Beobachtung von 10 Hygiea - Moerser Astronomische Organisation

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Neues aus der M.A.O. (Seite 4)
Vereinsräume und Planetarium
!
Beobachtung von 10 Hygiea (Seite 8)
Der größte C-Klasse Asteroid
!
Aktuelles am Himmel (Seite 16)
Mit den Höhepunkten aus dem 1. Halbjahr 2012
www.sternwarte-moers.de
AstroKurier Intern
Liebe Leserinnen und Leser,
diese Ausgabe ist ein Novum, da ich sie erst nach der Ausgabe 3+4/2012
zusammengestellt habe. Bei einem Blick in die MAO-ten Liste ist mir
aufgefallen wie viele gute Beobachtungen im abgelaufenen Jahr gemacht
worden sind. Daher habe ich eine extralange Ausgabe der Rubrik „Aktuelles am Himmel“ aufgenommen (ab Seite 16). So hat es 2012 immerhin doch noch zwei Ausgaben des
Astrokuriers gegeben. Ich selber versuche mit meinen kleinen Teleskop auch etwas
beizutragen. So entstand ein Artikel über die Beobachtung des C-Asteroiden 10 Hygiea
und die gute kommende Opposition von 324 Bamberga. Viel Spass beim Lesen!
Clear Skies! Volker Heesen
Titelbild
Die Sonne fotografiert im Halpha Licht am 19. Mai 2012 von Michael Kunze. Die Stukturen
erinnern an die Magnetfeldlinien die in der Nähe von Sonnenflecken existieren.
Inhaltsverzeichnis
3
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6
8
13
16
M.A.O.-Intern
M.A.O.: Vereinsräume und Planetarium
M.A.O.-live
Beobachtung von 10 Hygiea
Günstige Opposition von 324 Bamberga
Aktuelles am Himmel
Nächster AstroKurier
(V. Heesen)
(V. Heesen)
(V. Heesen)
(V. Heesen)
(V. Heesen)
(V. Heesen)
Redaktionschluß: 15. März 2013
Wer Bücher besprechen will, kann sich gerne an die Redaktion wenden. Wir erhalten ständig
Neuerscheinungen.
Impressum:
Fertigstellung:31.12.2012
ASTRO-KURIER, Vereinszeitschrift der Moerser Astronomischen Organisation e.V.,
Postfach 101811, 47408 Moers, Telefon: 02841/170364,
eMail: [email protected], Home-Page: www.sternwarte-moers.de
Bankverbindung: Postbank Essen, Kto. 310481-432 (BLZ 360 100 43)
Spendenkto. Sternwarte Moers: Sparkasse Moers, Kto. 110 115 0009 (BLZ 354 500 00)
Redaktion: V. Heesen, Tel.: 0177-55 83 670, E-Mail: [email protected]
Erscheinungsweise: Vierteljährlich, Auflage: 70
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ASTROKURIER 1+2 / 2012
M.A.O.-Intern
von Volker Heesen
Vollversammlung
Am 24. Februar 2012 hatten wir unsere jährliche Vollversammlung. Der
alte Vorstand wurde entlastet und der neue Vorstand wurde einstimmig
wiedergewält. Das sind im einzelnen Helmut Gröll (Vorsitzender), Hans
Schremmer (Geschäftsführer), Michael Kunze (Schatzmeister), Volker
Heesen (wissenschaftlicher Beauftragter) und Helge Philipp (technischer Beauftragter). Wir wünschen dem Vorstand alles gute und viel
Erfolg!
Neue Teleskope
Es wurden zwei Teleskope von Celestron angeschafft. Dabei handelt
es sich jeweils um ein C11 mit EdgeHD. Eine Montierung für beide
Teleskope wurde ebenfalls gekauft. Damit stehen in Zukunft zwei neue
sehr gute Geräte zur mobilen Beobachtung zur Verfügung.
Beobachtungen
Im abgelaufenen Halbjahr wurde sehr viel beobachtet. In dieser Ausgabe stelle ich einige Höhepunkte daraus vor. Mehr dazu in der ausgedehnte Rubrik „Aktuelles am Himmel“ ab S. 16.
Hans Schremmer fotografierte den „Goldenen Henkel“ am Mond, Sinus Iridium.
