "Societas
sacordotalis Sanctae Crucis et Opus Dei", der Gründer Josemaria
Escrivá stammt aus Spanien. Er suchte nach Möglichkeiten,
Studenten und Angestellten den christlichen Glauben näher
zubringen. Intellektuelle waren nicht seine einzige, aber die
chronologisch erste Zielgruppe.- Gegründet wurde das „Werk“ im
Jahr 1928, als Escrivá in Madrid Besinnungstage abhielt. Seinen
Namen erhielt es erst in den 1930er Jahren. Seit 1930 steht es
Frauen offen, wobei allerdings nach Geschlechtern getrennt wird.
1926 - 1950
Frauen gehören dem Wahlkongress, der den Prälaten wählt, nicht
an, dürfen aber vorgängig eine Wahlempfehlung abgeben. Die
Einrichtungen und Tätigkeiten der Frauen werden im Opus Dei
„Verwaltung“ (lat. administratio) genannt.
1929
1929 6. Januar. Das Königreich der Serben,
Kroaten und Slowenen wird in Königreich
Jugoslawien umbenannt und König Alexander I.
errichtet eine Königsdiktatur, indem er die
Verfassung außer Kraft setzt und das Parlament
auflöst.
Türkei ausgewiesen. Er bittet Frankreich und
Deutschland um politisches Asyl, das ihm von beiden
Ländern verweigert wird.
1929 5. April. - Der Reichstag ratifiziert das Genfer
Protokoll von 1925, mit dem der Einsatz von Giftgas
und bakteriologischen Kampfmitteln geächtet wird.
1929 11. Januar. Die Arbeiter der UdSSR
erhalten den 7-Stunden-Tag.
1929 29. Januar. Leo Trotzki wird aus der
Sowjetunion ausgewiesen und kommt in Istanbul an.
Die
Ausweisung
ist
das
Resultat
eines
Machtkampfes, den er seit Lenins Tod mit Stalin
austrug. Aufgeben will er jedoch nicht.
Das
französische
Flugzeugmutterschiff Commandant Teste 1942.
1929 12. April. - In Frankreich läuft erstmals ein
Flugzeugträger, der „Commandant Teste“, vom
1929 31. Januar. - In Deutschland erscheint der Stapel.
Roman „Im Westen nicht Neues“ von Erich Maria Die „Commandant Teste“ war ein Flugzeugmutterschiff der
Remarque. Remarque war im Krieg mehrmals französischen Marine vor und im Zweiten Weltkrieg. Sie
verwundet worden. (siehe auch 11.Dez.1930)
war nach dem Pionier der französischen Marineflieger Paul
1929 11. Januar. - In Rom werden die LateranVerträge zwischen dem Vatikan und dem
Italienischen Staat unterzeichnet. Damit ist der Papst
Oberhaupt eines Staats von 44 Hektar. Das Geld des
Vatikanstaates hat Kurs in ganz Italien. Der
Katholizismus wird als einzige Religion anerkannt.
Der katholische Religionsunterricht ist in den Volksund Sekundarschulen obligatorisch. Die zivilen
Bestimmungen des kanonischen Rechts werden vom
italienischen Staat anerkannt, besonders das Verbot
der Ehescheidung.
Die
Lateranverträge
vom
11.
Februar
1929,
abgeschlossen zwischen dem Heiligen Suhl (vertreten
durch Kardinalstaatssekretär Pietro Gasparri) und dem
damaligen Königreich Italien (vertreten durch den
faschistischen Ministerpräsidenten Benito Mussolini),
klärten endgültig die so genannte Römische Frage den
Status der Vatikanstadt nach der Auflösung des 1870. Im
Wesentlichen erkennt der Papst in den Lateranverträgen
die Stadt Rom als Sitz der italienischen Regierung an,
während der italienische Staat die politische und territoriale
Souveränität des Vatikans garantiert. Der Name der
Verträge leitet sich vom Ort der Unterzeichnung, dem
Lateranpalast, ab. - Ein am 18. Februar unterzeichnetes
weiteres Konkordat revidierte 1984 einen Teil der
Lateranverträge: Es legte u.a. den religiösen Pluralismus
und die Neuordnung staatlicher Leistungen an Priester und
kirchliche Einrichtungen fest.
1929 15. Februar. Millionen Arbeitslose.
1929
18. Februar. -
Teste benannt, der als erster Franzose am 20. Oktober
1920 auf einem Schiffsdeck landete.
1929 17. Mai. - Bei Straßenschlachten zwischen
kommunistischen Demonstranten und der Polizei
kommen in Berlin 15 Menschen um.
1929 7. Juni. - In Paris unterzeichnen die Alliierten
den Young-Plan, der nach dem amerikanischen
Bankier Young benannt ist. Es handelt sich dabei um
einen Kompromiss, der die Zahlungen deutscher
Kriegsschäden verringert. Auch die Kontrollen
werden abgeschafft. Bei genauer Berechnung aber
müsste Deutschland noch bis 1988 Kriegsschulden
zahlen.
1929 14. Juni. Der Vatikan unterzeichnet ein
Abkommen mit Preußen.
1929 4. September. Das Luftschiff „Graf
Zeppelin“ kehrt von seiner Fahrt um die Welt in 20
Tagen nach Friedrichshafen zurück.
1929 2. September. Hauptstadt Luxemburg.
Erste Braderie in der
1929
5. September. Der französische
Außenminister Aristide Briand schlägt auf der
Völkerbundversammlung in Genf die Schaffung der
In Deutschland gibt es 3,2 „Vereinten Staaten von Europa“ vor.
1929 22. September. - In der UdSSR erhält die
Leo Trotzki wird aus der Arbeiterschaft zwei freie Wochentage.
1926 - 1950
der Wirtschaft nach den raschen Nachkriegsanstieg.
1929
30. September. Erster Flug einer Der Sturz brachte die gesamte Weltwirtschaft in
raketengetriebenen Maschine in Deutschland. Sie Wanken und weltweit stehen viele vor dem
finanziellen Ruin.
wurde von Fritz von Opel entworfen.
1929 3. Oktober. - Während einer Staatskrise lässt 1929 8. Dezember. - In Bayern kann die NSDAP
König Alexander I. das Königreich der Serben, einen großen Wahlsieg verzeichnen.
Kroaten
und
Slowenien
in
Jugoslawien
umbenennen.
1929 31. Dezember. - Papst Pius XI. gibt seine
Enzyklika „Divini Illias Magistri“ über die christliche
1929 24. Oktober. - „Schwarzer Donnerstag“: Erziehung heraus.
New Yorker Börsensturz. Gründe: Verlangsamung
1930
1930 5. Januar. - In der UdSSR führt Stalin die
Kolchosen ein, d.h. Das gesamte Land wird zum
Volkseigentum erklärt. Millionen kleiner Bauernhöfe
sollen zu großen, staatseigenen Gütern zusammen
geschlossen werden. Die Bauern arbeiten gegen
Entlohnung und Stalin droht mit der Wegnahme des
Landes, falls sie die Zusammenarbeit verweigern.
Jede Familie hat Recht auf ein Haus mit einem
Garten, einem Schweinestall und einem Hühnerhof.
Ein Ehepaar darf nur eine Kuh behalten. Mit diesen
Maßnahmen hofft Stalin, bald die landwirtschaftliche
Produktion zu verdoppeln und dadurch den Einfluss
und die Macht der Partei zu stärken.
als Maßnahme gegen das Wettrüsten verstanden
werden.
1930 26. Juni. In Moskau hält Stalin eine
10stündige Rede vor dem XVI. Kongress der
Kommunistischen Partei, deren alleiniger Chef er
nach dem Ausschluss sämtlicher Rivalen ist. In
seiner Ansprache rechtfertigt er die von ihm
betriebenen Säuberungen und unterstreicht die
Wichtigkeit der Partei.
1930
30. Juni. In Frankreich sind die
Sozialversicherungen Pflicht.
1930
8. Juli. Die Zugspitzbahn zwischen
1930 20. Januar. Die Schlussakte der Zeiten Garmisch-Partenkirchen und der Zugspitze nimmt
Haager Konferenz regelt finanzielle Fragen, die sich ihren Betrieb auf der Gesamtstrecke auf.
für das Deutsche Reich aus dem verlorenen Ersten
Weltkrieg ergeben.
1930 14. September. In Deutschland ist die
NSDAP große Wahlsiegerin. Im Reichstag erobert
1930 8. Februar. - Papst Pius protestiert gegen die sie 107 Sitze. Vor den Wahlen hatte sie deren 12.
Christenverfolgungen in der Sowjetunion.
Damit liegt sie an der Spitze der extremistischen
Parteien. Hinter der SPD wird sie zweitstärkste
1930
6. März. In den USA bietet ein Fraktion.
Lebensmittelhändler weltweit zum ersten Mal
Tiefkühlkost an.
1930
6. Oktober. Reichskanzler Brüning
empfängt Adolf Hitler. Am 13. Oktober sorgen die
1930 12. März. - Mahatma Gandhi beginnt mit Nazi-Abgeordneten für einen Skandal im Reichstag:
einem
Protestmarsch
gegen
das
britische Sie erscheinen in Uniform mit Hakenkreuz.
Salzmonopol (Salzmarsch) den Freiheitskampf für
Indien.
1930 11. Dezember. Sechs Tage nach der
deutschen Erstaufführung in Berlin wird Lewis
1930 22. April. In London stimmen die USA, Milestones Antikriegsfilm „Im Westen nichts Neues“
Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan der von der Filmoberprüfstelle des Deutschen Reiches
Abrüstung ihrer Schiffsflotten zu. Dieser Vertrag kann verboten. (siehe auch 31. Jan. 1929)
1931
1931 15. Januar. - In Deutschland gibt es 4 765
000 Arbeitslose. Am 24. Februar sind es deren 4 1931 1. Mai. - In Madrid manifestieren Tausende
991 000. Manche Firmen gehen zur Kurzarbeit über. für den Sozialismus. Dabei entlädt sich der Ärger
gegen Kirche und Adel.
1931 19. April. - In den USA zählt man sieben
Millionen Arbeitslose.
1926 - 1950
1931 31. Mai. - Gründung von Radio Luxemburg.
1931 28. Juni. - In Spanien gewinnen die Linken
die Wahlen. Daraufhin erhalten die kirchlichen
Orden einen
besonderen Status, der ihre
Aktionsfreiheit stark einschränkt.
1931 1. Juli. - Weltweit sind die Währungen von 15
Ländern unter ihre Golddeckung gefallen. Besonders
in Deutschland beginnt eine schwerwiegende
Finanzkrise.
Die
Banken
sind
für
den
Publikumsverkehr geschlossen.
1931
9. Juli. Der Unterrichtsausschuss des
Preußischen Landtags ordnet die Entfernung des
Antikriegsromans „Im Westen nichts Neues“, von
Erich
Maria
Remarque,
einem
deutschen
Schriftsteller, aus allen Schulbücherein an.
1931 20. Juli. Im Verlauf einer Konferenz in
London gewähren die USA, Großbritannien,
Frankreich, Italien, Japan und Belgien, Deutschland,
das wieder zu den sieben Mächten zählt, einen
Aufschub für die Zahlungen seiner Kriegsschulden.
Angesichts der finanziellen Lage ist Deutschland
verpflichtet Maßnahmen zu ergreifen.
Der SA-Aufmarschin Braunschweig am 17. und
18. Oktober 1931 in Anwesenheit Adolf Hitlers
stellte den größten Aufmarsch paramilitärischer
Verbände während der Weimarer Republik dar. An
der nationalsozialistischen Machtdemonstration
nahmen mehrere Zehntausend SA- und SSMänner aus ganz Deutschland teil. In einigen
zeitgenössischen Berichten werden bis zu 104.000
Teilnehmer
genannt.
Parallel
verlaufende
Straßenkämpfe
zwischen
SA-Leuten
und
Kommunisten forderten zwei Todesopfer und 61
Verletzte.
1931
8. November. Das Viandener
„Männersanatorium“
(150 Betten) wird eröffnet.
Schon im ersten Jahr wurden 427 Kranke dort
behandelt. Am 4. Mai 1970 wurde es, mangels
Patienten
und
der
stark
verkürzten
Behandlungsdauer der Tuberkulose,
in
ein
Pflegeheim umgewandelt.
1931 10. Dezember. - Alcala Zamora wird erster
Präsident der spanischen Republik. Zuvor hatte
das Parlament Alfons XIII. des Hochverrats
angeklagt.
1931
19. Dezember. Verabschiedung des
Gesetzes betreffend die Pensionsberechtigung der
Beamten des Arbeitsnachweisamtes.
1932
1932 24. Januar. - In Spanien werden die Jesuiten ausgewiesen und ihre Güter beschlagnahmt.
1932 25. Januar. - Polen und die UdSSR unterzeichnen einen Nichtangriffspakt.
1932 15. Februar. - Deutschland hat 6 126 000 Arbeitslose.
1932 22. Februar. - Hitler wird von der NSDAP zum Kandidaten für die Reichspräsidentschaft bestimmt.
Drei Tage später wird der gebürtige Österreicher offiziell deutscher Staatsbürger.
1932 10. April. - Bei den Präsidentschaftswahlen in Deutschland erhält Paul von Hindenburg ein
zweiten Wahlgang mit 53% der Stimmen die absolute Mehrheit. Die NSDAP steigert ihren Stimmanteil von
18,3 auf 36,8%.
1932 13. April. - Aus Sicherheitsgründen werden SS und SA auf dem ganzen Reichsgebiet verboten.
Hitler gebietet den 400 000 SA und den 100 000 SS, sich dem Befehl zu unterwerfen und in die Reihen der
Partei zurückzutreten. Am 24. April legt die Partei bei den Wahlen in Preußen von sechs auf 160 Sitze zu.
1932 28. April. - Die Zuider-Bucht in den Niederlanden wird durch einen Damm von der Nordsee
getrennt. Es entsteht das Ijselmeer.
1932 1. Juni. - Reichspräsident Paul von Hindenburg ernennt Franz von Papen als Nachfolger Heinrich
Brünings zum Reichskanzler.
1932 2. Juni. - Der Abgeordnete der katholischen Zentrumspartei, Franz von Papen, stellt auf Wunsch
Hindenburgs ein überparteiliches Kabinett zusammen, dessen erste Amtshandlung die Aufhebung des
Verbotes für SA und SS ist. Am 4. Juni wird der Reichstag in Berlin aufgelöst. Hitler verspricht sich von
Papen nicht zu widersetzen.
1926 - 1950
1932
14. Juni. Handelsgewerbe.
Verabschiedung des Gesetzes betreffend den wöchentlichen Ruhetag im
1932 16. Juni. - Die Konferenz von Lausanne beginnt, auf der die Siegermächte des Ersten Weltkriegs
über die deutschen Reparationsleistungen verhandeln.
1932 9. Juli. - Die Siegermächte des Ersten Weltkriegs beschließen im schweizerischen Lausanne das
Ende der Reparationszahlungen von Deutschland.
1932 25. Juli. - Japan und die UdSSR unterzeichnen einen Nichtangriffspakt.
1932 31. Juli. - Nach den Reichstagswahlen wird die NSDAP erste politische Kraft in Deutschland mit
37,4% der Stimmen und 230 Sitzen im Reichstag.
1932 14. August. - Der französische Präsident Lebrun weiht den Moselkanal in Metz ein.
1932 30. August. - In Berlin wird Hermann Göring (NSDAP) Präsident des Reichstags.
1932 28. September. - Laut Statistik gab es seit Januar mindestens 150 Todesopfer bei politischen
Gewaltaktionen in Preußen.
1932 3. Oktober. - In Mexiko ist ein offener Konflikt zwischen Kirche und Staat ausgebrochen. In einer
Enzyklika prangert Pius XI. die Verfolgungen an, denen die Katholiken ausgesetzt sind.
1932 9. Oktober. - Stalin entledigt sich der Genossen Kamenew und Sinowiew. Sie waren noch Anhänger
Lenins und hatten nach dessen Tod mit Stalin eine Troika an der Spitze des Landes gebildet. Stalin baute sie
nach und nach ab und schließt sie nun aus der Partei aus.
1932 24. November. In Deutschland nimmt Reichspräsident von Hindenburg mit Adolf Hitler
Verhandlungen zur Bildung einer neuen Regierung auf.
1932 29. November. - Frankreich und die UdSSR unterzeichnen einen Nichtangriffspakt.
1932 10. Dezember. - Die Abrüstungskonferenz in Genf gibt Deutschland seine vollen Rechte wieder.
1932 12. Dezember. - Japan und die Sowjetunion nehmen diplomatische Beziehungen auf.
1933
1933 4. Januar. - In Köln verhandeln Adolf Hitler und der frühere Reichskanzler Franz von Papen über
eine gemeinsame Regierungsbildung in Deutschland.
1933 30. Januar. - Reichspräsident von Hindenburg ernennt Adolf Hitler zum Reichskanzler. Ausser ihm
gehörten dem neuen Kabinett nur zwei Nationalsozialisten an.
Anlässlich dessen Ernennung kommt es in vielen deutschen Städten zu Auseinandersetzungen zwischen
Anhängern der extremen Rechten und Andersdenkenden. Bei Hitlers Machtergreifung hatte die Reichswehr
eine Stärke, infolge des Versaillers Vertrages, von 100 000 Mann. Sie war damit ein militärisches
Leichtgewicht. Der Anteil der Rüstungsausgaben an den Reichsausgaben stieg von 8,2 Prozent im Jahre
1932 auf 61 Prozent im Jahre 1938. Finanziert wurde dieses durch das System der so genannten „MefoWechsel“ der Reichsbank, und damit letztlich durch eine verdeckte Inflation. Zwei Tage später wird der
Reichstag aufgelöst. Wiederum einen Monat später kommt es zu einer letzten freien Wahl, bei der die
NSDAP knapp 44 % der Stimmen erhält.
1933 30. Januar. - Die weltweite Wirtschaftskrise wird illustriert durch die 15 Millionen Arbeitslosen der
USA. In London demonstrieren 50 000 gegen die Arbeitslosigkeit.
1933 1. Februar. -
Mit einer Radioansprache festigt Hitler seine Macht in Deutschland. Er verkündet die
1926 - 1950
Rettung der deutschen Bauern sowie der deutschen Arbeiter, u.a
durch die Erhaltung der
Nahrungsgrundlage der Bevölkerung und durch die Schaffung neuer Arbeitsstellen. In seiner
Regierungserklärung verspricht er er u.a. die Wiederbringung der Freiheit des Volkes unter Wahrung des
Friedens in Europa und dem Kampf gegen den Kommunismus, den er als drohendes Menetekel dahinstellt.
1933 4. Februar. - Der deutsche Reichspräsident Paul von Hindenburg unterzeichnet die Notverordnung
zum „Schutz des deutschen Volkes“. Sie schränkt die Versammlungs- und Pressefreiheit erheblich ein.
1933 5. Februar. - In San Francisco beginnen die Bauarbeiten für die Golden Gate Bridge.
1933 9. Februar. - Wenige Tage nachdem er Reichskanzler wurde, erhielt Hitler einen vergifteten Brief.
Nur weil ihn ein Telegramm davor warnte, schlug das Attentat fehl. Auf Hitler wurden im Ganzen mehr als 40
Attentate geplant oder unternommen.
1933 27/28. Februar. - Brand des Reichstagsgebäudes in Berlin in der Nacht von 27. auf den 28. Februar
1933. Am Tatort wird der Niederländer Marinus van der Lubbe verhaftet, der sich als Kommunist bezeichnet
und sich auch zur Tat bekennt. Im Januar 2008 wird das Todesurteil aufgehoben. Noch am Schauplatz des
Geschehens verbreitet Göring die offizielle Version, die KPD habe den Reichstag angesteckt. Bis zum
Morgen werden allein in Berlin über 130 Personen verhaftet. Am 9. März werden drei bulgarische
Kommunisten verhaftet. Sie sollen am Reichstagsbrand beteiligt gewesen sein.
Die "Verordnung zum Schutze von Volk und Staat", die ebenfalls noch am 28. Februar 1933 von der
Hitlerregierung beim Reichspräsidenten erwirkt wurde, bildete die gesetzliche Grundlage zur Verhängung der
so genannten Schutzhaft. Ohne eine strafbare Handlung begangen zu haben und ohne ordentliches
Gerichtsverfahren konnten somit politische Gegner auf unbestimmte Zeit eingesperrt werden. Die zur
Aufnahme dieser Personen zunächst planlos eingerichteten "wilden" Lager wurden bald von der SS
übernommen und in ein einheitliches Organisationssystem Übergeführt. Eine Reihe von Lagern wurde
geschlossen; dafür entstanden große Sammellager, in denen Anfang 1935 bereits zwischen 7000 und 9000
Häftlinge gefangen gehalten wurden. Die staatliche Konzentrationslager waren geboren.
1933 3. März. - Hermann Göring auf einer Kundgebung in Frankfurt: "Ich denke nicht daran, in bürgerlicher
Manier und in bürgerlicher Zaghaftigkeit nur einen Abwehrkampf zu führen. Nein, ich gebe das Signal auf der
ganzen Linie zum Angriff vorzugehen! Volksgenossen, meine Maßnahmen werden nicht angekränkelt sein
durch irgendwelche Bürokratie. Hier habe ich keine Gerechtigkeit zu üben, ich habe nur zu vernichten und
auszurotten, weiter nichts!" - Görings Äußerungen wurden zum Inhalt der Konzentrationslager, ihr
Hauptzweck war die Ausschaltung jedes wirklichen und vermutlichen Gegners.
1933 3. März. In Berlin Charlottenburg wird Ernst Thälmann, der Reichstagsabgeordneter und
Vorsitzender der KPD war, verhaftet.
1933 4. März. - Karl Lutter und einige KPD-Genossen wollen Hitler am Vorabend der Reichstagswahl
töten, werden aber von einem Spitzel verraten und festgenommen. Im selben Jahr greifen Hitlers
Leibwächter auf den Obersalzberg einen verdächtigen SA-Mann auf. In seinen Taschen finden sie eine
geladene Pistole. Die Identität und das Schicksal des Attentäters bleiben unbekannt.
1933 5. März. - Bei den Wahlen gewinnt die NSDAP 93 Sitze hinzu. Sie ist nun mit 288 Sitzen im
Reichstag vertreten. Trotzdem war das Resultat nicht so ausgefallen wie Hitler es erhofft hatte. Denn mit
288 von 647 Sitzen besaßen die Nationalsozialisten nur eine schwache Mehrheit. Die Kommunisten, die
ihrer Führer beraubt waren, kamen trotzdem noch auf 81 Sitze. Hitler schloss die Abgeordneten der KPD von
Reichstag aus, erhielt aber dadurch noch keine Zweidrittelmehrheit, die für eine Verfassungsänderung
notwendig war. Um freie Hand zu haben, wollte Hitler den Reichstag ausschalten. Zu diesem Zweck
verlangte er besondere Vollmachten. Das diesbezügliche Gesetz wurde mit 441 Stimmen angenommen. Nur
die SDP stimmte geschlossen dagegen. Im Ermächtigungsgesetz hieß es: „Reichsgesetze können außer
den in der Reichsverfassung vorgesehenen Verfahren auch durch die Reichsregierung beschlossen werden.
Die von der Reichsregierung beschlossenen Gesetze können von der Reichsverfassung abweichen.“ Der
Weg zur Diktatur für Hitler war frei!
1933 8. März. - Das preußische Innenministerium annulliert die Reichsmandate der Kommunistischen
Partei Deutschlands und beschlagnahmt die KPD-Zentrale in Berlin.
1926 - 1950
1933 15. März. - Das Dritte Reich wird ausgerufen. Hitler hat fortan alle Vollmacht.
1933 20. März. - Weil die Gefängnisse bereits überfüllt sind, wird in Dachau das erste KZ eröffnet.
1933
27. März. Japan tritt aus dem Völkerbund aus. Vorher hatten die Japaner die chinesische
Mandschurai besetzt und damit gegen die Satzung der Organisation verstossen.
1933 21. März. - Das Organ der NSDAP, der "Völkische Beobachter" meldet die Einrichtung eines ersten
Konzentrationslagers in Dachau bei München, nach dessen organisatorischem Vorbild alle späteren großen
Lager aufgebaut werden sollten: "Am Mittwoch wird in der Nähe von Dachau das erste Konzentrationslager
mit dem Fassungsvermögen für 5000 Menschen errichtet. Hier werden die gesamten kommunistischen und
soweit dies nötig ist, Reichsbanner und sozialdemokratische Funktionäre, die die Sicherheit des Staates
gefährden, zusammengezogen". Die ersten 200 politischen Schutzhäftlinge werden nach Dachau
verschleppt. Die Nationalsozialisten waren also in der Anfangsphase der Lager publizistische noch nicht so
zurückhaltend über Lager und Insassen, wie sie es später waren. Ebenfalls errichtet die SA-Standarte 208 in
einer ehemaligen Fabrik in Oranienburg bei Berlin ein Konzentrationslager.
1933 23. März. - Der Deutsche Reichstag in Berlin nimmt mit 441 zu 94 Stimmen der SPD-Fraktion das
Gesetz zur „Behebung der Not von Volk und Reich“ an. Er entmachtet sich also durch die Preisgabe seiner
Gesetzgebungsrechte selbst. Am 23. März 1933 stimmte der deutsche Reichstag, auf Druck Hitlers, das
Ermächtigungsgesetz. Hitler konnte nun Deutschland, unter Umgehung jeder demokratischen Gepflogenheit,
mit Hilfe von Dekreten regieren. Die politischen Parteien, mit Ausnahme der nationalsozialistischen
deutschen Arbeiterpartei, der NSDAP, wurden aufgelöst. Die politischen Gegner Hitlers wurden verhaftet, in
Konzentrationslager eingesperrt und psychisch und physisch gebrochen. Kein Widerspruch wurde geduldet.
Jeder musste sich zu den nationalsozialistischen Gedanken bekennen. Die Gestapo überwachte und
terrorisierte die deutsche Bevölkerung. Hitlers große außenpolitische Ziele standen bereits 1933 fest:
Schaffung eines Großdeutschlands und Eroberung neuen Lebensraumes im Osten Europas. Nachzulesen
sind diese Ziele in "Mein Kampf", Hitlers politische Bekenntnisse, in Haft geschrieben.
1933 28. März. - Die NSDAP beschließt den Boykott sämtlicher jüdischer Läden und Firmen.
1933 30. März. - Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland. Nach ihrer Machtergreifung
waren sie bereit ihren Kampf gegen die anders Denkenden mit terroristischen Mitteln fortzusetzen, mit
verstärkten eigenen Kräften und mit den neu gewonnenen Machtmitteln, die der gerade eroberte Staat ihnen
in die Hand gegeben hatte. Sofort nach der Einsetzung des Kabinetts Hitlers wurde von verschiedenen
Staats- und Parteiorganen (Polizei, SA, SS) Lager eingerichtet, die zu diesem Zeitpunkt die Aufgabe hatten,
die Hauptgegner der NSDAP, vor allem Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschaftler aufzunehmen
und sie somit als politische Kraft, die den Ausbau der faschistischen Herrschaft stören könnte,
auszuschalten. Die Judenverfolgungen beginnen.
1933 1. April. - In Preußen beginnt die Kampagne gegen jüdische Künstler, Intellektuelle, Ärzte und
Rechtsanwälte. Die meisten fliehen aus Deutschland. Im Ausland baut sich langsam eine Gegenpropaganda
auf, die zum Boykott deutscher Waren aufruft: „Deutsche wehrt Euch! Kauft nicht bei Juden!“
1933 2. Mai. - Die Nazis verbieten nach der Machtergreifung die deutschen Gewerkschaften. Sie werden
aufgelöst. Mit Bürobesetzungen, Verhaftungen und Beschlagnahme des Vermögens beginnt diese
Zerschlagung der Freien Gewerkschaften.
1933 10. Mai. - In Deutschland werden die ersten verbotenen Bücher auf den öffentlichen Plätzen
verbrannt. Die Besitztümer der kommunistischen Partei werden beschlagnahmt.
1933 12. Mai. - Da seine Bücher nicht der Bücherverbrennung durch die Nazis zum Opfer fielen und ihre
Lektüre sogar empfohlen wurde, veröffentlichte Oskar Maria Graf am 12. Mai 1933 in der Wiener ArbeiterZeitung den Aufruf: „Verbrennt mich! ... Nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben
habe ich das Recht zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet
werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbande gelangen.
Verbrennt die Werke des deutschen Geistes! Er selber wird unauslöschlich sein wie eure Schmach!“ - Ein
Jahr später, 1934, wurden seine Bücher in einer eigens für ihn angesetzten Bücherverbrennung im Innenhof
der Münchner Universität nachträglich verbrannt und seine Werke in Deutschland verboten, er selbst am 24.
1926 - 1950
März ausgebürgert. Im Dezember 1957 erhielt Oskar Maria Graf die Amerikanische Staatsbürgerschaft. Er
starb im Juni 1967 in New York. Ein Jahr später wurde seine Urne nach München überführt. Anfangs schrieb
Graf ausschließlich unter seinem richtigen Namen. Ab 1918 reichte er Arbeiten für Zeitungen unter dem
Pseudonym Oskar Graf-Berg ein. Für seine von ihm selbst als „lesenswert“ erachteten Werke wählt er er
den Namen Oskar Maria Graf.
1933 31. Mai. - China und Japan unterzeichnen ein Waffenstillstandsabkommen.
1933 22. Juni. - Die Sozialdemokratische Partei wird von den Nazis verboten.
1933 3. Juli. - Die ersten Juden werden in Deutschland aus den öffentlichen Ämtern entlassen.
1933 14. Juli. Das „Gesetz gegen die Neubildung der Parteien“ macht Deutschland faktisch zum
Einparteienstaat. Die NSDAP wird deutsche Einheitspartei.
1933 20. Juli. - In London manifestieren 50 000 gegen den Antisemitismus.
1933 26. Juli. - Die NS-Regierung in Berlin beschließt, die deutsche Rasse zu säubern. Deshalb sollen
Behinderte aller Art sterilisiert werden.
1933 26. Juli. - In den Konzentrationslagern soll es 26 789 Insassen geben.
1933 19. August. - Mussolini trifft den österreichischen Kanzler Dollfuß, der die NSDAP zwar verboten
hat, doch selbst als Diktator regiert.
1933
30. August. In Deutschland gibt es erstmals ein kleines Radiogerät, das allen Haushalten
zugänglich gemacht werden soll. Es wurde nach strengen Normen entworfen und soll zu
Propagandazwecken eingesetzt werden.
1933 2. September. -
Italien und die Sowjetunion unterzeichnen einen Nichtangriffspakt.
1933 3. September. - In Deutschland gibt es 3 849 000 Arbeitslose.
1933 1. Oktober. der Welt.
Die deutsche Reichspost eröffnet zwischen Berlin und Hamburg die erste Telexlinie
1933 10. Oktober. - Der Völkerbund in Genf schafft ein Flüchtlingskommissariat, um den deutschen
Flüchtlingen zu Hilfe zu kommen.
1933 10. Oktober. - Deutschland verlässt die Genfer Abrüstungskonferenz und tritt aus dem Völkerbund
aus. Zur Zeit als Hitler Reichskanzler wurde, tagte im Völkerbund die Abrüstungskonferenz. Deutschland
verlangte seit Jahren, dass die im Friedensvertrag vorgesehene allgemeine Abrüstung endlich durchgeführt
werde. Im Falle einer Ablehnung verlangte das Reich eine Wehrmacht, die seiner Größe entsprach. Als
Frankreich und England wiederum beides ablehnten, trat Hitler aus dem Völkerbund aus.
1933 28. Oktober. hoch erscheint.
In Palästina revoltieren die Araber, weil ihnen die jüdische Einwanderungsquote zu
1933 1. November. - In Spanien gewinnen die Rechten die Wahlen.
1933 10. November. - In Österreich wird das Kriegsrecht ausgerufen.
1933 17. November. - Die USA und die Sowjetunion nehmen diplomatische Beziehungen auf.
1933 17. November. Maria Remarque.
Die Nationalsozialisten verbieten den Roman „Im Westen nichts Neues“ von Erich
1926 - 1950
1933 25. November. - In Deutschland protestieren die Protestanten gegen die Kirchenpolitik der Nazis.
1933 5. Dezember. - Die USA heben das seit 1920 bestehende Alkoholverbot wieder auf.
1933 23. September. - Das Reichsgericht in Leipzig verurteilt den Niederländer Marinus van der Lubbe
wegen der Brandstiftung im Reichstagsgebäude zum Tode. Er hatte eine kommunistische Parteikarte in der
Tasche. Am 10. Januar 1934 wird er hingerichtet. Im Januar 2008 wird das Todesurteil aufgehoben.
1933 17. November. - Die Nationalsozialisten verbieten den Roman „Im Westen nichts Neues“ von Erich
Maria Remarque.
1933 5. Dezember. - Die USA heben das seit 1920 bestehende Alkoholverbot auf.
1934
Bereits im Jahre 1934 entwickelten die Nazis Pläne für eine vereinigtes Europa. Ihnen ging es aber nicht um
ein System aus gleichberechtigten Partnern, sondern um deren Ausbeutung.
1934 1. Januar. - In Deutschland tritt das Sterilisationsgesetz in Kraft.
1934 7. Januar. - Pierre Laval, der Präsident des Nationalrats und Mussolini unterzeichnen in Rom ein
Abkommen, das die Grenzstreitigkeiten Frankreichs und Italiens in Afrika beilegt.
1934 26. Januar. - Deutschland und Polen schließen einen über 10 Jahre laufenden Nichtangriffspakt,
der im Mai bis 1945 verlängert werden soll.
1934 16. Februar. Nach tagelangen sozialistischen Demonstrationen wird in Wien die sozialdemokratische Partei verboten. Kanzler Dollfuss entkommt einem Attentat der Nazis.
1934 17. Februar. - Der König der Belgier, Albert I., verunglückt tödlich beim Bergsteigen. Am 23. Februar
wird König Leopold III. vereidigt.
1934 21. März. - Angesichts der hohen Arbeitslosigkeit beginnt Hitler mit dem Bau von Autobahnen, der
15 000 Arbeiter auf 22 Baustellen beschäftigt. Auch ein Ausbau der Häfen ist vorgesehen.
1934 24. März. - Die Nationalsozialisten entziehen Albert Einstein die deutsche Staatsbürgerschaft.
1934 11. April. - Vor der Kulisse des anhaltenden Generalstreiks ruft die spanische Regierung den
Notstand in Saragossa aus.
1934 14. April. Frankreich entzieht dem im französischen Exil lebenden Leo Trotzki die
Aufenthaltsgenehmigung.
1934 23. April. Horoskopen.
Der Berliner Polizeichef verbietet gewerbliches Wahrsagen und jegliche Erstellung von
1934 26. Mai. - Das deutsche Luftschiff LZ 127 „Graf Zeppelin“ startet in Friedrichshafen zu seinem ersten
Südamerikaflug und erreicht nach drei Tagen Rio de Janeiro.
1934 Juni. - Der frühere Freikorpsoffizier Josef Römer hat die Reichskanzlei über Jahre beschattet um
das perfekte Attentat auf Hitler zu planen. Kurz vor der Ausführung der Tat wird er jedoch verhaftet und ins
KZ Dachau gebracht.
1934 15. Juni. - In Venedig schlägt ein Treffen Hitler-Mussolini fehl. Besonders eine Frage steht zur
Debatte: Hitler möchte den „Anschluss“ Österreichs erreichen, während Mussolini Kanzler Dollfuß in Schutz
nimmt.
1934 30. Juni. - Während der „Nacht der langen Messer“ lässt Hitler die Führer der SA verhaften und
1926 - 1950
erschießen. Er nutzt einen angeblichen Putschversuch der SA unter Ernst Böhm als Vorwand, um sich
politischer Gegner in den eigenen Reihen zu entledigen: Ernst Böhm, General von Bredow, Gregor Strasser
und den früheren Kanzler von Schleicher.
1934 30. Juni. - Entscheidung zugunsten der Selbständigkeit der SS gegenüber der SA während des
„Böhm-Putsches“. Teile der bewaffneten SS-Einheiten, neben dem bereits 1931 ins Leben gerufenen
Sicherheitsdienst (SD) und der seit 1933 gebildeten Geheimen Staatspolizei (Gestapo) wurden zur
Verhaftung und Exekution der obersten SA-Führung eingesetzt. Der Kommandant des KZ Dachau, Theodor
Eicke, mit seinem Adhitanten SS-Sturmbannführer Michel Lippert, exekutierte am 1. Juli 1934 Ernst Böhm in
seiner Zelle im Gefängnis München-Stadelheim. Als Folge wurde die SS am 20. Juli 1934 durch Hitler formal
zur selbständigen Gliederung der Partei erhoben und unterstand nur noch Hitler selbst.
1934 9. Juli. - SS-Kommandant Heinrich Himmler wird Leiter der deutschen Konzentrationslage, in denen
er SS-Wachen einsetzt.
1934 9. Juli. - Deutschland stoppt die Zahlung jeglicher Kriegsentschädigungen und stößt dabei nur auf
laue Proteste seiner Gegner.
1934 25. Juli. Der österreichische Bundeskanzler Engelbert Dollfuß wird in Wien bei einem
Putschversuch der Nationalsozialisten ermordet. Sein Nachfolger wird Kurt von Schuschnigg.
1934
27. Juli. Die französischen Sozialisten und Kommunisten unterzeichnen in Paris einen
gemeinsamen Aktionspakt gegen die Faschisten.
1934 2. August. - Reichspräsident Paul von Hindenburg stirbt 86jährig auf seinem Gut Neudeck. Seit 1925
war er Präsident der Weimarer Republik. Nach dem Tode des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg
vereinigt Adolf Hitler die Ämter von Reichspräsident und Reichskanzler in seiner Person und trägt nun den
Titel „Führer und Reichskanzler“. Der Eid der deutschen Soldaten wird geändert. Anstatt Volk und Vaterland
schwören sie fortan dem Führer die Treue. Ein Referendum bringt Hitler 89,93 % der Stimmen. Damit
beginnt seine Alleinherrschaft über das Land und die Bevölkerung wird von Kindesbeinen an indoktriniert.
1934 5. August. - In einer Rundfunkrede gibt US-Präsident Franklin D. Roosevelt ein neues Programm
zur Überwindung der Wirtschaftskrise und der Massenarbeitslosigkeit bekannt, den „New Deal“.
1934 17. September. - Mit 38 gegen 3 Stimmen wird die UdSSR in den Völkerbund aufgenommen.1939
wird sie wegen des Angriffs auf Finnland (Winterkrieg) wieder ausgeschlossen. Afghanistan folgt am 26.
September als 60. Mitglied.
1934 6. Oktober. - Die spanische Regierung verhängt nach Ausrufung des Generalstreiks und schweren
Kämpfen zwischen rechten und linken Gruppen den Kriegszustand über das Land.
1934 20. Oktober. - Die Bekennende Kirche verkündet das Notrecht und will sich durch Schaffung eigener
Organe der Einordnung in den NS-Staat entziehen.
1934 26. Oktober. - Tod des Luxemburger Malers Frantz Seimetz.
1934 13. November. - In Italien müssen Lehrer und Schüler fortan die faschistische Uniform tragen.
1934 27. November. - In Rumänien werden alle Organisationen kommunistischen Charakters verboten.
1934
27. November. Angesichts der wachsenden Kriegsgefahr verlangt Winston Churchill die
Verstärkung der britischen Luftwaffe.
1934
1. Dezember. In Leningrad wird Sergej Kirow, der Freund von Stalin und Sekretär des
Zentralkomitees der kommunistischen Partei ermordet. Daraufhin findet im ganzen Land eine Welle von
Hinrichtungen statt. Stalin schreibt Trotzkisten und Leninisten sowie Anhängern von Kamenew und Sinowiew
den Mordanschlag zu, den der junge Nikolajew ausgeführt hat.
1926 - 1950
1934 4. Dezember. Aus politischen Gründen (Pro-jüdische Einsätze) tritt der Dirigent Wilhelm
Furtwängler als Leiter der Berliner Philharmoniker und Direktor der Staatsoper zurück. Er verstarb am 30.
November 1954 in Ebersteinburg bei Baden-Baden.
1934
4. Dezember. - Amerika und Großbritannien rufen zum Boykott deutscher Waren auf.
1934 10. Dezember. - Auch die Regierung von Estland richtet Konzentrationslager ein.
1935
1935. - In Deutschland gibt es bereits über 70 Lager mit etwa 27 000 Schutzhäftlingen. Sie wurden
entweder durch die örtliche SA oder durch die NSDAP am Ort selbst geführt. Es gab keine eigentliche
Zuständigkeit. Es gab auch Lager, die unter staatlicher Leitung der Polizei oder der Landesregierung geführt
wurden. Nach 1935 wurden, neben den politischen Gegnern, auch zunehmend Personen(gruppen), die als
gegnerisch oder minderwertig eingestuft wurden, in die Konzentrationslager eingewiesen. Zu diesem
Personenkreis zählten u.a. Kriminelle, "Asoziale", Bibelforscher "Zeugen Jehovas), oppositionelle Geistliche,
Sinti und Roma (Zigeuner). Durch die bewusste Durchsetzung der Lager mit Kriminellen sollte der Eindruck
erweckt werden, alle KF-Insassen seien Verbrecher. Bis zu Kriegsbeginn 1939 waren folgende große
Konzentrationslager bekannt: Buchenwald bei Weimar; Dachau bei München, Sachsenhausen und das
Frauenlager Ravensbrück bei Berlin, Mauthausen in der Nähe von Wien und Flossenburg nage der
tschechischen Grenze. Waren zu Beginn des Krieges 25000 Häftlinge in Konzentrationslager festgehalten
worden, so stieg ihre Zahl bis März 1942 auf annähernd 100 000. Konzentrationslage-Neugründungen in
den besetzten Gebieten waren Auschwitz, Natzweiler, Gross-Rosen und Lublin-Majdanek. In dieser Phase
erfuhren die Konzentrationslager weiter Funktionserweiterungen: Sie wurden zu Hinrichtungsstätten für
Tausende von sowjetischen Kommissaren und Kommunisten, die zur Exekution eigens an die Lager
überstellt wurden. Des Weiteren wurden sie zu einem entscheidenden Faktor bei der "Endlösung der
Judenfrage".
1935 13. Januar. - Im Saarland stimmen rund 90,8 Prozent der Wähler für die Rückkehr zum Deutschen
Reich. 1920 war das Saargebiet nach dem Versailler Vertrag für 15 Jahre dem Völkerbund unterstellt
worden.
1935 28. Januar. - In Island wird das Gesetz über die Unterbrechung der Schwangerschaft beschlossen,
mit dem weltweit erstmals ein Schwangerschaftsabbruch unter bestimmten Umständen erlaubt wird.
1935 12. Februar. - Tod des JeanPierre Bausch. Der Grubenarbeiter,
Gewerkschafter, Bürgermeister und
Abgeordnete
wurde
er
in
der
Rümelinger Grube Walert von einem
hertabstürzenden Felsbrocken getötet.
Wenige Tage vor seinem Unfall hatte er
im
Parlament
eine
Rede
über
die
Arbeitsbedingungen in den Gruben gehalten. Zei
Tage danach erhielt er seine Kündigung.
1935 26. Februar. - Die nationalsozialistische Reichsregierung verstößt mit dem Beschluss zum Aufbau
einer Luftwaffe gegen die Bestimmungen von Versailles.
1935 9. März. - In Moskau wird Nikita Chruschtschow Sekretär der Kommunistischen Partei.
1935 12. März. - Anschluss Österreichs an Deutschland. Am 1. Oktober 1938 wurde das Sudetenland, seit
1919 zu der Tschechoslowakei gehörend und von 3 Millionen Deutschen bewohnt, "befreit".
1935 15. März. - Auf Befehl von Propagandaminister Joseph Goebbels werden in Deutschland solche
Zeitungen verboten, die nicht pro-NSDAP sind.
1935 16. März. - Hitler verkündet die die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht in Deutschland und
die Aufstellung einer Wehrmacht von 550 000 Soldaten. Das Rheinland wird besetzt und remilitarisiert. Diese
Handlungen widersprachen den Vereinbarungen des Versailler Vertrages. Frankreich und Großbritannien
reagierten jedoch nur mäßig und ließen diese Vertragsbrüche somit zu. Der Völkerbund reagierte ebenfalls
1926 - 1950
nur recht mäßig. Schon bald darauf zerfiel die Abwehrfront. Zuerst sprang England ab. Ers schloss mit Hitler
sogar einen Flottenvertrag (1935). Deutschland durfte seine Kriegsflotte auf 35% der englischen aufrüsten.
An U-Booten durfte es 45% der englischen Tonnage bauen. Unter bestimmten Umständen sogar 100%.
Hitler verbuchte dadurch einen großen politischen Sieg, sein Hunger an weiteren Taten wurde angestachelt.
1935. - Eine Gruppe um den Verleger Helmuth Mylius schleust 160 Männer in Hitlers Schutzstaffel (SS) ein,
um den Führer zu töten. Die Gestapo kommt den Verschwörern aber auf die Spur und nimmt sie fest.
1935 5. April. - In der UdSSR können auch Kinder von 12 Jahren hingerichtet werden.
1935 11. April. - In Stresa beraten Italien, Großbritannien und Frankreich über die Gefahr der deutschen
Wiederbewaffnung. Die Konferenz hat keine praktischen Folgen.
1935 12. April. - „Nicht-Arier“ dürfen in Deutschland nicht mehr literarisch tätig sein.
1935
Mai. Von Berlin aus sucht die Gruppe „Markwitz“, die sich aus Sozialdemokraten und
Gewerkschaften zusammensetzt, Rekruten, die Hitler töten oder stürzen wollen. Der Gestapo gelingt es,
eine Spitzel einzuschleusen und die Gruppe zu zerschlagen.
1935 2. Mai. - In Paris unterzeichnen Frankreich und Russland einen gegenseitigen Beistandspakt.
1935
15. Mai. eröffnet.
In Moskau wird der erste Abschnitt der U-Bahn mit aufwendig gestalteten Stationen
1935 8. Juni. - Das Reichsinnenministerium veröffentlicht seine vierte Ausbürgerungsliste. Das NSRegime entzieht Bertolt Brecht und weiteren 40 Personen wegen des Verstoßes gegen die „Pflicht zur Treue
gegen Reich und Volk“ die deutschen Staatsbürgerschaft.
1935 9. Juni. - In der UdSSR können nun ganze Familien strafrechtlich verfolgt werden.
1935 17. August. - In Deutschland werden die Freimaurerlogen aufgelöst und ihre Güter beschlagnahmt.
Zivilstandsbeamten wird verboten, eine Ehe zwischen „Ariern“ und „Nicht-Ariern“ zu registrieren.
1935
31. August. Der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt unterzeichnet eine
Kongressentschließung zur Neutralitätsfrage, um eine Verwicklung der USA in Kriegshandlungen zu
vermeiden.
1935 15. September. - Auf ihrem Parteitag veröffentlichen die Nationalsozialisten die „Nürnberger
Gesetze“. Damit wird die Entrechtung der jüdischen Bevölkerung weiter verschärft. Durch die Nürnberger
Rassengesetze wurden die Juden zu Menschen 2. Klasse herabgesetzt. Eheliche und außereheliche
Beziehungen zwischen Juden und Nichtjuden wurden als Rassenschande gebrandmarkt.
Es war, wie bei den Nazis üblich, ein Massenspektakel der nationalsozialistischen Kultur.Die Zahl der
Teilnehmer ging in die Hunderttausende. Allein 456 Sonderzüge kamen zum Einsatz. Im Ausland sollte die
völlige Übereinstimmung des deutschen Volkes mit Partei und Politok des Führers, Adolf Hitler, demonstriert
werden.
1935 1. Oktober. - In Deutschland wird der Studentensport zur „körperlichen Ertüchtigung“ obligatorisch.
1935 3. Oktober. - Ohne Kriegserklärung besetzen italienische Truppen Abessinien, das heutige
Äthiopien.
1935 12. Dezember. - In Deutschland wird der „Verein Lebensborn“ gegründet. Er errichtet Heime für dem
Idealbild der Nazis entsprechende ledige junge Frauen. So sollten damals heimliche Abtreibungen verhindert
und mehr „arische“ Kinder geboren werden für spätere Erziehung in linientreuen Nazifamilien. Bis
Kriegsende kamen in diesen „Babyfarmen der SS“ über 20 000 Kinder zur Welt. - Zudem ließ „Lebensborn“
aus besetzten Gebieten zur weiteren Menschenzucht Kinder verschleppen. Einige wurden später
„aussortiert“ und in Konzentrationslager getötet. Trotzdem sprach ein US-Miltärgericht 14 für „Lebensborn“
Verantwortliche m Jahr 1948 frei.
1935 21. Dezember. - In deutschen Kliniken dürfen fortan keine jüdischen Ärzte mehr arbeiten.
1926 - 1950
1936
1936 6. Januar. - Ein Gestapodekret verordnet die Überwachung sämtlicher „Bastarde ersten Grades“.
1936 12. Januar. - 30 000 Arbeiter der Freien- sowie der Christlichen Gewerkschaften ziehen durch die
Straßen der Stadt und versammeln sich auf der „Place d'Armes“ und verlangen die Einführung von
Kollektivverträgen und die Abschaffung des Artikels 310, der die strafrechtliche Verfolgung von Streikenden
erlaubt. Daraufhin gründet die Regierung des „Conseil National du Travail.
1936 25. Januar. - In einem Interview mit „Paris-Soir“ bestätigt Hitler die Absicht Deutschlands, die 1918
verlorenen Kolonien wieder zu erobern.
1936 20. Februar. - Die Schweiz sperrt ihre Grenzen für NSDAP-Mitglieder.
1936
26. Februar. Hitler und Ferdinand Porsche beschließen, einen „Wagen für das Volk“ oder
„Volkswagen“ zu bauen. Es war der „Käfer“.
1936 4. März. - In Friedrichshafen startet das Luftschiff LZ 129 „Hindenburg“ zu seinem ersten Probeflug.
In den Kabinen gibt es fließend Warm- und Kaltwasser. Der Zeppelin ist zudem mit einem Rauchsalon und
einer Bar ausgestattet.
1936 7. März. - Hitler bricht die Vereinbarungen von 1919. Entgegen den Bestimmungen des Versailler
Vertrages und des Locarno-Paktes besetzen deutsche Truppen das entmilitarisierte Rheinland, welches
Deutschland an Frankreich abgeben musste. Frankreich und Großbritannien beschließen, vorerst auf eine
Militärschlag zu verzichten.
1936 10. März. - Eröffnung der „Maternité Grande-Duchesse Charlotte“. Dies geschah unter dem Impuls
von Direktor Emile Mayrisch und seiner Gattin. Die Idee wurde in Zusammenarbeit mit dem Staat
verwirklicht
1936 29. März. - Ein Referendum ergibt, dass 99% der Deutschen auf der Seite Hitlers stehen.
1936
30. März. Das Luftschiff LZ 129 „Hindenburg“ startet von Frierichshafen zu seinem ersten
Transatlantik-Flug nach Rio de Janeiro.
1936 3. April. - In Trenton (USA) wird Bruno Richard Hauptmann wegen der Entführung und Ermordung
des Sohnes von Charles Lindberg auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet.
1936 18. April. - Gründung des NS-Volksgerichtshofs durch das „Gesetz zur Aburteilung von Hoch- und
Landesverrat“. Das NS-Regime nutzt das Gericht zur Ausschaltung seiner politischen Gegner.
1936 21. April. - In den jüdischen Vierteln von Jaffa und Tel Aviv wird Feuer gelegt. Allein 1935 wanderten
59 000 Juden, meist aus Deutschland, nach Palästina ein. Die Araber verlangten einen Einwanderungsstopp
und das Verbot für den Kauf von Ländereien.
1936 22. April. Wahl.
In Frankreich gewinnen die im „Front Populaire“ zusammengeschlossenen Linken die
1936 28. April. - Die britische Luftwaffe entwickelt ein neues Kampfflugzeug, die „Spitfire“.
1936 Mai. - Seit dem 1. Mai wird ganz Frankreich von Streiks lahmgelegt.
1936 12. Mai. - Italien tritt aus dem Völkerbund aus.
1936
4. Juni. In Frankreich wird Léon Blum Chef einer aus Mitgliedern des „Front Populaire“
zusammengesetzten Regierung, welche die rechtsextremen Vereinigungen auslöst.
1936 9. Juni. - In Belgien bricht ein unabsehbarer Generalstreik aus.
1926 - 1950
1936
9. Juni. Urlaubswochen.
Die französischen Arbeiter erhalten die 40.Stunden-Woche und zwei bezahlte
1936 17. Juli. - Im spanischen Teil Marokkos beginnt ein Militäraufstand, der sich auf ganz Spanien
ausdehnt und einen Bürgerkrieg auslöst. Anführer der Armeerebellen oder Nationalisten ist Francisco
Franco. Er erhält Hilfe von Deutschland und Italien. Die besser ausgerüsteten Republikaner werden von der
UdSSR und einer internationalen Brigade unterstützt. Auf Bitten Frankreichs hin greift das übrige Europa
nicht ein.
1936
1. - 16. August. - 1936
25. August. Stalin lässt 16 politische
Olympische Spiele in Berlin. Sie Gegner u.a. seine früheren Mitstreiter Kamenew und
werden von Hitler zu nazistischer Sinowiew, wegen Verrats verurteilen und hinrichten
Propaganda missbraucht.
1936 14. September. - In Nürnberg beschließen
die Nazis, den Militärdienst zu verlängern und einen
sechsmonatigen
vorangehenden Arbeitsdienst
einzuführen.
1936 28. September. -
Franco
Kommandant
der
nationalistischen
Bürgerkriegstruppe, die mehrere Sieg in Folge
vorzeigen kann. In der Regierung sitzen neben
Sozialisten und Kommunisten zum ersten Mal auch
vier anarchistische Minister. In Guernica bilden die
In Spanien wird Francisco Republikaner eine autonome baskische Regierung.
1936
24. Oktober. Zusammenarbeitsprotokoll.
Deutschland
und
Italien
unterzeichnen
ein
Freundschafts-
und
1936 1. November. - Mussolini verkündigt die Schaffung der Achse Rom – Berlin.
1936 18. November. - Das Deutsche Reich und Italien geben bekannt, dass sie die Regierung des
spanischen Generals und späteren Diktators Franco anerkennen und militärisch unterstützen.
1936 24. November. - Der deutsche Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky kann die Auszeichnung
nicht entgegen nehmen, weil er bereits seit mehreren Jahren in einem KZ inhaftiert ist.
1936 25. November. Das Deutsche Reich und Japan unterzeichnen den „Antikominternpakt“ zur
gemeinsamen Abwehr des Kommunismus.
Der erste politische Vertrag zwischen dem Deutschen Reich und Japan wurde auf Bestreben Japans in Berlin vom japanischen
Sonderbotschafter Vicomte Mushanokõji Kintomo und Jochim von Ribbentrop für die Dauer von fünf Jahren unterzeichnet. Die
Bekämpfung der Kommunistischen Internationale sollte, analog zu Komintern, durch Informationsaustausch gefördert werden. In
geheimen zusätzlichen Abkommen sicherten sich die beiden Staaten wohlwollende Neutralität zu für den Fall eines nicht provozierten
Angriffs oder einer Angriffsdrohung der Sowjetunion. Zudem verpflichteten sie sich, mit der Sowjetunion keine Verträge abzuschließen,
die dem „Geist dieses Abkommens“ widersprechen würden. Japan berief sich auf das entsprechende geheime Zusatzabkommen, als es in
Berlin Protest gegen den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt einlegte.
1936 24. Dezember. - Im Auftrag Otto Strassers (ehemaliger NSDAP Politiker, er schmiedete seine
Attentatspläne aus seinem Prager Exil) soll der jüdische Student Helmut Hirsch einen Anschlag auf das
Nürnberger Reichstagsgebäude verüben. Der junge Attentäter wird allerdings vorher gefasst und von der
Gestapo dazu gebracht, alles zu gestehen. Der jüdische Architekturstudent Helmut Hirsch erreichte am 20.
Dezember 1936 Stuttgart. Er soll sich auf das Reichstagsgebäude in Nürnberg schleichen und einen
Sprengsatz in der Nähe der Rednertribüne platzieren, um sie bei der nächsten Nazi-Großveranstaltung
hochgehen zu lassen. Das geplante Treffen für den 23. Dezember, mit dem Sprengstofflieferanten findet nie
statt, da der Kurier bereits am Grenzübergang festgenommen wird. Ed verrär, unter Folter, der Gestapo den
Decknamen des Bombenlegers, so dass Hirsch in Nürnberg leicht gefasst werden konnte. Hirsch wird zum
Tode verurteilt und am 4. Juni 1937 durch das Fallbeil hingerichtet.
1937
1937
9. Januar. -
Der italienische Ministerrat verbietet die Ehe zwischen Weißen und Farbigen in den
1926 - 1950
afrikanischen Kolonien.
1937 30. Januar. - Wegen der Verleihung des Friedensnobelpreises an den Pazifisten Carl von Ossietzky
wird allen Deutschen die Annahme eines Nobelpreises verboten.
1937 30. Januar. - In der Sowjetunion lässt Stalin weitere 13 Parteimitglieder zum Tode verurteilen, da
sie, zusammen mit Trotzki, seinen Sturz geplant hätten.
1937 16. Februar. - Der Firma DuPont wird in den USA das Patent für Nylon erteilt.
1937 10. März. - Die Regierung von Léon Blum startet die Kampagne für eine Volksanleihe zur Aufrüstung
des französischen Armee.
1937 14. März. - In seiner Enzyklika „Mit brennender Sorge“ richtet sich Papst Pius XI. gegen den
Nazismus. In einer weiteren verurteilt er den atheistischen Kommunismus.
1937 20. April. - Die faschistische Falange Francos wird Staatspartei Spaniens. Der Falangechef Primo
de Rivera war im November 1936 von den Republikanern hingerichtet worden.
1937 6. Juni. - Mit 50,67 zu 49,33 Prozent wurde
das so genannte „Maulkorbgesetz“, das zuvor im
Parlament mit breiter Mehrheit beschlossen worden
war, bei der Volksbefragung abgelehnt. Wie kam es
dazu? - Bereits 1934,
im
Gefolge der
Weltwirtschaftskrise, wurde mit Zénon Bernard, zum
ersten
Male
ein
Kommunist
in
die
Abgeordnetenkammer gewählt. Die Mehrheit als
Rechtspartei und Liberalen annullierte das Mandat
mit der nirgendwo in der Verfassung vorgesehenen
Begründung, die Kommunistische Partei sei
'verfassungswidrig'. Doch Staatsminister Bech wollte
sicher gehen. Er unterbreitete ein „Gesetz zum
Schutz der Ordnung“, durch das die Kommunistische
Partei verboten werden sollte. Das Volk nannte
dieses
Gesetz
„Maulkorbgesetz“.
In
der
Abgeordnetenkammer wurde die Vorlage mit einer
Zweidrittelmehrheit aus Rechtspartei und Liberalen
angenommen, doch der Widerstand in der
Öffentlichkeit,
auch
unter
den
liberalen
Parteigängern, war groß. Die Regierung wollte sich
nun das Gesetz per Referendum bestätigen lassen.
Joseph Bech rechnete gar mit einer überwältigenden
Mehrheit. Doch die Regierung erlitt Schiffbruch: Bei
der Abstimmung vom 6. Huni 1937 wurde das
Gesetz abgelehnt. Trotz seiner Niederlage, blieb
Joseph Bech der Luxemburger Politik noch lange
Jahre erhalten. Das Gesetzesprojekt war bereits am
2. Mai 1935 der Kammer vorgelegt worden.
Allerdings kam es hier erst am 16- April 1936 zu
ersten Diskussionen.Am 23. April 1936 wurde das
Gesetz mit großer Mehrheit, 34 Ja, 19 Nein, 1
Enthaltung) gestimmt. Auf Grund wachsenden
Widerstands im Lande wurde jedoch entschieden, in
einem Referendum über das Gesetz abstimmen zu
lassen. Dies in der Annahme eine große Zustimmung
zu erreichen.
1937
26. April. Die deutsche Luftwaffe Hilfe von den Regierungen in Deutschland und Italien.
bombardiert Guernica, den Sitz der autonomen Dabei sollte die deutsche Luftwaffe, die seit 1935 neu
aufgebaut wurde, Kampferfahrung sammeln und die
Baskenregierung.
Zwischen 1936 und 1939 tobte in Spanien ein Bürgerkrieg
zwischen den Truppen der demokratisch gewählten
Regierung der Zweiten spanischen Republik und den
nationalistischen Putschisten unter General Francisco
Franco. Beide Seiten erhielten Unterstützung durch
ausländische Truppenverbände und Waffenlieferungen. So
versorgte die stalinistische Sowjetunion die Republikaner,
während das nationalsozialistische Deutschland und das
faschistische Italien die Seite der Nationalisten
unterstützten. Als der Putschversuch der Militärs zu
scheitern drohte, erhielten die spanischen Franquisten
Entwicklung neuer Flugzeugtypen und Luftkampftaktiken
vorangetrieben werden.
Guernica, eine Kleinstadt mit damals 5000 bis 6000
Einwohnern im Baskenland an der Nordküste Spaniens am
Golf von Biscaya gelegen, befand sich zu dieser Zeit in
einem schmalen, von den Republikanern kontrollierten
Streifen, der jedoch durch die von General Francisco
Franco angeführten Vorstöße schon im Juli des Jahres
1936 von den anderen republikanischen Gebieten
abgetrennt worden war.
1937 6. Mai. - Das deutsche Luftschiff „Hindenburg“ explodiert beim Anflug auf New York. Es kam mit
Passagieren an Bord aus Frankfurt. Dabei kamen 36 Menscxhen ums Leben. Damit ist die Ära der
Luftschiffe, zumindest was die zivile Luftfahrt anbelangt, zu Ende.
1937 5. Juni. - Henry Ford führt die 32-Stundenwoche in seinen Autofabriken ein.
1926 - 1950
1937 6. Juni. - Mit der knappen Mehrheit von 50,67% zu 49,33%
lehnten die Luxemburger das zuvor im Parlament mit breiter Mehrheit
beschlossene Projekt eines Verbotes der Kommunistischen Partei, das
in der Volkssprache genannte „Maulkorbgesetz“ ab.
Dies „Gesetz zum Schutz der politischen und sozialen Ordnung“ (=
offizeller Titel) wurde auf Initiative der von der Rechtspartei geführten
rechtsliberalen Regierung hin verfasst. Laut Staatsminister Joseph Bech
stellte die kommunistische Partei eine Gefahr für den inneren Frieden
und die Gesellschaftsordnung dar. Die
Öffentlichkeit sah das Gesetz eher als „Maulkorb“ gegen die
Kommunisten.
1937 19. Juli. In München eröffnen die Nationalsozialisten die Ausstellung „Entartete Kunst“. Sie
beginnen damit ihre Diffamierungskampagne gegen die Moderne Kunst.
