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Ausgabe 03 | 2014
Informationen rund um Ihre Gesundheit.
Ernährungsverhalten 2.0
Essen in Zeiten
des Internets
Gute Nacht! | Gesundbrunnen Schlaf
Pflegereform | Mehr Leistungen und Qualität in der Pflege
Liebe Leserinnen und Leser,
ab 1. Januar können die gesetzlichen Krankenkassen ihren
Beitragssatz zumindest teilweise wieder selbst festlegen.
Da fragt sich natürlich jeder: Welche Kasse ist günstiger, welche
teurer als der Durchschnitt? Als hkk-Versicherte können Sie
sich beruhigt zurücklehnen. Wir sind nicht nur besonders
günstig, sondern senken sogar den Beitragssatz. Und während
einige Wettbewerber anfangen, die Zusatzleistungen zu reduzieren, bauen wir diese aus. Genaueres dazu finden Sie auf den
folgenden Seiten.
Unsere Themen
Top-Themen
Gesundheit & mehr
6 Ernährungsverhalten 2.0
Essen in Zeiten des Internets
4 Beitrag runter ...
... Leistung rauf
9 Interview: Stress und Essverhalten
„Keine Angst vor Schoko-Hunger“
16 Gute Nacht!
Gesundbrunnen Schlaf
10 Gesünder durch Nahrungsergänzungsmittel?
„Bei einseitiger Kost lieber die
Ernährungsgewohnheiten ändern“
19 Interview: Schlafforschung
„Träume spiegeln unsere Stärken
und Schwächen wider“
Gut versichert
Service
12 Pflegereform
Mehr Leistungen und Qualität
in der Pflege
23 Gesundheitsinfos per E-Mail
Bestellen Sie den monatlichen
hkk-Newsletter
13 Gut versichert im Pflegefall
Zusätzliche Vorsorge rechnet sich
23 hkk Magazin auch online!
14 Interview
Zur Zukunft der Pflege
20 Vom Wert der Freizeit
Frönen Sie dem Müßiggang …
UNSER SERVICE FÜR SIE
Wichtiger Hinweis
21 Interview
Gesundheitsförderung im Betrieb
Weitere Informationen in dieser Broschüre
„Mehr Leistungen, mehr Qualität“ – unter diesem Motto steht
die Pflegereform, die ebenfalls zum neuen Jahr greift. Pflegebedürftige und ihre Angehörigen sollen gestärkt werden, in der
häuslichen Pflege
genauso wie im
Pflegeheim. Die
wichtigsten Punkte
haben wir für Sie
auf den Seiten 12
bis 14 zusammengefasst.
Wie isst man heute?
Darum geht es bei
unserem aktuellen
Titelthema „Ernährungsverhalten 2.0“.
Welchen Einfluss
Kochsendungen
und das Internet
mit Facebook, Twitter und Co. auf unser Ernährungsverhalten
haben, lesen Sie ab Seite 6. Doch nicht nur eine ausgewogene Ernährung, auch ausreichend Schlaf benötigt der Körper,
um gesund zu bleiben. Dafür können Sie selbst einiges tun:
Moderat Sport treiben, leichtes Essen am Abend und ein
individuelles Anti-Stress-Programm – das ist nach Aussage von
Schlafmedizinern die beste Grundlage für den Gesundbrunnen Schlaf. Wäre das nicht ein guter Vorsatz für das neue Jahr?
Dafür wünsche ich Ihnen einen guten Start – und zuvor eine
besinnliche Weihnachtszeit!
Herzlichst
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Weitere Informationen im Internet
22 Studie
Je klüger, desto regelmäßiger
Besseres Gedächtnis durch Sport
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03 | 2014
BESUCHEN SIE UNS AUCH AUF:
Unsere Extraleistungen für Sie
Webcode:
Webcode im Suchfeld auf hkk.de
eingeben und schnell Artikel finden
Michael
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Vorstand
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03 | 2014
3
GESUNDHEIT & MEHR | BEITRAG RUNTER ... LEISTUNG RAUF
Beitrag runter ...
Bis 2014
Herr Lempe, warum ist der hkk-Beitrag so viel
günstiger als bei den meisten anderen Kassen?
Lempe: Die hkk ist traditionell eine der finanzstärksten
Krankenkassen. Weil unsere niedrigen Verwaltungskosten und besonders gesundheitsbewussten Mitglieder zu niedrigeren Gesamtkosten als anderswo führen,
können wir unseren Mitgliedern auch in Zukunft besonders günstige Beiträge bieten.
Warum müssen überhaupt Zusatzbeiträge erhoben
werden?
Lempe: Die Zusatzbeiträge schließen eine Lücke, die
der Gesetzgeber aufreißt, indem er zum 1. Januar 2015
den allgemeinen Beitragssatz von 15,5 auf 14,6 Prozent
absenkt. Dadurch fehlen den Krankenkassen rund
11 Milliarden Euro, die sie über Zusatzbeiträge finanzieren müssen. Außerdem steigen die Ausgaben für
Leistungen stärker als die Einnahmen.
03 | 2014
Zusatzbeitrag
im Durchschnitt:
0,9 %
Zusatzbeitrag:
0,4 %
Allgemeiner
Beitragssatz:
14,6 %
parnis
Ihre Ers
Allgemeiner
Beitragssatz:
14,6 %
Gesamt: 15,0 %
Allgemeiner
Beitragssatz:
14,6 %
Gesamt: 15,5 %
Sonderbeitrag:
0,9 %
Drei Fragen an
hkk-Vorstand
Michael Lempe
4
Andere Kassen
Ihr Beitragsvorteil
Interview
Michael Lempe (51) ist
seit 2000 Alleinvorstand
der hkk. Der studierte
Betriebswirt hat umfassende Kenntnisse und
jahrelange Erfahrung
in der gesetzlichen
Krankenversicherung.
Ab 2015
Alle
Krankenkassen
Gesamt: 15,5 %
INFO
Gut zu wissen!
2015 profitieren hkkKunden doppelt: zum
einen vom günstigen
Beitragssatz, zum
anderen von den
100 Euro hkkDividende für 2014,
die im Frühjahr 2015
ausgezahlt wird.
Zum 1. Januar 2015 senkt die
hkk den Beitragssatz! Denn die
hkk ersetzt den bisher kasseneinheitlichen Sonderbeitrag
von 0,9 durch den neuen hkkZusatzbeitrag von nur 0,4 Prozent. Mit einem Beitragssatz
von insgesamt 15,0 Prozent
gehört die hkk somit zu den
günstigsten Krankenkassen
Deutschlands – bei sehr guten
Leistungen.
... Leistung rauf
Wenn die Leistungsausgaben steigen, wird die hkk
dann weniger anbieten?
Lempe: Nein, im Gegenteil: Während andere Krankenkassen sparen müssen und ihre Leistungen zurückfahren, können hkk-Versicherte 2015 sogar mehr
Extraleistungen in Anspruch nehmen. Außerdem bauen
wir unser Bonusprogramm aus und fördern damit
gesundheitsbewusstes Verhalten noch stärker als bisher.
Damit kann man sich unter anderem die professionelle
Zahnreinigung, Sehhilfen und viele andere Maßnahmen
finanzieren lassen. Die hkk positioniert sich so klar
gegen den Trend.
Die hkk senkt nicht nur den Beitrag,
sondern baut auch die Zusatzleistungen
deutlich aus. hkk-Versicherten steht somit ab 1. Januar ein noch umfassenderes
Paket hochwertiger Extraleistungen zur
Verfügung:
Die Kosten werden im angegebenen Umfang nach
Einreichung der Originalrechnung bei der hkk erstattet.
Die bisherige Erstattungsgrenze von 300 Euro für alle
Zusatzleistungen entfällt. Darüber hinaus werden mehrere Leistungen in erweitertem Umfang übernommen
und die Impfleistungen erweitert. Die neuen Leistungen
müssen noch vom Bundesversicherungsamt genehmigt
werden. Eine genaue Beschreibung finden Sie unter
hkk.de/extra.
Osteopathie
80 % bis 200 €
Naturarzneimittel
80 % bis 150 €
Zusätzliche Schutzund Reiseimpfungen
100 % bis 250 €, auch
für HPV für Jungen
und Meningokokken
Typ B für Babys
Zusätzliche Schwangerschaftsleistungen
80 % bis 300 € für mehr
Vorsorge, Hebammenrufbereitschaft und
Partner-Geburtsvorbereitungskurs
Hautkrebsscreening:
Alle 2 Jahre für
18- bis 34-Jährige
(ab 35 gesetzliche
Leistung):
80 % bis 200 €
Check-up
Alle 2 Jahre
15- bis 34-Jährige
(ab 35 gesetzliche
Leistung):
80 % bis 200 €
Künstliche Befruchtung
200 € je Versuch und
hkk-versichertem
Ehepartner, max.
