2003 - Astronomiefreunde Waghäusel

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Heft 9, Ausgabe 1/2003
Ausga beda tum 9 .12.02
Das Planetarium Mannheim
Nur wenige Autominuten von uns entfernt befindet sich
eine Kultur- und Bildungseinrichtung, die in der breiten
Öffentlichkeit auch viele Jahre nach ihrer Eröffnung immer noch weitgehend unbekannt und noch vielmehr ungenutzt ist - das Planetarium in Mannheim. Am 16.
November machte sich aus unserem Verein eine immerhin 30 Personen starke Gruppe zu einem Besuch dieser
astronomischen Stätte auf. Nach monatelangem Umbau
war das Planetarium Mannheim im September wieder
eröffnet worden. Der kundige Besucher wird auf den
ersten Blick beim Betreten Planetariums keine Veränderung bemerken. Lediglich im Foyer steht von einer gläsernen Abschrankung umgeben der bekannte alte
Projektor, der jeweils zu Beginn einer Vorstellung zu den
imposanten Klängen von Richard Strauss’ "Also sprach
Zarathustra" im Zentrum der Projektionskuppel emporgefahren wurde. Dieser Projektor aus dem Hause Carl
Zeiss Jena wurde nun im Rahmen der Modernisierungsmaßnahmen gegen ein Modell der neuesten Generation des gleichen Herstellers ersetzt. Er
unterscheidet sich in seinem äußeren Erscheinungsbild das einem riesigen Ei ähnelt deutlich
vom alten Modell in Hantelform.
Seine eigentliche Innovation jedoch liegt in der Projektionstechnik, die auf modernster Glasfaseroptik basiert. Diese ermöglicht einen weit realistischeren
Eindruck vom Himmelszelt, als dies bislang möglich
war. Sogar das Flimmern der Sterne ist täuschend
echt. Das Band der Milchstraße, welc hes heute kaum
noch jemand am echten Himmel zu Gesicht bekommt,
zieht sich eindrucksvoll von Horizont zu Horizont.
An der Machart der Vorstellung an sich hat sich gegenüber früheren Zeiten nichts geändert. Das aktuelle Programm ändert sich in jedem Quartal und befasst sich
schwerpunktmäßig mit einem Thema aus der Astronomie, welches auch dem Laien auf anschauliche Weise
die Zusammenhänge erläutert. In das Programm ist
der aktuelle Sternenhimmel im Verlauf einer Nacht eingebunden.
Fortsetzung auf Seite 2 ...
Besuchen Sie uns auch im Internet unter http://www.people.freenet.de/afw2000/home.html
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Lieber Sternfreund, liebe Sternfreundin,
Das neue Jahr bringt uns aus astronomischer Sicht wieder eine ganze Reihe von besonderen Begebenheiten. Allein der Mai wird uns 3 himmlische Leckerbissen bescheren. Da ist
der Transit des Planeten Merkur vor der Sonnenscheibe, eine totale Mond- und eine partielle Sonnenfinsternis zu erleben. Wenn auch so vieles am Himmel lange Zeit vorhersagbar
ist, was uns das neue Jahr in astronomischer Hinsicht bringen wird, so bleibt so viel mehr in
unseren persönlichen Angelegenheiten, das mehr oder weniger im Ungewissen liegt - und
das ist auch gut so. Auch wenn wir Menschen dazu neigen alles im Vorraus zu wissen, alles
berechnen zu können, alles zu planen, so macht gerade die Unvorhersehbarkeit der Ereignisse das Leben so spannend und so lebenswert. Lassen wir uns also überraschen und
trösten wir uns damit, dass auch am Himmel längst nicht alles vorhersagbar ist. Wer weiß
schon, ob in diesem Jahr wieder ein spektakulärer Komet aus den Tiefen des Alls auftauchen wird oder ob einer der diesjährigen Sternschnuppenströme einen Meteorsturm inszenieren wird?
Zum ersten Mal kann ich Ihnen in dieser Ausgabe von AFW-aktuell einen Beobachtungsbericht unseres aktiven Sternfreundes Oswald Dörwang präsentieren. Gerade eine Mitgliederzeitschrift wie unsere bietet hierfür einen hervorragenden Rahmen. Ich würde mich freuen,
wenn dies Schule machen würde, und wir zukünftig mehr solcher Berichte lesen könnten.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein glückliches, zufriedenes und vor allem ein gesundes neues Jahr 2003.
Viel Spaß beim Lesen.
... Fortsetzung von Seite1
Neben dem Hauptprogramm gibt es noch
eine ganze Reihe weiterer Veranstaltungen, wie das Kinderprogramm speziell für
unsere Kleinsten ausgearbeitet und Sondervorstellungen an verschiedenen Wochentagen.
Wer
auf
didaktische
Ausführungen verzichten möchte, kann
samstags abends auf seine Kosten kommen. Unter dem Titel "Hörspiel unterm
Sternenhimmel" werden in Zusammenarbeit mit dem Südwestfunk Hörspiele dargeboten. Der Zuhörer lehnt sich bequem
im Sessel zurück und genießt völlig entspannt die Handlung und den wundervollen Sternenhimmel über sich.
Kon ta kta dresse n: 1 . Vo rsitzend er: R udo lf Wol l, Kettele rstr. 1 9, 6 875 3 Wag häu sel, Tel.: 0 725 4/366 6
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(Wolfgang Stegmüller)
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Wäre eine solche Vorstellung nicht auch etwas für Sie und Ihre Familie oder für einen Bekannten? Das aktuelle Programm des Planetariums erhalten Sie mit dieser neuen Ausgabe
unseres Verreinsheftchens AFW-aktuell. Glauben Sie mir, ein Besuch des Planetariums ist
in jedem Fall lohnend und das tolle ist, die Vorstellung ist völlig unabhängig vom Wetter.
Astronomie heute
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Planetenentstehung in wenigen hundert Jahren
Riesenplaneten wie der Jupiter entstehen nicht in Millionen, sondern in wenigen hundert
Jahren. Das ist das Ergebnis neuer Simulationen des Astronomen Lucio Mayer von der Universität Zürich. Mayer und seine Kollegen aus den USA und Kanada veröffentlichten ihre Ergebnisse jetzt im Fachblatt Science.
