PDF - Kölner Philharmonie

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Orgel Plus 1
Christian Schmitt
Wien-Berlin
Brass Quintett
Sonntag
20. Oktober 2013
20:00
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Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses
Franz Sauer aus.
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Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis,
dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie
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in der Pause einnehmen.
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ist eine schöne und respektvolle Geste gegenüber den Künstlern und den anderen
Gästen.
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veröffentlicht wird.
Orgel Plus 1
Christian Schmitt Orgel
Wien-Berlin Brass Quintett
Gábor Tarkövi Trompete
Guillaume Jehl Trompete
Thomas Jöbstl Horn
Dietmar Küblböck Posaune
Christoph Gigler Tuba
Sonntag
20. Oktober 2013
20:00
Pause gegen 20:50
Ende gegen 21:50
PROGRAMM
Richard Strauss 1864 – 1949
Feierlicher Einzug der Ritter des Johanniter-Ordens TrV 224
(1909)
für Blechblasensemble und Pauken
Bearbeitung für Blechbläserquintett und Orgel
Franz Liszt 1811 – 1886
Präludium und Fuge über den Namen B-A-C-H
S 260,1 (1855 – 56)
für Orgel
(1. Fassung)
Richard Wagner 1813 – 1883
Elsas Prozession zur Kathedrale
aus: Lohengrin WWV 75 (1845 – 48)
Bearbeitung für Blechbläserquintett
Léon Boëllmann 1862 – 1897
Suite gothique op. 25 (1895)
für Orgel
Bearbeitung für Blechbläserquintett und Orgel
Introduction – Chorale
Menuet gothique
Prière à Notre Dame
Toccata
Pause
2
Malcolm Arnold 1921 – 2006
Quintett für Blechbläser op. 73 (1960)
Allegro vivace
Chaconne (Andante con moto)
Con brio
Franz Liszt
Orpheus S 672a (1860 – 72)
Sinfonische Dichtung für Orgel
Hans Werner Henze 1926 – 2012
Toccata senza fuga (1979)
für Orgel
aus: Orpheus. Ballett in sechs Szenen (1978)
Richard Wagner
Ouvertüre
aus: Die Meistersinger von Nürnberg WWV 96 (1861 – 66)
Bearbeitung für Blechbläserquintett und Orgel nach der Orgelfassung von Sigfrid Karg-Elert
Modest Mussorgsky 1839 – 1881
Catacombe. Römisches Grab in den Katakomben
Die Hütte der Baba-Jaga
Das große Tor von Kiew
aus: Bilder einer Ausstellung (1874)
Bearbeitung für Blechbläserquintett und Orgel
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ZU DEN WERKEN DES HEUTIGEN KONZERTS
Von der Unterwelt ins Varieté
Überall, wo gleich mehrere Blechblasinstrumente erschallen, kündigt sich von jeher ein besonderes Ereignis an. Was auch der heutige Konzertbesucher bestätigen kann. Denn im philharmonischen
Foyer erklang gerade erst mit der Fanfare aus Robert Schumanns
»Rheinischer« die längst vertraute Einladung, bitte die Plätze einzunehmen. Blechblasmusik hat aber eben nicht nur Signalwirkung. Vom höfischen Zeremoniell über Festbankette bis hin zu
Trauerzügen haben Blechbläser schon immer für angemessenes
Klangdekor gesorgt. Dass aber speziell Richard Strauss eine
besondere Vorliebe für solche repräsentativen Gebrauchsmusiken
entwickeln sollte, lag nicht zuletzt am Klang des Horns, mit dem
er aufgewachsen ist. Immerhin war sein Vater nicht nur einer der
berühmtesten Hornisten im 19. Jahrhundert. Obwohl Franz Strauss
im Gegensatz zu seinem Sprössling die Musik Richard Wagners
regelrecht verhasst war, spielte er die Horn-Soli bei den Uraufführungen etwa von Tristan und Isolde und Parsifal. Richard Strauss’
in die Wiege gelegte Faszination für die Familie der Blechblasinstrumente sollte sich in vielen seiner sinfonischen Dichtungen
widerspiegeln. Darüber hinaus schrieb er bis ins hohe Alter für
Jubiläen und sonstige Anlässe Gelegenheitswerke für großdimensionierte Ensembles. So inszenierte er 1909 den Feierlichen Einzug
der Ritter des Johanniter-Ordens TrV 224 für 15 Trompeten, jeweils
vier Hörner, Posaunen und Tuben sowie Pauken. Gewidmet hatte
Strauss diesen weihevollen und sich ins Hymnische steigernden
»Investiturmarsch« dem Prinzen Eitel Friedrich von Preußen, seines Zeichens brandenburgischer »Herrenmeister« des karitativen
Johanniter-Ordens. Ein Jahr nach der Entstehung sollte dann
Max Reger das Werk für Orgel einrichten und optional zusätzliche
Blechbläser und Pauken erlauben. In Anlehnung an Reger erklingt
somit der Feierliche Einzug jetzt immerhin in einer Bearbeitung für
Blechbläserquintett und Orgel. Die vom Komponisten genehmigte
Fassung Regers gilt seitdem indirekt als einziges Orgel-Werk von
Strauss.