ASTROKURIER 1+2 / 2012
3
Vereinsräume
und Planetarium
Volker Heesen
Vereinsräume
Wir sind nun umgezogen und unser neuer
Vereinsraum ist hier:
Sobald die Räume fertig sind, würden wir
uns über Euren Besuch freuen. Eine gesonderte Information werden wir separat per
Post versenden.
Ehemalige Hauptschule Repelen
Stormstr. 17
47445 Moers
Dort haben wir einen Klassenraum, den
wir gemütlich herrichten möchten und die
Möglichkeit von Vorträgen, Fotoabenden
oder Beobachtungsabenden auf dem Schulhof ermöglichen wird.
Planetarium
Wir konnten keinen Raum auftreiben, der
uns den Umzug des Planetariums ermöglicht
hätte. Wir haben uns dazu entschlossen, dass
Planetarium vorerst auf Eis zu legen. Die Kuppel wurde bereits abgebaut und an einen
Astronomieverein in Nordhorn verkauft.
4
ASTROKURIER 1+2 / 2012
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ASTROKURIER 1+2 / 2012
5
Meteoritenkrater, Komet
Garradd und Messier 42
von Volker Heesen, M.A.O.
Im Anschluss an eine Konferenz in Flagstaff Arizona, war ich noch beim nahegelegenen
Meteoritenkrater zu Besuch. Von links: Volker Heesen, Ged Kitchener, Phil Cigan, Else
Starkenburg, Andreas Schruba und Tijkse Starkenburg.Es war wie man sieht ein super Tag
und es war ziemlich windig. Ein Bericht über weitere Sehenswürdigkeiten im Südwesten
der USA gab es von mir in den AK Ausgaben 1+2/2011 und 3+4 2011.
Neuer Vereinsraum
Unsere neue Addresse ist:
Ehemalige Haupschule Repelen
Stormstrasse 17
47445 Moers
6
ASTROKURIER 1+2 / 2012
Begegnung von Komet Garradd mit dem Kugelsternhaufen Messier 92 (Michael Kunze)
Messier 42, wobei eine Karte im Halpha Licht verwendet wurde (Michael Kunze)
ASTROKURIER 1+2 / 2012
7
Beobachtung von 10 Hygiea
Der größte C-Klasse Asteroid
von Volker Heesen, M.A.O.
Durch einen Artikel in der Sky & Telescope
wurde ich auf eine günstige Opposition von
10 Hygiea aufmerksam, bei der 10 Hygiea eine
Helligkeit von etwa 9 magnitudo annehmen
würde. Diese Opposition fand Ende Mai 2011
statt. Mein Ziel war es diesen besonderen
Asteroiden mit meinem ETX 70-AT zu beobachten. Da der Himmel an meinem damaligen
Wohnort in St. Albans auch nicht besonders
dunkel ist da stadtnah, kann ich vielleicht eine
Grenzgröße von etwa 10.5 magnitudo erreichen. Das gilt aber nur unter günstigen Bedingungen. In Horizontnähe wo sich 10
Hygiea aufhalten würde, nämlich im Sternbild Virgo, sinkt die Empfindlichkeit durch die
Aufhellung dramatisch ab. Die Grenzgröße
beträgt dort, bei 15 Grad Höhe über dem Ho-
rizont, wie nachher gezeigt wird etwa 9.5
magnitudo. Von daher war es dann schon etwa
knapp. Andererseits war es eine seltene Gelegenheit diesen großen C-Klasse Asteroiden in seiner größten Helligkeit zu sehen.
Hintergrund
Dazu muss man wissen dass 10 Hygiea
der viert größte Asteroid im Sonnensystem
ist, nur 1 Ceres, 4 Vesta und 2 Pallas sind
noch größer. 10 Hygiea hat Dimensionen von
etwa 500 x 300 km, also eine ziemlich oblate
Form und besitzt etwa 2.9% der Masse im
Hauptgürtel der Asteroiden. Trotzdem ist 10
Hygiea relativ dunkel und wohl daher erst
auch verhältnismäßig spät entdeckt worden,
nämlich von Annibale de Gasparis am 12.