Die Berechnungen der Forscher, die auf einem erheblich verfeinerten Modell beruhen, werfen damit die bisherigen Vorstellungen zur Planetenentstehung über den Haufen. "Wenn ein
Riesenplanet nicht schnell entsteht, dann entsteht er wahrscheinlich gar nicht", fasst einer
der beteiligten Forscher, Thomas Quinn von der University of Washington in Seattle, die Ergebnisse der Simulationen zusammen. Die Planeten müssen nämlich in ihrer Entstehungsphase die kräftige, heiße Strahlung ihres jungen Zentralgestirns überstehen. Wenn der
Entstehungsprozess zu lange dauert, werden jedoch die Gase von der Strahlung des Sterns
wieder zerstreut.
Gemäß dem Standardmodell der Planetenentstehung bilden sich die Himmelskörper in einer rotierenden Scheibe aus Gas und Staub um den jungen Stern. Zunächst entstehen dabei kleinere Verdichtungen in dieser Wolke, welche die Kerne der künftigen Planeten bilden.
Schon dieser Vorgang sollte nach den bisherigen Vorstellungen rund eine Million Jahre dauern. Erst danach sammeln die Riesenplaneten langsam ihre gewaltigen Gashüllen an - ein
Prozess, der noch einmal mehrere Millionen Jahre dauern sollte.
Die neuen Simulationen von Mayer und seinen Kollegen zeigen nun jedoch, dass die Gasscheibe schon nach wenigen Umdrehungen fragmentiert, also in einzelne Verdichtungen
zerfällt. Aus diesen Verdichtungen bilden sich dann innerhalb kürzester Zeit die Riesenplaneten. Allerdings vermag auch dieses Modell nicht zu erklären, warum die meisten Sterne
von Riesenplaneten auf sehr engen Umlaufbahnen umkreist werden.
Quelle: http://www.eurekalert.org/pub_releases/2002-11/uow-jpf112202.php
Erste kommerzielle Mondmission startet im Oktober 2003
Im Oktober 2003 soll erstmals eine kommerzielle Raumsonde zum Mond fliegen. Das kalifornische Unternehmen TransOrbital hat Anfang der Woche in Moskau einen Vertrag über
den Start der Sonde TrailBlazer unterzeichnet. Vertragspartner ist das russisch-ukrainische
Raumfahrtunternehmen Kosmotras, das ausgemusterte Interkontinentalraketen für Weltraumstarts nutzt.
TrailBlazer soll nicht nur Bilder vom Mond liefern. Gegen Gebühr befördert die Sonde auch
Briefe oder gar die Asche Verstorbener zum Erdtrabanten. Die unbemannte Sonde soll den
Kontaktad ressen : 1. Vo rsitze nde r: R udo lf Woll , Kettele rstr. 1 9, 6 875 3 Wag häu sel, Tel.: 0 725 4/366 6
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Mond zunächst drei Monate lang umkreisen und hochaufgelöste Bilder seiner Oberfläche
liefern. Diese Bilder können sowohl von Instituten für Forschungszwecke als auch von Unternehmen zum Beispiel für den Einsatz in der Werbung erworben werden. Für den Transport einer kurzen Mitteilung zum Mond berechnet TransOrbital einen Preis von 16,95 Dollar,
die Asche Verstorbener reist zum Preis von 2500 Dollar pro Gramm zum Mond.
TransOrbital plant in den kommenden Jahren regelmäßig derartige Missionen zum Mond
durchzuführen. Nach Angaben des Unternehmens liegen bereits Tausende von Aufträgen
für den ersten TrailBlazer-Flug vor. Der Start der Sonde kostet 20 Millionen Dollar. Als Trägerrakete wird eine konvertierte SS-18 aus dem Arsenal der ehemaligen Sowjetarmee verwendet. Die SS-18 trug ursprünglich zehn nukleare Gefechtsköpfe. Kosmotrans hofft
insgesamt 150 der Interkontinentalraketen in Trägerraketen für Weltraummissionen umzuwandeln.
Quelle: http://www.newscientist.com/news
Das Himmelsgeschehen im 1. Quartal 2003
Der Sonnenlauf
Der scheinbare Lauf der Sonne durch die Sternbilder des Tierkreises ergibt sich aus den unterschiedlichen Perspektiven, die sich vom Blick von der Erde zur Sonne ergeben. Da die
Erde innerhalb eines Jahres die Sonne umrundet, steht diese von der Erde aus gesehen
stets vor einem anderen Sternenhintergrund. Der Sternenhintergrund kann natürlich nicht
gesehen werden da die Sternbilder, die von der Sonne durchlaufen werden, in Richtung der
Sonne stehen und sich somit am Taghimmel befinden.
Das Jahr beginnt die Sonne im Sternbild Schütze. Sie bewegt sich weiter ostwärts, überholt
am 11.01. den Planeten Merkur und tritt am 19.01. in das Sternbild Steinbock ein, in dem
derzeit auch die Planeten Uranus und Neptun ihre Bahn ziehen. Am 16. Februar erfolgt der
Wechsel der Sonne in den Wassermann und am 12. März betritt sie das Sternbild Fische,
welches sie erst im nächsten Quartal wieder verlassen wird.
Mondphasen
Die Mondphasen des 1. Quartals sind der Tabelle 1 zu entnehmen.