Franz Liszt hingegen, dessen sinfonischen Dichtungen zum Vorbild für Strauss wurden, schrieb zwischen 1850 und 1884 zahlreiche
Kompositionen für die Orgel. Ausgelöst hatte Liszts Interesse für
dieses Tasteninstrument seine intensive Beschäftigung mit dem
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Orgelschaffen Bachs. Und seine offizielle Reverenz an den Thomaskantor, Präludium und Fuge über den Namen B-A-C-H, gilt
bis heute als sein populärstes Originalwerk für die Orgel. Liszt hatte
es 1855 ursprünglich für das Einweihungskonzert der neuen Orgel
des Merseburger Doms geplant. Da Liszt mit der Komposition nicht
rechtzeitig fertig wurde, kam es dort erst ein Jahr später, am 13.
Mai 1856 zur Uraufführung. Wenngleich in dieser 1879 noch einmal
überarbeiteten Urfassung Bach über das ständig wiederkehrende
Vierton-Motiv allgegenwärtig ist, huldigte Liszt jetzt doch weniger
dem Kontrapunktiker, sondern dessen »harmonischen Spezereien«.
Dafür zog er bis dahin so noch nie gehörte Klangfarben-Register, die bisweilen in chromatischen Wirbelwinden kulminieren.
Dass Franz Liszt auch an der Orgel seiner Begeisterung für Bearbeitungen aller Art nachging, dokumentieren beispielsweise seine
Transkriptionen des Bach-Chorals »Aus tiefer Not« und ausgewählter Chopin-Préludes. 1860 gab er dann sogar einer Orgelversion
seiner Sinfonischen Dichtung Orpheus den letzten, entscheidenden Feinschliff: In jenem Jahr hatte ein gewisser Robert Schaab
das Werk für Orgel eingerichtet. Doch Liszt wie auch sein organistischer Berater Alexander Wilhelm Gottschalg waren von dieser Fassung wenig begeistert und überarbeiteten sie noch einmal grundlegend. Für seine vierte von insgesamt 13 sinfonischen
Dichtungen hatte sich Liszt von einer etruskischen Vase im Pariser
Louvre-Museum inspirieren lassen. Auf ihr ist der legendäre Dichtermusiker Orpheus abgebildet, wie er die wilden Tiere besänftigt
und die härtesten Herzen rührt. Offizieller Anlass für die Komposition war die Erstaufführung von Glucks Oper Orpheus und Eurydike
am 16. Februar 1854 in Weimar, der Liszt nun mit seiner sinfonischen Dichtung eine Art Ouvertüre voranstellte. Für Liszt ging es
jedoch weniger um die Handlung dieser antiken Sage. Vielmehr
wollte er Orpheus als die vorbildliche Verkörperung von Harmonie
und Kunst in Erinnerung rufen. Das Besänftigende, Klagende und
Friedvolle, wie es Liszt mit einem großen Orchester ausgedrückt
hatte, findet nun gleichermaßen sein Echo in der im zweiten Konzertteil zu hörenden Orgelversion. In dem Jahr ihrer Entstehung
machte sich Liszt auch an ein Orgelarrangement des Pilgerchors
aus Wagners Tannhäuser. Schon zwölf Jahre zuvor hatte er sich mit
dieser Oper seines zukünftigen Schwiegersohns auseinandergesetzt, indem er die Tannhäuser-Ouvertüre für Klavier transkribierte.