3 Behandlungen
Sportmedizinische
Untersuchung
Alle 2 Jahre 100 % bis
2 x 60 € für Erst- und
Folgeuntersuchung
Präventionskurse
2 Kurse pro Jahr
zu 80 % bis
100 € pro Kurs
Vielen Dank für das Gespräch!
FINANZIERUNG DER KRANKENKASSEN AB 2015
Zum 1. Januar 2015 senkt die Bundesregierung den
allgemeinen Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung von 15,5 auf 14,6 Prozent, indem
sie den bisherigen Sonderbeitrag von 0,9 Prozent
streicht. Er wird ersetzt durch einen prozentualen
Zusatzbeitrag, den jede Krankenkasse selbstbestimmt. Dieser liegt 2015 im Branchendurchschnitt
unverändert bei 0,9 Prozent, so dass die meisten
Versicherten genauso viel zahlen wie bisher. Die
hkk wird dagegen nur einen Zusatzbeitrag von
0,4 Prozent erheben, ist also 0,5 Prozent günstiger.
Bei einem monatlichen Bruttogehalt von 3.000 Euro
sparen hkk-Versicherte somit 15 Euro im Monat
bzw. 180 Euro im Jahr.
Das neue hkk-Bonusprogramm
250 Euro für professionelle Zahnreinigung,
Brille und mehr
Anfang 2015 erweitert die hkk auch ihr Bonusprogramm für gesundheitsbewusstes Verhalten „hkk
bonusaktiv“: Versicherte können dann mit noch weniger Aktivitäten noch mehr erreichen und zwischen
einem Sofortbonus in Form einer Geldprämie oder
dem neuen Gesundheits-Guthaben wählen.
Damit stehen bis zu 250 Euro jährlich für zusätzliche
Extraleistungen wie zum Beispiel die professionelle
Zahnreinigung, Zahnleistungen, Brillen und Kontakt-
linsen zur Verfügung. Über drei Jahre können somit
bis zu 750 Euro angespart werden.
Alle Teilnehmer des bisherigen Bonusprogramms
können ihre gesammelten Punkte bis Ende März
bei der hkk zur Abrechnung einreichen. Sie werden
im Januar per Brief über das neue Bonusprogramm
informiert. Zuvor müssen die Details des neuen
Bonusprogramms noch vom Bundesversicherungsamt genehmigt werden.
TIPP
hkk bonusaktiv:
Sie möchten sich für
das neue Bonusprogramm anmelden?
Dann schauen Sie ab
Januar auf hkk.de/
bonusaktiv!
03 | 2014
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TITELTHEMA | ERNÄHRUNGSVERHALTEN 2.0
Ernährungsverhalten 2.0
Essen in
Zeiten des
Internets
U
nsere Ernährungsgewohnheiten verändern
sich. Die neuen Medien spielen dabei eine
immer größere Rolle.
Warum essen wir?
„Natürlich weil ich Hunger habe!“, würden wohl die
meisten sagen. Doch bei genauerem Hinsehen gibt es
eine Menge weiterer Gründe: So spiegeln bestimmte
Lebensmittel das Image oder den sozialen Status wider,
dienen zur Gesunderhaltung des Körpers oder beruhigen die Nerven.
Warum wir essen, was wir essen – das haben Prof. Dr.
Britta Renner und ihre Mitarbeiter vom Fachbereich
Psychologie an der Universität Konstanz im Rahmen
des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
geförderten Projekts EATMOTIVE näher untersucht. Im
Mittelpunkt standen nicht, wie in der Forschung bislang
üblich, Erkenntnisse über das gestörte, sondern das
„normale“ Essverhalten. Dabei kam die Projektgruppe
zu spannenden Ergebnissen: Wir essen nicht nur, weil
wir auf bestimmte Lebensmittel Appetit oder Hunger
haben, sondern auch deshalb, weil diese Speisen zum
Beispiel gesund und natürlich sind.
So konsumieren Familien mit einem positiven Gesundheitsklima deutlich mehr Obst und Gemüse als Familien,
in denen die Gesundheit eine kleinere Rolle spielt.
Auch konnten die meisten Befragten ihre eigene Ernährungsweise besser einschätzen als die der anderen.
Denen wiederum schreiben sie das weit verbreitete
Stress- und Frustessen viel stärker zu als sich selbst.
Bisher stand Stress-Essen auch im Verdacht, dick zu
machen. Ob das wirklich stimmt, lesen Sie im Interview
mit Projektleiterin Dr. Gudrun Sproesser auf Seite 9.
Rezepte aus dem Internet
Während Kochen früher zur Alltagskompetenz gehörte,
haben sich heute viele Menschen von den ursprünglichen Nahrungsmitteln entfremdet: Sie greifen bei
Hunger eher zu Convenience-Produkten oder trinken
schnell einen „Coffee to go“. Andere wiederum eifern
(Sterne-)Köchen nach, die mit eigenen Fernseh-Shows
dem Publikum bei der Zubereitung raffinierter Gerichte
das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Diese
Leute entwickeln sich zu Feinschmeckern, die ihre Kochkünste und individuellen Ernährungsstile als wesentlichen Bestandteil ihrer Identität ansehen.
Welchen Einfluss Promi-Köche wie Tim Mälzer, Frank
Rosin und Johann Lafer auf das Koch- und Essverhalten
ihrer Zuschauer haben, hat ein Marktforschungsinstitut
im Auftrag eines Fernsehsenders untersucht. Es hatte
Zuschauer von Kochsendungen im Alter von 20 bis 59
Jahren befragt, die mehrmals im Monat selber kochen.
Rund zwei Drittel gaben an, experimentierfreudiger zu
kochen, mehr frische Lebensmittel zu verwenden und
gesündere Gerichte zu bevorzugen. Über die Hälfte hatte die Grundausstattung ihrer Lebensmittel erweitert.
Bei Mutti schmeckt’s am besten?
Das ist längst vorbei: Die meisten Rezepte
werden nicht mehr von der Mutter an die Tochter
vererbt, sondern kommen aus dem Internet. Je mehr
„Likes“ das Rezept hat, desto besser – das bestätigt auch
eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS
Infratest im Auftrag von Samsung. Die Ernährungswis-
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03 | 2014
TIPP
Gesund abnehmen?
Das Online-Ernährungsprogramm
eBalance unterstützt
Sie dabei. hkk-Versicherte können das
Angebot drei Monate
kostenlos nutzen.
Informieren Sie sich in
Ihrer Internetfiliale auf
hkk.de.
Webcode: 2180
TIPP
Kochrezepte suchen,
die Zutatenliste
eines Lebensmittels
checken oder an das
Wassertrinken zwischendurch erinnern:
Zur Ernährung gibt es
ein riesiges Angebot
an Apps. Eine gemeinsame Bewertung
bietet die Initiative IN
FORM der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
(BLE) mit Experten
der Deutschen Gesellschaft für Ernährung
(DGE) und dem aid
infodienst e. V.:
www.in-form.de.
03 | 2014
7
TITELTHEMA | ERNÄHRUNGSVERHALTEN 2.0
Interview: Stress und Essverhalten
senschaftlerin Carina Schnellbächer von der Uni Gießen
befragte im Sommer 2013 im Rahmen der Studie
„Ernährungskompetenzen in Familien“ Mütter von
Grundschulkindern, ob neue Medien die Ernährungskompetenz in Familien verbessern können.
TIPP
hakki aktiv – Spaß
an Bewegung und
gesundem Essen!
Gemeinsam mit der
sozialpädiatrischen
Abteilung des
Gesundheitsamtes
Bremen kümmert
sich die hkk darum,
Kinder spielerisch an
Bewegung und ein
gesundes Essverhalten heranzuführen.
Im Rahmen des Projektes „hakki aktiv –
Spaß an Bewegung
und gesundem
Essen!“ werden in Bremer Kitas kostenlose
Fortbildungen mit
spannenden Bilderrätseln, abwechslungsreichen Bewegungslandschaften und
fröhlichen Mitmachspielen veranstaltet.