Januar
Februar
März
erstes Viertel
10.01.2003
09.02.2003
11.03.2003
Vollmond
18.01.2003
17.02.2003
18.03.2003
letztes Viertel
25.01.2003
23.02.2003
25.03.2003
Neumond
02.01.2003
01.02.2003
03.03.2003
Planetensichtbarkeiten
Merkur
Der flinke Planet hat gerade eine bescheidene Phase der Abendsic htbarkeit beendet. Ende
Januar erreicht Merkur zwar schon wieder seinen größten westlichen Winkelabstand von
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Tabelle 1: Mondphasen im 1. Quartal 2003
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der Sonne, aber wegen der flach über dem Horizont verlaufenden Ekliptik kommt es wohl
kaum zu einer Morgensichtbarkeit. Bei extrem klarem Himmel ist der Versuch ihn in den horizontnahen Dunstschichten kurz vor Sonnenaufgang zu sehen zwischen dem 23. und dem
29. Januar noch am aussichtsreichsten.
Venus
Venus hat noch immer ihre Rolle als strahlender Morgenstern inne. Sie steht zu Quartalsbeginn nahe dem Mars, überstrahlt ihn aber hoffnungslos mit einer Helligkeit von -4m5. Im
Verlauf der nächsten Tage und Wochen verringert Sie ihren Horizontabstand jedoch beträchtlich, da sie nun in die südlichen Bereiche ihrer Umlaufbahn eintritt. Wegen der flach
am Morgenhimmel verlaufenden Ekliptik in dieser Jahreszeit wird die letzte Sichtbarkeit der
hellen Venus Anfang Februar liegen. Das Venusscheibchen wird dann zu 2/3 beleuchtet
und die Helligkeit auf ca. -4 m2 gesunken sein.
Mars
Mars ist Planet der 2. Nachthälfte. Am 1. Januar erfolgt der Aufgang des nun 1m5 hellen roten Planeten um 4:13 Uhr. Bis Sonnenaufgang hat er gerade einmal eine Horizontnähe von
knapp 25° erreicht. Am letzten Tag des Quartals hat er zwar seine Helligkeit beträchtlich auf
0m5 gesteigert, aber gleichzeitig eine südlichere Deklination eingenommen, was seine Beobachtung weiter erschwert. Durch seine noch immer große Entfernung zur Erde erreicht
der Durchmesser seines Scheibchens zum Ende des Quartals bescheidene 7,5’’ (Bogensekunden). Er ist somit für die teleskopische Beobachtung weiterhin uninteressant.
Jupiter
Jupiter ist nun am besten zu beobachten. Am 1. Januar geht er um 19:30 Uhr auf und steht
die ganze Nacht über am Himmel. Mit seiner Helligkeit von -2 m5 ist er das mit Abstand auffälligste Gestirn. Der Äquatordurchmesser beträgt 44’’. Bis zum Tag seiner Opposition am
11.02.2003 nimmt seine Helligkeit geringfügig auf -2m6 und sein Äquatordurchmesser auf
45,4’’ zu. Unaufhaltsam bewegt der Riesenplanet sich rückläufig auf den prächtigen offenen
Sternhaufen M44 im Krebs zu, dessen Ausläufer er in den letzten Märztagen erreic ht. Bereits mit kleinen Teleskopen ist neben den auffälligen Wolkenbändern der tägliche Reigen
seiner 4 hellsten Monde beobachtbar.
Saturn
Saturn begegnet in der Nacht vom 4. auf 5. Januar dem Supernovarest M1. Er wird gegen
Mitternacht samt seiner Monde direkt vor dem schwach glimmenden Nebel zu sehen sein.
Bei Einbruch der Dunkelheit steht der Ringplanet bereits hoch am Himmel in bester Beobachtungsposition. Die Saturnringe sind immer noch weit geöffnet. Mit seiner Helligkeit von
-0m9 gehört er zu den hellsten Himmelskörpern und ist sehr auffällig. In den folgenden Wochen zieht Saturn sich immer mehr aus der 2. Nachthälfte zurück. Sein Untergang erfolgt am
1. Januar noch um 7:15 Uhr, am 31. März bereits um 1:26 Uhr. Dennoch ist er über das ganze Quartal hindurch der Star unserer abendlichen Beobachtungen am Teleskop. Am 16.01
und am 12.02. finden enge Begegnungen mit dem Mond statt.
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Die Konjunktion von Uranus steht bald bevor und so verabschiedet sich der Gasplanet
schon in den ersten Januartagen von der Himmelsbühne. Seine Konjunktion erreicht Uranus am 17. Februar.
Neptun
Am 1. Januar steht Neptun bei Sonnenuntergang nur noch 17° über dem Südwestlichen Horizont. Bis zum Einbruch der Dunkelheit sinkt er so tief herab, dass er nicht mehr beobachtet
werden kann. Am 30. Januar holt die Sonne Neptun ein. Es ist Konjunktion.
Der Fixsternhimmel
Als Gegenstück zum Sommerdreieck steht in den Wintermonaten Dezember, Januar, Februar das Wintersechseck am Himmel. Es setzt sich zusammen aus den hellen Sternen
Capella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen Hund, Procyon
im Kleinen Hund und Pollux in den Zwillingen.
Capella ist der einzige zirkumpolare Stern dieses Sechsecks, d.h. sie geht während des
ganzen Jahres nicht unter. Am 10. Dezember um Mitternacht steht sie auf unseren Breitengraden fast im Zenit. Ziemlich genau 50° südlich davon steht Rigel, der Fuß des Orion. Aldebaran liegt etwa auf der Mitte dazwischen, jedoch etwas westlich. Da er rötlich leuchtet,
wird er auch "Das rote Auge des Stiers" genannt. Der südlichste Stern des Wintersechsecks
und gleichzeitig der hellste Stern am irdischen Himmel ist der bläulich schimmernde Sirius.
Pollux ist neben Castor einer der beiden Zwillinge aus der griechischen Mythologie.
Ein sehr markantes Objekt ist der Offene Sternhaufen der Plejaden, bei dem mit bloßem
Auge bis zu sechs Sterne gesehen werden können. Er ist etwa 78 Millionen Jahre alt, was
aus astronomischer Sicht noch sehr jung ist. Ihre ganze Schönheit zeigen die Plejaden,
auch M45 genannt, jedoch erst im Feldstecher oder einem kleineren Fernrohr.
Mit größeren Teleskopen lassen sich noch weitere Offene Sternhaufen am Winterhimmel
bewundern. Besonders hervorzuheben ist M37 im Fuhrmann, der 150 Sterne auf einer Fläche mit einem Winkeldurchmesser von 24 Bogenminuten (fast ein Monddurchmesser) verteilt.