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Überhaupt war Liszt maßgeblich für den Opernkomponisten
Wagner verantwortlich. So dirigierte er in Weimar ein Jahr nach
der erfolgreichen Aufführung des Tannhäuser 1850 die Uraufführung des Lohengrin. Und auch daraus pickte er sich mit Elsas
Prozession zur Kathedrale eine der berühmtesten Szenen heraus, um sie für Klavier zu arrangieren. Im zweiten Akt schreitet
da Elsa von Brabant gemeinsam mit dem Schwanenritter und
vor einer riesigen Schar an Hochzeitsgästen auf das Münster zu. Dieses Ereignis hat Wagner mit feierlichen, sich ins hell
Strahlende hineinbewegenden Klängen derart umkränzt, dass
sie geradezu nach sonoren Trompeten, Hörnern und Posaunen
verlangen. Kein Wunder, dass diese Wagner-Prozession zu den
meistbearbeiteten Werken für Blechbläserensembles gehört.
Kaum weniger wurde aber auch Wagners Ouvertüre zu den 1868
komponierten Meistersingern von Nürnberg WWV 96 bearbeitet. Und selbst eine Orgelfassung existiert. Sie stammt von Sigfrid
Karg-Elert (1877 – 1933), der dabei aber nicht notengetreu zu Werke
gegangen ist. Vielmehr verwandelte er Teile der Ouvertüre eine Art
Paraphrase und gab ihr den Titel Festmusik aus den Meistersingern
von Nürnberg. Diese Version liegt nun der Bearbeitung für Blechbläserquintett und Orgel zugrunde. Und gleich die ersten Takte mit
ihrer strahlenden Wucht, aber auch die sakrale Anmutung lassen
einen schnell vergessen, dass Wagner eigentlich ein riesiges, mit
einer großen Blechbläser-Fraktion besetztes Orchester im Sinne
gehabt hatte.
In kirchliche Klangräume, wie sie Wagner neben Lohengrin und
den Meistersingern von Nürnberg auch im Rienzi gestaltet hat, lädt
gleichfalls der Franzose Léon Boëllmann mit seiner Suite gothique
op. 25 (1895) ein. Denn wie die Bezeichnung dieses viersätzigen
Werks andeutet, findet hier die in den Himmel emporschießende
Architektur einer gotischen Kathedrale ihren Widerhall. Besonders gilt das für den ersten Satz (Introduction – Chorale), in dem
der gebürtige Elsässer Boëllmann und spätere Titularorganist der
Pariser Kirche Saint-Vincent-de-Paul mit überwältigenden, choralhaften Klängen den ganzen Raum erfüllt. Und selbst das nachfolgende tänzerische Menuet gothique besitzt durchaus etwas Pompöses. Der dritte Satz Prière à Notre-Dame (Gebet in Notre-Dame)
ist eine sanft dahinschwebende Meditation. In der Toccata öffnet
Boëllmann schließlich alle Schleusen, um über die sich steigernde
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Motorik und Brillanz eine so dramatische wie spektakuläre Farbenpracht aufzutürmen.
Ganz andere Töne werden in Malcolm Arnolds Quintett für Blechbläser op. 73 (1960) angeschlagen. Denn in seinem dreisätzigen
Opus hat der Engländer seine Liebe auch zum Jazz nicht verhehlt.
Der einstige Solo-Trompeter des London Philharmonic Orchestra
und Komponist von Soundtracks etwa zu Die Brücke am Kwai hat
sogleich im ersten Satz sein altes Instrument in den Mittelpunkt
gerückt – und zwar mit einer ausgeprägt verspielten Choralphrase
sowie eingängigen charmanten Kantilenen. Eher introvertiert und
durchwoben mit dissonanten Reibungen kommt die Chaconne
daher. Und beim Con brio hüpft man solange ständig zwischen
Jazz-Club und Varieté hin und her, bis kurz vor Schluss fast das
reine Chaos ausbricht. Die Kurve hin zum furiosen Happy-End
bekommt man aber trotzdem noch rechtzeitig.