8
03 | 2014
Schon zwei Drittel der Mütter suchten im Internet nach
Rezepten – je jünger und wohlhabender die Mütter, umso
intensiver. Anders sah es mit Ernährungs-Apps für das
Smartphone aus: Die werden laut Carina Schnellbächer
kaum genutzt – vor allem, weil sie noch keiner kennt. Die
Ernährungsexpertin sieht darin jedoch großes Potenzial.
Abnehmen mit Facebook und Twitter
Ernährungsthemen werden immer häufiger in sozialen
Netzwerken wie Facebook und Twitter diskutiert. Ein
Dauerbrenner: Körpergewicht und Diäten. Statt sich
Tipps aus einschlägigen Zeitschriften zu holen, wenden sich immer mehr Abnehmwillige an ihre OnlineCommunity. Grund genug für Dr. Carolin Durst und
Janine Viol vom Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der
Uni Erlangen-Nürnberg, 1.000 Personen, die abnehmen
und körperlich leistungsfähiger sein wollten, zu ihrem
Gesundheitsverhalten zu befragen. Fazit: Je länger am
Tag die Befragten Facebook nutzten, desto größer war
ihre Motivation abzunehmen.
Dass soziale Medien tatsächlich beim Abnehmen helfen
können, zeigt eine Studie der University of South Carolina. Hierin sollten sich 96 übergewichtige Männer und
Frauen über sechs Monate hinweg täglich über Twitter
austauschen. „Die Teilnehmer, die regelmäßig Twitter als
Teil eines mobilen Abnehmprogramms nutzten, haben
eindeutig mehr Gewicht verloren“, resümiert Studienleiterin Gabrielle Turner-McGrievy. Umgerechnet ergaben
jeweils zehn Postings im Kurznachrichtendienst einen
Gewichtsverlust von zusätzlichen 0,5 Prozent.
Irina Baumbach, Geschäftsführerin der Fachgesellschaft
für Ernährungstherapie und Prävention (FET) in Aachen,
hält die Idee, mithilfe sozialer Medien abzunehmen,
grundsätzlich für eine gute Sache. „Vielen fällt es leichter, sich über diese Medien offen zu äußern und auch
einmal heikle Dinge anzusprechen, als dies in einem
‚runden Kreis‘ in der Realität der Fall wäre. Echtzeitkommunikation kann auch helfen, akute Situationen erfolgreicher zu meistern, als wenn man diese erst eine Woche
später beim Gruppentreffen ansprechen kann.“ Der
Abnehmerfolg hänge jedoch davon ab, wie positiv die
Gruppenstimmung und wie wertschätzend die Gruppe
anderen gegenüber sei.
Damit Abnehmen über Facebook und Co. tatsächlich
gelingt, sollte das Angebot jedoch fachlich fundiert sein,
rät Baumbach. Das gilt natürlich auch für Ernährungsprogramme auf dem Smartphone.
BUCHTIPP + VERLOSUNG
Wie frisch und kreativ deutsche Küche sein kann, zeigt Tim Mälzer
in seinem neuen Kochbuch HEIMAT. Dabei ist sein Blick auf die kulinarische Heimat oft anders und frei von Klischees. Die Ausgabe mit
Leineneinband ist für 19,90 Euro im Mosaik-Verlag erschienen.
Verlosung:
Hier können Sie eines von fünf Exemplaren gewinnen! Einfach den
Webcode auf hkk.de in die Suchmaske eingeben und an der Verlosung teilnehmen. Die Teilnahme ist bis zum 15. Januar 2015 möglich.
Wir wünschen viel Glück!
Webcode: 1030
„Keine Angst vor Schoko-Hunger“
Gerade jetzt in der Weihnachtszeit sind viele von
uns im Stress und greifen vermehrt zu Schokolade,
Marzipan oder Lebkuchen. Bislang nahmen Wissenschaftler an, dass die vermehrte Kalorienaufnahme
in solchen Situationen ungesund sei und dick mache.
Die Psychologin Dr. Gudrun Sproesser, die im Rahmen
des Forschungsprojektes EATMOTIVE zum Thema
Stress-Essen forscht, ist jedoch zu überraschenden
Ergebnissen gekommen.
Und was ist mit denjenigen, denen es bei Stress und
Hektik den Appetit verschlägt?
Sproesser: Auch hier funktioniert die Gegenregulation –
in der stressbehafteten Situation aßen die sogenannten Stress-Hungerer zwar weniger, dafür aber in der
positiven Situation mehr. Über alle Situationen hinweg
kamen die Stress-Esser und -Hungerer in etwa auf dieselbe Kalorienmenge.
In Ihrer Studie ging es um die Frage, ob Stress-Esser
ihr Essverhalten unter Stress kompensieren. Wie sah
die Studie aus?
Sproesser: Die Projektleiterin Prof. Dr. Britta Renner,
Prof. Dr. Harald Schupp und ich entwarfen ein Experiment, in dem die Teilnehmenden entweder eine stressbehaftete, eine positive oder eine neutrale Situation
erlebten. Anschließend wurde gemessen, wie viel sie
gegessen haben.
Manche essen aus Zeitmangel nur einen Snack am
Computer oder checken beim Mittagessen eingehende Nachrichten auf dem Smartphone. Fördert so
ein Verhalten Stress-Essen?
Sproesser: Unser Alltag, in dem schmackhafte und
kalorienreiche Snacks jederzeit und an jedem Ort verfügbar sind, fördert in jedem Fall insgesamt die Kalorienaufnahme. Zusätzlich berichten viele Menschen, dass
ihr Stress-Level in den letzten Jahren angestiegen ist.
Das macht deutlich, wie wichtig es ist, sich genügend
Ausgleich durch positive Situationen zu schaffen und
die „Snacking“-Gelegenheiten zu reduzieren.
Was haben Sie herausgefunden?
Sproesser: Die sogenannten „Stress-Esser“ aßen unter
Stress mehr als in der neutralen Situation, das wurde
aber in der positiven Situation ausgeglichen, indem
dann weniger gegessen wurde.
Was kann man tun, um die natürliche Selbstregulation
des Körpers zu stärken?
Sproesser: Zunächst natürlich für Entspannung und
ausreichend Schlaf sorgen. Außerdem sind regelmäßige
Pausen während der Arbeit von zentraler Bedeutung.
Wenn man in der oft stressigen Vorweihnachtszeit
vermehrt zu Plätzchen und Schokolade greift, muss
man also kein schlechtes Gewissen haben?
Sproesser: Unsere Befunde zeigen, dass Stress-Essen
nicht per se problematisch ist. Vielmehr kommt es auf
die Balance aus Stress und positiven Situationen an. Sich
die Plätzchen bei Stress zu verbieten, ist nicht sinnvoll.
Das könnte sogar noch mehr Stress auslösen.
Vielen Dank für das Gespräch!
Das Interview führte Stella Cornelius-Koch
Dr. Gudrun Sproesser ist
wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe Psychologische
Diagnostik und Gesundheitspsychologie an der
Universität Konstanz
TIPP
Schnell einen Snack
am Computer?
Machen Sie lieber
bewusst eine Pause
für die Mahlzeiten
und essen Sie nicht
nebenbei. Das fördert
das Sättigungsempfinden, und man behält
die Kontrolle über
die verzehrte Menge.
Diese und weitere
Tipps für gesundes
Essen finden Sie bei
der Deutschen Gesellschaft für Ernährung
(DGE): www.dge.de.
03 | 2014
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Das Röwa Bettsystem
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Schlafen
Gesünder durch Nahrungsergänzungsmittel?
Das Röwa Bettsystem
„Bei einseitiger Kost
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Röwa Bettsystem
Das Röwa
Bettsystem
Das Röwa
Bettsystem
Ernährungsgewohnheiten
ändern“
Das Röwa Bettsystem
etwa 250 kg Obst und Gemüse, deutlich mehr als in den
Biotin für glänzende Haare, Magnesium für entspannte Nerven oder Zink für ein starkes Immunsystem:
Ein Drittel der Bundesbürger setzt auf Nahrungsergänzungsmittel. Doch die Einnahme solcher Präparate
kann riskant sein, warnt Gesundheitsexperte Gerd
Glaeske.
Vorsorge mit Nebenwirkungen
Prof. Dr. Gerd Glaeske ist
Co-Leiter der Abteilung
Gesundheitsökonomie,
Gesundheitspolitik und
Versorgungsforschung
am Zentrum für Sozialpolitik der Universität
Bremen
TIPP
Tipps für eine ausgewogene Ernährung
gibt es auf hkk.de.