Der Asteroid 253 Matilde der ebenfalls zur C-Klasse gehört
8
ASTROKURIER 1+2 / 2012
Einige Asteroiden im
Größenvergleich mit
dem
Mond
(Wikipedia)
April 1849. Bei den meisten Opposition ist
dieser Asteroid nur etwa von 10 bis 11
magnitudo, also ziemlich schwach für einen
Asteroiden dieser Größe. Das liegt daran, dass
10 Hygiea zur Klasse der C-Asteroiden gehört, wobei das “C” für Kohlenstoff steht.
Die Oberfläche ist also einem Stück Steinkohle nicht unähnlich und sehr dunkel, hat
also eine niedrige Albedo und reflektiert das
Licht der Sonne nur in geringem Maße. CKlasse Asteroiden haben eine sehr primitive
chemische Zusammensetzung and der Oberfläche, was als das Ur-Material des Sonnensystems interpretiert werden kann. Insbesondere ist es möglich dass 10 Hygiea nicht einst
als geschmolzener Körper existiert hat, im
Gegenteil zu den anderen vier großen Asteroiden.
Zur Hilfe bei der Beobachtung kommt einem, dass 10 Hygiea eine relativ exzentrische
Bahn um die Sonne hat. Die Bahnexzentrizität
beträgt 11% – die der Erde ist nur 1.6% – und
der Abstand zur Sonne schwankt zwischen
3.5 und 2.8 Astronomischen Einheiten (gleich
1 Erdbahnradius). Daher kann es sein dass
es in einer Perihelopposition zu einen relativ
großen Annäherung zwischen Erde und 10
Hygiea kommt, resultierend in einer grossen
scheinbaren Helligkeit. In Abbildung 2 habe
ich einmal die Bahn von 10 Hygiea im Jahr
2011 gezeigt, wobei die erste Zeitmarke am 1.
Januar ist und dann die
nächsten im Abstand
von einem Monat. Die
Erde ist auch gezeigt und
die Radien sind in einem
Abstand von jeweils 0.5
AE gezeigt. Man kann
erkennen, dass sich Erdbahn und 10 Hygiea
tatsächlich Anfang des Jahres 2011 schon
recht nahe sind und das auch so bleibt bis
die Oppositionsstellung Ende Mai erreicht
wird.
Beobachtung
Daher war es also eine günstige Gelegenheit diesen C-Klasse Asteroiden selbst mit
einem kleinen Teleskop zu beobachten! Am
Abend des 23. Mai 2011 habe ich mein ETX
auf meiner Fensterbank (sic!) hingestellt und
mit einem Blick zum Südhorizont konnte ich
die Gegend wo 10 Hygiea erwartet wurde gut
übersehen. Ich hatte eine Karte von Sky &
Telescope aber fand dann doch noch eine
bessere Möglichkeit darin im Internet ein
Online-Planetariumsprogramm zu benutzen.
Damit war dann die Gegend schnell aufgesucht, wo 10 Hygiea stand. Damit ich hinterher mir auch sicher sein konnte den richtigen
„Stern“ zu beobachten, habe ich eine kleine
Skizze angefertigt. Darin sind die
Sternhelligkeiten von 1 bis 6 markiert, wobei
1 am hellsten und 6 am schwächsten ist. Die
Zeichnung ist spiegelverkehrt, da ein
Zenithprisma benutzt wurde. Diese Zeichnung ist dann zu vergleichen mit der Karte
die ich mit dem Programm XEphem erstellt
habe, wobei ich die Karte ebenfalls gespiegelt habe. Ich habe in diese Karte noch einen
ASTROKURIER 1+2 / 2012
9
Bahn von 10 Hygiea um die Sonne im Jahr 2011 (XEphem)
Kreis mit einem Durchmesser von 1 Grad eingetragen, das etwa dem Gesichtsfelddurchmesser entspricht den ich am ETX hatte.
Die Übereinstimmung ist in der Tat verblüffend gut. Die hellsten drei Sterne sind
richtig wiedergegeben worden. Und 10
Hygiea steht zwischen dem dritt und vierthellsten Stern, auf etwa 3/4 des Weges. Auch
die Helligkeit passt. Der vierthellste Stern hat
eine Helligkeit von 9.1 magnitudo und 10
Hygiea ist noch etwas schwächer. An diesem Tag hatte 10 Hygiea eine Helligkeit von
9.3 magnitudo. Das passt also auch. Die Sterne, die mit einer „6“ markiert sind, sind am
schwächsten und waren auch nicht mehr sicher zu sehen. Man erkennt auch, dass Ihre
Position nicht gut mit der Karte übereinstimmt. Sie haben Helligkeiten von jeweils 9.5
10
und 9.6 magnitudo. 10 Hygiea war mit 9.3
magnitudo also noch gerade hell genug um
sicher erkannt zu werden. Glück gehabt!