Wie sein Kollege Wagner hat leider auch Hans Werner Henze die
Orgel äußerst stiefmütterlich behandelt. Genauer hat er ihr – wie
der von Henze so bewunderte Wagner in seinen Meistersingern
– nur einen kurzen Auftritt in einem Bühnenwerk gegönnt. In seinem Ballett Orpheus, das 1979 in Stuttgart in der Choreographie
von William Forsythe uraufgeführt wurde, lässt Henze die Orgel
gemeinsam mit dem Orchester in einer Schicksalsszene »auftreten«. Die Götter der Unterwelt, Hades und Persephone, fürchten
um ihre Macht über die Toten, die von Orpheus und seiner Musik
in den Bann gezogen sind. Und so erlauben die beiden Orpheus,
Eurydike aus der Hölle herauszuführen. Die Musik dazu sollte kurz
darauf – mit Henzes Einverständnis – der Organist Anton Zapf für
die Orgel einrichten. Der Titel Toccata senza fuga nimmt direkten
Bezug auf die Handlung. So schreibt der Organist und Musikwissenschaftler Martin Herchenröder: »Die Verdammten von den Göttern ›berührt‹ bzw. ›angetastet‹ (»Toccata«), ohne eine Möglichkeit
zur Flucht zu haben (»senza fuga«).«
Zu den meistarrangierten Werken der Klassik gehört zweifelsohne
Modest Mussorgskys Klavier-Zyklus Bilder eine Ausstellung von
1874. Da gibt es Fassungen für Solo-Akkordeon, für drei Gitarren
oder gar für 44(!) Pianisten. Und für Synthesizer wurde dieser musikalische Bilder-Parcours genauso schon einmal eingerichtet, wie
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der amerikanischen Rock-Band Emerson, Lake & Palmer mit ihrer
Version ein erstaunlicher Coup gelang. Der Klassiker unter den
Bearbeitungen ist aber weiterhin Maurice Ravels Orchestrierung
von 1923. Bei seiner überwältigenden Vergrößerung der kühnen
Formen und Harmonien stellte Ravel da besonders das gesamte
Blechbläser-Spektrum ins Zentrum des Geschehens, um das
Charakteristische der zehn einzelnen Tongemälde noch stärker
zu pointieren und zu konturieren. An Ravels Orchestrierung u. a.
für vier Hörner, drei Trompeten und Posaunen sowie eine Tuba
sind jetzt auch die Bearbeitungen für Bläserquintett und Orgel
angelehnt. Dämonisch und unheimlich weht es da durch das Römische Grab in den Katakomben. Stampfend wild und gespenstisch
beklemmend geht es in der Hütte der Hexe Baba Yaga zu – bevor
sich endlich Das große Tor von Kiew in all seiner Monumentalität
triumphal und ganz ganz weit öffnet.
Guido Fischer
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Biographien
Christian Schmitt
Christian Schmitt, geboren 1976, studierte Kirchenmusik und Konzertreife an
der Musikhochschule Saarbrücken sowie
Orgel bei James David Christie (Boston)
und Daniel Roth (Paris). Außerdem studierte er an der Universität des Saarlandes Musikwissenschaft und katholische
Theologie. Der Künstler war Stipendiat
der Studienstiftung des deutschen Volkes und der Deutschen Stiftung Musikleben und errang Preise bei mehr als zehn
nationalen und internationalen Orgel- und Musikwettbewerben.
Nach Einladungen der Berliner Philharmoniker und der Salzburger
Festspiele zählt Christian Schmitt zu den gefragtesten Konzert­
organisten seiner Generation. Er konzertiert inzwischen weltweit
und spielt als Solist mit führenden Rundfunksinfonieorchestern
und weiteren renommierten Klangkörpern. Dabei arbeitet er mit
Künstlern wie Juliane Banse, Sibylla Rubens, Martin Grubinger,
Michael Gielen, Reinhard Goebel, Sir Roger Norrington und Marek
Janowski.
2012 gab Christian Schmitt sein Debüt bei den Salzburger Festspielen (Duo mit Magdalena Kožená). 2013 arbeitete er erstmals mit
dem WDR Sinfonieorchester Köln zusammen, außerdem musiziert
Christian Schmitt mit den Bamberger Symphonikern, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und dem NDR Sinfonieorchester.
Erste Höhepunkte der Saison 2013/2014 sind CD-Aufnahmen mit
Magdalena Kožená und ein solistischer Auftritt mit den Berliner
Philharmonikern unter Sir Simon Rattle. Weitere Verpflichtungen
führen den Organisten nach Reykjavik, Luxemburg, Stuttgart und
Weimar. Zu seinen musikalischen Partnern zählen Fabrice Bollon,
Leopold Hager, Wen-Sinn Yang und Matthias Höfs.