Webcode: 2170
vergangenen Jahrzehnten. Glaeske: „Im Ergebnis sind
wir mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen
im Durchschnitt gut versorgt. Studien beweisen auch,
dass Obst und Gemüse keineswegs weniger Nährstoffe
als früher enthalten.“ Zudem habe bislang keine Untersuchung bestätigt, dass mit Vitaminen oder Mineralstoffen angereicherte Lebensmittel ähnlich gut wirken
wie frisches Obst und Gemüse.
Nahrungsergänzungsmittel bestehen aus Stoffen mit
ernährungsspezifischer oder physiologischer Wirkung
in konzentrierter Form. Häufig werden sie als Tabletten, Kapseln oder Pulver aufgenommen. Sie sind keine
Arzneimittel, sondern sollen die normale Ernährung nur
ergänzen. „Daher müssen die Hersteller weder die Wirksamkeit noch die Unbedenklichkeit der Inhaltsstoffe
nachweisen – ein Zulassungsverfahren gibt es nicht“,
erklärt Gerd Glaeske.
Der Gesundheitsexperte rät daher zu Vollkornprodukten
wie ungezuckertem Müsli, Brot, Nudeln oder Reis. Sie sättigen und liefern genügend Vitamine und Mineralstoffe.
Milchprodukte versorgen den Körper mit Kalzium –
wichtig
zur Vorbeugung
• Einzigartiges
Design von Osteoporose. Seefisch, ein
bis •zwei
Mal
wöchentlich,
liefert wichtiges Eiweiß als
Abnehmbare Möbelstoffe
Baustein für Zellen, Hormone und Enzyme. Zusätzlich
•• Hochwertige
Einzigartiges Dekorelemente
Design
enthalten Lachs, Hering und Makrele Omega-3-Fettsäu•• Bettseite
Abnehmbare
Möbelstoffe
aus Design
massiver
Bucheschützen können.
ren,• die
vor Arterienverkalkung
Einzigartiges
• Einzigartiges
Design
• Hochwertige Dekorelemente
Warum das riskant werden kann, wird am Beispiel iso•• Komfortverstellungen
für Höhe und Neigung
Abnehmbare Möbelstoffe
Möbelstoffe
lierter Isoflavone („pflanzlicher Östrogene“) aus Rotklee • Abnehmbare
•• Bettseite
aus
massiver
Optimal
auf
Röwa
Bettsysteme
Einzigartiges Dekorelemente
Design Buche abgestimmt
• Hochwertige
oder Soja deutlich. „Es ist völlig unklar, ob diese Mittel • Hochwertige
Mangelerscheinungen
gezielt ausgleichen
Dekorelemente
• Komfortverstellungen
für Höhe und Neigung
Abnehmbare
Möbelstoffe
Bettseite
aus massiver
für Frauen mit Beschwerden in den Wechseljahren einen Bei ••allen,
die sich
vielfältig Buche
und ausgewogen ernähren,
• Bettseite
aus massiver
Buche
Optimal
auf Röwa
Bettsysteme abgestimmt
Dekorelemente
Nutzen haben. Bekannt sind aber die Risiken: Nach lansind••• Hochwertige
Nahrungsergänzungsmittel
überflüssig,
so Glaeske
Komfortverstellungen
für Höhe
und Neigung
füreinseitig
Höhe und
Neigung
und• ergänzt:
„Wer
sich
ernährt,
viel
Alkohol
ger Einnahmedauer wird es wahrscheinlicher, an Brust- • Komfortverstellungen
ausRöwa
massiver
Buche abgestimmt
• Bettseite
Optimal auf
Bettsysteme
trinkt, auf
raucht
oder
vorwiegend
von Junk-Food lebt,
krebs zu erkranken.“ Kritisch zu bewerten seien auch • Optimal
Röwa
Bettsysteme
• Komfortverstellungen für abgestimmt
Höhe und Neigung
sollte eher seine Ernährungsgewohnheiten ändern, als
Nahrungsergänzungsmittel mit Glucosamin und dem
OptimalPräparaten
auf Röwa Bettsysteme
abgestimmt
mit•solchen
die Schäden
der ungesunden
Hinweis auf den Erhalt der Beweglichkeit der Gelenke.
Ernährung zu begrenzen.“ Nur wenn konkrete MangelLaut dem Bundesinstitut für Risikobewertung kann
Gestaltungsvielfalt – z.B. durch die große Auswahl an ausgesuchten Möbelstoffen und
Glucosamin die blutgerinnungshemmende Wirkung
erscheinungen auftreten, sollte man diese gezielt mit
durch das einfache Abnehmen der Stoffe über Klett- und Reißverschlüsse.
von Marcumar® verstärken. Daher sollte man
einzelnen Vitaminen und Mineralstoffen ausgleichen.
Gestaltungsvielfalt
– z.B. durch die große
ausgesuchten
Möbelstoffen
und bei Vitamin D (wichtig
Glucosamin vermeiden,
wenn beispielsweise
nachAuswahl anSo
gibt es häufig
leichte Defizite
durch das
Abnehmen
der Stoffe über Klett- vor
undallem
Reißverschlüsse.
einem Herzinfarkt
odereinfache
Schlaganfall
ein Gerinnungsfür ältere Menschen zur Knochenfestigkeit)
Gestaltungsvielfalt – z.B. durch die große Auswahl an ausgesuchten Möbelstoffen und
und Folsäure (wichtig vor allem für Frauen im gebärfähemmer eingenommen
werden muss.
durch das –einfache
Abnehmen
Stoffe über
Klett- und Reißverschlüsse.
Gestaltungsvielfalt
z.B. durch
die großeder
Auswahl
an ausgesuchten
Möbelstoffen
und wird oft zu wenig aufgenomhigen Alter).
Auch Kalzium
durch das einfache Abnehmen der Stoffe über Klett- und Reißverschlüsse.
Gestaltungsvielfalt – z.B. durch die große Auswahl anmen
ausgesuchten
Möbelstoffen
und
– etwa, wenn
keine Milchprodukte
gegessen oder
durch das einfache bevorzugen
Abnehmen der Stoffe über Klett- vertragen
und Reißverschlüsse.
werden. Bei Jod kann die Verwendung von
Gesunde Lebensmittel
jodiertem Speisesalz einer Unterversorgung vorbeugen.
Die aktuellen Verzehrstudien in Deutschland geben nur
wenig Anlass zu Besorgnis: Im Jahr isst jeder Deutsche
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INFO
Beitrag zur
Pflegeversicherung
Ab dem 1. Januar 2015
beträgt der Beitrag
zur Pflegeversicherung 2,35 Prozent
beziehungsweise
2,6 Prozent für Kinderlose. Er wird automatisch mit dem Beitrag
zur Krankenversicherung abgezogen.
12
03 | 2014
Im vergangenen Jahr haben knapp 2,5 Millionen
Menschen Leistungen der sozialen Pflegeversicherung in Anspruch genommen, was zu Ausgaben von
23,2 Milliarden Euro geführt hat. In den kommenden
Jahren wird der Bedarf an Pflegeleistungen aufgrund
der Alterung der Gesellschaft massiv steigen. Fast 20
Jahre nach Einführung der Pflegeversicherung steht
nun eine zweistufige Reform bevor, die Pflegebedürftige und ihre Angehörigen stärken soll. Erste Maßnahmen werden zum 1. Januar 2015 eingeführt.
Erste Stufe: bessere Leistungen
Besser und flexibler sollen die Leistungen werden, das
gilt für die häusliche Pflege genauso wie für Pflegeheime. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe:
„Wir haben für die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen ein gutes Leistungspaket geschnürt, mit dem ihnen
geholfen wird, die Pflege zu Hause bedarfsgerecht zu
organisieren. Außerdem wollen wir die Lebensqualität
der Bewohner in Pflegeheimen weiter ausbauen.“
Dafür soll einerseits die Zahl der Pflegekräfte in den
Einrichtungen massiv aufgestockt werden, andererseits
ein Bürokratieabbau die Mitarbeiter bei der zeitaufwändigen Pflegedokumentation entlasten. Angehörige, die
ihre Eltern oder den Partner zu Hause pflegen, können
die Unterstützung durch professionelle Pflegekräfte,
aber auch durch Haushaltshilfen, Alltagsbegleiter oder
ehrenamtliche Helfer in Anspruch nehmen.
Wer kurzfristig die Pflege für einen Angehörigen organisieren muss, etwa nach einem Schlaganfall, dem steht
zukünftig eine bezahlte zehntägige Auszeit zu. Erstmals
haben auch Menschen der sogenannten Pflegestufe 0
wie Demenzkranke Anspruch auf teilstationäre Tagesund Nachtpflege, Kurzzeitpflege und einen Zuschlag für
ambulant betreute Wohngruppen.