„Entartete Kunst“ war während der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland der offiziell propagierte Begriff für mit
rassentheoretischen Begründungen diffamierte Moderne Kunst. Der Begriff Entartung wurde Ende des 19. Jahrhunderts
von der Medizin auf die Kunst übertragen.
Entartete Kunst waren alle Kunstwerke die sich in der NS-Regime nicht für die Nationalistische Ideologie einfügte.
1937 31. August. - In Frankreich wird ie SNCF (Société nationale des Chemins de Fer français) durch ein
Gesetzesdekret gegründet. Darin werden alle Regionalbahnen eingegliedert. Ddas Netz umfasst insgesamt
42 500 km.
1937
25. September. Der Besuch Mussolinis bei Hitler in Berlin wird zu einer
Freundschaftsdemonstration zweier Diktatoren. Beide tauschen die höchsten Orden und Auszeichnungen
ihrer Länder aus.
1937
27. November. Hermann Göring übernimmt die Leitung des Wirtschaftsministeriums des
Deutschen Reiches und Preußens.
1937 11. Dezember. - Italien tritt aus dem Völkerbund aus.
1937 26. Dezember. - Der gerade erst aus der Psychiatrie entlassene Josef Thomas irrt mit geladener
Pistole durch die Reichskanzlei in Berlin und verlangt den Führer zu sprechen. Er wird erst kurz vor dessen
Amtszimmer abgefangen und der Gestapo übergeben.
1937 29. Dezember. - Der Freistaat Irland gibt sich eine eigene republikanische Verfassung und sagt sich
von der Souveränität des Königs von England los. Er bleibt jedoch Mitglied des Commenwealth.
1938
1938 1. Januar. - In Anwendung der Nürnberger Gesetze werden alle jüdischen Ärzte aus den deutschen
Krankenkassen ausgeschlossen.
1938 4. Februar. - Hitler übernimmt selbst das Oberkommando der Wehrmacht. Die Generäle von
Blauberg und von Fritsch werden entlassen. An ihre Stelle treten General von Brauchitsch und General
Keitel. Hermann Göring wird Reichsmarschall.
1938 12. Februar. - In Berchtesgaden verhandeln Hitler und der österreichische Bundeskanzler Kurt von
Schuschnigg über die politische Zukunft Österreichs. Am Ende der Verhandlungen ernennt Schuschnigg
einen nationalistischen Innenminister und verspricht eine Amnestie für die Nazihäftlinge in österreichischen
Gefängnissen.
1938 11/12. März. - In der Nacht vom 11. auf den 12. März 1938
lösten, noch vor dem Einmarsch deutscher Einheiten, österreichische
Nationalsozialisten das schwach gewordene austrofaschistische
Ständestaatsregime ab. Vom 12. März an wurden sie von
Wehrmachts-, SS- und Polizeieinheiten unterstützt, die unter dem
Jubel großer Teile der Bevölkerung einmarschiert waren. Die neue
österreichische Bundesregierung unter dem Nationalsozialisten Arthur
1926 - 1950
Seyß-Inquart beschloss am 13. März 1938 in Absprache mit Adolf Hitler das Aufgehen Österreichs im
Deutschen Reich.
Durch das an diesem Tag ohne Parlament verabschiedete „Gesetz über die Wiedervereinigung Österreichs
mit dem Deutschen Reich“ endete die rechtliche Existenz des österreichischen Bundesstaates. Die
Herrschaft der Nationalsozialisten währte in Österreich fast bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges im Mai
1945. In Wien und seiner Umgebung war sie nach dem Sieg der Roten Armee in der Schlacht um Wien
schon Mitte April 1945 zu Ende.
Nachdem Hitler am 11. März 1938 die Militärische Weisung für den Einmarsch in Österreich unter dem
Decknamen „Unternehmen Otto“ ausgestellt hatte, ließ er am 12. März 1938 Soldaten der Wehrmacht und
Polizisten, insgesamt rund 65.000 Mann mit teils schwerer Bewaffnung, in Österreich einmarschieren, die
von großen Teilen der Bevölkerung vielfach mit spontanem Jubel empfangen wurden. [ In einer deutschen
Proklamation wurde verkündet, Hitler habe sich entschlossen, sein Heimatland zu befreien und den
notleidenden Brüdern zu Hilfe zu kommen. Eine Gegenwehr gab es nirgends, obwohl die chaotischen
Verhältnisse, die die hastig improvisierte Vorbereitung des Einmarsches vielerorts verursacht hatten, dazu
Gelegenheit geboten hätten.
In Wien traf am 12. März um 4:30 Uhr auf dem Flughafen Aspern der Reichsführer-SS Heinrich Himmler in
Begleitung von SS- und Polizeibeamten ein, um die Übernahme der österreichischen Polizei durchzuführen;
er wurde von Ernst Kaltenbrunner und Michael Skubl erwartet. Unter Glockengeläut überschritt Hitler am
Nachmittag des 12. März bei seiner Geburtsstadt Braunau die Grenze und erreichte vier Stunden später
Linz, wo er vom Balkon des Rathauses aus eine kurze Ansprache hielt und erklärte, er habe den Auftrag,
seine teure Heimat dem Reich wiederzugeben. Seyß-Inquart bildete für zwei Tage (12. und 13. März) eine
von Miklas angelobte nationalsozialistische Bundesregierung. Noch am selben Abend trafen in Linz Hitler
und Seyß-Inquart zusammen und vereinbarten die sofortige Durchführung der „Wiedervereinigung“ ohne die
früher geplanten Übergangsfristen. Das Gesetz über die „Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen
Reich“ wurde am folgenden Tag, dem 13. März, im Hotel Weinzinger in Linz von Hitler für das Reich und von
Seyß-Inquart für Österreich vereinbart und noch am gleichen Tag in der zweiten Kabinettssitzung der
Regierung Seyß-Inquart in Wien beschlossen. Bundespräsident Miklas trat zurück, da er das Gesetz nicht
beurkunden wollte. Als Staatsoberhaupt für wenige Minuten nahm Seyß-Inquart die Beurkundung vor. Im
Reich kam das Gesetz am gleichen Tag durch Beschluss der Reichsregierung zu Stande. Der 13. März 1938
gilt daher juristisch als Datum des „Anschlusses“. Österreich war nun völkerrechtlichTeil des Deutschen
Reiches, die Bundesregierung Seyß-Inquart amtierte als Österreichische Landesregierung unter der Aufsicht
der Reichsregierung weiter.
1938 10. April. - 99% der Deutschen und 99,7% der Österreicher stimmen für das Großdeutsche Reich,
dessen Ostmark nun Österreich ist.
1938 13. April. - Die Truppen Francos erreichen die Mündung des Ebro und isolieren damit Katalonien
vom Rest des Landes.
1938 13. April. - In Frankreich besetzen 137000 streikende Arbeiter 213 Automobilwerke. Sie setzen sich
durch und nehmen am 19. April die Arbeit wieder auf.
1938
26. April. Die Nationalsozialisten zwingen die Juden im Deutschen Reich, ihre In- und
ausländischen Vermögen anzumelden.
1938 3. Mai. - Adolf Hitler trifft zu einem Staatsbesuch in Rom ein, wo er von Benito Mussolini und König
Viktor Emanuel III. empfangen wird.
1938 16. Mai. Francs.
Zwecks nationaler Verteidigung startet Frankreich eine Volksanleihe von 5 Milliarden
1938 28. Mai. - Hitler befieht die Befestigung der deutschen Westgrenze und die Verstärkung der Luftund Bodentruppen.
1938 1. Juni. - SS-Chef Heydrich befiehlt die Verhaftung sogenannte asozialer Elemente.
In der Zeit des Nationalsozialismus war der Begriff „Asoziale“ eine übliche Sammelbezeichnung für als „minderwertig“
bezeichnete Menschen aus den sozialen Unterschichten („Ballastexistenzen“), die nach NS-Auffassung sozialen
Randgruppen zugehörten oder schwere Leistungs- und Anpassungsdefizite aufzuweisen hätten. Menschen und
Menschengruppen wurden so als Ressourcen verbrauchende „Schädlinge“ und „unnütze Esser“ etikettiert, für die die als
1926 - 1950
„gutwillig“ und „fleißig“ bezeichnete Mehrheit der 2Volksgemeinsacht“ zu ihrem Nachteil aufkommen müsse.
1938 14. Juni. - Ein Gesetzesdekret befiehlt die Registrierung sämtlicher jüdischer Industrieunternehmen.
1938
22. Juni. entgegenzuwirken.
Hitler führt den allgemeinen Arbeitsdienst ein, um den Mangel an Arbeitskräften
1938 28. Juni.- Die Freiwilligen der internationalen Brigaden verlassen Spanien.
1938 22.Juli. - In Deutschland wird ein Judenpass eingeführt.
1938 2. August. - Hitler gründet in Bayreuth ein Zentrum zur Richard-Wagner-Forschung.
1938 3. August. - In Italien werden ausländische Juden vom Hochschulbesuch ausgeschlossen.
1938 26. August. - Die Transiranische Eisenbahn wird nach achtjähriger Bauzeit vollendet und für den
Verkehr frei gegeben.
1938 13. September. In Prag kommt es zum Abbruch der Verhandlungen zwischen der
tschechoslowakischen Regierung und der Partei der Sudetendeutschen.
1938 Herbst. - Die beiden Sowjetagenten Alexander Foote und Bill Philips werden von Stalin nach
Deutschland geschickt, um ein Bombenattentat auf den Führer vorzubereiten. Mit dem Hitler-Stalin-Pakt vom
24. August 1939 werden diese Pläne jedoch fallen gelassen.
1938 22. September. - Diejenigen Juden, die nach 1919 die italienische Staatsbürgerschaft erhielten,
müssen Italien innerhalb von 6 Monaten verlassen.
1938 23. September. - Generalmobilmachung in der Tschechoslowakei. Hitler verlangt den Anschluss der
Sudetendeutschen. Frankreich und Großbritannien möchten einen europäischen Krieg vermeiden. Hitler
verlangt die Vertreibung der Sudeten durch die Tschechoslowakei und stellt ein Ultimatum bis zum 1.
Oktober. Um den Krieg zu vermeiden, schlägt Mussolini Verhandlungen vor, die in München stattfinden.
Hitler setzt sich durch und annektiert die Region der Sudeten.
1938
24. September: Bekanntmachung der Regierung zur deutschen Expansionspolitik: „Die
luxemburgische Regierung hat nie aufgehört zu betonen, dass die geographische Lage des Landes und das vollständige
Fehlen eigener Verteidigungsmittel sie zwingen, im Schoße des Völkerbundes die traditionelle Neutralitätspolitik aufrecht
zu erhalten. Dies ebenfalls aus der Überzeugung, dass diese Politik augenblicklich, wie sie in der Vergangenheit immer
war, im allgemeinen Interesse der Aufrechterhaltung des Friedens in diesem Teil Europas ist.
Indem sie das tut, hält sich die luxemburgische Regierung an die so oft durch die Völkerbundversammlung und den
Völkerbundrat aufgestellten Direktiven, gemäß denen die Mitarbeit ab dem Werk des Völkerbundes notwendigerweise
für jedes Land, je nach seiner geographischen Lage und den Spezialbedingungen seiner Bewaffnung ändert. In diesem
Geiste ist die Regierung auch der von den im vergangenen Monat Juli auf der Konferenz in Kopenhagen versammelten
Ländern erlassenen Deklarationen beigetreten“.
1938
26.und 27. September. mobilisieren.
Die Tschechoslowakei, Großbritannien, Frankreich und Belgien
1938 28. September. - Als die Sudetenkrise zu eskalieren droht beschließt eine Offiziersgruppe um
Generalstabschef Franz Halder, den Führer zu verhaften und sein Regime zu stürzen. Hitler einigt sich
jedoch überraschend mit den Westmächten und vereitelt so den geplanten Putsch.
1938 29. September. - Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien schließen das „Münchener
Abkommen“, das die Tschechoslowakei zur Abtrennung des Sudetenlandes an das Deutsche Reich zwingt.
1938
1. Oktober. Beginn der Besetzung des Sudetenlandes durch Nazitruppen. Polen anektiert
Schlesien. Die Slowaken bilden ihre eigene Regierung in Bratislawa. Damit hat Hitler sein Ziel erreicht, die
Tschechoslowakei zu spalten.
1938 14. Oktober. - Briten und Araber beschließen, die jüdische Einwanderung nach Palästina für zwei
Jahre zu stoppen. Britische Soldaten besetzen Jerusalem.
1926 - 1950
1938 9. November. - Der Schweitzer Theologie-Student Maurice Bavaud will Hitler beim Gedenkmarsch
zur Münchener Feldherrnhalle erschießen. Das Attentat scheitert weil er nicht nah genug an Hitler
herankommt.
1938 9./10. November. - In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938, der Reichskristallnacht, erreichte
die Judenverfolgung einen ersten unrühmlichen Höhepunkt. Synagogen wurden zerstört, jüdische Geschäfte
geplündert, Juden wie Freiwild gejagt. Zum Hohn mussten die Juden den so entstandenen Schaden auch
noch bezahlen. Die Lebensbedingungen der Juden wurden immer unmenschlicher. Etwa 35000 Juden
werden zusammen getrieben und in Konzentrationslager eingewiesen.
1938 10. November. öffentlicher Schulen.
Die Nationalsozialisten verbieten jüdischen Kindern in Deutschland den Besuch
1938 8. Dezember. - In Kiel läuft der bis heute einzige deutsche Flugzeugträger „Graf Zeppelin“ vom
Stapel. Er kommt niemals zum Einsatz.
1938 17. Dezember. - Beim Versuch, mit Neutronen auf Uran zu schießen, beobachten die Chemiker Otto
Hahn und Fritz Straßmann etwas für sie Unerklärliches. Hahn informiert seine im Exil lebende Kollegin, die
Physikerin Lise Meitner, die darin das Phänomen der Kernspaltung entdeckt.
1938
ist.
20. Dezember. -
In der UdSSR wird ein Arbeitsbuch eingeführt, dessen Besitz und Führung Pflicht
1938 23. Dezember. - Die Franco Truppen greifen Katalonien an.
1939
1939. - Angesichts des sich zuspitzenden Konflikts mit Nazi-Deutschland, versucht Luxemburg vergeblich,
eine erneute Garantie-Erklärung seiner Neutralität von den europäischen Großmächten zu erreichen. Als
Symbol der Eigenständigkeit wir das 100. Jubiläum der Luxemburger Unabhängigkeit gefeiert.
Januar 1939
1939
1. Januar. - Alle jungen Frauen unter 25 Jahren müssen, im Interesse des Reiches, ein Jahr zivilen
Arbeitsdienst leisten.
1939 5. Januar. - Prinz Jean wird zum Erbgroßherzog proklamiert.
1939 17. Januar. - Juden dürfen nicht mehr Zahnarzt, Tierarzt oder Apotheker werden. Der Zugang zu
deutschen Schulen wird jüdischen Kindern verweht, und ihre Pässe werden mit einem „J“ gekennzeichnet.
Eine ganze Ausweisungswelle beginnt.
1939 26. Januar. - Die Franco-Truppen marschieren in Barcelona ein.
1939 28. Januar. - Die deutschen Physiker Otto Hahn und Fritz Straßmann entdecken die Kernspaltung.
1939
28. Januar. Luftschutzbunkern.
In London beginnen die Bewohner von Islington mit dem Errichten von
Februar 1939
1939 1. Februar. verlassen.
Laut Dekret müssen alle Juden die Tschechoslowakei innerhalb von 6 Monaten
1939 10. Februar. - Papst Pius XI. stirbt im Alter von 81. Jahren Der jetzige Vatikanstaat geht auf die
Lateranverträge zwischen ihm und Mussolini zurück.
März 1939
1926 - 1950
1939 2. März. - Kardinal Eugenio Pacelli wird zum Papst gewählt. Er wird Pius XII.
1939 20. März. - Auf dem Hof der Berliner Hauptfeuerwache im Stadtteil Kreuzberg werden als " entartete
Kunst" geltende Gemälde und Grafiken verbrannt. Es handelt sich um rund 1000 Gemälde und 3000
Aquarelle und Zeichnungen.
1939 28.März. - Truppen des späteren Diktators Francisco Franco marschieren kampflos in Madrid ein
und erklären am 1. April den spanischen Bürgerkrieg für beendet.
April 1939
1939 2. April. - Die USA nehmen diplomatische Beziehungen zu dem neuen Regime in Madrid auf.
1939 6. April. - Großbritannien und Polen unterzeichnen einen gegenseitigen Beistandspakt.
1939 7. April. - Italienische Truppen unter Benito Mussolini besetzen Albanien.
1939 19. April. - Bei Gelegenheit des 100 Unabhängigkeitsfeier Luxemburgs ist Adolf Hitler der erste
welcher der Luxemburgischen Regierung ein Glückwunschtelegramm zukommen lässt.
1939 20. April. - Der britische Militärattaché Noel Mason-Macfarlane bietet sich selbst als Heckenschütze
an, um Hiteler während seiner Geburtstagsparade von seiner Berliner Wohnung aus zu erschießen. Doch
die britische Regierung lehnt den Plan ab. Begründung: Die Aktion sei „unsportsmanlike“.
1939 26. April. - Großbritannien führt den allgemeinen Militärdienst ein.
1939 28. April. Der Deutsch-Polnische Nichtangriffspakt wird vom Deutschen Reich gekündigt,
nachdem Polen das Verlangen nach einer Annexion der Freien Stadt Danzig und einen Korridor nach
Ostpreußen ablehnt.
Mai 1939
1939 7. Mai. - Spanien tritt aus dem Völkerbund aus.
1939 14. Mai. - In Aachen startet Hitler eine Inspektionstournee der Siegfriedlinie. Zuvor hatte er den 1934
geschlossenen deutsch-englischen Flottenvertrag und den Freundschaftsvertrag mit Polen gekündigt.
1939 22. Mai. Mussolini und Hitler, also das faschistische Italien sowie das nationalsozialistische
Deutschland schließen ein Freundschafts- und Bündnisabkommen (Eiserner Vertrag oder Stahlpakt) Dies
Militärbündnis sieht eine Unterstützung im Fall eines Krieges vor. Das Ende des Paktes kam mit der
Absetzung Mussolinis 1943 und der folgenden Kriegserklärung Italiens an Deutschland.
1939 23. Mai. - Hitler legt den Generälen seinen Invasionsplan für Polen vor.
1939 31. Mai. - In Berlin wird der Nichtangriffspakt zwischen dem deutschen Reich und dem Königreich
Dänemark unterzeichnet. Nur ein knappes Jahr später besetzen deutsche Truppen ohne Kriegserklärung
Dänemark.
Juni/Juli 1939
1939 28. Juni. - Die Fluggesellschaft Pan American startet die erste transatlantische Passagier-Fluglinie
zwischen New York und Marseille mit Maschinen des Typs Boeing B-314 Clipper.
1939 30. Juli. - Offene deutsch-polnische rise wegen der Meerenge von Danzig.
August 1939
1939
2. August. -
Der Physiker Albert Einstein warnt US-Präsident Franklin Roosevelt in einem
1926 - 1950
Memorandum vor dem möglichen Bau einer deutschen Atombombe.
1939 23. August. In Moskau wird der deutsch-sowjetische Nichtangriffspark (Hitler-Stalin-Pakt)
unterzeichnet. Ein geheimes Ergänzungsabkommen regelt die Aufteilung der Interessenspähren in
Osteuropa.
1939 23. August. - Frankreich zieht Reservisten ein.
1939 25. August. - Großbritannien und Polen schließen einen Beistandspakt.
1939 26. August. - Otto von Radowitz, Deutscher Gesandter in Luxemburg (kehrte nach der Besetzung
Luxemburgs nach Deutschland zurück) wurde von damaligen Außenminister Joseph Bech, empfangen. Er
überbringt ihm die Einstellung Deutschlands gegenüber Luxemburg im Falle eines Konflikts: Das Reich
garantiere dem Luxemburger Land seine territoriale Unverletzbarkeit. Dies jedoch nur im Falle wo
Luxemburg seine Neutralität behalte.
1939 26. August. - Generalmobilmachung in Belgien.
1939
31. August. Deutschland verlangt die Herausgabe von Danzig und die Organisation einer
Volksabstimmung im Freistaat.
1939 31. August. Deutsche SS-Angehörige,
verkleidet
als polnische
Widerstandskämpfer,
stürmen den sich an der polnischen Grenze
befindlichen deutschen Sender Gleiwitz. Diese Aktion
war eine von mehreren fingierten Maßnahmen auf
deutscher Seite um den Angriff auf Polen zu
rechtfertigen.
Der Überfall auf den Sender Gleiwitz am 31. August 1939 war
eine von der SS fingierte Aktion mit dem Tarnnamen Unternehmen
Tannenberg. Er ist der bekannteste einer Reihe von Vorfällen, die
als propagandistischer Vorwand für den Polenfeldzug dienten.
In der Ansprache Hitlers vor den Oberbefehlshabern am 22.
August 1939 äußerte Hitler: „Die Auslösung des Konfliktes wird
durch eine geeignete Propaganda erfolgen. Die Glaubwürdigkeit
ist dabei gleichgültig, im Sieg liegt das Recht.“ - Am 10. August
1939 hatte der Chef des SD Reinhard Heydrich dem SSSturmbannführer Alfred Naujocks befohlen, einen Anschlag auf
die Radiostation bei Gleiwitz in der Nähe der polnischen Grenze
vorzutäuschen und es so erscheinen zu lassen, als seien Polen
die Angreifer gewesen. Laut Naujocks hatte Heydrich gesagt: „Ein
tatsächlicher Beweis für polnische Übergriffe ist für die
Auslandspresse und für die deutsche Propaganda nötig.“ Naujocks befand sich seit Mitte August 1939 im Hotel „Haus
Oberschlesien“ in Gleiwitz und wartete auf seinen Einsatzbefehl.
Am Nachmittag des 31. August 1939 gegen 16 Uhr erhielt er einen
Anruf aus Berlin mit der Parole „Großmutter gestorben“. Gegen 20
Uhr drang Naujocks dann mit fünf oder sechs SS-Leuten mit
Maschinenpistolen bewaffnet in Zivil, polnische Freischärler
darstellend, in das Sendegebäude des Senders Gleiwitz ein. Zwei
Polizisten an der Pforte waren in die Aktion eingeweiht, der
Pförtner hatte seinen Posten verlassen. Im Betriebsraum des
Senders überwältigten die Männer vier Personen und brachten sie
gefesselt in einen Kellerraum. Der Sender Gleiwitz strahlte kein
eigenes Programm aus, sondern übernahm das des
Reichssenders Breslau. Daher musste das SS-Kommando, in
dem sich nur ein Fernmeldetechniker befand, mit einiger Mühe die
Einspeisung des Programms unterbrechen und sich über ein so
genanntes Gewittermikrofon, das erst gefunden werden musste,
Zugriff auf den Sender verschaffen. Über den Sender wurde
schließlich in deutscher und polnischer Sprache ein angeblicher
Aufstand der polnischen Minderheit ausgerufen: „Achtung!
Achtung! Hier ist Gleiwitz. Der Sender befindet sich in polnischer
Hand … Die Stunde der Freiheit ist gekommen!“ Die folgende,
vorbereitete Durchsage wurde verlesen. Sie dauerte knapp vier
Minuten. Die Sendung endete mit dem Aufruf: „Hoch lebe Polen!“
Die Aktion dauerte nur wenige Minuten, dann verschwanden
Naujocks und seine Männer wieder. - Zurück blieb ein Toter. Es
handelte sich um den 41-jährigen Oberschlesier Franciszek
(Franz) Honiok. Seine Leiche sollte als Beweis für einen
angeblichen polnischen Überfall in der Sendeanlage dienen. Der
bei der Gestapo als polenfreundlich bekannte Vertreter für
Landmaschinen war erst am Vortag in einem Nachbardorf von
Gleiwitz verhaftet worden, da eine Person als angeblicher Täter
benötigt wurde, der man einen Überfall auf den Sender und eine
antideutsche Rede im Rundfunk zutraute. Honiok wurde aus der
Haft im Polizeipräsidium zum Sender Gleiwitz gebracht, nachdem
ihm der SS-Arzt, Dr. med. Horst Straßburger, eine betäubende
Spritze verabreicht hatte. Er wurde bewusstlos am Sendegebäude
abgelegt. Ob er an dieser Spritze starb oder von Naujocks oder
einer anderen anwesenden SS-Einheit ermordet wurde, ist bis
heute nicht bekannt. - Um 22.30 Uhr berichtete erstmals der
Reichsrundfunk über den Überfall auf den Sender Gleiwitz und
andere Grenzzwischenfälle. Am nächsten Tag erschien in der
gesamten deutschen Presse die Meldung vom angeblichen
Überfall. Der Völkische Beobachter schrieb unter der Überschrift
„Der unerhörte Bandenüberfall auf den Sender Gleiwitz“, dass sich
„die polnische Meute“ dazu habe „hinreißen lassen, die
Reichsgrenze zu überschreiten, einen deutschen Sender zu
überfallen, und die Kriegsfackel an ein Pulverfass zu legen,
dessen Existenz vor der Geschichte die Polen einmal zu
verantworten haben werden.“ - Die Polen waren den Deutschen
zahlenmäßig unterlegen. Das deutsche Reich hatte bis dahin 100
aktive Divisionen einschließlich der Reservedivision. Ihnen
standen gegenüber 47 polnische Divisionen. Durch die
Garantieerklärungen Frankreichs und Englands waren 100
französische und 20 englische Divisionen auf der Gewinnerseite
zu berücksichtigen. Die deutschen führten einen einen Blitzkrieg
mittels schnellem Vordringen mit Panzern in feindliches Gebiert
unterstützt durch Kampfflugzeuge. Am 17. September begannen
außerdem russische Truppen mit den Angriff auf Polen.
September 1939
II. Weltkrieg
1926 - 1950
1939 1. September. Ohne Kriegserklärung
marschierten die deutschen Truppen in polnisches
Gebiet ein. Mit dem Überfall auf Polen löst
Deutschland offiziell den Zweiten Weltkrieg aus.
Nach einem inszenierten Zwischenfall greift die
deutsche Wehrmacht in Polen ein. Zwei deutsche
Heeresgruppen überschreiten die polnische Grenze
und innerhalb von drei Wochen überrollen die
deutschen Panzerdivisionen die Westhälfte Polens.
Zwei Tage später erklären Großbritannien und
Frankreich dem Deutschen Reich den Krieg. Am 17.
September marschiert die Rote Armee von Osten her
in Polen ein um sie ihren Anteil an der Beute zu
sichern. Ungeachtet der Garantieerklärung bleiben
die Westmächte defensiv.
Dem Zweiten Weltkrieg vorausgegangen war der
Anschluss Österreichs am 12. März 1938 an das
Deutsche Reich sowie die Abtretung des
Sudetenlandes und anschließende Besetzung des
restlichen Böhmen und Mähren (heute Tschechien).
Am 1.September 1939 eröffnete die „SchleswigHolstein“, die sich offiziell seit dem 25. August zu
einem Freundschaftsbesuch in der Danziger Bucht
aufhielt, unter dem Decknamen „Fall Weiss“, vom
Hafenkanal aus das Feuer auf die polnische Stellung
auf der Westerplatte, die zur Freien Stadt Danzig
gehörte . Mit diesen Schüssen (Adolf Hitler: „ Seit
5.45 Uhr wird jetzt zurück geschossen – übrigens
irrte Hitler, denn der Angriff begann um 4.45 Uhr) und
dem Einmarsch deutscher Truppen in Polen begann
der Zweite Weltkrieg in Europa. Außerdem wurde ein
Marinestoßtrupp von 225 Mann durch die
„Schleswig-Holstein“
angelandet,
um
die
Wachbesatzung des Munitionsdepots auf der
Halbinsel niederzukämpfen, was aber nicht gelang.
Erst am 7.September gelang es den Angreifern, die
Stellungen zum Aufgeben zu zwingen, nachdem
durch weiteren Beschuss und Stuka - Angriffe deren
Wasserversorgung zerstört worden war.
1939 1. September. - Generalmobilisierung und Abstimmung über Kriegskredite in Frankreich. Italien wird
nicht am Krieg teilnehmen. Belgien und die USA wollen neutral bleiben.
1939 2. September. - Die polnische PommerellenArmee wird zerschlagen. Die polnischen Verteidiger
stürzten sich mit dem Mut der Verzweiflung, sogar
mit Kavallerieeinheiten, den deutschen Panzer
entgegen und fielen den Maschinenwaffen zum
Opfer, Nur die Mlawa-Stellung (bei der Stadt Mlawa),
ein starker Bunkerkomplex, konnte den Angriff ins
Stocken bringen.
1939
3. September. Frankreich und
Großbritannien stellen ein Ultimatum an das
Deutsche Reich. Sie forderten den sofortigen
Rücktritt aller deutschen Truppen aus Polen. Die
anglofranzösische Garantieerklärung hatte diese
Staaten verpflichtet, spätestens 15 Tage nach einem
deutschen Angriff selber eine Offensive im Westen
Deutschlands zu starten. Beide Staaten erklären
noch am selben Tage dem Reich den Krieg, doch
blieb der Angriff aus.
Hitler und Ribbentrop hatten sich bis zuletzt der
Hoffnung hingegeben, dass England und Frankreich
nicht eingreifen würden. Ein gewisser Schmidt,
Statist auf diplomatische Bühne, schrieb: „Wie
versteinert saß Hitler da und blickte vor sich hin. Er
war nicht fassungslos, wie später behauptet wurde,
er tobte auch nicht, wie es wieder andere wissen
wollten. Er saß völlig still und regungslos an seinem
Platz. Nach einer Weile wandte er sich Ribbentrop
zu: 'Was nun?' fragte Hitler seinen Außenminister mit
einem wütenden Blick in den Augen, als wolle er
zum Ausdruck bringen, dass ihn Ribbentrop über die
Reaktion der Engländer falsch informiert habe.“
1939 5. September. - Beginn einer begrenzten
und eher symbolischen französischen Offensive
gegen das Saarland. Die Deutschen leisteten keine
Widerstand und zogen sich zum Westwall zurück. Es
blieb, bis auf einzelne kleinere Gefechte der Artillerie,
danach ruhig an der Westfront.
Doch auf deutscher Seite rollte die Propaganda an.
Mit Plakaten und Parolen über Lautsprecher rief man
den Franzosen zu: „Warum führt ihr Krieg? Oder „Wir
werden nicht zuerst schießen“.
1939 6. September. - Krakau im Osten wird von der deutschen 14. Armee eingenommen.
1939 9. September. - Die Wehrmacht steht vor Warschau und kreist es ein.
1939 15. September. - An diesem Freitag sprengte
deutsches Militär die Moselbrücke in Schengen. Es
war 9.15 Uhr. Das stählerne Gerüst fiel teilweise in
die Mosel. Weg geschleuderte Stücke des Gerüstes
und Betonklötze beschädigten die Häuser Peter
Hemmen und Franz Redlinger sowie andere Häuser.
Die Fenster der Häuser entlang der Mosel wurden,
durch die Druckwelle, zerstört. Niemand wurde
verletzt.
Die Brücke war Anfangs der 1900er Jahre von der
luxemburgischen Firma Paul Wurth errichtet worden.
Zuvor bestand her eine Fährverbindung. Im Jahre
1909 war die Brücke offiziell ihrer Bestimmung
übergeben worden. Eine neue Brücke wurde erst am
24. Oktober 1959 eingeweiht.
1926 - 1950
1939 17. September. - Die polnische Hoffnung, den
Osten ihres Landes verteidigen zu können, zerschlug
sich. Die Sowjetischen Truppen rücken in Polens
Osten ein, so wie dies im geheimen Zusatzprotokoll
des Hitler-Stalin-Pakts vorgesehen war. Der
1939 17. September. binnen weniger Minuten.
Zusammenbruch war nun nicht mehr aufzuhalten.
Bis zum 20. September wurden 170 000 Polen
gefangen genommen. Die polnische Regierung flieht
nach Rumänien.
Von 3 Torpedos getroffen, sinkt der englische Flugzeugträger „Courageous“
1939 24. September. Beginn des deutschen
Angriffs auf Warschau. Der Stadtkommandant hatte
sich geweigert, die Stadt aufzugeben. Darauf hat die
Wehrmacht Flugblätter abgeworfen worauf sie auf
den bevorstehenden Angriff hinwies. Am 24.
September dann begann der massive Angriff auf
Warschau.
Artillerie
und
Sturzkampfbomber
schossen die Stadt sturmreif. Am 28. September
kapitulierte Warschau. Einen Tag später die Festung
Modlin. Bis zum 6. Oktober gaben auch die letzten
polnische Truppen auf. Der Feldzug war
abgeschlossen.
1939 27. September. - Weisung Hitlers an das Panzern, verschob Hitler den Angriff insgesamt 22
Oberkommando des Heeres zur Ausarbeitung eines mal.
Angriffsplanes im Westen, den so genannten „Fall Als Westfeldzug wird die erfolgreiche militärische Offensive der
Wehrmacht im Westen während des Zweiten
Gelb“. Bis zum 29. Oktober stand der Plan. Er sah deutschen
Weltkriegs vom 10. Mai bis 25. Juni 1940 bezeichnet. Sie führte
vor, dass 2 Heeresgruppen durch die Niederlande zur Besetzung der Niederlande, Belgiens und Luxemburgs (Fall
und Belgien vorstoßen sollten um somit sämtliche Gelb), sowie zur militärischen Niederlage Frankreichs (Fall Rot)
alliierte Kräfte nördlich der Somme zu zerschlagen. und endete mit dem Waffenstillstand von Compiègne. Der
ist als „Blitzkrieg“ bekannt geworden, wurde aber
Letzten Endes fand jedoch 1939 kein Angriff statt. Westfeldzug
nicht als solcher geplant. Eher zufällig führte der operative Einsatz
Wegen schlechter Witterungsverhältnissen und viel der Panzer und der Luftwaffe zu einem unerwarteten
größer als den erwarteten Verlusten in Polen, 22% Bewegungskrieg, der durch sein neues Kriegsbild einen
Verluste bei Kampfflugzeugen und 25% bei den Wendepunkt der Kriegsgeschichte markierte.
1939
27. September. Von Ostpreußen, Pommern, Brandenburg und der Slowakei drangen die
deutschen Armeen zu großen Umfassungsbewegungen in Polen ein. Schnell war der Korridor
eingenommen. Stoßkeile der Panzerwaffe und der motorisierten Infanterie drängten die polnischen
Streitkräfte in großen Kesseln zusammen: Die Luftwaffe brach jeden Widerstand. Schon am 18. September
war bei den polnischen Heeren jede Gegenwehr erloschen. Nur die befestigte Hauptstadt Warschau hielt
sich noch. Als sie eine Kapitulation ablehnte, griffen die Bombengeschwader an. Am 27. September 1939
ergab sich die zertrümmerte Stadt.
1939 29. September. -
Polen kapituliert.
Oktober 1939
1939 3. Oktober. - In den Gewässern um den amerikanischen Kontinent wird eine Sicherheitszone von 30
km abgesteckt.
1939 7. Oktober. - Nach dem Sieg über Polen zieht Hitler in die Freistadt Danzig ein.
1939 8. Oktober. - Deutschland und die Sowjetunion teilten sich das polnische Gebiet. Es war dies die
vierte Teilung Polens.
1939 8. Oktober. - In Paris werden die kommunistischen Abgeordneten verhaftet. Die ersten Juden
werden nach Prag und Wien abgeschoben.
1939 11. Oktober. - Der amerikanische Präsident Roosevelt liest seinem Berater Alex McKibben, dem
späteren Zünder der ersten amerikanischen Atombombe, einen Brief Albert Einsteins vor, in welchem dieser
vor einer deutschen Atombombe warnte. Um möglichen deutschen Uranarbeiten zuvorzukommen,
unternahm Roosevelt umgehend die nötige Schritte. Doch sollte es bis 1945 dauern, bis die erste Bombe
gezündet werden konnte.
1939 18. Oktober. versenkt worden.
Winston Churchill behauptet, ein Drittel der deutschen Unterseeboote sei bereits
1926 - 1950
November 1939
1939 3. November. - Ein deutsch-sowjetisches Abkommen verfügt die Deportation der Ukraine-Deutschen
in die polnische Warta-Region.
1939 8. November. - Im Münchner Bürgerbräukeller entgeht Adolf Hitler knapp einem Bombenattentat des
Schreiners Johann Georg Elser. Sie bestand aus 10 Kilo Donarit-Sprengstoff. Sieben hochrangige Nazis
kommen dabei um.
Georg Elser, gelernter Tischler, will als Einzelperson Adolf Hitler durch einen Bombenanschlag beseitigen. Im
Münchner Bürgerkeller soll Hitler am 8. November reden. Er kratzt Nacht für Nacht ein immer tiefer
werdendes Loch in eine Betonsäule neben dem Rednerpult, wo er die Bomber deponieren will. Er stellt den
Zeitzünder an diesem Tag auf 21.20 Uhr und flüchtet zur Schweitzer Grenze. Dort wird er verhaftet und
erfährt, dass sein Plan gescheitert ist, denn Hitler konnte nur kurz reden, weil sein Flug wegen starken
Sturms gestrichen ist und er die Reichsbahn nehmen muss. Diese Änderung führt dazu, dass Hitler bereits
um 21.07 Uhr den Bürgerkeller verlässt. Bei der Explosion um 21.20 Uhr ist der Saal fast leer. Trotzdem
werden noch 8 Menschen getötet, 63 weitere werden verletzt. Der Möbeltischler handelt komplett auf eigene
Faust und hat keine Mitverschwörer.
Mehr als 20-mal hatten es die verschiedensten Attentate auf das Leben Adolf Hitlers abgesehen. Der
Schriftstelle Will Berthold schrieb dazu: „Der Zufall war Hitlers bester Leibgardist. Banale
Nebensächlichkeiten machten Weltgeschichte.“
1939 10. November. - Mobilmachung in der Schweiz und in Finnland.
1939 11. November. - Der Diplomat Erich Kordt will sich mit Hitler in der Reichskanzlei in die Luft
sprengen, aber nach dem missglückten Elser-Attentat sind die Sicherheitsvorkehrungen so verschärft
worden, dass es unmöglich ist, den erforderlichen Sprengstoff zu beschaffen.
1939 30. November. - Wegen der Ansprüche auf Karelien bricht Moskau den Nichtangriffspakt mit
Finnland. Es entsendet Truppen und bombardiert Helsinki und Viborg.
Karelien ist eine historische Landschaft in Nordosteuropa. Heute ist sie zwischen Russland und Finnland geteilt.
Dezember 1939
1939 9. Dezember. Waffen nach Finnland.
Moskau blockiert die finnischen Küsten. Frankreich und Großbritannien schicken
1939 22. Dezember. - Die russische Finnlandoffensive ist gescheitert. Die finnische Marine setzt die
ersten amerikanischen Propeller-Torpedoboote ein.
1940
Januar 1940
1940 1. Januar. - Großbritannien zieht alle Männer zwischen 20 und 27 Jahren ein. Zwei kanadische
Kontingente gehen in Großbritannien an Land.
1940
3. Januar. Australien stellt den Allierten 3000 Piloten zur Verfügung und wird sich am
Flugzeugbau beteiligen.
1940 8. Januar. - In Großbritannien werden Zucker, Fleisch und Butter rationniert. In Frankreich werden
Lebensmittelkarten eingeführt.
1940 15. Januar. - Die Pariser Metrogänge geltem als Luftschutzbunker für 300 000 Personen.
1940 18. Januar. - Schweden, Norwegen, Dänemark und die Niederlande wollen neutral bleiben.
Februar 1940
1926 - 1950
1940 12. Februar. - Ein deutsch-sowjetisches Handelsabkommen erlaubt Deutschland, alle britischen
Handelsschiffe als Kriegsschiffe zu betrachten. Dennoch läuft, am 3. März. die „Queen Elisabeth“, das bis
dahin drösste Passagierschiff der Welt, zu ihrer Jungfernfahrt von Liverpool nach New York aus.
1940 15. Februar. - Wehrmachtsoffiziere protestieren gegen das Verhalten der SS in Polen.
März 1940
1945 1. März. - In Frankreich werden Alkohol und Petroleumprodukte eingeschränkt. Die Frauenarbeit
wird reglementiert.
1945 11. März. - Frankreich und Großbritannien bitten Schweden und Norwegen dem von den Russen
überfallenen Finnland zu Hilfe zu kommen. Die finnische Armee schlug sich tapfer, konnte aber dem
russischen Ansturm nicht widerstehen. Finnland verliert 40 000 km² seiner örtlichen Territorien und 11% der
Bevölkerung wird im verbleibenden Teil des Landes neu angesiedelt.
1945 18. März. - Hitler und Mussolini treffen sich am Brenner. Falls Deutschland Italien wirtschaftlichen
und militärischen Beistand leistet, werden die Italiener an einem von ihnen bestimmten Zeitpunkt auf
deutscher Seite kämpfen.
April 1940
1940 9. April. - Deutsche Truppen fallen in Norwegen und in Dänemark ein. Alliierte Verbände kommen zu
Hilfe. Hitler wollte Narvik, den Ausfuhrhafen für die schwedischen Eisenerze, sichern. Am 9. April besetze er
unter Bruch des Völkerrechts Dänemark und Norwegen. Er kam nur um Stunden einer englischen Flotte
zuvor, die ebenfalls völkerrechtswidrig Truppen in Norwegen landete. Es entspannen sich schwierige
Kämpfe, in denen Deutschland Sieger blieb. Frankreich und England waren für einen Krieg schlecht
gerüstet. Tatenlos sahen sie der Unterwerfung Polens zu. Am 10. Mai 1940 wandte sich Hitler gegen die
Westmächte.
1940 27. April. - SS-Chef Heinrich Himmler befiehlt, in Ausschwitz (Oswiecim – in der Nähe der Stadt
Osw..), im besetzten Polen, ein Konzentrationslager zu errichten. Rund 1,3 Millionen Menschen wurden
hierhin verschleppt. 1,1 Millionen überlebten nicht. Ursache: Erschöpfung, Folter, Tod in den Gaskammern.
Unter den Opfern: 960 000 Juden, 75 000 nicht jüdische Polen, 21 000 Zigeuner, 15 000 sowjetische
Kriegsgefangene und bis zu 15000 Häftlinge verschiedener Nationen.
Das Lager war ursprünglich eingerichtet worden um polnische Widerstandskämpfer einzusperren. Erst im
Jahr 1942 wurde es zum Vernichtungslager in welches vor allem Juden gebracht wurden. Befreit wurde das
Lager am 27. Januar 1945 von der Roten Armee (siehe 1945).
Mai 1940
1940 8. Mai. - Um 22.40 Uhr wird, aus Vorsichtsmaßnahmen, der Telefonverkehr zwischen den
Niederlanden und dem Ausland eingestellt. Oberst Hans Oster von der deutschen Abwehr, ein Gegner des
Nationalsozialismus, hatte den niederländischen Militärattaché, Major Gijsbertus Sas, vor dem
bevorstehenden Angriff gewarnt. Sas wiederum informierte den belgischen Militärattaché in Berlin,
Lieutenant Colonel Georges Goethals.
1940 9. Mai. - Britische Truppen besetzen Island und die Färoerinseln.
1940 9. Mai. - Hitler legt, am Morgen dieses Tages, den Termin für den deutschen Angriff im Westen, auf
den 10. Mai um 5.35 Uhr (4.35 Uhr westeuropäische Zeit) fest.
1940 9. Mai. - Um 21.30 Uhrwird Außenminister Joseph Bech informiert, dass die deutschen Truppen am
nächsten Tag, um 4 Uhr früh, die Luxemburger Grenze überschreiten würden. Er rief Staatsminister Pierre
Dupong an, der ihm bestätigte, dass er seinerseits alarmierende Meldungen von den Grenzposten erhalten
habe. Daraufhin wurden die Großherzogin und die anderen Regierungsmitglieder informiert.
1940 10. Mai. - Winston Churchill wird britischer Ministerpräsident.
Der Plan für einen Feldzug im Westen wurde von Generalleutnant Erich von Manstein mit seinen beiden Mitarbeitern, dem Oberst
1926 - 1950
Blumentritt und dem damaligen Major i. G. Henning von Tresckow entwickelt. Er sah einen schnellen Vorstoß durch die Ardennen vor
um dann die Alliierten im Norden zu einer Schlacht mit verkehrter Front zu zwingen. Mit der Masse der hier zu versammelnden Panzerund motorisierten Divisionen gedachte er durch das „Loch in den Ardennen“ bis zur Kanalküste hin anzusetzen. Am 10. Mai 1940
begann der Angriff deutscher Verbände mit insgesamt 7 Armeen auf die Niederlande, Belgien und Luxemburg. 136 deutsche standen
gegen rund 137 alliierte Divisionen.
Der Angriff war schon für den 12. November 1939 geplant. Doch eine Schlechtwetterperiode ließ Hitler den Angriff verschieben. Neuer
Angriffstermin war der 17. Januar 1940. Die Notlandung eines deutschen Militärflugzeugs bei der belgischen Ortschaft Mechelen liess
Hitler den Angriff einmal mehr verschieben. Es hatte nämlich wichtige Operationspläne an Bord. Diese Pläne mussten nun also
abgeändert werden. Der Hauptvorstoß sollte nun nicht mehr durch Flandern, sondern duch Luxemburg führen.
Hitlers Generäle Keitel und Jodl wurden vom Führer am 27. April informiert.
1940 10. Mai. - Um 0.10 Uhr wurde in Luxemburg, vom Korpskommandanten an alle
Gendarmeriebrigaden der Befehl durchgegeben: „Allerhöchste Bereitschaft! Sofort Verkehrskontrollen
einsetzen! Straßenbenutzer auf Waffen untersuchen!“
1940 10. Mai. - Um 1.30 Uhr erhält die Gendarmerie Grevenmacher vom Bürgerwehrmitglied V. Theisen
aus Münschecker einen Telephonanruf über verdächtiges Treiben auf der Felsmühle bei Manternach. (Hierhin
hatte sich die „Kompanie Schoeler“, die bei Temmels über die Mosel gesetzt hatte, um Umwegen geschlichen um sich mit der
„Stoßtruppe Lützelburg“ zu treffen. Ihre Ziele waren das Postamt Luxemburg, die Eisenbahnbrücken über die Syr und der
Manternacher Tunnel.) Als die Gendarmerie eine Kontrolle auf der Felsmühle durchführt, kommt es zu einer
Schießerei, bei der es einige Verletzte (Die Gendarmen Kneip und Schammo sowie die deutschen Soldaten in Zivil,
Kaszmarzik, Wollny und Swirzy) gibt. Dadurch kann die „Kompanie Schoeler“ ihre Ziele nicht erreichen.
1940 10. Mai. - Um 2.40 Uhr wurde ein Mann, im Innern der Ortschat Bous, bei einem Handgemenge mit
Gendarm Weis und Soldat Jung, den Wachen der Straßenpforte, schwer verwundet. Der Mann verstarb kurz
darauf. Es handelte sich dabei um den deutschen Unteroffizier Erwin Bergold, der unter einem
Mechanikeranzug die deutsche Wehrmachtsuniform trug und Sprengmunition bei sich hatte, um die
Straßenpforte von Bous zu öffnen. Später leitet die Wehrmacht ein Verfahren gegen den luxemburgischen
Soldaten Jung ein wegen „vorsätzlicher Tötung eines deutschen Soldaten“.
1940 10. Mai. - 2.45 Uhr: Ein Auto, gesteuert von Oberleutnant Konsbrück, verlässt den großherzoglichen
Palast. Im Wageninnern sind Erbgroßherzog Jean und die Prinzessinnen Marie-Gabrielle und Alix. Eine
Viertelstunde später folgen, in einem kleinen Fiat, Großherzogin Charlotte und Prinz Félix. Gefolgt wird der
Fiat von zwei weiteren Autos mit der Großherzogin-Mutter und dem Hofpersonal.
Die vier Wagen erreichen die Grenze bei Rodange etwa zur selben Zeit, als die deutschen Truppen die
Straßensperren entfernten, und informierten sich über die Lage in Luxemburg. Der Wagen Konsbrück, mir
dem Erbgroßherzog und den beiden Prinzessinnen, war bei Zolver in die Luftlandung eines deutschen
Stoßtrupps geraten und konnte Rodange nur in letzter Minute erreichen.
Um 7.45 Uhr, als die deutsche Vorhut sich Rodange näherte, überquerte die Großherzogin Charlotte die
Grenze. Sie fUhr über Longwy nach Paris.
1940 10. Mai. - 3.15 Uhr: Hauptmann Stein gibt folgenden Befehl an die Grenzposten: „Sperrpforten
schließen! Mannschaften zurückziehen. Nähe Postenstelle aufhalten!“
1940 10. Mai. - Um 4.00 Uhr nähern sich zwei Männer von Bettendorf her der Straßensperre Moestroff
und eröffnen das Feuer auf die Wachen. Dabei wurde die Gendarmen Henri Giwer und Michel Schmitz
sowie der Soldat Joseph Ludwig verletzt. Der gerade in diesem Augernblick vorbeifahrende
Transportunternehmer Jean John aus Bettendorf wurde getötet. Die beiden Männer, die in Zivilkleidung
waren, waren Mitgliedeer der Sonderkommandos, die in Hoesdorf die Our überquert hatten.
1940 10. Mai. - Die vor der Gendarmerie von Vianden versammelten Gendarmen, Soldaten und Zivilisten
bemerken, um 4.10 Uhr, vier Zivilisten die „Kalchesbaach“ herabkommen, die, als sie die Gendarmen
sehen,eröffnen sie das Feuer. Dann werfen sie zwei Handgranaten in den Raum im ersten Stock, in
welchem sich das Funkgerät befindet.
1940 10. Mai. - 4.25 Uhr: In Trier-Euren steigen 25 Flugzeuge „Fieseler Storch“ auf um deutsche Soldaten
an 5 wichtigen Straßenkreuzungen im Süden Luxemburgs abzusetzen.
1940 10. Mai. - 4.35 Uhr: An den Grenzbrücken ertönen Trillerpfeifen: Es erschallen Kommandos und die
Vorhut der bis dahin größten Truppenzusammenballung der Weltgeschichte setzte sich in Bewegung.
Während im Norden die Heeresgruppe B, unter General Oberst von Bock mit 29 Divisionen und im
Mittelabschnitt die Heeresgruppe a unter General Oberst von Rundstedt mit 45 Divisionen angriff, loste die
im Süden stehende Heeresgruppe C unter General Oberst Ritter von Leeb mit 19 Divisionen
1926 - 1950
Täuschungsmanöver durchführen.
Der Angriff
1940 10. Mai. - Um die Maginot Linie zu umgehen, drangen deutsche Truppen unter dem Bruch des
Völkerrechts durch Luxemburg, Belgien und Holland nach Frankreich vor. Am 10. Mai 1940 um 5:35 Uhr
beginnt der "Fall Gelb", Hitlers Westfeldzug. Deutsche Truppen überrennen in wenigen Tagen die
Niederlande, Belgien, Luxemburg und nur wenige Wochen später Frankreich: Mit einem Panzervorstoß
durch die Ardennen, mit Luftlandungen auf Schlüsselstellungen in Belgien und mit einem Angriff auf die
Niederlande wird der Angriff eingeleitet. Luxemburg wird von der Wehrmacht besetzt. Ein Teil der Regierung
und der großherzoglichen Familie flüchten ins Exil nach England, später in die USA. Die Einwohner bleiben
zurück in der Misere.
Die Regierung setzte sich zusammen aus Rechts- und Arbeiterpartei. Staatsminister war Pierre Dupong,
Außenminister war Joseph Bech und Ackerbauminister Nicolas Margue, alle aus der Rechtspartei. Die
Arbeiterpartei war vertreten durch Arbeitsminister Pierre Krier und Justizminister René Blum, der jedoch kurz
vor dem deutschen Einmarsch durch Victor Bodson ersetzt wurde.
Schon am 30. April 1940 hatte der französischen Militärattaché in der Schweiz - er hatte die Informationen
vom Schweizer Nachrichtendienst - das Hauptquartier von General Gamelin darüber informiert, dass die
Deutschen einen Angriff zwischen dem 8. und 10. Mai planen würden. Sedan sollte der Mittelpunkt sein.
Doch der französische General hielt dies für völlig unglaubwürdig.
In der Nacht vom 7./8. Mai meldet der französische Kolonel François, er habe, gelegentlich eines
Aufklärungsflugs über Düsseldorf, eine über 100 km lange Panzerkolonne gesehen,
die in Richtung
Ardennen rollen würde. Doch er stieß bei seinen Vorgesetzten auf taube Ohren.
Der Einmarsch traf die Regierung nicht unvorbereitet (siehe 9. Mai 1940). Sie entzog sich, zusammen mit
Großherzogin Charlotte, dem Zugriff Hitlers und verließ, zusammen mit der Regierung, das Land. Das Volk
war nun allein und ohne Führung. Die Regierung hatte sich in den Jahren 1938 und 1939 von der
Abgeordnetenkammer gesetzgeberische Befugnisse geben lassen, so dass sie gegebenenfalls allein
Gesetze erlassen konnte. Als die Deutsche am Morgen des 10. Mai 1940 in Luxemburg einfiel flüchteten die
Großherzogin samt Regierung mit ihren Familien nach Frankreich, respektive nach Belgien zu flüchten.
Ausnahme Nicolas Margue, der in der Nähe von Arlon eingeholt wurde und nach Luxemburg zurückgebracht
wurde. Er erklärte daraufhin sofort seinen Rücktritt aus der Regierung (?!)! Er sollte später mit seiner Familie
umgesiedelt werden.
Jean Hamilius schrieb in seinem Buch:: Luxemburg im Wandel der Zeiten dazu: Mit der Entscheidung von
Großherzogin und Regierung, sofort nach dem deutschen Einmarsch am frühen Morgen des 10. Mai das
Land zu verlassen, waren die Luxemburger nach anfänglichem Zögern mehrheitlich einverstanden. Die
Regierung verspielte dann jedoch zusehends ihre Sympathien unter den Zurückgebliebenen. Von London
aus verlangte Victor Bodson etwa von seinen Landsleuten, den Deutschen „die Stirn zu bieten“ /...haalt en
de Bass). Das hörte man nicht gerne von jemanden, der in London sass und vor den Deutschen nichts zu
befürchten hatte. Wie sich herausstellte, hatte die Regierung kaum Vorkehrungen zur Weiterführung der
Staatsgeschäfte getroffen.
Eine Verwaltungskommission unter dem Vorsitz von Albert Wehrer sollte die Regierungsgeschäfte bis zur
Rückkehr der Minister erledigen. Die von ihren Führern verlassene Bevölkerung war ratlos. Viele verstehen
heute, 70 Jahre nach Kriegsende die Handlungsweise der Führung noch immer nicht oder vielleicht „Nach
ze gudd!“ - Am selben Tag wurden viele Luxemburger, die nicht fliehen konnten, verhaftet und in Luxemburg,
Trier und Wittlich inhaftiert.
Die Regierung hatte sich zuerst in Paris niedergelassen von wo aus sie in allen Hauptstädten , mit denen sie
diplomatische Verhandlungen unterhielt, protestierte. Doch ihr Aufenthalt in Paris war von kurzer Dauer. Die
drohende Niederlage der Franzosen ließ Großherzogin mitsamt Regierung von 4 Ministern am 10. Juni ihre
Flucht von Paris bis nach Südfrankreich fortsetzen. Vor Abschluss des Waffenstillstandes Frankreichs und
Deutschlands, beschlossen Großherzogin und Regierung, da ihre Sicherheit nicht gewährleistet war, nach
Portugal auszureisen, wo sie am 25. Juni 1940 ankamen.
Eingeladen vom amerikanischen Präsidenten F.D. Roosevelt brachte Prinz Felix die großherzoglichen Kinder
auf einem eigens zu diesem Zweck herbei geordneten Kriegsschiff nach den Vereinigten Staaten, da ihr
Sicherheit in Europa nicht mehr gewährleistet schien. - Ein Notruf u.a. der luxemburger
Abgeordnetenkammer und der Verwaltungskommission hieß die Großherzogin nach Luxemburg zurück zu
kehren, ohne ihre Minister, um die Zukunft des Landes zu sichern. Sie war bereit hierzu, sollte das Interesse
des Volkes dies verlangen. Doch zuvor wollte man Zusicherungen der Deutschen Regierung, was die
1926 - 1950
Unabhängigkeit des Landes an betraf. Doch da inzwischen Gustav Simon die Verwaltungskommission
aufgelöst hatte dachte man nicht mehr an eine Rückkehr nach Luxemburg. Man ließ das Volk weiterhin
allein und hoffte auf einen Sieg Englands um nach Hause zurückkehren zu können. Außenminister Bech und
Arbeitsminister Krier sollten sich in London niederlassen, die Großherzogin und die anderen Minister sollten
ihn dorthin folgen. Dadurch sollte ihre Solidarität mit England im Kampf gegen Deutschland vor aller Welt
kundgetan werden. Staatsminister Dupong und Justizminister Bodson sollten sich nach Kanada folgen,
wohin ihnen die großherzogliche Familie vorläufig folgen sollte. Ausschlaggebend für verschiedene Minister
war die englische Sprache, die verschiedene von ihnen, so der Staatsminister, nicht beherrschten. Es sollte
bis zum Ende des Krieges dauern bis die, die das Volk allein ließen, sich von diesem in Luxemburg feiern
ließen.
Die Bevölkerung der Minettegegend wird evakuiert. 47 000 Luxemburger flüchten nach Frankreich. Erst am
25. Juni beginnen sie zurück zu kehren.
1940
10. Mai. Meteorologisch war der 10. Mai 1940 ein herrlicher Frühlingstag. Die graue
Morgendämmerung wich bald einem glashellen Maimorgen … Dann plötzlich brauste es mit Gewalt über
den Dächern. Flugzeuge flogen in geringer Höhe über Mersch, lange laufende Schatten auf die Straße
projizierend .. Ad und zu rasseln leichte Panzer vorbei, die Luken der Türme sind geöffnet, Soldaten in
schwarze Uniform schauen hochnäsig auf uns herab .. Niemand wagt sich an diesem Freitagmorgen allzu
weit von seinem Haus weg. Lust zum Arbeiten verspürt sowieso niemand … (Roger Hilbert, Mersch)
Jean Hamilius berichtet in seinem Buch: Luxemburg – Im Wandel der Zeiten: Und dann wurde ich, immer
am Fenster stehend, Zeuge einer filmreifen Szene: von oben kommen und an Sternberg vorbei fuhr ein
deutsches Krad mit Beiwagen auf den Knuedler zu. Dunkle Lederkleidung, Helm, die Maschinenpistolen
griffbereit – kein friedlicher Anblick. Auf einmal stoppte das Gefährt und ich wusste warum: bei Sankt
Maximum, weiter unter neben der Kathedrale, stand ein luxemburgischer Militärposten und war soeben von
den Deutschen erblickt worden. …. Alle waren wie erstarrt. Die Deutschen hoben ihre Waffen nicht. Der
Luxemburger hatte sein Gewehr über der Schulter hängen – kaum griffbereit und wahrscheinlich nicht
einmal geladen. Es folgten Augenblicke der höchsten Spannung. Schiessen die Deutschen? Da drehte sich
der Wachsposten langsam um, kehrte den Deutschen den Rücken und starrte schweigend auf die vor ihm
liegende Hausmauer. Das Gewehr war auf der Schulter geblieben. Es war nicht weggelaufen, hatte sich
nicht ergeben. Ein Schmunzeln kam über die Gesichter der Deutschen. Das Krad wendete und fuhr die
Straße Richtung Sternberg wieder hinauf.
Weiter schrieb er: Die deutschen Kolonnen kamen mit Pferden und schwerem Gerät den Clausener Berg
hinauf, zogen über den Fischmarkt und dann durch die „Groussgaass“ Richtung Arlon. Ein Soldat rutschte
mit seinen genagelten Schuhen auf dem Kopfsteinpflaster aus und fiel der Länge nach hin – zur großen
Freude der Umherstehenden. Auch die Soldaten lachten; sie waren wohl wochenlang nicht mehr in einer
Stadt gewesen, hatten in Kasernen oder Wäldern auf den Befehl zum Angriff gewartet und waren jetzt
neugierig auf das, was sie erwartete.
1940 10. Mai. - 1940 geschah etwas, das später, nach dem Krieg, vielleicht Spezialisten bekannt war,
jedoch erst 1912 der breiten Luxemburger Öffentlichkeit zugetragen wurde.
Die Abgeordnetenkammer hatte am Tag des deutschen Überfalls am 10. Mai eine Regierungskommission
eingesetzt, um dem Machtvakuum, das die geflohene Regierung zurückgelassen hatte, ein Ende zu setzen.
Jene Kommission (unter dem Druck der Deutschen in „Verwaltungskommission“ umgetauft) forderte am 6.
September 1940 durch ein Rundschreiben das luxemburgische Lehrpersonal auf, eine Liste der jüdischen
Schüler aufzustellen. Eine Aufforderung, der anscheinend geflissentlich Folge geleistet wurde. Die
betroffenen Kinder wurden von den Deutschen verhaftet und nach Westen abgeschoben. So entkamen sie
zum Teil der 1941 einsetzenden „Endlösung“. Diese augenscheinliche Zusammenarbeit von
luxemburgischen Beamten mit deutschen Militär- und Zivilbehörden ist kaum ein Ruhmesblatt unserer
Nationalgeschichte. Sie entspricht nicht unserer Erinnerung an den Widerstand und war 2012 für viele eine
bestürzende, ja, peinliche Erkenntnis.(Jean Hamilius – Luxemburg Im Wandel der Zeiten)
1940 11. Mai. - Der offizielle Sitz der Luxemburger Regierung wurde nach Paris verlegt.
1940
11. Mai. - Die Abgeordnetenkammer protestiert gegen die Invasion. Sie übergibt einer
Regierungskommission spezielle Rechte. Diese Kommission ersetzt die Regierung die sich ins Exil
angesetzt hat.
1940 12. Mai. - Mit dem ersten Bombenangriff der Royal Air Force auf deutsche Städte mit 35 Bombern auf
Mönchengladbach beginnt der Luftkrieg im Zweiten Weltkrieg auch in Deutschland.
1926 - 1950
1940 14. Mai. - Nach der Bombardierung von Rotterdam mit 900 Toten kapitulieren die Niederlande. Die
Niederlande waren, bedingt durch ihre Neutralität im ersten Weltkrieg noch weniger als die Belgier auf eine
Krieg eingestellt so dass ihre Armee leicht geschlagen werden konnte. Die Kapitulation der niederländischen
Truppen wurde nach der Bombardierung Rotterdams eingeleitet. Am 14. Mai lehnt der Stadtkommandant
von Rotterdam das deutsche Ultimatum zur Übergabe der Stadt ab. Daraufhin starteten 100 Bomber zu
Angriff. Als diese gerade im Anflug waren besannen sich die Niederländer und führten Verhandlungen mit
den Deutschen über eine Übergabe. Für 57 Bomber kam das Signal zum Abbruch zu spät. Der Rest drehte
jedoch ab. Bei dem Bombardement wurde die Innenstadt von Rotterdam schwer zerstört. 900 Menschen
kam ums Leben.