Christian Schmitt ist auch als Pädagoge sehr aktiv, so an der
Musikhochschule Stuttgart, der Hochschule für Musik Saar und
an Musikhochschulen in Boston, Cremona, Oslo, Mexiko, Moskau,
Seoul, Taschkent und Bogota. Er gehört außerdem mehreren Jurys
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an. Seine Diskographie umfasst über 20 solistische CD-Einspielungen sowie Mitschnitte für sämtliche Rundfunkanstalten der ARD.
Zurzeit arbeitet er an Gesamteinspielungen von Charles Koechlin,
Charles-Marie Widor, Sofia Gubaidulina und Johann Pachelbel.
In der Kölner Philharmonie war Christian zuletzt im Juli dieses
Jahres zu Gast.
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Wien-Berlin Brass Quintett
Gábor Tarkövi
wurde 1969 in
der Stadt Esztergom nahe Budapest
geboren und stammt aus einer ungarischen Musikerfamilie. Ersten Trompetenunterricht erhielt er mit neun Jahren
bei seinem Vater. Nach dem Besuch des
Musikgymnasiums wechselte er 1987 an
die Päda­gogische Hochschule Franz
Liszt zu György Geiger. Später setzte er
sein Studium an der Musikakademie in
Budapest bei Frigyes Varasdy fort. Zu
seinen wichtigsten Lehrern gehören
György Kurtág und Hans Gansch. Erste
Engagements als Solotrompeter führten
Gábor Tarkövi an die Württembergische
Philharmonie Reutlingen sowie zum Berliner Sinfonie-Orchester
(heute Konzerthausorchester). 1999 wechselte er in gleicher Position zum Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Seit
2004 ist Gábor Tarkövi Solotrompeter der Berliner Philharmoniker.
Als Solist spielt er außerdem mit namhaften Orchestern wie dem
Kammerorchester des Bayerischen Rundfunks, dem China Philharmonic Orchestra und dem Bach Collegium München. Neben
seiner Tätigkeit im Orchester gilt Gábor Tarkövis Leidenschaft der
Kammermusik. Er ist Mitglied des österreichischen Blechbläserensembles Pro Brass sowie der Austrian Brass Connection und des
neu gegründeten Wien-Berlin Brass Quintetts. Darüber hinaus ist
er ein weltweit gefragter Solist und tritt regelmäßig in Europa, den
USA und Asien auf. Gábor Tarkövi arbeitet regelmäßig mit Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Bernard Haitink, Lorin Maazel, Mariss
Jansons und Seiji Ozawa zusammen. Er ist Dozent der OrchesterAkademie der Berliner Philharmoniker und gibt überdies weltweit
Meisterkurse. Zu seinen jüngsten Aufnahmen zählen die CDs Italian Trumpet Concertos mit Mojca Erdmann und Classical Trumpet
Concertos mit den Bamberger Symphonikern unter die Leitung
von Karl-Heinz Steffens.
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Der Elsässer Guillaume Jehl
fing im Alter von acht Jahren mit dem
Trompetespielen an. Im Anschluss an
sein Studium am Konservatorium von
Mulhouse ging er für seine weitere
Ausbildung ans Conservatoire National Supérieur de Musique in Paris und
schloss dort sein Studium mit einem Ersten Preis ab. 1998, im Alter von 20 Jahren,
erhielt er seinen ersten Posten als zweiter Trompeter im Orchestre National de
Bordeaux Aquitaine. Im Anschluss daran wurde er im Jahr 2000
zweiter Trompeter im Orchestre National de France in Paris, im
Jahr 2001 Solo-Trompeter im Sinfonieorchester Basel und im Jahr
2006 Solo-Trompeter im Orchestre National de France. 2009 wurde
Guillaume Jehl schließlich als zweiter Trompeter bei den Berliner
Philharmonikern engagiert. Parallel zu seinen Aufgaben und Aktivitäten als Orchestermusiker studiert er Barock-Trompete an der
Schola Cantorum Baseliensis. In Basel unterrichtet er auch regelmäßig an der Musikakademie. Außerdem ist er seit 2008 bei Professor Johann Gansch am Mozarteum Salzburg eingeschrieben.