DIE ÄNDERUNGEN AB 2015 IM ÜBERBLICK
Um die Leistungsverbesserungen zu finanzieren, wird
der Beitrag zur Pflegeversicherung zum 1. Januar 2015
um 0,3 Beitragspunkte angehoben. Ein Drittel davon
geht in den Aufbau eines Pflegevorsorgefonds, um den
demografiebedingten Anstieg der Pflegebedürftigen
abzufedern und den Beitragssatz langfristig stabil zu
halten.
Leistungsbeträge steigen um bis zu 4 Prozent.
Daraus ergeben sich zum Beispiel 1.064 Euro – gut
40 Euro mehr – monatlich bei vollstationärer Pflege
und Pflegestufe I
Zweite Stufe: Änderung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs
Behindertengerechte Umbauten werden mit bis zu
4.000 Euro bezuschusst
Darüber hinaus soll 2017 flächendeckend ein neuer
Pflegebedürftigkeitsbegriff eingeführt werden. Erstmals wird dabei auch der Unterstützungsbedarf bei
kognitiven und psychischen Einschränkungen – zum
Beispiel bei Demenz – berücksichtigt. Zur besseren
Differenzierung werden die drei Pflegestufen durch
fünf Pflegegrade ersetzt. Über die Bedeutung und die
Vorteile haben wir mit Prof. Dr. Heinz Rothgang von
der Universität Bremen gesprochen.
Die Lebensqualität der Bewohner in Pflegeheimen
soll verbessert werden. Dazu wird die Zahl der Betreuungskräfte in Pflegeheimen von heute 25.000 auf
45.000 aufgestockt
DIE PFLEGEVERSICHERUNG
Mit Einführung der Pflegeversicherung am 1. Januar 1995 wurde
die letzte große Lücke in der sozialen Versorgung geschlossen. Die
Beiträge werden grundsätzlich je zur Hälfte von Arbeitnehmer und
Arbeitgeber finanziert. Eingeführt wurde die Pflegeversicherung,
um Betroffene und ihre Familien im Pflegefall zu entlasten. Auf eine
Vollversorgung wurde aus Gründen der Finanzierbarkeit jedoch
verzichtet. Daher bleibt die Bereitschaft zur Pflege von Angehörigen
oder eine private Altersvorsorge gefordert.
Verhinderungs- und Kurzzeitpflege werden flexibler:
Leistungen können einfacher miteinander kombiniert
werden
Betreuungshilfe in der ambulanten Pflege wird
ausgeweitet durch Tages- und Nachtpflege sowie
zusätzliche Betreuungs- und Entlastungsangebote
Auch Demenzkranke, die nicht Pflegestufe I bis III
haben, erhalten erstmals Zugang zu allen ambulanten Leistungen
Lohnersatz bei Pflege eines nahen Angehörigen:
bezahlte Freistellung für bis zu zehn Tage
TIPP
Eine Übersicht über
die neuen Pflegeleistungen ab
1. Januar 2015 finden
Sie auch auf hkk.de.
Webcode: 3030
Pflegevorsorgefonds zur Stabilisierung der Beitragsentwicklung
Gut versichert im Pflegefall
Zusätzliche
Vorsorge
rechnet sich
Die Bundesregierung weitet die Pflegeleistungen aus.
Trotzdem müssen Betroffene weiterhin einen erheblichen Teil der Pflegekosten selbst tragen. Eine private
Zusatzversicherung kann im Pflegefall die finanzielle
Unabhängigkeit sichern. Die Pflegetagegeldversicherung PZT-Komfort der LVM bietet umfangreiche
Leistungen und einen optimalen Vorsorgeschutz:
Î 100 Prozent Auszahlung des vereinbarten Tagessatzes bei vollstationärer Pflege ab Pflegestufe I
Î 100 Prozent Auszahlung des vereinbarten Tagessatzes bei ambulanter Pflege (durch Angehörige
oder einen Pflegedienst) in Pflegestufe III; 60 Prozent
in Pflegestufe II und 40 Prozent in Pflegestufe I und
0 (Demenz)
Î Befreiung von der Beitragszahlung bei Pflegebedürftigkeit in Pflegestufe I bis III
Î Dynamische Anpassung des Tagessatzes, um die
steigenden Kosten aufzufangen
Î Dreijährige Wartezeit entfällt bei Eintrittsalter bis
60 Jahre
Lassen Sie sich in einer der bundesweit 2.200 LVMAgenturen beraten. Oder rufen Sie uns montags bis
freitags von 8 bis 20 Uhr unter der kostenlosen Telefonnummer 0800-5863733 an. Weitere Informationen
auch auf www.lvm.de.
03 | 2014
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GUT VERSICHERT | PFLEGEREFORM
Interview
Zur Zukunft der Pflege
Prof. Dr. Heinz Rothgang ist maßgeblich an der
wissenschaftlichen Erprobung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs, der 2017 eingeführt werden
soll, beteiligt. Warum dieser so wichtig ist, erklärt er
im hkk Magazin.
aber sinnvoll zu ermitteln, inwieweit die Pflegeaufwände mit den Pflegegraden steigen. Dies geschieht gerade
in unserer Studie, deren Ergebnisse im Februar vorliegen werden und die dann direkt in das Gesetzgebungsverfahren einfließen können.
Das Interview führte Maike Kromminga
Welche weiteren Herausforderungen sehen Sie in der
Zukunft für die Pflege?
Rothgang: Zwei zentrale Herausforderungen stehen im
Vordergrund: die Vermeidung eines drohenden Pflegenotstands und die Sicherstellung einer ausreichenden
Finanzausstattung. In den nächsten vier Dekaden wird
sich die Zahl der Pflegebedürftigen verdoppeln. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Personen im typischen Erwerbsalter. Soll die Pflege auf dem heutigen Qualitätsstand
gesichert werden, muss sich der Anteil der Pflegekräfte
an den Erwerbstätigen daher mindestens verdoppeln.
Das geht nur durch eine deutliche Aufwertung des
Pflegeberufes, um die Attraktivität zu erhöhen. Gleichzeitig steigen die gesellschaftlichen Kosten der Pflege.
Wir werden weitere Beitragssatzsteigerungen in Kauf
nehmen müssen, damit die soziale Pflegeversicherung
einen substantiellen Finanzierungsbeitrag leisten kann.
Das ist letztlich aber einer Privatisierung des Pflegerisikos, wie mit Einführung des Pflege-Bahrs eingeleitet,
vorzuziehen.
Was umfasst der zweite Abschnitt der Pflegereform
und was sind die Ziele?
Rothgang: Es wird eine erweiterte und zeitgemäße
Definition von Pflegebedürftigkeit als Grundlage der
gesetzlichen Leistungsansprüche eingeführt. Mit diesem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff und dem damit
verbundenen Neuen Begutachtungsassessment (NBA)
werden alle Unterstützungsbedarfe der Pflegebedürftigen von Anfang an vollständig erfasst und gewürdigt.
Damit wird endlich ein Geburtsfehler korrigiert, der
bereits bei Einführung der Pflegeversicherung gemacht
wurde.
Prof. Dr. Heinz Rothgang
Leiter der Abteilung
Gesundheitsökonomie,
Gesundheitspolitik und
Versorgungsforschung
im Zentrum für Sozialpolitik der Universität
Bremen
Welche Vorteile ergeben sich daraus konkret für
Pflegebedürftige, aber auch für Pflegende?
Rothgang: Die bessere Erfassung der Unterstützungsbedarfe im NBA wird dazu führen, dass insbesondere
Menschen mit Demenz höhere Leistungsansprüche
erhalten. Verbesserungen ergeben sich aber auch bei
der Begutachtung der Pflegebedürftigkeit von Kindern,
die konzeptionell sehr schwierig ist, und bei einer besseren Erfassung der Rehabilitationsbedarfe von Pflegebedürftigen.
Warum wird die Definition des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs erst 2017 eingeführt?
Rothgang: Aufgrund von Versäumnissen der letzten
Legislaturperiode sind noch zentrale Fragen offen, an
deren Beantwortung wir jetzt mit Hochdruck arbeiten:
So muss festgelegt werden, welche Leistungsansprüche
für die neuen Pflegegrade gelten sollen. Vorher ist es
14
03 | 2014
Vielen Dank für das Gespräch!
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GESUNDHEIT & MEHR | GUTE NACHT!