Natürlich gibt es auch noch andere Objekte. Nennenswert sind dabei der Crabnebel M1
(siehe Saturn) im Stier, ein Überrest der Supernovaexplosion im Jahre 1024. Das Paradeobjekt des Winters ist jedoch M42, der große Orionnebel. Mit einer Entfernung von 1600
Lichtjahren ist er der nächste Gasnebel. Mit einer Helligkeit von 2 m9 ist er schon durch den
Feldstecher im Schwertgehänge des Orion als diffuser Nebelfleck zu erkennen, doch seine
ganze Pracht eröffnet er uns erst in größeren Teleskopen. Hier können dann auch die sogenannten Trapezsterne getrennt werden. Die vier sichtbaren Sterne sind erst 500.000 Jahre alt und bilden das am besten untersuchte Sternentstehungsgebiet. Durch ihre hohe
Temperatur bringen sie das umliegende Gas zum Leuchten. Die dunklen Strukturen entstehen durch besonders dichte Staubregionen im Vordergrund, die das Licht nicht mehr durchdringen kann.
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Süd
Abbildung a: Die Karte zeigt den Himmelsanblick vom Osten über Süden bis nach Westen wie er sich
Anfang Februar gegen 22 Uhr darstellt. Sie gilt auch Anfang Januar gegen Mitternacht und
im März bei Einbruch der Dunkelheit. Das kleine Kreuz stellt den Zenit dar.
Konstellationen und Ereignisse
Datum
04.01.2003
11.01.2003
02.02.2003
21.03.2003
17.12.2002
Ereignis
Erde im Perihel (Sonnennähe)
Venus in größter westlicher Elongation (Winkelabstand von der
Sonne: 47°)
Jupiter in Opposition zur Sonne
Sonne im Frühlingspunkt (Tagundnachtgleiche)
Saturn in Opposition zur Sonne
Tabelle 2: Konstellationen und Ereignisse im 1. Quartal 2003
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Das Sonnensystem, Teil 4 - Das äußere Planetensystem
Die Welt der Gasriesen
Sind schon einige der terrestrischen Planeten, wie Merkur oder gar Venus äußerst unwirtliche Himmelskörper mit unvorstellbaren meteorologischen Gegebenheiten, so entziehen
sich die Gasriesen in ihrem Aufbau völlig unserer Vorstellungskraft. Gerade bei der Beobachtung der Planeten Jupiter und Saturn im kleinen Teleskop fällt es schwer sich vorzustelKontaktad ressen : 1. Vo rsitze nde r: R udo lf Woll , Kettele rstr. 1 9, 6 875 3 Wag häu sel, Tel.: 0 725 4/366 6
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len, dass das was man sieht gar keine feste Planetenoberfläche darstellen soll. Werfen wir
nun also nach den eher erdähnlichen Planeten des inneren Sonnensystems einen Blick auf
diese uns ach so fremden Welten.
Jupiter, König der Planeten:
Jupiter, der fünfte Planet von der Sonne
aus gerechnet, ist der größte Planet im
Sonnensystem. Der Jupiteräquator ist elfmal so lang wie der Erdäquator. Alle anderen Himmelskörper im Sonnensystem
zusammengenommen würden weniger
als die Hälfte der Jupitermasse ausmachen. Man kann auch sagen: Das Sonnensystem besteht aus der Sonne selbst,
aus Jupiter und aus ein paar Trümmern. Man hat den Jupiter als einen "missratenen Stern"
bezeichnet. Die meisten Astronomen stimmten darin überein, dass ein Stern mehr als die
80fache Jupitermasse braucht, um in seinem Innern Kernreaktionen auszulösen. Immerhin
gibt der Jupiter mehr Wärme ab, als er von der Sonne erhält. Diese innere Hitze ist von seiner Entstehung vor 4,5 Milliarden Jahren übriggeblieben. Der Jupiter besteht hauptsächlich
aus Helium und Wasserstoff. Wie andere Riesenplaneten besitzt er keine feste Oberfläche.
Etwa 1000 km unterhalb der äußeren Wolken presst der enorme Druck, der auf dem Jupiter
herrscht, gasförmigen Wasserstoff in einen Ozean aus flüssigem Wasserstoff. Der Jupiter
dreht sich so schnell - einmal alle 10 Stunden - , dass seine flüssige Masse sich am Äquator
stark nach außen wölbt.
Stürme toben in der Jupit er-Atmosphäre.
Blitze sind zehntausend mal stärker als
auf der Erde. Jupiter trägt den Namen des
höchsten römischen Gottes zu Recht.
Galileo Galilei beobachtete 1610 erstmals
mit einem nach heutigen Verhältnissen
hundsmiserablen Teleskop den Jupiter
und entdeckte seine vier größten Trabanten. Ganymed, der größte der vier, ist der
größte Trabant im gesamten Sonnensystem, sogar größer als der Planet Merkur.
Er ist ein von Kratern übersäter Eisball,
der fast ganz aus gefrorenem Wasser besteht. Fotos der Voyager-Sonde legen
nahe, dass das Eis in große Platten zerbrochen ist, wie die Erdkruste.
Der Trabant Kallisto ist fast doppelt so
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weit vom Jupiter entfernt wie Ganymed. Kennzeichen dieses Trabanten ist das riesige Walhalla-Becken. Vor langer Zeit schlug ein großer Meteorit auf Kallisto auf. Seine Hitze
schmolz einen Teil der Eiskruste und ließ einen See entstehen, der schnell wieder gefror.
Gebrochene Eisringe findet man noch 2000 km vom Zentrum des Beckens entfernt. Der
Trabant Europa ist etwas kleiner als der Mond. Er hat eine ebene Oberfläche. Der Unterschied zwischen den höchsten und tiefsten Stellen beträgt nur etwa 100 Meter. Unter einer
fünf Kilometer dicken Eiskruste liegt vermutlich ein tiefer Ozean aus Wasser.