Guillaume Jehl tritt seit kurzem auch als Solist auf, u. a. mit dem
Sinfonieorchester Basel und dem Orchestre National de France
sowie mit verschiedenen Kammermusik-Formationen.
Thomas Jöbstl wurde 1978 im
österreichischen Wolfsberg geboren und
erhielt an der dortigen Musikschule bei
Franz Gönitzer ersten Hornunterricht. Ab
1992 studierte Thomas Jöbstl bei Roland
Berger an der Hochschule für Musik und
Darstellende Kunst in Wien. Sein Debüt
als Solist im Großen Saal des Wiener
Musikvereins hatte er 1995. Nach seiner
Matura erhielt Thomas Jöbstl ein Engagement als Erster Hornist an der Wiener Volksoper. Im Jahr 2000 schloss er
sein Studium mit Auszeichnung ab und
12
wurde anschließend Assistent in der Klasse von Roland Berger an
der Musikhochschule Wien. Seit 2001 ist Thomas Jöbstl Hornist der
Wiener Staatsoper, seit 2004 Mitglied der Wiener Philharmoniker
und seit 2005 Professor für Horn an der Musikuniversität Wien.
Außerdem ist er Gründungsmitglied von Vienna Horns und Mitglied des Wiener Kammerensembles.
Dietmar Küblböck
wurde
1963 in Linz geboren und begann mit 14
Jahren Posaune bei seinem Vater Horst
Küblböck am Konservatorium der Stadt
Wien zu studieren. Von 1981 bis 1982 war
er Soloposaunist des Grazer Philharmonischen Orchesters am Opernhaus
Graz, von 1982 bis 1999 Soloposaunist
der Wiener Symphoniker. Seit Februar
1999 ist er Soloposaunist im Orchester
der Wiener Staatsoper bzw. der Wiener
Philharmoniker. Außer als Musiker ist er
auch als Musikpädagoge tätig. So hatte
er von 1989 bis 1992 einen Lehrauftrag für Posaune an der pädagogischen Abteilung der Hochschule für Musik und darstellende
Kunst in Wien inne und war von 1997 bis 1999 Gastprofessor für
Posaune an der Universität für Musik und darstellende Kunst in
Graz. Dort war er von Oktober 1999 bis Juni 2002 als ordentlicher
Professor tätig und wechselte schließlich im Juli 2002 in gleicher
Position an die Universität für Musik und darstellende Kunst in
Wien. Dietmar Küblböck beschäftigt sich regelmäßig mit zeitgenössischer Kammermusik, befasst sich aber auch intensiv mit der
Pflege der alten Musik auf Barock- und Renaissanceinstrumenten.
Als Kammermusiker und Solist musizierte er mit dem Ensemble
Kontrapunkte, dem ensemble xx. jahrhundert, dem Ensemble
Modern, Concentus Musicus, dem Clemencic Consort und dem
Wiener Posaunenquartett. Solokonzerte gab Dietmar Küblböck in
Wien, New York, St. Petersburg, Odessa und Taipeh.
13
Christoph Gigler
wurde 1983
in Hartberg in der Steiermark geboren.
Er studierte von 1999 bis 2005 Tuba bei
Erich Bendl am Johann-Joseph-FuxKonservatorium in Graz, anschließend an
der Anton Bruckner Privatuniversität Linz
bei Wilfried Brandstötter. 2005 bekam er
die Akademiestelle bei den Münchner
Philharmonikern, wo er bis 2007 tätig war
und von Tom Walsh unterrichtet wurde.
2008 spielte er im Wiesbadener Staatstheater, ging aber noch im selben Jahr an die Staatsoper Wien
und zu den Wiener Philharmonikern, wo er bis heute engagiert
ist. Weitere musikalische Tätigkeiten übt er im Wien-Berlin Brass
Quintett und im »GHO« Orchestra aus.
Das Wien-Berlin Brass Quintett ist heute zum ersten Mal in der
Kölner Philharmonie zu hören.