1940 15. Mai. - Die Luxemburger Regierung gründet eine Luxemburger Legion. Zahlreiche Freiwillige
schreiben sich in Paris ein.
1940 16. Mai. - Die Niederlande kapitulieren. Die Regierung sowie auch die Königin fliehen nach London
ins Exil. Als Reichskommissar für die Niederlande wurde Arthur Seyß-Inquart eingesetzt.
1940 16. Mai. - Beschluss der Abgeordnetenkammer eine Regierungskommission, die durch einen zweiten
Wahlgang im Parlament bestätigt wird.
1940 16. Mai. - Im Generalgouvernement beginnt die AB-Aktion der Nationalsozialisten. Mit der sich
dahinter verbergenden gezielten Tötung werden polnische Widerstandsführer im Standgerichtsverfahren
hingerichtet.
1940 17. Mai. - Brüssel wird kampflos an die Deutschen übergeben.
1940 17. Mai. - General Gullmann übergibt an Albert Wehrer ein Schreiben der deutschen Regierung,
welches den Kriegszustand zwischen Deutschland und Luxemburg feststellt.
1940 19. Mai. - 28 Kollaborateure haben sich im Café Herber, am Brückenring, versammelt um den
Anschluss an das Reich zu fragen. Sprecher waren Carier und Pletschette.
1940 19. Mai. - Die deutsche 6. Armee erreicht die Schelde und stößt bis Abbéville vor. Der Vormarsch in
diese Gebiete erfolgt so schnell, dass die Briten beschließen ihre Einheiten bei Dünkirchen zu evakuieren.
1940 23. Mai. Letzte Sitzung der Abgeordnetenkammer. Der Name „Regierungskommission“
(Commission de Gouvernement) wird durch „Verwaltungskommission“ (Commission administrative) ersetzt.
1940
27. Mai. Beginn der „Operation Dynamo“ (Operation Dynamo war der Codename für eine
militärische Evakuierungsaktion der britischen Admiralität im Zeiten Weltkrieg. Im Rahmen der Operation
wurden vom 26. Mai bis zum 4.Juni 1940 das Gros des britischen Expeditionskorps(BEF) und Teile der
französische Armee, die von deutschen Truppen bei Dünkirchen eingekesselt waren, zu Schiff nach
Großbritannien transportiert. Bis zum 4.Juni konnten insgesamt 338.226 alliierte Soldaten, davon etwa
110.000 Franzosen, evakuiert werden. Fast die gesamte Kriegsausrüstung musste jedoch zurückgelassen
werden. Die erfolgreiche Evakuierung der Armee gelang nur, weil Hitler persönlich die deutschen Panzer vor
Dünkirchen stoppen ließ. Die Gründe für diesen Befehl sind noch heute unklar.
1940 28. Mai. - Belgien kapituliert.
Belgiens vor den deutschen Truppen.
Der belgische König Leopold III. unterzeichnet die Kapitulation
1940 30. Mai. - 12 Kollaborateure versammeln sich im Café „Hollänner“ in der Avenue Monterey Nummer
1, unter der Führung eines gewissen Frommes.
Juni 1940
1940 4. Juni. - Die Briten evakuieren Dunkerque, ohne dies vorher mit den Franzosen abgesprochen zu
haben. Sie lassen allein 2 000 Kanonen zurück. Da die Evakuierung die Franzosen, und besonders General
Weygand verbittert, lassen sie 150 000 Soldaten in deutscher Gefangenschaft,
1926 - 1950
1940 5. Juni. - Deutschland marschiert nach Frankreich ein (Fall Rot). Diese Offensive beginnt an der
Aisne und an der Somme. Die französischen Bomber beginnen mit Angriffen auf die feindlichen
Panzerkolonnen. Die Flugzeuge aber reichen nicht aus um den Blitzkrieg zu stoppen.
1940 7. Juni. - In Norwegen räumen die Alliierten Narvik. Die norwegische Armee gibt auf.
1940 9. Juni. - Soldaten der 6. Infanteriedivision überschreiten die Seine. Die Franzosen haben somit
keine Möglichkeit mehr eine wirksame Verteidigung an der Seine zu errichten. Sie wurden regelrecht
überrannt.
1940 10. Juni. - Professor Damien Kratzenberg, ein luxemburgischer Kollaborateur, gründet, zusammen
mit ein paar Sympathisanten, die „Volksdeutsche Bewegung“ (VdB), der aus dem 1934 gegründeten Verein
GEDELIT, der Gesellschaft für deutsche Literatur und Kunst entstanden ist. Sie hatte zum Ziel Luxemburg
mittels Kundgebungen zum Deutschtum zu wenden. Die Organisation zählte zwei Monate später bereits
6000 Mitglieder, war durch enormen Druck und Einschüchterungen der Bevölkerungen zu erklären ist. Im
Mai 1942, nach den Siegen Deutschlands u.a. in Russland und Nordafrika, war die Zahl der Mitglieder bis
auf 83 000 gestiegen Die Zahl der wahren Kollaborateure in dieser Organisation belief sich Ende des
Krieges auf 4000 Luxemburger.
1940 11. Juni. - Nach den deutschen Erfolgen wollte auch der Achsenpartner Italien sein Stück vom
Kuchen haben. So beschloss der italienische Diktator Mussolini in den Krieg gegen die beiden
Westalliierten einzutreten: Kriegserklärung des faschistischen Italiens an Frankreich und Großbritannien.
Die französische Regierung zieht von Paris nach Tours.
1940 14. Juni. - Die deutschen Truppen rücken kampflos in Paris ein. Teile der 18. Armee besetzen die
französische Hauptstadt. Um die Stadt nicht zum Kriegsschauplatz werden zu lassen, wurde sie zuvor von
den Franzosen geräumt. Gleichzeitig durchbrach die Heeresgruppe C die Maginot-Linie und die
symbolträchtige Festung Verdun konnte ebenfalls eingenommen werden. Nach solch schweren Niederlagen
beschloss Ministerpräsident Tainan Verhandlungen über eine Waffenstillstand zu beginnen. Bereits am 22.
Juni unterzeichnet eine französische Delegation die Kapitulation. Damit die französische Flotte nicht in
deutsche Hände fallen konnte, nahmen die Briten am 3. Juli den Hafen von Mets-el-Kebir (Algerien) unter
Beschuss, was das Leben von 1297 französischen Marinesoldaten forderte und zu einem tiefen Misstrauen
der französischen Regierung gegen ihre britischen Verbündeten führte.
Nur 6 Wochen und drei Tage hatte der Blitzkrieg im Westen gedauert. Er forderte das Leben von über 135 000 alliierten und knapp 28
000 deutschen Soldaten.
1940 15. - 17. Juni. - Die Rote Armee profitiert von der schwierigen Lage des Westens und besetzt die
baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen.
1940 18. Juni. - Großherzogin Charlotte, in Begleitung des Außenministers Joseph Bech, entfernt sich
immer weiter von Luxemburg und passiert die spanische Grenze durch den Hafen von Irun. Irun ist eine
spanische Stadt in der Provinz Gipuzkoa in der Autonomen Region Baskenland. Am 19. Juni erreicht die
Luxemburger Regierung San Sebastian. (u.a. Lëtzebuerg 40 Joer fräi)
1940 18. Juni. - Aus London spricht der vor fünf Tagen zum General ernannte Charles de Gaulle zum
ersten Mal über die BBC zu den Franzosen.
1940 22. Juni. Französisch-Deutscher und französisch-italienischer Waffenstillstand. Frankreich
kapituliert. Deutschland besetzte Nordfrankreich und die Atlantikküste. Im unbesetzt bleibenden Gebiet
behielt die französische Regierung eine gewisse Selbständigkeit.
1940 23. Juni. - Adolf Hitler besichtigt das eroberte Paris. In seinem Gefolge ist u.a. Albert Speer, sein
Lieblingsarchitekt. Nach drei Stunden verlässt Hitler Paris um niemals mehr hierhin zurück zu kehren.
1940 24. Juni. - Ankunft der Luxemburger Regierung und der Großherzogin in Portugal.
1940 27. Juni. - Ein Gruppe um Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben beschließt, Hitler während
einer Siegesparade in Paris zu erschießen. Hitler reist jedoch schon vier Tage vorher zu einem geheimen
Blitzbesuch in die französische Hauptstadt und vereitelt so die Pläne der Verschwörer. (siehe 23. Juni)
1926 - 1950
1940 28. Juni. - Die Deutschen besetzen die Kanalinseln.
1940 29. Juni. - 40 Kollaborateure kommen im Café „Bürgerbräu“ in der rue Beaumont zusammen.
Redner: Dennemeyer.
Juli 1940
1940 4. Juli. - 60 Kollaborateure versammeln sich im Crédit Lyonnais am Boulevard Royal. Redner: Prof.
Kratzenberg, Landesorganisationsleiter, Jugendführer Colling.
1940 4. Juli. - Frankreich bricht seine diplomatischen Beziehungen zu Großbritannien ab.
1940 6. Juli. - 50 Kollaborateure versammeln sich im „Bürgerbräu“. Redner: Dennemeyer.
1940 9. Juli. - Die Royal Air Force beginnt, deutsche Städte während der Nacht zu bombardieren.
1940 10 Juli. - Deutschland beginnt mit Luftangriffen auf die britische Südküste.
1940 10. Juli. - Die französische Regierung ist in Vichy installiert. Maréchal Pétain gründet einen neuen
französischen Staat.
1940 12. Juli. - Der Präsident der Luxemburger Abgeordnetenkammer, Emile Reuter, lässt Großherzogin
Charlotte einen Brief zustellen worin das Parlament und die Verwaltungskommission die Rückkehr der
Großherzogin und den Rücktritt der Exil-Regierung fordern. Der Großherzogin wird in jenen Tagen ebenfalls
mitgeteilt, dass das Volk sich von ihr im Stich gelassen fühle und, dass das Gerücht verbreitet würde, sie
habe das Land einzig und allein auf Drängen der Regierung verlassen.
1940 13. Juli. - Die Luxemburger Exil-Regierung bietet der Großherzogin den Rücktritt an. Diese lehnt ab
und unterstützt die Politik ihrer Minister Pierre Dupong, Joseph Bech, Pierre Krier und Victor Bodson.
1940 13. Juli. - Gründung der „VDB“, der „Volksdeutschen Bewegung“ im Café Bernardy (Bürgerbräu)
in der rue Beaumont. Redner: Dennemeyer, Prof. Kratzenberg, Landespropagandaleiter Schild, Kirch
(Pressedienst). Die von einer handvoll Kollaborateuren gegründete VDB sollte ein freundschaftliches
Verhältnis zwischen Deutschen und Luxemburgern erreichen. Ihr Exponent war der Luxemburger Professor
Damian Kratzenberg. Nur so könnte Luxemburg vor Schlimmerem bewahrt werden, meinten die Nazis. Die
VDB sollte die Eindeutschung des Landes und die „Heimführung ins Reich“ vorbereiten.
1940 15. Juli. - Die Großherzogliche Familie, Prinz Félix, Prinz Jean, Prinz Charles, die Prinzessinnen
Elisabeth, Marie-Adlaide, Marie-Gabrielle und Alix, in Begleitung des Chauffeurs Eugène Niclou, dessen
Gattin und der Kammerzofe Justine Reinard, schifft sich in Richtung Vereinigte Staaten ein. Die
Großherzogin selbst und die Regierung verbleiben noch in Lissabon bei ihrer Mutter, Großherzogin MarieAnne und ihren Ministern bis zum Ende des Monats August. - Ende Juli werden Fahrer und Angestellte des
Hofes freigestellt nach Luxemburg zurückzukehren. Am 7. August werden ihnen Durchgangspapiere erstellt.
Sie werden am 17. August in Lissabon verabschiedet und passieren am 21. August die portugiesischspanische Grenze.
1940 16. Juli. - Das Vichy-Regime spricht naturalisierten Juden die französische Nationalität ab.
1940 19. Juli. - Die Abgeordnetenkammer stimmt einem Brief zu in welchem sie die Unabhängigkeit des
Landes fordert und worin sie um die Erlaubnis für eine Delegation der Abgeordnetenkammer fragt, um
Kontakt zur Großherzogin und der Regierung aufzunehmen, die sich immer noch in Lissabon befinden.
Dieser Brief, der an den deutschen Außenminister von Ribbentrop gerichtet ist, bleibt ohne Antwort.
1940 19. Juli. - Nachdem das britische Parlament Winston Churchill abgesetzt hat, nimmt Großbritannien
Hitlers Friedensangebot an.
1940 24. Juli. - Die Deutschen annektieren Elsass-Lothringen sowie Eupen und Malmédy in Belgien.
Die ersten Zellen des französischen Widerstands bilden sich, wie z.B. „Les amis d'Alain-Fournier“. Elsass
1926 - 1950
und die Elsässer sollten „entwelscht“ werden. Alles typisch französische sollte zurückgedrängt werden,
genauso wie in Luxemburg. Es begann bei der Sprache. An offiziellen Stellen, bei Gericht, in Schulen und
auf der Kanzel durfte nur nioch deutsch geredet werden. Französische Namen mussten eingedeutscht
werden. Denkmäler die an bekannte Persönlichkeiten der französischen Geschichte erinnerten, mussten
verschwinden.
1940 25. Juli. - Gustav Simon übernahm die Zivilverwaltung in Luxemburg. Der Besatzungsstatus endete
am 2. August 1940, als Simon durch Führererlass zum Chef der Zivilverwaltung (CdZ) ernannt wurde. Sein
Vertreter in dieser Funktion war der Regierungspräsident von Trier, Heinrich Christian Siekmeier. Ihre
Aufgabe war, dem Großherzogtum Luxemburg, jetzt „CdZ-Gebiet Luxemburg“, deutsche
Verwaltungsstrukturen zu geben und es zu einem Bestandteil des Deutschen Reiches zu machen
1940 29. Juli. - Gustav Simon, Gauleiter des Gaues Koblenz-Trier, wird Chef der Zivilverwaltung und
kommt nach Luxemburg und tritt sein Amt an (31. Juli 1940). Das Land wurde dem Gau „Moselland“
angegliedert und damit formal zum Reichsgebiet. Mit der Annexion verlor die Stadt Luxemburg zugleich ihre
Funktion als Hauptstadt – zur Gauhauptstadt wurde Koblenz gekört – und wurde zur Kreisstadt degradiert.
August 1940
1940 1. August. Auf Initiative von Kammerpräsident Reuter und A. Wehrer, Präsident der
Verwaltungskommission, wird ein Brief an Adolf Hitler geschickt worin man mitteilt, dass die Luxemburger
Bevölkerung die Unabhängigkeit fordert und welcher von sämtlichen Personen mit Repräsentationscharakter
unterschrieben werden soll. Doch bevor die Unterschriften dieser Peronen alle zusammen sind, wird der
Brief von der Gestapo beschlagnahmt.
1940 1. August. - Das traditionelle Konzert der Militärmusik auf der „Place d'Armes“ wird vom Besatzer
verboten. Die schon präsenten Zuhörer stimmen die Nationalhymne an.
1940 2. August. - Geheimerlass: Inkrafttreten der deutschen Administration (Verwaltung) in Luxemburg.
Am 2. August wird aus der Feldkommandantur eine Zivilverwaltung. Ihr Chef wird der Gauleiter von KoblenzTrier, Gustav Simon, der Hitler direkt untersteht. Sein Assimilierungsprogramm wird auf zwei Ebenen
betrieben: gewaltsame Germanisierung und Zerstörung des Staatswesens.
1940 August. - Gründung der Resistenzgruppe L.F.B. „Lëtzebuerger Fräiheets-Bewegong“.
1940 6. August. - Vor etwa 800 deutschen Polizisten, die nach Luxemburg eingeführt worden waren, hält
der Gauleiter Gustav Simon seine erste Ansprache auf der „Place d'Armes“. Nach dieser Ansprache
defilieren die Polizisten vor das Arbedgebäude, dem Sitz des Gauleiters.
1940 6. August. - Verbot der französischen Sprache in Luxemburg. Damit auch Verbot der französischen
Beschriftungen wie Reklamen, Strassennamen etc. Die Eindeutschung der Familiennamen und Vornamen
geschah ebenfalls ab diesem Tage. Die Benutzung der Höflichkeitsformeln, wie Merci, Bonjour, Bonsoir, ist
ebenfalls bei Strafe verboten. Die deutsche Sprache wurde zur Amtssprache.
1940 7. August. - Die „Avenue de la Liberté“ in Luxemburg wird in „Adolf Hitler-Strasse“ umgenannt.
1940 7. August. - Luxemburg und Elsass-Lothringen werden unter deutsche Zivilverwaltung gestellt.
1940 8. August. - Die britische Regierung schließt ein Abkommen zur Zusammenarbeit mit der Bewegung
„France libre“ von General de Gaulle.
1940 10. August. Bezeichnung von 4 Kreisleitern und eines deutschen Magistrats für die Stadt
Luxemburg (Oberbürgermeister Hengst).
1940 11. August. - Der deutsche Innenminister Dr Frick ist in Luxemburg
1940
11. August. Die Exil-Luxemburger erfahren aus diplomatischen Kreisen in Lissabon, dass
Deutschland bei der Unterzeichnung des Friedens mit Frankreich die Auslieferung der Großherzogin und
1926 - 1950
ihrer Regierung verlangt hat. 2 Tage später, am 13. August, bitten die großherzogliche Familie und die
Exilregierung um Einreisepapiere nach Kanada.
.
1940 12. August. Der Präsident des Bezirksgerichts Luxemburg, Paul Faber, protestiert in einer
öffentlichen Sitzung gegen das Verbot der französischen Sprache. Im Namen der Rechtsanwaltschaft
schließt sich Maurice Neumann, Präsident der Anwaltskammer, dem Präsidenten an.
1940 13. August. Beginn der „Luftschlacht um England“ (Deckname: „Adlertag). 4500 deutsche
Flugzeuge stehen weniger als 3000 Maschinen der Royal Air Force gegenüber. Er ist den Deutschen
bekannt unter dem Namen „Eagle Day“. Im Laufe dieses Tages verlor die RAF, die ihre Verteidigung nach
Süden ausweiten wollte, 13 Flugzeuge. Der Feind verlor deren 45. Ziel der deutschen Angriffe ist es
englische Städte (wie z.B. Coventry-Hitler) auszuradieren und Schrecken zu verbreiten. London wird bis
Januar 1941 in 60 aufeinander folgenden Nächten bombardiert. 20 000 Zivilisten sterben. Doch die Luftwaffe
muss Verluste hinnehmen die größer sind, als sie kurzfristig ausgleichen kann. Hitler muss seine
Invasionspläne aufgeben.
1940 13. August. - Ein Deutscher, Richard Hengst, wird (Ober-) Bürgermeister der Stadt Luxemburg.
1940 14. August. - Etwa 50 Juden verlassen Luxemburg in Richtung Amerika.
1940 14. - 18. August. - Die Maßnahmen des Gauleiters Simon gegen den freiheitlichen Geist der
Luxemburger gipfeln im sogenannten „Spengelskrich“ (Anzeichenkrieg).
Nachdem Gustave Simon
proklamiert hatte, dass der Luxemburger Staat zu existieren aufgehört habe und nachdem die
Staatsbeamten von ihrem Eid gegenüber der Großherzogin befreit worden waren, und fortan dem Gauleiter
Gehorsam zu zollen hätten, brach in Luxemburg der „Spéngelskrich“ aus. Die Luxemburger zeigen, in der
Öffentlichkeit, demonstrativ ihre Insignien, d.h. Roter Löwe (Abzeichen, welches zur Jahrhundertfeier der
Unabhängigkeit des Landes angefertigt worden war), Nationale Wappen, Luxemburger Fahnen, Bildnisse
der Großherzogin...). Die Deutschen antworten hierauf mit Terror indem sie die Manifestanten misshandeln
und massenweise verhaften.
1940 15. August. - In Belgien erscheint die erste Nummer der Untergrundzeitung „La Libre Begique“.
1940 16. August. - Das Einsatzkommando (EK) des Sicherheitsdienstes (SD) wird in Luxemburg durch
Nölle ins Leben gerufen. Es nistet sich in der „Villa Pauly“ ein.
1940 17. August. - 600 Personen wohnen der ersten Großkundgebung der VdB im „Cercle Municipal“ bei.
Redner: Kratzenberg, Dennemyer sowie der Kreisleiter Müller.
1940 20. August. - Ein stalinistischer Agent verübt ein Attentat auf den im mexikanischen Exil lebenden
russischen Revolutionär Leo Trotzki. Trotzki stirbt am nächsten Tag.
1940 20. August. - Einführung eines Sondergerichtes (Tribunal spécial) mit rückwirkendem Datum auf den
14. August.
1940 21. August. - Einführung des deutschen Strafrechts in Luxemburg.
1940 22. August. - Auflösung der luxemburgischen Vereinigungen durch den Stillhaltekommissar und
Einziehen ihrer Vermögen. Auflösung der Abgeordnetenkammer und des Staatsrates. Deren Befugnisse
wurden mit Wirkung zum 1. Januar 1941 auf den CdZ (Chef der Zivilverwaltung) übertragen. Die öffentlichen
Verwaltungen wurden verdeutscht. Staatsbeamte, Lehrer u.s.w. Wurden in dreiwöchigen Lehrgängen in
Deutschland, in Moselstädten in „deutschem Beamtentum“ ausgebildet. Der deutsche Gruß „Heil Hitler“ galt
ab sofort in den Schulen und öffentlichen Verwaltungen. Doch erst am 1. April war der deutsche
Verwaltungsaufbau mehr oder weniger abgeschlossen. Die Höheren Positionen im öffentlichen Dienst
wurden von „Reichsdeutschen“ bekleidet, wobei die luxemburgischen Beamten eher eine untergeordnete
Rolle spielten.(u.a. Roger Hilbert).
1940 23. August. - Auflösung und Verbot der politischen Parteien Luxemburgs.
1940 24. August. - Prinz Felix trifft den amerikanischen Präsidenten Roosevelt in Weissen Haus
1926 - 1950
1940 26. August. - Der Luxemburger Franken hat aufgehört zu existieren und wird durch die Mark ersetzt.
1940 29. August. - Großherzogin Charlotte bricht nach London auf und logiert dort im Hotel Claridge.
Tags darauf wird sie im Buckingham-Palast zum Mittagessen empfangen wo sie mit König Haakon VII. Von
Norwegen und der Königin Wilhelmine der Niederlande zusammentrifft.
1940 29. August. - Die Vichy-Regierung tritt französische Militärstützpunkte in Indochina an Japan ab.
1940 31. August. Die Zeitungen veröffentlichen ein Manifest „Heim ins Reich“, welches von 32
Luxemburger Persönlichkeiten unterschrieben ist und das den Anschluss an Deutschland fordert.
Männer und Frauen Luxemburgs!
Es ist eine schicksalsschwere und die Zukunft unserer Heimat auf immerdar bestimmende
Stunde, in der wir Luxemburger an Euch herantreten. Der Luxemburger fühlt deutsch. Er ist
Deutscher nach seiner ganzen Wesensart, nach Geschichte, nach Abstammung, Sprache und
dem Raum, in den er hineingeboren ist. Auch seine lebenswichtigen Interessen weisen nach
Deutschland. Darum wird und muß er den Weg nach dem Reich aller Deutschen gehen. Es
gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder findet der Luxemburger als ebenbürtiger und
vollberechtigter Volksgenosse heim ins Reich, in dem er jahrhundertelang zu Hause war, dem
er Kaiser und Kurfürsten geschenkt hat und mit dem ihn tausend Fäden geistiger und
wirtschaftlicher Art verbinden. Er geht dann in sein Elternhaus ein, stolz und glücklich wie
der Sohn, der lange in der Fremde umhergeirrt ist. Nur so wird das Wirklichkeit, was unsere
Vertreter im Frankfurter Bundesparlament von 1848 verlangten und was das damalige
luxemburgische Ministerium in einer Proklamation an das luxemburger Volk forderte: Der
Anschluß an Deutschland ist unser Heil, unsere Rettung, unsere Pflicht. Oder aber er läßt sich
in die neue Ordnung der Dinge hineintreiben als Bürger zweiten Ranges. Dann wird über
seinen Kopf hinweg dekretiert, dann verzehrt er seine beste Kraft in unfruchtbarer
Opposition mit Nörgeln und Hadern. Luxemburger Landsleute! Welche Wahl wollt Ihr
treffen? Wollt Ihr ohne Vorbehalt und erhobenen Hauptes, ehrlich und loyal Euch freiwillig
zu Deutschland bekennen und an der neuen Ordnung der Dinge mitarbeiten,-oder wollt Ihr
abseits von diesem großen Geschehen verharren? Wir Unterzeichneten haben den ehernen
Schritt der Zeit erkannt. Wir haben festgestellt, daß alle Phrasen, Formeln n. Hirngespinste,
mit denen man uns jahrhundertelang gespeist hat, jämmerlich zuschanden geworden sind.
Wir sehen die Dinge, wie sie sind und gehen in die Zukunft hinein im vollen Bewußtsein der
Verantwortung, die wir damit für uns selbst und die kommenden Geschlechter übernehmen.
Deutschland könnte auf Luxemburg verzichten, Luxemburg kann nicht auf Deutschland
verzichten.
Heim ins Reich!
Dr. Flor. Antony, Arzt, Kayl
Karl Bettendorf, Anstreicher, Kayl, Mitglied der Handwerkskammer.
Ferd. Baustert, Professor an der Industrie- und Handelsschule Luxemburg.
Al. Bové, Architekt, Luxemburg.
Roger Cresto. Lehrer. Godbringen.
Edm. Dondelinger, Rechtsanwalt. Luxemburg,
René Deltgen, Schauspieler, Berlin.
A. Eichhorn. Oberförster Luxemburg, Vorsitzender des Staatsbeamtenverbandes.
Dr. Julius Eßlen. Konsul, Trier.
Johann Fettes, Professor, Luxemburg, Stellv. Vorsitzender bes Staatsbeamtenverbandes.
Jakob Felgen, Lehrer, Luxemburg.
Eugen Faber, Ingenieur, Rodingen.
Nik. Greiveldinger,Winzer, Bech-Kleinmacher, Mitglied der Landwirtschaftskammer.
1926 - 1950
J. Jentgen. Architekt, Luxemburg,
Johann Kremer, Landwirt, Goetzingen, Vorsitzender der Landwirtschaftskammer.
Jakob Kintzelé, Landwirt, Scherfenhof-Heffingen, Mitglied derLandwirtschaftskammer.
H. Kayser, Gaswerksdirektor, Luxemburg.
Wilhelm Lethal. Winzer, Grevenmacher, Mitglied der Landwirtschaftskammer.
Jakob Lichtfuß, Steuerkontrolleur, Luxemburg.
August Lesage, Kraftwagenführer, Luxemburg.
Al. Marxen, Architekt, Luxemburg.
Emil Rouff, Kontrolleur bei der Rechnungskammer Luxemburg.
Heinrich Stoos, Bauer und Winzer, Grevenmacher.
Norbert Sinner, Oelgroßhändler,Luxemburg.
Ludwig Strauß, Geschäftsvertreter, Luxemburg.
Johann Witry, Wagnermeister, Esch-Alzette, Vorsitzender ber Handwerkerkammer.
Ferd. Weyland, Luxemburg, Schriftführer ber Handwerkerkammer.
Alex Werné, Arbed-Beamter. Esch-Alzette, Vorsitzender der Privatbeamtenkammer.
Paul Weber, Syndikus der Handelskammer.
Jos. Mich. Weis, Polizeidirektor, Luxemburg.
Dr. Karl Houdremont, Arzt, Esch-Alzette.
Michel Sauber. Arbeiter, Kayl
(Aus Luxemburger Wort vom 31.August 1940)
September 1940
1940 Anfang September. - Gründung der LPL, der Lëtzebuerger Patriote-Liga.
1940 2. September. - Frankreich muss Deutschland täglich 400 000 Millionen Franken zahlen.
1940 2. September. - Die Royal Air Force bombardiert den deutschen U-Boot-Stützpunkt Lorient.
1940 5. September. - Die antisemitischen Gesetze werden in Luxemburg eingeführt.
1940 5. September. - Zum ersten Male wendet sich Großherzogin Charlotte, über BBC, an die
Luxemburger Bevölkerung: „Mir hu mächteg Frënn op dëser Seit vum Mier an op där Seit. Ons gudd Sach
leit an den Hänn vun deenen déi fir Recht an d'Fréiheet vun deene klenge Völker kämpfen. Sie schenken
ons een Dag d'Hémecht erëm“. - Sie verbleibt eine ganze Woche in London und kehrt am 6. September
nach Lissabon zurück, um am 4. Oktober mit einem Wasserflugzeug der Pan American Airways nach New
York aufzubrechen.
1940 7. September. - In einem Blitzangriff gelingt es den Deutschen, 352 Tonnen Bomben auf London zu
werfen. Sie können aber die Royal Air Force nicht schlagen.
1940 8. September. - Der Reichsführer SS, Heinrich Himmler, inspiziert die Luxemburger
Freiwilligenkompanie in Luxemburg.
1940 12. September. - Das israelische Konsistorium wird zum Gauleiter beordnet.
1940 13. September. - Die Italiener greifen die Briten in Ägypten an.
1940 14. September. - Dekret über die Einführung der deutschen Version der französischen Vornamen in
Luxemburg.
1940 15. September. - Die nordfranzösischen Départemente und der Pas de Calais werden der
deutschen Verwaltung von Belgien unterstellt.
1940 16. September. - Dekret das das Abhören die Radiosendungen der Alliierten verbietet:
Verordnung betr. Das Abhören von Rundfunksendern.
Auf Grund der dem Chef der Zivilverwaltung in Luxemburg erteilten Ermächtigung wird für dessen Bereich
verordnet.
1926 - 1950
§1
• Der Abhören anderer Rundfunksender als der vom Chef der Zivilverwaltung in Luxemburg zum Abhören
in Luxemburg zugelassenen Sender ist verboten.
• Zuwiderhandlungen werden mit Zuchthaus bestraft. In leichteren Fällen kann auf Gefängnis erkannt
werde. Die benutzten Empfangsgeräte werden eingezogen.
§2
Für die Verhandlung und Entscheidung bei Zuwiderhandlungen gegen diese Verordnung ist das durch
Verordnung des Chefs der Zivilverwaltung in Luxemburg vom 20. August 1940 errichtete Sondergericht
zuständig.
§3
Die Verordnung tritt mit ihrer Verkündung in Kraft.
Luxemburg, den 16. September 1940
Der Chef der Zivilverwaltung in Luxemburg
G u s t a v S i m o n, Gauleiter
1940 16. September. -
In den USA wird erstmals die Wehrpflicht in Friedenszeiten eingeführt.
1940 18. September. - Die Mitglieder des Niederkorner Fussballvereins werden wegen antideutscher
Manifestationen verhaftet und zu Gefängnisstrafen verurteilt. Nach einer weiteren Kundgebung gelegentlich
ihrer Entlassung aus dem Gefängnis werden sie im Konzentrationslager Dachau interniert.
1940 September. - Erste Sammlung des „Winterhilfswerkes“ (WHF) Luxemburg.
1940 27. September. Dreimächteabkommen Deutschlands, Italiens und Japans, mit dem ein
Kriegseintritt der USA verhindert werden soll.
Oktober 1940
1940
Anfang Oktober. - Gründung der LVL, der Luxemburger Volleks-Legion.
1940 2. Oktober. - Die Nationalsozialisten errichten in Warschau ein Ghetto für die jüdische Bevölkerung.
1940 3. Oktober. - Großherzogin Charlotte begibt sich nach New York um wenig später ihre Zelte im
kanadischen Montreal aufzuschlagen.
1940 3. Oktober. - Die Vichy-Regierung führt einen Judenstatus ein und erkennt den algerischen Juden
die französische Staatsbürgerschaft ab.
1940 5. Oktober. - Versammlung der Volksdeutschen Bewegung (VdB) im Casino in der „Rue NotreDame“ in Luxemburg-Stadt. Es sprechen Kratzenberg und der stellvertretende Gauleiter Reckmann.
1940
8. Oktober. - 150 Juden werden nach Lissabon deportiert
1940 12. Oktober. - Drei Verdächtige, Karl Hoffmann, Erich Schulz und Wilhelm Tosch, werden wegen
Vorbereitung eines Sprengstoffattentats in Berlin-Plötzensee enthauptet. Sie sollen im Auftrag Otto Strassers
gehandelt haben.
1940 20. - 22. Oktober. - Abriss der „Gëlle Fra“,
(Monument du Souvenir“ in Luxemburg Stadt durch
den Deutschen Okkupanten. Dies Monument war im
Jahre 1923 zur Erinnerung an die Freiwilligen
errichtet worden, die auf der Seite Frankreichs
gekämpft hatten. Die Bevölkerung protestierte. Es
kam zu ersten Verhaftungen in der Bevölkerung.
Drei
oder
vier
hintereinander
gekoppelte
Dampfwalzen der Firma Karp-Kneip versuchten mit
Stahlseilen die Figur auf ihrer Säule zu Fall zu
bringen. Als ein Teil der Säule zusammen mit der
Statue auf dem Boden aufschlug, drohte die
Situation zu offenen Aufstand zu eskalieren.
1926 - 1950
Inzwischen hatte die Polizei jedoch Verstärkung
erhalten und begann auf die Menge einzuprügeln …
Menschen wurden verhaftet, im Wagen geladen und
zum Verhör in die berüchtigte Villa Pauly, das
Hauptquartier der Gestapo, gebracht. (Jean Hamilius –
Luxemburg Im Wandel der Zeiten)
1940 22. Oktober. - Nächtlicher Vandalenakt in
der Ettelbrücker Synagoge.
1940 22. Oktober. - Gauleiter Simon ordnet die
Zerstörung der Unabhängigkeits Denkmäler an.
1940 22. Oktober. Erste Sitzung des
1940 20. Oktober. - Die USA vereinbaren einen
Sondergerichts (Tribunal spécial) in Luxemburg.
Modus vivendi mit dem Vichy-Regime.
1940 22. Oktober. - Portugal sperrt seine Grenzen
1940 22. Oktober. Die Abgeordnetenkammer für den Durchzug jüdischer Emigranten.
sowie auch der Staatsrat werden aufgelöst.
hierfür die volle Verantwortung, da er glaubt, die
1940
23. Oktober. Hitler trifft sich erst mit Ehre und Einheit Frankreichs nach der
Franco, dann mit Pétain. Anschließend ruft Pétain die militärischen Niederlage noch in etwa retten zu
Franzosen zur „Kollaboration“ auf. Er übernimmt
können.
1940 24. Oktober. - Der Gauleiter ernennt Albert Wehrer zum Präsidenten der Verwaltungskommission
(Commission administrative). Nach dessen Ablehnung wird er festgenommen und nach Deutschland
deportiert.
1940 24. Oktober. - Gauleiter Simon setzt diesen Tag als Ultimatum für den Beitritt in die Volksdeutsche
Bewegung (VdB) fest.
1940 28. Oktober. Mussolinis Großmachtansprüche waren 1940 auf den Balkan gerichtet. Am
28. Oktober griffen italienische Verbände von der
italienischen Kolonie Albanien aus Griechenland an.
Italien hatte zuvor versucht Bulgarien als
Verbündeten zu gewinnen, was jedoch wegen der
ablehnenden Haltung von König Boris III. misslang.
Das Ziel Mussolinis war es, Griechenland im Sturm
zu erobern. Doch schon am 3. November gerieten
die Italiener in die Defensive, so dass sie über die
Grenzen Albaniens zurückgedrängt wurden.
1940 31. Oktober. - Die Luxemburger Studenten an den deutschen Universitäten werden zu einem
Umschulungskursus nach Stahleck gezwungen. Die Redner werden unterbrochen, ausgebuht usw. Am Ende
des Kursus werden 12 Studenten in das Grundgefängnis abgeführt.
November 1940
1940
November. - Gründung einer Resistenzgruppe LPL in Klerf.
1940 3. November. - Britische Truppen gehen in Kreta an Land. Spanien annektiert Tanger.
1940
5. November. - Das Unabhängigkeitsmonument in Mersch wird durch die Nazis zerstört.
1940
5. November. wiedergewählt.
1940
Franklin D. Roosevelt wird als erster US-Präsident für eine dritte Amtszeit
7. November. - 325 Juden werden in das nicht besetzte Frankreich deportiert.
1940 10. November. - Die Griechen stoßen die Italiener nach Albanien zurück.
1940 11. November. - Die Großherzogin wendet sich, nochmals über Radio London, zum zweiten Mal an
die Luxemburger Bevölkerung.
1940 12. November. - Es wird Befehl erteilt die hitlerschen Farben in den Straßen zu grüßen. Die
Luxemburger entfliehen jeder Begegnung des Hakenkreuzes wo sie nur können. Die Flüchtenden werden
von den Kommandos der SA misshandelt.
1926 - 1950
1940
14. November. - Erlass zur Einführung der deutschen Verwaltung (administration) in Luxemburg.
1940 14. November. - Die Deutschen bombardieren Coventry und zerstören die Kathedrale. Das Zentrum
der Stadt wird von der deutschen Luftwaffe fast vollständig zerstört.
1940 14. November. -
In Warschau werden 350 000 Juden in einem Ghetto eingeschlossen.
1940 16. November. - Der Bezirk des Warschauer Ghettos wird von den Deutschen Besatzungsbehörden
endgültig abgeriegelt. Das Verlassen des Ghettos ohne Genehmigung wird unter Todesstrafe gestellt.
1940 20. November. Dr. Dronsch wird zum technische Daten auszutauschen.
Kommissar bei der Verwaltungskommission.
1940 20. November. - Rumänien, Ungarn und die
1940 20. November. - Großbritannien und die Slowakei
schließen
sich
dem
Dreierpakt
USA beschließen ihre Waffen zu standardisieren und Deutschland-Italien-Japan an.
1940
26. und 28. November. - 73 Juden werden in das nicht besetzte Frankreich deportiert.
1940 27. November. - Durch Erlass des Gauleiters werden die luxemburgischen Eisenbahnen von der
Reichsbahn übernommen.
Dezember 1940
1940
Anfang September. - Die ersten Flugblätter der LPL werden im ganzen Land heimlich verteilt.
1940 4. Dezember. - Die Soldaten der alten Freiwilligenkompagnie Luxemburgs werden nach Weimar
deportiert. 264 ihrer Mitglieder werden kurz darauf in die Gefängnisse und Konzentrationslager in
Deutschland überführt. 32 anderen gelingt die Absetzung ins (in den) Maquis (Widerstand) und in die alliierte
Armee. 80 von ihnen kehren nicht mehr zurück.
1940 4. Dezember. - Mobilisierung der Frauen in Großbritannien.
1940 10. Dezember. - Hitler unterschreibt den Invasionsplan für das noch freie südliche Frankreich. Auch
der Invasionsplan von Griechenland wird von den Generälen gutgeheißen.
1940 5., 10., 13., und 20. Dezember. Frankreich.
Deportation von 106 Juden (16, 12, 28, 50) in das nichtbesetzte
1940 17. Dezember. - Britischer Luftangriff auf Italienisch Somalien.
1940 22. Dezember. - Die Deutschen bombardieren Manchester.
1940 23. Dezember. - Erlass über die Auflösung der Verwaltungskommission mit Effekt auf den 1. Januar
1941.
1940 25. Dezember. - In Grosbous werden die Patrioten, die einen Weihnachtsbaum mit luxemburger
Fähnchen geschmückt haben, in der Öffentlichkeit auf grausamste Weise von den Nazis misshandelt.
1940 25. Dezember. - An diesem Weihnachtstag singen die Jungen von Asselborn, indem sie durch das
Dorf ziehen, patriotische Lieder. Sie werden verklagt und deren 11 werden am 8. Januar 1945 verhaftet und
zu sechs Wochen Gefängnis verurteilt. Es sind die ersten Verhaftungen im Lande, die wegen so etwas im
Lande vorgenommen werden.
1940 29. Dezember. im Zentrum Londons.
1940
Nach einem zweistündigen deutsche Bombenangriff wüten mehr als 1400 Brände
31. Dezember. - Das Memorial (recueil de la législation luxembourgeoise) erscheint nicht mehr.
1926 - 1950
1941
Januar 1941
1941 1. Januar. - Der britische Außenminister, Sir Anthony Eden schickt der Luxemburger Bevölkerung,
über die B.B.C., aufmunternde Worte zu.
1941
Anfang Januar. - Gründung der Resistenzgruppe LFK, der Lȅtzebuerger Fräiheets-Kämpfer.
1941 2. Januar. - Tod des Luxemburger Malers Joseph Kutter (1894-1941).
1941
5. Januar. - 28 Juden werden ins nicht besetzte Frankreich deportiert.
1941
7. Januar. - Deportation von 8 Juden nach Paris und von 23 Juden ins nicht besetzte Frankreich.
1941 10. Januar. - Deutsche und italienische Flugzeuge greifen den britischen Militätstützpunkt Malta an.
1941
14. Januar. - Die Mönche der Abtei von Clervaux werden nach Frankreich exiliert. (exilés)
1941
15. Januar. - Gründung der Resistenzgruppe LRL: Lȅtzebuerger Roude Léiw.
1941
16. Januar. - Deportation von 39 Juden ins nicht besetzte Frankreich.
1941
21. Januar. - Deportation von 24 Juden nach Frankreich und 49 weiteren nach Belgien.
1941 22. Januar. - Britische und australische Truppen erobern den von Italien besetzten Hafen Tobruk in
Lybien, dann Benghasi.
1941 23. Januar. - In aller Stille feiern die Luxemburger den Geburtstag der Großherzogin. Die Gestapo
fällt in mehrere Haushalte ein um die Feiernden festzunehmen, die zu Gefängnisstrafen verurteilt werden.
1941 23. Januar. - Zwei fervente Patrioten, Michel Hoor und Eugène Heger, hissen die dreifarbige
Luxemburger Nationalflagge auf dem obersten Balken der Eisenerzbrücke der ARBED Esch-Schifflingen, in
der Neudorfer Straße, in einer Höhe von 22 Metern.
1941 24. Januar. - Durch Erlass des Führers Adolf Hitler trägt der Gau Koblenz-Trier von nun an den
Namen „Gau Moselland“. Luxemburg gehört dazu.
1941
31. Januar. - Das Oberste Kommando der deutschen Wehrmacht legt die Pläne vor für die
„Operation Barbarossa“, d.h. die Invasion der Sowjetunion.
Februar 1941
1941 1. Februar. - Die Luxemburger Regierung schreibt erneut an die alliierten Regierungen. In dem
Schreiben weist sie auf die barbarischen Methoden hin mit denen die Nazis das Luxemburger Volk
tyrannisieren.
1941 10. Februar. unterschreiben.
Die Luxemburger Gendarmen werden gezwungen eine „Verpflichtungserklärung“ zu
1941 12. Februar. - Das Afrika-Korps unter Generalleutnant Erwin Rommel marschiert in Tripolis ein, um
u.a. auch den italienischen Verbündeten zu Hilfe zu kommen.
1941
12. Februar. - Einführung des RAD, des Reichsarbeitsdienstes auf „freiwilliger“ Basis.
1941
15. Februar. - Durch Dekret des Gauleiters werden die Nonnen vom Religionsunterricht vom Dienst
1926 - 1950
in den Schulen entbunden.
1941
18. Februar. - Der Gauleiter verbietet das Tragen einer Baskenmütze.
1941 23. Februar. - Die Luxemburger Trikolore weht über dem Werk Öttingen. Die Leiter, die zum Kamin
hochführt, ist durchgesägt. Die Deutschen müssen die Fahne herunterschießen.
1941
28. Februar. - Versuchter Brandanschlag auf die Synagoge Luxemburg.
März 1941
1941
1. März. Bulgarien schließt einen
Dreierpakt mit Deutschland und Italien. Dagegen und
gegen die deutschen Truppen im Land protestiert die
Sowjetunion. In Rumänien werden antisemitische
Gesetze verabschiedet. Jugoslawien lehnt sich
gegen Hitler auf.
1941 8. März. - Der Chef des Einsatzkommandos
der Sicherheitspolizei und des SD in Luxemburg,
Nölle, wird durch Hartmann ersetzt. Runge wird Chef
der Geheimen Staatspolzei.
1941 11. März. „Arbeitseinsatz“.
Erlass des Gauleiters über den
stürzt
die
jugoslawische
Regierung.
Die
deutschfreundliche Regierung Jugoslawiens wird von
serbischen Nationalisten entmachtet. Sie war erst
zwei Tage zuvor dem Dreimächtepakt zwischen
Deutschland, Japan und Italien beigetreten. Hitler
bricht ein wichtiger Bündnispartner weg. Die
Putschisten erhalten Unterstützung aus London und
Moskau. Am 5. April, also nur wenig später, schließt
die neue jugoslawische Regierung mit der
Sowjetunion ein gegen Nazideutschland gerichtetes
Bündnis. Hitler fürchtet eine neue Südfront und
kommandiert,
für
den
Russlandfeldzug
bereitstehende Truppen, ab nach Jugoslawien. (siehe
6. April 1941)
Dekret welches die
1941 12. März. Amtliche Mitteilung über die 1941 31. März. Amtsenthebung
jener
Beamten
erlaubt, die nicht die
Luxemburger Ortsnamen.
Gewähr
gegenüber
dem
Regime
bieten.
Dementsprechende
Listen
„Sie
bieten
nicht
die
1941 27. März. Eine Gruppe von Generälen
Gewähr“ werden in den Zeitungen veröffentlicht.
April 1941
1941 5. April. - Jugoslawien schießt einen Freundschaftspakt mit der Sowjetunion.
1941 5. April. - Griechenland kapituliert im Kampf gegen Deutschland und Italien.
1941
6. April. Die Wehrmacht schreitet in Wochen auf den 22. Juni verschoben werden.
Jugoslawien
ein
und
die
Luftflotten
der Dadurch dauerte der Angriff bis hinein in den eisigen
Achsenmächte (Als Achsenmächte bezeichnet man im russischen Winter und scheiterte.
Zusammenhang des Zweiten Weltkriegs das Deutsche Reich und seine
beginnen Belgrad
mit schwersten Bombardements in Schutt und Asche
zu legen. Die Stadt fällt am 12. April unter dem Druck
deutscher Panzerverbände. 30 jugoslawische
Divisionen müssen nach nur 10 Tagen kapitulieren,
doch die verlorene Zeit erweist sich als
entscheidender
Faktor
für
den
weiteren
Kriegsverlauf, denn aufgrund des Putsches vom 27.
März musste der Angriff auf die Sowjetunion um 5
Bündnispartner, insbesondere Italien und Japan.)
1941 6. April. - Ebenfalls Beginn des deutschen
Feldzugs gegen Griechenland. Die in Bulgaren
stationierte 12. Armee unter Generalfeldmarschall
Wilhelm List überschritt die Grenze in Richtung
Saloniki. Anders als in Jugoslawien war der
griechische Widerstand stellenweise ausgesprochen
hart. Besonders im Gebirge und im Gebiet der stark
verteidigten Metaxa-Linie.
1941 9. April. - Fall von Saloniki.
1941 10. April. - Die kroatische Hauptstadt Zagreb ostlibyschen Hafenstadt und Festung Tobruk. Bis
wird besetzt.
zum 13. April unternahm Rommel drei Angriffe auf
die Festung, die jedoch alle fehl schlugen. Rommel
1941 10. April. - Deutsche Panzer stehen vor der musste vorerst die Eroberung Tobruks einstellen.
1926 - 1950
Auch weitere Vorstöße konnten auf Grund von
Versorgungsengpässen nicht durchgeführt werden,
so dass die beiden verfeindeten Armeen in einen
Stellungskrieg übergingen. Im November griffen die
Briten dann wieder an. Ihr Ziel war ein
Einsatzversuch für die Festung Tobruk, der jedoch
misslang. Am 26. November erfolgte ein zweiter
Angriff, wobei der Besatzung von Tobruk nun endlich
der Ausbruch aus dem Belagerungsring gelang. Am
7. Dezember zog sich das Afrika-Korps zur GazalaLinie zurück.
1941 10. April. - US-Truppen besetzen Grönland
um einer deutschen Attacke vorzubeugen.
1941 13. April. - Ungarn führt Krieg gegen Jugoslawien, welches am 17. April kapituliert.
1941 17. April. - Die jugoslawischen Befehlshaber unterschreiben die bedingungslose Kapitulation. In der
Folgezeit kämpften vor allem serbische Partisanen gegen die deutschen Besatzer, während die Kroaten
zumeist auf deutscher Seite standen.
1941 19. April. nicht anschließen.
Erlass der die Denunzierung jener Anwälte anbetrifft, die sich der Politik des Besatzers
1941 21. April. - Raymond Petit, Gründer der
ersten Resistenzlerorganisation in Luxemburg (LPLLëtzebuerger Patriote Liga) schied freiwillig aus dem
Leben, um den Nazischergen zu entgehen.
1941 24. April. - Unterredung einer Delegation des Luxemburger israelischen Konsistoriums mit dem SSMann Adolf Eichmann in Berlin.
1941 25. April. - Die Führer der Achsenmächte
entschließen sich zu einer Luftlande-Invasion der
Insel Kreta (Unternehmen Merkur). Bedingt durch
zahlreiche
Probleme
wie:
Manktum
an
Transportmittel um die Soldaten zu den Startbahnen
der Flugzeuge zu
bringen und ausreichenden
Treibstoff. War man gezwungen den Angriff auf den
20. Mai zu verschieben. Am Invasionstag brachten
593 Flugzeuge die deutschen Luftlandeeinheiten
über Kreta. Die erste Welle konnte ohne größere
Schwierigkeiten abgesetzt werden, stieß dann aber
auf erbitterten Widerstand am Boden. Manche
Einheiten wurden sogar fast vollständig aufgerieben.
Die geplante Eroberung wichtiger Flugplätze konnte
nicht erreicht erden. Auch gab es keine
Funkverbindung zur deutschen Hauptquartier in
Athen, da die Funkgeräte bei der Landungen zerstört
wurden.
Die Alliierten, darunter auch Neuseeländer und
Australier verteidigten Kreta eine Woche lang. Dann
setzten sie sich mit 17 000 Mann ab. Die Deutschen
hatten fast 2500 Tote zu beklagen und genauso viele
Verwundete. Aufgrund dieser hohen Opferzahlen
beschloss Hitler in Zukunft keine Luftlandungen mehr
zu durchführen.
1941 27. April. - Die Wehrmacht rückt in Athen ein.
1941 27. April. - Die deutsche Offensive wird in Ägypten gestoppt. Die Iraker schneiden den Briten die
Ölleitungen ab. Am 5 Mai beginnt die britische Gegenoffensive.
Mai 1941
1941 1. Mai. - Bei Gelegenheit des Tags der Arbeit hält Gauleiter Gustav Simon eine „große“ Ansprache
in Düdelingen. Auf den Kirchtürmen von Schifflingen und Petingen haben die Resistenzler der ALWERAJE
die Luxemburger Flaggen gehisst.
1941 1. Mai. - Generalstreik in Belgien als Protest gegen die Hungersnot.
1941 2. Mai. Der Gauleiter ordnet die Auffindung der denunzierten Personen an um sie bei
Terrassementsarbeiten in Deutschland einzusetzen. Von Mai bis August 1941 werden die Abgesetzten
1926 - 1950
(Anwälte, Professoren, Lehrer, Beamte...) auf der Autobahn in Wittlich eingesetzt (siehe 19.4.1941).
1941 5. Mai. - Auf Spezialorder des Gauleiters 1941 5. Mai. - 5 jüdische Arbeiter die im Werk
werden 11 luxemburger Priester nach Frankreich Esch-Schifflingen arbeiten, werden beurlaubt.
deportiert.
1941 5. Mai. - Mit Getreide beladene französische
Schiffe kommen aus Amerika in Marseille an.
1941 9. Mai. - Überfall auf die Synagoge 1941
9. Mai. Italien unterliegt den Briten in
Luxemburg
durch
die
Nazis
des
NSKK Äthiopien. Kaiser Haile Selassie kehrt nach Addis
(Nationalsozialistisches Kraftfahrerkorps)
Abeba zurück.
1941 10. Mai. - Der Stellvertreter Adolf Hitlers in der NSDAP, Rudolf Hess, springt mit dem Fallschirm über
Schottland ab, um mit der britischen Regierung über einem Friedensschluss zu verhandeln.
1941 12. Mai. - Der deutsche Ingenieur Konrad Zuse stellt in Berlin den ersten Computer der Welt vor,
Das mit Lochstreifen gesteuerte Gerät „Z 3“ hat die Grösse dreier Kühlschränke.
1941 13. Mai. betrifft.
Erlass welcher die obligatorische Umänderung der französischen Familiennamen
1941 14. Mai. zwangsrekrutiert.
Die Studenten und die Professoren des Seminars Luxemburg werden nach Trier
1941 14. Mai. werden.
Die französische Polizei liefert den Deutschen tausend Juden aus, welche deportiert
1941
16. Mai. - Die Nazis ordnen die Schließung der Synagoge an.
1941 18. Mai. Äthiopien.
Die von den Briten geschlagenen italienischen Truppen räumen Abessinien, das heutige
1941 21. Mai. - Nachdem es Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben gelungen ist, den Führer zu
einem erneuten Parisbesuch zu bewegen, will er nun das misslungene Attentat nachholen. Hitler sagt jedoch
kurzfristig ab.
1941 23. Mai. - Einführung des obligatorischen Reichsarbeitsdienstes (RAD) für die Luxemburger Jugend
der Jahrgänge 1920 - 1924
1941 26. Mai. - Etwa 60 Luxemburger Beamte und Anwälte werden bei Arbeiten auf der Eifeler Autobahn
herangezogen.
1941 27. Mai. - Das Flaggschiff „Bismarck“ war durch einen Torpedotreffer manövrierunfähig geworden.
Sie war ein Schlachtschiff der deutschen Kriegsmarine und bildete mit ihrem Schwesterschiff Tirpitz die
Bismarck-Klasse. Bei der Indienstnahme im August 1940, unter dem Kommando von Kapitän zur See Ernst
Lindemann, galt sie als das weltweit größte und kampfstärkste Schlachtschiff.
Im Mai 1941 wurde die Bismarck zusammen mit dem schweren Kreuzer Prinz Eugen in den Nordatlantik
geschickt, um dort Handelskrieg zu führen. Bald nach dem Beginn dieser Mission gelang ihr in der
Dänemarkstrasse die Versenkung des britischen Schlachtkreuzers Hood . Drei Tage darauf, am 27. Mai
1941, sank sie selbst nach einem schweren Gefecht mit Einheiten der britischen Royal Navy mit dem
Großteil ihrer Besatzung von 2092 Mann im Nordatlantik. Nur 115 Mann wurden gerettet. (Neue Forschungen
haben erwiesen, dass die britische Marine nicht in der Lage gewesen wäre die Bismarck durch Schiffsartillerie zu versenken, sondern
diese durch deutsche Marinesoldaten versenkt wurde?!)
1941 28. Mai. - Im Gegenzug zu einer weniger strengen Kontrolle an der Demarkationslinie öffnet die
Vichy-Regierung den Deutschen Flughäfen und Marinestützpunkte in Syrien, Tunesien und Senegal. Die
Deutschen landen auf der für die Briten strategisch wichtigen Insel Kreta.
1926 - 1950
1941 30. Mai. - Der Irak bricht zusammen und schließt einen Waffenstillstand mit den Briten. Am 1. Juni
besetzen die Briten Bagdad.
1941 30. Mai. - Hitlers Stellvertreter Rudolf Hess fliegt zu Verhandlungen nach England. In Schottland
muss er notlanden, wird gefangen genommen und bis Kriegsende festgehalten. Sein Nachfolger ist Martin
Bormann. In Deutschland heißt es, Hess sei verrückt geworden. Anderen Quellen zufolge wollte er vor dem
deutschen Einmarsch in Russland Mt den Briten verhandeln, um den Feindseligkeiten ein Ende zu bereiten.
Wieder andere Berichte sagen, er sei geflohen. 1944 wurde er in Nürnberg zu lebenslänglicher Haft
verurteilt. Er beging 1987 Selbstmord.
Juni 1941
1941
1. Juni. - Erlass zur Konfiskation der Radiogeräte, der „ennemis du peuple“ (Volksfeinde).
1941 2. Juni. - Erlass welcher die Einführung in die Gesetzgebung der Gestapo für das luxemburger
Territorium regelt.
1941 22. Juni. - Hitler erklärt Russland den Krieg. Beginn von Hitlers Angriffskrieg gegen die Sowjetunion
unter dem Decknamen "Unternehmen Barbarossa". Drei Millionen deutsche Soldaten und 600 000 Soldaten
aus verbündeten Nationen griffen auf einer 2130 Kilometer breiten Front zwischen Ostsee und Schwarzem
Meer an.Sie verfügten über 3350 Panzer, 7300 Geschütze, 600 000 Kraftwagen, 2000 Flugzeuge und 625
000 Pferde. Der Krieg war von Beginn an als Vernichtungskrieg geplant. Straftaten von
Wehrmachtangehörigen gegen die Zivilbevölkerung wurden nicht verfolgt, politische Kommissare waren
sofort zu töten. (*)Im Dezember 1941 blieb die deutsche Offensive kurz vor Moskau stecken. In der Schlacht
um Stalingrad (1942/1943) schlugen sowjetische Truppen die Wehrmacht dann entscheidend.
In den frühen Morgenstunden begann der Vormarsch von 149 Divisionen. Darunter alle motorisierten und
gepanzerten deutsche Kräfte, über die sowjetische Grenze. 3 ½ Divisionen kämpften von Finnland aus. 8
Divisionen waren in Norwegen stationiert, 1 Division stand in Dänemark und 38 verblieben im Westen. 2
Divisionen kämpften in Nordafrika und 7 Divisionen standen im Balkan.
In Dänemark und in Spanien wirbt Deutschland Freiwillige für die Ostfront an.
(*) Die Wehrmachtsführung stimmte den ideologischen, verbrecherischen Kriegszielen Hitlers grundsätzlich zu. Der am 13. Mai 1941
verfügte „Kriegsgerichtsbarkeitserlass) entzog den Kriegsgerichten die Zuständigkeit für 'Straftaten feindlicher Zivilpersonen' und stellte
deren Ahndung ins Ermessen des vor Ort verantwortlichen Offiziers. Dieser sollte entscheiden, ob jemand als Partisan zu erschießen
war. Gegen ganze Ortschaften, aus denen Die Wehrmacht angegriffen wurde, waren 'kollektive Gewaltmaßnahmen' zu ergreifen. Dies
sollte auch dann gelten, wenn die Tat ein militärisches Verbrechen oder Vergehen ist. Am 6. Juni 1941 erließ das Oberkommando der
Wehrmacht den 'Kommissarbefehl'. Die politischen Kommissare galten als die ideologischen Funktionäre innerhalb der Roten Armee
und wurden nicht als Soldaten anerkannt. So konnten sie, nach 'durchgeführter Absonderung' sofort getötet werden. (Politische
Kommissare sind: wenn im Kampf oder Widerstand ergriffen, grundsätzlich sofort mit der Waffe zu erledigen.) Mit diesen Befehlen
setzte die Wehrmachtsführung wesentliche Bestandteile des damals geltenden Kriegs- und Völkerrechts außer Kraft und schuf somit
die Grundlagen des Rassen- und Vernichtungskrieges.
1941 27. Juni. - Ungarn erklärt der Sowjetunion den Krieg.
1941 27. Juni. - Winston Churchill löst die Propagandaaktion V (V für Victory) aus. Daraufhin werden
viele Patrioten festgenommen weil sie des Nachts den Buchstaben „V“ groß auf die öffentlichen Straßen und
Plätze aufgemalt haben.
1941 30. Juni. - Vichy und die Sowjetunion brechen ihre diplomatischen Beziehungen ab.
Juli 1941
1941 Anfang Juli. - Um sich dem Reichsarbeitsdienst zu entziehen verlassen viele junge Luxemburger
das Land und schließen sich den Alliierten an.
1941 4. Juli. - Die Kommunistische Partei Jugoslawiens unter Führung von Josip Broz Tito beschließt
einen Partisanenkrieg gegen die deutschen und italienischen Besatzer zu führen.
1941
10. Juli. - Der amerikanische Beauftragte (Chargé d`affaires)George Platt Waller ist dazu gezwungen
1926 - 1950
unser Land zu verlassen.
1941
14. Juli. - Eine zweite Gruppe von 14 luxemburger Priestern wird nach Frankreich deportiert.
1941 28. Juli. - Tod des Luxemburger Malers Sosthène Weis († 1872).
1941 29. Juli. - Ordonnanz über das tägliche Leben der Juden in Luxemburg: es ist ihnen fortan verboten
Cafés und Restaurants, Theater, Kinos, öffentliche Bäder und Sportplätze zu besuchen. Es ist ihnen des
Weiteren verboten zwischen 19 und 7 Uhr auf öffentlichen Plätzen und Straßen zu zirkulieren. Einkäufe
können nur zwischen 9 und 11 Uhr getätigt werden und jeder Jude hat eine gelbe Armbinde zu tragen.
August 1941
1941 1. August. Waffen.
Die USA stellen ihre Öllieferungen an Japan ein. Dagegen liefern sie der UdSSR
1941 5. August. - Bei Smolensk treffen deutsche und sowjetische Truppen aufeinander. Stalin übernimmt
das sowjetische Oberkommando.
1941 14. August. - Der amerikanische Präsident Roosevelt und der britische Premier Winston Churchill
unterzeichnen die Atlantikcharta, ein Bündnis zwischen Großbritannien und den USA. Kurz vorher hatte die
BBC die „V-for Victory“- Kampagne begonnen.
1941 16. August. - Stalin will mit Großbritannien verhandeln.
1941 24. August. - Nach zunehmendem Widerstand aus der Bevölkerung und aus den Kirchen, lässt
Adolf Hitler die Aktion „T4“ stoppen. Hinter dem „Euthanasie – Programm“ verbarg sich der organisierte
Massenmord an behinderten Menschen.
1941 25. August. - Britische und sowjetische Truppen besetzen den Iran.
1941 26. August. - Ein englischer Bomber stürzt bei Donven ab. 6 Besatzungsmitglieder werden aus den
Trümmern geborgen. Sie werden auf dem Friedhof von Niederdonven begraben. Die vielen, mit der
Tricolore versehenen Blumensträuße, die auf dem Grabe niedergelegt wurden, erregen die Deutschen
dermaßen, dass sie 10 Tage später die Leichen exhumieren und sie nach Deutschland bringen lassen.