Gute Nacht!
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Ein- und Durchschlafstörungen begünstigen vorzeitiges Altern, Übergewicht und zahlreiche Krankheiten.
Gründe genug, für eine erholsame Nachtruhe zu
sorgen.
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Schlafstörungen? Vom
15. Dezember 2014
bis zum 15. Januar
2015 beantwortet ein
Expertenteam Ihre
Fragen rund um das
Thema Schlafen. Das
hkk med Beratungstelefon ist ganztägig
und kostenlos unter
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erreichbar.
Gut geschlafen? Viele von uns können diese Frage nur
mit einem müden Lächeln beantworten: So berichtet
jeder dritte Deutsche, mehr oder weniger regelmäßig
an Schlafstörungen zu leiden. Richtig problematisch
wird es, wenn das Ein- oder Durchschlafen über mehrere
Wochen oder Monate gestört ist. „Für die Erholung
ist die Kontinuität des Schlafes entscheidend“, erklärt
Dr. med. Christoph Schenk, Facharzt für Neurologie,
Psychiatrie und Psychotherapie sowie Leiter des
ambulanten Schlafzentrums Osnabrück. „Ist der Schlaf
schlecht oder häufig unterbrochen, kann dies vorzeitiges Altern und Krankheiten begünstigen“. Denn bei
Schlafstörungen laufen alle Stoffwechselaktivitäten
langsamer. Dadurch werden weniger wachstumsfördernde Hormone produziert, die wir zur Zellerneuerung
benötigen und die uns fit und gesund halten.
Diabetes, Übergewicht und Herzinfarkt
Die Folgen des Schlafdefizits bekommt man schnell zu
spüren. US-Forscher von der Universität Chicago haben
nachgewiesen, dass eine Verringerung der Schlafdauer
von acht auf vier Stunden schon nach wenigen Tagen
zu deutlichen Verschlechterungen bei der Glukosetoleranz und der Hormonproduktion führte – Veränderungen, wie sie auch bei vorzeitigem Altern und frühem
Diabetes auftreten. Weitere Studien haben ergeben,
dass Schlafmangel die Entwicklung von Bluthochdruck,
Übergewicht und Gedächtnisschwäche begünstigt.
Besonders schädlich ist dies für die Gefäße: So steigt
das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko um zehn bis
15 Prozent.
16
03 | 2014
Auch äußerlich hinterlassen Schlafstörungen Spuren.
So haben schwedische Forscher aus Stockholm Probanden zu unterschiedlichen Zeiten fotografiert: einmal
nach acht Stunden Schlaf und einmal nach 31-stündiger
Wachzeit. Die Fotos wurden anderen Freiwilligen zur
Begutachtung vorgelegt. Ergebnis: Mit acht Stunden
Nachtruhe wirkten die Probanden nicht nur ausgeschlafener und gesünder, sondern auch attraktiver. So
gesehen ist am viel zitierten Schönheitsschlaf tatsächlich etwas dran.
wenig schläft – unabhängig vom Alter“. In diesem Fall
heißt es: früher ins Bett.
Hat man Schlafprobleme, die länger als vier bis sechs
Wochen andauern und die Tagesqualität beeinträchtigen, sollte man zum Hausarzt oder Internisten gehen.
Er kann die Patienten zur Ursachenabklärung an einen
Schlafmediziner überweisen.
TIPPS ZUR SCHLAF-HYGIENE
Rücken- oder Bauchschläfer?
Auf dem Rücken, dem Bauch, der Seite oder eingerollt
wie ein Siebenschläfer: Jeder Mensch hat seine bevorzugte Einschlafposition. Der schottische Schlafforscher
Dr. Chris Idzikowski hat 1.000 Menschen im Labor
beobachtet und herausgefunden, dass die Schlafposition auf den Charakter eines Menschen schließen lässt.
So seien Menschen in der am meisten bevorzugten
seitlichen „Fötus-Haltung“ sensibel, anfangs schüchtern,
aber dann zupackend. Wer in „Soldaten-Haltung“ (Rückenlage mit seitlich angelegten Armen) schläft, gelte
dagegen als reserviert und habe hohe Anforderungen.
Schläfer in der „Freifall-Position“ auf dem Bauch und
mit umklammertem Kissen seien gesellige, ungestüme,
aber auch dünnhäutige Zeitgenossen. Christoph Schenk
zufolge sollte man jedoch vorsichtig sein mit Verallgemeinerungen. „Auch die Gewohnheiten des Schläfers
und seines Bettpartners spielen eine Rolle.“
Entscheidend ist die Tagesqualität
Wie lange sollte man nun schlafen? Für Erwachsene
gelten allgemein sieben bis acht Stunden als guter
Richtwert. Doch entscheidender als die Dauer der
Nachtruhe ist die Tagesqualität, sagt der Osnabrücker
Schlafforscher: „Fühlt man sich tagsüber müde und
unkonzentriert, ist das ein Hinweis darauf, dass man zu
Î Bauen Sie Stress ab. Je ruhiger und entspannter
Sie ins Bett gehen, desto besser werden Sie auch
schlafen. Hatten Sie tagsüber viel Stress: Sorgen
Sie abends für Entspannung (zum Beispiel durch
ein Lavendelbad oder eine Tasse warme Milch mit
Honig).
Î Schalten Sie den Fernseher aus. Fernsehen stimuliert sowohl die visuellen als auch die auditiven
Sinne. Dies kann das Ein- und Durchschlafen
stören. Besser geeignet sind weniger anregende
Aktivitäten wie Lesen, Yoga- oder MeditationsÜbungen.
Î Schaffen Sie sich eine Schlaf-Oase. In einer
dunklen, behaglichen Umgebung ist die Chance
auf einen erholsamen Tiefschlaf am größten. Ihr
Schlafzimmer sollte kühl (16 bis 18 Grad Celsius)
und ruhig sein. Denken Sie auch an Details: Stellen
Sie einen Wecker mit Leuchtziffern so hin, dass Sie
ihn nicht direkt im Blickfeld haben.
Î Vertrödeln Sie keine Zeit. Wenn Sie länger als
15 Minuten wach liegen, sollten Sie aufstehen.
Ansonsten könnten Sie aufgrund der Angst, nicht
Außerdem kann die Einnahme eines Schlafmittels
unter ärztlicher Kontrolle sinnvoll sein. Liegen weitere
Erkrankungen vor oder sind diese sogar Ursache der
Schlafstörung, wie zum Beispiel Bluthochdruck oder
eine Lungenerkrankung, sollten diese optimal behandelt werden, rät Christoph Schenk. Auch eine gute
Schlaf-Hygiene ist wichtig. Dann steht dem Schlaf als
Gesundbrunnen nichts mehr im Wege.
einschlafen zu können, erst recht eine Schlafstörung entwickeln. Besser: durch Lesen ablenken.
Wenn Sie merken, dass Sie ruhiger werden,
wieder ins Bett gehen.
Î Treiben Sie Sport – aber nicht zu spät. Körperliche Aktivität ist eines der besten Mittel für
erholsamen Schlaf. Doch zu spät am Abend kann
Sport das Einschlafen erschweren. Wer morgens
keine Zeit hat, sollte das Training gleich nach
Feierabend starten und möglichst drei Stunden
vor dem Zubettgehen beenden.
TIPP
In dem Ratgeber
„Schlaflos“ beschreibt
Schlafmediziner Dr.
Christoph Schenk, was
während des Schlafs
in uns vorgeht – und
was Schlaf verhindert. Zudem nennt
er einfache, erprobte
Übungen für gesunden Nachtschlaf
und erfrischende
Kurzentspannung am
Tag. Erschienen in der
Schlafmedizin GmbH,
Preis 19,80 Euro.
Î Bleiben Sie im Rhythmus. Schlafexperten raten,
nach Möglichkeit immer zur gleichen Zeit ins
Bett zu gehen. Auch am Wochenende sollte die
Aufsteh- und Zubettgehzeit höchstens ein bis
zwei Stunden von den normalen Gewohnheiten
abweichen.
Î Essen Sie abends nur leicht. Mit zu üppigen
oder zu späten Mahlzeiten ist der Organismus
nachts mit Verdauungsarbeit beschäftigt, anstatt
sich zu erholen. Essen Sie spätestens zwei bis
drei Stunden vor dem Zubettgehen (ideal sind
Proteine, etwa Quark oder Tofu) und trinken Sie
höchstens ein Glas Alkohol.
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GESUNDHEIT & MEHR | GUTE NACHT!