Der Jupiter-Trabant Io ist der unheimlichste im ganzen Sonnensystem. Die Voyager-Sonde
registrierte im Vorbeiflug neun aktive Vulkane. Die vulkanischen Aktivitäten auf dem gesamten Trabanten sind stärker als die an den vulkanisch aktivsten Stellen der Erdoberfläche.
Schirmförmige Wolken von Schwefelverbindungen werden mehr als 150 km hoch in den
luftleeren Himmel von Io geblasen. Diese Verbindungen geben dem Trabanten seine einzigartige Farbenpracht.
Saturn, der Herr der Ringe
Saturn wird oft als der schönste Planet im Sonnensystem
bezeichnet. Auch wenn seine herrlichen Ringe nicht
mehr als einzigartig gelten, ist sein Ringsystem das hellste und komplexeste. Nach dem Jupiter ist der Saturn der
zweitgrößte Planet des Sonnensystems und besteht wie Jupiter und andere Riesenplaneten - hauptsächlich
aus Wasserstoff und Helium. Unter dem Gewicht seiner
Atmosphäre wird gasförmiger Wasserstoff etwa 1000 Kilometer unterhalb der Wolken zu einem flüssigen Ozean
gepresst.
Der Saturn hat eine geringere Dichte als
der Jupiter. Da er sich nur wenig langsamer als der Jupiter dreht, ist die Ausbuchtung an seinem Äquator größer als die
jedes anderen Planeten, denn die geringe
Dichte des Saturn - noch geringer als die
von Wasser - begünstigt diese Ausbuchtung sehr.
Die Wolkenbänder in der Atmosphäre des
Saturn erscheinen nicht so ausgeprägt
und farbig wie die des Jupiters. Verschiedene Faktoren lassen die Wolken des Saturn verschwommen wirken. Die größere
Entfernung zur Sonne (fast doppelt so
weit wie Jupiter) hat viel tiefere Temperaturen zur Folge. Dadurch bilden sich WolKontaktad ressen : 1. Vo rsitze nde r: R udo lf Woll , Kettele rstr. 1 9, 6 875 3 Wag häu sel, Tel.: 0 725 4/366 6
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ken in viel niedrigeren Schichten. Die geringere Schwerkraft des Saturn zieht die
Atmosphäre nicht so stark zusammen wie auf dem Jupiter, weshalb die Wolken dicker sind.
Durch die dickeren Wolken in niedrigeren Schichten sind Einzelheiten auf dem Saturn
schwerer zu sehen als auf dem Jupiter. Kennzeichen des Saturn ist sein Ringsystem.
Christian Huygens war 1656 der erste, der die Ringe des Saturn beobachtete. Insgesamt
beträgt ihr Durchmesser ungefähr 274.000 Kilometer, das sind etwa 70 Prozent der Entfernung von der Erde zum Mond. Die Ringe sind jedoch teilweise weniger als 15 Meter dick und
bilden gelegentlich bis zu 1.6 Kilometern hohe Wellen. Die Oberfläche des Ringsystems
misst ungefähr das 80fache der Erdoberfläche. Die Ringe bestehen aus Milliarden kleiner
Einpartikel. Die kleinsten davon sind so klein wie Zuckerkörner, die größten erreichen Hausgröße. Innerhalb des Ringsystems gibt es sechs Hauptregionen. Genaue Fotos von Raumsonden lassen Tausende von "Miniringen" innerhalb der Regionen erkennen. Die Ringe
könnten aus Trümmern bestehen, die sich nie zu einem Trabanten formierten, oder aus den
Überresten eines Trabanten.
Der Saturn hat mindestens 17 Trabanten, wahrscheinlich mehr. Titan, der größte, ist der
einzige Trabant mit einer dichten Atmosphäre. Sie ist sogar dichter als die der Erde. Der Titan ist etwas kleiner als Jupiters Ganymed, aber etwas größer als der Planet Merkur. Die
Schicht der Atmosphäre ist etwa 200 Kilometer dick und besteht aus Stickstoff. Sonnenlicht
reagiert mit dem kleinen Anteil von Methan in der Titanatmosphäre und erzeugt einen orangefarbenen Nebel. Dieser Dunst verhindert die Sicht auf die -178°C kalte Titanoberfläche.
Man vermutet, dass die Nebelpartikel zusammenkleben, wachsen und als Nieselregen auf
die Oberfläche fallen. Da die Oberfläche kalt genug ist, um Methangas zu verflüssigen,
könnte es auf dem Titan Methanseen geben. Japetus ist ein weiterer Saturn-Trabant. Eine
Seite zeigt eine helle, kraterübersäte, eisige Oberfläche, während die andere Seite nur ein
Fünftel so hell ist. Einige Forscher nehmen an, dass der Trabant auf seiner Umlaufbahn
dunkles Material an sich zieht. Andere meinen, dass es aus dem Innern von Japetus aufgestiegen sein könnte. Genau weiß man es noch nicht.
Uranus, eine Welt für sich:
Am 13. März 1781 machte der englische Astronom William Herschel
einen verschwommenen blaugrünen Lichtfleck aus, als er den Himmel mit seinem Teleskop absuchte. Herschel dachte zunächst, er
hätte einen Kometen entdeckt. Doch Berechnungen der Flugbahn
zeigten, dass es sich um den ersten Planeten handelte, der in der
neueren Geschichte entdeckt wurde. Herschel nannte ihn Georgim
Siedem oder Georgstern zu Ehren von Englands König Georg III.
Andere Astronomen schlugen dann den Namen des römischen
Himmelsgottes vor - Uranus. Da der Uranus doppelt so weit von der
Sonne entfernt ist wie der Saturn, verdoppelte seine Entdeckung
auf einen Schlag das Ausmaß des Sonnensystems.