1941 28. August. - Der sowjetische Diktator Josef Stalin lässt denn Dnjepr-Staudamm sprengen, um ihn
nicht unversehrt Hitlers Truppen zu überlassen.
1941 31. August. - Russische Gegenoffensive am Dnjepr, welchen die Deutschen überschreiten.
September 1941
1941 3. September. - In Auschwitz finden die ersten Vergasungen statt.
1941 4. September. Fabriken eingesetzt.
94 Juden werden zu Schwerstarbeit auf den Autobahnen, in Steinbrüchen oder in
1941 8. September. - Im Zweiten Weltkrieg wird Leningrad, heute St Petersburg, von der deutschen
Armee eingekesselt und von allen Landwegen abgeschnitten. Damit beginnt die mehrjährige Blockade der
Stadt.
1941 14. September. - Truppen der sowjetischen Südwestfront wurden im Kessel von Kiew vernichtet.
Generalfeldmarschall von Reichenau besetzte daraufhin mit der 6. Armee die ukrainische Hauptstadt.
1941 17. September. - Britische und sowjetische Truppen marschieren in Teheran ein.
1941 19. September. - In Deutschland müssen alle Juden den gelben Davidstern tragen.
1926 - 1950
1941
21. September. - Gründung der NSDAP in Luxemburg.
1941 21. September. - Der Geschosswerfer „Katjuscha“ (Stalinorgel) wird erstmals von der Roten Armee
gegen die deutsche Wehrmacht eingesetzt, und zwar vor Leningrad, dem heutigen St Petersburg.
1941 26. September. - Die Juden sind gezwungen obligatorisch einen zweiten Vornamen zu tragen und
zwar „Israel“ für die Männer und „Sara“ für die Frauen.
Oktober 1941
1941 5. Oktober. - Hakenkreuzfahnen sind in Ettelbrück entfernt worden. 21 Geiseln werden 2 Tage
später festgenommen und müssen eine Strafe von 500 000 Mark (fünfhunderttausend) bezahlen.
1941 8. Oktober. - Léon Barthelmy aus Bettemburg wird zum Tode verurteilt wegen eine Attacke mit
Dynamit gegen einen Würdenträger der Volksdeutschen Bewegung.
1941 10. Oktober. - Versteckte Volksabstimmung getarnt als Volkszählung. Die Luxemburger müssen
Aussagen über ihre Nationalität machen, über ihre ethische Zugehörigkeit und ihre Muttersprache, indem sie
auf 3 zwischen 11 verschiedenen Fragen versteckten wichtigen Fragen antworten. Fast die Gesamtheit der
Einwohner antworten mit „Luxemburgisch“ auf die wichtigen Fragen. Die Volksabstimmung wird annulliert
und das Referendum für ungültig erklärt.
Die Gauverwaltung siehr sich durch dies Resultat aufs Äußerste provoziert und die Gestapo nimmt
Massenverhaftungen vor.
„Personenbestandsaufnahme“ in Luxemburg durch Gustav Simon. Dieser gedachte, dass aufgrund der vielen Mitglieder
in der VdP die Lage geeignet wäre, um eine solche vorzunehmen und ein positives Bekenntnis der Bevölkerung
Luxemburgs gegenüber Deutschland zu erreichen. Die gestellten Fragen galten der 1) Nationalität 2) Muttersprache und
3) ethnischen Zugehörigkeit. Luxemburgisch oder Plattdeutsch galten nicht als Sprachen und konnten somit nicht als
Antwort gewertet werden. Die Volkszugehörigkeit betraf nicht „Stämme“ wie „Luxemburger“. Dem Kleingedruckten nach
mussten die Fragen mit „drei Mal deutsch“ beantwortet werden. Sollte die Antwort nicht derart sein, drohte Sanktion. Am
Vorabend der Volkszählung wurde auch daher die erste Todesstrafe öffentlich bekannt gegeben. Der Widerstand
forderte, durch Mundpropaganda und Flugzettel die Bevölkerung auf, mit drei Mal Luxemburgisch zu beantworten, was
diese dann auch größtenteils tat. Nach ein paar Stichproben annullierte Gauleiter Simon die Volkszählung, wegen
„juristischer Spitzfindigkeiten“. Die Luxemburger hatten somit die Volkszählung in ein Referendum für seine
luxemburgische Nationalität umgewandelt und dies Referendum gewonnen.
Die Gauverwaltung sieht sich durch dieses Resultat aufs Äußerste provoziert und die Gestapo nimmt
Massenverhaftungen vor. In Hinzert, später auch in anderen Kzs, werden Luxemburger grausam misshandelt. Lehrer,
Beamte, Rechtsanwälte, Ex-Polizisten, die nicht zur SS wollten und sich nicht zum Nationalsozialismus bekennen, sind
für ihre Ämter ungeeignet oder „unzuverlässig“. Sie werden mit Berufsverbot belegt und müssen „notdienstverpflichet“,
zu Zwangsarbeiten in Innerdeutschland antreten.
Danach wollte Gustav Simon eine Volkstumskartei erstellen (siehe 11. Oktober), wobei er jede einzelnen Familie
befragen und einschüchtern lassen wollte. Doch dies scheiterte ebenfalls.
1941 11. Oktober. - Der Gauleiter kündigt an, dass eine „Volkstumskartei“ organisiert wird bei der die
Aussagen über Nationalität und Muttersprache mündlich zu geben sei.
1941 11. Oktober. - Die „3 Eicheln“ wurden in den Nationalfarben angestrichen. Daraufhin werden 12
Geiseln aus der Stadt Luxemburg festgenommen und müssen 100 000 Mark zahlen.
1941 13. Oktober. - Dekret mittels welchen die Urheber dieser Unruhen mit schweren Strafen bedroht
werden.
1941
13. Oktober. - Dekret welches den Eintritt in „feindliche“ Armeen unter Strafe stellt.
1941 14. Oktober. - Dekret welches die Todesstrafe im Falle eines illegalen Passierens der Grenzen
vorsieht.
1941
14. Oktober. - Dekret betreffend das Einziehen in den RAD des Jahrgangs 1921.
1941
14. Oktober. - Alle Juden die älter als 14 Jahre sind werden gezwungen einen gelben Stern mit der
1926 - 1950
Aufschrift JUDE zu tragen, sobald sie in der Öffentlichkeit sind. Zusätzlich zu den Einschränkungen vom 29.
Juli 1941 ist es den Juden verboten in einen Friseursalon zu gehen oder eine Tram zu benutzen.
1941 16. Oktober. - 334 Juden werden nach
Litzmannstadt deportiert.
1941 16. Oktober. - Evakuation verschiedener
Regierungsstellen aus Moskau. Einzig Stalin
beschloss noch in der Stadt zu bleiben. Die
Einwohner Moskaus fliehen vor dem Anrücken der
Deutschen. Deren Offensive wird von den
Sowjettruppen vor Moskau gestoppt.
1941 16. Oktober. - Deutsche Truppen nehmen
Odessa ein.
1941 20. Oktober. - Die Doppelschlacht von Wjasma und Brjansk wurde zu Ende geführt und die
Wehrmacht konnte zeitverzögert den Vormarsch in Richtung Moskau fortsetzen.
1941 21. Oktober. - Die deutschen Besatzer zerstören alle Denkmäler, die an die Unabhängigkeit
erinnern. So auch das „Monument du Souvenir“, im Volksmund „Gëlle Fra“ genannt.
1941 28. Oktober. - In Mersch werden Hakenkreuzfahnen herunter gerissen. 10 Geiseln werden
daraufhin festgenommen und müssen ein Lösegeld von 300 000 Mark zahlen.
1941 31. Oktober. - Erlass durch welchen derjenige mit der Todesstrafe bestraft wird der sich in eine ProDeutsche Gruppierung eingeschleust hat mit dem Vorhaben seine heimlichen Aktivitäten zu verbergen.
November 1941
1941 4, 5 et 6 November. - Massenverhaftungen. Etwa 500 Personen werden pro Tag verhaftet und in
das Lager Hinzert wegen anti-deutscher Machenschaften überführt. Die Resistenzgruppe LFK wird komplett
aufgelöst.
1941 7. November. - Die USA gewähren der UdSSR einen Kredit von einer Milliarde Dollar zum
Waffenkauf.
1941 7. November. - Die finnischen Truppen werden an der russischen Front eingeschlossen.
1941
11. November. - Barthelmy wird in Köln geköpft.
1941 16. November. - Deutsch-Rumänische Truppen gewinnen die Schlacht um Sebastopol/Krim.
1941 Mitte November. - An der russischen Front setzte der Frost ein, so dass die Wege froren und
somit wieder befahrbar waren.
1941 16. November. - Die Briten verstärken ihre Garnison von Hongkong und starten von Ägypten aus
eine Offensive gegen Libyen.
1941 23. November. - Im Einverständnis mit den Niederländern besetzen amerikanische Truppen das
niederländische Guyana, um die Bauxitminen zu schützen.
1941 24. November. - Die SS beginnt mit der Einrichtung eines Konzentrationslagers in Theresienstadt in
der Tschechoslowakei.
1941 27. November. - Der Libanon ruft seine Unabhängigkeit aus.
1941 28. November. - In Abessinien unterzeichnet General Nasi die Kapitulation der italienischen Truppen.
Dezember 1941
1941
1. Dezember. - Das Tragen der Luxemburgischen Uniform ist unseren Gendarmen verboten.
1941
2. Dezember. - Beginn der Schlacht um Heeresgruppe Mitte gegen die West-, ReserveMoskau mit der Wiederaufnahme der Offensive der und Brjansker Front. Das Ziel der Operation war
1926 - 1950
die Ausnutzung der durch die Doppelschlacht bei
Wjasma ud Brjansk geschaffenen günstigen
Bedingungen zur Einnahme der sowjetischen
Hauptstadt Moskau. Nachdem der Vorstoß in der
Doppelschlacht bis zum 30. Oktober 1941
aufgrund des herbstlichen Schlamms und des
verstärkten sowjetischen Widerstands ins Stocken
geraten war, konnte die Offensive rund zwei
Wochen später fortgesetzt werden. Die zweite
Offensive scheiterte jedoch, nachdem am 5.
Dezember 1941 die Rote Armee eine
großangelegte Gegenoffensive, unter General
Schukow,
unternahm,
die
zu
einem
Rückzugsbefehl von Hitler am 15. Januar 1942
führte. In der Moskauer Angriffsoperation (5.
Dezember 1941 bis 7. Januar 1942) stieß die Rote
Armee auf einer etwa 1000 km breiten Front bis zu
250 km nach Westen vor. Das eigentliche Ziel, die
Vernichtung der Heeresgruppe Mitte, wurde nicht
erreicht.
Nach dieser Offensive der Russen unter General
Schukow war nicht mehr an eine Einnahme der
Hauptstadt zu denken. Im Gegenteil. Die Rote Armee
organisierte sich neu. Die Kriegsproduktion wurde
unerreichbar für die deutsche Luftwaffe hinter den
Ural verlegt. Unverbrauchte Soldaten kamen nun aus
den fernen Ländern des sowjetische Reichs und der
neue Panzer T-34 wurde in weitaus größeren
Mengen produziert als die deutschen Modelle.
1941 4. Dezember. - In London schließt die UdSSR eine Allianz mit der polnischen Exilregierung.
1941
5. Dezember. Großbritannien erklärt schlecht
ausgerüsteten
Deutschen
eine
Rumänien, Finnland und Ungarn den Krieg.
schwerwiegende Niederlage zu. Hitler, der selbst den
Russlandfeldzug kommandiert, entlässt mehrere
1941 5. Dezember. - Der russische Winter stoppt Generäle. Andere, wie General von Brauchitsch und
die deutschen Truppen vor Moskau. Die Rote Armee General von Bock, bitten um Entlassung, da sie
erhält Verstärkung aus Sibirien. Diese Kälte wissen, dass der Krieg für Deutschland an der
gewohnten Soldaten fügen den für den Winter Ostfront bereits verloren ist.
1941 6. Dezember. - Großbritannien erklärt den Ländern Rumänien, Finnland und Ungarn den Krieg, um
die Sowjetunion zu unterstützen.
1941 7. Dezember. Da sie in Asien weitere zu Japan bis dato unangreifbar. Die Japaner konnten
Aktionen planen und Verhandlungen mit den USA zu fast ohne Verlust 5 Schlachtschiffe versenken, 3
nichts geführt haben (In den Jahren 1931/32 hatte weiter beschädigen und mit etwa 480 so gut wie alle
Japan die Mandschurei zu einem japanischen Schutzstaat Flugzeuge am Boden zerstören oder zumindest
gemacht und damit in China eine japanfeindliche fluguntauglich machen.
Bewegung ausgelöst. Um diese zu brechen, zogen die Doch kam der Angriff wirklich überraschend? - Die
Heere des Inselvolkes in China ein. Dieser Krieg bedrohte USA hatten nämlich am 31. Juli 1941 ein
die Interessen der USA, die mit schweren wirtschaftlichen
Wirtschaftsembargo gegen Japan verhängt das
Druckmtteln den Angreifer zum Einlenken bringer wollten.
Damit war Japan vor die Frage gestellt, ob es nachgeben damit schlagartig 90 Prozent seiner Erdöllieferungen
oder den Kampf gegen die USA aufnehmen wollte. Die verlor. Darüber hinaus standen Japanische Truppen
herrschende Militärpartei entschied sich für den Krieg.) , zu dieser Zeit tief in China und im Norden von
bombardiert Japan den US-Stützpunkt Pearl-Harbor Französische-Indochina. Sie wollten die Supermacht
auf Hawaii. Der Krieg zwischen beiden Ländern Asiens werden. Und ohne Erdöl würden alle
beginnt. Vier Tage später erklären auch Deutschland Offensiven zum Stehen kommen. Japan musste also
und Italien den USA den Krieg. Mit insgesamt 353 handeln.
erklären
jedenfalls
die
USA,
Flugzeugen hatte der Angriff am Morgen begonnen. Daraufhin
Großbritannien
und
die
Niederlande
Japan
den
Pearl Harbour galt aufgrund der großen Entfernung
Krieg.
1941
8. Dezember. Die Japaner überfielen Hongkong. Am 9. Dezembner wurden die britischen
Schlachtschiffe Prince of Wales und Repulse versenkt. Die Briten waren schwer angeschlagen. Am 26.
Dezember kapitulierten die letzten Einheiten in Hongkong.
1941 11. Dezember. - Das Deutsche Reich und Italien erklären, vier Tage nach dem Angriff Japans auf
Pearl Harbour, den Vereinigten Staaten den Krieg. China erklärt Japan, Deutschland und Italien den Krieg.
1941
15. Dezember. - Dekret betreffend das Einziehen in den RAD des Jahrgangs 1922.
1941 16. Dezember. - Hitler gab der russischen Rückwärtsbewegungen, da er befürchtete, dass die
Front den Befehl zu Halten. Er verbot jedoch alle gesamte Front auseinanderbrechen könnte. Bis zum
1926 - 1950
Ende des Jahres wurde die Wehrmacht jedoch weiter sanken durch die erheblichen Verluste und Ausfälle
zurück gedrängt. Damit hatten sie die erste große an Kraftfahrzeugen sowie an Zugmaschinen und
Schlacht im Osten verloren. Die Beweglichkeit der Pferden weiter ab.
Truppe und ihre Versorgung mit Nachschub aller Art
1941 … Dezember. - Im Bahnhof Petingen wird ein Bildnis des Führers zerstört. 10 Personen werden in
Geiselhaft genommen.
1941 19. Dezember. - Hitler übernimmt das Oberkommando sämtlicher deutscher Truppen.
1941 23. Dezember. - Die Japaner haben die Philipinnen besetzt und rücken vor. General Mc Arthur
erklärt Manila zur offenen Stadt.
1941 24. Dezember. - Der amerikanische General Dwight D. Eisenhower wird alliierter Oberbefehlshaber
für die geplante Invasion in Frankreich.
1941 25. Dezember. - In dem von den Deutschen seit Monaten belagerten Leningrad verhungern an
diesem Tag 3700 Leute. Hongkong ergibt sich den Japanern.
1942
Nachdem Hitler im Winter 1941 einen Haftbefehl für alle Kräfte an der Ostfront gegeben hatte, stabilisierte
sich die Lage etwas. Die Rote Armee hatte inzwischen gewaltige Kräfte aufgeboten die der Wehrmacht
stellenweise numerisch zehnfach überlegen war, denen aber eine entscheidende Schwächung der
Deutschen nicht gelang. Der schlechte Boden im Frühjahr 1942 brachte eine gewisse Ruhe an der Front, da
sämtliche motorisierenden Kräfte stillstanden. Hitler begann neue Pläne für das weitere Vorgehen im Osten
zu schmieden. Er kam zu der Schlussfolgerung, dass nur eine weitere Offensive die Sowjets weiter
schwächen konnte. Während im Bereich Mitte und Nord des langen Fontverlaufs zur Verteidigung
übergegangen wurde, sollte mit allen gepanzerten und motorisierten Kräften die Sommeroffensive in
Richtung Kaukasus durchgeführt werden. Besonders die Ölquellen in diesem Gebiet standen im Mittelpunkt
der deutschen Offensivbemühungen. In den Frühjahrschlachten des neuen Jahres konnte am 28. Mai unter
enormen Verlusten für die Rote Armee Charkow in einem Vernichtungskrieg erobert werden.
Januar 1942
1942 1. Januar. - In Washington wird die „Déclaration des Nations Unies“ von den Vertretern von 26
Ländern unterschrieben. Unterzeichner waren: 1) Die Vereinigten Staaten von Amerika 2) England 3)
Russland 4) Australien 5) Belgien 6) Kanada 7) Costa Rica 8) Kuba 9) Tschechoslowakei 10)
Dominikanische Republik 11) Salvador 12) Griechenland 13) Guatemala 14) Haiti 15) Honduras 16) Indien
17) Luxemburg 18) Niederlande 19) Neuseeland 20) Nicaragua 21) Norwegen 22) Panama 23) Polen 24)
Südafrika 25) Jugoslawien 26) China
1942 2. Januar. - Die Japaner nehmen Manila ein.
1942 5. Januar. - Joseph Stalin beschließt eine Generaloffensive
1942 11. Januar. - Die Japaner landen auf Borneo.
1942 20. Januar. - Auf der Berliner Wannseekonferenz planen Vertreter der SS und der
nationalsozialistischen Ministerialbürokratie die systematische Ermordung der europäischen Juden.
1942 23. Januar. - Am Luxemburger Nationalfeiertag werden Ady Claude und Dominique Dondelinger,
zwei Gruppenchefs der Resistenzorganisation LFK, durch ein Spezialgericht zu Tode verurteilt.
1942 29. Januar. - In Lybien nehmen Deutsche und Italiener Benghasi ein.
1926 - 1950
Februar 1942
1942 1. Februar. - Britische Truppen ziehen sich vor dem japanischen Ansturm nach Singapur zurück
und evakuieren Sumatra. Singapur kapituliert am 15. Februar.
1942 10. Februar. - Gauleiter Gustav Simon führt Zwangsmaßnahmen gegen jene Gendarmen ein,
welche die „Verpflichtungserklärung“ nicht unterschrieben haben.
1942 11. Februar. - Die „Volkstumskartei“ beginnt in Differdingen. Viele der Einwohner lehnen es ab
überhaupt in den Lokalen zu erscheinen. Die Abwesenden werden mit einer Strafe von 50. - Mark belegt und
die Einschreibungen werden von Amts wegen durchgeführt. Viele werden unter Anwendung von Gewalt in
die Lokale gebracht.
1942
12. Februar. - Ady Claude und Dominique Dondelinger von der LFK werden in Köln geköpft.
1942 … Februar. - Die Büros der Volksdeutschen Bewegung (VdB) in Bascharage werden eingeäschert.
13 Geiseln werden in Haft genommen.
1942 … Februar. - In Rodingen ist das Lokal des VdB angegriffen worden. 23 Einwohner werden in Haft
genommen.
1942 19. Februar. - Von Flugzeugträgern aus attackieren 242 japanische Bomber Darwin, die Hauptstadt
der Northern Territory in Australien. Rund 300 Menschen sterben dabei. Es ist der erste und zugleich
schwerste Angriff in der australischen Geschichte.
1942 24. Februar. - Während des Zweiten Weltkrieges kommt es über der kalifornischen Stadt Los
Angeles zur Schlacht um Los Angeles, einem bis heute nicht restlos geklärten Luftgefecht. (Tageblatt
24.2.2014)
1942 28. Februar. - Die 16. japanische Armee landet auf Java. Am 8. März kapitulieren hier die Alliierten
vor den Japanern. Alliierte Truppen ergeben sich den Japanern ebenfalls auf den Philipinnen, die General
McArthur auf Befehl von Präsident Roosevelt verlässt. Er begibt sich als Befehlshaber der alliierten
Streitkräfte im Pazifik nach Australien.
März 1942
1942
5. März. -
Dekret betreffend das Einziehen in den RAD der Jahrgänge 1923 und 1924
1942 7. März. - Die Japaner landen in Neuguinea.
1942 9. März. - Nachdem die niederlandischen Truppen auf Java kapituliert haben, hat Japan ganz
Niederländisch-Ostindien erobert.
1942 24. März. - Den Juden wird es verboten Zeitungsabonnements und solche von periodischen
Zeitschriften zu unterschreiben.
1942 26. März. - Mit Transporten aus der Slowakei beginnen die Deportationen von Juden in das
Vernichtungslager Auschwitz.
1942 29. März. - Die Alliierten bombardieren Deutschland flächendeckend nach ganzen Sektoren.
1942 29. März. - Beginn der Judendeportation nach Ausschwitz.
1926 - 1950
April 1942
1926 - 1950
1942 5. April. - Hitler befiehlt den deutschen
Streitkräften an der Ostfront, sich im kommenden
Sommer auf den Kaukasus zu konzentrieren.
1942 18. April. - Die Amerikaner starten im
Pazifikkrieg überraschend einen von James Harold
Doolittle geplanten Luftangriff auf Tokio. Sechzehn B25 Bomber starten vom US-Flugzeuger „Homet“ um
Tokio zu bombardieren, als Vergeltung für den
japanischen Angriff auf Pearl Harbour. Die mit
Bomben völlig überladenen Flugzeuge erreichen
nach 5000 Kilometern ihr Ziel und führen ihren
Auftrag aus. Der angerichtete Schaden ist eher
gering, wird jedoch als moralischer Sieg gefeiert.
1942 18. April. - Auf Druck von Adolf Hitler wird
Pierre Laval, der eine deutliche engere
Zusammenarbeit mit dem Deutschen Reich fordert
als Philippe Pétain, zum Ministerpräsidenten in
Vichy-Frankreich berufen.
1942 21. April. - Raymond Petit, der Gründer der
Resistenzgruppe LPL, wird in Berdorf von der
Gestapo erschossen. Zuvor hatte er zwei NaziHäscher erschossen.
1942 23. April. - 24 Juden werden nach Polen
deportiert.
1942 24. April. - Juden wird im
nationalsozialistischen Deutschland die Benutzung
öffentlicher Verkehrsmittel verboten.
Mai 1942
1942 2. Mai. - In einer Ansprache in Rodingen
unterstreicht der Gauleiter, dass das Reich nicht vor
hat die Luxemburger in die deutsche Wehrmacht
einzuziehen. „Das Reich würde sich in
schlechtenTüchern befinden, wenn es auf die
Luxemburger zurück greifen müsste, um den Krieg
zu gewinnen“.
Spezialtribunal zu Tode verurteilt.
1942 4. Mai. - 18 Familienoberhäupter aus
Petingen und Bascharage werden in einem
Konzentrationslager inhaftiert weil sie es abgelehnt
hatten sich zur „Volkstumskartei“ zu begeben.
1942 16. Mai. - Ein Luxemburger wird im
Gefängnis Wien exekutiert.
1942 12. Mai. - Die Juden müssen ihre
Wohnungen, auf der Aussenseite der Eingangstüren,
mit einem Judenstern auf weißem Untergrund
kennzeichnen.
1942 12. Mai. - Während des Krieges gegen die
Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg startet die Rote
Armee eine Offensive gegen die von der deutschen
Wehrmacht gehaltenen Stadt Charkow. Die Zweite
Schlacht bei Charkow dauert bis zum 28. Mai.
1942 13. Mai. - Dekret über die obligatorische
Umänderung der französischen Familiennamen.
1942 14. Mai. - Die japanischen Truppen
konzentrieren sich an den indischen Grenzen.
1942 15. Mai. - Willy Siedler wird im Gefängnis
Köln-Klingelpütz geköpft.
1942 20. Mai. - Die USA ziehen erstmals farbige
Rekruten ein.
1942 24. Mai. - Wegen eines Schriftzug „Hitler
perdu“ auf dem Gemeindehaus in Grevenmacher,
werden 25 Geiseln gefangen genommen und dazu
gezwungen eine Strafe von 270 000 Mark zu zahlen.
1942 26. Mai. - In Nordafrika beginnt die zweite
deutsche Offensive.
1942 30. Mai. - Im Zug der Mission Harris wird
Köln von tausend Alliierten Flugzeugen bombardiert.
Guy Harris ist der Kommandant der britischen
Luftwaffe.
1942 14. Mai. - Willy Siedler, einer der
Gruppenchefs der LFK, wird durch ein
Juni 1942
1942
1. Juni. Die amerikanische Marine gebracht.
rekrutiert
erstmals
in
ihrer
Geschichte
Afroamerikaner als Soldaten.
1942 3. Juni. 18 Familien aus Petingen und
Bascharage, die sich nicht zur „Volkstumskartei“
begeben hatten, werden nach Ruwer in ein Lager
1926 - 1950
1942 6. Juni. - Vor den Midway-Inseln im
Nordpazifik fügen die Amerikaner den Japanern eine
schwere Niederlage zu. Es war gelungen,den
japanischen Marinecode mit einer Spezialmaschine
zu entschlüsseln.
Frauen durch Standgerichte zum Tode verurteilt.
Nach dem Krieg wurde Lidice 300 m vom alten Ort
entfernt neu aufgebaut. An der Stelle des früheren
Lidice befinden sich heute eine Gedenkstätte und ein
Museum.
1942 10. Juni. - Am 27. Mai 1942 wurde Reinhard
Heydrich, Leiter
des
Reichssicherheitshauptamts und
stellvertretender Reichsprotektor
von
Böhmen
und
Mähren,
auf
dem Weg zu
seinem Büro auf dem Hradschin in Prag durch ein
Attentat tschechoslowakischer Widerstandskämpfer
im Auftrag der tschechoslowakischen Exilregierung
so schwer verletzt, dass er am 4.Juni 1942 starb.
Daraufhin leiteten die Nationalsozialisten massive
Vergeltungsmaßnahmen gegen die tschechische
Zivilbevölkerung
ein.
Die
Behauptung,
die
Dorfbewohner hätten die Attentäter beherbergt,
stellte sich später als falsch heraus.
Am Abend des 9. Juni 1942 umstellten deutsche
Polizeikräfte (Angehörige der Gestapo, des SD und
der Schutzpolizei unter dem Kommando von SSOffizieren einer Sonderkommission und des
Befehlshabers der Sipo in Prag) mit Unterstützung
der tschechischen Gendarmerie Lidice und
blockierten alle Zufahrtswege, da dort Beteiligte des
Attentats vermutet wurden. In der folgenden Nacht
wurden die Dorfbewohner zusammen getrieben. Alle
172 Männer, die älter als 15 Jahre waren, wurden in
den Hof der Familie Horák gebracht, wo sie tags
darauf erschossen wurden. Weitere neun Männer,
die auswärts in der Nachtschicht in einem
Kohlebergwerk arbeiteten, und sieben schwangere
Frauen wurden nach Prag gebracht. Die Männer
wurden dort erschossen, während die Frauen ihre
Kinder gebären konnten. Die verbleibenden 195
Frauen wurden in das Konzentrationslager
Ravensbrück deportiert, wo 52 von ihnen ermordet
wurden. Nachdem die sieben Schwangeren
entbunden hatten, wurden sie von ihren Kindern
getrennt und ebenfalls nach Ravensbrück deportiert.
Bis zum 1. September werden 1337 Männer und
1942 21. Juni. - Rommel und seine Truppen
nehmen Tobruk, später als geplant, in Lybien ein.
Rommel wurde daraufhin zum Feldmarschall
befördert. Der weitere Vormarsch sollte nun durch
Ägypten erfolgen. Die Stadt Alexandria sollte fallen
und der Suezkanal besetzt werden. Kurz vor El
Alamein hatten die Briten einen 65 Kilometer langen
Verteidigungsgürtel aufgebaut. Die Offensive blieb
stecken. Der neue britische Befehlshaber Bernard
Montgomery starte am 23. Oktober zum
Gegenangriff. Das Afrika-Korps war zahlenmäßig
unterlegen und musste, trotz Hitler-Halteparolen den
Rückzug antreten.
1942 22.Juni. - Pierre Laval, der Chef der VichyRegierung, gibt an, den deutschen Sieg zu
wünschen und möchte französische Arbeiter nach
Deutschland schicken, um so Kriegsgefangene zu
befreien. Er stösst damit auf Widerstand.
1942 26. Juni. - In Washington beschließen die
Amerikaner eine Front in Europa zu eröffnen und die
Atombombe fertig zu stellen. General Dwight
Eisenhower wird Oberbefehlshaber der USStreitkräfte in Europa. Sein Hauptquartier ist in
Grossbritannien.
1942 27. Juni. - In Russland setzen die
Deutschen über den Don und rücken nach
Stalingrad vor, trotz russischer Gegenoffensive.
1942 27. Juni. - Im besetzten Frankreich müssen
die Juden den Judenstern tragen.
1942 30. Juni. - In Deutschland werden die letzten
jüdischen Schulen geschlossen.
1942 30. Juni. - Schließung der jüdischen Schule
durch die Deutschen. Diese Privatschule war,
nachdem die jüdischen Kinder nicht mehr zu den
öffentlichen Schulen zugelassen waren, erst eröffnet
worden.
Juli 1942
1942 3. Juli. - In Sebastopol geben die Russen
den Kampf auf.
1942 12. Juli. - Deportation von 24 Juden nach
Ausschwitz.
1942 4. Juli. - Erster gemeinsamer Angriff (raid)
der anglo-amerikanischen Streitkräfte auf
Deutschland.
1942 18, 26 und 28 Juli. - Deportation von 180
Juden nach Theresienstadt.
1942 21. Juli. - Kräfte der 4. Panzerarmee
1926 - 1950
überschritten den Don. Erste Schritte für den
Vormarsch auf Stalingrad wurden dadurch
eingeleitet. Zwei Tage später konnte Rostow erobert
werden. Am 26. Juli begann die Heeresgruppe A mit
dem Vormarsch in Richtung Kaukasus. Sie konnte
jedoch das Ziel, die Besetzung wichtiger
Gebirgspässe nicht erreichen.
werden in das Vernichtungslager von Treblinka
eingewiesen.
1942 23. Juli. - Hitler befiehlt den gleichzeitigen
Marsch auf Leningrad, Stalingrad und in den
Kaukasus.
1942 23. Juli. - Die Briten lehnen eine
1942 21. Juli. - General Rommel macht einen
amerikanische Landung in Europa im laufenden
pessimistischen Bericht über die Lage der Deutschen
Jahr ab.
in Nordafrika.
1942 22. Juli. - Die ersten polnischen Juden
1942 24. Juli. - In Neuguinea ziehen die
Australier sich vor den Japanern zurück.
August 1942
1942 2. August. - Dekret welches eine
Begnadigung für politische Delikte verkündet.
1942 30. August. - Der Gauleiter verkündet die
Annexion Luxemburgs an das Reich und somit die
1942 7. August. - Im zweiten Weltkrieg beginnt
Einführung der Jugend in den obligatorischen
zwischen den USA und Japan im Pazifik die Schlacht Militärdienst. Die jungen Luxemburger der Jahrgänge
um die Insel Guadalcanal (heute Teil der
1920 bis 1924 werden zum Militärdienst einberufen.
Salomonen).
Die deutsche Nationalität wird ihnen also
aufgezwungen.
1942 19. August. - Ein Landungsversuch von
Alliierten an der besetzten französischen
1942 31. August. - In Luxemburg wird der
Nordküste schlägt fehl.
Generalstreik ausgerufen. Der Gauleiter ruft den
Ausnahmezustand und die Einführung eines
1942 23. August. - Das „Reichsgesetzblatt“
Standgerichts aus. Streikaktionen fanden in Wiltz,
veröffentlicht ein Dekret welches den Luxemburgern, Ettelbrück, Diekirch und Schifflingen statt. Wegen
Elsässern und Lothringer die deutsche Nationalität
gefürchteten Ausbreitung auf des ganze Land
aufzwingt. Obschon das Dekret der Luxemburger
reagierte der Gauleiter schnell und auf brutalste
Bevölkerung nicht unterbreitet wurde, hatte die
Weise. Bereits am selben Tage wurde ein
Resistenz Wind davon bekommen.
Standgericht eingerichtet und mit der Todesstrafe
gedroht. Am 2. September 1942 wurden 2. Beamte
1942 23. August. - Deutsche Panzer konnten zum zum Tode verurteilt. Doch die Aktionen ging en
ersten mal in die Aussenbezirke von Stalingrad
weiter. 84 Patrioten wurden in der Zeit dem
eindringen. In erbitterten Einzelkämpfen in den
Standgericht vorgeführt und 21 Todesurteile wurden
Häuser und Straßen der Stadt kamen die Landser
ausgesprochen. Andere wurden in
nur unter hohen Opfern voran. (siehe 19.11.)
Konzentrationslager gebracht. In der Folge des
Streikes wurden in Luxemburg „nur“ 8 Jahrgänge,
1942 25. August. - Die Elsässer werden in die
1920-1927, in die Wehrmacht eingezogen. Im Elsass
waren es deren 19 und in Lothringen 13. Im Total
Wehrmacht eingezogen.
mussten sich 15 409 Männer die Musterung über
sich ergehen lassen. 10 211 davon wurden
1942 26. August. - Die Sowjets greifen Berlin,
eingezogen.
Stettin und Danzig aus der Luft an.
September 1942
1942 1. September. - Die Streiks werden, trotz der
Drohungen des Gauleiters, des Kreisleiters und der
Gestapo fortgesetzt. Im ganzen Lande werden
Verhaftungen vorgenommen.
1942 2. September. - 2 Streikende werden durch
das Militärgericht zu Tode verurteilt. Das Urteil wird
auf großen, roten Plakaten veröffentlicht um die
Bevölkerung einzuschüchtern.
1942 2. September. - 94 Schüler des Escher
Knabenlyzeums werden nach Stahleck deportiert. 60
Schülerinnen des Escher Mädchenlyzeums werden
nach Adenau deportiert und 43 Schüler der
1926 - 1950
Normalschule für Lehrerinnen (Ecole normale
d'Instutitrices) werden nach Marienthals in der Eifel
deportiert.
1942 9. September. - Großherzogin Charlotte
richtet das Wort, per BBC, an die Luxemburger
Bevölkerung.
1942 3. September. - 8 Streikende werden durch
das Militärgericht zu Tode verurteilt.
1942 9. September. - Der SS-Obergruppenführer
Berkelmann wird mit der Organisation der
Deportation jener Luxemburger Familien, die sich
dem Nazi-Regime widersetzen, beauftragt.
1942 3.September. - Die Deutschen beginnen
Stalingrad einzunehmen.
1942 4. September. - 4 Streikende werden zu
Tode verurteilt. 8 andere werden der Gestapo
zugestellt.
1942 5. September. - 4 Streikende werden zu
Tode verurteilt. 15 weiter werden der Gestapo
zugestellt.
1942 5. September. - 60 Studenten des Lyçée
classique Echternach werden nach Stahleck
deportiert. 4 Mädchen desselben Lyzeums werden
nach Adenau umgesiedelt.
1942 10. September. - Die englische Zeitung
„Daily Herald“ und die „Pravda“ aus Moskau
veröffentlichen einen Artikel über den Generalstreik
in Luxemburg.
1942 11. September. - 1 Streikender wird durch
das Sondergericht zu Tode verurteilt und im
Gefängnis Köln-Klingelpütz hingerichtet..
1942 11. September. - Die britischen Zeitungen
„Manchester Guardian“ und „Saily Herald“ soiwe
auch die amerikanische Zeitung „San Antonio
Express“ veröffentliche weiter Artikel über den Streik
in Luxemburg.
1942 13. September. - Dekret des Gauleiters
betreffend die Umsiedlung der Luxemburger Familien
1942 6. September. - Winston Churchill richtet,
mittels einer Radiosendung auf BBC, das Wort an die nach Ostdeutschland.
Luxemburger Bevölkerung und hebt besonders
deren Mut hervor.
1942 17. - 30. September. - 99 Luxemburger
Familien werden nach Leubus in Schlesien
1942 9. September. - 1 Streikender wird zu Tode umgesiedelt.
verurteilt. 5 weitere werden der Gestapo zugestellt.
Oktober 1942
Vom Oktober bis Ende Dezember nahm
Generaloberst von anstein mit der 11. Armee die
Krim mit Sewastopol ein. Huerbei wurde erstmals
Dora, das größte Eisenbahngeschütz aller Zeiten,
mit einem Kaliber von 80 cm eingesetzt. Die über
7000 kg schweren Panzergranaten zerschmetterten
die
Forts,
Bunker
und
unterirdischen
Munitionsdépots der Festung Sewastopol.
1942 1. - 15. Oktober. - 50 Familien werden nach
Leubus umgesiedelt.
Doch die alliierten griffen Peenemünde im August
1943 an. Unter dem Codenamen „Operation Hydra“
warfen rund 600 britische Flugzeuge bei einem
einzigen Einsatz rund 1600 Tonnen Spreng- und 300
Tonnen Brandbomben ab. Ein großer Teil der
Brandmunition verhehlte jedoch ihr Ziel und fiel in die
Nordsee, wo es heute noch liegt und eine Gefahr für
die Urlauber darstellt.
1942 18. Oktober. - Der Zug mit den ersten
Zwangsrekrutierten verlässt Luxemburg.
1942 31. Oktober. - Laut einer Bekanntmachung
des Gauleiters, wird das Hab und Gut der
1942 3. Oktober. - Von der „Heeresversuchsanstalt umgesiedelten Familien an die aus Südtirol
Usedom“ wurde die erste Fernrakete der Welt
stammenden Nazi-Kollaborateure verteilt welche sich
gestartet, Prototyp von Hitlers Vergeltungswaffe “V2“, in den Besitztümern der deportierten Familien
mit der der Diktator doch noch seinen Endsieg
niedergelassen haben.
erringen wollte.
November 1942
1926 - 1950
1942 3. November. - In El Alamein, vor Kairo,
stoppt der britische General Montgomery die deutsch
- italienischen Panzer von General Rommel, der zu
diesem Zeitpunkt krankheitshalber anwesend ist.
Regierung ein.
1942 6. November. Leubus umgesiedelt.
1942 19. November. - Beginn der Gegenoffensive
der Roten Armee im Raum Stalingrad mit einem
gewaltigen Trommelfeuer wodurch die rumänischen
Linien im Süden durchbrochen werden. Einige Zeit
später vereinten sich diese Truppen in Kalatsch mit
den sowjetischen Verbänden die vom Norden her die
deutschen Stellungen durchbrachen. Ab sofort war
die 6. Armee eingekesselt.
17 Familien werden nach
1942 7./8. November. - Nachdem deutsche
Truppen den Italienern 1941 gegen die Briten in
Lyd^bien und Ägypten zur Hilfe gekommen sind,
eröffnen Großbritannien und die USA in Marokko und
Algerien eine zweite Afrikafront. Sechs Monate
später, am 13. Mai 1943, kapitulieren die Deutschen
in Afrika.
1942 8. November. - Landung der Amerikaner in
Nordafrika.
1942 13. - 26. November. - 57 Luxemburger
Familien werden nach Leubus deportiert.
1942 22. November. - Die Deutschen werden bei
Stalingrad eingekesselt. Ein Kontingent von "France
libre" eilt den Sowjets zu Hilfe.
1942 27. November. - Die Deutschen besetzen
ganz Frankreich. In Toulon versenkt die französische
Flotte sich selbst damit sie nicht in deutsche Hand
fällt.
1942 9. November. - Prinz Jean tritt in London
den „Irish Guards“ bei.
1942 11. November. - Die Deutschen besetzen
den Rest Frankreichs. Deutsche Truppen rücken in
das bis dahin unbesetzte Frankreich der Vichy-
Dezember 1942
1942 2. und 3. Dezember. nach Leubus deportiert.
28. Familien werden nicht entgegen gehen,weil er keinen Treibstoff mehr
hat, um den
Durchbruch der russischen
Umklammerung zu wagen.
1942
2. Dezember. An der Universität von
Chicago gelingt, unter der Leitung des italienischen
Kernphysikers Enrico Fermi, erstmals eine atomare 1942 Ende Dezember. Die in Peenemünde
Kettenreaktion im Laborversuch.
stationierten
Luxemburger
Zwangsrekrutierten
übermitteln Informationen über die Fabrikation von
1942 5. Dezember. Eröffnung der Ausstellung Geheimwaffen. Diese Informationen werden von
„Sowjetparadies“ in Luxemburg. Bis zum 3. Januar „Jean l'Aveugle“, alias Dr Fernand Schwachtgen,
1943 werden Besuche organisiert.
Chef des Luxemburger Netzes der „Familie Martin“
(franz. Untergrundbewegung) und einer der Leader
1942 23. Dezember. Die deutschen Truppen der
Resistenzgruppe
LVL,
nach
London
stehen 50 km vor Stalingrad. General Paulus, der weitergeleitet.
deutsche Befehlshaber in Stalingrad, kann ihnen
1943
Januar 1943
Knapp 100 000 Soldaten gerieten in Gefangenschaft.
1943 10. Januar. - 7 sowjetische Armeen greifen
in einer groß angelegten Gegenoffensive die
deutschen Truppen im Kessel von Stalingrad an. Als
Folge der Offensive verlor die 6. Armee ihre
wichtigen Flugplätze Pitomnik und Bassargino. Am
22. Januar gab Hitler den ausdrücklichen Befehl die
letzten Stellungen in Stalingrad zu halten. Am 2.
Februar kapitulierten die deutschen Befehlshaber.
1943 13. Januar. - Hitler verordnet den "totalen
Krieg".
1943 13. Januar. - In Lybien schliessen sich die
Truppen des freien Frankreich den Briten unter
General Montgomery an.
1926 - 1950
1943 14. Januar. In Casablanca beginnt ein
Geheimtreffen von US-Präsident Roosevelt, dem
britischen Premier Winston Churchill und deren
Planungsstab zur Beratung über die weitere
Kriegsführung im Zweiten Weltkrieg.
Die Casablanca-Konferenz dauerte vom
14. bis zum 26. Januar 1943
Sie war ein Geheimtreffen von US-Präsident Franklin D.
Roosevelt, dem britischen Premierminister Winston
Churchill und den Combined Chiefs of Staff (CCS), ein
gemeinsamer Operations- und Planungsstab der USA und
Großbritanniens während des Zweiten Weltkriegs. Sie fand
vom 14. bis 26. Januar 1943 im marokkanischen
Casablanca statt.
Auch Stalin war eingeladen, er konnte jedoch wegen des
Kampfes um Stalingrad die Sowjetunion nicht verlassen.
Die von Stalin seit langem geforderte zweite Front in
Europa war von Roosevelt bereits zugesagt, aber nicht vor
Juli/August 1943 in Aussicht gestellt worden. Auf
britischen Vorschlag wurde eine Landung auf Sizilien für
Juni/Juli 1943 verabredet. Mit ihr sollte die
Mittelmeerposition der Alliierten gefestigt und der Sprung
auf das italienische Festland vorbereitet werden.
Präsident Roosevelt verkündete auf einer Pressekonferenz
als vorrangiges Kriegsziel die bedingungslose Kapitulation
Deutschlands und seiner Verbündeten ("unconditional
surrender"). Angestrebt werde nicht die Vernichtung der
Völker, sondern die Zerstörung ihrer Kriegsmacht und
ihrer auf Eroberung und Unterjochung anderer Länder
ausgerichteten Weltanschauung. Mit dieser Formulierung
sollte dem misstrauischen Stalin bewiesen werden, dass
die Westmächte keinen Sonderfrieden anstrebten, sondern
zusammen mit den Sowjets bis zur endgültigen
Niederwerfung Deutschlands, Italiens und Japans kämpfen
würden.
Roosevelts Erklärung bedeutete für die Kriegsgegner, dass
sie sich nicht auf bestimmte Punkte der Atlantikcharta
berufen konnten. Die Erklärung machte zwischen
Nationalsozialismus und deutschem Volk keinen
Unterschied und zerstörte die Hoffnungen des zahlenmäßig geringen - Widerstandes in Deutschland, mit
einem erfolgreichen Putsch gegen den Diktator günstigere
Friedensbedingungen für Deutschland erreichen zu
können.
Die Ergebnisse von Casablanca und die Kapitulation in
Stalingrad
veranlassten
die
nationalsozialistische
Propaganda zur Ausrufung des "totalen Krieges"
(Sportpalast-Rede von Goebbels am 18. Februar 1943);
trotz des verstärkt einsetzenden Luftkrieges über
Deutschland solidarisierte sich die Bevölkerung mit den
Durchhalteparolen der NS-Führung oder war zumindest
zur resignativen Hinnahme des immer aussichtsloser
erscheinenden Kriegsgeschehens bereit. (potsdamerkonferenz.de)
1943 blieb Rommel nur noch der Rückzug. Der
entscheidende Faktor in Nordafrika war immer der
Nach schub, den Rommel vergeblich forderte. Erst,
als alles zu spät war, trafen Truppen und
Kriegsmaterial in Tunis ein, wo sie aber nun den
Allierten in die Hände fielen.
1943 21. Januar. - In Neuguinea schliessen sich
australische und amerikanische Truppen zusammen.
1943 23. Januar. - Britische Truppen erobern die
von Einheiten des „Deutschen Afrikakorps“ besetzte
libysche Stadt Tripolis. Es ist die letzte von den
Italienern in Lybien besetzte Stadt.Im März und April
werden die Achsenmächte schließlich eikkkk,
nge-schlossen. Lediglich an der Mareth-Linie (SüdTunesien) wurde noch gekämpft.
1943 23. Januar. - Zum Geburtstag der
Großherzogin Charlotte weht die Luxemburger
Tricolore auf dem Johannisberg in Düdelingen.
1943 26. Januar. - In Frankreich schliessen sich
alle Resistenzgruppen im MUR (Mouvement unis de
Résistance) unter Leitung von Jean Moulin
zusammen.
1943 27. Januar. - Die achte italienische Armee,
die mit den Deutschen bei Stalingrad gekämpft
hatte, tritt den Rückzug zu Fuss an. Die Deutschen
verweigern jegliches Transportmittel.
1943 28. Januar. - Hitler erklärt die Mobilisierung
sämtlicher deutscher Staatsbürger zwischen 16 und
60 Jahren.
1943 29. Januar. - 15 Luxemburger Familien
werden nach Schreckenstein umgesiedelt. Vom 29.
Januar bis zum 3. Dezember werden 588 Familien in
die Lager Schreckenstein, Ober-Kratzau, Nestomitz,
Mittelsteine, Schlauphof, Wallisfurth, Boberstein,
Wartha und Jeschütz deportiert.
1943 31. Januar. - Stalingrad ist für die
Deutschen verloren. Die im südlichen Kessel von
Stalingrad (heute Wolgograd) eingeschlossene 6.
Armee unter Generalfeldmarschall Friedrich Paulus
kapituliert gegen den ausdrücklichen Befehl Hitlers
vor der Roten Armee. Von den 270 000 deutschen,
italienischen und rumänischen Soldaten kehren nach
dem Krieg deren 6000 zurück.
1943 31. Januar. - RAF Mosquito-Bomber
fliegen die ersten Angriffe bei Tageslicht auf Berlin.
Februar 1943
1926 - 1950
1943 2. Februar. - Die Deutschen kapitulieren in
Stalingrad. Dieser russische Sieg ermutigt die
Luxemburger Resistenz. Knapp 100 000 deutsche
Soldaten gerieten in Gefangenschaft.
1943 2. und 3. Februar. - 32 Familien werden
nach Ober-Kratzau umgesiedelt.
1943 9. Februar. - Die Deutschen mussten die
russische Gebietshauptstadt Belgorod räumen.
1943 10. Februar. - 10 Familien werden nach
Schreckenstein deportiert.
1943 10. Februar. - Die Mädchen der Jahrgänge
1920 – 1924 des Reichsarbeitsdienstes werden zum
KHD-KriegsHilfsDienst einberufen.
1943 11. Februar. - 13 Familien werden nach
Schreckenstein umgesiedelt.
1943 12. Februar. - Die 8. britische Armee
marschiert in Tunis ein.
1943 12. Februar. - Hitler ruft General Rommel
zurück, zeichnet ihn mit mehreren Verdienstkreuzen
aus und schickt ihn "in Kur". - Sein Nachfolger von
Arnim startet eine Gegenoffensive, die allerdings von
Montgomery zurückgeschlagen wird. Am 24. Februar
wird die deutsche Offensive gestoppt.
1943 16. Februar. - Die Stadt Charkow musste
von den Deutschen aufgegeben werden, um der
drohenden Einkesselung zu entgehen. Am 21.
Februar begann die deutsche Gegenoffensive.
Manstein verfügte jedoch nur über 354 Panzer. Ihm
standen etwa 1800 sowjetische Panzer gegenüber.
Doch bis zum 5. März wurde das Gebiet bis zum
mittleren Donec zurück erobert. Charkow wurde am
14. März zurück erobert. Die Rote Armee konnte die
Offensive, wenn auch unter hohen Verlusten, zum
Stehen bringen. Nach mehreren sowjetischen
Gegenoffensiven in den folgenden Monaten musste
die Wehrmacht an der ganzen Front den Rückzug
antreten, wobei auch die Halbinsel Krim geräumt
werden musste. Bis zum Ende des Jahres war Kiew
wieder in der Hand der Sowjets.
1943 18. Februar. - In München werden die
Widerstandskämpfer Hans und Sophie Scholl
festgenommen. Ihre Bewegung „Die weisse Rose“
hatte am Tag der totalen Kriegserklärung Flugzettel
verteilt, welche auf die Verbrechen und die
Unverantwortlichkeit des Regimes hinweisen.
1943 22. Februar. - Die Geschwister Hans und
Sophie Scholl, Mitglieder der studentischen
Widerstandsgruppe „Die Weiße Rose“, werden im
Münchener Gefängnis Stadelheim hingerichtet.
1943 27. Februar. - Bei der „Fabrik-Aktion“ werden
tausende Juden an ihren Arbeitsplätzen, in ihren
Wohnungen oder auf der Straße verhaftet und nach
Auschwitz verschleppt.
März 1943
1943 1. März. - Die RAF beginnt die
systematische Bombardierung des gesamten
europäischen Eisenbahnnetzes.
1943 3. März. - 19 Luxemburger Familien werden
nach Nestomice umgesiedelt.
1943 5. März. - Im Pazifik siegen die Truppen von
General MacArthur über die Japaner.
der Sprengsatz geht nicht hoch.
1943 14. März. - Die Deutschen erobern Karkow in
der Sowjetunion wieder. Da die Truppen General von
Mansteins der Roten Armee immer noch zusetzen,
verlangt Stalin die Eröffnung einer zweiten
Westfront. Dies weil er seinen westlichen
Verbündeten misstraut und sie so neutralisieren
möchte.
1943 7. März. - Rommel fliegt nach Deutschland
1943 16. März. - 17 Familien werden nach
um mit Hitler über ein Ende der Kampfhandlungen zu Schreckenstein umgesiedelt.
sprechen. Hitler verweigerte dem Afrika-Korps jedoch
den Rückzug auf das europäische Festland.
1943 21. März. - Ein Attentat von Oberst RudolfChristoph Freiherr von Gersdorff auf Adolph Hitler
1943 13. März. - Die Nazis lösen das Ghetto von
schlägt fehl. Rudolf-Christoph Freiherr von
Krakau auf.
Gersdorff ( geb. 27. März 1905 - † 27. Januar 1980)
war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalmajor in
1943 13. März. - Generalstabsoffizier Oberst
Zweiten Weltkrieg sowie Mitglied des aktiven
Henning von Treschkow schmuggelt eine als
Widerstandes von Wehrmachtoffizieren gegen Adolf
Päckchen mit zwei Likörflaschen getarnte Zeitbombe Hitler.
in Hitlers Flieger. Doch der Zündmechanismus friert
im ungeheizten Gepäckraum des Flugzeugs ein und Kurz nach dem gescheiterten Versuch des Obersten im
1926 - 1950
Generalstab Henning von Tresckow vom 13. März 1943,
Hitler durch eine in sein Flugzeug geschmuggelte Bombe
zu töten, erklärte sich Gersdorff bereit, ein
Selbstmordattentat auf Hitler zu verüben.
Am 21. März 1943 eröffnete Hitler zum Heldengedenktat
eine Ausstellung sowjetischer Beutewaffen im Berliner
Zeughaus. Gersdorff war als Experte abkommandiert, die
Ausstellung zu erläutern. Er wollte beim Rundgang Hitler
und die anwesende Führungsspitze, darunter Hermann
Göring, Heinrich Himmler, Wilhelm Keitel und KarlDönitz
mit zwei britischen Splitterminen, die er in den
Manteltaschen trug, in die Luft sprengen und dabei sein
Leben opfern. Nachdem Gersdorff den Säurezünder
bereits aktiviert hatte, hastete Hitler durch die Ausstellung,
ohne vor Ausstellungsstücken innezuhalten, und verließ
das Gebäude schon nach zwei Minuten, während der
Zünder eine Mindestzeit von 10 Minuten hatte. Gersdorff
konnte den Zünder auf einer Toilette des Zeughauses
gerade noch rechtzeitig entschärfen. Nach der
gescheiterten Aktion wurde er unmittelbar an die Ostfront
zurückbeordert.
1944 verwahrte Gersdorff Sprengstoff und Zünder für das
Attentat vom 20. Juli 1944, die sein Mitverschwörer Wessel
Freytag von Loringhoven zuvor unbemerkt aus Beständen
de Abwehr besorgt hatte. Die Verschwiegenheit seiner
inhaftierten Kollegen – oft unter Folter – rettete ihn vor
Verhaftung und Hinrichtung.. So hat Gersdorff als einer
von wenigen Wehrmachtsangehörigenn des aktiven
Widerstandes gegen die nationalsozialistische Diktatur den
Krieg überlebt. (Wikipedia)
1943 25. März. - Die jungen Luxemburger des
Jahrgangs 1925 werden zum Kriegsdienst
eingezogen.
1943 25. März. - Die jungen Luxemburgerinnen
des Jahrgangs 1925 werden zum KHDKriegshilfsdienst verpflichtet.
1943 30. März. - 18 Familien aus Luxemburg
werden nach Schreckenstein deportiert.
April 1943
1943 3. April. - Nach der Bombardierung des
Hafens von Tunis durch die Alliierten ist der
deutsche Afrikafeldzug endgültig beendet. Am 7. Mai
ziehen britische Truppen in Tunis ein.
1943 6. April. - 97 Juden werden von Luxemburg
nach Theresienstadt (Tschechien) deportiert.
polnische Exilregierung in London, am 25. April, ihre
diplomatischen Beziehungen ab.
1943 19. April. - Aufstand im Warschauer Ghetto,
der blutig unterdrückt wird.
1943 19/20. April. - 33 Familien werden nach
Mittelsteine (Schlesien) umgesiedelt.
1943 9. April. - Der Chef der Gestapo, Hartmann
wird durch Runge ersetzt.
1943 13. April. - Bei Katyn in der Sowjetunion
entdecken die Deutschen ein Massengrab mit dem
Leichen polnischer Offiziere. Seit 1939 waren
polnische Gefangene verschwunden. Die Nazis
beschuldigen nun die Russen, denn
Untersuchungen ergaben, dass die Offiziere vor dem
Einmarsch der Deutschen in Polen umgebracht
worden waren. Die Nazipropaganda schlachtet den
Vorfall bis aufs Äußerste aus. Stalin gründet eine
spezielle polnische Armee.
Wegen Katyn brechen die Sowjetunion und die
1943 21. April. - Der Luxemburger Gendarm Glodt
aus Steinfort wird von der Gestapo erschossen als er
versucht sich seiner Verhaftung zu entziehen.
Mai 1943
1943
10. Mai. Sizilien.
Die Alliierten bombardieren Nordafrika.
1943 16. Mai. Der vierwöchige Aufstand im
79 Familien werden nach Warschauer Ghetto wird von der SS endgültig
niedergeschlagen. Mehr als 56 000 Juden werden
getötet, die meisten nach ihrer Deportation in die
1943 11. Mai. - Die US-Armee landet auf der Insel Vernichtungslager.
Erst mit der vollständigen
Arru im Pazifik.
Niederbrennung des Ghettos kann die unter dem
Kommando von Jürgen Stroop stehende SS den seit
1943 13. Mai. - Die Achsenmächte kapitulieren in dem 19. April anhaltenden Aufstand im Warschauer
1943 10. - 28. Mai. Mittelsteine deportiert.
1926 - 1950
Ghetto beenden. Als Abschluss lässt er die Große Sizilien vorzubereiten, erobern die Briten Pantelleria,
Synagoge sprengen.
Lampedusa und Linosa.
1943
24. Mai. -
Um die Landung der Alliierten auf
Juni 1943
1943 1. Juni. - General de Gaulle besteht darauf,
dass alle Beamten der Vichy-Regierung aus den
französischen Kilonien Nordafrikas abgezogen
werden.
1943 1. Juni. - Pierre Laval beglückwünscht
diejenigen Franzosen, die auf deutscher Seite in der
Sowjetunion kämpfen.
1943 7. Juni. - In den KZ's von Ravensbrück und
Ausschwitz werden Sterilisationsexperimente,
besonders an jüdischen Frauen, durchgeführt.
1943 10. Juni. - Ein Luxemburger wird in einem
Wiener Gefängnis exekutiert.
1943 17. Juni. - 11 Juden werden nach
Theresienstadt deportiert.
1943 Sommer. - Nachdem im Februar/März bereits
die eingeschlossenen Reste der Sechsten Armee der
Wehrmacht in Stalingrad kapituliert haben und im Juli
auch der deutsche Vorstoßversuch bei Kursk
missling, dreht sich im Osten das Blatt endgültig. Die
Rote Armee drängt die deutschen Truppen nun
zurück.
1943 23.-30. Juni. - 61 Familien werden nach
Schlauphof umgesiedelt.
1943 24. Juni. - Die Gestapo fordert 15 Mann
Verstärkung an, da ihre Effektive nicht genügen um
die Umsiedlungen vorzunehmen und gleichzeitig die
„widerständigen Banden“ im Oesling zu bekämpfen.
Juli 1943
1943 1.+2. Juli. - 27 Familien wurden nach
Schlauphof umgesiedelt.
1943 5. Juli. - Die Schlacht von Kursk was eine der
entschiedensten des Zweiten Weltkrieges. Sie war
der letzte Versuch der Deutschen, die Initiative an
der Ostfront, die Rote Armee zu zerstören.
1943 6. Juli. - In der UdSSR werden neue
Massengräber bei Winniza entdeckt.
1943 9. Juli. - Durch Verfügung des Innenministers
Dr. Frick wird den Umgesiedelten die deutsche
Nationalität verliehen.
1943 10. Juli. - Verfügung die schlimme Bestrafung
vorsieht für alle, die sich der Eingliederung in die
Wehrmacht widersetzen. Dies geschieht mit
Rückwirkung auf den 30. August 1942.
Verordnung
Über Maßnahmen gegen Wehrpflichtentziehung /
Vom 10. Juli 1943
Auf Grund der dem Chef der Zivilverwaltung in
Luxemburg erteilten Ermächtigung wird für dessen
Bereich verordnet:
•
§1
Der Chef der Zivilverwaltung kann gegen
Angehörige von Fahnenflüchtigen oder
solchen Personen, die sich der
Wehrpflicht oder Arbeitsdienstpflicht
entziehen, sowie gegen Angehörige
sonstiger Friedensstörer
Vermögensbeschlagnahmen verhängen.
•
Unberührt bleibt die Strafverfolgung auf
Grund Verstoßes gegen strafrechtliche
Bestimmungen.
§2
(1) Wer von dem Vorhaben einer
Fahnenflucht, Wehr- oder Arbeitsdienstpflichtentziehung Kenntnis hat und nicht
unverzüglich der nächsten Polizeibehörde
davon Mitteilung macht, wird durch das
Sondergericht in Luxemburg oder Gefängnis
bestraft. Das gleiche gilt für denjenigen, der
den ihm bekannten Aufenthalt des Flüchtigen
nicht unverzüglich der nächsten
Polizeibehörde meldet.
(2) Die Strafverfolgung auf Grund der
Vorschrift des Abs. 1 tritt nur auf Anordnung
des Chefs der Zivilverwaltung ein. Neben
oder an der Stelle der Bestrafung kann der
Chef der Zivilverwaltung die Beschlagnahme
und Einziehung des Vermögens durchführen.
§3
Die Verordnung tritt mit Wirkung vom 30.
August 1942 in Kraft.
1926 - 1950
Luxemburg, den 10. Juli 1943
Der Chef der Zivilverwaltung
in Luxemburger
gez. Gustav S i m o n
1943 10. Juli. - Amerikaner und Briten landen auf
Sizilien. Der Faschistische Rat warf Mussolini
daraufhin Versagen vor. Als neuer Ministerpräsident
wurde Pietro Badorgléio eingesetzt.
1943 12. Juli. - In Deutschland entsteht die
Widerstandsbewegung „Freies Deutschland“.
1943 14.-22. Juli. - 51 Familien werden nach
Walisfurth umgesiedelt.
1943 16. Juli. - Die Deutschen werden bei Kursk
zurückgeschlagen. Damit ist auch der
Russlandfeldzug beendet.
1943 17. Juli. - Im Pazifik stehen sich wieder
Japaner und Amerikaner gegenüber.
1943 19. Juli. - Die Alliierten bombardieren Rom,
während Hitler in Feltre versucht, den kriegsmüden
Mussolini zum Weiermachen zu motivieren.
1943 22. Juli. - Die Alliierten besetzen die
sizilianische Hauptstadt Palermo. Die 8.
amerikanische Armee von General Patton marschiert
in Salerno ein.
1943 22. Juli. - In der Schweiz werden die
Nazistisch inspirierten Parteien verboten.
1943 24. Juli. - Mussolini wird zur Demission
gezwungen. Marschall Badoglio wird Regierungschef
in Italien. Er bildet eine Regierung ohne Faschisten.