Idealerweise hätte ich jetzt noch am nächsten Tag die gleiche Stelle beobachtet und
die Bewegung von 10 Hygiea vor dem Sternenhimmel festgestellt. Aber auch so war es
eine schöne Beobachtung. Ich sollte noch
dazu sagen, dass ich die Karte sehr wahrscheinlich gezeichnet habe, bevor ich mir im
Planetariumsprogramm die Stelle angesehen
habe. Ich kann mich inzwischen daran nicht
mehr gut erinnern, aber das ist normalerweise der richtige Weg. Ansonsten hat man eine
vorbestimmte Meinung was die Wahrnehmung beeinflussen könnte. Es ist auch viel
schöner die Beobachtung zu machen um den
ASTROKURIER 1+2 / 2012
(10 Hygiea)
Meine Zeichnung der Position von 10 Hygiea
Mit XEphem berechnete Position von 10 Hygiea am 24. Mai 00:00 UT
ASTROKURIER 1+2 / 2012
11
Asteroiden zu suchen und dabei seine Position nur etwa kennen.
Aufgelöste Asteroiden
Eine Beobachtung wie diese ist vielleicht
etwas langweilig, weil nur ein „Stern“ gesehen werden kann. Tatsächlich sind alle Asteroiden nur sternförmig im Teleskop. Die Ausnahme ist wenn man mit hervorragender Auflösung 1 Ceres beobachtet, die einen scheinbaren Durchmesser von 0.8 Bogensekunden
hat. Im Vergleich dazu hat der Jupitermond
Ganymed einen scheinbaren Durchmesser
von 1.8 Bogensekunden und der
Jupitermond Europa einen Durchmesser von
1 Bogensekunde. Der Jupitermond Io hat einen scheinbaren Durchmesser von 1.3
Bogensekunden und die Aufnahme von Michael Kunze am 15. Januar 2012 scheint diesen Mond so gerade eben aufzulösen. Diese
Beobachtung wurde mit einem 10 Zoll Newton Teleskop und einer Videokamera gewonnen. Ich könnte mir also vorstellen dass es
einmal einen Versuch wert wäre 1 Ceres aufzunehmen. Allerdings ist 1 Io noch deutlich
heller mit 6 magnitudo während 1 Ceres nur
eine Helligkeit von 8
magnitudo hat. Man
sieht also, dass 1 Ceres
aufzulösen noch einmal
deutlich schwerer ist als
den Jupitermond Io. Im
Idealfall würde man einen Stern gleicher Helligkeit wie 1 Ceres und
am besten in der Nähe
bei gleicher Horizonthöhe beobachten. Dann
hätte man einen direkten Vergleich wie ein
nichtaufgelöster Stern aussieht.
Ausblick
Auch wenn man nur einen „Stern“ sieht
machen mir eine Beobachtung wie diese viel
Freude. Dazu braucht man natürlich ein gewisses Hintergrundwissen. Aber für mich
zählt dabei vor allem, dass man selbst mit einem kleinen Teleskop astronomische Objekte mit eigenen Augen sehen kann. In dem
nächsten Artikel werde ich auf eine besonders günstige Opposition von 324 Bamberga
hinweisen. Dieser Asteroid ist auch ein CKlasse Objekt und ist auf einer besonders
elliptischen Bahn um die Sonne. Im September 2013 gibt es daher die Möglichkeit diesen Asteroiden zu sehen, wobei er dann noch
heller sein wird als 10 Hygiea, nämlich um 8
magnitudo. Es bleibt also spannend!
Jupiter am 15. Januar
2012 um 17:07 UT.
Bild von Michael
Kunze.
12
ASTROKURIER 1+2 / 2012
Günstige Opposition von 324
Bamberga
Der hellste C-Klasse Asteroid
von Volker Heesen, M.A.O.