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KölnMusik-Vorschau
Oktober
SO
27
18:00
MI
23
Jan Lisiecki Klavier
Trondheim Symfoniorkester
Krzysztof Urbański Dirigent
20:00
Maria João Pires Klavier
Werke von Wojciech Kilar, Edvard
Grieg (Klavierkonzert), Johannes
Brahms und Witold Lutosławski
Budapest Festival Orchestra
Iván Fischer Dirigent
Sándor Veress
Threnos in memoriam Béla Bartók
27.10.2013 16:00 Museum Ludwig Blickwechsel Musik und Malerei:
»Regie des Zufalls?«
Frédéric Chopin
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2
f-Moll op. 21
Kölner Sonntagskonzerte 2
Johannes Brahms / A. Schönberg
Klavierquartett Nr. 1 g-Moll op. 25
MI
30
Gefördert durch das
Kuratorium KölnMusik e. V.
20:00
Filmforum
Internationale Orchester 2
Quartet
Regie: Dustin Hoffman
USA, 2012, 98 Min.
SA
26
KölnMusik gemeinsam mit
Kino Gesellschaft Köln
20:00
Karten an der Kinokasse
Mohsen Namjoo & Ensemble
Laut New York Times ist Mohsen Namjoo der »iranische Bob Dylan«.
MI
30
SO
20:00
27
Agata Zubel Sopran
Martin Winkler Bariton
15:00
Filmforum
Klangforum Wien
Schönberg und die Schrammelbrüder
Der Lieblingsfilm von ...
Carolin Widmann
Die süffigen, weinseligen Tänze und
Gesänge der Brüder Johann und Josef
Schrammel aus der ­zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts, ­gehen eine erstaunlich schlüssige und ­homogene Verbindung mit dem »­Pierrot lunaire« und der
»Serenade« von Arnold Schönberg ein.
Fanny och Alexander
(Fanny und Alexander)
Regie: Ingmar Bergman
Schweden, 1982, 188 Min.
Medienpartner: choices
KölnMusik gemeinsam mit
Kino Gesellschaft Köln
19:00 Einführung in das Konzert durch
Stefan Fricke
Karten an der Kinokasse
15
Kloing 1
Operette und ... (Bonuskonzert)
November
DO
07
20:00
FR
01
Jan Garbarek Group
KölnMusik gemeinsam mit Bremme &
Hohensee Konzertagentur
20:00
Allerheiligen
John McLaughlin git
Zakir Hussain tabla
Shankar Mahadevan voc
U. Srinivas mand
V. Selvaganesh ghatam, kanjira,
mridangam
SA
09
20:00
Wayne Shorter Quartet
Remember Shakti – Celebrating 40th
Anniversary of Shakti
Jazz-Abo Soli & Big Bands 2
1973 gründeten Jazz-Gitarrist John
McLaughlin und Tabla-Meister Zakir
Hussain mit Shakti eine Band, die in der
Weltmusik-Szene schnell Kult-Status
erreichte. Aus »Shakti« ist schon vor
Jahren das Nachfolgeprojekt »Rembering Shakti« geworden, doch wie eh
und je spielen sich McLaughlin und
Hussain die Rhythmen mit gleichsam
telepathischen Kräften und stürmischer
Virtuosität zu. Nun verabschieden sich
die Musiker von den Fans mit einer letzten Tournee und feiern mit ihnen den 40.
Geburtstag von Shakti.
SO
10
11:30
Fimforum
Ciao Cello
Regie: Hannes Treiber
D 2013, 74 Min.
Filmpremiere und Konzert mit der Cellistin Nadège Rochat
Kino Gesellschaft Köln
gemeinsam mit KölnMusik
SA
02
20:00
Carolin Widmann Violine
Marie-Elisabeth Hecker Violoncello
Alexander Lonquich Klavier
Bernd Alois Zimmermann
Sonate für Violine und Klavier
Robert Schumann
Sonate für Violine und Klavier
Nr. 1 a-Moll op. 105
Trio für Violine, Violoncello
und Klavier Nr. 3 g-Moll op. 110
Wolfgang Rihm
Fremde Szene II
»Characterstück« für Violine,
Violoncello und Klavier
Gefördert durch das Kuratorium
KölnMusik e. V.
Philharmonie für Einsteiger 2
Portrait Carolin Widmann 1
16
Foto: Deutsche Grammophon/Mareike Foecking
Donnerstag
24. Oktober 2013
20:00
Hilary Hahn Violine
Hauschka Klavier
Die minimalistisch angehauchten Elegien und
Pop-Hymnen des Programms »Silfra« sind das
beeindruckende Ergebnis der Zusammenarbeit
zwischen der amerikanischen Violinistin Hilary
Hahn und dem Pianisten und Klangkünstler
Hauschka. Die Musik zu »Silfra« entstand im
renommierten Greenhouse Studio in Rejkjavik
und wird in Köln bei einem der seltenen Auftritte des Duos live zu hören sein.