Als die Alliierten im Juli 1943 auf Sizilien landeten und daran
gingen, Italien vom Süden her einzunehmen, wurden die Kritiken
an Mussolini, auch innerhalb der faschistischen Partei, immer
stärker. Am 25. Juli 1943 wurde er vom "Großen Faschistischen
Rat" abgesetzt, auf Befehl des italienischen Königs Viktor
Emanuel III. verhaftet und an wechselnden Orten interniert, um
eine eventuelle Befreiungsaktion zu erschweren. Am 8.
September, als die militärische Lage Italiens inzwischen
aussichtslos geworden war, wurde schließlich der Waffenstillstand
zwischen Italien und den Alliierten offiziell verkündigt.
1943 25. Juli. - Sturz von Benito Mussolini in
Italien.
1943 28. Juli. - Jan Karski, polnischer Offizier,
berichtet im weißen Haus US-Präsident Franklin D.
Roosevelt vom Holocaust. Dieser schickt den Offizier
zu weiteren Regierungsvertretern. Doch man war der
Meinung, dass man ihm nicht glauben könnte.
Karskis Karten verzeichnen Transportwege von
Durchgangslagern zu Todeslagern. - Der polnische
Offizier bringt, unter Einsatz seines Lebens, während
des Zweiten Weltkriegs Nachrichten aus dem von
den Nazis besetzten Polen zur Exilregierung nach
London. Um an die Informationen zu kommen,
schleust er sich ins Warschauer Getto ein. Als
achmann verkleidet verschafft er sich Zutritt zu
einem Konzentrationslager und wird dort Zeuge das
täglichen Massenmords.
Eine gezielte Aktion der alliierten Truppen auf Karskis
Bericht hin hätte vielen Menschen das Leben retten
können.
1943 31. Juli. - In der französischen Resistenz
stehen sich im CFLN (Comité français de Libération
Nationale) zwei Generäle gegenüber: Charles de
Gaulle und Henri Giraud, der Befehlshaber der
französischen Streitkräfte in Algerien. Dem
redegewandten de Gaulle gelingt es Giraud zu
entfernen. Der gaullistische Einfluss gewinnt rasch in
ganz Frankreich an Boden.
1943 Ende Juli. - In den letzten Julitagen wird
Hamburg durch alliierte Luftangriffe total zerstört.
August 1943
1943 3. August. - Der Luxemburger Refraktär Félix
Lux wird in der Umgebung von Heiderscheid durch
die Deutschen erschossen.
Treblinka revoltieren auch die Häftlinge von
Bialystok.
1943 6. August. - Die deutschen Truppen ziehen
in ganz Italien ein.
1943 17. August. - Nach der Bombardierung von
Essen hat Krupp nur noch 65% seiner Produktionskapazität.
1943 10. August. - Die Vereinigten Staaten geben
den „Timbre de la Liberté“ mit der Luxemburger
Fahne heraus.
1943 18. August. - Die Alliierten bombardieren
Peenemünde, wo die Deutschen neue Waffen
entwickeln und ausprobieren.
1943 13. August. - Die Alliierten greifen deutsche
Stellungen auf dem Ätna an.
1943 18. + 19. August. - 31 Familien werden nach
Boberstein umgesiedelt.
1943 16. August. - Nach der Revolte im KZ
1943 29. August. - Nach der Weigerung der
1926 - 1950
dänischen Regierung, Schnellgerichte zur
Aburteilung von Saboteuren einzusetzen, verhängen
die deutschen Besatzer den Ausnahmezustand über
Dänemark.
1943 30. August. - Die Deutschen beschließen,
sich nur noch auf die faschistische Miliz zu stützen
und die reguläre italienische Armee zu entwaffnen.
1943 31. August. - 14 Familien werden nach
Wartha umgesiedelt.
September 1943
1943 1. September. - 11 Familien werden nach
Wartha umgesiedelt.
1943 3. September. - Zwei britische Divisionen
landen auf dem italienischen Festland (Kalabrien).
Damit beginnt die Invasion der Alliierten auf dem
europäischen Festland. Der Widerstand der
Verteidiger war nur minimal. Fünf Tage nach der
Landung schließt die neue italienische Regierung
einen geheimen Waffenstillstand (der am
8.September bekannt gegeben wird) mit den
Alliierten worauf der Fall „Achse“ eingeleitet wurde in
dem die Deutschen alle italienischen Verbände
entwaffneten und zugleich Rom besetzten.
1943 5. September. - Auf den Krakelshaff bei
Bettemburg fallen Bomben.
1943 8. September. - Italien kapituliert.
1943 9. September. - Ein Attentat mit Dynamit wird
gegen den Sitz der VdB (Volksdeutsche Bewegung)
in Rodingen unternommen.
1943 10. September. - Die Deutschen besetzen
Rom. Der in den Abruzzen festgehaltene Mussolini
wird, auf Befehl Hitlers, von einem unter Otto
Skorzeny stehenden SS-Kommando befreit und
bildet im Norden Italiens eine faschistische
italienische Republik.
1943 12. September. - Einigen deutschen
Fallschirmjäger gelingt es Benito Mussolini aus
seiner Gefangenschaft im Hotel Camp Imperatote zu
befreien. Er wurde nach Ostpreussen gebracht um
wenig später eine Marionettenregierung in
Norditalien leiten zu können.
1943 18.-23. September. - Nachdem sich die
italienischen Soldaten, die auf der griechischen Insel
Kephalonia stationiert waren, ihrer Entwaffnung
widersetzten, wurden etwa 5000 Italiener gefangen
genommen und von deutschen Gebirgsjägertruppen
erschossen.
Am Morgen des 18. Septembers kam es zu schweren Gefechten
bei der Brücke von Kimonico, wobei 437 Italiener fielen. Am
selben Tag gab das Oberkommando der Wehrmacht den Befehl
aus, dass „wegen des gemeinen und verräterischen Verhaltens
auf Kephalonia keine italienischen Gefangenen zu machen“
seieen.
Am 21. September kam es zu heftigen Gefechten in der Nähe von
Pharsa, wobei 830 Italiener größtenteils Stuka-Angriffen zum
Opfer fielen. Insgesamt fielen mehr als 1300 Italiener bei den
Kämpfen auf Kefalonia. Die deutschen Verluste betrugen 40
Mann. Ab dem Morgen des 21. September machten die deutschen
Truppen keine Gefangenen mehr und erschossen jeden Soldaten,
der sich ergab, auf der Stelle. Ganze Kompanien wurden nach der
Streckung der Waffen erschossen. Bis um 16 Uhr des nächsten
Tages, als General Gandin offiziell kapitulierte, wurden so 189
Offiziere und über 5000 Soldaten erschossen. 5300 Soldaten der
Division gerieten nach der offiziellen Kapitulation in deutsche
Kriegsgefangenschaft.
Am 24. September wurden wiederum alle verbliebenen 280
Offiziere erschossen. Sieben davon wurden aus dem Lazareth
geholt. Auch General Gandin wurde erschossen. Auf der
Nachbarinsel Korfu, wo sich die 8000 Mann starke italienische
Besatzung am 25. September nach einem eintägigen heftigen
Gefecht ergab, fielen 630 italienische Soldaten. Am 26.
September wurden alle überlebenden 280 Offiziere auf Korfu
erschossen und ihre Leichen anschließend im Meer versenkt.
Der Abtransport forderte weitere schwere Opfer. Am 28.
September sank der Frachter Ardena, der mit 840 Gefangenen auf
dem Weg von Kefalonia zum Festland war, südlich von Argostoli
durch einen alliierten Luftminentreffer. 720 italienische Gefangene
starben dabei, darunter viele Überlebende des Massakers.
Weitere 1000 bis 1300 Kriegsgefangene starben beim Untergang
zweier kleinerer Schiffe durch alliierte Minen in der Nähe der Insel.
1943 19. September. - Italienische Truppen
verjagen die Deutschen aus Sizilien.
1943 21.+22. September. - 27 Familien werden
nach Wartha umgesiedelt.
1943 30. September. - Das Untergrundblatt
„Défense de la France“ veröffentlicht die ersten Fotos
aus den Konzentrationslagern.
Oktober 1943
1943 1. Oktober. - Die Alliierten marschieren in
das befreite Neapel ein.
und Kriegsdienstverweigern wird dem Chef des
Sicherheitsdienstes (SD), Runge, anvertraut.
1943 1. Oktober. - Die Nazis plündern Rom.
1943 7.+ 8. Oktober. - 34 Familien wurden nach
Wartha und Wallisfurth umgesiedelt.
1943 4. Oktober. - Die Suche nach Deserteuren
1926 - 1950
1943 9. Oktober. - Den Truppen von General
Petrow gelingt es, den Kaukasus zu befreien.
1943 13. Oktober. - Die italienische Regierung
Badoglio erklärt dem Deutschen Reich den Krieg.
An der Seite der offiziellen italienischen Verbände operiert eine
kampfstarke Partisanenarmee von 256 000 Frauen und Männern.
Bereits 1944 band diese Armee mit ihren Kampfhandlungen zehn
Wehrmachtsdivisionen.
1943 17. Oktober. - Großrazzia gegen die
Resistenzler des LVL. Ein Großteil seiner Führung
wurden festgenommen und am 25. Februar 1944
erschossen.
1943 19. Oktober. - Hannover wird total
ausgebombt.
1943 13. Oktober. - In Polen revoltieren die
Arbeiter des KZs Sobibor.
1943 27. Oktober. - 16 Familien werden nach
Jeschütz umgesiedelt.
1943 16. Oktober. - In Neuguinea halten die
Australier einer japanischen Offensive stand.
.
1943 30. Oktober. - Sowjetische Truppen stehen
im Norden der Krim.
November 1943
1943 3. - 5. November. - 44 Luxemburger Familien
werden nach Boberstein umgesiedelt.
1943 9. November. - Jürgen Stroop übernimmt die
Nachfolge des SS-Obergruppenführers Berkelmann
an der Spitze der Umsiedlungs-Organisation.
1943 19. November. - 17 Familien werden nach
Mittelsteine umgesiedelt.
1943 29. November. - Im jugoslawischen
Untergrund wird Tito zum Marschall ernannt und
erhält alle Vollmachten.
1943 21. November. - Razzia in Mertzig wo etwa
20 Kriegsdienstverweigerer versteckt sind. Mehrere
hundert deutsche Soldaten nehmen an dieser Aktion
teil. Die Verweigerer können in die umliegenden
Wälder flüchten nachdem sie 2 Deutsche verletzt
haben.
Konferenz der Regierungschefs der drei
Hauptalliierten der Anti-Hitler-Koalition im Zweiten
Weltkrieg, Großbritannien, den USA und der
Sowjetunion, in Teheran statt. Teilnehmer waren der
US-Präsident Franklin D. Roosevelt , der britische
Premierminister Winston Churchill, der sowjetische
Staatschef Josef Stalin sowie deren jeweilige
militärische Berater.
Geplanter Gegenstand der Konferenz war in erster
Linie
die
Absprache
über
die
weitere
Vorgehensweise
auf
dem
europäischen
Kriegsschauplatz im Jahr 1944 und die Zeit nach
einem Sieg der Alliierten über Deutschland. Dazu
hatte
im
Oktober
eine
vorbereitende
Außenministerkonferenz in Moskau stattgefunden,
auf der die Moskauer Deklaration verabschiedet
worden war. Ferner hatten sich die Combined Chiefs
of Staff der Westalliierten im November am Rande
der Kairo Konferenz getroffen, um ihre eigene
Strategie zu erörtern und die Kernfragen an die
sowjetische Führung auszuarbeiten. Anschließend
begab man sich zur Konferenz nach Teheran.
1943 28. November - 1. Dezember. - Die
Konferenz von Teheran, auch EUREKA-Konferenz
1943
30. November. In Italien erkennt die
bzw. Konferenz der „Großen Drei“ genannt, fand vom Badoglio-Regierung dem König die Titel „König von
28. November bis zum 1. Dezember 1943 als erste
Albanien und Kaiser von Äthiopien“ ab.
Dezember 1943
1943 3. Dezember. - 19 Luxemburger Familien
wurden nach Boberstein umgesiedelt.
1943 9. Dezember. - Tito bildet eine eigene
Regierung und erhält die Unterstützung der Alliierten.
1943 3. Dezember. - Die Alliierten, die durch zwei
französische Divisionen unter General Juin
unterstützt werden, besetzen Monte Cassino
zwischen Rom und Neapel.
1943 9. Dezember. - Die Alliierten bombardieren
die bulgarische Hauptstadt Sofia.
1943 8. Dezember. - Die jugendlichen
Luxemburger des Jahrgangs 1926 werden
zwangsrekrutiert.
1943 14. Dezember. - An der Ostfront starten die
Sowjettruppen ihre Winteroffensive. Am 30.
Dezember durchbrechen sie die deutschen Linien in
der Ukraine.
1943 16. Dezember. - Wehrmachtsmajor Axel von
1926 - 1950
dem Bussche will sich während einer
Uniformpräsentation mit einer scharfen Handgranate
auf Hitler stürzen, doch der Selbstmordanschlag
misslingt, die die Vorführung abgesagt werden muss.
Grund: Die Uniformen werden bei einem alliierten
Luftangriff vernichtet.
1943 16. Dezember. - Im Großherzoglichen Palais
wird eine Schlossschenke eröffnet.
1943 18. Dezember. - Im Gefängnis von Lyon wird
ein junger Luxemburger erschossen.
1943 24. Dezember. - General Eisenhower
kommandiert die amerikanischen Truppen, die in
Frankreich landen sollen.
1944
Januar 1944
1944
4. Januar. Sowjetische Truppen
überschreiten die frühere polnische Grenze.
1944 21. Januar. - Die Sowjets befreien Leningrad.
1944
14. Januar. Beginn des sowjetischen
Angriffs auf den deutschen Belagerungsring um
Leningrad. 900 Tage lang hatte die Stadt ausgeharrt
und konnte nur im Winter über den zugefrorenen
Ladogasee mit Nachschub versorgt werden. Die
Sowjets setzten nach und ihre Frühjahrsoffensive
brachte weitere Gebietsgewinne und die Wehrmacht
musste sich weiter zurückziehen bis zum PeipusSee. Hitler befahl die Taktik der „verbrannten Erde“
anzuwenden, durch die den Sowjets nichts außer
blanker Zerstörung hinterlassen werden sollte.
1944 20. Januar. - Die RAF wirft 2300 Tonnen
Brandbomben auf Berlin.
1944 22. Januar. - Verhaftung der Führungsmitglieder der Luxemburger Sektion der „Armée
blanche“ in Schifflingen.
1944 22. Januar. - Zwei amerikanische Divisionen
landen im italienischen Anzio.
1944 28. Januar. - Im Zweiten Weltkrieg befreit die
sowjetische Armee die von deutschen Truppen
eingekesselte Stadt Leningrad (heute St Petersburg).
Die 900 Tage andauernde Belagerung forderte
900000 Menschenleben.
Februar 1944
1944 Anfang Februar. - Die Vereinigten Staaten
geben einem ihrer großen Schiffe den Namen „The
Luxemburg Victory“.
1944 2. Februar. - Das Camp der
Widerstandskämpfer (maquisards) von Lierneux (B)
wird von den Deutschen angegriffen. 8 Luxemburger
Widerstandskämpfer werden festgenommen und
späterhin exekutiert.
1944 6. Februar. - In der Galerie „Hondsbësch“ in
Niederkorn haben Luxemburger Resistenzler ein
Versteck eingerichtet in dem 122 Widerständler
während 6 Monaten einen Unterschlupf fanden.
1944 8. Februar. - Das Lager der
Widerstandskämpfer von Gennevaux (B) wird von
den Deutschen angegriffen. Nicht weniger als 17
Luxemburger fallen in die Hände der Deutschen und
werden später exekutiert.
1944 8. Februar. - Die Widerstandskämpfer und
Fluchthelfer Ernest Delosch und Michel Spaus aus
Tratten werden im Gefängnis Köln-Klingelpütz durch
das Fallbeil hingerichtet.
1944 8. Februar. - Die USA befehlen Finnland,
sich aus dem Krieg zurückzuziehen.
1944 11. Februar. - Oberleutnant Ewald Heinrich
von Kleist soll Bussches Platz bei einer neu
angesetzten Uniformvorführung einnehmen und sich
mit dem Führer in die Luft sprengen. Diesmal hat
Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg den
Sprengstoff besorgt, Hitler sagt jedoch wieder
kurzfristig ab.
1944 15. Februar. - Im Zweiten Weltkrieg
zerstörten alliierte Bomber das mittelalterliche
Benediktiner-Bergklosterkloster Monte Cassino in
Italien. 2 Tage später wurde es durch
Artilleriebeschuss vollends in einen Trümmerhaufen
verwandelt. Die deutschen Verteidiger, ehemalige
Fallschirmjäger gelegentlich der Landung auf Kreta,
verschanzten sich in den Trümmern. Erst drei
Monate später, am 18. Mai, nimmt das 2. Polnische
Korps, unter der Führung von General Wladyslaw
Anders, unter unvorstellbaren Verlusten nach
mehreren Tagen das Kloster Monte Cassino ein,
nachdem alle vorhergehenden Angriffe der Alliierten
kläglich gescheitert werden. Der Vormarsch auf Rom
1926 - 1950
konnte beginnen.
Konzentrationslagers Hinzert erschossen.
1944 15. Februar. - Die Alliierten erobern die
Marschall- und die Salomoninseln.
1944 26. Februar. - Die Sowjets bombardieren
Helsinki.
1944 20. Februar. - Im Lauf der Operation „Big
Week“ überziehen die Alliierten die deutschen
Waffenfabriken mit Bombenteppichen.
1944 29. Februar. - 16 Familien werden nach
Trebnice umgesiedelt. Vom 29. Februar bis zum 31.
August werden 497 Familien in die Lager Trebnitz,
Boberstein, Wallisfurth. Nofelden, Metzenhausen und
Hierstein umgesiedelt.
1944 25. Februar. - 23 Luxemburger Patrioten
werden in einem Wald in der Nähe des
März 1944
1944 1. – 15. März . - 80 Luxemburger Familien
werden nach Trebnice umgesiedelt.
1944 19. März. - Die Rote Armee dringt nach
Bessarabien ein.
1944 3. März. - Sowjetoffensive in der Ukraine.
1944 6. März. - US-Bomber fliegen erstmals einen
Tagesangriff gegen Berlin.
1944 8. März. - Die RAF wirft 3000 Tonnen
Bomben auf Frankfurt.
1944 11. März. - Hauptmann Eberhard von
Breitenbruch plant, Hitler bei einem Besuch auf dem
Berghof aus nächster Nähe zu erschießen. Dazu
versteckt er eine zweite Pistole in seiner Hose. Die
SS-Leibwache lässt jedoch nur die Generäle zu
Hitler. Dem Ordonnanzoffizier wird der Zugang zur
Besprechung verwehrt.
1944 19. März. - Das Camp der
Widerstandskämpfer von Houdremont (wallon:
Hodrémont) wird von den Deutschen angegriffen.
Zwei der Widerstandskämpfer fallen in die Hände der
Nazis und werden exekutiert.
1944 21. März. - Die Finnen weisen ein russisches
Friedensangebot zurück.
1944 23. März. - Die Luxemburger
Resistenzgruppen, die LVL (Lëtzebuerger
Vollekslegioun), LPL (Lëtzebueger Patriote Liga),
(LRL (Lëtzebuerger Roude Léiw) fusionieren um die
„Union des Mouvements de Résistance“ zu gründen.
1944 24. März. - Der deutsche Polizeichef von
Rom lässt 335 italienische Geiseln in den
Ardeatinischen Höhlen erschießen.
1944 27. März. - Die Vichy-Regierung erlaubt den
Eintritt von Franzosen in die SS.
1944 30. März. - Während einer Schießerei in
Rümelingen wird ein deutscher Offizier verletzt. Die
Gestapo unternimmt eine Hausdurchsuchung und
nimmt 3 Widerstandskämpfer fest.
April 1944
1944 2. April. - Sowjetische Truppen marschieren
in Rumänien ein.
1944 4. April. - 21 Luxemburger Familien werden
nach Boberstein umgesiedelt.
1944 5. April. - 17 Luxemburger Familien werden
nach Wallisfurth umgesiedelt.
1944 6.-9. April. - Schlacht um Königsberg. Sie
war eine der letzten des 2. Weltkriegs. Hitler hatte die
Stadt zur Festung erklärt und jeden Rückzug, ja
sogar die Evakuierung der Bevölkerung verboten. Als
der Königsberger Stadtkommandant der Wehrmacht,
General Otto Lasch, vor der russischen Übermacht
kapitulierte, ließ ihn der „Führer“ in Abwesenheit zum
Tode verurteilen.
1944 8. April. - In Algier wird Général de Gaulle
Kommandant der Armeen des kämpfenden
Frankreichs.
1944 9. April. - Die sowjetischen Anstrengungen
konzentrieren sich auf die Rückeroberung der
Halbinsel Krim am schwarzen Meer, die am 12. Mai
wieder fest in sowjetischer Hand war.
1944 13. April. - Augenzeugenbericht: Es war
genau 3. Uhr Nachmittags, als ich zur Feldarbeit auf
dem „Hougericht“ bei Marnach eintraf. Ich spannte
das Pferd und den Ochsen an die Egge, um das
frisch
gepflügte
Ackerfeld
zur
Hafersaat
vorzubereiten. Über mir hörte ich das dumpfe
Dröhnen von Flugzeugmotoren. Der Himmel war
bedeckt. Nur gelegentlich konnte ich durch eine
Wolkenlücke
Kondensstreifen
sehen,
denen
1926 - 1950
glitzernde
Punkte
vorauseilten.
Es
waren
amerikanische Flugzeuge die, nachdem sie ihre
tödliche Bombenlast irgendwo über Deutschland
abgeworfen hatten, zu ihren Basen nach England
zurückkehrten. Geschwader auf Geschwader
donnerte in kurzen Abständen nach Westen.
Doch plötzlich, was war das? Die Motoren eines
zurückfliegenden
Bombers
erzeugten
einen
sonderbar hellen Klang. Neugierig schaute ich nach
oben. Für einen Augenblick war es still. Ich sah
mehrere Fallschirme, die in schöner Reihenfolge
langsam zur Erde schwebten. Kurz danach tauchte
aus der Wolkendecke ein großes Flugzeug auf, das
sich in spiralförmigen Drehungen nach unten
schraubte.
Gleich
daneben
taumelte
eine
abgebrochene Tragfläche mit rauchendem Motor
schnell der Erde zu. Das auf- und abschwellende
Heulen der drei noch auf Volltouren laufenden
Motoren war furchterregend. – Es war als ob sich
das todgeweihte Flugzeug noch einmal gegen sein
unabwendbares Schicksal aufbäumen wollte. Ich
bemerkte zu meinem Entsetzen, dass die ab
trudelnde Maschine einen unter ihr pendelnden
Fallschirm mit fort riss, ehe sie in einem
Aufschlagbrand
in
einer
Bodensenke
bei
Hüpperdingen
verschwand.
Eine
mächtige,
tiefschwarze Rauchwolke stieg sofort in die Höhe.
Ich übergab meinem Vater das Gespann und lief
querfeldein an Fischbach und Grindhausen vorbei
direkt zur Absturzstelle.
Hier bot sich mit ein Bild des Grauens. Das Flugzeug
war ein riesige Flammenmeer. Die beim Aufprall
geplatzten Benzintanks hatten die Tragfläche und
den Rumpf in Brand gesetzt. Es knisterte und
zischte; fortwährend explodierte die sich an Bord
befindliche Maschinengewehrmunition. In weitem
Umkreis roch es nach verbranntem Treibstoff und
verschmortem Metall.
Schon waren deutsche Polizeikräfte mit einem
gefangenen Mitglied am Ort des tragischen
Geschehens
eingetroffen.
Sie
führten
den
Gefangenen zur Leiche eines Soldaten, der etwa
100
Meter
vom
Flugzeug
entfernt
mit
zerschmettertem Körper am Boden lag. Der
Gefangene erkannte in dem toten Kameraden den
Bombenschützen Leo Carey der als letzter
abgesprungen war, zu spät! Die abstürzende
Maschine hatte seinen Fallschirm erfasst und ihn in
die Tiefe gerissen.
Unzählige Schaulustige waren zu Fuß oder mit dem
Fahrrad eingetroffen. Die Polizei versuchte die
Menschenmenge in respektabler Distanz von
Brandherd zu halten. Niemand durfte an den toten
amerikanischen Soldaten herantreten. Eine heftige
Explosion erschütterte das Flugzeugwrack, ehe es
vollständig niederbrannte. …
…
Alle
Besatzungsmitglieder,
Leo
Carey
ausgenommen, waren wohlbehalten mit ihren
Fallschirmen auf der Erde angekommen. Ihre Wege
gingen nun auseinander.
Co-Pilot Donald Toye war unverletzt auf ein
Ackerfeld östlich von Lausdorn gefallen. Er hatte das
Glück, sofort in die Obhut von Robert Fairon aus
Lieler zu kommen, der ihn vorerst im Wald
versteckte. Bei Einbruch der Nacht brachte er den
Amerikaner, in Begleitung von Jemp Frères,
ebenfalls aus Lieler, nach Neidhausen zu seinem
Bruder Jos Fairon.
Navigator Robert Korth wurde von Marcel Kreins aus
Hüpperdingen in seinem Elternhaus versteckt. Zwei
Tage später kam er nach Heinerscheid zu Nic.
Karier.
Joe Kerpan, der mit seinem Fallschirm im Ourtal
niederging, wurde von den Geschwistern Lenz in der
Kalborner Mühle aufgenommen und zu seinem
Kameraden nach Heinerscheid geleitet. Nic Karier
führte die beiden in einen Waldbunker, in dem sich 5
Heinerscheider Refraktäre versteckt hielten.
Harold Butler, der auf deutschem Boden landete,
schlug sich ohne fremde Hilfe durch. Es gelang ihm
sich quer durch Luxemburg bis nach Belgien
durchzuschlagen,
wo
er
bei
Resistenzlern
Unterschlupf
fand.
Die
5
restlichen
Besatzungsmitglieder gerieten in die Hände des
Feindes und mussten den Weg in die
Gefangenschaft antreten.
Die im Bunker von Heinerscheid versteckten
Amerikaner wurden zu ihrem Kameraden nach
Neidhausen gebracht. Aus dem Haus Jos Fairon
kamen sie nach Dorscheid zur Familie Michel Kirsch,
wo sie wieder mit Luxemburger Refraktären
zusammen trafen. Leo Kremer holte sie dort mit
seinem Viehwagen ab und fuhr sie zu einem
bestimmtem Treffpunkt in der Nähe von Clerf. Da
wurden sie von Pierre Kergen aus Sassel erwartet
und über die Grenze nach Belgien geleitet. Von dort
gelangten sie nach Frankreich, wo Robert Koch und
Joe Kerpan dann doch von den Deutschen
aufgegriffen wurden. Co-Pilot Donald Toye gelang
die Flucht in die neutrale Schweiz.
Nach Kriegsende kehrten alle Besatzungsmitglieder
der „Nine Yanks and a Jerk“ (Name des Flugzeuges)
lebend in ihre Heimat zurück.
Die deutschen Behörden hatten den unglücklichen
Leo Carey auf dem Friedhof in Hüpperdingen
begraben. Nach der Befreiung unseres Landes im
September 1944 wurde er von den Amerikanern auf
dem Militärfriedhof von Henri-Chapelle beigesetzt.
Leo
war
der
erste
namentlich
bekannte
amerikanische Soldat der im Kampf gegen
Hitlerherrschaft und Naziterror auf dem Luxemburger
Boden fiel. (Pierre Eicher)
1944 25. April. In Kehlen wird ein deutscher
Gendarm von einem Luxemburger Widerstandskämpfer erschossen.
1944 25. April. Deutschen einen
In Heinerscheid sprengen die
Bunker der 5 Deserteure
1926 - 1950
beherbergt. Diese haben 2 Deutsche erschossen. Es
handelt sich um Josy Frères geb. in Heinerscheid,
Alphonse Jungels, geb. in Kalborn, Pierre Jungels,
geb. in Waldberg,
Alphonse Kremer, geb. in
Heinerscheid und Willy Kremer (Zwillingsbruder von
Alphonse Kremer)
Elektrolok, mit Essen (Brot, Kartoffeln, Speck,
getrockneten Erbsen, Linsen und Bohnen) verpflegt.
Zwei Mann mussten dauernd auf Posten sein.
Deshalb wurde in Schichten geschlafen, auf
hölzernen Bettgestellen und in den Kleidern. Durch
Anzapfen der Oberleitung gab es auch Strom. Die im
Bunker vorhandenen Waffen sollten nur im Notfalle
1944 28. April – 20. August. - 25 Fahnenflüchtige eingesetzt werden.
hatten Unterschlupf im Escher Bunker Eisekaul
gefunden. Einmal pro Woche wurden sie, per
Mai 1944
1944 1. Mai. - Stalin zwingt Bulgarien, Rumänien Frankreich, nicht nach Sicht angegriffen werden
und Ungarn, sich gegen die Deutschen zu wenden.
konnte und der Geschwaderführer, wie in solchen
Fällen üblich, ein Gelegenheitsziel (target of
1944
6. Mai. Die drei Umsiedlungslager im opportunity) anflog. Andere Teile desselben Pulks
Sudetengau. Oberkratzau, Schreckenstein und entledigten sich ihrer Bombenlast in Saarbrücken,
Nestormitz werden aufgelöst. Alle Insassen werden Ehrang, Konz-Karthaus, Lüttich, Brüssel-Schaerbeek
nach Schlesien verschickt. Allein drei Familien und Brüssel-Midi.
verbleiben in Kratzau im Lager 83. Im Juli1945
müssen sie die Heimreise allein antreten.
1944 14. Mai. - General Rommel wechselt in das
Lager der deutschen Resistenz über. Er arbeitet mit
1944 9. Mai. - Der Bahnhof Luxemburg wird von an einem Friedensplan und an einem Plan für
den Alliierten Streitkräften bombardiert. Es gibt 53 Radiosendungen, die dem deutschen Volk die
Tote zu beklagen. An diesem Tage hatten 762 Wahrheit sagen sollen. In diesen Plänen und
Bomber der 8. amerikanischen Luftflotte in Arbeiten wird der Gedanke eines vereinten Europas
Ostengland abgehoben.
Ihr Operationsgebiet angeschnitten.
umschloss 10 Angriffsziele auf dem Kontinent: 7
Flughäfen in Belgien (St. Trond, Florennes) und 1944 16. Mai. - Im KZ-Ausschwitz-Birkenau kommt
Frankreich (St Diziers, Basse-Yutz, Juvincourt, Laon- es zum Aufstand der Sinti und Roma gegen die
Athies,
Laon-Couvron)
und
3
Eisenbahn- geplante Massenvergasung. Die SS muss die angeknotenpunkte (Lüttich, Thionville und Luxemburg). laufene Liquidierung des so genannten ZigeunerBei den Bombern handelte es sich in der Mehrzahl lagers bis zum Juli 1944 unterbrechen.
aus den damals bereits legendären B 17 „den
Fliegenden Festungen“ (Flying Fortress) im Verein 1944 19. Mai. Camille Suttor, Widerstandsmit den Jagdflugzeugen P 38 Lightning, P 51 kämpfer und verdienstvoller Resisitenzler des LVL.
Mustang und P 47 Thunderbolt. Kurz vor 10 Uhr stirbt in einem Kampfe mit der Gestapo.
morgens griffen 53 davon den Bahnhof Luxemburg
an. Genau um 9.53 Uhr gingen 292 Sprengbomben Wie aus den Erzählungen von Robert Lemmer hervorgeht, wurden Lemmer und
mit insgesamt 132,5 Tonnen Sprengstoff auf das Sutor am 12. August 1942, durch eine Amnestie, aus der deutschen Haft entlassen.
wurde in der Folgezeit in Resistenzgruppe LVL („Lëtzebuerger Voleks
Bahnhofsgelände von Zwickau und die angren- Camille
Legioun“) sehr aktiv. Nachdem Camille seinen RAD-Dienst in Bromberg/Branau
zenden Wohnviertel von Bonneweg nieder. geleistet hatte, tauchte derselbe im September 1943 unter, als er den Stellungsbefehl
Funktionswichtige Einrichtungen wurden außer zur Wehrmacht erhalten hatte. Er hatte einen Bunker als Versteck im Elternhaus
eingerichtet. Der Eingang zu diesem Bunker befand sich in seinem
Betrieb gesetzt. Doch gab es auch erhebliche Schlafzimmerschrank.
Seine Aktivitäten für die Untergrundorganisation stellt er jedoch nicht ein sondern
Schäden in den angrenzenden Wohngebieten.
1944 11. Mai. Zweites Bombardement des
Bahnhofs Luxemburg. Diesmal gibt es 52 Tote. Um
18.34 Uhr wurden 157,5 Tonnen, hauptsächlich auf
das Gleisdreieck Mühlenweg, abgeworfen. Einmal
mehr gab es in den angrenzenden Wohngebieten
erhebliche Schäden.
1944 11. Mai. Luftattacke auf den Bahnhof
Bettemburg, etwa eine halbe Stunde nach dem
Angriff auf den Bahnhof Luxemburg. Beteiligt waren
35 amerikanische Bomber. Es gab 27 Opfer zu
beklagen. Dieser Angriff war darauf zurüchzuführen,
dass das vorgeschriebene Ziel, Sarreguemines in
half z.b. Erdbunker für Refraktäre einzurichten und stand der Organisation auch
weiterhin zur Verfügung.
In der Nacht vom 18. auf den 19. Mai 1944 bringt Camille 2 Besatzungsmitglieder
(der Engländer Alan Best und der Kanadier Edgar Michaud) eines HalifaxBombers, welcher im April 1944 bei Vianden herunter gefallen war, von Medernach
in sein Elternhaus nach Ermsdorf, um sie hier zu verstecken. Obwohl alle gesund
und anscheinend unbehelligt in Ermsdorf eintrafen, waren sie heimlich von einem
luxemburger Kollaborateur verfolgt worden, welcher den Zwischenfall der Gestapo
meldete.
Donnerstag, den 19. Mai 1944, morgens 05.15 Uhr: der Vater von Camille arbeitet
in der Scheune, als plötzlich der Hund bellte. Im selben Augenblick fährt ein
Polizeiauto direkt vor die Haustür. 5 schwer bewaffnete Gestapoleute springen
heraus und stürmen sofort ins Haus. Zwei von ihnen, beziehen Posten neben der
Eingangstür, während die andern ins Haus hineinlaufen. Camille, nebst den beiden
alliierten Besatzungsmitgliedern werden von den Gestapoleuten in seinem
Schlafzimmer überrascht. Einer brüllte Camille mit vorgehaltenem Revolver an:
„Ergib dich! Hände hoch!“. Camille zückt im gleichen Augenblick seinen Revolver,
welcher er unter dem Kopfkissen aufbewahrte und feuert 2 Schüsse ab. Der
Gestapomann erhält zwei Bauchschüsse und wird von einem Kollegen aus dem
Zimmer gezogen. Durch das Krachen dieser Schüsse ist jeder im Haus erwacht.
1926 - 1950
Der verbleibende 3te Gestapomann nimmt Camilles Vater als Geisel, ruft Camille
zu: „So, nun kannst du schiessen!“ und im selben Augenblick feuert er einen Schuss
auf Camille. Dieser fällt sofort tot zu Boden. Anschliessend rennt der Gestapomann
panikartig zur Tür hinaus, um Verstärkung aus Diekirch anzufordern.
Durch die Schiesserei ist Camilles jüngster Bruder Richard, welcher im Stall
arbeitete, hellhörig geworden und ergreift die Flucht in Richtung Feldscheune
hinter dem Gehöft. Hierbei wurde er von einem Posten entdeckt und mit
vorgehaltner Maschinenpistole, aufgefordert stehen zu bleiben. Richard kam dieser
Aufforderung nach und musste den Posten zurück zum Hofeingang begleiten. Hier
befahl er Richard sich mit dem Rücken und erhobenen Armen zur Wand
hinzustellen. Kurz danach zündete der Posten sich eine Zigarette an und den
Augenblick nutzte Richard zur Flucht. Sein Bewacher schoss sofort hinter ihm her.
Er wurde aber nur leicht an der linken Hand getroffen; des Weiteren erhielt er einen
Streifschuss im rechten Hosenbein. Er lief nun Richtung Bunker „Siewebach“ und
fand hier bei 6 Refraktären eine provisorische Bleibe. Die Familie Walch vom
Greiwenhaf (nahe Medernach) versorgte sie mit allen Nötigem.
Sofort nachdem die Nazis das Gehöft Sutor verlassen hatten, um Verstärkung
anzufordern, stiegen die verbleibenden Person des Familie und die 2
Besatzungsmitglieder in den hauseigenen Bunker in Camilles Schlafzimmer: Mutter
(Sutor-Müller Virginie (+)) und Vater (Sutor Richard (+)), ihre 3 Mädchen (Maria
(+), Marguy, Maria-Theresia), ihre Tante (Sutor Barbara) und die beiden
Alliierten: Alan Best und Edgar Michard.
Gleich darauf traf ein Lkw, vollgeladen mit schwer bewaffneten Soldaten, wieder
ein. Diese durchkämmen das Haus von Unten bis Oben, auf der Suche nach den
versteckten Personen. Immer wieder betraten sie Camilles Schlafzimmer, wo kurz
zuvor die Schiesserei stattgefunden hatte. Der Schlafzimmerschrank wurde sogar
geöffnet und untersucht, ohne jedoch die hintere Wandschrank genau zu inspizieren,
hinter welcher bekanntlich der Eingang zum Bunker war. Plötzlich schrie ein
Gestapobeamter: „Wenn wir sie nicht finden, wird das Haus in die Luft gesprengt!“
Im Bunker ist jedes Wort der Nazis zu hören. Die Durchsuchung dauerte mehrere
Stunden, während der Zeit die Nazis sämtliche Gegenstände aus dem Haus
plünderten.
Ein Kollaborateur, welcher von den Nazis herbeigerufen worden war um die Leiche
von Camille zu identifizieren, meinte vor dieser: „Ja er ist es. Es ist gut so! Die
Bande gehört an die Ostfront; mein Sohn ist auch da!“
Camilles Leiche wird nach Ettelbrück gebracht, von wo aus sie dann in einem Pkw
nach Deutschland verschleppt wurde, um heimlich in Daleiden verscharrt zu
werden.
Nachdem die Nazis das ganze Haus Sutor geplündert hatten, verliessen sie
Ermsdorf. Zu der Zeit sassen die 8 Personen noch immer im Bunker in angstvoller
Erwartung der Dinge welche noch passieren sollten. Auch die folgende Nacht
verbrachten sie im Bunker. Anderntags kam der Resistenzler Breyer Pierre aus
Medernach mit seinen Gefolgsleuten sie befreien. Sämtliche Personen wurden
vorerst eine Nacht bei der Familie Hentges in Ermsdorf untergebracht. In der
darauf folgenden Nacht kamen sie nach Medernach und wurden in der Folgezeit
bei den Familien Decker, Welter und Lies versteckt. Die beiden alliierten Piloten
wurden von Resistenzlern nach Ulflingen zur Familie Schmitz gebracht und drei
Wochen später über die belgische Grenze in ein Maquisard Lager.
Nach dem Krieg wurde die Leiche von Camille in Daleiden ausgegraben und
zurück nach Luxemburg gebracht. Am 5. Juni 1945 wurde sie im Heimatboden zu
Ermsdorf beigesetzt.(www.ons-jongen-a-meedercher.lu/... )
1944 19. Mai. - Sieben Luxemburger wurden an
diesem Tag im Konzentrationslager Natzweiler
erschossen: François Goldschmit, Marcel Jung,
Albert Ungeheuer aus Differdingen, Ernot Lorang aus
Beles, Georges Tholl aus Esch/Alzette, Edouard
Morbé und Charles Wiesen aus Rümelingen. Die drei
Franzosen Jean Cros, Jos. Gaspard und Marcel
Meyer und der staatenlose Nazigegner Georg (Karl)
Steiner aus Osterdorf (D) wurden am selben Tag
hingerichtet. Sie wurden am 13., 14., und 15. März
und am 8. April 1944, nachdem sie von einem
Luxemburger verraten worden waren, von der
Gestapo gefangen genommen. In Natzweiler waren
52 000 Kriegsgefangene, von denen 401 aus
Luxemburg kamen. 88 von ihnen sahen die Heimat
nicht wieder.
1944 22. Mai. - 1 Luxemburger wurde im
Gefängnis von Frankfurt am Main erschossen.
1944 23. Mai. - 2 Luxemburger wurden in
Frankfurt/Main erschossen.
1944 26. Mai. - Im französischen Süd-Osten und
dem östlichen Zentrum gibt es schwere
Bombardemente. Diese Operation fand im Kader des
„Transportation Planning“ (Das Planen war ein Plan für
die stategische Bombardierung im Zweiten Weltkrieg gegen
Brücken, Eisenbahnzentren, inklusive Rangier -und
Reparaturwerkstätten, um die deutsche militärische Reaktion auf
die Begrenzung statt. Es handelte sich um eine
amerikanische Methode: Bombardierung aus großer Höhe
bei Tageslicht, um die DCA (Défense contre les avions) zu
umgehen. Diese Methode war präziser als die englische,
die darin bestand bei Nacht zu bombardieren).
1944 30. Mai. - 1 Luxemburger wurde im
Gefängnis in Frankfurt am Main erschossen.
1944 31. Mai. - Seit dem 17. Mai haben die SS 40
kg Gold beschlagnahmt, das sie in den Zähnen
vergaster polnischer Juden fanden.
Juni 1944
1944 4. Juni. - 1 Luxemburger wurde im Gefängnis nach Mitternacht, begann die Landung der Alliierten
von Lyon erschossen.
in der Normandie. Sie eröffnen damit die Westfront.
Dieser Tag ging als D-Day in die Geschichte ein.
1944 4. Juni. - Verwüstung der Gärten von einigen Über 6000 Schiffe setzten auf 98 Kilometer Breite
Soldaten, Panzer und andere Fahrzeuge an der
Kollaborateuren in Schouweiler. Darob hin gab es 6
französischen Atlantikküste ab. Mit der Landung 170
Verhaftungen.
000 alliierter Soldaten allein am 6. Juni begann für
Hitlers in Russland bereits unter Druck stehende
1944 4. Juni. - Nach dem Rückzug der deutschen
Armeen der Kampf auch im Westen: Als
Einheiten besetzen alliierte Truppenverbände die
Zweifrontenkrieg. 11500 Flugzeuge bieten die
italienischen Stadt Rom. Generalfeldmarschall
Alliierten des Weiteren auf. - General de Gaulle trifft
Kesselring, Oberbefehlshaber der Heeresverbände
am 14. Juni dort ein. Für den Fall, dass die Landung
in Italien, lehnte es ab in der „ewigen“ Stadt zu
in der Normandie scheitern sollte, hat US-Präsident
kämpfen und befahl seinen Einheiten Rom am 4.
Franklin D. Roosvelt einen geheimen Notfallplan in
Juni widerstandslos zu verlassen.
der Schublade, der verheerende Folgen für ganz
Europa gehabt hätte: den Abwurf von Atombomben
1944 6. Juni. - Am Morgen, genau 16 Minuten
auf deutsche Städte. Entweder auf
1926 - 1950
Mannheim/Ludwigshafen, um die deutsche
Wirtschaft zu schwächen oder auf die Hauptstadt
Berlin, aufgrund der symbolischen W irkung.
1944 20. + 21. Juni. - In 4 verschiedenen Fahrten
werden 102 Familien nach Notfelden umgesiedelt.
1944 23. Juni. - Das Ziel der Sowjets war die
Zerschlagung der deutschen Heeresgruppe Mitte.
Sie brachen durch die Verteidigungsfront und
kesselten große Deutsche Verbände bei Witebsk und
Bobruisk ein. Am 29. Juni kapitulierten diese Truppen
und die Heeresgruppe Mitte war damit praktische
aufgelöst. Die Rote Armee konnte nun bis kurz vor
1944
10. Juni. Prinz Jean kommt mit einer Warschau und an die Grenzen von Ostpreußen
Einheit der Alliierten in Bayeux an. Am 25. August vorstoßen. Die Wehrmacht verlor an die 350 000
überquert er die Seine, am 29. August die Somme Soldaten.
und ist am 3. September bei der Befreiung von
Brüssel dabei.
1944 27. Juni. - Das 7. amerikanische Korps
nimmt Cherbourg ein.
1944
10. Juni. Die SS massakrieren die
Einwohner von Oradour/Frankreich.
1944 27. Juni. - Rommel gibt den Krieg verloren.
An diesem Tag meldet er sich bei Hitler: Hitler sah
1944 12. Juni. - Die Deutschen haben eine neue fahl und übernächtigt aus. Nervös spielte er mit
Flugbombe, die V1.
seiner Brille und mit Bleistiften aller Farben. Er saß
als einziger gebeugt auf einem Hocker, während die
Feldmarschälle standen. Rommel benutzte die
1944 14. Juni. - Ein großherzoglicher Beschluss
(dieses Tages) den die Luxemburger Exilregierung in Gelegenheit, nach der militärischen auch die
politische Lage schonungslos darzulegen. Er sagte
London traf, sah die Aufstellung einer Freiwilligenden Zusammenbruch der Invasionsfront, den nicht
Einheit vor, die an der Seite der Alliierten kämpfen
zu hemmenden Durchbruch nach Deutschland, den
sollte. Doch obschon viele Freiwillige bei den
Zerfall der italienischen Front voraus und stellte auch
Belgiern und Franzosen, in der Fremdenlegion oder
das Halten der Ostfront in Zweifel. Er schloss diese
sonst wo kämpften, kam es nie zu einer
ernste Lagebeurteilung mit der dringenden
Luxemburger Kampfeinheit. Im Herbst 1944
Forderung, zu einer Beendigung des Krieges zu
meldeten sich mehrere hundert Luxemburger bei
kommen. Hitler schnitt das Gespräch mit den Worten
dem provisorischen Stab der neuen Luxemburger
Armee, um in Luxemburgischer Uniform gegen Nazi- ab: 'Kümmern Sie sich um Ihre Invasionsfront!“.
Deutschland zu kämpfen. Doch es sollte (noch) nicht (Speidel, Invasion 1944)
Rommel hatte Recht.
zu einer Luxemburger Einheit kommen.
1944
9. Juni. Beginn der Offensive der
Rotarmisten an der finnischen Front auf der
karelischen Landengen. Ende Juni kam dieser Angriff
auf der Höhe der alten Grenze von 1940 zu,
Stillstand.
1944 19. Juni. - Französische Truppen besetzen
Elba.
1944 28. + 29. Juni. - 29 Familien werden nach
Metzenhausen umgesiedelt.
Juli 1944
1944 3. Juli. Die Rote Armee erobert Minsk
zurück und kesselt die Reste der deutschen 4.
Armee ein, die bald kapitulierte. Weiter südlich drang
ab dem 13. Juli in Galizien eine weitere sowjetische
Offensive bis Lemberg zur Weichsel vor.
liquidieren.
1944 11. Juli. - 5 Menschen werden durch das
Spezialtribunal zum Tode verurteilt weil sie
Kriegsdienstverweigerer geholfen haben.
1944 5. - 7. Juli. 55 Familien werden nach 1944 11. Juli. - 2 Luxemburger werden in Frankfurt
Metzenhausen umgesiedelt.
am Main erschossen.
1944 6. Juli. - Großangriff der V1 auf London.
1944
7. Juli. Die mehrfach abgesagte
Präsentation der neuen Wehrmachtsuniformen findet
im Schloss Kleßheim bei Salzburg statt.
Generalmajor Hellmuth Stieff soll das Attentat
verüben. Ihm versagen jedoch die Nerven. Daraufhin
beschließt Stauffenberg Hitler persönlich zu
1944
12. Juli. Über der Ortschaft Perlé
kollidierten die beiden B-17 Bomber „Curley's Kid's“
und „Off Spring“ und stürzten ab. Die verunglückten
Flugzeuge waren Teil einer Bomberflotte auf dem
Weg von England nach München. Von den
insgesamt 20 Besatzungsmitgliedern überlebten nur
zwei.
1926 - 1950
1944 12. Juli. - Das Lager Birkenau mit 12 500 Raum und setzt sich auf einen Hocker vor den Kopf
Juden wird aufgelöst. 4000 Juden werden sofort des Tisches. Etwas verspätet kommt noch Oberst
vergast.
von Stauffenberg herein. Er ist aber noch nicht daran
zum Vortrag. Deshalb bittet er den Feldmarschall
1944 13. Juli. 2 Personen werden durch das Keitel, schnell ein Telefongespräch erledigen zu
dürfen. Es fällt niemanden auf, dass er seine
Spezialgericht zu Tode verurteilt.
Aktentasche an das Tischbein setzt und den Raum
1944 13. Juli. 13 Familien werden nach verlässt. In einiger Entfernung bleibt er wartend
stehen. Da kracht im Kartenraum eine schwere
Boberstein umgesiedelt.
Explosion. Menschliche Körper werden aus den
Fenstern geschleudert. Von allen Seiten laufen
1944 14. Juli. - Die Luxemburger des Jahrgangs
Soldaten herbei und tragen Tote und Verwundete
1927 werden zwangsrekrutiert.
heraus. Oberst Stauffenberg hat sich inzwischen
hastig nach dem Flugplatz begeben.
1944 14. Juli. 23 Familien werden nach Er glaubte Hitler sei tot und verkündete seinen
Boberstein umgesiedelt.
Freunden in Berlin den Erfolg des Attentats. Aber
kaum hatten die Verschwörer die ersten Schritte zur
1944 15. Juli. - 1 Luxemburger wird in Frankfurt Machtübernahme der Regierungsgewalt getan, als
am Main erschossen.
die Nachricht einlief, dass Hitler wie durch ein
Wunder kaum verwundet sei.
1944 18. Juli. - Der Fluchthelfer Emile Tompers
wird durch das Spezialgericht zu Tode verurteilt und 1944 22. Juli. - Die 3wöchige Währungskonferenz
von Bretton Woods/New Hampshire geht zu Ende. In
in Köln-Klingelpütz geköpft.
ihrem Verlauf beschlossen die Industrienationen den
1944
20. Juli. Der Ortsgruppenleiter von internationalen Währungsfonds und einen neuen
Junglinster wird durch 2 Kriegsdienstverweigerer Wiederaufbauplan nach dem Krieg. Die Sowjetunion
erschossen. 70 Leute aus Junglinster und unterschrieb nicht.
Umgebung werden als Geiseln genommen. 10
inhaftierte Kriegsdienstverweigerer werden deshalb 1944 26. + 27. Juli. - 8 Familien werden nach
Hierstein umgesiedelt.
erschossen.
1944 20. Juli. - Unter dem Decknamen "Operation
Walküre" hatten vorwiegend Offiziere und Adlige den
Staatsstreich gegen das Nazi-Regime geplant.
Zentrale Bestandteil des Putsches war die
Ermordung Hitlers in der Wolfsschanze. Dazu
installierte Claus Schenk Graf von Stauffenberg in
einer Baracke, in der eine Lagebesprechung
stattfinden sollte, eine Bombe. Da an diesem Tag
jedoch der italienische Duce Benito Mussolini
überraschend zu Besuch kam, fand die Besprechung
früher statt als geplant. In der verbliebenen Zeit
gelang es Stauffenberg nur, eines der beiden
Sprengstoffpäckchen mit einem Zeitzünder zu
versehen. Um 12.42 Uhr explodierte die Bombe und
verletze Hitler nur leicht. Die Attentäter wurden
gefasst und hingerichtet.
Heusinger, Befehl im Widerstreit: Wie jeden Tag
findet auch heute um 12 Uhr die Lagebesprechung
statt. Die Teilnehmer, Generäle und hohe Offiziere
des Generalstabes, versammeln sich um den großen
eichenen
Tisch,
der
mit
Karten
von
Kriegsschauplätzen bedeckt ist. Hitler betritt den
1944 27. Juli. Die Luxemburger Regierung
unterzeichnet mit derjenigen aus Großbritannien und
der Vereinigten Staaten ein Abkommen über die
Beziehungen zwischen der Alliierten die Luxemburg
besetzen und den Luxemburger Autoritäten.
1944 29. Juli. umgesiedelt.
8 Familien werden nach Hierstein
1944 30. Juli. der Weser.
Sowjetische Truppen stehen an
1944 31. Juli. Warschau.
Die Rote Armee steht 20 km vor
1944 Ende Juli. - Das Camp der Widerstandskämpfer von Chenet wird von den Deutschen
angegriffen. Hier gibt es 84 Luxemburger, 14 Belgier,
17 Amerikaner und Engländer und 5 Russen. Den
Widerstandskämpfern gelingt es das Lager ohne
Verluste zu verlassen.
August 1944
1944 1. August. - Der „Warschauer Aufstand“ der
polnischen Untergrundarmee (polnischen
Heimatarmee) gegen die deutsche
Besatzungsmacht beginnt. Die Rote Armee kam den
Aufständischen nicht zu Hilfe. Es lag in ihrem
Interesse, dass sich Deutsche und die nicht
kommunistische Heimatarmee gegenseitig
schwächten. Ein Alibi-Vorstoß wurde am 3. August
1926 - 1950
von den deutschen Gegenangriffen zurückgeworfen.
1944 1. August. - In Auschwitz lässt Himmler
4000 Zigeuner vergasen.
1944 2. - 4. August. - 29 Familien werden nach
Metzenhausen deportiert.
1944 3. August. - Nach der Landung der Alliierten
in der Normandie gelang an diesem Tage der
Durchbruch bei Avranches.
1944 4. August. - Verhaftung von Anne Frank.
Nach einem zweijährigen Versteck in Amsterdam
wurde die 14 jährige holländische Jüdin, zusammen
mit 7 weiteren Juden, nachdem sie verraten worden
waren, von der Gestapo verhaftet. Sie wurde in ein
Konzentrationslager ach Deutschland verschleppt.
Sie verstarb im März 1945 in Bergen-Belsen.
1944 6. August. - Am Vormittag wurden über dem
Bahnhof Luxemburg und den angrenzenden
Wohngebieten 49,8 Tonnen Spreng- und 11,35
Tonnen Brandbomben abgeworfen. Da weder die
Erstziele im Raume München, noch die etwas
nördlicher gelegenen Zweitziele erreicht werden
konnten, war Luxemburg als Gelegenheitsziel
angeflogen worden. Diesmal waren die Werkstätten
gegenüber dem Bahnhofsgebäude getroffen worden.
Es dauerte eine gute Weile bis Notgleise gelegt
waren.
1944 8. + 9. August. - 45 Familien werden nach
Boberstein umgesiedelt.
1944 9. August. - Der Hauptbahnhof Luxemburg
wird von amerikanischen Flugzeugen angegriffen. Es
ist dies die dritte Attacke auf des Luxemburger
Bahnhofsviertel. 30 Tote sind die Folge. Die
Reparaturhalle der Schmalspurbahnen wurde
gänzlich zerstört. Die modernen Dieseltriebwagen
fielen den Bomben zum Opfer. (100 Joer Charly–
Lëtzeb. Gaarde Bunn Frënn)
1944 10. August. - 3 Luxemburger werden in KölnKlingelpütz geköpft.
1944 10. August. - Amerikanischer Luftangriff auf
Nagasaki.
1944 17. und 18. August. - 40 Familien aus
Luxemburg werden nach Hierstein umgesiedelt.
1944 18. August. - Der Vorsitzende der
verbotenen Kommunistischen Partei Deutschlands,
Ernst Thälmann, wird im Konzentrationslager
Buchenwald, auf Befehl Hitlers, von der SS
erschossen.
1944 20. August. - Beginn der Operation JassyKischinew. Er bezeichnet den sowjetischen
Großangriff vom 20. August 1944 auf dem Gebiet
des früheren Bessarabiens und heutigen
Moldawiens zwischen den Städten Iasi und
Chisinau. Sie war eine der großen sowjetischen
Offensivoperationen des Jahres 1944 und bestand
aus einer großräumigen Umfassungsaktion.
Sowjetische Truppen eroberten auf diese Weise in
wenigen Tagen große Teile Rumäniens und rieben
die gegnerischen deutschen Armeen in einer
Kesselschlacht auf. Für die deutsche Seite
entsprach die Dimension der militärischen
Katastrophe derjenigen der Niederlage von
Stalingrad.
1944 20. August. - Die Deutschen nehmen
General Pétain fest und bringen ihn von Vichy nach
Belfort.
1944 21. August. - In Dumbarton Oaks bei
Washington beginnt eine Konferenz der vier Mächte
USA, UdSSR, Großbritannischen und China. Sie
entwerfen ein Statut, das mit geringen Änderungen
Charta der Vereinten Nationen wird.
1944 23. August. - 3 Luxemburger werden im
Gefängnis von Siegburg erschossen.
1944 23. August. - Nachdem die am 20. August
1944 begonnene Sommeroffensive der Roten
Armee unter der Bezeichnung Operation JassyKischinew in wenigen Tagen gewaltige
Fortschritte machte, wechselte Rumänien (am 23.
August 1944) die Fronten und erklärt Deutschland
den Krieg. Binnen weniger Wochen wurde
Rumänien vollständig von der Roten Armee
eingenommen und besetzt.
1944 24. August. - 5 Luxemburger werden in
Lingen und einer in Esterwegen erschossen.
1944
25. August. Amerikanische und
französische Truppen rücken in Paris ein und
befreien die französische Hauptstadt von der
deutschen
Besatzung.Der
deutsche
Stadtkommandant Dietrich von Choltitz kapituliert
angesichts der Übermacht der alliierten Truppen und
übergibt Paris, entgegen Hitlers Befehl, weitgehend
unzerstört. In Rouen, Mantes, Paris, Fontainebleau
und Troyes überschreiten sie die Seine.
1944 26. August. - 11 Familien werden nach
Metzenhausen umgesiedelt.
1944 26. August. - Der Escher Widerstandskämpfer Pierre Ponath, nahm sich im GestapoGefängnis in der 'rue du Nord' knappe 2 Wochen
1926 - 1950
nach Befreiung der Stadt durch die Alliierten, das
Leben. Drei Tage zuvor war er verhaftet worden. Er
befürchtete, unter der Folter der Nazis seine
Kameraden aus dem Widerstand zu verraten. Pierre
Ponath war durch Denunziation von Nazi-Mitläufern
verraten worden und unter dem Vorwand, Refraktäre
und Wehrmachtsflüchtlinge zu unterstützen, verhaftet
worden.
1944 28. August. - Ein Jabo (amerikanischer
Jagdbomber) zerstörte in Heisdorf eine Lokomotive
durch Bordwaffenbeschuss. Den beiden
Lokomotivführern gelang es die Lokomotove zu
verlassen und Deckung aufzusuchen. Das ganze
spielte sich in etwa auf der Höhe ab, auf der heute
die Cegedel-Anlagen stehen.
1944 28. August. - Bei Kopstal wurde ein
deutsches Transportflugzeug abgeschossen.
1944 29. August. - Die französische
Mittelmeerküste ist befreit.
1944 29. August. - Bordeaux ist befreit.
1944 31. August. - 32 Personen aus
verschiedenen Familien werden nach Hierstein
umgesiedelt.
1944 31. August. - Im Arbed-Gebäude, dem
Verwaltungsgebäude von Gustav Simon, fand eine
Dringlichkeitssitzung unter dem Vorsitz des
Koblenzer Oberbürgermeisters Dr Simmer statt.
Vertreter von Militär-, Zivil- und Wirtschaft und die
Direktoren der Hüttenwerke waren anwesend. Sinn
der Versammlung war, die wirtschaftlichen Güter aus
Luxemburg nach Deutschland zu retten und, im Falle
einer Räumung, die Industrien und besonders die
Hüttenwerke zu paralysieren. Ihre Zerstörung war
nicht in Betracht gezogen worden, denn man
gedachte eventuell zurück zu kehren.
Am 6. September fand eine weitere Sitzung unter Dr.
Simmer im Arbed-Gebäude statt. Wegen
Stromausfall gab es jedoch diesmal nur
Kerzenschein. Simmer drohte diesmal unverhohlen
mit der Todesstrafe, sollten die Hüttenwerke
unbeschädigt in die Hände des Feindes fallen.
Jedoch konnte kein Resultat erzielt werden, da die
deutschen Hüttendirektoren erwiderten, dass durch
die Flucht des deutschen Personals niemand zur
Verfügung stehen würde, um die Zerstörungen
durchzuführen und General Jais es ablehnte seine
600 Rekruten für Sabotageakte einzusetzen.
September 1944
1944 1. September. - Der Eisenbahnverkehr im
Alzettetal wurde vollständig unterbrochen. Die
Deutschen begannen sich zurückzuziehen. Das
ganze geschah wenig organisiert und besonders in
den Abend und Nachtstunden. Die Jabos nahmen
nämlich alles unter Beschuss, das sich tagsüber
bewegte.
1944 31. August./1. September. - An die 10 000
Nazi-Funktionäre und ihre Luxemburger
Kollaborateure verlassen in aller Eile das Land.
Gauleiter Simon hatte erfahren, dass die Panzer
Pattons sich Verdun näherten. Simon flüchtete in der
Nacht vom 31. August zum 1. September aus der
Stadt Luxemburg. Viele deutsche Familien und
etliche Kollaborateure flüchteten, u.a. zum Bahnhof
Luxemburg, wo Extrazüge für sie bereit standen um
sich nach Deutschland abzusetzen. Tags darauf
waren sämtliche Parteidienststellen geräumt.
Doch auf Druck der deutschen Generäle wurde der
kleine Gernegroß Gustav Simon nach Luxemburg
zurück beordert. (siehe 3.September)
1944 2. September. In Düdelingen kehrten,
anstatt der erhofften amerikanischen Befreier,
deutsche SS-Truppen in die Stadt zurück und töteten
sechs Einwohner. - In Absprache mit der Düdelinger
Widerstandsgruppe „Letzebuerger Freihets-Bond“
(L.F.B.) ertönten am „ersten“ vermeintlichen
Befreiungstag, zwischen 8. und 9. Uhr die
Freiheitsglocken und die Bevölkerung hatte sich vor
dem Rathaus versammelt.
Nachdem die Deutschen am 31. August und am 1.
September die Stadt verlassen hatten, erwartete
man in Düdelingen täglich die Amerikaner. Als an
diesem 2. September 1944 gegen 15. Uhr
Motorengeräusche von Stadtzentrum her zu hören
waren, und jeder an die Ankunft der Amerikaner
glaubte, kamen zwei deutsche Heeresfahrzeuge mit
SS-Insassen in die Stadt herein. Beim Rathaus
schossen diese die Luxemburgische Fahne mit
Maschinengewehren von Dach. Auf dem Vorplatz
trieben sie etwa 300 bis 400 Männer zusammen und
drohten, sie zu erschießen, falls diese nicht
sämtliche in der Stadt versteckten Waffen herbringen
würden. Die Lage war umso kritischer, da im Innern
des Rathauses Männer der Miliz bereits deutsche
Kollaborateure in Schutzhaft genommen hatten.