Durch meine Recherche über 10 Hygiea ist allerdings auf einer Bahn um die Sonne
bin ich auf einen weiteren Asteroiden der C- die sogar noch exzentrischer ist als die von
Klasse gestoßen, nämlich 324 Bamberga. 324 10 Hygiea. Seine Bahnexzentrizität beträgt
Bamberga ist ebenfalls ein großer Asteroid 34%, wodurch der Abstand zur Sonne zwimit einem Durchmesser von etwa 230 km. Er schen 3.6 und 1.8 Astronomischen Einheiten
wurde am 25. Februar 1892 von Johann Palisa (AE) schwankt. Bei den meisten Oppositioin Wien entdeckt. Was für 10 Hygiea gilt, gilt nen ist 324 Bamberga ziemlich schwach und
auch für 324 Bamberga, nämlich dass die dunk- hat eine geringe scheinbare Helligkeit. Aber
le Oberfläche den Asteroiden als relativ alle 22 Jahre gibt es eine Perihelopposition.
schwach erscheinen lässt. Dieser Asteroid Dann ist 324 Bamberga nur etwa 0.8 AE ent-
Die Bahnen von 324 Bamberga und 10 Hygiea ab 1. Januar 2012
ASTROKURIER 1+2 / 2012
13
Scheinbare Helligkeit
von 324 Bamberga ab
dem 1. August.Man
beachte dass das Minimum tatsächlich dem
Maximum der scheinbaren
Helligkeit
enspricht (XEphem).
fernt von der Erde und erreicht eine scheinbare Helligkeit von etwa 8 magnitudo. Das
ist sogar in einem Fernglas beobachtbar!
Die letzte dieser günstigen Oppositionen
war im Jahr 1991, also haben wir 2013 das
Glück wieder eine zu haben. Am 13. September 2013 erreicht 324 Bamberga die
Oppositionsstellung und hat eine scheinbare Helligkeit von 8.1 magnitudo.
Dabei sinkt der Abstand zur
Erde auf knapp über 0.8 AE. Die
Bahnen von 324 Bamberga, 10
Hygiea und der Erde habe ich
einmal in einem Diagramm mit
XEphem dargestellt. Dabei
sind die Positionen am 1. Januar 2012 und jeweils im monatlichen Abstand gezeigt.
Man erkennt hier schon ganz
deutlich, dass die Bahn von 324 Bamberga
deutlich elliptischer ist als die von 10 Hygiea.
In einem weiteren Diagramm habe ich die
scheinbare Helligkeit dargestellt als Funktion der Zeit. Der Plot started am 1. August
2013 und geht für 70 Tage bis zum 10. Oktober. Man erkennt dass das Minimum um die
Opposition ziemlich scharf ist. Will man
Hier ist wie Distanz
von 324 Bamberga zur
Erde in Astronomischen Einheiten (AE)
gezeigt. Der Zeitraum
ist vom 1. August bis
zum 10. Oktober.
14
ASTROKURIER 1+2 / 2012
Aufsuchkarte für 324 Bamberga beginnend ab dem 1. August 2013 (wöchentlich)
Bamberga in maximaler Helligkeit beobachten – heller als 8.2 magnitudo – dann sollte
man möglichst innerhalb von drei Tagen vor
oder nach der Opposition am 13. September
beobachten. In einem weiteren Diagramm
sieht man das die Entfernung sich auch stark
ändert. Anfang August befindet sich 324
Bamberga noch weiter als 1 AE von der Erde.
Ich habe auch eine Aufsuchkarte angefertigt, die die Position von 324 Bamberga ab
dem 1. August 2013 und dann jeweils wöchentlich bis zum 10. Oktober zeigt. Während seiner retograden Bewegung befindet
sich der Asteroid im Sternbild Fische, genauer
gesagt an dem ringförmigen westlichen Ende.
Die Karte zeigt Sterne bis zur Grenzgröße von
7 magnitudo, also nicht ganz tief genug um
den Asteroiden zu finden. Sie gibt aber einen
ersten Anhaltspunkt wo man suchen muss.
Für die Zeit um die Opposition herum steht
324 Bamberga in der Nähe von 7 Pisces, ein
K2-Stern mit 5.0 magnitudo. Er sollte im Teleskop also ziemlich rot erscheinen und könnte
beim Aufsuchen helfen.
Literatur
Die englische Wikipedia hat sehr gute Informationen zu Asteroiden
ASTROKURIER 1+2 / 2012
15
Aktuelles am Himmel
Die Rubrik für die MAO-ten Liste
zusammengestellt von Volker Heesen (M.A.O.)
Michael Kunze machte dieses Bild vom
Jupiter am 15. Januar
2012, 17:07 UT. Man
beachte den Mond Io
der oben links von der
Planetenscheibe steht.
Der Große Rote Fleck
steht am linken
Planetenrand. Unten
Jupiter benfalss von
Michael am 16. Januar um 17:21 UT.