Interview: Schlafforschung
DIE UNTERSCHIEDLICHEN SCHLAFPHASEN
Der Schlaf ist und bleibt ein Mysterium – schon allein
deshalb, weil wir in einen Zustand „eintauchen“, der
unserem Wachbewusstsein nur wenig ähnelt. Sicher
ist jedoch, dass wir jede Nacht unterschiedliche
Schlafstadien oder -phasen durchlaufen.
Stadium 1: Der Übergang zwischen Wachen und
Schlafen. In diesem Stadium haben wir den ersten
leichten Schlaf.
Stadium 2: Gilt bei vielen Schlafforschern als der eigentliche Schlafbeginn. Dieses Stadium nimmt mehr
als die Hälfte der gesamten Schlafzeit ein.
Stadium 3: Dieser mitteltiefe Schlaf geht schnell in
den tiefen Schlaf des Stadiums 4 über und wird mit
diesem auch als Tiefschlaf bezeichnet.
Stadium 4: Der Tiefschlaf ist das tiefste aller Schlafstadien. In dieser Zeit finden wichtige Stoffwechselvorgänge statt.
REM-Schlaf: Nach dem Tiefschlaf folgt eine Schlafphase, bei der sich unsere Augen bei geschlossenen
Lidern rasch hin- und her bewegen. Aus diesem
Grund heißt diese Phase auch REM-Schlaf (REM =
Rapid Eye Movement). Da wir überwiegend in dieser
Zeit träumen, spricht man auch vom Traumschlaf.
Der Schlafzyklus wiederholt sich normalerweise vier
bis fünfmal pro Nacht. Zu Beginn der Nacht überwiegen die Tiefschlafphasen, während in der zweiten
Nachthälfte mehr und längere REM-Phasen auftreten.
STUDIE: MOND BEEINFLUSST SCHLAF NICHT
Der Mythos hält sich hartnäckig: Viele Menschen
meinen, dass sie bei Vollmond unter Schlafstörungen leiden. Um diesem Volksglauben auf den
Grund zu gehen, untersuchten Wissenschaftler vom
Max-Planck-Institut für Psychiatrie Schlafdaten von
1.265 Probanden aus 2.097 Nächten. Es konnte kein
belegbarer statistischer Zusammenhang zwischen
menschlichem Schlaf und den Mondphasen aufgezeigt werden. Gleichzeitig übten die Wissenschaftler
Kritik an früheren Studien, die zu einem anderen
Ergebnis kamen: Die Auswirkungen auf den Schlaf
wurden selten mit objektiven Methoden, wie zum
Beispiel dem Schlaf-EEG, untersucht. Zudem waren
die Ergebnisse sehr unterschiedlich.
„Träume spiegeln unsere
Stärken und Schwächen wider“
Träume haben mehr mit unserem Leben zu tun, als wir
glauben. Der Traumforscher Prof. Dr. Michael Schredl
hat den Zusammenhang zwischen Wacherleben und
Träumen untersucht.
Das Interview führte Stella Cornelius-Koch
Manche Menschen behaupten, sie träumen nie.
Stimmt das?
Schredl: Nein. Die Forschung geht davon aus, dass es
eine Grundfunktion des schlafenden Gehirns ist,
Träume – also subjektives Erleben – zu produzieren.
Genauso wie das wache Gehirn. Wie gut wir uns nach
dem Aufwachen erinnern, variiert allerdings sehr.
Welchen Sinn haben Träume?
Schredl: Die Frage lässt sich bis heute nicht beantworten. Wir wissen, dass Träume vor allem emotional wichtige Erlebnisse in kreativer Weise widerspiegeln. Ob das
tatsächlich der Verarbeitung und der Abspeicherung
dient, ist noch unklar.
Was sagen Träume über unser Leben aus?
Schredl: Träume spiegeln unsere Stärken und Schwächen wider. Das wird besonders deutlich, wenn man
sich die Grundmuster des Traumes anschaut – das heißt,
welche Emotionen erlebt das Traum-Ich und wie handelt es dann. Ein klassisches Thema ist Angst haben und
weglaufen. Dies wird als Vermeidungsverhalten bezeichnet, das sehr wahrscheinlich im aktuellen Wachleben
eine Rolle spielt.
Gibt es hinsichtlich der Träume Unterschiede zwischen
den Geschlechtern oder zwischen Alt und Jung?
Schredl: Die Träume von Männern und Frauen unterscheiden sich, weil sich die Wacherfahrungen unter-
18
03 | 2014
scheiden. So träumen Männer mehr von physischer
Aggression und Sexualität – sie haben auch tagsüber
häufiger sexuelle Phantasien – und Frauen mehr von
Kleidungsstücken, Problemen in persönlichen Beziehungen – die ihnen auch tagsüber wichtiger sind –
sowie Haushaltsartikeln. Ältere Menschen träumen
häufiger von Verwandten, während junge Menschen
mehr vom Freundeskreis träumen.
Wie können wir Träume nutzen?
Schredl: Es gibt zwei Wege, Träume zu nutzen. Zum
einen können sie helfen, die aktuellen Themen besser zu
verstehen, die uns beschäftigen – vor allem die Grundmuster. Zum anderen kann man seine Kreativität im
Wachzustand nutzen, um sich für schwierige Traumsituationen, an die man sich erinnert, neue Lösungsideen
auszumalen. Diese Ideen kann man an die Wachrealität
anpassen und somit auch für Wachsituationen nutzbar
machen. So lernt man, neue Wege zu gehen – zum Beispiel nicht mehr wegzulaufen, sondern sich einer Angst
zu stellen oder Hilfe zu holen.
Prof. Dr. Michael Schredl
ist Traumforscher, Psychologe und wissenschaftlicher Leiter des Schlaflabors am Zentralinstitut
für Seelische Gesundheit
in Mannheim
Können wir unsere Träume beeinflussen?
Schredl: Ja und nein. Klassische Verfahren – Inkubation genannt – wirken kaum, weil wir nicht von dem
träumen, was wir uns vor dem Einschlafen vorstellen,
sondern von den Dingen, die uns tagsüber beschäftigen. Eine bestimmte Traumart, das luzide Träumen oder
Klarträumen, ermöglicht eine Beeinflussung. Das setzt
allerdings viel Training voraus, weil man dazu während
des Traumes das Bewusstsein erlangen muss, dass es ein
Traum ist.
Vielen Dank für das Gespräch!
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GESUNDHEIT & MEHR | VOM WERT DER FREIZEIT
Vom Wert der Freizeit
Frönen Sie dem Müßiggang …
… denn entgegen sprichwörtlicher Mahnung ist er
keinesfalls aller Laster Anfang. Ganz im Gegenteil:
Das Nichtstun fördert die körperliche sowie geistige
Regeneration und verhilft sogar zu kreativen Höhenflügen.
Zugegeben, die Ausgangssituation ist nicht optimal: Wir
leben in einer Zeit, die das „Abschalten“ schwer macht.
Nur wer Produktives leistet, „ist“. Ständige Erreichbarkeit
gilt in Zeiten von Handys und Smartphones fast schon
als selbstverständlich – ob privat oder beruflich. Doch
diese Lebenshaltung fordert ihren Preis, denn Klagen
über physische und psychische Erschöpfungszustände
nehmen zu. Entsprechend ist der sogenannte „Burnout“
in aller Munde – häufig als Folge längerer Zeiten von
Überlastung am Arbeitsplatz. Laut Bundespsychotherapeutenkammer ist die Zahl der betrieblichen Fehltage
aufgrund von Burnout von 2004 bis 2012 um fast 1.400
Prozent gestiegen. Der dadurch entstandene volkswirtschaftliche Schaden ist immens.
Das „Serendipity-Prinzip“
Zahlreiche Studien belegen, wie wichtig Freizeit ist.
Wer seine freie Zeit für einen Spaziergang in der Natur
nutzt, tut sich doppelt Gutes: Neben der Bewegung
ist ein Spaziergang im Grünen auch für das Gehirn
erholsamer als etwa ein Stadtbummel, da das Umfeld
im Allgemeinen reizärmer ist. Doch auch Schlaf oder
Tagträumereien helfen beim Abschalten. Der Wissenschaftsjournalist Ulrich Schnabel hat sich für sein Buch
„Muße. Vom Glück des Nichtstuns“ umfassend mit den
Ergebnissen verschiedener Wissenschaftsdisziplinen
befasst. Was in Zeiten ohne äußeren Input in unserem
Gehirn geschieht, beschreibt er so: „… dabei kann es
nicht nur intern für Ordnung sorgen, sondern auch
frische Verbindungen zwischen Nervenzellen knüpfen
und so neue Zusammenhänge zwischen gespeicherten
Fakten herstellen. Auf diese Weise entstehen ganz von
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selbst neue Gedanken und, wenn wir Glück haben,
auch unerwartete Geistesblitze.“ Wenn wir uns vorher
eingehend mit einer Thematik auseinandergesetzt
haben, kann also etwas Abstand die Lösung ganz von
selbst herbeiführen. Ein Phänomen, das der amerikanische Soziologe Robert K. Merton als „SerendipityPrinzip“ bezeichnet.