Doch gegen Mitternacht zogen die SS wieder ab,
nachdem englische Kampfflugzeuge über die Stadt
geflogen waren. Doch die SS hatten drei Männer als
Geiseln mitgenommen: Michel Bockler, Franz Kohner
und Nic Weiwers. Sie kehrten nie wieder nach
Düdelingen zurück. - Auf der Flucht vor den
Deutschen gab es jedoch auch andere Opfer. Auf der
Flucht vor den Deutschen wurde der 27.jährige
Norbert Scherer erschossen. Hinter der Pfarrkirche
starb der 31.jährige Jean-Michel Ney während bei
1926 - 1950
Stadtpark der 49.jährige Corneille Schmitz und die
erst neunjährige Nicole Fossate ums Leben kamen.
Eléonore Preti-Peeters, 51 Jahre alt, die die
kommunistische Fahne gehisst hatte und ihre
17.jährige Tochter Blanche Smeets verbrannten bei
lebendigem Leibe in ihrem Geschäftshaus am
Stadthausplatz, das die Deutschen angezündet
hatten.
Die deutschen Machthaber verblieben bis zum 8.
September in Düdelingen.
Erst am 10. September, kamen die Amerikaner, aus
Richtung Volmérange, nach Düdelingen.
1944 2. September. - In Esch//Alzette war es
ruhig, da während der Nacht und am frühen Morgen
alle Deutschen, Militärs und sonstige, unter
Benutzung aller möglichen Verkehrsmitteln die Stadt
verlassen hatten. - Gegen Mittag wurde die ersten
luxemburgischen Fahnen gehisst und die versteckten
Zwangsrekrutierten traten aus ihren Verstecken
heraus. Die vor 1940 gewählten Gemeindevertreter
wurden auf dem Balkon des Stadthauses begrüßt.
Doch plötzlich bog eine deutsche Militärkolonie in die
obere Alzettestraße ein und durchlöcherten sofort,
mit ihren Maschinengewehren, die Luxemburger
Fahnen. Alle rot-weiss-blauen Fahnen und Fähnchen
verschwanden. Die Befreiung war vorerst fehl
geschlagen. Es ist anzunehmen, dass es sich bei der
Unterbrechung der Befreiungsfeier um die 47.
Infanterie-Division handelte die aus dem Raume
Longuyon kam, deren Kampfwert kaum
einzuschätzen war ... um eine Pseudo-Division, die
im Verlauf des Rückzugs verschiedentlich mit
„feindlicher Zivilbevölkerung und Terroristen“ zu tun
hatte. Durch ihre Zusammenstösse mit französischen
Widerstandsgruppen waren sie vorsichtig geworden
und schossen als sie die rot-weiss-blauen Fahnen
sahen.
1944 3. September. - Die Kriegsdienstverweigerer
und Luxemburger politischen Flüchtlinge verlassen
ihre Verstecke.
1944 3. September. - Auf Order des deutschen
Generals Souchay kommen der Gauleiter mitsamt
seinen Umgebenden zurück nach Luxemburg.
1944 4. September. - General Patton
überschreitet die Maas.
1944 5. September. - Die UdSSR erklärt
Bulgarien den Krieg. Die Rote Armee nahm
Bulgarien ein. Dort inszenierten die Sowjets am 9.
September einen kommunistischen Staatsstreich und
marschierten am 19. September in Sofia ein.
1944 5. September. - In London wird, von den
Exilregierungen der drei Staaten Luxemburg, Belgien
und Holland ein Zollabkommen, die Benelux
(Benelux-Vertrag), unterschrieben.
1944 6. September. - Vierter Angriff auf den
Bahnhof Luxemburg. Er lässt die Anzahl der Toten
bei den verschiedenen Luftangriffen auf 177
ansteigen. Am Vormittag war schnell hintereinander
Voralarm und anschließend Fliegeralarm gegeben
worden. 10 P 47 Thunderbolt-Jäger warfen ihre
Bomben am Südausgang des Rangierbahnhofs, bei
Stellwerk Hesperingen ab.
1944 6. September. - Antwerpen wird durch
britische Truppen befreit.
1944 8. September. - Bulgarien erklärt
Deutschland den Krieg.
1944 9. September. - Der erste Panzerwagen der
5. amerikanischen Panzerdivision passiert die
belgisch-luxemburgische Grenze bei Petingen. Vier
Jahre und vier Monate nachdem die deutschen
Truppen Luxemburg überfallen haben, rücken wieder
fremde Soldaten ins besetzte Großherzogtum ein,
diesmal jedoch unter dem Jubel der Bevölkerung. In
der Nacht zuvor, vom 8. auf den 9. September,
hatten alle Deutschen Petingen verlassen. Die
Amerikaner befreien unser Land von den Nazis.
Petingen war die erste Stadt, die durch die alliierten
Truppen befreit wurde, doch war es auch hier, wo der
erste GI auf Luxemburger Boden sein Leben lassen
musste. In der Nähe der alten Mühle, Ecke
Athuserstraße und Kirchenstraße, wurde sein
Panzerfahrzeug – ein M8 – von einer deutschen
Batterie getroffen. Hyman Josefson erlag seinen
Verletzungen, seine drei verwundeten Kameraden
überlebten den Angriff.
Auch stellte sich der erste Kriegsgefangene auf
Luxemburger Boden den Amerikanern. Er gehörte
einer Nachhut an und ging, die Hände im Nacken,
den amerikanischen Panzerspähwagen in der
Longwyer Straße entgegen.
1944 9. September. - Die kleine Alzettebrücke
zwischen Hünsdorf und Lorentzweiler wurde, am
Nachmittag, gesprengt. Ebenso, diesmal gegen
19.00 Uhr, die stärkere Steinseler Brücke. Diesmal
jedoch hatten die Deutschen die Einwohner der
benachbarten Häuser im Voraus gewarnt. Etliche
Häuser wurden arg in Mitleidenschaft gezogen.
1944 9. September. - Der Gauleiter mitsamt
seinen Kumpanen verlassen definitiv das
Luxemburger Land. Er bestieg um 16.23 Uhr sein
Auto und verließ Luxemburg für immer.
1944 10. September. - Luxemburg wird durch
US-Soldaten befreit. Die 5. US-Panzerdivision
erreicht die Hauptstadt Luxemburg ohne Gegenwehr.
Die 28. US-Infanteriedivision sichert den Norden des
Landes. Anhand einer großherzoglichen Verordnung
1926 - 1950
wird die Neutralität Luxemburgs für beendet erklärt
und die allgemeine Wehrpflicht wieder eingeführt.
Am Nachmittag fuhren Sherman-Panzer auf die noch
intakte Walferdinger Alzettebrücke zu. Sie gehörten
der Fifth Armored Division an. Sie kamen aus
Richtung Bridel. Doch kurz vor Erreichen der Brücke,
flog diese in die Luft. Da tiefe Flussbett und die
unbefestigten Ufer machten ein Überqueren der
Alzette unmöglich. Sie fuhren links der Alzette
entlang in Richtung Steinsel und benutzten dabei
streckenweise einen „Bauernweg“, der längs der
Alzette angelegt war und kamen, unter dem Jubel
der Einwohner bis nach Steinsel und Heisdorf. In
Blascheid befand sich eine gut getarnte deutsche
Mannschaft und wartete mit einer
Panzerabwehrkanone (P.A.K.) auf die Ankunft der
Amerikaner. An der Einfahrt nach Blascheid, in der
Nähe der Höfe Federspiel, Schintgen und Redlinger
kam es zu einem Gefecht mit den deutschen
Truppen, wobei ein US-Soldat beim unvorsichtigen
Hantieren mit einem Benzinbehälter im Hof
Federspiel ums Leben kam. Ein weiterer wurde vor
dem Hof Schintgen Opfer eines deutschen
Scharfschützen. Zwei Panzergrenadiere wurden von
Maschinengewehrsalven eines Shermans
erschossen. Derselbe Sherman wurde darauf Opfer
einer P.A.K. Die deutsche Bedienungsmannschaft
konnte fliehen.
Am 10. September kehrten auch die Geflüchteten
Prinz Félix und Erbgroßherzog Jean, mit den
amerikanischen Truppen, nach Luxemburg zurück.
1944 10. September. - Im Süden der Stadt hatte die
Wehrmacht ihren Rückzug durch die
Verbarrikadierung der tunnelartigen Unterführung bei
Cessingen abgesichert. Die Barrikade bestand aus
Baumstämmen, Eisenstangen und umgekippten
Fuhrwerken. Darunter waren etliche Minen versteckt.
Als Einheimische den Amerikanern den Weg frei
machen wollten explodierten die Minen. Sie töteten 4
Einwohner. Andere wurden verletzt.
1944 11. September. - Die Resistenzler Poly
Geisen und Jean Hermes werden durch die
Deutschen Soldaten in Brouch bei Hemstal zu Tode
gebracht.
1944 11. September. - Zusammen mit der 28.
Infanteriedivision gelingt es der 5. Panzerdivision
Ortschaft um Ortschaft im Norden und Osten des
Landes zu befreien. Die Miliz Vianden verteidigt ihre
Stadt heldenhaft gegenüber den Deutschen, denen
sie etliche spürbare Verluste zufügen. Dieser
ungleiche Kampf dauert bis zum 16. Dezember an.
Die Wehrmacht sprengte, bei ihrem Rückzug, auch
die Brücke über die Our. US-Truppen erreichen bei
Trier die deutsche Grenze.
1944 11. September. - Die erste amerikanische
Armee steht vor Aachen.
1944 11. September. - Im kanadischen Quebec
treffen sich US-Präsident Franklin D. Roosvelt und
der britische Premierminister Winston Churchill, um
über die Zukunft Deutschlands zu beraten.
1944 12. September. - Verhaftung der NaziKollaborateure durch die UNION. Major Rudy Ensch
übernahm das Kommando der Polizei und der Miliz
die auf die Großherzogin eingeschworen wird.
1944 12. September. - Rumänien schließt mit der
Sowjetunion und den Westmächten einen
Waffenstillstand.
1944 13. September. - Luxemburg ist befreit und
steht fortan unter amerikanischer Kontrolle.
1944 14. September. - Die Rote Armee marschiert
in Warschau ein.
1944 16. September. - Der Führer verkündet
seinen engsten Verbündeten, dass er einen Angriff
1944 11. September. - Die Ortschaft Sandweiler
durch die Ardennen mit dem Ziel Antwerpen zurück
wird arg beschossen. Eine Konterattacke der
deutschen Panzer in der Nähe des Flughafens Findel zu erobern, plant.
war abgeschlagen worden. Um den deutschen
Widerstand endgültig zu brechen begannen die
1944 19. September. - 7 Luxemburger werden im
Amerikaner gegen 16.30 Uhr, vom
Gefängnis von Dietz erschossen.
Geessekneppchen aus, die Ortschaft Sandweiler
und östlichen Ausfallstraßen Luxemburgs pausenlos 1944 19. September. - In Moskau unterzeichnen
zu beschießen. Jagdbomber nahmen die Ortschaft
Finnland und die Sowjetunion ein Waffenstillstandsunter Beschuss. Die Einwohner flüchteten in die
abkommen. Deutschland hatte noch einen
Keller. Der Angriff dauerte stundenlang an. Daraufhin Verbündeten weniger.
machten sich einige Männer auf bis zu den
Amerikanern nach Merl zu gehen um ihnen
1944 22. September. - 2 Luxemburger werden in
mitzuteilen, dass die Deutschen allesamt Sandweiler Frankfurt am Main erschossen.
verlassen hatten und baten sie, das Feuer
einzustellen. Durch den Beschuss hatte der Ort drei
1944 22. September. - Sechs Männer werden von
Tote und mehrere Verletzte zu beklagen. 28 Häuser
der SS in Kalborn erschossen.
waren total zerstört und 98 zu 25%.
1926 - 1950
1944 23. September. - Die Luxemburger
Exilregierung traut sich wieder nach Luxemburg
zurück.
1944 25. September. - Hitlers Armeen waren auf
dem Rückzug vor der Sowjetischen Armee. Im
Westen standen die Alliierten fast am Rhein. Doch
Hitler träumte weiter von Endsieg. Dies belegt sein
Führererlass in welchem er die Aufstellung eines
„Volkssturms“ befiehlt. Alle Männer im Alter von 16
bis 60 Jahren, Schüler ebenso wie Soldaten, die in
den ersten Kriegsjahren verwundet und deshalb
wehruntauglich waren, sollten bewaffnet antreten,
ihre Wohnorte verteidigen und die Wehrmacht
entlasten. Und das fast ohne Ausrüstung: Statt 1,3
Millionen Handfeuerwaffen standen gerade Mal
18000 zur Verfügung. Statt 75000
Maschinengewehren nur 181. Für die Ausbildung
gab es keine Munition. Trotzdem wurde der
Volkssturm als letztes Aufgebot in den Krieg gehetzt,
„ohne militärische Wirkung“ stellte der USNachrichtendienst damals fest. Wie viele
Volksturmmänner in den Kampfeinsatz geschickt
wurden, ist unbekannt. Sicher ist, dass rund 175 000
den Tod fanden – innerhalb weniger als 5 Monaten.
1944 27. September. - Sowjetische und
jugoslawische Truppen marschieren an Albanien ein.
1944 Ende September – Mitte November. - In
Luxemburg können sich die US-Soldaten von den
Strapazen des Krieges erholen.
Oktober 1944
ungeheure Fläche des Frischen Haffs vor uns. Wir
hörten die feindlichen Jäger von weitem und waren
ihnen hilflos ausgeliefert. Der dunckle Treck auf dem
hellen Eis war für sie ein Scheibenschiessen. Die
Szenen, die sich dabei abspielten, sind nicht leicht
1944 12. Oktober. - Die Deutschen verlassen
zu schildern. Ein ungeheures Durcheinander,
Pyräus.
Todesschreie von Mensch und Vieh, in Brand
geschossene Wagen, von Splitterbomben
1944 13. Oktober. - Die Engländer unter General
geborstenes Eis, eingebrochene und verwundete
Scobie landen in Griechenland, um den
Pferde. Ich hieb auf meine Pferde ein, bis ihre
kommunistischen Widerstand zu brechen. Britische
Rücken blutig wurden, und – es half. Doch als wir
Einheiten rücken in Athen ein. Die Erfolge der
uns eben von dem Überstandenen erholt hatten,
Sowjets hatten zuvor die Wehrmacht gezwungen
kam das grössere Unheil. Denen, die es sahen,
sich aus Griechenland zurückzuziehen.
versagten die Sinne. Wir fuhren in vier bis sechs
1944 14. Oktober. - Wegen seiner Verstrickung in Reihen nebeneinander, und dann versanken plötzlich
hinter und neben uns die Wagen; ohne Schreie,
das Hitler-Attentat stellt Hitler Rommel vor die
völlig ohne Krachen und Bersten, als nähme eine
Alternative Gift zu nehmen oder hinter
verschlossenen Türen in Berlin vor Gericht gestellt zu unsichtbare Hand sie weg. Diejenigen die
werden. Rommel wählt die erste Alternative und wird durchkamen, hatten verzerrte Gesichter, die niemand
mehr kannte. Am frühen Morgen erreichten wir den
in einem Staatsbegräbnis beigesetzt.
Strand, und am Mittag nahmen uns die Sowjets in
Empfang.“
1944 16. Oktober. - In Deutschland wird die
Brotration von 2 225 Gramm auf 2 000 Gramm pro
1944 18. Oktober. - In Jugoslawien wird Tito
Person und pro Woche heruntergesetzt.
Regierungschef. Er und seine Partisanen
marschieren noch vor der Roten Armee in Belgrad
1944 16. Oktober. - Die Sowjets marschieren in
ein.
Preußen ein. Das Ostpreußenblatt schrieb damals:
„Als die russischen Heere deutschen Boden
betraten, verrichteten sie Gräuel, vor denen die
1944 20. Oktober. - In Dietz an der Lahn werden 5
Bevölkerung der Atem stockte. Von Panik erfasst,
Luxemburger erschossen.
floh sie nach dem Westen, mitten im eisigen Winter.
Eine frau, die nach jahrelanger Gefangenschaft in
1944 20. Oktober. - Die jugoslawische Hauptstadt
Russland in den sicheren Westen zurückkehrte,
Belgrad wird von Partisaneneinheiten unter Tito und
berichtete über ihre Fluchterlebnisse: „Erst in letzter
sowjetischen Truppen erobert. Sie zwangen die
Minute bekamen wir die Nachricht, dass wir fliehen
deutsche Heeresgruppe E zum Rückzug bis zur
mussten. Vater bekam eine Panzerfaust in die Hand Drina.
gedrückt, dann sahen wir ihn nie wieder. Mutter und
ich waren mit den kleineren Kindern allein. Tag und
1944 21. Oktober. - Im zweiten Weltkrieg nehmen
Nacht ging die Fahrt. Sie hatten uns gesagt, übers
US-Truppen als erste Deutsche Großstadt Aachen
Eis ginge es schneller. Am dritten Abend lag die
1944 5. Oktober. - Jules Kutter wird in Torgau
erschossen.
1926 - 1950
ein.
französischen Regierungschef an.
1944 23. Oktober. - Die amerikanischen Truppen
unter General MacArthur landen auf den Philippinen.
1944 28. Oktober. - In Dietz an der Lahn werden
weitere 4 Luxemburger erschossen.
1944 23. Oktober. - Die USA, Großbritannien und
die UdSSR erkennen General de Gaulle als
1944 31. Oktober. - Generaloberst Jodl stellt einen
Plan zur Ardennenoffensive vor.
November 1944
1944 7. November. - In Frankfurt/Main werden 4 Luxemburger erschossen.
1944 7. November. - US-Präsident Franklin D. Roosevelt wird für eine vierte Amtszeit gewählt. Er ist das
einzige amerikanische Staatsoberhaupt, das mehr als zwei Amtszeiten regierte.
1944 9. November. - Die Zufahrten zum Hafen von Antwerpen, das am 6. September 1944 befreit wurde,
sind in britischer Hand.
1944 12. November. - Das letzte große deutsche Schlachtschiff „Tirpitz“ wird von britischen Bombern vor
der norwegischen Stadt TromsØ versenkt.
1944 19. November. - Die Miliz von Vianden schlägt einen Angriff von 250 SS zurück welche 18 Tote zu
beklagen haben. Die Verluste der Miliz betragen: 1 Toter. 2 Mitglieder der Miliz werden verwundet.
1944 21. November. - Mulhouse und Straßburg werden von General de Lattre de Tassigny resp. General
Leclerc und ihren Truppen befreit.
1944 24. November. - Die Amerikaner fliegen Angriffe auf Tokio.
1944 28. November. - Beginn der Entladung des Nachschubs für die alliierte Armee im Hafen Antwerpen.
1944 30. November. - Der obligatorische Militärdienst in Luxemburg wird durch großherzoglichen
Beschluss eingeführt und im Memorial des 15. Dezember 1944 veröffentlicht. Aus amerikanischen Archiven
geht hervor, dass das Interallierte Oberkommando SHAEF im November und Dezember 1944 insbesondere
Infanterie und Militärpolizei aus Luxemburg anforderte um national und international eingesetzt zu werden.
Doch die Rundstedt-Offensive machte den Luxemburgern einen Strich durch die Rechnung. Die Einziehung
junger Leute zum Militärdienst verzögerte sich und erst zu Beginn März 1945 wurde der großherzogliche
Beschluss genommen, die Jahrgänge 1925 und 1926 Anfang Juni 1945 einzuziehen.
Der neuen luxemburgischen Armee standen zuerst amerikanische, dann bis 1947 britische Militärberater zur
Seite.
1944 30. November. - Die Sowjets marschieren in Südungarn ein.
1944 Ende November. - Die dezimierten Einheiten der 28. Infanteriedivision kehren nach einer blutigen
Schlacht im „Hürtgenwald“ (D) nach Luxemburg zurück. Hier besetzen sie mit anderen Einheiten die
Verteidigungslinien in den Ardennen sowie an der Untersauer. Die Schlacht im Hürtgenwald bezeichnet eine
Reihe von drei Abwehrschlachten der Wehrmacht gegen die angreifende US-Army im Gebiet der Nordeifel
gegen Ende des Zeiten Weltkrieges. Die Kämpfe um den Hürtgenwald zählen zu den schwersten Kämpfen
des Zweiten Weltkrieges überhaupt.
In der amerikanischen Erinnerungskultur spielt diese Schlacht, an der auch Ernest Hemingway und Jerome
D. Salinger teilnahmen, eine wesentliche Rolle. Sie gilt nach der Einnahme von Aachen als erste größere
Feldschlacht der Amerikaner auf deutschem Boden überhaupt, wurde als längste Schlacht der US Army
allgemein bezeichnet und hinsichtlich der Totenzahlen mit der Schlacht von Gettysburg verglichen. Der
Hürtgenwald ist ein 140 km² großes Waldplateau nordöstlich der belgisch-deutschen Grenze, südlich der
Linie Aachen–Düren und westlich der Rur gelegen. Es besteht aus den Forsten Merode, Wenau, Hürtgen
und Roetgen mit dichten Wäldern, unbewaldeten Hügeln, tiefen Taleinschnitten und dünner Besiedlung. Die
Alliierten wollten zwischen Aachen und Monschau in einem Waldgebiet bei Hürtgen (heute Gemeinde
Hürtgenwald im Kreis Düren) durchbrechen und den entlang der Rurfront in der Jülicher Börde stehenden
1926 - 1950
deutschen Verbänden in die Flanke fallen, um ihren Truppen auf dem Weg zum Rhein dort den
Stellungskrieg zu ersparen. Des Weiteren fürchtete man im Falle eines schnellen Vorstoßes zum Rhein
seinerseits im Flachland die Gefahr von Flankenangriffen aus der Eifel sowie eine Überflutung durch
Sprengung der Rurtalsperre. Deshalb versuchte man einen Angriff durch die Bergregion, ohne sich über die
Gegebenheiten in diesem unwegsamen Gelände im Klaren zu sein.
Dezember 1944
1944 2. Dezember. Siegfriedlinie.
General Pattons Truppen dringen in das Saargebiet ein und durchstoßen die
1944 3. Dezember. In Griechenland bricht ein Bürgerkrieg aus, weil sich die kommunistischen
Widerstandsgruppen nicht entwaffnen lassen wollen.
1944 3. Dezember. - Im Pazifik beginnen die Amerikaner heftige Bombardierungen, u.a. von Rangun und
Bangkok.
1944 3. Dezember. - Die Japaner werden aus Birma vertrieben.
1944 13. Dezember. - Patton befreite mit der 3. US-Army die Stadt Metz.
Ardennenoffensive
Nachdem die Westfront im September 1944 gefestigt werden konnte, planten Hitler und Generaloberst Alfred
Jodl, Chef des Wehrmachtführungsstabes, noch einmal eine Großoffensive in den Ardennen. Damit wollte
man nicht nur die Alliierten vernichtend schlagen, sondern auch die Voraussetzung für eine günstige
Kriegsbeendigung jenseits der Forderung nach bedingungsloser Kapitulation schaffen.
Die Rote Armee war bereits in Ostpreußen eingebrochen, zwei deutsche Armeen kämpften in Kurland, in
Ungarn überschritt die Rote Armee die Donau-Linie und rückte auf Budapest vor und im Westen drückten die
Alliierten auf die Reichsgrenze, eroberten Aachen und den größten Teil des Elsass.
Die Bomberflotten bekämpften seit Mai 1944 vorrangig Treibstoff- und Verkehrsziele und richteten dabei
enorme Zerstörungen an, wobei die Bevölkerung furchtbare Verluste erlitt.
Hitler und Jodl beschlossen daher, im Westen „alles auf eine Karte zu setzen“ und mit starken Panzerkräften
zwischen Monschau und Echternach vorzustoßen, die Maas zwischen Lüttich und Namur zu überschreiten
und hiernach Antwerpen zu erobern. Der Vorstoß sollte in einer Schlechtwetterphase stattfinden, damit die
gegnerischen Luftstreitkräfte nicht eingreifen konnten.
Die Vorbereitungen zur Ardennenoffensive sind unter strengster Geheimhaltung verlaufen. Der Der
Angriffstermin war, aufgrund der ungünstigen Wetterverhältnisse, mehrmals verschoben worden. Bis auf den
16. Dezember. Unter dem Decknamen „Wacht am Rhein“ begann die Ardennenoffensive.
1926 - 1950
Mit
dem Angriff auf Antwerpen wollte Hitler den Alliierten den für den Nachschub wichtigen Hafen von Antwerpen
wieder entreißen. Außerdem wollte er auch die 21. britische Heeresgruppe Montgomerys an der Nordflanke
der Westfront einkesseln und in einer Neuauflage von Dünkirchen ins Meer werfen. Damit hoffte er, die
anglo-amerikanischen Gegensätze zu vergrößern und einen Waffenstillstand in Westen zu erreichen, der
ihm die nötige Handlungsfreiheit für den Kampf an der Ostfront geben würde (Jean Milmeister. Die
Ardennenschlacht 1944-1945)
Samstag, 16. Dezember 1944
1944 16. Dezember. - Beginn der so genannten Rundstedtoffensive, bei der am Ende 30% der Häuser des
Luxemburger Landes zerstört sind. Sie dauerte bis zum 21. Januar 1945 an.
Hitler schickt sein letztes Aufgebot in die Ardennen. Eis und Schnee machen den Deutschen schwer zu
schaffen. Das Ziel heißt auf schnellstem Wege den Nachschubhafen Antwerpen zu erreichen und die sich
dort befindlichen Treibstofflager einzunehmen. Doch den Deutschen geht schon der Sprit aus, bevor sie die
Maas erreichen. Er will ebenfalls die 21. britische Heeresgruppe Montgomerys an der Nordflanke der
Westfront einkesseln und ins Meer werfen. Er hofft so einen Waffenstillstand im Westen zu erreichen, der
ihm die nötige Handlungsfreiheit für den Kampf an der Ostfront geben würdeFast unbemerkt von den
Alliierten zieht Hitler an der Grenze zu den Ardennen ein massives Aufgebot an letzten Reserven
zusammen.
Früh morgens um 5.30 Uhr starten deutsche Truppen einen überraschenden Angriff in den Ardennen. Die
deutsche Artillerie eröffnet das Feuer auf die amerikanischen Stellungen von Monschau bis nach
Echternach. Eine Stunde später rücken die Infanteristen, begleitet von Panzereinheiten und unter
künstlichem Flutlicht der Flak-Projektoren, in Richtung Westen. Die amerikanische Verteidigungslinie wird
durchbrochen. Die US-Truppen leisten starken Widerstand und können den Vormarsch bremsen.
Insgesamt überfielen 240 000 deutsche Soldaten, bewaffnet mit 900 Panzern und 1900 Kanonen die
Ardennen. Ihnen stehen 83 000 Amerikaner gegenüber denen, zu diesem Zeitpunkt, 242 Sherman-Panzer,
182 Jagdpanzer und 394 Geschütze zur Verfügung standen. Die Luftwaffe bot unter anderem 12
Jagdgeschwader, drei Schlachtgruppen und Teile von drei Kampfgeschwader – insgesamt über 1700
1926 - 1950
Flugzeuge – auf und stellte starken Flak-Schutz für die Fronttruppen bereit.
Deutsche Volksgrenadiere setzen bei Gemünd über die Our und dringen bis ins Tal der Clerf vor indem sie
die starken amerikanischen Stellungen in Hosingen und Consthum umgehen. Drauffelt, Wilwerwiltz und
Alscheid werden nachts eingenommen. Die 560. Volksgrenadierdivision setzt bei Kahlborn über die Our.
Doch diese Division ist unerfahren und es gelingt ihr nicht einen Brückenkopf zu bilden.
Das 47. Panzerkorps greift zwischen Dasburg und Gemünd an und dessen zweite Panzerdivision gelingt der
Übergang bei Dasburg. Wegen der zu starken Strömung verzögert sich die Überquerung und der erste
Panzer rollt erst gegen 16.00 Uhr über die neu geschlagene Brücke.
Die 7. Deutsche Armee (unter General Erich Brandenberger) greift zwischen Stolzemburg und Wallendorf
an. Volksgrenadiere setzen zwischen Wallendorf und Bollendorf und zwischen Bollendorf und Rosport über
die Sauer. Sie stoßen schnell bis Befort und Berdorf durch und schneiden die Straße Echternach –
Luxemburg ab.
1944 16. Dezember. - Mit diesem Tag wurde Antwerpen unter V-Waffen-Beschuss genommen.
Sonntag, 17. Dezember 1944
1944 17. Dezember. - Großangriff der Deutschen in Richtung Lüttich-Antwerpen.
1944 17. Dezember. - Im belgischen Malmédy findet ein Massaker statt. Eine Kampfgruppe der 1. SSPanzerdivision „Leibstandarte SS Adolf Hitler“, unter dem Kommando J. Peiper, ermordet 70-USamerikanische Kriegsgefangene. Ein weiteres Kriegsverbrechen spielt sich in einem Bauernhof in Wereth
ab. Hier werden elf afroamerikanische Soldaten an eine vier Mann starke Patrouille der 1. SS-Division
verraten. Die Soldaten werden misshandelt und getötet.
1944 17. Dezember. - In der Nacht zum 17. Dezember springen 1200 deutsche Fallschirmjäger aus 150
Transportmaschinen ab. Das windige Wetter erschwert die Operation. 200 Fallschirmspringer sterben. Durch
den Wind werden die Springer weit verstreut und können an diesem Tage nur 140 von ihnen versammeln.
1944 17. Dezember. - Volksgrenadiere überschreiten die Clerf bei Drauffelt und bilden dort einen
Brückenkopf. Andere stoßen nach Houffalize vor.
Montag, 18.12.1944
1944 18. Dezember. - Es gibt Hochdruck über dem Atlantik. Dadurch lichtet sich der dichte Nebel der
Vortage ab und zu.
1944 18. Dezember. - Dem deutschen Druck zum Trotz beginnt sich die amerikanische Abwehr langsam
zu organisieren. Die 116. Panzerdivision der fünften deutschen Armee gelingt es, trotz hartnäckigem
Widerstand der Amerikaner, die Brücke bei Ouren einzunehmen. Doch diese ist zu schwach um die
deutschen Panzer zu tragen. Die Deutschen bevorzugen deshalb die Brücke von Dasburg.
1944 18. Dezember. - Am Morgen dieses Tages nimmt ein Panzerpionierbataillon das Clerfer Schloss ein,
wo sich die Amerikaner hartnäckig verteidigen. Bei dem Antoniushof, nahe Clerf und an der
Straßenkreuzung „Féitsch“ werden US-Panzersperren vernichtet. Den Deutschen steht somit der Weg nach
Bastnach offen. Am selben Abend biegt eine deutsche Abteilung vor Longvilly ab, um Bastnach im Norden zu
umgehen und in Richtung Maas vorzurücken. Nachfolgende Volksgrenadiere sollen den Widerstand in
Bastnach beseitigen.
Dienstag, 19.12.1944
1944 19. Dezember. - Um 8 Uhr ruft Patton seinen Stab zu einer Lagebesprechung zusammen. In einer
Krisensitzung in Verdun reagiert Eisenhower auf die drohende Gefahr, und so werden die alliierten Kräfte
nördlich der deutschen Angriffsachse Field Marshall Montgomery und die südlich Lieutenant General Bradley
unterstellt. Patton wird angehalten sich nach Luxemburg zu begeben und dort den Oberbefehl zu
übernehmen. Er sowie seine Dritte Armee, die vor dem Saarland steht, bekommen den Befehl, einen
1926 - 1950
Schwenk nach Norden zu unternehmen und der Wehrmacht in die Flanke zu fallen. Die 101. USLuftlandedivision wird nach Bastnach verlegt, um den wichtigen Verkehrsknotenpunkt in den Ardennen zu
halten.
1944 19. Dezember. - Am frühen Nachmittag erreicht die Kampftruppe Peiper den Raum La GleizeStoumont. Hier jedoch bleibt der Angriff endgültig stecken
1944 19. Dezember. - Die Deutschen rücken in Bastendorf ein. In der Nacht zuvor hatten die Amerikaner
sich aus dem Dorf zurück gezogen. Die Deutschen blieben genau einen Monat in Bastendorf. Nach der
Offensive wurden 409 Kühe, Rinder und Kälber, 45 Pferde, 310 Schweine, 5 Schafe und 1464 Hühner
vermisst. Davon wurden nur etwa 120 Stück Großvieh nach der Offensive begraben. Der Rest wurde von
den Deutschen geschlachtet oder gestohlen.
1944 19. Dezember. - Die Amerikaner verlassen die Gegend um Bauschleiden. Amerikanische Truppen
kommen von Wiltz über Syr und streben der belgischen Grenze zu. Die Deutschen greifen beim „Hareler
Poteau“ an.
Mittwoch, 20.12.1944
1944 20. Dezember. - Die Kollaborateure werden erneut festgenommen oder werden unter Hausarrest
gestellt.
Donnerstag, 21.12.1944
1944 20./21. Dezember. - Es wird wieder kälter. Der Bodenfrost setzt wieder ein.
1944 20./21. Dezember. Unter der Leitung von General George S. Patton holt die US-Army zum
Gegenschlag aus. Die dritte Amerikanische Armee, die bei Metz zur Offensive auf die Saar bereit steht,
wendet um 90 Grad und stößt von Süden aus nach Norden, nach Luxemburg, direkt in die linke Flanke der
Wehrmacht. Tag und Nacht fahren beleuchtete Fahrzeuge nach Norden und bringen 135000 Soldaten und
62 000 Tonnen Nachschub an die Ardennenfront. Patton richtet sein Hauptquartier in Luxemburg ein.
1944 21. Dezember. - Am 13. Dezember 1944 begann die Verlegung der 2. SS-Panzer-Division über den
Raum Köln in den Bereich Euskirchen. Zunächst als Reserve der 5. Panzer-Armee eingeteilt, überschritt die
Division am 21. Dezember bei Dasburg die Luxemburger Grenze. Bei Baraque-de-Fraiture kam es am 23.
Dezember zu den ersten schweren Kämpfen, denen weitere folgten. Nach einer Wetterbesserung führte die
absolute Luftüberlegenheit der Alliierten zum Scheitern der Ardennenoffensive. Nach ihrem Rückzug lag die
Division kurze Zeit östlich von Prüm und wurde im Februar 1945 nach Ungarn verlegt.
Freitag, 22.12.1944
1944 22. Dezember. - Ein Tief, von Russland her kommend, trifft auf das Hoch über dem Atlantik, wodurch
es in Europa zu schneien beginnt. Auch setzt örtlich Regen und Nebel ein. Es schneit an der Front.
Deutsche Fallschirmjäger erreichen Martelingen und schneiden die Straße Arlon-Bastogne ab. Zwischen
Vichten und Michelbuch treffen US-Panzer auf deutsche Soldaten. 30 werden getötet und 25 gefangen
genommen. US-Panzer rücken nach Mertzig und Feulen vor. Auch in Grosbous werden US-Panzer in
Stellung gebracht. Deutsche Truppen dringen bis nach ST Hubert vor. Die Zufahrten nach Bastnach werden
von den dort heranfahrenden deutschen Truppen abgesperrt. Bastnach wird von den Deutschen umstellt.Die
Stadt und ihre Verteidiger sind eingekesselt, doch die 101 Fallschirmjägerdivision hält die Stellung.
Kapitulationsaufforderungen beantwortet US-General Anthonoy Mc Auliffe mit „Nuts“ (= Quatsch).
1944 22. Dezember. - In Asselborn meldet der deutsche Divisionspfarre, dass es zwei Tote gibt, die hier
begraben werden müssten. Zusammen mit dem Dorfschöffen Michel Laplume einigt man sich auf einen
Platz neben dem Friedhof. Zuerst werden Einzelgräber ausgeworfen. Später, als es weitere Tote gab, legte
man sie in Gemeinschaftsgräber. In knapp vier Wochen wurden in Asselborn 140 Leichen begraben,
darunter 2 amerikanische Kriegsgefangene.
1926 - 1950
1944 22. Dezember. - 4 Luxemburger werden in Torgau erschossen. Tags darauf, am 23. Dezember,
werden hier weitere 4 Luxemburger erschossen.
1944 22. Dezember. - Die 5. Panzerarmee der Wehrmacht erreicht Celles, bei Dinant, und steht nur noch
6 Kilometer von des Maas entfernt. Celles bildet die Spitze der Ausbuchtung (battle of the bulge) der
Offensive. Die Flanken der 5. Panzerarmee sind jedoch ungeschützt.
Samstag, 23.12.1944
1944
23. Dezember. Feldmarschall von Rundstedt verlangt weitere Verstärkungen um die
Panzerdivisionen der sechsten Armee zu unterstützen. Die zweite deutsche Panzerdivision stößt über
Rochefort nach Westen vor und erreicht in den Abendstunden Conneux, neun Kilometer vor Dinant und der
Maas.
1944 23. Dezember. - Ab diesem Datum folgt ein Wetterwechsel. Klirrende Kälte und auffrischender
trockener Wind kommen aus dem Osten. Das klare Wetter erlaubt den Einsatz der alliierten Luftstreitkräfte.
Die zahlenmäßig überlegenen Panzerdivisionen der US-Streitkräfte kommen auf dem gefrorenen Boden
schneller voran als bisher, seit dem Beginn der Ardennenoffensive.
1944 23. Dezember. - Die 26. Volksgrenadierdivision wehrt einen Vorstoß der vierten US-Panzerdivision in
Richtung Bastnach ab. St Hubert wird von den Deutschen eingenommen.
1944 23. Dezember. - Die 26. US-Infanteriedivision nimmt Grosbous ein. Das 319. US-Regiment erstürmt
Heiderscheid nach erbittertem Kampf, womit die Straße Ettelbrück-Wiltz, die wichtigste Nachschubstraße
der siebten deutschen Armee, abgeschnitten wird.
1944 23. Dezember. - Ettelbrück und Echternach werden von den Amerikanern zurück erobert.
1944 23. Dezember. - Das Wetter klärt auf und die Alliierten Luftstreitkräfte können eingesetzt werden.
3170 Flugzeuge greifen Brücken, Bahnlinien und Nachschubkolonnen an.
Sonntag, 24.12.1944 Heiligabend
1944 24. Dezember. Pattons 4. US-Panzer-Division nimmt Bigonville und Warnach ein. Auch
Rambrouch wird von der US-Infanterie erobert. US-Soldaten stoßen nach Haller und Waldbillig vor.
1944 24. Dezember. - Arsdorf wird als erstes Oeslinger Dorf von der Amerikanern während der RundstedtOffensive befreit. Bilsdorf folgt tags darauf, am Weihnachtsmorgen.
1944 24. Dezember. - Die deutschen Panzerspitzen werden vor Erreichen der Maas bei Dinant gestoppt.
Die deutsche Offensive kommt nur wenige Kilometer von der Maas, vor allem wegen Treibstoffmangels,
endgültig zum Stillstand.Der Oberbefehlshaber West, Feldmarschall Gerd von Rundstedt, erkennt das
Scheitern der deutschen Ardennenoffensive.
1944 24. Dezember. Der belgische Truppentransporter Léopoldville wird im Ärmelkanal, vor
Cherbourg, von einem deutschen U-Boot versenkt. 736 Menschen kommen um.
1944 24. Dezember. - Die ungarische Hauptstadt Budapest wird, mit 70 000 deutschen und ungarischen
Soldaten, eingeschlossen – erst am 11. Februar 1945 sollte sie aber von der Roten Armee eingenommen
werden.
Montag, 25.12.1944 Weihnachten
1944 25. Dezember. - Die Stadt Ettelbrück wird von der 80. US-Infanteriedivision eingenommen.
1944 25. Dezember. - Gründung der „Oeuvre Nationale de la Grand-Duchesse Charlotte“ durch die
Luxemburger Regierung. Sie kümmerte sich u.a. um die Finanzierung von Kriegsopfern.
1926 - 1950
1944 25. Dezember. - An der Ostfront beginnt die Schlacht um Budapest. Die Stadt wird vollständig von
der Roten Armee eingeschlossen.
Dienstag, 26.12.1944 Stephanstag
1944 26. Dezember. - Der deutsche Belagerungsring um Bastnach wird von Süden her aufgebrochen.
Die 4. US-Panzerdivision Pattons durchstieß die Abwehrflanke bei Assenois, womit ein tiefer Einbruch in
den Angriffskeil erzielt war. Feldmarschall Gerd von Rundstedt, der Oberbefehlshaber West, befahl das
Nachführen sämtlicher Reserven.
1944 26. Dezember. - Houffalize wird schwer bombardiert. Die Verwundeten werden nach Asselborn
gebracht. Houffalize ist vorgeschobener Verbandsplatz derselben Division, die bei Asselborn liegt. Asselborn
ist rückwärtiger Verbandsplatz. Es handelt sich um die 116. Rheinisch-Westfälische Panzerdivision.
1944 26. Dezember. - Befort und Berdorf werden befreit und die US-Amerikaner erreichen die Höhen
südwestlich von Echternach.
1944 26. Dezember. - Sowjetische Truppen kreisen Budapest ein.
Mittwoch, 27.12.1944
1944 27. Dezember. - Die Wehrmacht führt ein neues Panzergeneralkommando heran, um den Befehl
über die Truppen bei Bastnach zu übernehmen.
1944 27. Dezember. - Das Wetter klart auf. Amerikanische Bomber und Jagdbomber zerstören daher die
deutschen Panzer- und Fahrzeugkolonnen. Aus dem geplanten deutschen Stoß auf Antwerpen wird eine
Schlacht um Bastnach.
1944 27. Dezember. - Die 5. Fallschirmjägerdivision der Wehrmacht verteidigt die Linie Assenois –
Lutrebois – Villers-la-Bonne-Eau – Harlingen – Boeven. Ein Vorstoß der 26. US-Infanteriedivision bei
Nothum kann nur durch den Einsatz der letzten Reserven zum Stehen gebracht werden.
1944 27./28. Dezember. - In der Nacht zum 28. Dezember 1944 löst die 1. SS-Panzerdivision sich aus der
Front und sammelt sich östlich von Vielsalm. Sie wird in den Raum Bastnach in Marsch gesetzt, wo sie am
folgenden Tag eintrifft.
1944 27. Dezember. - Bauschleiden ist von den Amerikanern befreit.
1944 27. Dezember. - In Dillingen sprengen die Deutschen in den frühen Morgenstunden des 28.
Dezember die Brücke.
Donnerstag, 28.12.1944
1944 28. Dezember. - Ab diesem Tag ziehen wieder Wolken auf und ab dem 29. Dezember gibt es
arktischen Wind aus Skandinavien und dichten Schneefall. Dieser Kälteeinbruch dauert bis zum 3. Januar
an.
1944 28. Dezember. - Die 1.SS-Panzerdivision wird nach Bastogne verlegt.
Freitag, 29. 12.1944
1944 29. Dezember. - Die 35. US-Infanteriedivision stößt nach den belgischen Ortschaften Lutrebois und
Villers-la-Bonne-Eau vor. Tags darauf, am 30. Dezember wehrt sie einen Gegenangriff des 331. Regimentes
der 167. Volksgrenadierdivision mit Unterstützung des 2. Regimentes der ersten SS-Panzerdivision
„Leibstandarte Adolf Hitler“ ab.
1926 - 1950
1944 29. Dezember. - Die sechste US-Panzerdivision sammelt sich bei Arlon.
1944 29. Dezember. - Die fünfte US-Infanteriedivision patroulliert im Raum Haller und Befort um
Minenfelder zu räumen und Verbindungen mit dem zehnten Regiment auf der linken und den zwölften
Regiment auf der rechten Flanke aufrecht zu halten.
1944 29. Dezember. - Im Raum Machtum schicken die Amerikaner bereits Patrouillen über die Mosel.
Samstag, 30.12.1944
1944 30. Dezember. - Das XXXXVII. Korps, von Lüttwitz, mit der Führer-Begleit-Brigade und Teilen der 3.
und 15. Panzergrenadierdivision griffen von Westen und das XXXIX. Korps (Decker) griffen mit der 167.
Volksgrenadierdivision und der 1. SS-Panzerdivision von Osten an mit dem erfolglosen Versuch, den
amerikanischen Korridor in einer Zangenbewegung zu durchbrechen und sie Einschliessung von Bastogne
wieder herzustellen.
Die 26. US-Infanteriedivision stieß nach Nothum und Café Schumann vor. Der deutsche Feldmarschall
Model musste daraufhin am 2. Januar 1945 zugeben, dass der von von Rundstedt gegebene Befehl, den
amerikanischen Zugang nach Bastnach zu unterbinden, nicht möglich sei, da die deutschen Verbände
riskierten südöstlich von Bastnach eingeschlossen zu werden.
Die 26. US-Infanterie Division erreicht, nach heftigen Kämpfen, die Straßenkreuzung Schumanns Eck
zwischen Wiltz und Bastnach. Hier stößt sie auf den heftigen Widerstand der 9. Volksgrenadier-Division, die
sich in den Wäldern ringsherum verschanzt hat. Das Café Schumann wird eingenommen. Während zwei
Wochen lösen sich amerikanische und deutsche Angriffe ab. Tausende Soldaten beiderseits fallen ihnen
zum Opfer. Es sind die verlustreichsten Kämpfe in Luxemburg.
1944 30. Dezember. - Die 167. Volksgrenadierdivision greift die Straße Martelingen-Bastnach von Osten
an.
1944 30. Dezember. - Die „Führer-Grenadier-Brigade“ wird aus der Front herausgelöst und im Raum Wiltz
als Armeereserve notdürftig aufgefrischt.
1944 30. Dezember. - In Befort überfliegt ein deutsches Flugzeug, nach Einbruch der Dunkelheit, das Dorf
und wirft einige Leuchtsignale ab, jedoch keine Bomben.
1944 30. Dezember. - Luxemburg-Stadt wird bombardiert. Die deutschen Truppen starten eine Offensive
aus der Gegend um Trier. Der Schaden hält sich in Grenzen.
1944 30. Dezember. - Patton greift mit zwei neuen Verbänden bei Bastnach an, fällt jedoch auf einen
deutschen Panzerangriff, der mit aller Wucht versucht, dem amerikanischen Korridor zu zerschlagen.
Sonntag, 31. 12. 1944
1944 31. Dezember. - Die 9. SS-Panzerdivision wird nach Bastogne verlegt.
1945
Januar
Mit Jahresbeginn übernahm Erwin Rommel den Oberbefehl der deutschen Heeresgruppe B an der
Westfront nördlich der Loire.
1945 Januar. - Bei äußerst schlechten Wetterbedingungen gelingt der dritten Armee von Patton die
erneute Befreiung der Luxemburger Dörfer im Ösling. Als letzte Ortschaft wird Vianden befreit.
1926 - 1950
Montag, 1.1.1945
1945 1. Januar. -
Auf die Ortschaft Asselborn fallen die ersten Bomben.
Dienstag, 2. 1. 1945
1945 2. Januar. - Nürnberg wird bei einem Luftangriff durch britische Bomber weitgehend zerstört. Die
historische Altstadt versinkt fast vollständig in Schutt und Asche.
1945 2. Januar. - Luxemburger Wort: Von Rundstedt unternahm am Samstag, zu Beginn der dritten
Woche seiner Offensive, einen entschlossenen Versuch, den amerikanischen Korridor zu durchschneiden,
den die dritte Armee bis Bastogne vorgeschoben hatte. Die Alliierten erwarteten diesen Angriff, da der
nördliche Vorstoß der dritten amerikanischen Armee, von Bastogne bis Houffalize, eine der zwei deutschen
Nachschublinien aufs schwerste bedrohte. General Patton hat die Basis seines in den deutschen
Frontvorsprungs hinein geschobenen Keils um ein Beträchtliches erweitert. Von Freitag auf Samstag hat
sich seine Front von 56 Kilometern auf 72 verbreitert und läuft westlich von Bastogne zu einem Punkt östlich
von Echternach. Dort stehen seine Truppen auf einer Strecke von neun Kilometern an der deutschen
Grenze. Sie haben nun den größten Teil des Ostufers der Sauer zwischen Diekirch und Echternach in der
Hand.
Mittwoch, 3.1.1945
1945 3. Januar. - 2 Luxemburger werden in Torgau erschossen.
1945 3. Januar. - Hitler befiehlt, dass die Situation bei Bastnach unbedingt zu bereinigen sei.
Donnerstag, 4.1.1945
Freitag, 5.1.1945
Samstag, 6.1.1945
1945 6. Januar. - Am Samstag (6.1. Histolux.) unternahmen die Deutschen einen Gegenangriff auf
amerikanische Stellungen um Bastogne. 14 km westlich Bastogne säuberten die Amerikaner die Statdt Tillet.
Ein deutsches Grenadierbattaillon und 20. Panzer gingen nahe Harlange zum Angriff über. Der deutsche
Angriff brach im Feuer der amerikanischen Artillerie zusammen und 6 Panzer wurden zerstört. Rundstedt
setzte den Großteil seiner Panzer im Raum Bastogne ein, um seine Stellungen um Houffalize zu schützen
und um die Amerikaner davon abzuhalten, seine letzten in westlicher Richtung verlaufende
Nachschubstraße zu durchschneiden. Weiter östlich überschritten amerikanische Truppen den Fluss Sauer
südlich Wiltz und eroberten Goesdorf und Dahl. Im ganzen Kampfraum erhühen sich weiterhin die
deutschen Verluste. Inoffiziellen Berechnungen zu Folge verloren die Deutschen seit Beginn der RundstedtGross-Offensive am 16. Dezember 100 000 Mann. (Lux. Wort 8.1.1945)
Sonntag, 7.1.1945
Montag, 8. 1. 1945
1945 8. Januar. - Beginn des deutschen Rückzugs aus der Bulge.
Dienstag, 9.1.1945
1945 9. Januar. - Das 111. Korps der 3. US-Armee Pattons begann seinen Angriff auf den Frontbogen
südöstlich von Bastnach. Die 90. US-Infanteriedivision stieß überraschend durch die Stellungen der 26.
US-Infanteriedivision, die noch immer in die Kämpfe am „Schumannseck“ verwickelt war, in Richtung Berlé
vor. Das am Nachmittag eingenommen wurde.
1926 - 1950
Mittwoch, 10.1.1945
1945 10. Januar. - Große Teile der 5. Deutschen Fallschirmjägerdivision wurden im Frontbogen südöstlich
von Bastnach eingeschlossen und gerieten in Gefangenschaft.
Donnerstag, 11.1.1945
Freitag, 12.1.1945
1945 12. Januar. - Churchill bittet in Moskau um eine sowjetische Entlastungsoffensive. Die rote Armee
startet ihre Januaroffensive an der Ostfront um 11 Tage früher mit 150 Divisionen. Die Russen zwangen
Hitler, seine SS-Panzerdivisionen, die er als Spitze eines Angriffskeil bestimmt hatte an die Ostfront zu
werfen.
Samstag, 13.1.1945
1945 13. Januar. - Flugzeugangriff der Amerikaner auf Saigon, Hanoi und Hong Kong.
Sonntag, 14.1.1945
Montag, 15.1.1945
Dienstag, 16.1.1945
1945 16. Januar. - Einen Monat nach dem deutschen Angriff stellte General Patton die Verbindung mit
der 2. US-Panzerdivision und der 1. US-Armee von Hodges her. Hierzu schickte er 60 Fahrzeuge der 11.
US-Panzerdivision durch den Wald nach Houffalize. Damit war der deutsche Ardennenvorsprung (the bulge
– die Beule) abgeschnitten und die Verbindung der 12. Heeresgruppe Bradleys mit der 1. US-Armee von
Hodges wieder hergestellt.
Mittwoch, 17.1.1945
1945 17. Januar. - Die Sowjetarmee erobert die von deutschen Truppen besetzte polnische Hauptstadt
Warschau.
Donnerstag, 18.1.1945
1945 18. Januar. - General George Patton trat mit der 3. US-Armee an der Sauer von Dahl bis Wallendorff
zum Angriff an um den deutschen Ardennenvorsprung an der Ausgangsposition abzuriegeln.
Freitag, 19.1.1945
1945 19. Januar. - Der Fluchthelfer Aloyse Kremer wird in Torgau erschossen.
1945 19./20. Januar. - Bastendorf wird am 19. Januar teilweise durch die Amerikaner befreit, als
amerikanische Soldaten ins untere Dorf ein rücken. Die Deutschen waren noch im oberen Teil. Erst am 20.
Januar wurde das ganze Dorf von den Amerikanern besetzt.
Samstag, 20.1.1945
1945 20. Januar. - Franklin D. Roosevelt wird zum vierten Mal in Folge als Präsident der Vereinigten
Staaten vereidigt.
1945 20. Januar. - Waffenstillstand zwischen Ungarn und der UdSSR. Die Deutschen scheitern beim
1926 - 1950
Versuch, Budapest einzunehmen.
Sonntag, 21.1.1945
1945 21. Januar. - Niederwiltz wurde von der 26. US-Infanteriedivision und Oberwiltz von der 6. USKavalleriegruppe befreit.
1945 21. Januar. - In Rümlingen wurde abends die Brücke nach Boxhorn gesprengt.
Montag, 22.1.1945
1945 22. Januar. - Morgens um 10 Uhr sind die Amerikaner auf der „Emeschbach“ bei Asselborn. Etwa
eine halbe Stunde später war die Infanterie im Dorf. Asselborn war befreit. Am Tag darauf war auch Sassel
von den Deutschen befreit.
Dienstag, 23.1.1945
1945 23. Januar. - Einheiten der 87. US-Infanteriedivision (346. Regiment) befreiten Wasserbillig.
1945 23. Januar. - Die 6. US-Panzerdivision befreit Ulflingen von der deutschen Besatzung.
Mittwoch, 24.1.1945
Donnerstag, 25.1.1945
Freitag, 26. 1. 1945
1945 26. Januar. Dasselbe 87. US- Infanterieregiment, das am 23. Januar Wasserbillig von den
Deutschen befreite, befreite drei Tage später das Öslinger Dorf, Huldange mit der „Burrigplatz“. Sie hatten
damit, ohne ihr Wissen, den tiefsten und den höchsten Punkt Luxemburgs befreit.
Samstag, 27.1.1945
1945 27. Januar. - Das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz wird durch die Russen (Rote
Armee) befreit. Nach Auschwitz wurden aus Luxemburg 263 Juden deportiert. 237 wurden ermordet. 31
Luxemburger nichtjüdischen Glaubens wurden dorthin verschleppt. Zehn davon kamen ums Leben. Im
November 2005 verabschiedet die Vollversammlung der Vereinten Nationen eine Resolution, die den 27.
Januar zum weltweiten Gedenktag macht.
Im Januar 1945 begann die Evakuierung der Lager durch die SS. Zehntausende Gefangene wurden im
Lager ermordet, wurden auf „Todesmärsche“ in Richtung Westen geschickt, das heißt in andere Lager oder
in den Tod am Wegesrand.
Zum Zeitpunkt der Befreiung waren dort noch etwa 7 000 Häftlinge hinter Stacheldraht eingeschlossen.
Darunter 500 Kinder und Jugendliche.
Sonntag, 28.1.1945
Montag, 29.1.1945
1945 29. Januar. - Sowjetischen Truppen besetzen Pommern und Preußen.
1945 29. Januar. - Belgien ist befreit.
1945 29. Januar. - In der Nähe der „Neimillen“ bei Hoffelt muss der amerikanische Kampfpilot John
Wallace notlanden. Er war als Mitglied des „365th Fighter Group“ an jenem Tage gegen 14.30 Uhr vom
belgischen Chièvres aus mit seiner P-47 zu einem bewaffneten Aufklärungsflug in die Gegend von Trier-
1926 - 1950
Merzig-Saarlautern aufgebrochen. Nach der Bombardierung des Flugfeldes von Heidesheim wurde die neun
Flugzeuge umfassende Staffel in die Gegend von Prüm beordert, um eine motorisierte Fahrzeugkolonne
anzugreifen. Dabei wurde die Maschine von John Wallace so schwer vom Flakfeuer getroffen, dass er kurz
darauf bei Hoffelt notlanden musste. Er überlebte die Landung unverletzt. Doch nur zwei Monate später, am
23. März 1945, wurde er bei einem Tiefflugangriff auf deutsche Panzer bei Bonn von Flak beschossen und
getötet. Er war nur 23 Jahre alt geworden. Sein Grab ist auf dem amerikanischen Militärfriedhof Ardennes
bei Neupré in Belgien.
Dienstag, 30.1.1945
1945 30. Januar. - Die Rote Armee war nur noch etwa 35 Kilometer von Sonnenburg (heute Slonsk)
entfernt, als die Gestapo die Räumung des Lagers befahl. Rund 1000 Widerstandskämpfer und
Wehrmachtsverweigerer wurden dort von den Nazis festgehalten. Unter den den 819 kaltblütig
Hingerichteten befanden sich auch 91 Luxemburger Zwangsrekrutierte.
In Luxemburg bleibt der größte Massenmord an Luxemburgern während des Zweiten Weltkrieges als
„Massaker von Sonnenburg“ in Erinnerung. Jedes Jahr wird seiner durch eine Zeremonie am
Kanounenhiwwel offiziell gedacht. Aus dem Luxemburger Wort vom 28. Januar 2012:
91 Luxemburger kamen Anfang 1945 in Slonsk ums Leben
(das) – Das SS-Sonderkommando erreichte das Zuchthaus Sonnenburg am 30. Januar 1945. Der Auftrag des 20 Mann starken
Mordkommandos – die Liquidierung der knapp 1000 Häftlinge. Unter Ihnen befanden sich auch über 90 luxemburgische
Zwangsrekrutierte, die von deutschen Militärgerichten zu Haftstrafen verurteilt worden waren.
Am Morgen des 31. Januars war der “Job” erledigt, so Steve Kayser vom “Centre de Documentation et de Recherche sur
l'Enrôlement de Force”. Der Historiker mit dem Schwerpunkt Zwangsrekrutierung beschreibt das Massaker von Sonnenburg (Slonsk
im heutigen Polen) als systematischen Massenmord, dem 819 Menschen zum Opfer fielen.
Videoaufnahmen als Beweismaterial
Dokumentiert wurden die schrecklichen Geschehnisse von einem russischen Kameramann, der mit der Roten Armee das Lager zwei
Tage nach dem Massenmord betrat. Seine Aufnahmen wurden unter anderem anlässlich des Nürnberger Prozesses als Beweismaterial
für die Kriegsverbrechen des deutschen Nationalsozialismus gezeigt.
André Hohengarten schreibt in: Zuchthaus Sonnenburg, das blutige Finale:
„Es war das blutige Ende einer Tragödie, die genau 12 Jahre zuvor mit der „Machtübernahme“ Hitlers begonnen hatte: In der
Nacht zum 31. Januar 1945 richtet ein SS-Kommando auf Geheiß der Gestapo im Zuchthaus von Sonnenburg innerhalb weniger
Stunden 819 Insassen hin, darunter auch 819 Luxemburger. Das Massaker von Sonnenburg gilt seither als eines der letzten großen
Nazi-Verbrechen und als größter Massenmord, der je an Luxemburgern begangen wurde...
… Als die Rote Armee Ende Januar näher rückte, wurde am 30. Januar im Zuchthaus Sonnenburg die Evakuierung angeordnet. Um
17. Uhr traf aus Frankfurt/Oder ein SS-Kommando mit dem Befehl zur „Räumung“ ein. Eiligst wurden unter den rund 1000
Insassen mehr als 800 ausgesucht die, als „gefährlich“ eingestuft, hinzurichten waren. - Ab 22 Uhr wurden die Opfer auf den Hof
geführt und in Zehnergruppen, per Genickschuss, ermordet. Bis 2 Uhr morgens dauerte das Massaker. Als die ersten sowjetischen
Soldaten am 2. Februar Sonnenburg erreichten, fanden sie nur 6 Überlebende vor. 819 Menschen, darunter 91 Luxemburger, waren
tot.
Das Massaker von Sonnenburg blieb dennoch ungesühnt: Der Beihilfe an den Morden angeklagt wurden der Leiter des
Exekutionskommandos, Wilhelm Nickel, und der damalige Gestapochef in Frankfurt/Oder, Heinz Richter, am 2. August 1971 von
Landgericht Kiel freigesprochen. Proteste von Widerstandsverbänden aus Belgien, Frankreich, Norwegen und auch seitens der
Luxemburger „Fédération des victimes du nazisme enrôlées de force“ verhallten ungehört ...“
1945 30. Januar. - Ein sowjetisches U-Boot versenkt in der Ostsee die „Wilhelm Gustloff“. Mehr als 5000
Menschen, darunter viele Flüchtlinge, sterben.
Generalfeldmarschall von Rundstett, nachdem die westlichen Alliierten. Ende Januar 1945 die
deutsche Ardennen-Offensive zurückgeschlagen hatte: „Das war unser Stalingrad Nummer Zwei“.
Februar 1945
1926 - 1950
1945 2. Februar. - 19 Luxemburger werden im Konzentrationslager Sachsenhausen erschossen. Am
Morgen wurden 84 Gefangene aus dem Schlaf gerissen, darunter die genannten 19 Luxemburger. Unter
ihnen war auch Emile Reding aus Colmar-Berg. Emile Reding war am 22. November 1918 in Colmar-Berg
geboren worden. Bei der Besetzung Luxemburg im Jahr 1940 durch die Nazis war er Soldat in der
Luxemburger Freiwilligenkompanie. Diese sollten ebenfalls dem deutschen Reich dienen, wofür sie nach
Weimar verlegt wurden. Als sie sich im Januar 1942 weigerten in die SS oder oder die deutsche
Schuzpolizei einzutreten und den Eid auf Hitler abzulegen, wurden sie inhaftiert. Emile Reding kam zuerst in
ein Gefängnis nach Wien, um schließlich, nach weiteren Etappen, im Juni 1942 ins Konzentrationslager
nach Sachsenhausen verlegt zu werden, wo er dann drei Jahre später hingerichtet wurde. In Colmar-Berg
wurde ihm eine Straße gewidmet.
1945 2. Februar – 27. März. - Während dieser Zeitspanne erklären 13 weitere Staaten Deutschland den
Krieg, u.a. Finnland und Italien, die Türkei und Argentinien.
1945 4.-11. Februar. - Die Konferenz von Jalta (auch: Krim-Konferenz) war ein diplomatisches Treffen der
alliierten Staatschefs Franklin D. Roosevelt (USA), Winston Churchill (Vereinigtes Königreich) und Josef
Stalin (UdSSR) im auf der Krimgelegenen Badeort Jalta. Es war das zweite von insgesamt drei alliierten
Gipfeltreffen der „Großen Drei“ während des Zweiten Weltkriegs. Themen der Konferenz waren vor allem die
Aufteilung Deutschlands die Machtverteilung in Europa nach dem Ende des Krieges und der Krieg gegen
das Japanische Kaiserreich. Ort der Konferenz war der Liwadija-Palast.