Ihr nächstes
Abonnement-Konzert
SO
Mo
10
10
16:00
Februar
20:00
Alina Ibragimova Violine
Iveta Apkalna Orgel
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Florian Donderer Violine und
Leitung
Dmitrij Schostakowitsch
Passacaglia für Orgel (1933)
Zwischenaktmusik aus der Oper »Ledi
Makbet Mcenskogo uezda« (Die Lady
Macbeth von Mcensk) op. 29, arrangiert
für Orgel
Felix Mendelssohn Bartholdy
Ouvertüre h-Moll »Die Hebriden oder
Die Fingals-Höhle« op. 26
Thierry Escaich
Deux Évocations (1996)
für Orgel solo
Konzert für Violine und Orchester
e-Moll op. 64
Benjamin Britten
Variations on a Theme of Frank Bridge
op. 10
Évocation III (1998)
für Orgel solo
Philip Glass
Mad Rush (1979)
für Klavier oder Orgel solo
Simple Symphony op. 4
10.11.2013 13:00 Tanzschule lindig.art
Blickwechsel Musik und Tanz:
»Variationen«
Leoš Janáček
Varhany sólo (Postludium) für Orgel
aus: Mša glakolskaja (Glagolitische
Messe) JW III/9 (1926/27)
Gefördert durch das Kuratorium
KölnMusik e. V.
Wolfgang Amadeus Mozart
Allegro und Andante (Fantasie) f-Moll
KV 608 (1791)
für eine Orgelwalze
Sonntags um vier 2
DO
Igor Strawinsky / Hansjörg Albrecht
Pétrouchka (1910/11)
Burleske Szenen (Ballett) in vier Bildern
für Orchester. Bearbeitung für Orgel
14
20:00
Christiane Karg Sopran
Gerold Huber Klavier
Franz Liszt
Funérailles S 173,7
aus: Harmonies poétiques et religieuses
S 173 (1848 – 53)
für Klavier. 2. Fassung
Bearbeitung für Orgel von Lionel Rogg
Nostalgia – Sehnsucht – Fernweh
Lieder von Robert Schumann, Hugo
Wolf, Manuel de Falla, -Reynaldo
Hahn, Charles Koechlin, Francis
Poulenc, Aaron Copland und Samuel
Barber
Orgel Plus 2
Liederabende 2
18
Foto: Simone Bartoli
Donnerstag
31. Oktober 2013
20:00
La Compagnia del Madrigale
Rossana Bertini Sopran
Francesca Cassinari Sopran
Rosa Dominguez Alt
Guiseppe Maletto Tenor
Raffaele Giordani Tenor
Daniele Carnovich Bass
Carlo Gesualdi
Madrigali a cinque voci
Auszüge aus Libro primo, terzo, quarto, quinto, sesto
Die Gründungsmitglieder der Compagnia verbindet seit mehr als
20 Jahren eine intensive Zusammenarbeit. Ihre Erfahrungen als
Madrigalspezialisten trugen bereits zum Erfolg solch renommierter
Ensembles wie Concerto Italiano und La Venexiana bei. Daneben
verfolgten die Sänger beachtliche internationale Solokarrieren.
2008 gründeten sie La Compagnia del Madrigale, die Debüt-CD des
Ensembles erschien 2011 und wurde gleich ein großer Erfolg. In der
Kölner Philharmonie ist die Compagnia erstmals zu Gast, auf dem
Programm stehen Auszüge aus den Madrigali a cinque voci von
Carlo Gesualdo.
Philharmonie-Hotline 0221 280 280
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Redaktion: Sebastian Loelgen
Corporate Design: hauser lacour
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Textnachweis: Der Text von Guido Fischer
ist ein Original­­­beitrag für dieses Heft.
Fotonachweise: Oliver Kendl S. 10 und 13;
Zippo Zimmermann S. 9
Gesamtherstellung:
adHOC ­Printproduktion GmbH
Christiane
Karg
singt Schumann, Wolf, Poulenc u. a.
Foto: Gisela Schenker
Gerold Huber Klavier
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Donnerstag
14.11.2013
20:00
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