Der Planet ist viermal so groß wie die Erde und damit der drittgrößte
Gasriese. Für seine Umrundung der Sonne braucht er etwa 84 Jahre. Wie Jupiter und SaKon ta kta dresse n: 1 . Vo rsitzend er: R udo lf Wol l, Kettele rstr. 1 9, 6 875 3 Wag häu sel, Tel.: 0 725 4/366 6
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turn besteht er hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium. Seine Atmosphäre enthält etwas
Methan. Es absorbiert den roten Anteil im Sonnenlicht und reflektiert den Rest, was dem
Uranus seine blaugrüne Farbe verleiht. Uranus braucht fast 17 Stunden für eine Umdrehung
um die eigene Achse, die allerdings um mehr als 98° zur Ebene seiner Umlaufbahn geneigt
ist. Anders als die übrigen Planeten scheint Uranus auf seiner Umlaufbahn entlang zu rollen.
Vielleicht hat vor langer Zeit ein Objekt den Uranus gerammt und auf die Seite gekippt. Die
Drehung des Planeten setzt ihn der Sonne in einer besonderen Weise aus. Uranus zeigt erst
einen und dann den anderen Pol der Sonne. Jeder Pol wird 42 Jahre lang ununterbrochen
beschienen, gefolgt von einer gleichlangen Periode totaler Dunkelheit. Dies sind die Jahreszeiten des Uranus.
Im Gegensatz zu Jupiter und Saturn wirbeln keine farbigen Wolken über die
Oberfläche des Uranus. Der Planet sieht
wie ein glatter blauer Ball aus. Auf dem
Uranus ist es etwa -213°C kalt und seine
Methanwolken bilden sich in sehr niedrigen Schichten der Atmosphäre. Ein nebliger Schimmer lässt Einzelheiten der
Wolkenbildung noch weiter verschwimmen. Voyager 2, die 1986 als bisher einzige Raumsonde den Uranus besuchte,
konnte nur weiße Methaneis-Wolken
ausmachen. Obwohl eine Seite des Uranus jahrzehntelang ohne Sonne bleibt,
ist sie nicht kälter als die sonnenbeschienene Seite des Planeten. Mit Winden tief
in der Atmosphäre muss die Wärme auch auf die dunkle Seite gelangen. Am 10. März 1977
beobachteten Astronomen einen hellen Stern, vor dem der Uranus langsam vorbeizog. Sie
erwarteten, dass der Stern verschwinden würde, als der Uranus sich auf ihn zu bewegte.
Doch wurde der Stern mehrmals dunkler und wieder heller, bevor der Uranus sein Licht total
verdeckte. Dies wiederholte sich, als der Stern auf der anderen Seite des Uranus wieder
sichtbar wurde. Auf diese Weise wurde das Ringsystem des Uranus offenkundig.
Das Ringsystem hat einen Durchmesser von ungefähr 102.000 Kilometern. Es enthält zehn
Hauptringe und ein breites, verwaschenes Band von kleineren Partikeln. Die Ringe sind viel
dünner, grober und dunkler als die Saturnringe. Der hellste und entfernteste Ring misst an
seiner breitesten Stelle 90 Kilometer und ist 90 Meter dick. Er enthält schwarze Partikel von
der Größe einer Murmel bis zur Größe einer Melone. Der Uranus hat eine Familie von 20
Trabanten (Stand 2001). Sie bestehen zumeist aus gefrorenem Wasserdampf und dem Eis
anderer Gase, aber ihre Oberflächen sind erstaunlich dunkel. Die vier größten Trabanten
zeigen Spuren von alten vulkanischen Aktivitäten, die viele ihrer ältesten Merkmale ausgeKontaktad ressen : 1. Vo rsitze nde r: R udo lf Woll , Kettele rstr. 1 9, 6 875 3 Wag häu sel, Tel.: 0 725 4/366 6
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löscht haben. Gefrorene Seen einer geheimnisvollen Flüssigkeit füllen einige Krater des
Oberon. Spalten und Rinnen erscheinen auf der Oberfläche von Titania und Ariel. Mit einem
Durchmesser von nur 480 Kilometern zeigt der kleine Trabant Miranda Landschaften, die
man normalerweise nur auf viel größeren Welten findet. Als Teile von Mirandas eisiger
Oberfläche nach innen rutschten, entstanden riesige Klippen, die mehr als 15 Kilometer
hoch sind. Wahrscheinlich ist Miranda mehrfach durch Kollisionen auseinandergebrochen.
Bei der Neuvereinigung zum Trabanten gefror die Materie zu bizarren Formen.
Neptun, der letzte Riese:
Nach der Entdeckung des Uranus 1781 beobachteten Astronomen
den Planeten sehr genau, um seine Umlaufbahn und seine zukünftigen Standorte berechnen zu können. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts
war den Astronomen klar, dass etwas nicht stimmte. Ihre Berechnungen berücksichtigten die Art und Weise, wie die Schwerkraft der Sonne und alle anderen bekannten Planeten auf den Uranus einwirken,
aber die erwartete Position wich von der ab, die der Planet in Wirklichkeit am Himmel einnahm. Astronomen nahmen an, dass ein weiterer
neuer Planet für das seltsame Verhalten von Uranus verantwortlich
sein könnte. Zwei Mathematiker, John Couch Adams in England und
Urbain Le Verrier in Frankreich, berechneten die Größe und den Standort des neuen Planeten. Doch keiner von beiden konnte einen Astronomen davon überzeugen, nach dem neuen
Planeten Ausschau zu halten.1846 schickte Le Verrier schließlich seine Ergebnisse einem
jungen deutschen Astronomen namens Johann Galle. Der entdeckte noch am selben
Abend den Planeten Neptun.
Der Neptun, der äußerste der Gasriesen,
liegt 4,5 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt und benötigt für seine Umkreisung der Sonne 165 Jahre. Er ist etwas
kleiner als der Uranus, aber immer noch
fast viermal so groß wie die Erde. Wie
beim Uranus entsteht die bläuliche Farbe
des Neptun durch einen geringen Methananteil in der tiefen Atmosphäre aus Wasserstoff und Helium. Das Aussehen des
Neptun weicht trotz ihrer vielen Übereinstimmungen überraschend stark von dem
des Uranus ab. Sein Kennzeichen ist ein
riesiges ovales Sturmsystem, der Große
Dunkle Fleck. Dieser Sturm ist so groß wie
die gesamte Erde. Er ähnelt dem Großen
Roten Fleck, der in den Wolken des Jupiters wirbelt. Ein zweiter, kleinerer dunkler Fleck liegt in der Nähe von Neptuns Südpolregion.