Nach der Teheran-Konferenz. (28. November bis zum 1. Dezember 1943) hatte sich die militärische und
politische Lage verändert. Während in Europa mit dem Vormarsch der US-amerikanischen, britischen und
französischen Truppen im Westen und der Roten Armee im Osten der Krieg so gut wie gewonnen war,
glaubten die Verantwortlichen, dass die militärischen Auseinandersetzungen mit dem Kaiserreich Japan
noch lange andauern würden. Daher zeigten sich Churchill und Roosevelt gegenüber den Forderungen
Stalins kompromissbereit. In den Beschlüssen fanden u.a. die sowjetischen Interessen in Asien (Mongolei)
und Kurilen mit Sachalin gegenüber Japan und China ihren Niederschlag.
Deutschland wurde zunächst in drei, später dann in vier Besatzungszonen aufgeteilt – die Französische
Besatzungszone wurde aus Teilen der anderen beiden Zonen der Westalliierten gebildet. Ebenso wurden die
Sektorengrenze in der Hauptstadt Berlin ezogen. Stalin forderte für die Sowjetunion zusätzliche
Sicherheiten. Die besetzten Länder von Italien über die Tschechoslowakei bis zum Baltikum und praktisch
der ganze Balkan sollten einen Sicherheitsring von Satellitenstaaten um die Sowjetunion bilden. Darauf
gingen Churchill und Roosevelt nur teilweise ein. Italien wurde der westlichen Einflusssphäre zugeschlagen,
während man die Tschechoslowakei und die baltischen Staaten Stalin überließ. Über die Regierung von
Polen wurde keine Einigung erzielt, und auch der Grenzverlauf blieb unklar. Die Einflusszonen in
Südosteuropa hatten Stalin und Churchill bereits auf ihrer Moskauer Konferenz im Oktober 1944 in
informeller Weise auf einem kleinen Zettel aufgeteilt. Churchill hatte geschrieben:
• Rumänien: Russland 90 % – die anderen 10 %
• Griechenland: Großbritannien 90 % – Russland 10 %
• Jugoslawien: 50 % – 50 %
• Ungarn: 50 % – 50 %
• Bulgarien: Russland 75 % – die anderen 25 %
Stalin bestätigte laut Churchill den Vorschlag, indem er einen Haken auf das Blatt setzte.
In einer Geheimabsprache verpflichtete sich die Sowjetunion, zwei bis drei Monate nach der deutschen
Kapitulation den Krieg gegen Japan zu eröffnen und ein Bündnis mit China einzugehen. Im Gegenzug erhielt
sie territoriale Zugeständnisse in den Kurilen und Südsachalin sowie politische Vorrechte in der Mandschurei
Besatzungsrechte, in Korea und die Autonomie der Äußeren Mongolei.
Wie bereits die frühere Konferenz von Teheran ließ auch die Konferenz von Jalta viel Auslegungsspielraum
offen. Nur über eine bedingungslose Kapitulation und die Entnazifizierung sowie die Entmilitarisierung
Deutschlands war man sich von vornherein einig. Definitive Absprachen, Einzelheiten über die Abtretung der
deutschen Ortsgebiete oder die künftige polnische Westgrenze wurden nicht getroffen. Verabredet war
allenfalls, dass Polen im Norden und Westen deutsche Gebiete erhalten solle, nach den Vorstellungen der
USA und Großbritanniens jedoch keine westlich der Oder. Auch Absprachen über die Vertreibung von
Millionen von Menschen sollten erst später auf der Potsdamer Konferenz folgen. Als Ostgrenze Polens
wurde die Curzon-Linie festgelegt.
Auf der Konferenz von Jalta einigten sich Franklin D. Roosevelt, Winston Churchill und Josef Stalin über die
letzten noch strittigen Punkte des Entwurfs zur Charta der Vereinten Nationen. Es ging insbesondere um
den Abstimmungsmodus im mächtigsten Gremium der künftigen Organisation, dem Sicherheitsrat. Den
ständigen Sicherheitsratsmitgliedern – der UdSSR, den USA, Großbritannien, Frankreich und China – räumte
1926 - 1950
man auf Betreiben der UdSSR ein Vetorecht in allen wichtigen Fragen ein. Ohne dieses Zugeständnis wäre
keine Einigung möglich gewesen.
Außerdem wurde ein Abkommen mit der Sowjetunion unterzeichnet, das eine Repatriierung sowjetischer
Displaced Persons vorsah, die in der Obhut der Westalliierten waren. Dies betraf nicht nur die sowjetischen
Zwangsarbeiter in Deutschland, sondern auch ehemalige Soldaten der Roten Armee die als Angehörige der
Wlassow-Armee in deutschen Uniformen gefangen genommen worden waren. Das Abkommen wurde weder
im Abschlusskommuniqué der Konferenz erläutert noch veröffentlicht.
1945 7. Februar. - Die amerikanischen Truppen überqueren die Sauer und greifen den „Westwall“ an. Es
ist der Beginn der Besetzung Deutschlands und der Kampagne im Rheinland.
1945 8. Februar. - Trotz schlechte Wetterlage, und daher geringer Unterstützung aus der Luft, erfolgt aus
dem Raum Nijmegen in Holland, der erste Hauptangriff der britisch-kanadischen Streitkräfte. Er zielt südlich
in Richtung Kleve und Kalkar in das Gebiet zwischen Maas und Rhein sowie an den Rheinübergang bei
Wesel. Zweck ist auch die Ablenkung und Bindung deutscher Reserveeinheiten hinter dem Westwall. Am
11. Februar erreichen die Kanadier Kleve, am 26. Februar Kalkar und Anfang März bei Wesel. Währenddem
setzten die amerikanischen Truppen über die Grenzflüsse Our und Sauer.
1945 12. Februar. - Die 3. Armee erreicht, nach heftigem Kampf am Westwall, Prüm. Am 26. Februar
erreicht sie Bitburg. Sie besetzt Saarburg und kesselt Trier am 7. März ein.
1945 12. Februar. - Alle Deutschen zwischen 16 und 60 Jahren werden für den Volkssturm eingezogen.
1945 12. Februar. - Das „1254th Engineer Combat Battaillon“ setzt mit zwei Kompanien von der „Fourener
Knupp“ her zum Angriff auf Vianden an. Nach erbittertem Häuserkampf konnte am Nachmittag die Oberstadt
befreit werden. 11 amerikanische GI's mussten ihr Leben lassen. 52 wurden verwundet. Bis zur Befreiung
der Unterstadt sollte es noch weitere zehn Tage andauern. Erst am 22. Februar wurde eine „Bailey-Brücke“
über die Our errichtet um das „28th Cavalry Reconnaissance Squadron“ überzusetzen und die Unterstadt zu
räumen. Vianden wird als letzte Luxemburger Stadt befreit.
1945 12. Februar. - Im Pazifik landen die Amerikaner wieder auf den Philipinnen. B-29-Bomber werfen
Feuerbomben auf Tokio.
1945 13./14. Februar. - In der Nacht zum 14. Februar wird Dresden durch alliierte Bombenangriffe fast
völlig zerstört. Bis zu 25 000 Menschen kommen ums Leben.
1945 16. Februar. Ausschnitt aus dem Luxemburger Wort vom 17. Februar 1945
Angriff nördlich Echternach
Heftige deutsche Entlastungsstöße wurden zerschlagen
Luxemburg, 17. Febr. Vor etlichen Tagen konnten wir melden, das Gebiet des Großherzogtums sei nunmehr
vollständig von deutschen Truppen gesäubert. Wie der Rundfunk gestern abend zu melden wußte, sind die Amerikaner
jedoch erst im Verlauf des gestrigen Tages in Wasserbillig und Born an der Sauer eingedrungen. Diesmal scheint die
Säuberung unseres Territoriums definitiv zu sein. Das Land ist frei von Naziterror jeglicher Art. Wir können befreit
aufatmen und mit gesammelter Kraft an den Wiederaufbau herantreten. …
1945 17. Februar. - Luxemburg ist endgültig von den deutschen Truppen befreit.
(Siehe 22.2.1945)
(www.history.dragoons.org)
1945 19. Februar. - Mit der Landung von US-Truppen auf der Insel Iwo Jima beginnt in Zweiten Weltkrieg
eine der verlustreichsten Landungsoperationen der Schlacht im Pazifik.
1945 22. Februar. - Ein amerikanischer Spähtrupp, der sich nach Wasserbillig wagte, wurde dort in der
Ortschaft beschossen. Ebenfalls beschossen wurde er vom Bocksberg her (Hill 2845).
1926 - 1950
1945 23. Februar. - Im Raum Jülich, an der Roer, greift die 9th US Army (Simpson) an. Ihr gelingt es am
25. Februar durch die deutschen Verteidigungslinien durchzubrechen und 5 Tage später bis nach
Mönchengladbach und 25 km vor Köln vorzudringen. Am 5. März erreichen sie den Rhein bei Neuss
nachdem sie sich mit den Briten vereinigt haben. Leverkusen, Düsseldorf und Duisburg sind bedroht. Köln
wird am 7. März erobert.
1945 23. Februar. - Die britische Luftwaffe bombardiert mit 368 Flugzeugen die Stadt Pforzheim. Von den
79 000 Bewohnern sterben 17 600. Neben Hamburg und Dresden gehört Pforzheim zu den im Luftkrieg am
schwersten zerstörten Städten.
1945 23. Februar. - In Luxemburg wurde ein „Commissariat Général pour la Reconstruction“ gegründet.
Am 4. Oktober wurde das „Office de l'État des Dommages de Guerre“ gegründet. (siehe Art.: Ruinen fordern Taten
– September 1945)
Die Ardennen-Offensive war gescheitert. Doch definitiv geschlagen war Deutschland noch nicht. Die Rote
Armee hatte den Balkan erobert und setzte zu Großangriff auf Ostpreußen, Schlesien und Berlin an. Die
Deutschen waren in Ostpreußen, Danzig-Westpreußen und Pommern in Panik geraten. Flüchtlinge in
Ochsengespannen, Pferdefuhrwerken, Schlitten und Handkarren bildeten Kilometerlange Schlangen auf den
Straßen.
März 1945
1945 2. März. - Die Amerikaner treten in die Stadt Trier ein.
1945 3. März. - Finnland erklärte, als letztes Land, Deutschland den Krieg. Vorher traten Saudi-Arabien
(27. Februar) und der Libanon (26. Februar) auf Seiten der Alliierten in den Zweiten Weltkrieg ein.
1945 7. März. - Eroberung der unzerstörten Rheinbrücke bei Remagen. Von einer eben erreichten Anhöhe
über dem linken Rheinufer beobachten Bridade-General W. Hoge, Kommandeur des „Cobat Command B
der 9. US Armored Division, jener Panzerdivision, die im Dezember 1944 bei uns im Ösling gekämpft hatte,
es war kurz vor 16.00 Uhr, die noch intakte „Ludendorff Eisenbahnbrücke“, die darüber hinaus auch noch
eine schwache Bewachung zu haben schien. Er entscheidet sich für den sofortigen Angriff mit einem
motorisierten Infanterie-Bataillon und einer Pioniereinheit, unterstützt von Panzern. Diese erreichen, wie
später zu erfahren war, kurz vor ihrer geplanten Sprengung, die Brücke und drängen die völlig überraschten
Verteidiger zurück.
Weil eine Sprengung durch die Wehrmacht scheiterte konnten die Amerikaner erstmals den Rhein
überqueren. Die Brücke war im Jahr 1918 eröffnet worden. Die fast 400 Meter lange Brücke hatte eine
Besonderheit und damit eine große militärische Bedeutung: Das Gleisbett auf der Brücke war versenkt.
Deshalb konnte sie von Zügen und sonstigen Fahrzeugen überquert werden.
Hitler, vor Wut schäumend, setzte, nach der Einnahme der Brücke durch die Amerikaner, ein Standgericht
ein und ließ vier, in diesem Bereich Verantwortliche der Wehrmacht, wegen Feigheit erschießen. Er feuerte
den Oberbefehlshaber West, Generalfeldmarschall von Rundstedt: „Der Mann ist erledigt“, schrie Hiteler, „ich
will ihn nicht mehr sehen!“. Generalfeldmarschall Kesselring, der aus Italien zurückbeordert wurde und ein
fanatischer Anhänger Hitlers und ein Vertreter der Durchhaltetheorie ist, erhielt das Oberkommando im
Westen.
1945 8. März. - Bonn und Bad Godesberg sind von den Deutschen eingenommen.
1945 10. März. - Der amerikanische Präsident Roosevelt erhält die Mitteilung, dass der deutsche SSGeneral Karl Wolff sich, mit Genehmigung des neuen OberbefehlshabersWest, Kesselring, in der Schweiz
aufhalte und bereit sei, über die Einzelheiten einer Kapitulation der deutschen Streitkräfte in Italien zu
sprechen. Die Russen wurden informiert. Es kommt zu Differenzen zwischen Briten und Amerikanern über
den Status der Russen. Die Briten warnten davor, die Sowjets in die Beobachterrolle zu drängen. Man
befürchtete an der Ostfront ebenso behandelt zu werden. Die Sowjets protestierten heftig, dass Briten und
Amerikaner hinter dem Rücken der Russen Verhandlungen mit dem Feind führten, obschon die Sowjets „die
Hauplast des Krieges gegen Deutschland hätten“. Stalin verlangte, die Sowjets müssten durch einen Offizier
an den Gesprächen beteiligt werden. Die Gespräche verzögerten sich hierdurch und wurden, Anfang April,
abgebrochen. Weine entsprechende Mitteilung hiervon ging am 12. April 1945 von Roosevelt an Stalin.
1926 - 1950
1945 10. März. - Vietnam ruft seine Unabhängigkeit von Frankreich aus.
1945 11. März. - Kambodscha ruft seine Unabhängigkeit von Frankreich aus.
1945 11. März. - Mehr als 1000 britische Bomber fliegen einen schweren Angriff auf die deutsche Stadt
Essen.
1945 12. März. - Die Truppen von General Patton stehen von Trier bis Koblenz am Nordufer der Mosel.
Die 7. Deutsche Armee im Raum Köln, Koblenz, Trier ist verloren.
1945 12. März. - Anne Frank stirbt im Alter von 15 Jahren im KZ Bergen-Belsen an Typhus.
1945 15. März. - Zwischen Hagenau und Saarbrücken erfolgt der Angriff der inzwischen auf 14 Divisionen
verstärkten 7. US-Armee (Patch). Mit dabei ist auch eine französische Division.
1945 18. März. - Koblenz ist von den Amerikanern eingenommen.
1945 19. März. - Hitlers „Nero-Befehl“ dieses Tages: „Der Kampf um die Existenz unseres Volkes zwingt
auch innerhalb des Reichsgebietes zur Ausnutzung aller Mittel, die die Kampfkraft unseres Feindes
schwächen und sein weiteres Vordringen behindern. Alle Möglichkeiten, der Schlagkraft des Feindes
unmittelbar oder mittelbar den nachhaltigsten Schaden zuzufügen, müssen ausgenutzt werden. Es ist ein
Irrtum zu glauben, nicht zerstörte oder nur kurzfristig gelähmte Verkehrs-, Nachrichten-, Industrie- und
Versorgungsanlagen bei der Rückgewinnung verlorener Gebiete für eigene Zwecke wieder in Betrieb
nehmen zu können. Der Feind wird bei seinem Rückzug uns nur eine verbrannte Erde zurücklassen und
jede Rücksichtnahme auf die Bevölkerung fallen lassen.
Ich befehle daher:
• Alle militärischen, Verkehrs-, Nachrichten-, Industrie- und Versorgungsanlagen sowie Sachwerte
innerhalb des Reichsgebietes, die sich der Feind für die Fortsetzung seines Kampfes irgendwie sofort oder
in absehbarer Zeit nutzbar machen kann, sind zu zerstören.
• Verantwortlich für die Durchführung dieser Zerstörung sind die militärischen Kommandobehörden für alle
militärischen Objekte einschließlich der Verkehrs- und Nachrichtenanlagen, die Gauleiter und
Reichsverteidigungskommissare für alle Industrie- und Versorgungsanlagen sowie sonstige Sachwerte; den
Gauleitern und Reichsverteidigungskommissaren ist bei der Durchführung ihrer Aufgabe durch die Truppe
die notwendige Hilfe zu leisten.
• Dieser Befehl ist schnellstens allen Truppenführern bekanntzugeben, entgegenstehende Weisungen
sind ungültig.“
1945 19. März. - Die 1. Französische Armee marschiert in Deutschland ein.
1945 20. März. - Erste Zusammenkunft der neuen Beratenden Versammlung (Assemblée consultative).
1945 21. März. - Mainz und Ludwigshafen sind in amerikanischer Hand.
1945 22. März. - Eine erste Einheit der 3. US-Armee überquert den Rhein.
1945 23. März. - Start der „Operation Plunder“ . Diese Operation (deutsch: Operation Plünderung) war eine
durch britisch, kanadische und amerikanische Truppen durchgeführte Überquerung des Rheins zwischen
Emmerich und Wesel. Der Hauptangriff erfolgte im britischen Abschnitt zwischen Wesel und Rees. Die
Rheinüberquerung nördlich des Ruhrgebiets bildete zusammen mit dem amerikanischen Überschreiten des
Rheins bei Remagen die Grundlage des Ruhrkessels. An dieser Operation waren 29 Divisionen beteiligt.
Die 51st (Highland) Division eröffnete um 21.00 Uhr des 23. März 1945 die Kampfhandlungen. Unterstützt
durch Schwimmpanzer hatten bis 9.45 Uhr alle drei Brigaden den Rhein bei Rees überquert, doch dauerten
die Kampfhandlungen noch bis zum Nachmittag an. In der Vorbereitung der Operation war die Bevölkerung
der durch alliierte Truppen eingenommenen linksrheinischen Städte bereits nach Bedburg-Hau evakuiert,
das linke Rheinufer vernebelt und mit dem Bau von Behelfsbrücken begonnen worden. Am rechten
Rheinufer stehende Einheiten der Wehrmacht feuerten insbesondere mit Artilleriegeschützen ohne Sicht auf
die gegenüberliegende Seite des Flusses.
Die Rheinüberquerung bei Wesel begann um 22.00 Uhr. Nachdem die Royal Air Force die Stadt bombardiert
hatte (Luftangriffe auf Wesel) überquerte das 46. Royal Marine Commando den Rhein. Verstärkt durch die
1926 - 1950
amerikanische 17. Airborne Division dauerten die Kämpfe bis zum nächsten Abend an. In der Zwischenzeit
hatte die 15. Scottish Division von Xanten aus übergesetzt und sicherte gegen geringen Widerstand das
Rheinufer bei Bislich. Am 24. März landeten im Zuge der Operation Varsity Truppen bei Hamminkeln, um die
deutschen Nachschubrouten zu unterbrechen. Noch am 25. März kamen die Behelfsbrücken zum Einsatz.
Bereits am 27. März galten die Kampfhandlungen der Operation Plunder zum größten Teil als
abgeschlossen.
Am 24. März 1945 begann die Operation Flashpoint. Sie hatte das Ziel, auf der rechten Rheinseite zwischen
Wesel und Walsum einen Brückenkopf zu errichten; geleitet wurde sie von General William H. Simpson
Oberbefehlshaber der 9. US-Armee. Während die 30. US-Infanteriedivision zwischen Wesel und Möllen
angriff, konzentrierte sich die 79. US-Infanteriedivision auf den Abschnitt zwischen Möllen und Walsum. Auf
deutscher Seite stand General Alfred Schlemm mit der 1. Fallschirm-Armee. Durch die erfolgreiche
Überquerung des Rheins durch die Operation konnten die alliierten Streitkräfte im Ruhrkessel einen Großteil
der in Westdeutschland verbliebenen Einheiten der Wehrmacht einschließen.
Die Wehrmachtssoldaten warteten am 23. März darauf, dass sich
die Amerikaner am Westufer des Rheins zeigen um sie „wie
Tontauben“ abzuschießen. Doch kein einziger Alliierter tauchte
auf. Auch die zuvor deutlich hörbaren Geräusche waren plötzlich
weg. Erklärung: bei dem Alliierten handelte es sich im eine Ghost
Army. Offizieller Name: 23rd Headquarters Special Troops. Diese
Geisterarmee zählt 1100 Mann. Die meisten Soldaten sind
Künstler, Toningenieure und Handwerker. Bei Viersen bauten sie
mehr als 600 aufblasbare Panzer- und Geschützattrappen auf,
fahren mit einigen wenigen Truppentransportern, auf deren
Ladeflächen Puppen sitzen, immer wieder durch die Orte und
verbreiten über Lautsprecher Tag und Nacht die Geräusche
fahrender Panzer. Abends ziehen die Soldaten der Geisterarmee
durch die Kneipen der Umgebung, betrinken sich scheinbar und
berichten offenherzig von angeblich geplanten Aktionen. So
werden Kollaborateure und Spione der Nazis auf die falsche Fährte gelockt. Mit Erfolg: Die Deutschen sichern mit einem
großen Aufgebot das rechte Rheinufer bei Düsseldorf. Weiter nördlich, wo die deutschen Truppen ausgedünnt sind,
kann die echte US-Armee ohne nennenswerte Probleme der Fluss überqueren. Ähnliches geschah schon vorher
gelegentlich der Landung in der Normandie, wo der deutschen Seite vorgegaukelt werden sollte, dass inzwischen im
Südosten Englands eine riesige Armee stationiert sei und sich auf die Landung im Pas de Calais, der engsten Stelle des
Ärmelkanals, vorbereiten würde. Als „Operation Fortitude“ geht das Manöver in die Geschichte ein
.
1945 25. März. - General Montgomery verbietet seinen Soldaten, mit den Deutschen zu fraternisieren.
1945 26. März. - Die 3. US-Armee hat Franfurt und Wiesbaden besetzt. Die 7. US-Armee ist in Heidelberg.
1945 28. März. - Sowjetische Truppen stehen an der österreichischen Grenze.
1945 28. März. - Rotarmisten besetzen Danzig.
April 1945
1945 1. April. - Landung der Amerikaner in Okinawa.
1945 4. April. - Das ganze Ruhrgebiet ist von 14. US-Divisionen umzingelt. Mehr als 300 000 deutsche
Soldaten befinden sich in diesem Kessel. Die erste französische Armee hat Karlsruhe erreicht.
1945 6. April. - Titos Freiheitskämpfer besiegen die deutsche Wehrmacht in Jugoslawien.
1945 7. April. - Das bis dahin größte Schlachtschiff der Welt, die japanische „Yamato“ wird auf dem Weg
nach Okinawa von amerikanischen Flugzeugen versenkt.
1945 7. April. - Am 8. März 1945 geht folgendes Rundschreiben bei sämtlichen deutschen Flugschulen
ein, das von Luftwaffenoberbefehlshaber Hermann Göring kommt: „Ich rufe euch auf zu einem Einsatz, bei
dem es nur mit geringer Wahrscheinlichkeit eine Rückkehr gibt.“ Mehr als 2000 junge Piloten meldeten sich.
300 von ihnen werden schließlich für das „Sonderkommando Elbe“ ausgewählt, für Hitlers Kamikaze-Staffel.
Vorbild sind die japanischen Kamikaze-Flieger, die vor allem bei Pearl-Harbor den Amerikanern große
Verluste zufügten. Unterschied zu den Japanern: Die deutschen Piloten sollen ihr Flugzeug kurz vor dem
Aufprall verlassen. Ihre Überlebenschance lag bei etwa 10 Prozent. Am 7. April 1945 kommt es dann zu
1926 - 1950
ihrem ersten, und einzigen, Einsatz. 183 Selbstmörderflugzeuge der Typen Messerschmitt Bf 109 und
Focke-Wulf 190 sollen ein Bomber-Kommando der 8. United States Aire Force stoppen: 1304 Bomber und
792 Begleitjäger. Dazu steigen die Kamikaze-Flieger auf 11000 Meter und stürzen mit 800 km/h auf ihre
Feinde herab. Mit nur mäßigem Erfolg: 133deutsche Rammjäger werden vernichtet, 77 deutsche Piloten
sterben, nur 23 US-Bomber können zum Absturz gebracht werden. Zwischen dem 16. und 19. April
zerstören an der Oder 36 Todespiloten der Leonidas Staffel, einer Auswahl SS-Männer die bereitwillig in den
Tod gehen, mit den noch verbliebenen Flugzeugen der Luftwaffe, 17 Brücken, um so den Vormarsch der
Roten Armee zu behindern, indem sie sich mit den Flugzeugen auf die Brücken stürzten. Den Vormarsch der
Russen können sie aber nicht stoppen. Der Erfinder der Todespiloten, Hajo Herrmann, überlebt den Krieg
und wird Rechtsanwalt. Bis zu seinem Tode im Jahr 2010 vertritt er weiterhin Hass-Thesen und engagiert
sich für die rechtsextreme NPD.
Im Mai 1945 kam Herrmann in Kriegsgefangenschaft in die Sowjetunion, aus der er am 12. Oktober 1955 in die
Bundesrepublik Deutschland zurückkehrte. Anschließend nahm er ein Studium der Rechtswissenschaften auf und ließ
sich 1965 als Rechtsanwalt in Düsseldorf nieder. Herrmann, der selbst bis zu seinem Lebensende nationalkonservative
Thesen vertrat, wurde bald zu einem bekannten Verteidiger von sogenannten Alt- und Neonazis, Holocaustleugnern und
Rechtsextremisten. Unter seinen Mandanten waren u. a. General a.D. Otto Ernst Remer, der britische Historiker Davic
Irving sowie der selbsternannte „Gaskammerexperte“ und wegen seiner Ergebnisse deshalb als Holocaustleugner
verurteilte Fred A. Leuchter. Herrmann veröffentlichte auch Bücher zum Zweiten Weltkrieg und engagierte sich als
Redner für DVU und NPD. Als Träger des Ritterkreuzes gehörte er der Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger an.
(wikipedia)
1945 9. April. - Im deutschen Konzentrationslager Flossenburg werden der katholische Theologe Dietrich
Bonhoeffer und der ehemalige Chef der deutschen Abwehr, Admiral Wilhelm Canaris, hingerichtet.
1945 9. April. - Die Alliierten greifen Norditalien an.
1945 11. April. - Das Konzentrationslage Buchenwald bei Weimar wird von US-Truppen befreit. Hier gab
es insgesamt 230 000 Gefangene und 56 000 Tote. Von 253 Luxemburgern starben hier 45.
1945 12. April. - Die ersten amerikanischen Truppen erreichen die Elbe bei Magdeburg. Es sind Einheiten
der US 5th Armored Division, die am 10. - 11. September 1944 unsere Befreier in Luxemburg waren.
1945 12. April. - Der amerikanische Präsident F.D. Roosevelt stirbt unerwartet. Nachdem Roosevelt einen
Brief an Stalin, wo er diesen über den Abbruch der Verhandlungen (Kapitulation der deutschen Streitkräfte in Italien –
siehe 10. März 1945) informierte uns sein Sekretär Bill Helsey sein Arbeitszimmer in seinem Haus in Warm
Springs (Georgia) mit den unterzeichneten Dokumenten verlassen hatte, sank der Präsident in seinem
Sessel zusammen und sprach mit schwacher Stimme: „Ich habe entsetzliche Kopfschmerzen.“ - Zwei
Stunden später starb er an einer Gehirnblutung.
Im deutschen Führerbunker herrschte, nach Erhalt dieser Nachricht, Hochstimmung. Es herrschte
Erleichterung, Zuversicht und schon wieder Siegesgewissheit.
Zwei Stunden nach Roosevelts Tod legte Vizepräsident Truman den Amsteid ab. Er informierte sich über den
Stand der Atombombe. Wieder drei Tage später, am 15. April, trat die Rote Armee zum Sturm auf Berlin an.
Die Siegesgewissheit im Führerbunker war wieder in weite Ferne gerückt.
1945 13. April. - Die Russen erobern die Stadt Wien.
1945 13. April. - Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald durch die Amerikaner. Es gab in dem
Lager 212 Luxemburger Internierte. Davon kamen 22 um.
1945 14. April. - Großherzogin Charlotte kehrt, nach fast 5 Jahren Exil, in ihre Heimat zurück.
Der zweite Weltkrieg forderte von der Luxemburger Bevölkerung viele Opfer. Insgesamt gab es 3 208
Zwangsrekrutierte, davon waren 3 150 männlich und 58 weiblich. Zivilopfer gab es 2 495. Darunter 1796
männlich und 699 weiblich.
3963 Luxemburger kamen in die Konzentrationslager, wovon 505 Frauen. Davon wurden 712 Männer und
79 Frauen getötet.
1945 14. April. - Eine provisorische Regierung ruft die Unabhängigkeit Österreichs aus.
1926 - 1950
1945 15. April. - Das KZ Bergen-Belsen wird von der britischen Armee befreit. Sie findet 40 000 halb
verhungerte Menschen vor. Des Weiteren findet sie 10 000 unbeerdigte Tote. Es hat in Bergen-Belsen
insgesamt 120 000 Gefangene und 51 000 Opfer gegeben. Es waren ebenfalls 103 Luxemburger hier. Von
ihnen kamen deren 7 um. Andere Quellen berichten von 29 Luxemburger wovon 6 umkamen.
Laut Befehl General Eisenhowers dürfen die Alliierten nicht über die Elbe und die Mulde hinaus vorstoßen,
also auch nicht nach Berlin, das knapp 130 km entfernt ist. Er handelte damit laut einem Entschluss der
früher in Jalta getroffen wurde. Churchill war sehr besorgt darüber, dass Eisenhower den Russen Berlin
überlassen wollte. Er wollte sich mit den Russen so weit östlich wie nur möglich treffen. Montgomery war
ebenfalls dieser Meinung.
1945 16. April. - Sowjetischen Einheiten gelingt der Durchbruch durch die deutschen Verteidigungslinie
an der Oder. Mit dem Angriff auf die Seelower Höhen durch die durch polnische Truppen verstärkte Rote
Armee gegen die gerade aus dem Boden gestampfte Heeresgruppe Weichsel beginnt die Schlacht um
Berlin.
1945 18. April. - Die Stadt Leipzig wird im Zweiten Weltkrieg von Einheiten der US-Armee ohne großen
Widerstand besetzt. Sie schlagen ihr Hauptquartier im Hotel Fürstenhof auf.
1945 18. April. - Britische Panzereinheiten erreichen die Elbe bei Lauenburg und bilden einen
Brückenkopf. Die 7. US-Armee ist in Nürnberg und die Franzosen haben Stuttgart und Freiburg erobert. In
Holland werfen Bomber der R.A.F. Nahrungsmittel für die hungernde Bevölkerung ab.
1945 20. April. - Befreiung des Konzentrationslagers Hinzert durch die Amerikaner. In Hinzert waren 1599
Luxemburger Internierte, davon starben deren 82.
1945 22. April. - Befreiung des Konzentrationslagers Sachsenhausen durch die Russen. Es gab hier 120
internierte Luxemburger, davon 36 Tote.
1945 22. April. - Die Rote Armee beginnt ihren Kampf um Berlin.
1945 23. April. - Befreiung des Konzentrationslagers Flossenburg durch die Amerikaner. Hier gab es 41
Luxemburger Internierte wovon deren 6 starben.
1945 24. April. - An der Oder hat die russische Offensive in Richtung Elbe und Berlin begonnen, das am
24. April ganz umstellt ist.
1945 24. April. - General Pétain, der sich seit August 1944 mit seiner Vichy-Regierung in Sigmaringen
befindet, kehrt nach Paris zurück.
1945 25. April. - Die erste Begegnung alliierter und russischer Soldaten erfolgt bei Torgau an der Elbe, wo
die Spitzen beider Verbände sich die Hände reichten. Am 2. Mai war russischerseits die erste Begegnung
mit britischen Soldaten.
1945 25. April. - Die Deutschen kapitulieren in Italien.
1945 28. April. - In einem improvisierten Prozess werden Benito Mussolini und seine Geliebte Clara
Petacci, tags zuvor beim Fluchtversuch von Partisanen der italienischen Resistenza aufgegriffen, in
Mezzegra am Comer See erschossen. Am folgenden Tag werden sie, sowie ebenfalls zwei Getreue, gehängt
und auf dem Loreto-Platz in Mailand zur Schau gestellt.
1945 28. April. - Augsburg wird den US-amerikanischen Truppen im Zweiten Weltkrieg kampflos
übergeben.
1945 28. April. - Widerstandskämpfer der Freiheitsaktion Bayern um Rupprecht Gerngross geben über
Rundfunk die Nachricht aus, dass der Krieg für Bayern beendet sei. Da der Reichsstatthalter Franz von Epp
seine Unterstützung verweigert, bricht der Aufstand zusammen. Die SS-Einheit "Werwolf Oberbayern" unter
Paul Giesler begeht daraufhin in Penzberg ein weiteres Kriegsendphasenverbrechen: In der Penzberger
Mordnacht ermorden die NS-Schergen 16 Zivillisten. - Die sogenannte Penzberger Mordnacht war ein
1926 - 1950
Endphaseverbrechen des Zweiten Weltkriegs, das am 28. April 1945 in Penzberg (ca. 50 km südlich von
München gelegen) durch Mitglieder einer Einheit des so genannten „Werwolf Oberbayern“ begangen
wurde. Beteiligt an diesem Verbrechen waren Oberstleutnant Berthold Ohm, Hans Bauernfeind, Hans
Zöberlein, Martin Rebhahn, Ferdinand Zila und Felix Achtelik. - Am Morgen dieses Tages strahlte die
Freiheitsaktion Bayern über Rundfunk eine Meldung aus. Der Krieg wurde für Bayern als beendet erklärt.
Die 1933 von den Nationalsozialisten abgesetzten ehemaligen Bürgermeister wurden aufgefordert, ihre
Positionen wieder einzunehmen. In Penzberg verhinderte der ehemalige SPD-Bürgermeister Hans Rummer
(1880–1945) daraufhin die Sprengung des Bergwerkes, sorgte für die Befreiung von Zwangsarbeitern und
Gefangenen aus benachbarten Lagern und setzte den nationalsozialistischen Bürgermeister ab. Während
man versuchte, die im Verlauf der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ beseitigte demokratische
Stadtverwaltung neu zu konstituieren, umstellte das Werferregiment 22 das Rathaus. Nach der
Genehmigung durch den Münchener Gauleiter Paul Giesler ließ der Befehlshaber des Regiments Rummer
und sieben seiner Mitstreiter gegen 18 Uhr erschießen. - Eine Einheit des so genannten „Werwolf
Oberbayern“, angeführt durch den bekannten Kriegsschriftsteller und SA-Brigadeführer Hans Zöberlein,
stieß nach dieser Erschießungsaktion zu dem Werferregiment. Bei der nachfolgenden „Strafaktion“
ermordete diese Einheit als „Fliegendes Standgericht“ weitere acht Menschen, die als Widerständler galten,
darunter eine schwangere Frau. (Wikipedia)
1945 29. April. - Die Amerikaner befreien das KZ Dachau. Hier gab es insgesamt 206 000 Gefangene,
davon 4600 Frauen. 31591 kamen hier um. Von 430 Luxemburgern, die hier inhaftiert waren kamen 62 um.
Eine andere Quelle zählt 407 Luxemburger und 60 Tote.
1945 29. April. - Amerikanische Truppen rücken in München ein.
1945 30. April. - Befreiung des
Konzentrationslagers Ravensbrück durch die
Russen. 140 Luxemburger waren hier interniert
wovon 39 starben.
1945 30. April. - Noch kämpfte die
Reichshauptstadt. Bis zuletzt hoffte Hitler auf den
Ausbrch von Zwistigkeiten unter den Alliierten. Auf
die unsäglichen Leiden des deutschen Volkes nahm
er keine Rücksicht. In blinder Wut beschuldigte er
sein eigenes Volk, dass es versagt und deshalb
seinen Untergang verdient habe. - „Wir verharrten
einige Minuten, um einen Granatüberfall über uns
ergehen zu lassen. Von irgendwo her pfiff eine
Maschinengewehrgarbe über uns hinweg. Vom
Potsdamer Platz her zogen dicke Rauchschwaden,
mit Pulverdampf gemischt. Wir hasteten weiter an
Granattrichtern, zerschossenen Wagen und Toten
vorbei in den Tiergarten hinein. Plötzlich acht, zehn
russische Tiefflieger direkt im Anflug auf uns. Mit
einem raschen Sprung waren wir in einem
Häusereingang verschwunden. Draußen fielen
Bomben und knatterten Bordkanonen. Hier im
Hausflur saßen und lagen Menschen, verzweifelte
Frauen, unwissende Kinder, mutlose Soldaten. Aus
einer Ecke drang das Stöhnen Verwundeter. Wir
rannten weiter. Neben einem Granattrichter lagen
acht tote Zivilisten. In den flachen Gräben lagen in
kleineren oder größeren Abständen Hitlerjungen mit
Panzerfäusten, allein oder zu zweien. Die
Morgendämmerung war bereits so weit
fortgeschritten, dass sich die dunklen Umrisse
schwerer russischer Panzer deutlich abhoben. Von
den fünftausend Jungen waren nur noch etwa
fünfhundert kampffähig.“
Kurz vor dem Ansturm russischer Truppen im
Zentrum Berlins begehen der Führer Adolf Hitler und
seine Ehefrau Eva Braun im Bunker der
Reichskanzlei Selbstmord. Joseph Goebbels lässt
sich tags darauf, am 1. Mai 1945, von SS-Soldaten
erschießen. (siehe auch 1. Mai 1945)
Zuvor, um Mitternacht vom 28.-29. April, hatten er
und Eva Braun geheiratet. Goebbels und Bormann
waren Trauzeugen. In seinem politischen Testament
stieß Hitler Göring und Himmler aus der NSDAP aus
und ernannte Großadmiral Dönitz zum
Reichspräsidenten und Obersten Befehlshaber der
Wehrmacht. Goebbels wurde zum Reichskanzler
ernannt.
Etwas später traf die Nachricht vom Ende Mussolinis
ein, der zusammen mit seiner Geliebten bekannt,
eine Tatsache die Hitlers Selbstmordentschluss
erheblich bestärkte.
Die Rote Armee hatte inzwischen den Tiergarten und
den Potsdamer Platz besetzt und näherte sich der
Reichskanzlei. Nach dem Mittagessen
verabschiedete er sich von allen Anwesenden. Er
und Eva Braun zogen sich in ihre Räume zurück, wo
sie sich das Leben nahmen. Hitler durch einen
Schuss in die Schläfe und Eva Braun durch Gift.
1945 Ende April. - Der Widerstand der deutschen Armeen in Norddeutschland und Norditalien sind
zusammengebrochen. Wenige Tage später kapitulieren sie. In Italien kapitulieren sie am 29. April. In den
Niederlanden, in Nordwestdeutschland und Dänemark am 4. Mai.
1926 - 1950
Mai 1945
1945 1. Mai. - Am 1. Mai ersuchte Goebbels die Sowjetunion um einen Waffenstillstand. Stalin beharrte
jedoch auf einer bedingungslosen Kapitulation. Goebbels gab auf. Seine Ehefrau Magda ließ die sechs
Kinder mit Zyankali ermorden, vielleicht gab auch sie selbst ihnen das Gift. Dann nahmen die beiden selbst
Zyankali. Unklar ist, ob Goebbels sich außerdem erschoss. Ihre Leichen, halb verkohlt, wurden von den
Sowjets vor dem Bunkerausgang gefunden und später im Jahre 1970 verbrannt und in der Elbe zerstreut.
1945 2. Mai. - Karl Dönitz fungiert nach dem Tod Adolf Hitlers als deutscher Reichspräsident und
übernimmt als Regierung Dönitz Machtbefugnisse. Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk beauftragt er
eine geschäftsführende Reichsregierung zu bilden, das Kabinett Schwerin von Krosigk. General Helmuth
Weidling unterzeichnet im Zweiten Weltkrieg die Kapitulation Berlins gegenüber der Roten Armee und
beendet damit die Schlacht um Berlin. Schätzungen zufolge fallen in Berlin zwischen dem 16. April und dem
2. Mai 1945 mehr als 170.000 Soldaten. Rund 500.000 werden verwundet. Dazu kommen zehntausende
Zivilopfer.
1945 2. Mai. - Britische Truppen finden auf ihrem Vormarsch im Zweiten Weltkrieg das in den Vorwochen
von der SS evakuierte Konzentrationslager Neuengamme in Hamburg leer vor.
1945 2. Mai. - Berlin kapituliert, nach heftigen Kämpfen, vor der Roten Armee, die Sowjetarmee hisst die
rote Fahne auf dem Reichstag.
1945 4. Mai. - Befreiung des Konzentrationslagers Neuengamme durch die Engländer. Es gab hier 37
Luxemburger Internierte wovon deren 13 starben.
1945 4. Mai. - Einheiten der 3. US-Army erreichen Pilsen. Ein weiterer Vormarsch bis Prag, wie ihn
Churchill gefordert hatte, wird ihnen, wegen Einspruchs der Russen, untersagt.
1945 4. Mai. - In Lüneburg nimmt Montgomery die Kapitulation der deutschen Streitkräfte in Holland,
Nordwestdeutschland und Dänemark entgegen.
1945 5. Mai. - Befreiung des Konzentrationslagers Groß-Rosen. Es gab hier 15 internierte Luxemburger
wovon 4 sterben.
1945 5. Mai. - Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen durch die Amerikaner. Hier gab es 166
Luxemburger Insassen wovon 53 sterben.
1945 5. Mai. - Befreiung des Umsiedlungslagers Asten, bei Linz, durch die Amerikaner. Mit Hilfe der
Franzosen werden neun Umsiedlerfamilien repatriiert.
1945 5. Mai. - Die Truppen von General Leclerc marschieren in Berchtesgaden ein und besetzen Hitlers
„Adlerhorst“.
1945 7. Mai. - Im französischen Reims, in einer Schule in der Nähe des Hauptquartiers von General
Eisenhower, unterzeichnet Generaloberst Alfred Jodl, Vertreter des Heeres (begl. von Admiral Hans-Georg
von Friedeburg, Marine und General Wilhelm Oxenius, Luftwaffe) um 2.41 Uhr die bedingungslose
Kapitulation der Wehrmacht, die am Folgetag in Kraft trat. Zwei Tage später, an den 8. und 9. Mai, wird der
Akt im sowjetischen Hauptquartier in Berlin-Karlshorst durch Generaloberst Stumpf, Generalfeldmarschall
Keitel und dem letzten Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Generaladmiral von Friedeburg im Beisein von
Marschall Schukow, wiederholt. Endgültig endet der zweite Weltkrieg mit der Kapitulation Japans am 2.
September.
1945 7. Mai. - Die Alliierten lösen die Dönitz-Regierung auf.
1945 8. Mai. - Die Umsiedlungslager Hirschberg und Wartha werden von den Russen befreit.
1945 8. Mai. - In Algerien, In Syrien und im Libanon beginnen antifranzösische Kundgebungen.
1926 - 1950
1945 15. Mai. - Tokio wird fast ganz durch massive alliierte Bombardierungen zerstört.
1945 23. Mai. - Selbstmord des Nazi-Bosses Heinrich Himmler.
1945 1. Juni. - Britische Truppen besetzen Syrien und den Libanon.
1945 5. Juni. - In Berlin übernehmen die alliierten Oberbefehlshaber der USA, Großbritanniens,
Frankreichs und der Sowjetunion die Regierungsgewalt im besetzten Deutschland und teilen das Land in
vier Besatzungszonen.
1945 20. Juni. - Konferenz des Obersten Kriegsrates, einberufen durch Kaiser Hirohito. Er wollte die
Frage der Beendigung des Krieges so bald wie möglich in Angriff nehmen. Doch nur drei der sechs
Mitglieder waren zur bedingungslosen Kapitulation bereit. Die drei anderen verlangten eine Fortsetzung des
Krieges bis zur Milderung der Bedingungen.
1945 24. Juni. - Die sowjetische Armee hält auf dem Roten Platz, in der Hauptstadt Moskau, eine Parade
ab, um den sowjetischen Sieg über Deutschland kund zu tun.
1945 26. Juni. - Die Charta der Vereinten Nationen wird offiziell von 50 Ländern in San Francisco
gegründet. Sie tritt im Oktober 1945 in Kraft.
1945 28. Juni. - Die japanische Regierung sucht eine Antwort auf das Ultimatum der Alliierten zu finden.
Während AussenminsterTogo die Kapitulation befürwortet, blieb Kriegsminister Anami unbeugsam: Eine
bedingungslose Kapitulation sei für Japan unvorstellbar. Er glaubt nicht, dass die Amerikaner soviel Blut
vergießen wollten, wie es eine Invasion erfordern würde. Er ist also entschlossen, weiterhin Widerstand zu
leisten. Am 29. Juni veröffentlichen die Japaner ein Kommuniqué, in dem das Ultimatum mit Verachtung
gestraft wird. Für die Amerikaner ist dies ein Zeichen der Hartnäckigkeit und Unbeugsamkeit, obschon die
fünf großen japanischen Städte Tokio, Osaka, Nagoya, Kobe und Yokohama in Trümmern liegen. Die
Mehrheit der japanischen Bevölkerung hat eingesehen, entgegen einiger fanatischer Militaristen, dass die
Kapitulation unvermeidlich war. - Am 6. August 1945 rollte, um 2.45 Uhr, die B-29 „Enola Gray“ des 509 th
Composite Group der US Air Force, über die Startbahn des Flugplatzes von Tinian. An Bord waren 12 Mann
Besatzung und „Little Boy“, die erste Atombombe. Um 8.11 Uhr wurde Hiroshima sichtbar. Zwei Minuten
später gab Colonel Tibbets seinem Bombenschützen Tom Ferebee den Befehl zu Abwurf.
1945 5. Juli. - Die sowjetischen Truppen verlassen Polen und die Tchechoslowakei.
1945 11. Juli. - Die Viermächte-Verwaltung Berlins beginnt.
1945 16. Juli. - Auf dem Atomtestgelände White Sands im US-Bundesstaat New Mexico wird, im Rahmen
des amerikanischen Manhattan-Projekts, im Morgengrauen die erste Atombombe gezündet.
1945 17. Juli – 2. August. - Die Potsdamer Konferenz im Potsdamer Schloss Cecilienhof offiziell als
Dreimächtekonferenz von Berlin bezeichnet, war ein Treffen der drei Hauptalliierten des Zweiten Weltkriegs
nach dem Ende der Kampfhandlungen in Europa zur Beratung auf höchster Ebene über das weitere
Vorgehen. Die Ergebnisse wurden in Bezug auf Deutschland im Potsdamer Abkommen, in Bezug auf Japan
in der Potsdamer Erklärung festgehalten.
Das „Potsdamer Abkommen“ über Deutschlands Stellung im Nachkriegseuropa wird von Harry S. Truman
(USA), Josef Stalin (UdSSR) und Clement Attlee (Großbritannien) unterzeichnet.
Auf dieser Konferenz bekam Churchill die Nachricht, dass am vorherigen Tag auf dem Versuchsgelände von
Alamogordo in New Mexico (ZSA) die erste Atombombe erfolgreich gezündet worden war. Auf dem ihm
überreichten Zettel war zu lesen:“ Babies satisfactorily born“.
1945 21. Juli. - Der japanische Botschafter wendet sich in Moskau an die sowjetische Regierung und
bittet um ihre Vermittlung zur Beendigung des Krieges mit den Westmächten. Stalin unterrichtet Truman und
Churchill auf der Potsdamer Konferenz. Nach endlosen Diskussionen einigt man sich in Potsdam auf einen
Text, der Japan, unter Forderung der sofortigen bedingungslosen Kapitulation, die Heimkehr und Freilassung
der japanischen Truppen, die freie Wahl der Regierungsform und die Aufrechterhaltung der für das Volk
nötigen Industrien verspricht. Sonst bliebe Japan nur die sofortige völlige Vernichtung.
1926 - 1950
1945 23. Juli. - Der 89jährige Maréchal Pétain steht vor Gericht. Er bestätigt noch einmal, dass er mit
seiner Vichy-Regierung die Ehre Frankreichs retten und die Schäden begrenzen wollte. Schliesslich hatte
eine große Mehrheit der Franzosen ihm dies 1940 aufgetragen. - Am 14. August 1945 wird Maréchal Pétain
zum Tode verurteilt, doch wegen seines hohen Alters wird das Urteil nicht vollstreckt. Doch bleibt er in Haft.
1945 25. Juli. - Der amerikanische Präsident Truman unterzeichnet den Befehl, die Atombombe gegen
Japan einzusetzen, falls die japanische Regierung das Potsdamer Ultimatum, das am folgenden Tag
veröffentlicht werden soll, ablehne.
1945 26. Juli. - Der US-Kreuzer „Indianapolis“ trifft mit Teilen der Atombomben von San Francisco auf der
Insel Tinian ein.
1945 26. Juli. - Churchill und seine konservative Partei verlieren die Wahlen in Großbritannien. In
Potsdam wird Churchill durch den Labourpolitiker Clement Attlee abgelöst, der am 27. Juli eine neue
Regierung bildet.
1945 28. Juli. - Ein zweimotoriger B-25-Bomber der US-Luftwaffe rast in das 79. Stockwerk des Empire
State Buildings in New York. 14 Menschen sterben.
1945 6. August. - Die amerikanische Luftwaffe wirft über der japanischen Stadt Hiroshima die erste
Atombombe ab. 70 000 Menschen sterben sofort. Bis Ende 1945 sterben weitere 70 000 Menschen an den
Folgen. Im Epizentrum der Bombe verglühen die Menschen in einem kurzen Augenblick.
Doch die Wirkung des Abwurfs war auf die japanische Regierung weitaus geringer als man erwartet hätte.
Drei Mitglieder bestanden weiterhin darauf, vor jeder Kapitulation müsse zuerst eine Zusicherung über die
Aufrechterhaltung der Souveränität des Kaisers erfolgen.
Als 'Vater der Atombombe' gilt J. Robert Oppenheimer, Physiker und Forschungsdirektor von Los Alamos. Am 16. Juli
1945 detonierte die erste Testbombe auf einem stählernen Turm in der Wüste. Drei Wochen danach warfen die USFlugzeuge Bomben auf japanische Städte => ,Little Boy' auf Hiroshima und => ,Fat Man' auf Nagasaki. Unter dem
Eindruck der Zerstörungen distanzierte sich Oppenheimer von den Atomwaffen.
Der zweite Weltkrieg in Europa ist beendet. Doch in Pazifik liefern sich Japaner und Amerikaner weiter blutige
Schlachten. US-Präsident Truman will den für die Vereinigten Staaten verlustreichen Widerstand der Japaner mit
Atomschlägen brechen. Zunächst sind 5 Ziele vorgesehen:Niigata, Kokura, Hiroshima, Yokohama und Kyoto. Die alte
Kaiserstadt Kyoto hat große Bedeutung als kulturelles Zentrum Japans. Deshalb verspricht man sich von deren
Zerstörung eine besonders demoralisierende Wirkung. Doch US-Kriegsminister Henry Lewis Stimson lässt Kyoto
persönlich von der Liste streichen weil seine Gattin seit ihrer Hochzeitsreise, die nach Japan führte, voller
Begeisterung für die Stadt ist. Neues Ziel wid deshalb Hiroshima. Doch da Japan immer noch zögert, den Krieg zu
beenden, fliegen die Atombomber Kokura an um eine weitere Atombombe zu werfen. Doch über der Stadt hängen
tiefe Wolken und mehrere Anflugversuche scheitern. Aus diesem Grunde wird Nagasaki angeflogen.
Ein japanischer Bericht: Es ist am Morgen des 6. August 1945. Über der japanischen Industriestadt Hiroshima steht ein
strahlend blauer Sommerhimmel. In den Hauptgeschäftsstraßen wogt schon ein starker Verkehr. Von den Schulhöfen
hört man den Lärm der Kinder, die zur Morgenfeier und Kaiserehrung antreten. Da nähern sich in großer Höhe drei
amerikanische Flugzeuge, „Fliegende Festungen“. Es erfolgt aber kein Fliegeralarm, also handelt es sich wohl um
Aufklärungsmaschinen. Der in der Mitte fliegende Bomber stellt plötzlich den Motor ab; ein längliches Paket wird hinaus
geworfen. Nun schwebt es an einem Fallschirm langsam herab. Die Motoren heulen wieder auf und das Flugzeug
verschwindet in höchster Fahrt. Plötzlich erscheint am Himmel eine ungeheure Helle, die minutenlang die Augen
blendet. Eine gewaltige Luftwelle treibt die leichten Holzhäuser vor sich her, wie ein gefährlicher Taifun. Die glühende
Hitze von 2000 Grad entzündet im Nu das Holz; die ganze Stadt steht in Flammen. Sogar die grünen Parkanlagen und
Wälder brennen lichterloh. Die Stahlgerüste der großen Fabrikgebäude biegen sich in Bruchteilen von Sekunden zu
Knäueln. Die eisernen Brücken über den Fluss glühen und sinken ins Flussbett, dessen Wasser schon verdampft ist. Die
Menschen im Explosionszentrum werden sofort zu Asche oder verkohlen zu unförmigen Massen. Wer etwas weiter weg
ist, erleidet schwere Blitzverbrennungen und innere Schäden. In wenigen Minuten sterben in Hiroshima 80 000
Menschen. Ebenso viel sind einem lebenslänglichen Siechtum verfallen.
1945 8. August. - Die vier Sieger-Mächte des Zweiten Weltkriegs schließen in London ein Abkommen über
die Strafverfolgung der Hauptkriegsverbrecher und Einsetzung eines Internationalen Militärgerichtshofs in
Nürnberg.
1945 8. August. - Der japanischen Kaiser Hirohito lässt Außenminister Togo rufen da, nach dem Einsatz
1926 - 1950
der amerikanischen Atombombe an eine weitere Fortführung des Krieges nicht mehr zu denken ist. Togo
antwortet, er warte begierig darauf, dass Botschafter Sato von Molotow empfangen werde, um
Friedensverhandlungen mit den Westmächten einzuleiten. Am Abend trifft die Nachricht aus Moskau ein:
Molotow hatte Botschafter Sato zu sich gerufen und ihm die Kriegserklärung der Sowjetunion zu
überreichen. Am 9. August 1945, um 0.10 Uhr, marschieren sowjetische Truppen in die Mandschurei ein.
1945 9. August. - Ein US-Bomber wirft über Nagasaki in Japan die „Fat Man“ genannte zweite
Atombombe ab. Etwa 50 000 Menschen fanden den Tod.
Mitten in der Wüste von New Mexiko wird vom Team „Project Manhattan“ fieberhaft an der Atombombe gearbeitet.
Die Zeit drängt, denn auch Hitler bastelt daran. Der militärische Leiter des Projektes Manhattan, Leslie Groves, erhält
einen Anruf von Präsident Roosevelt, die eindeutig ist. Das Ziel für den atomaren Angriff steht fest: die Atombombe
soll über Deutschland abgeworfen werden. Die einen plädieren für das Industriezentrum Mannheim/Ludwigshafen
und die anderen schlagen die Hauptstadt Berlin vor. Zum selben Zeitpunkt ahnt noch niemand in Deutschland (und
Luxemburg!!), welche akute Gefahr bevorsteht. Dass diese Pläne nicht durch gesetzt wurden hat zwei Gründe: 1)
Die Entwicklung der US-Atombombe dauert länger als vorgesehen und 2) Nazi-Deutschland hatte bereits kapituliert,
als im Juli der erste Atombombentest gelingt. Statt Mannheim oder Berlin gehen die Namen der Städte Hiroshima
und Nagasaki in die Geschichtsbücher ein.
Die japanische Regierung weiß nicht, dass die Amerikaner nur über zwei einsatzbereite Atombomben
verfügen und fürchtet, dass eine dritte Bomber für den Abwurf auf Tokio bereit sei. Daraufhin beschloss
das Kabinett, mit Zustimmung der drei Opponenten, sofortige Friedensverhandlungen zu verlangen.
1945 10. August. - Die japanische Regierung schickte ein Schreiben an ihre Botschaften in Bern und
Stockholm, dass sie zur Kapitulation bereit sei, die Souveränität des Kaisers jedoch berücksichtigt werden
müsse.
1945 10. August. - Die Sowjets marschieren in Nordkorea ein. Korea wird fortan am 38. Breitengrad
geteilt sein. Südkorea wird von den USA besetzt.
1945 15. August. - Harry Truman, Clement Attlee und Josef Stalin geben das Ende des Zweiten
Weltkriegs bekannt.
1945 16. August. - In einem Vertrag mit der Sowjetunion wird Polens neue Ostgrenze festgelegt.
1945 27. August. - Die US-amerikanische Besatzungsmacht in Deutschland gestattet den deutschen
Parteien in ihrer Zone die Ausnahme politischer Tätigkeit auf Kreisebene.
1945 29. August. - In Singapur nimmt Lord Mounteten die Kapitulation der Japaner in Südostasien
entgegen.
1945 29. August. - Die Sowjets schließen mit China einen Freundschaftsvertrag.
1945 29. August. - Die Juden legen der britischen Regierung einen Plan zur Schaffung des Staates Israel
vor. Die Araber widersetzen sich.
1945 30. August. - Die vier Besatzungsmächte setzen den „Alliierten Kontrollrat“ als oberstes
Regierungsorgan in Deutschland ein.
1945 2. September. - An Bord des US-Schlachtschiffes „Missouri“ in der Bucht von Tokio nimmt General
Douglas MacArthur die Kapitulation Japans entgegen. Damit endet der Zweite Weltkrieg im Pazifik.
Die Luftwaffen des westlichen Alliierten, die während des europäischen Kriegs gegen Deutschland
aufgestellt wurden, erreichten mit fast 28 000 Kampfflugzeugen und 1 335 000 Mann Personal ihren
Höchststand. Es wurden gegen den Feind mehr als 2 680 000 Jagdeinsätze geflogen.
Nahezu 2 700 000 Bomben wurden abgeworfen. Die Zahl der beim Einsatz verlorenen Mannschaften betrug
bei den Amerikanern 79 265 und bei den Briten 79 281 Mann. Mehr als 18 000 amerikanische und 22 000
britische Flugzeuge gingen verloren oder waren nicht mehr reparierbar.
Die Entwicklung der düsengetriebenen Flugzeuge litt unter anderem unter dem Rohstoffmangel und
kam zu spät, um noch einen Umschwung herbeizuführen.Von den vermeintlichen Trümpfen Hitlers
stachen zwei: die Vernichtungswaffen V1 und V2, die schreckliche Schäden anrichteten. Im Raum
1926 - 1950
Großlondon, Hauptziel der raketengetriebenen Waffen, liest sich die Schadensbilanz erschütternd:
24 000 Häuser wurden völlig zerstört, 60 000 wurden unbewohnbar gemacht und 700 000 Wohnungen
waren schwer beschädigt. Die Explosionen und die darauffolgenden Brände forderten über 27 000
Menschenleben. Noch am 27. März wurde die letzte dieser Wunderwaffen abgeschossen. Insgesamt
wurden mehr als 1100 dieser Raketen abgefeuert.
Der II. Weltkrieg in Zahlen
Gefallene und vermisste Soldaten:
Amerikaner:
170 000
Belgier:
10 000
Deutsche:
3 250 000
Tschechen:
20 000
Griechen:
20 000
Polen:
120 000
Engländer:
Holländer:
Italiener:
Ungarn:
Bulgaren:
Finnen:
Total:
330 000
Franzosen:
250 000
10 000
Norweger:
10 000
330 000
Österreicher: 230 000
120 000
Jugoslawen:
300 000
10 000
Rumänen:
200 000
90 000
Russen:
13 600 000
19 070 000 Tote
Ziviltote (* einschl. getötete und vermisste „Volksdeutsche“):
Engländer:
60 000
Holländer:
100 000
Österreicher: 40 000
Jugoslawen: 1 300 000
Polen:
2 500 000
Esten:
140 000
Franzosen:
270 000
Belgier: 50 000
Deutsche(*): 3 640 000
Italiener:
70 000
Tschechen:
70 000
Ungarn:
80 000
Griechen:
80 000
Rumänen:
40 000
Litauer:
170 000
Letten: 120 000
Russen: 6 000 000
Total:
14 730 000
Ermordete Juden (Zahlen nach Leszezynki, Juni 1946; neuere geschätzte Zahlen weichen nicht erheblich von diesen
Zahlen ab.)
Frankreich:
90 000
Belgien:
40 000
Niederlande:
90 000
Luxemburg:
3 000
Dänemark:
1 500
Norwegen:
Deutschland:170 000 Österreich:
40 000
Tschechoslow. 260 000
Ungarn:
200 000
Italien: 15 000
Jugoslawien:
55 000
Griechenland: 60 000 Rumänien:
425 000
Bulgarien:
7 000
Sowjetunion (mit Litauen, Lettland und Estland: 1 720 000
Total:
5 978 000
In Europa insgesamt:
39 600 000 Tote
Bevölkerungsverluste in Asien und im Pazifik
Gefallene und vermisste Soldaten
Amerikaner:
Engländer:
Total:
50 000
Neuseeländer: 10 000 Australier:
40 000
Chinesen:
3 500 000
Japaner:
5 330 000
Ziviltote
Chinesen: 10 000 000
Japaner:
Total:
15 690 000
(Nach Putzger, Historischer Weltatlas)
360 000
Zusammenstellung der Bevölkerungsverluste in Europa und Asien
30 000
1 700 000
1 500
1926 - 1950
Europa:
Asien:
39 600 000
15 700 000
55 300 000
(Aus: „Die letzten hundert Tage“, Hans Dollinger (Hsg), Dr H.A. Jacobsen
Quelle: Luxemburger Wort 6. Mai 1995)
Konzentrations- und Vernichtungslager der Nationalsozialisten
Konzentrationslager
Errichtet
Befreit
Verlegt/Evakuiert
Dachau
Sachsenhausen
Buchenwald
Flossenburg
Mauthausen
Neuengamme
Ravensbrück
Strutthof/Danzig
Ausschwitz
Groß-Rosen
Natzweiler-Struthof
Auschwitz-Monowitz
Herzogenbusch-Vught
Riga (Lettland)
Bergen-Belsen
Dora-Mittelbau
Warschau
Kauen
Vaivara (Estland)
Klooga (Estland)
Krakau-Plaszow
22.03.1933
29.04.1945
August 1936
22.04.1945
15.07.1937
11.04.1945
03.05.1938
23.04.1945
Juni 1938
05.05.1945
Herbst 1938
29./30.04.1945
15.05.1939
01.09.1939
20.05.1940
02.08.1940
01.05.1941
31.05.1942
27.01.1945
05.01.1943
05./06.09.1944
15.03.1943
April 1943
15.04.1945
27.08.1943
09.04.1945
15.08.1943
15.09.1943
15.09.1943
September 1943
11.01.1944
15.01.1945
Vernichtungslager
Zeitraum der Massenvernichtung
Kulmhof-Chelmo
08.12.1941 bis März 1943, Sommer 1944
Ausschwitz-Birkenau
30.04.1945
ab 27.01.1945
27.01.1945
Februar 1945
ab Sept.1944
ab 06.08.1944
ab 24.07.1944
ab 14.07.1944
ab 03.10.1944
19.09.1944
Januar 1942 bis November 1944
Belzee
17.03.1942 bis Frühjahr 1943
Sobibor
07.05.1942 bis Herbst 1943
Treblinka
23.07.1942 bis Oktober 1943
Lublin-Majdanek
Sommer 1942 bis Juli 1944
Quelle: Luxemburger Wort vom 6. Mai 1995
Kriegsgeschädigtes Luxemburg
Luxemburg verliert im Krieg drei Prozent seiner Bevölkerung / Nur Polen, die Sowjetunion und Deutschland schlimmer getroffen
Der zweite Weltkrieg, der in Europa mit der deutschen Kapitulation heute vor 50 Jahren zu Ende geht,
hat Luxemburg hart getroffen. Weniger die deutsche Invasion als das Wechselspiel von erster Befreiung,
brutaler Rundstedtoffensive und darauffolgender nochmaliger Befreiung haben dem Land schlimm
zugesetzt. Besonders hart wurde dabei natürlich als Hauptkriegsschauplatz das Ösling getroffen. Am
meisten aber erschüttert heute der hohe Blutzoll, den das Großherzogtum zu entrichten hatte. 8 171
Luxemburger haben den Zweiten Weltkrieg nicht überlebt, das waren 2,8 Prozent einer Gesamtbevölkerung
von 290 000 Menschen. Nur drei Länder haben eine schlimmere Schreckens-bilanz vergleicht man die Zahl
der Opfer mit den Einwohnern: Polen (16,5 Prozent), die Sowjetunion (10 Prozent) und Deutschland (7,7
Prozent). Nur noch die Niederlande bleiben über der Zwei-Prozent-Marke. Diese Zahlen – entnommen dem
gemeinsamen Bericht von Aloyse Raths und Gilbert Trausch 1983 an die Luxemburger Regierung –
sprechen eine erschreckend deutliche Sprache. Selbst heute sind die Zahlen nicht endgültig. …
… So wurden 3 963 Menschen in Gefängnissen und Konzentrationslager gesteckt. 791 hiervon haben
Luxemburg nicht wiedergesehen.