Aber wie schaffen wir es trotz Alltagshektik, erholsame
Auszeiten einzurichten? Ulrich Schnabel sieht eine Möglichkeit in der Meditation und zitiert zu deren Wirkung
den japanischen Zen-Meister Taisen Deshimaru: „Es ist,
als lasse man schlammiges Wasser in einem Glas einfach
stehen. Allmählich sinkt das Sediment zu Boden und das
Wasser wird klar.“
Arbeit ist das halbe Leben
Ob dieses Sprichwort noch der Realität entspricht, ist zu
bezweifeln. Laut einer aktuellen Studie der Organisation
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(OECD) gelingt es den Menschen in ganz Europa immer
weniger, einen gesunden Ausgleich zwischen Arbeit
und Privatleben zu finden – die sogenannte Work-LifeBalance verschlechtert sich.
Die Zahlen des hkk-Fehlzeitenreports sprechen ebenfalls eine deutliche Sprache: Im ersten Halbjahr 2014
waren mehr als ein Drittel aller erwerbstätigen Mitglieder der hkk mindestens einmal krankgeschrieben –
nahezu jede sechste Krankschreibung war psychisch
bedingt. Allein im Vergleich zum Vorjahr gab es einen
Zuwachs psychischer Erkrankungen von über 30 Prozent. Eine Zunahme, die Gesundheitswissenschaftler
Dr. Bernard Braun vom Bremer Institut für Arbeitsschutz
und Gesundheitsförderung (BIAG) auch auf Trends wie
Arbeitsverdichtung, ständige Erreichbarkeit und Überstunden zurückführt: „Um psychosozialen Belastungen
vorzubeugen, sollten Arbeitgeber gewährleisten, dass
häufige Unterbrechungen während der Arbeit reduziert, ausreichend Zeitpuffer geschaffen werden, ein
hohes Maß an Anerkennung sichergestellt und auf die
Erreichbarkeit der Mitarbeiter in der Freizeit so weit
wie möglich verzichtet wird.“ Und er fordert: „Betriebe
müssen mehr Verantwortung übernehmen.“
Interview
Gesundheitsförderung im Betrieb
Ein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)
kann helfen, die Belastungen der Beschäftigten zu
reduzieren und persönliche Ressourcen zu stärken.
Wie das gelingt, erklärt Dr. Michael Lohmann, Teamleiter Gesundheit der hkk. Sein Team berät und begleitet Unternehmen auf dem Weg zum Ziel.
Das Gespräch führte Kerstin Schnaars
Herr Lohmann, ist ein betriebliches Gesundheitsmanagement nicht nur etwas für Großunternehmen?
Lohmann: Nein, damit können Unternehmen jeder
Größe eine Menge bewegen. Wichtig ist: Es geht nicht
um einen einmaligen Ernährungs- oder Fitnesskurs für
Mitarbeiter, sondern um die Einführung eines auf Dauer
angelegten Systems der Verbesserung, in das alle – vom
Pförtner bis zur Chefetage – eingebunden sind.
Ein BGM ist also weit mehr als der günstige Sportkurs
nach Feierabend?
Lohmann: Ja, denn damit wäre nur die sogenannte Verhaltensprävention angesprochen. Das heißt: Mitarbeiter
sind gefordert, an sich zu arbeiten und ihr Verhalten
zu verändern. Mindestens genauso wichtig ist aber die
Verhältnisprävention. So kann es zum Beispiel sein, dass
Tageslichtlampen und größere Bildschirme zu gesünderem Arbeiten führen und die Unternehmensleitung
hier investieren muss. Verhältnisprävention bedeutet
außerdem, Mitarbeiter als Quelle für Information und
Inspiration ernst zu nehmen und bei Bedarf zu prüfen,
ob sich Aufgaben anders verteilen, Arbeitszeiten variabler gestalten oder Teammaßnahmen optimieren lassen,
um Entlastung zu schaffen.
Dr. Michael Lohmann
Teamleiter Gesundheit
der hkk
Was bringt die Einführung eines BGM?
Lohmann: Es ist nachgewiesen, dass krankheitsbedingte Fehlzeiten sinken und Arbeitnehmer länger
erwerbsfähig bleiben. Wir bekommen auch immer
wieder positive Rückmeldungen aus der Praxis, denn
die Mitarbeiter nehmen deutlich wahr, dass sich etwas
im Betrieb verändert. Wohlbefinden und Arbeitsmotivation steigen. Die Maßnahmen aus dem BGM können
sogar zu einem besseren Betriebsklima beitragen: Man
begegnet sich auf einer anderen Ebene.
Vielen Dank für das Gespräch.
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GESUNDHEIT & MEHR | STUDIE
KONTAKT | SERVICE
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Gesundheitsinfos per
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Alkoholstudie
Je klüger, desto
regelmäßiger
Alkoholmissbrauch und Rauchen fördern neben weiteren Faktoren nachweislich eine Vielzahl von gesundheitlichen Risiken. Doch wer raucht und trinkt am
meisten? Wissenschaftler der Universität Bayreuth haben
herausgefunden, dass die Wahrscheinlichkeit eines
regelmäßigen Alkoholkonsums mit höherem Bildungsstand steigt. Als Datengrundlage diente das Sozio-oekonomische Panel (SOEP), eine repräsentative Befragung
privater Haushalte, die das Deutsche Institut für Wirt-
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Studie
Besseres Gedächtnis
durch Sport
Sport im Alter kann die Hirndurchblutung und bestimmte Gedächtnisleistungen verbessern. Das haben
Magdeburger Neurowissenschaftler in einer Studie
mit Frauen und Männern im Alter zwischen 60 und 77
Jahren herausgefunden. 40 Probanden, die ihrem Alter
entsprechend gesundheitlich unauffällig waren, wurden
in zwei Gruppen eingeteilt: eine Laufgruppe, die für
drei Monate regelmäßig auf dem Laufband trainierte,
und eine Vergleichsgruppe, die nur leichte Gymnastikübungen machte. In der Laufgruppe zeigte sich, dass bei
sieben von neun Mitgliedern, die nicht älter als 70 Jahre
waren, durch das Training nicht nur die körperliche Fitness gesteigert, sondern auch das für unser Gedächtnis
wichtige Hirnareal besser durchblutet wurde. Außerdem
verbesserte sich das visuelle Erinnerungsvermögen.
Kleiner Wermutstropfen: Die Effekte traten nur bei
den jüngeren Probanden auf. Teilnehmer, die älter als
70 Jahre waren, profitierten nicht von den Laufübungen.
22
schaftsforschung seit 1984 regelmäßig durchführt. Die
untersuchten Zusammenhänge waren überraschend:
Während bei Männern und Frauen mit vergleichsweise
hohem Bildungsstand die Wahrscheinlichkeit sinkt,
Raucher zu sein und an starkem Übergewicht zu leiden,
sieht es beim Alkoholkonsum ganz anders aus. Über den
Grund können die Autoren nur spekulieren: Vermutlich
wird das Wissen um die Risiken der „Volksdroge Alkohol“
durch die gesellschaftliche Akzeptanz verdrängt.
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Aus Gründen der Lesbarkeit wird in diesem Magazin vorwiegend darauf verzichtet,
geschlechtsspezifische Formulierungen zu verwenden. Wir möchten ausdrücklich
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zu verstehen sind.
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Herausgeber hkk, Martinistraße 26, 28195 Bremen,
Tel. 0421 3655-0, Fax 0421 3655-3700, [email protected], www.hkk.de
V. i. S. d. P. (einschl. Anzeigen) Lutz Trey | Redaktion Stella Cornelius-Koch,
Maike Kromminga, Holm Ay, Kerstin Schnaars | Gestaltung arneolsen.de|sign
Fotografie Jens Lehmkühler, shutterstock S. 9 | Illustrationen Uta Ratz
Bildbearbeitung Scheer Medien Service | Druck Frank Druck GmbH & Co. KG
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