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Fetzen von Zirruswolken aus Methan formen ein dünnes silbriges Band quer über den blauen Planeten.
Wie die anderen Riesenplaneten besitzt der Neptun Ringe. Das Ringsystem hat einen
Durchmesser von 126.000 Kilometern und wird von drei dünnen Ringen und einer breiten
Fläche von Staubpartikeln gebildet. Der äußerste Ring besteht aus mehreren dichten, relativ
hellen Ansammlungen von Partikeln, die auf einem dünnen, schwachen Ring zu reiten
scheinen. Forscher haben keine schlüssige Erklärung für diese Ansammlungen.
Triton und Nereid sind die einzigen, der acht bekannten Neptun-Trabanten, die von der Erde
aus entdeckt wurden. Die anderen fand erst Voyager 2. Triton, der größte Trabant, hat einen
Durchmesser von 2.720 Kilometern. Da seine Umlaufbahn entgegengesetzt zur Drehrichtung des Neptun verläuft, wurde Triton möglicherweise durch Neptuns Schwerkraft in seine
Umlaufbahn gezwungen. Er kreist so eng um den Planeten, dass er in Millionen von Jahren
durch Neptuns Schwerkraft in Stücke gerissen und so eine Gruppe von Ringen erzeugen
wird. Triton ist eingehüllt von einer Stickstoffatmosphäre, die 100.000 mal dünner ist als die
der Erde. Er ist die kälteste Welt, die je von einer Raumsonde besucht wurde. Auf seiner
Oberfläche gefrieren bei -236°C Stickstoff- und Methangase und bedecken ihn mit Frost.
Nur wenige Krater sind auf Triton zu sehen, was bedeutet, dass Flüsse aus Eis den Trabanten in der jüngeren Vergangenheit überzogen haben. Die überraschendsten Kennzeichen
Tritons sind seine Eis-Geysire. Die genaue Untersuchung von Bildern der Voyager-2-Sonde
enthüllt mindestens zwei Ausbrüche. Sie werden möglicherweise von Seen aus flüssigem
Stickstoff unterhalb der Tritonoberfläche erzeugt. Wenn die Flüssigkeit die extrem kalte
Oberfläche erreicht, gefriert sie blitzschnell zu einem schirmförmigen Eis-Geysir, einem bis
zu acht Kilometer hohen Strahl aus Eiskristallen und dunklem Material. Von den sanften Brisen der dünnen Tritonatmosphäre erfasst, fällt die Wolke in windgetriebene Streifen auf die
Oberfläche zurück.
Wo bleibt Pluto?
Durch heutige Erkenntnisse muss immer mehr daran gezweifelt werden, ob Pluto überhaupt
zu den Planeten unseres Sonnensystems gezählt werden sollte. Viele seiner Eigenschaften
deuten eher darauf hin, dass es sich hierbei um ein sog. Kuiper-Objekt handelt. Neue Entdeckungen lassen es nur noch als eine Frage der Zeit erscheinen, bis Himmelskörper im
Kuipergürtel gefunden werden, die Pluto auch größenmäßig in den Schatten stellen. Nach
Beschluss der IAU (international astronomic union) behält Pluto zwar auch künftig den Rang
eines Planeten, ich aber werde Pluto in der nächsten Ausgabe von AFW-aktuell zusammen
mit den TNOs (Trans neptun objects) beschreiben.
Termine und Veranstaltungen
11.01.2003 Erster Termin für unsere Sternführung (weitere Termine siehe Seite 16)
16.01.2003 Vortrag "Das Weltraumteleskop Hubble - wissenschaftliches Wunder unserer Zeit"
Referent: Prof. Dr. D. C. Fries. Beginn: 20:00 Uhr, Stadtbibliothek Waghäusel
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07.02.2002
20.02.2003
10.03.2003
Mitgliederversammlung im Vereinsheim des Hundesportvereins Wiesental.
Beginn ist um 20:00 Uhr.
Vortrag "Das neue Bild des Menschen nach Kopernikus, Galilei und Darwin"
Referent: Georg Henneges. Beginn: 20:00 Uhr, Stadtbibliothek Waghäusel
Beginn neuer VHS-Kurse "Praktische Astronomie für Jeden"
Referent: Rudolf Woll, Bolandenschule Wiesental
Beginn: 18:30 Uhr Einführungskurs (Anfänger),
20:00 Uhr Kurs für Fortgeschrittene
Voranmeldung erbeten!
Die Nacht der Leoniden, ein Rückblick
Am 19.11.2002 kam wieder der Leonidenschauer der von dem Komet Temple Turtle entstand. Als bekannt wurde, dass dies der letzte Leonidenschauer für die nächsten 80 Jahre
war an dem etwa bis zu 6000 Leoniden in einer Stunde zu sehen sind so die Prognosen,
machten sich einige Sternfreunde vom „Astronomieverein Waghäusel 2000“ auf, sich Gedanken über die Beobachtung zu machen.
Als nun die Gedanken eines jeden Interessierten untereinander diskutiert wurden, stand als
Beobachtungsstandort die freie Flur und nicht der Aufenthalt in der Ortschaft fest. Als nun
die Leonidennacht immer näher rückte, spielte das Wetter verrückt. Am Tag vor der besagten Nacht war es ein Wechselspiel mit Sonne und Wolken. Als die Nacht herein brach, war
der ganze Himmel mit Wolken bedeckt, so dass man sich darauf einigte das gemeinsame
Treffen vom Wetter entscheiden zu lassen. Ich stellte mir meinen Wecker um 02:00 Uhr um
mir die Wetterlage anzusehen. Als ich sah, dass der Himmel immer noch bedeckt war und
es regnete, kam die Frage auf was tun!