Mars am 17. Januar 2012 um 02:08 UT, von Michael
Kunze.Die Polkappe ist sehr deutlich, aber es sind
auch viele Albedostrukturen zu erkennen.Das ganze
fotografiert bei einem Durchmesser von nur 10.4
Bogensekunden!
16
ASTROKURIER 1+2 / 2012
Mars am 20. Februar
2012 fotografiert von
Michael Kunze. Links
eine Vergrößerung der
Aufnahme rechts.
Wenn man es mit der
Marsaufnahme auf der
vorherigen Seite vergleicht, dann erkennt
man dass die Polkappe nun ein ganzes
Stück kleiner geworden ist. Durchmesser
war 13.5 Bogensekunden.
Mars am 3. Februar, 23:48 UT,
von Michael Kunze. Man beachte die Aufhellungen die als
weisse Flecken zu sehen sind.
Die Aufhellung in der Mitte ist
Olympus Mons, die oben ist
Arsia Mons, und die unten
rechts gehört zu Ascraeus Mons.
Sie sind die Schildvulkane in
der Tharsis Ebene und sind häufig in Wolken gehüllt.
Der dunkle Polsaum um den
nördlichen Pol ist sehr deutlich
zu erkennen. Diese Aufnahme
zeigt auch als einzige der drei
hier gezeigten eine dunkles
Band in der Nähe des
Südpols.Scheibendurchmesser
war 12.1 Bogensekunden.
ASTROKURIER 1+2 / 2012
17
Die Sonne im Licht der
Halpha Linie von Michael Kunze, fotografiert am 13. Mai 2012
um 14:58 UT (oben)
und 15:01 UT (unten).
Der
Sonnenfleck
NOAA 1476 ist oben
noch einmal im Detail
gezeigt.
18
ASTROKURIER 1+2 / 2012
Die Sonne im Weißlicht fotografiert von
Michael Kunze. Unten
die Sonne im Licht der
Halpha Line, ebenfalls
von Michael Kunze.
Ein sehr deutliche
Protuberanz ist zu sehen.
Die Sonne im Licht der
Halpha Linie am 13. Mai
2012 von Michael Kunze.
ASTROKURIER 1+2 / 2012
19
Sich ablösende Protuberanz im Licht der
Halpha Linie am 13.
Mai 2012 von Michael Kunze.
Gleiche Protuberanz
noch einmal im Detail.
Foto vom 13. Mai
2012 um 15:05 UT.
Sonne im Halpha Licht
von Michael Kunze am
19. Mai um 10:43 UT.
Man erkennt einige
helle Strukturen um
den Sonnenfleck herum aber auch einige
dunkle Filamente.
20
ASTROKURIER 1+2 / 2012
Sonne am 19. Mai im
Weißlicht von Michael Kunze. Es ist der
gleiche Sonnenfleck
NOAA 1482 zu sehen
wie auf der voherigen
Seite im Halpha Licht.
Sonne am 19. Mai um
10:17 UT im Weißlicht.
Es ist der gleiche Sonnenfleck NOAA 1484
der als Titelbild im
Licht der Halpha Linie
abgebildet ist.
Sonne am 19. Mai um
09:54 UT im Weißlicht.
Es ist der gleiche Sonnenfleck NOAA 1484
der als Titelbild im
Licht der Halpha Linie
abgebildet ist.Diese
Mal im Detail.
ASTROKURIER 1+2 / 2012
21
Oben links: Mond &
Venus fotografiert von
Hans Schremmer. Oben
rechts: Untergang von
Venus und Jupiter von
Hans Schremmer. Mitte rechts: Untergang
des Mondes fotografiert von Michael
Kunze. Unten rechts:
Jupter und die 36 Stunden alte Mondsichel
von Hans Schremmer.
22
ASTROKURIER 1+2 / 2012
Die Kantengalaxie
Messier 108 von Michael Kunze.
Die Galaxie Messier
64 von Michael Kunze.
Man erkennt die dunkle Stelle in der Nähe
des Kerns. Sie wird
wahrscheinlich durch
Staub hervorgerufen.
Der
Eulennebel
Messier 97 von Michael Kunze. Man erkennt
die „Augen“ sehr gut,
die dem Nebel seinen
Namen gegeben haben.
Der Kugelsternhaufen
Messier 53 gezeichnet
von Volker Heesen an
einem ETX-70. Rückseite: Halpha Bild des
Rosettennebels von
Michael Kunze.
ASTROKURIER 1+2 / 2012
23
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