Von 12 031 Zwangsrekrutierten sind 3 025 getötet worden oder vermisst, mehr als ein Viertel – 3510 – sind
der Einberufung nicht gefolgt oder haben desertiert. Die Deportation war neben Haft und Zwangsrekrutierung
die dritte harte Strafe für die Luxemburger, die sich gegen den Besatzer auflehnten. Sie traf 1 138 Familien,
im ganzen 4 187 Menschen, von denen 154 in der Fremde verstorben sind. Von 582 Luxemburgern, die im
Widerstand oder in den alliierten Armeen gekämpft haben, mussten deren 57 ihr Leben lassen.
(rh.)
1926 - 1950
Rund 15 000 Luxemburger haben im Arbeitsdienst in Hitler-Deutschland gearbeitet, 187 sind als Geiseln
genommen worden. 640 Beamte haben ihren Posten verloren, weil sie nicht genehm waren. Über 10 000
Luxemburger haben hierzulande den verschiedenen Bewegungen der Resistenz gegen die Besatzer
angehört. (Livre des Camps, Rappel 5-6/1900)
(Auszüge aus dem Luxemburger Wort vom 6. Mai 1995)
Zweimal fiel die Wehrmacht in Luxemburg ein. Die Schäden waren besonders bei der Rundstedt-Offensive
beträchtlich. Im Ösling gab es kaum ein Dorf, in dem auch nur ein Haus unbeschädigt geblieben war. Der
Norden des Großherzogtums erlebte die volle Wucht des Krieges.
Von 58 000 1935 ausgewiesenen Gebäuden sind bei Kriegsende rund ein Drittel, 18 000 beschädigt,
hierunter 5 400 Gehöfte. 1945 aber ist der Startschuss einer intensiven, fieberhaften Wiederaufbauarbeit.
Das übrige Land zeigt seine Solidarität mit dem Ösling, und bis zum 1. Januar 1949 sind 12 100 Gebäude
wieder hergerichtet. Für 3 800 weitere Gebäude sind die fälligen Arbeiten zu diesem Zeitpunkt bereits
genehmigt.
2 070 Gebäude wurden im Krieg völlig zerstört – immerhin mehr als dreieinhalb Prozent des gesamten
Gebäudebestandes von 1935. Am 1. Januar 1949 blieben allein dem Staat Luxemburg 816 völlig zerstörte
Gebäude wieder aufbauen.
Der finanzielle Aufwand war beträchtlich. So hat der Staat Luxemburg vom 10. September bis zum 1. Mai
1949 über 3 Milliarden Entschädigungen und Wiederaufbauvergütungen geleistet. Zur gleichen Zeit werden
die tatsächlichen Schäden auf 3,39 Milliarden geschätzt. Noch 1949 wird aber betont, dass auch diese Zahl
nur eine Schätzung sein kann, die nach oben korrigiert werden muss (alle Zahlen: Ministerium für Kriegsschäden).
Relevé des localités les plus touchées par la guerre
Prozentsatz der Zerstörungen
Ortschaft
0-25%
25-50%
50-80%
Ct.de Clervaux
Asselborn
Rumlange
Sassel
21
4
2
-
-
-
35
30
12
11
10
7
9
10
4
5
1
2
4
6
-
1
11
15
4
19
Clervaux
Clervaux
Eselborn
Reuler
17
Urspelt
16
Weicherdange 69
177
56
7
2
3
41
5
2
15
1
5
2
4
19
2
252
59
Consthum
Consthum
Holzthum
42
27
6
2
3
-
4
11
24
5
9
Boevange
Boevange
Doennage
Hamiville
Troine
Wincrange
Heinerscheid
Heinerscheid
9
55
75
23
13
44
52
41
76
34
20
78
55
40
113
80-100%
Zahl des Häuser
1926 - 1950
Grindhausen
Hupperdange
Kalborn
Lieler
7
51
7
58
1
3
6
7
1
1
2
1
6
2
Hosingen
Hosingen
Untereisenbach
Wahlhausen
40
41
10
43
10
18
15
2
5
Munshausen
Munshausen 10
Drauffelt
Marnach
Roder
11
Siebenaler
14
16
20
5
15
16
5
25
2
2
8
2
7
3
-
Troisvierges
Drinklange
Wilwerdange
17
7
2
3
3
4
14
2
51
12
4
18
3
1
11
1
1
5
1
2
2
-
Eschweiler
Eschweiler
Knaphoscheid 50
45
8
5
1
4
1
5
Goesdorf
Goesdorf
Büderscheid
Dahl
Nocher
Masseler
36
13
16
2
11
19
7
11
9
1
3
3
5
25
1
4
4
3
16
Harlange
Harlange
Tarchamps
22
11
50
14
32
23
28
37
132
85
Heiderscheid
Ringel
7
5
1
2
Kautenbach
Alscheid
Merkholtz
10
16
3
6
2
1
47
Weiswampach
Weiswampach 120
Beiler
37
Binsfeld
Breidfeld
Holler
29
Leithum
8
56
20
69
99
6
24
197
59
57
48
14
18
37
70
21
1
18
1
23
61
142
41
4
4
68
19
33
3
33
Canton de Wiltz
20
7
Mecher
Nothum
-
1
15
21
Wiltz
Wiltz
1042
371
204
120
59
60
62
27
52
43
15
4
15
27
37
1737
1926 - 1950
Wilwerwiltz
Enscherange
Lellingen
Pintsch
42
5
26
9
3
-
5
2
1
8
8
4
22
3
16
26
25
7
13
Fouhren
Fouhren
Longsdorf
Walsdorf
1
6
16
7
12
11
15
3
7
18
1
1
Pütscheid
Pütscheid
Biwels
20
Gralingen
Merscheid
Nachtmanderscheid
Weiler
11
2
4
21
15
3
7
2
6
4
10
5
2
1
4
5
2
7
4
Vianden
Vianden
356
102
55
41
Bastendorf
Bastendorf
Brandenbourg 78
Landscheid
Tandel
8
41
14
8
4
27
2
6
3
14
8
2
4
16
Bettendorf
Bettendorf
Gilsdorf
Moestroff
108
20
42
30
12
12
3
9
1
16
4
59
Bourscheid
Bourscheid
Kehmen
Schlindermand. 6
Welscheid
8
5
5
21
21
9
20
20
13
10
8
-
34
23
77
47
7
48
Ermsdorf
Ermsdorf
Eppeldorf
Folkendange
Stegen
10
5
1
8
3
1
-
9
-
54
48
3
27
27
40
2
1
Erpeldange
Erpeldange
Bürden
58
7
19
3
3
2
2
13
21
Winseler
Berlé
Doncols
Grümelscheid 3
Noertrange
47
1
30
35
32
18
66
21
12
49
Canton de Vianden
37
87
28
35
7
34
5
2
25
35
12
27
554
Canton de Diekirch
123
98
102
3
21
19
98
164
39
6
29
82
25
1926 - 1950
Ingeldorf
19
6
7
3
35
Hoscheid
Hoscheid
41
28
10
20
99
48
18
11
17
2
11
3
1
4
14
5
3
82
26
29
3
-
2
Beaufort
Beaufort
Dillingen
115
24
80
5
39
6
Berdorf
Berdorf
103
Bollendorf-Pont 42
70
10
43
8
62
14
Consdorf
Consdorf
Scheidgen
159
35
18
6
8
9
7
4
192
54
Echternach
Echternach
316
333
163
156
968
16
9
5
38
49
4
4
9
5
15
1
8
-
17
20
16
37
16
10
3
6
24
14
11
2
4
20
4
Waldbillig
53
Christnach
37
Haller
36
8
Mullerthal
5
Canton de Grevenmacher
14
3
1
2
6
2
3
1
1
12
2
3
3
114
103
Grevenmacher
Grevenmacher 423
157
30
43
653
Manternach
Manternach
58
1
3
Reisdorf
Reisdorf
Bigelbach
Hoesdorf
Canton d'Echternach
Bech
Bech
Mompach
Mompach
Born
Givenich
Herborn
Moersdorf
Rosport
Rosport
Dickweiler
Hinkel
Osweiler
Steinheim
Biwer
Biwer
Wecker
72
40
82
22
111
85
77
64
4
298
39
278
74
20
68
1
4
4
6
52
66
120
1
26
48
17
3
98
37
8
-
81
42
48
2
11
10
73
1926 - 1950
Mertert
Wasserbillig
132
78
55
63
Wormeldange
Worm.-Haut
Ahn
44
Ehnen
96
129
3
13
70
-
19
5
35
Ville de
Luxembourg
115
57
56
1064
328
253
47
114
1959
Ruinen fordern Taten
Die Rekonstruktion im Spiegel der Zeitungen
Von Paul Weimerskirch
… Doch leider lag ein Drittel unseres Landes, das Ösling, in Trümmern. … Die Dörfer und Städte im Ösling
sowie entlang der Mosel waren quasi abgeschnitten, Brücken gesprengt, Telefonleitungen und elektrische
Verbindungen zerschlagen, Einbahnlinien und Straßen praktisch inexistent.
Clerf, Diekirch, Echternach, Hosingen, Machtum, Perlé, Putscheid, Remich, Schengen, Tarchamps,
Wahlhausen, Wasserbillig, Wormeldingen, um nur diese Ortschaften zu nennen, waren am meisten
betroffen. Praktisch 60 % des Landes, bewohnt von knappen 40% der Bevölkerung, waren zerbombt,
verbrannt, zerstört. Das gesamte wirtschaftliche Leben, einschließlich der Landwirtschaft und des Weinbaus,
war lahmgelegt. Die Ernährungslage war prekär, kritisch. Dank ausländischer Hilfen konnte hier das
Schlimmste vermieden werden.
Die Eisen- und Schwerindustrie konnte, bedingt durch den Mangel an Treibstoffen und Primärgütern, nur auf
Sparflamme arbeiten. Lediglich fünf von damals dreißig Hochöfen waren im Einsatz. Ebenfalls der dringend
notwendige Nachschub an Kohle blieb aus.
Hilfen waren mehr als notwendig
Die Wiederaufbau war ein schwerer Brocken für die desolate Wirtschaft und die kaum vorhandene
Finanzkraft. Die Kriegsschäden wurden im Frühjahr 1945 auf 8 Milliarden Franken geschätzt, so Emile
Schaus in seinem Beitrag „Nach dem Krieg“ im Luxemburger Marienkalender des Jahres 1986. Die
Wiederaufbau musste dennoch mit allen und verfügbaren Kräften vollzogen werden. Die damalige
Regierung gründete am 23. Februar 1945 ein „Commissariat Général pour la Réconstruction“ und am 4.
Oktober wurde das „Office de l'État des Dommages de Guerre“ geschaffen. …
… Alle nur irgendwie abstellbaren Arbeitskräfte der Hüttenwerke wurden vorwiegend zu Aufräumungs- resp.
Rekonstruktionsarbeiten in den verwüsteten Nordgebieten des Landes eingesetzt. Es war ein Akt der
Solidarität. Spezialmannschaften mit über 3000 Handwerkern und Arbeitern fühlten sich berufen, am
Wiederaufbau des Landes mitzuarbeiten. Es sollten zum Schluss jedoch fast Zehntausende werden, die in
den zerstörten Gebieten mitarbeiteten.
Interessant auch festzuhalten, dass die Zahl der Arbeitslosen von September 1944 bis Mai 1945 von 1740
auf 38 zurück ging. Niemand wollte abseits stehen. Konkrete Hilfen von allen Seiten waren garantiert. Ende
September 1945 beteiligte sich ein Effektiv von fast 7 000 Mann, davon knapp 2000 Handwerker und 1400
Arbeiter der Eisen- und Hüttenwerke des Südens am Aufbau in den kriegsgeschädigten Gebieten. Unter der
Woche lebten die ins Ösling „versetzten Arbeiterkolonnen“ in der Nähe der Ortschaften, wo sie die
verschiedensten Arbeiten zu erbringen hatten. Weg von der Familie während 5 Tagen, auch dies wurde in
der Regel mit Anerkennung und Lob gezollt.
Einschränkend muss jedoch auch darauf hingewiesen werden, dass der Schritt zur echten Solidarität ein
langer Weg war. Die Not war groß. Die Zeitungen, obwohl deren Ausgaben aus Kostengründen und
Papiermangel eher dünn waren und unregelmäßig erschienen, berichteten:
„Echternach. Inmitten der Trümmer von 300 ganz zerstörten und 100 nur notdürftig bewohnbaren Häusern
ohne jede Inneneinrichtung, ohne Wasserleitung und Licht leben 2000 von ehedem 3500 Echternachern
hier. Willkommene erste Hilfe in großer Not aus Differdingen und eine große Sendung aus Luxemburg. Alles
fand kindisch dankbare Abnehmer, aber es fehlt noch so vieles. Dringend gebraucht werden Decken, dann
Leintücher und Wäsche, Schuhe und Kleider. Schreiner aus Stadt und Land tut euch zusammen, um unsere
in größerer Zahl beschädigten Möbel wiederherzustellen. Die defekten Dächer können leider nicht repariert
werden, weil wegen der Minen das in den umliegenden Wäldern lagernde Holz nicht erreichbar ist. Die
Minen können nicht beseitigt werden, weil es an Detektoren fehlt. Un petit effort, messieurs!“
Merscheid-Pütscheid. 30 Wohnhäuser der Dörfer Merscheid, Weiler, Nachtmanderscheid, Pütscheid,
1926 - 1950
Gralingen wurden total zerstört. In den übrigen Häusern von drei Ortschaften waren sämtliche Hausmöbel,
in Merscheid und Gralingen die Hälfte aller Hausmöbel zerstört, verbrannt oder verschleppt.
Bögen. Noch ungezählte Minen liegen hier und dort und es mehren sich die Unglücksfälle. Dieser Tage
noch fanden zwei junge Männer in der Nähe unserer Ortschaft einen ungeahnten, grässlichen Tor … Es
wäre höchste Zeit, die noch überall herumliegende Munition zu sammeln. Manches Unglück könnte
verhindert werden. …(Lux. Wort April 1945)
… Aus Sicherheitsgründen durfte im Übrigen die Öffentlichkeit lange Zeit nicht informiert werden (über die
Zustände im Ösling). Post und Verkehrsmittel lagen brach. Und so kam es, dass die weitgehend verschonte
Bevölkerung des Gutlandes (Stadt Luxemburg und Minettegegend) allm ählich zur Tagesordnung überging,
während die schwer und leidgeprüften Mitbürger des Öslings und die Bewohner entlang der Mosel anfangs
ohne jegliche Hilfe, ohne sichtbare Hoffnung sich in Wut und Verzweiflung verbissen.
Esch hëlleft Eschduerf
Nach der Rundstedt-Offensive standen die Eschdorfer (und viele andere Ortschaften im Ösling) vor dem
Nichts. Sie alle brauchten dringen Hilfe und im Februar 1945 trafen hilfsbereite Menschen aus der
Minettemetropole ein. Unter dem Motto „Esch hëlleft Eschduerf“ waren Beamte und Bergleute von ArbedMines, Monteure des Elektrizitäts- und Wasserwerkes, Handwerker und Arbeiter wochenlang im Einsatz.
Nach den Aufräumungsarbeiten wurden die Wasser- und Stromleitungen repariert. Wohnungen wurden
notdürftig ausgebessert …
… Nach und nach bekam das Dorf wieder ein anderes Gesicht. Im März 1945 bestellten die Bauern bereits
ihre Äcker. Im selben Monat verließ die „Mission eschoise“ Eschdorf. Die Arbeiten wurden aber vom
Personal von Arbed-Mines bis November 1945 fortgesetzt.
Es ging langsam voran
Einige Meldungen: Hosingen bietet nichts als Ruinen, und doch will die zur Heimatscholle zurückkehrende
Einwohnerschaft in verbissenem Kampf das grausige Chaos meistern und überwinden. Wo aber bleiben die
Aufräumungskolonnen, wo die dringendsten Materialien zur Instandsetzung der wenig gebliebenen Häuser.
Heiderscheid. Scheinbar kümmert sich niemand darum, wie hier gehaust wird … Warum werden wir
„Gönner“ so stiefmütterlich behandelt? Vom Aufbau ist bis jetzt nichts zu sehen. …
… Ulflingen: Seit mehreren Tagen Ende April, Anfang Mai 1945 arbeiten eine kleine Zahl Hilfskräfte aus
dem Minette hier oben und leisten gute Arbeiten. …
… Bereits im Mai häuften sich jedoch die positiven Meldungen. Die Stimmung war deutlich besser.
In Weiler (Vianden) und den Nachbardörfern sind nun endlich Arbeiter angekommen. Es fehlt zwar noch an
Material, aber erste Aufräumungsarbeiten konnten erledigt werden.
Schritt für Schritt gingen auch die Arbeiten in Weiswampach voran. Die Aufbauarbeiten schreiten voran. Die
zerschossenen Dächer sind mit Dachpappe und Blech notdürftig ausgebessert. Dii Löcher in den Mauern
und die Kamine sind alle geflickt … Es wird auch emsig an der elektrischen Leitung gearbeitet. Mit großer
Sorge fragen sich die Bauern, wo sie das viele Heu dieses Jahr unter Dach bringen sollen, da noch keine
einzige Feldscheune errichtet wurde.
Auch in Boeven hieß es an diesem Tag: Gott sei dank geht die Aufbauarbeit jetzt vorwärts. Nachdem wir
einige Zeit ein wenig als Stiefkinder behandelt wurden, werden wir gleichsam mit doppelter Liebe umgeben.
Zu der Differdinger Gruppe ist eine Escher Gruppe (Arbed) hinzugekommen, die in Bauschleiden in Kost
und Logis ist. Man ist jetzt im Begriff, einige Feldscheunen zu errichten. Diese Arbeit ist momentan die
dringendste, und die Arbeiter verdienen gewiss unsern Dank, wenn sie schnell vonstatten kommen. Auch
haben wir zwei Dachdecker aus dem Süden, die in ein paar Wochen wirklich Tüchtiges geleistet haben, nur
fehlt es an Schiefer.
Lob gab es aus Niederbesslingen für die Direktion der Eisenbahngesellschaft. Mit Fleiß und Energie seien
die gesprengten Eisenbahnbrücken wieder aufgebaut worden …
Zufriedene Gesichter allenthalben! Die sicherlich berechtigten Klagen verstummten langsam. …
Die Aufbauarbeiten in Oberwampach machen Fortschritte. Ein Unternehmer aus Rodingen hat diese Woche
mit einer Handwerkerkolonne aus dem Minettebassin die Rekonstruktion begonnen. Die wertvollen Spenden
der Pfarreien Itzig, Alzingen mit Fentingen fanden dankbare Abnehmer …
Auch im Jahre 1946 war die Rekonstruktion Mittelpunkt der wirtschaftlichen, der politischen und sozialen
Gegebenheiten. Am 13. Januar 1946 beschäftigte sich die Bürgermeisterkonferenz intensiv mit den
Problemen der Rekonstruktion. Sie könne nur durch solidarische Zusammenarbeit zur Zufriedenheit der
Interessierten bewältigt werden, hieß es. Da sehr viele Programme eingereicht wurden, hat man anlässlich
der Konferenz vor allem über eine Prioritätenliste sowie über die Finanzierungsfrage beraten....
… Drei Probleme von ausschlagender Bedeutung für die Rekonstruktion kennzeichneten die Diskussion auf
1926 - 1950
kommunaler und nationaler Ebene: die Beschaffung der Baumaterialien, die Gestellung der erforderlichen
Arbeitskräfte und das Aufbringen der benötigten Geldmittel. Wenn auch die beiden ersten Probleme in der
Folge als gelöst zu betrachten waren, so gestaltet sich die Finanzierungsfrage als sehr schwierig.
Ungeheure Summen wurden gebraucht, und sich auf fremde Hilfe zu verlassen, wurde warnend in
Leitartikeln und politischen Stellungnahmen aller Couleurs als unkluger Schritt bezeichnet.
Neue Sorgen
Aber auch andere Probleme traten in den Vordergrund, die Wohnungsnot, die Mietpreissituation, die
Lohnbedingungen, die sozialen Versicherungen, die Schulpolitik und die Situation im Industriesektor. … Im
Mai 1946 standen in der Abgeordnetenkammer die Rekonstruktion und alle damit verbundenen Probleme
zur Diskussion. Die diesbezügliche Kammerberichte sind lesenswert. …
Die Rekonstruktion ist in den folgenden Jahren ein tragisches Kapitel geblieben. Schnelle und nützliche
Arbeiten wurden verlangt. Alle verfügbaren Handwerker, Dachdecker, Schlosser und Elektriker gehören
dahin, wo Gesundheit, Nationalvermögen und politischer Friede täglich den schwersten Schäden ausgesetzt
sind, schrieb am 27. Juni 1946 das Luxemburger Wort.
( Auszüge aus dem Luxemburger Wort vom 6. Mai 1995)
Kriegsopfer: Die nackten Zahlen
Zivilisten, Morts pour la patrie:
1592
Zwangsrekrutierte:
3150
Zwangsrekrutierte junge Frauen:
58
In Luxbg. wohnhafte Ausländer:
437
Weitere Zivilopfer:
456
In Luxbg. Wohnhafte Juden:
2478
Opfer proportional zur Bevölkerung
Polen:
16,5%
Sowjetunion:
10,0%
Deutschland:
7,7%
Luxemburg:
2,8%
Niederlande:
2,4%
Frankreich:
1,7%
Belgien:
1,0%
Großbritannien:
0,7%
1945 17. September. - Der erste Kriegsverbrecherprozess auf deutschem Boden wird in Lüneburg
gegen Wachen des Konzentrationslagers Bergen-Belsen eröffnet. Elf ISS-Angehörige werden zum Tode
verurteilt.
1945 19. September. - In der amerikanischen Besatzungszone werden die Länder Bayern, Gross-Hessen
und Württemberg-Baden gegründet.
1945 6. Oktober. - Beginn der Unruhen in Palästina.
1946 15. Oktober. - Tod des Hermann Göring. Während des Nürnberger Prozesses war er zum Tode
verurteilt worden. Um sich der Schande des Erhängens zu entziehen, vergiftete er sich in seiner Zelle mittels
einer Kapsel Zyanid, die ihm vermutlich von einem jungen amerikanischen Wächter zugesteckt worden war.
1945 17. Oktober. - Der nördliche Teil Ostpreußens mit Königsberg wird formell in die Sowjetunion
eingegliedert.
1945 19. Oktober. - Fortan müssen alle französischen Lohnempfänger Sozialabgaben leisten.
1926 - 1950
1945 21. Oktober. - In Frankreich wird das Frauenwahlrecht eingeführt. Die französischen
Kommunisten gewinnen die Wahlen.
1945 24. Oktober. - Die Charta der Vereinten Nationen tritt in Kraft. Dieser Tag wird als ihr
Gründungsdatum erklärt. Luxemburg tritt bei.
1945 25. Oktober. - Das wirtschaftlich erschöpfte Großbritannien nationalisiert seine Bergwerke, den
Schiffsbau und den öffentlichen Transport.
1945 6. November. - General de Gaulle wird Chef der IV. Französischen Republik. Die Kommunisten
nehmen an der Regierung teil.
1945 8. November. - Heimkehr der Tambower gegen 11.00 Uhr abends.
1945 15. November. - Die USA, Großbritannien und Kanada weigern sich, der UdSSR das Geheimnis der
Atombomben preiszugeben.
1945 20. November. - In Nürnberg beginnt der Kriegsverbrecherprozess gegen die überlebenden
Verantwortlichen des Naziregimes. Sie beginnen mit dem Verfahren gegen 24 Hauptkriegsverbrecher.
1945 27. November. - Die private Hilfsorganisation CARE wird von 22 amerikanischen
Wohlfahrtsorganisationen gegründet, um Hilfsaktionen koordinieren zu können.
1945 29. November. - Jugoslawien wird eine föderale Republik, an deren Spitze Marschall Tito steht.
1945 11. Dezember. - Der frühere Gauleiter Gustav Simon wird, unter dem Namen Hans Wölfler
festgenommen und im Gefängnis Paderborn gefangen gehalten. Eine Woche später findet man ihn
aufgehängt in seiner Zelle (1.Version).
1945 26. Dezember. - Der französische Franc wird um 66,66% abgewertet.
1945 27. Dezember. - Der am 22. Juli 1944 auf der Konferenz von Bretton Woods gegründete
Internationale Währungsfonds nimmt sein Arbeit auf.
1945 31. Dezember. - In Frankfurt am Main übergibt die US-amerikanischen Militärregierung die gesamte
Zivilverwaltung der US-Zone den deutschen Behörden.
1945. - Im Grundgefängnis gab es 2000 politische Gefangene. In Givenich waren es deren 300.
Rattenlinien (rat lines) war die von US-amerikanischen Geheimdienst- und Militärkreisen geprägte Bezeichnung für
Fluchtrouten führender Vertreter des NS-Regimes. Angehöriger der SS und des Ustascha nach dem Ende des Zeiten
Weltkrieges. Aufgrund einer aktiven Beteiligung hochrangiger Vertreter der katholischen Kirche an den Fluchtrouten
trugen sie bis zur Beteiligung des US-amerikanischen Geheimdienstes den Namen „Klosterrouten“.
Nach Ende des Krieges konnten 180 bekannte Nazi-Größen, darunter der KZ-Kommandant von Treblinka, Franz Stangl,
der Auschwitz Arzt, Josef Mengele und „der Schlächter von Lyon, Klaus Barbie, ungehindert nach Südamerika
entkommen, über diese Rattenlinien.
Die wichtigsten Verbindungen verliefen von Deutschland über Spanien/Portugal und Italien (Rom und Genua) nach
Argentinien. Weniger bedeutende Routen führten über Skandinavien und die Schweiz zum Teil auch in den nahen
Osten. Als Hauptorganisatoren gelten vor allem der österreichische Bischof Alois Hudal, der argentinische Kardinal
Antonio Caggiano(beide zumindest teilweise im Vatikan) sowie der kroatische Franziskaner Krunoslav Draganovic.
Wegen dieser massiven Beteiligung der katholischen Kirche kursierte auch der Name „Klosterrouten“ für die
Rattenlinien. … Die unrühmliche Rolle des Vatikan als Fluchthelfer ist bis heute nur teilweise aufgeklärt, insbesondere
die Frage, wie weit Pius XII. In die Vorgänge eingeweiht war. Sicher ist, dass die Basis der „Rattenlinie“ über Spanien
schon ab 1942 aufgebaut wurde – damals noch mit dem Ziel, verfolgte Katholiken en Sicherheit zu bringen. (Quelle: Fragen und Antworten
2/2015)
1946
1926 - 1950
1946 3. Januar. - Die Bergwerke das Saarlandes kommen unter französisches Sequester.
1946 10. Januar. - Die erste Vollversammlung der Vereinten Nationen wird in London eröffnet.
Delegierte aus 51 Staaten nehmen teil. Erste UNO-Präsident wird der belgische Minister Paul-Henri Spaak.
1946 13. Januar. - Die Briten beschließen, dass monatlich 10 500 Juden in ihr Protektorat Palästina
einreisen dürfen.
1946 9. Februar. - Um die westliche Produktion an Öl, Stahl und Eisen zu übertreffen, stellt Stalin einen
neuen Fünfjahresplan auf.
1946 15. Februar. - In der britischen Besatzungszone wird ein Zonenbeirat gegründet, der die
Militärregierung auf „allen Gebieten des öffentlichen Lebens“ berät.
1946 5. März. - In Fulton/Missouri spricht Winston Churchill erneut vom „Eisernen Vorhang“, der die
sowjetisch besetzten Gebiete vom übrigen Europa trennt. Er warnt die Europäer vor der UdSSR. Zusammen
mit Harry Truman hat er die Ehrendoktorwürde der Universität Fulton erhallten.
1946 9. März. - Die sterblichen Überreste von 78 Luxemburgern, die während der Nazi-Zeit im SSSonderlager Hinzert und in Köln-Klingelpütz umgekommen waren, werden nach Luxemburg überführt. Am 1.
März begannen die Exhumierungen in Hinzert. Von den 46 in den Jahren 1942 und 1944 erschossenen
Luxemburgern konnten nur vier einwandfrei identifiziert werden. Weitere Leichname von vier Luxemburgern,
die in Bonn beerdigt waren, sowie 21 Urnen, die sich in Frankfurt befanden, wurden ebenfalls an diesem 9.
März nach Luxemburg überführt. Um 15. Uhr überquerte der Leichenzug die Grenzbrücke in Wasserbillig.
Die Großherzogin hielt eine Ansprache über Radio Luxemburg.
1946 31. März. - Seit Wochen werden die USA von Streiks lahm gelegt.
1946 22. April. - Die SPD und die KPD schließen sich in der sowjetischen Besatzungszone auf einem
zweitägigen „Vereinigungsparteitag“ zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) zusammen.
1946 13. Mai. - Ein amerikanisches Kriegsgericht in Dachau verurteilt 58 Angehörige der
Wachmannschaft des Konzentrationslagers Mauthausen in Österreich zum Tode. Drei weitere erhalten
lebenslange Freiheitsstrafen.
1946
14. Mai. Gründung der CFL unter Beteiligung der drei Länder Frankreich, Belgien und
Luxemburg. Luxemburg soll dabei 51% des Gesellschaftskapitals übernehmen. Dieser Plan wird von Belgien
und Frankreich angenommen. Sie „Société Nationale des Chemins de Fer Luxembourgeois“ wird am 14. Mai
1946 gegründet.
1946 16. Mai. - Der Malmedy-Prozess gegen 73 deutsche Angeklagte über das Malmedy-Massaker an
US-Soldaten im Dezember 1944 beginnt im Internierungslager Dachau.
1946 17. Mai. - In Frankreich und Großbritannien werden die Kohlebergwerke verstaatlicht.
1946 25. Mai. - Der stellvertretende amerikanische Oberkommandierende in Deutschland, General Lucius
D. Clay, gibt die vorläufige Einstellung aller Reparationslieferungen aus der US-Zone bekannt.
1946 26. Mai. - In der Tschechei gewinnen die Kommunisten die Wahlen.
1946 2. Juni. - Nach der Abdankung von König Vittorio Emanuele sprechen sich die Italiener in einem
Referendum für die Republik und gegen Umberto II. Aus. Erster Staatschef wird Alcide de Gasperi. Am 10.
Juni wird die Republik offiziell ausgerufen. Der König verließ vorher das Land.
1946 13. Juni. - Nach einem Volksentscheid begibt sich der italienische König Umberto II. ins Exil nach
Portugal. Am 18. Juni wird die Republik Italien proklamiert..
1946 1. Juli. - Die erste Nummer der „Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek“ erschien am 1. Juli 1946. Wie
zur Zeit ihrer Gründung definiert sie sich heute als marxistische Zeitung, die an der Seite der
Kommunistischen Partei Luxemburgs für die Interessen der Arbeiter und der schaffenden Menschen, für die
1926 - 1950
Abschaffung der kapitalistischen Ausbeuterverhältnisse und den Aufbau des Sozialismus wirkt.
Die Anfänge der kommunistischen Presse gehen auf die Wochenzeitung "Der Kampf" zurück, die vom 18.
November 1920 bis 28. Januar 1922 erschien. Ab 1. Juli 1930 veröffentlichte die KPL in unregelmäßiger
Folge die Wochenzeitung "Arbeiterstimme", die ab Juni 1935 in "Volksstimme" umbenannt wurde. Nachdem
Einmarsch der Armeen Hitlerdeutschlands, am 10. Mai 1940 in Luxemburg, wurde die "Volksstimme" von
den Besatzern verboten.
Die von den Nazis ebenfalls verbotene Kommunistische Partei gab ab Februar 1941 und bis zur großen
Kommunistenrazzia am 5. August 1942, bei der die Strukturen der KPL weitgehend zerschlagen wurden, 15
Nummern der illegalen Zeitung "Die Wahrheit" heraus, hergestellt auf einem Vervielfältigungsgerät.
Nach der Befreiung wurde die kommunistische Wochenzeitung erneut unter dem Namen "Volksstimme"
(erste Nachkriegsausgabe am 28. September 1944) herausgegeben, bevor sie in "Zeitung vum
Lëtzebuerger Vollek" umbenannt wurde und fortan als Tageszeitung erschien. (Quelle: Zeitung vum Lëtzeburger Vollek)
1946
14.+ 15. Juli. - Winston Churchill verweilt in Luxemburg.
1946 25. Juli. - Die USA beschuldigen die Sowjets, Ungarn auszurauben.
1946 7. August. - Die UdSSR erhebt Anspruch auf die Dardanellen, der ihr von den anderen Alliierten
und betroffenen Staaten verweigert wird. Die Amerikaner ziehen sogar ihre Mittelmeerflotte am Bosporus
zusammen.
1946
10. August. - Frankreich verweigert Deutschland die wirtschaftliche Vereinigung.
1946 12. August. - Großbritannien stoppt die jüdische Einwanderung nach Palästina und interniert
Einwanderungshelfer auf Zypern.
1946 14. August. - Die britische Luftfahrt wird verstaatlicht.
1946 1. Oktober. - Im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess werden zwölf hohe NS-Funktionäre und
Militärs zum Tode verurteilt. Sieben erhalten lange oder lebenslängliche Haftstrafen.
1946 16. Oktober. - Im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess wird Hermann Göring zum Tode verurteilt.
Vor seiner Hinrichtung begeht er Selbstmord.
1946 3. November. - Kaiser Hirohito proklamiert die neue japanischen Verfassung, die Japan in einen
demokratischen Staat umwandelt und dem Kaiser die Regierungsbefugnisse nimmt.
1946 23. November. - Die Araber bringen den britischen Kommissar um, weil er Juden Land verkauft hat.
1946 26. November. - Jean Monnet legt seine ersten Wirtschaftsplan vor, der seinen Namen trägt.
1946 2. Dezember. - Schaffung der anglo-amerikanischen Zone in Deutschland.
1946 5. Dezember. - New York wird Sitz der NATO.
1946 11. Dezember. - Tod des Moselmalers Jean-Pierre Beckius aus Mertert.
1946 11. Dezember. - In New York wird das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF gegründet.
1946 12. Dezember. - Der Sozialist Léon Blum wird französischer Regierungschef. De Gaulle verzichtet
auf das Amt des Präsidenten.
1946 31. Dezember. - US-Präsident Harry S. Truman erklärt in Washington den Zweiten Weltkrieg
offiziell für beendet.
1947
1947 16. Januar. Der sozialistische Abgeordnete Vincent Auriol wird der erste Präsident der IV.
Französischen Republik. Am 22. Januar 1947 wird François Mitterand Minister der „Anciens
1926 - 1950
Combattants“. Robert Schumann übernimmt die Finanzen.
1947 22. Januar. - Die USA ziehen ihre Truppen aus China ab. Der Befehlshaber, General George
Marshall, wird amerikanischer Außenminister.
1947 6. Februar. - Die Araber erklären ihre absolute Opposition gegen die Schaffung eines isralischen
Staates vor der UNO-Vollversammlung.
1947 10. Februar. - In Paris werden die Friedensverträge zwischen den Siegermächten und Deutschlands
europäischen Verbündeten im Zweiten Weltkrieg – Bulgarien, Finnland, Italien, Rumänien und Ungarn –
unterzeichnet.
1947 14. Februar. - Die USA liefern Frankreich 200 000 Tonnen Weizen.
1947 25. Februar. - Der Alliierte Kontrollrat löst den Staat Preußen 246 Jahre nach seiner Gründung auf.
1947 14. März. Belgien, die Niederlande und Luxemburg schließen sich zur Benelux-Zollunion
zusammen. Diese Union tritt am 1.1.1948 in Kraft.
1947 14. April. - In Straßburg gründet de Gaulle seine Partei RPF (Rassemblement du Peuple Français).
1947 18. April. - Mit der bis heute größten nicht nuklearen Sprengung, es handelte sich um 6700 Tonnen
Munition, zerstört das britische Militär die Bunkeranlagen auf der Insel Helgoland. Die Insel verändert mit
der Sprengung ihr Aussehen nachhaltig.
1947 4. Juni. -
Frankreich wird seit Wochen von Streiks heimgesucht.
1947 5. Juni. - In Rumänien werden antikommunistische politische Führer verhaftet.
1947 17. Juni. - Frankreich und Großbritannien nehmen den Marshall-Plan an.
1947 18. Juli. - Nach der langen Irrfahrt der „Exodus“, deren Passagieren die Landung in Palästina
verweigert wurde, wird konkret von der Gründung eines Judenstaates in Palästina gesprochen. Die 4500
Passagiere der „Exodus“ weigern sich, in Frankreich an Land zu gehen und werden in Hamburg gewaltsam
von Bord gebracht.
1947 5. Oktober. Frankreich aus.
83% der saarländischen Wähler sprechen sich für den wirtschaftlichen Anschluss an
1947 11. Oktober. - Die USA stimmen vor der UNO einer Teilung Palästinas zu.
1947 14. Oktober. - Der amerikanische Pilot Charles Yeager durchbricht mit dem Düsenflugzeug Bell X-1
als erster Mensch die Schallmauer.
1947 26. Oktober. - De Gaulle und seine Partei der RPF gewinnen die Wahlen in Frankreich. De Gaulle
verlangt die Überarbeitung der Verfassung.
1947 27. Oktober. -
Luxemburg wird Mitglied in der UNESCO.
1947 6. November. - Molotow teilt mit, dass die USA „nicht mehr allein üner die Atombombe verfügen“.
1947 10. November. - Die USA sind mit dem Ende des britischen Mandates in Palästina einverstanden.
Es läuft am 31. Dezember 1948 aus. Einige Tage später verlassen die ersten britischen Truppen Palästina.
1947 19. November. - Österreich schließt die Kommunisten aus der Regierung aus.
1947 21. November. - Auflösung der antikommunistischen Parteien in Polen und Ungarn.
1947 27. November. - Robert Schuman bildet ein neues Kabinett. Erste Aufgabe der französischen
Regierung ist es, die seit Wochen andauernden Streiks zu beenden. Präventiv werden 80 000 Reservisten
eingezogen.
1926 - 1950
1947 27. Dezember. - Italien veröffentlicht die Verfassung der Republik.
1947
30. Dezember. - Angesichts der von den Kommunisten beherrschten Regierung dankt König
Michael I. von Rumänien ab. Die Republik wird ausgerufen.
1948
1948 Sylvester/Neujahr. - Bereits zum Jahresende 1947 hatte der Pegelstand der Mosel alarmierende
8,80 Meter erreicht. In Bech-Kleinmacher stehen von 114 Häusern nur noch neun auf trockenem Boden. Erst
am 3. Januar 1948 geht das Hochwasser zurück.
1948 1. Januar. - Die Benelux-Zollunion tritt offiziell in Kraft.
1948 1. Januar. - Das Gatt-Abkommen tritt in Kraft. Es handelt sich hierbei um ein weltweites Abkommen
über die Zoll- und Handelstarife.
1948 26. Januar. - Der französische Franc wird um 44,44% abgewertet. In einer Ansprache in SaintEtienne spricht de Gaulle von der Verbindung von Kapital und Arbeit.
1948 29. - 31. Januar. - Erste Benelux-Konferenz in Luxemburg. Die im September 1944 unterzeichnete
Zollunion (Benelux) tritt, nach der Ratifizierung durch das Luxemburger Parlament, in Kraft (1. Januar). Über
diese erste Konferenz der Außenminister von Luxemburg: Joseph Bech, Belgien: Paul Henri Spaak und der
Niederlande: Baron Karel van Boetzelaar, werden zwei Kommuniqués veröffentlicht: 1) die drei Länder
haben die britisch-französischen Vorschläge zur Schaffung eines vereinigten Westeuropas mit großer
Befriedigung aufgenommen. Das Zweite erklärt, dass die drei bisher durch einen gemeinsamen Zolltarif und
den Fortfall der Binnenzölle verbundenen Länder eine weitere wirtschaftliche Angleichung anstreben.
1948 30. Januar. - Gandhi wird von einem fanatischen Hindu erschossen. Er hatte den Traum von einem
freien, selbständigen und unabhängigen Indien geträumt.
1948 16. Februar. - Nordkorea wird eine kommunistische Volksrepublik.
1948 25. Februar. - In Prag übernehmen die Kommunisten in einem Militärputsch die Macht.
1948 17. März. - Frankreich, Großbritannien, die Benelux-Staaten beschließen den ersten Militärpakt der
Nachkriegszeit, die Westeuropäische Union (WEU). Damit hat die unbewaffnete Neutralität Luxemburgs,
die 1867 in London beschlossen worden war, ein Ende. Der Verzicht auf die Neutralität wird in der
überarbeiteten Verfassung von 1948 festgeschrieben.
1948 24. März. - Jerusalem wird von den Arabern eingekesselt.
1948 3. April. - Der US-Kongress verabschiedet den "Marshall-Plan" für den Wiederaufbau Europas
inklusive der drei westlichen Besatzungszonen Deutschlands. Für 1948 beträgt die Hilfe für Europa 17
Milliarden Dollar. Der Marshall-Plan koppelt seine Hilfe an eine Enge wirtschaftliche Zusammenarbeit der
europäischen Staaten. Unter diesem Druck, doch auch aus eigenem Antrieb, wird die Europäische
Wirtschaftsgemeinschaft, gegründet. Erster EWG-Präsident ist der frühere belgische Minister Paul Henri
Spaak. Sitz der EWG ist Paris.
1948 7. April. - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) der Vereinten Nationen wird gegründet.
1948 18. April. - Mit der Reform dieses Tages wird die Neutralität endgültig aus der Luxemburger
Verfassung gestrichen.
1948
22. April. Jüdische Truppen nehmen Haifa ein. Die Araber beschließen in Amman, den
antijüdischen Terror auszuweiten. Von den Briten unterstützt nimmt die arabischen Legion Jericho ein.
1948 14. Mai. - Der zionistische Weltkongress gibt die Gründung des Staates Israel bekannt.
1948 16. Mai. - Die arabische Legion besetzt einen Teil von Jerusalem.
1926 - 1950
1948 7. Juni. - Die USA, Großbritannien, Frankreich und die Beneluxstaaten arbeiten in London den Plan
zur Gründung der Bundesrepublik Deutschland aus. Die Sowjetunion spricht von einer „illegalen Teilung
Deutschlands“.
1948 14. Juni. - Unter dem Vorwand von Straßen- und Flussarbeiten schneiden die Sowjets Berlin von
jeglicher Zufuhr aus dem Westen ab. Es geht darum, die unter Vier-Mächte-Verwaltung stehende Stadt ganz
in die Sowjetzone einzubinden. Da die Westmächte dem auf keinen Fall zustimmen können, richten die USA
und Großbritannien eine Luftbrücke ein. Sie wird länger als ein Jahr dauern. Im Mai 1948 wurden 6,5
Tonnen Luftfracht täglich transportiert. Im Juni 149 waren es 12 940 Tonnen.
1948 19. Juni. - Die erste „Foire“ in Luxemburg wird eröffnet. Sie dauert bis zum 8. Juli und findet in
den Limpertsberger Ausstellungshallen statt.
1948 24. Juni. - Mit der Sperrung der Land- und Wasserwege beginnt die Blockade West-Berlins durch
die UdSSR.
1948 3. Juli. - Mit 15 anderen Staaten tritt Luxemburg der Organisation des „Marshall-Planes“ für den
Wiederaufbau Europas bei. Das betreffende luxemburgische Abkommen mit den Vereinigten Staaten wird
am 3. Juli unterzeichnet.
1948 5. Juli. - Nach den Eisenbahnen und Kohlebergwerken verstaatlicht Großbritannien nun auch das
Gesundheitswesen.
1948 31. Juli. - Vor dem US-Militärgericht in Nürnberg werden die Urteile im Krupp-Prozess verkündet.
Der Hauptangeklagte Alfried Krupp von Bohlen und Halbach wird zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt.
Krupp von Bohlen und Halbach war bereits seit 1931 förderndes Mitglied der SS. Er war Mitglied
des Nationalsozialistischen Fliegerkorps, in dem er zuletzt den Rang eines Standartenführers innehatte. Ab
1938 war er Mitglied in der NSDAP. 1937 wurde der Sohn – ebenso wie sein Vater –
zum Wehrwirtschaftsführer ernannt. Zudem war er Stellvertreter seines Vaters in dessen Funktion als
Kuratoriumsvorsitzender der Adolf-Hitler-Spende der deutschen Wirtschaft. Er war Mitglied des Rüstungsrats
beim Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion. Nach Kriegsbeginn war er für die Demontage von
Betrieben in den von der Wehrmacht besetzten Gebieten und deren Aufbau im Deutschen Reich
verantwortlich. Bohlen und Halbach wurde mit dem Kriegsverdienstkreuz II. und I. Klasse ausgezeichnet.
1948 1. August. - In Deutschland wird die französische Besatzungszone der anglo-amerikanischen Zone
angegliedert. Die Alliierten beschließen eine finanzielle Sperre von Berlin, um den Sowjets wegen der
Blockierung der Zufahrtswege zur Stadt zu kontern.
1948 9. September. - In Ost-Berlin schießen Sowjetsoldaten auf eine versammelte Menge.
1948 27. Oktober. - In Nürnberg werden 11 Generäle und Offiziere der Wehrnacht wegen Verbrechen
gegen den Frieden und die Menschlichkeit zu Haftstrafen von drei Jahren bis lebenslang verurteilt.
1948 9. November. - Die UN-Vollversammlung verpflichtet ihre Mitgliedstaaten zur strafrechtlichen
Verfolgung von Völkermord.
1948 10. Dezember. - Die Vollversammlung der Vereinten Nationen proklamiert die „Allgemeine
Erklärung“ der Menschenrechte.
1948 26. Dezember. - In Ungarn nehmen die Kommunisten Kardinal Mindszenty und andere
Würdenträger der katholischen Kirche fest.
1948. - In Luxemburg gab es die letzte Todesstrafe durch Erschießen.
1949
1949 28. Januar. Europarates.
Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union beschließen die Schaffung eines
1926 - 1950
1949 13. Februar. - Der ungarische Kardinal Mindszenty wird zu lebenslanger Haft verurteilt. Er ist
angeklagt mit Hilfe des Westens das Ungarn der Vorkriegszeit wiederherstellen zu wollen. Auch soll er den
Schwarzhandel organisiert haben. Der Kardinal bekennt sich schuldig. Der Prozess wird in den westlichen
Demokratien scharf kritisiert. Die USA und Ungarn rufen ihre Gesandten zurück. Washington wirft dem
Gericht in Budapest vor, das Schuldbekenntnis Mindszentys manipuliert zu haben.
1949 17. Februar. - Chaim Weizmann, der erste Präsident Israels, wird vereidigt.
1949 18. Februar. - In Westdeutschland wird das letzte Todesurteil vollstreckt. Wegen Raubmordes wird
Richard Schuh in Tübingen mit dem Fallbeil enthauptet.
1949 24. Februar. - Zwar unterzeichnen Israel und Ägypten einen Waffenstillstand, doch Ägypten erkennt
den israelischen Staat nicht an.
1949 28. Februar. vereinigtes Europa.
In Brüssel plädieren Winston Churchill und Paul Henri Spaak für ein einiges und
1949 8. März. - Israel erhält seine erste Verfassung. Regierungschef ist David Ben Gurion.
1949 19. März. Der deutsche Volksrat verabschiedet in der sowjetischen Besatzungszone eine
Verfassung für eine zu gründende „Deutsche Demokratische Republik“.
1949
4. April. - Zwölf Staaten gründen, auf
Initiative
der
USA,
die
Nordatlantische
Vertragsorganisation, kurz Nato. Neben den USA
und Kanada treten Belgien, Dänemark, Frankreich,
Großbritannien, Island, Italien, Luxemburg, die
Niederlande, Norwegen und Portugal bei.
Das Bündnis soll seinen Mitgliedern Schutz bieten. Artikel
5 des Gründungsabkommens legt dementsprechend fest:
"Die Parteien vereinbaren, dass ein bewaffneter Angriff
gegen eine oder mehrere von ihnen in Europa oder
Nordamerika als ein Angriff gegen sie alle angesehen
wird."
1949 8. April. - Die Außenminister der Westalliierten unterzeichnen in Washington das Besatzungsstatut
für Westdeutschland sowie ein Abkommen über die Vereinigung der drei Westzonen.
1949 16. April. transportiert.
Über 91 900 Tonnen Güter wurden in 24 Stunden über die Berliner Luftbrücke
1949 18. April. - Mit dem Austritt aus dem britischen Commonwealth wird Irland zur Republik.
1949 21. April. - Beginn einer Welle von Streiks und Aufständen in Ostberlin.
1949 3. Mai. Meter.
Die Amerikaner schießen zum ersten Mal eine „Viking“- Sonde in eine Höhe von 80 000
1949 5. Mai. - In London gründen 10 europäische Staaten den Europarat. Er soll für die Einhaltung der
Menschenrechte, der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit eintreten.
1949 8. Mai. - Der westdeutsche parlamentarische Rat beschließt die Gründung der Bundesrepublik
Deutschland. Bonn wird Bundeshauptstadt.
1949 11. Mai. - Israel wird in die UNO aufgenommen. Alle Juden werden zur Einwanderung eingeladen.
1949 12. Mai. - Die Sowjetunion beendet auf
Basis des am 4. Mai geschlossenen Jessup-MalikAbkommens die elfmonatige Blockade Berlins. Die
drei westlichen Militärgouverneure in Deutschland
verkünden förmlich das Besatzungsstatut, das am
21. September in Kraft treten wird. Es eröffnet der
entstehenden
Bundesrepublik
Deutschland
begrenzte Souveränität.
1949 1. Juni. - Frankreich bittet das Ausland ihm bis zur Ernte mit Weizenlieferungen auszuhelfen.
1949
11. Juni. -
Präsident Truman setzt sich ein für eine Wiederbewaffnung Europas und spricht sich
1926 - 1950
gegen die Senkung der Kredite des Marshall-Planes aus.
1949 28. Juni. - Österreich erhält einen neuen
Status. Es wird auf seine Grenzen von 1939 zurück
geführt. Da es von den Sowjets besetzt war,
verpflichtet es sich, sechs Jahre lang 150 Millionen
Dollar jährlich an Moskau zu zahlen. Außerdem
erhält die UdSSR die mobilen und immobilen
Besitzungen der Donau-Schifffahrtsgesellschaft in
ihrer Besatzungszone sowie 33 Jahre lang 60% der
Ölproduktion dieser Zone. Jugoslawien erhält
keine territorialen Gewinne, doch sämtliche Güter,
Unternehmen und Ländereien, die Österreich auf
jugoslawischem
Boden
gehören,
werden
beschlagnahmt.
Österreich
ist
fortan
eine
demokratischen, freie Bundesrepublik.
1949 8. Juli. - In Südafrika beginnt die Apartheid-Gesetzgebung der seit 1948 regierenden National Party
mit dem Verbot gemischtrassiger Ehen.
1949 26. Juli. General Koenig.
„Die deutsch-fanzösische Annäherung ist eine Notwendigkeit“, sagt der französische
1949 31. Juli. - Durch eine Kanzlerklärung gegen Liberalismus und Sozialismus greifen die katholischen
Bischöfe in den deutschen Wahlkampf ein.
1949 12. August. - Die Genfer Abkommen zum Schutz der Zivilbevölkerung und der Kriegsopfer werden
unterzeichnet. Diese „Genfer Konventionen“ treten am 21. Oktober 1950 in Kraft.
1949 14. August. Deutschland.
Die CDU unter Konrad Adenauer gewinnt die ersten Wahlen in der Bundesrepublik
1949 29. August. - Die Sowjetunion zündet in Semipalatinsk (Kasachstan) ihre erste Atombombe. Die
Zündung war nicht offiziell angekündigt worden.
1949 15. September. - Konrad Adenauer wird erster Kanzler der Bundesrepublik Deutschland. Der
Bundestag wählt den CDU-Mann mit nur einer Stimme Mehrheit.
1949 30. September. - Das letzte Flugzeug der Berliner Luftbrücke landet auf dem Flughafen BerlinTempelhof mit zehn Tonnen Kohle an Bord. Im ganzen fanden 277 264 Versorgungsflüge statt.
1949 30. September. vorgestellt.
Die erste elektronische Rechenmaschine wird dem amerikanischen Publikum
1949 12. September. - Theodor Heuss wird Präsident der Bundesrepublik Deutschland.
1949 7. Oktober. - Offizielle Schaffung der DDR. Präsident wird der führende Kommunist, Wilhelm Pieck,
erste Ministerpräsident Otto Grotewohl. - In der russischen Zone entwickelten sich die staatlichen
Verhältnisse nach dem Muster Sowjetrusslands. Als Regierungspartei entstand die Sozialistische
Einheitspartei (SED), die durch Zusammenschluss der Kommunisten mit den Sozialdemokraten, soweit sich
solche dazu bereit fanden, entstand. Die SED rief 1949 den Volkskongress zusammen, der eine Verfassung
ausarbeitete. Durch ihre Verkündung entstand am 7. Oktober 1949 die sogenannte „Deutsche
Demokratische Republik“.
1949
13. Oktober. In München schließen sich 16 Gewerkschaften der westlichen Besatzer (der
britischen-amerikanischen und französischen Besatzungszone) zum Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB)
zusammen.
1949 21. Oktober. - Im Zug des Kalten Krieges werden alle Kommunistenführer der USA verhaftet.
1949
22. November. - Die Alliierten Hohen Kommissare und der deutsche Bundeskanzler Konrad
Adenauer (CDU) unterzeichnen das Petersberger Abkommen, das der Bundesrepublik mehr Souveränität
sichert.
Das Petersberger Abkommen, ist die amtliche Niederschrift der Abmachungen zwischen den Alliierten
Hohen Kommissaren und dem Deutschen Bundeskanzler. Benannt ist es nach dem Petersberg im
Siebengebirge, dem damaligen Sitz der Hohen Kommissare.
Kernpunkte des Abkommens waren:
1926 - 1950
•
•
die Einstellung der Demontagen in einigen Teilen von Deutschland wie Berlin
die Eingliederung der Bundesrepublik Deutschland in die Europäische Gemeinschaft, z. B. durch
späteren Beitritt in den Europarat
• konsularische Beziehungen und Handelsbeziehungen zu anderen Ländern schrittweise wieder
aufzunehmen
• die ausdrückliche Förderung der Beziehungen zu allen westlichen Staaten
• Aufnahme der Bundesrepublik Deutschland in internationale Organisationen
• der Entschluss der Bundesregierung, nach den Grundsätzen Freiheit, Toleranz und Menschlichkeit zu
handeln und jegliches Wiederaufleben totalitärer Bestrebungen zu verhindern
• ferner bekundet die Bundesregierung „ihre ernste Entschlossenheit, die Entmilitarisierung des
Bundesgebietes aufrechtzuerhalten und sich mit allen Mitteln, die in ihrer Macht stehen, zu bestreben, dass
die Wiederaufstellung bewaffneter Streitkräfte jeder Art verhütet wird.“
• die Akzeptanz der internationalen Kontrolle des Ruhrgebiets (Beitritt zum Ruhrstatut)
• die Genehmigung des bilateralen Abkommens über den Marshallplan
• die Gesetzgebung zur Kartellentflechtung
• die teilweise Beendigung von Beschränkungen für den Schiffbau
Das Petersberger Abkommen erweiterte damit die Rechte der Bundesregierung über das nur einige Wochen
vorher geschlossene Besatzungsstatut hinaus. Es wird als erster Schritt der Bundesrepublik Deutschland zu
einem eigenständigen Staat gewertet.
1949 15. Dezember. - Die Bundesrepublik Deutschland tritt dem Marshallplan bei. Dieser beinhaltet das
amerikanischen Wiederaufbauprogramm für Europa.
1950
Als erstes ausländisches Unternehmen lässt die amerikanische Reifenfabrik Good Year sich in Colmar-Berg
nieder. Im Jahr 1950 kommt es zur Grundsteinlegung und bereits am 31. Januar 1951 können die ersten
Reifen „Made in Luxembourg“ fertig gestellt werden.
1950
23. Januar. Das israelische Parlament
erklärt den im israelischen Unabhängigkeitskrieg 1950 9. Mai. - Der französische Außenminister
eroberten Westteil Jerusalems zur Hauptstadt des Robert Schumann schlug in einer Erklärung eine
Staates Israel.
stärkere Integration zwischen den europäischen
Staaten vor. Die darauf zurückgehende Schaffung
1950
März. Der sowjetische Marschall der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl
Woroschilow gab bekannt, dass sein Land nun, (EGKS) war der Anfang der Entwicklung zur heutigen
genauso wie die USA, im Besitz einer Atombombe europäischen Union. Der Plan: Kohle und Stahl
sei. Daraufhin wurde von beiden Seiten immer weiter sollen von Deutschland und Frankreich gemeinsam
aufgerüstet. Dies gilt als Beginn des „Kalten vermarktet werden. So werden sie sich nicht mehr
Krieges“. Das Aufrüsten sorgte tatsächlich dafür, bekriegen können.
dass aus dem kalten Krieg nie ein wirklicher, mit
direkten Kampfhandlungen der beiden Großmächte, 1950 6. Juni. - Polen und die DDR erkennen die
Krieg wurde. Als Ende des kalten Krieges gilt der Oder-Neiße-Linie als gemeinsame Grenze an.
Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahr 1991.
1950
15. Juni. Der deutsche Bundestag
1950 3. März. - In Paris wird ein Abkommen für beschließt den Beitritt der Bundesrepublik zum
die Saar unterzeichnet. Die Region steht nicht mehr Europarat.
unter Besatzungsstatus, wird aber politisch und
wirtschaftlich von Frankreich dominiert.
1950 17. Juni. - Dem amerikanischen Chirurgen
Richard H. Lawler gelingt in Chicago die erste
1950 16. März. - Als erster führender westlicher erfolgreiche
Nierentransplantation
bei
einem
Politiker spricht sich der britische Oppositionsführer Menschen.
Winston
Churchill
für
einen
deutschen
Verteidigungsbeitrag aus.
1950
25. Juni.Mit dem Grenzübertritt
nordkoreanischer Truppen und Luftangriffen auf
1950 1. April. - Die UNO stimmt einem Plan zur Südkorea beginnt der Korea-Krieg. Bereits zwei
Teilung von Jerusalem zu.
Tage nach dem Überfall erhält Südkorea militärische
1926 - 1950
Hilfe von den USA. Noch fünfzehn andere Nationen,
darunter Belgien und Luxemburg, beschließen
Streitkräfte im Rahmen der UNO nach Südkorea zu
entsenden. Das luxemburgische Detachement wird
in das belgische Expeditionskorps aufgenommen.
Am 2. Oktober 1950 beginnt die Aufstellung und das
Training der belgisch-luxemburgischen Bataillons im
Lager von Leopoldsburg. Zwei Monate später
erreicht die „Kamina“ mit diesen Soldaten an Bord
von Antwerpen aus den Hafen von Pusan in
Südkorea.
Leopold an. Damit endet die Krise um das belgische
Königshaus. Die Belgier warfen dem König seine
nachgiebige Haltung gegenüber den deutschen
Besatzern vor. Das Land ist gespalten in Königstreue
und Königsgegner.
1950
16. August. Marschall Tito betont die
Blockfreiheit Jugoslawiens.
1950
22. August. - In Straßburg stimmt die
Versammlung der Vertreter der Europäischen
Gemeinschaft für die Charta der Menschenrechte.
1950 25. Juni. In Ungarn werden sämtliche
Theologieschulen geschlossen.
1950
22. August. Bundeskanzler Adenauer
verlangt eine Armee zur Verteidigung der
1950 6. Juli. - Die Regierungen der DDR und Bundesrepublik Deutschland.
Polens unterzeichnen das Görlitzer Ankommen, in
dem die DDR die Oder-Neiße-Linie endgültig als 1950 26. September. - Die NATO beschließt die
Grenze anerkennt.
Teilnahme der Bundesrepublik an der westlichen
Verteidigung.
1950 24. Juli. Erstmals startet vom
Weltraumbahnhof in Cape Canaveral (Florida) eine 1950 9. Oktober. - Der deutsche Innenminister
Rakete.
Gustav Heinemann tritt aus Protest gegen die
Haltung
der
Regierungsmehrheit
zur
1950
5. August. Europabegeisterung der Wiederbewaffnung und gegen den Führungsstil
Jugend. Junge Franzosen, Italiener, Engländer und Adenauers zurück.
Deutsche reißen französisch-deutsche Zollschranken
nieder, um gegen die zu langsame europäische 1950 15. Dezember. - In Brüssel entsteht ein Rat
Einigung zu protestieren.
zur
europäischen
Zusammenarbeit
in
Zollangelegenheiten.
1950 1. August. - In Belgien tritt der erst 20jährige
Prinz Baudouin die Nachfolge seines Vaters
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