Diese Frage blieb nicht lange ungelöst. Ich schaute im Internet in der Wettervorhersage
nach. Während ich mir die Wetterkarten so gegen 3:40 Uhr ansah, rief auch schon Astronomiefreund Wolfgang an. Er meinte wir haben mit dem Wetter ziemlich Pech und die Leonidenbeobachtung fällt buchstäblich ins Wasser und dass er zu Hause bleibt. Ich dagegen
habe kurz nach unserem Gespräch geglaubt, auf der Wetterkarte nordwestlich ein Wolkenloch zu erkennen. Gleich darauf verlies ich das Internet und packte ein paar Sachen die
noch nicht im Auto waren kurzer Hand zusammen und fuhr um 3:55 Uhr los Richtung Frankfurt. Unterwegs bog ich nach Mainz ab und fuhr weiter Richtung Westen. Als auf einmal der
Mond zwischen den Wolken hervor kam wusste ich, DAS IST DER RICHTIGE WEG.
Plötzlich sah ich ein Wolkenloch und versuchte eine Ausfahrt zu finden die auch nach kurzer
Zeit kam. Ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht wo ich mich befand, da ich den Namen der Autobahnausfahrt nicht registriert hatte. Auf der Landstrasse angekommen suchte ich nach einem Feldweg auf dem ich etwas abseits der Strasse mein Auto abstellen konnte. Leider
vergeblich! So blieb mir nur ein kleiner grüner, ausreichender Streifen am Fahrbahnrand der
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Vereinsmitteilungen
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Landstrasse als Parkmöglichkeit übrig. Als ich mein Auto abgestellt hatte und ausstieg, begann ich sogleich den Himmel zu mustern.
Plötzlich erschienen ohne jede Vorwarnung 5 Leoniden im Abstand von 2 Sekunden. Diese
flogen mit ihren verschiedenen Helligkeitsstufen in unterschiedlichen Richtungen von dem
Sternbild weg aus dem sie kamen. Dieses ist kein anderes als wie schon der Name der
Sternschnuppen besagt, nämlich das Sternbild LÖWE. Nach diesem kleinen Sternschnuppenregen huschten die Leoniden in unterschiedlichen Zeitabständen über den Himmel. Mal
einzeln, mal paarweise. Die Leoniden hatten vereinzelt die Helligkeit von Jupiter erreicht
evtl. sogar noch heller. Auch versuchte ich ein paar Bilder zu fotografieren, was mir, durch
ständiges vorbeifahren der Autos, nicht gelang. Tja der Standort war eben nicht der Allerbeste. Dennoch, es war ein sehr schöner Anblick der Sternschnuppen. Als etwa nach 25 Minuten die Wolken den Himmel verdunkelten und ich 30 Leoniden gezählt hatte, machte ich
mich um 05:30 Uhr auf den Rückweg. Bevor ich nun die endgültige Heimfahrt antrat, fuhr
ich noch in die Ortschaft die von meinem Haltepunkt etwa 400 Meter entfernt war um zu sehen, wo ich mich überhaupt befand - es ist die Ortschaft Ingelheim/Rhein.
Abbildung b: Beobachtete Leonidenspuren. Sehr schön ist zu erkennen, dass alle Meteore von der selben Gegend ausgehen, - dem Radianten. Der Meteor durch das Sternbild Zwillinge ist keine Leonide, es handelt sich um eine sporadische "Sternschnuppe".
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Nun begann die endgültige Heimreise mit einem Kaffeestopp an der Rastanlage Lorsch
West. Nach meiner Ankunft zu Hause brachte es der Tacho ans Tageslicht. Die Entfernung
betrug im gesamten 260 km. Daheim machte ich mich sogleich an die Arbeit meine ganzen
Utensilien wieder aufzuräumen. Nach einem ausgiebigen Frühstück lies ich diese Stunden
Revue passieren.
Fazit dieser Leonidennacht:
Obwohl ich erst den Sternschnuppenregen am Ende des Maximums sah, waren die
vielen unterschiedlichen starken, hellen und langen Lichtspuren der Leoniden sehr
beeindruckend!!!
Oswald Dörwang
Mitgliederversammlung
Am 07.02.2003 findet unsere diesjährige Mitglieder- oder Generalversammlung statt. Beginn ist um 20:00 Uhr im Vereinsheim des Hundesportvereins Wiesental. Wir bitten um zahlreiches und pünktliches Erscheinen. Satzungsgemäß finden die ersten Wahlen der
Vorstandschaft in unserer Vereinsgeschichte statt. Die weiteren Programmpunkte der Tagesordnung entnehmen Sie aus der gesonderten Einladung, die Sie zusammen mit diesem
Heftchen erhalten.
Sternführung im 1. Quartal
Sollte, wie schon so oft, keiner der oben angegebenen Termine aus witterungsbedingten
Gründen geeignet sein, so werden wir kurzfristig weitere Termine im Mitteilungsblatt der
Stadt Waghäusel und der Gemeinde Oberhausen-Rheinhausen veröffentlichen.
Mitglieder aus anderen Gemeinden haben die Möglichkeit diese Termine unserer Homepage im Internet zu entnehmen (Adresse auf der Titelseite dieses Heftes unten).
Mitgliederfortschreibung
Am 19. Dezember 2002 gehörten unserem Verein 107 Mitglieder an.
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Für unsere Sternführung im 1. Quartal 2003 sind folgende Termine festgesetzt:
Die Sternführung findet wie üblich nur
Datum
Uhrzeit
einmal statt, und zwar am ersten wetter11. und 12.01.
19:30 Uhr (MEZ)
mäßig geeigneten Termin. Wegen
08. und 09.02.
19:30 Uhr (MEZ)
andauernder Störungen unserer Stern08. und 09.03.
19:30 Uhr (MEZ)
führungen durch Autoscheinwerfer, findet
die Sternführung fortan auf der alten B36
Tabelle 3: Termine für Sternführungen
gleich nach der Unterführung statt. Bitte
im 1. Quartal 2003
parken Sie bei der Wallfahrtskirche.
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