Blick in die Forschung: Nachrichten An einen Seestern erinnert der gestreuten Licht des Zentral- rund 11 000 Lichtjahre von uns sterns. Erst wenn die Kernzone entfernte protoplanetarische genügend geschrumpft ist Nebel IRAS 19024+0044 im und sich dabei durch die Kom- Sternbild Adler. pressionswärme entsprechend aufgeheizt hat, wird das Gas anfangen, selbst zu leuchten – dann ist ein Planetarischer Nebel entstanden. Auffällig an diesem protoplanetarischen Nebel sind die ESA / Hubble / NASA und R. Sahai fünf Ausläufer, die an einen 3 Bogensekunden 0,2 Lichtjahre Seestern erinnern und ihn sehr asymmetrisch erscheinen lassen. Es ist nicht bekannt, was der Ursprung dieser Strukturen ist. Die Astronomen vermuten dass vom Stern ausgestoßene Gasströme oder Explosionen in der Kernzone IRAS 19024+0044 – ein himmlischer Seestern für die bizarren Formen verantwortlich sind. Der Nebel erscheint blau, weil die in ihm enthaltenen Staubkörner im m Sternbild Adler (latei- I dabei, seine äußeren Schich- aber bis zu 1,4 Sonnenmassen Durchschnitt eine mittlere nisch: Aquila) befindet ten durch starke Sternwinde enthalten kann. Größe aufweisen, die derjeni- sich der sterbende Stern in den umgebenden Weltraum IRAS 19024+0044. Er ist von abzublasen. Derweil entwi- de Zentralbereich noch nicht Licht entspricht und somit das einem protoplanetarischen ckelt sich der innere Bereich heiß genug, um ausreichend blaue Sternlicht besonders gut Nebel umgeben, einer nur des Sterns zu einem Weißen ultraviolette Strahlung streuen können. wenige tausend Jahre langen Zwerg, da in seinem Kern die freizusetzen, welche die umge- Das Bild wurde mit der Phase in der Entwicklung energiespendenden Fusionsre- benden Gas- und Staubmassen Advanced Camera for Surveys eines Sterns mit mehr als aktionen zum Erliegen kamen. zum Aussenden von sicht- (ACS) des Weltraumteleskops einer Sonnenmasse. Er hat Nun schrumpft die Kernzone barem und infraroten Licht Hubble im sichtbaren und bereits seine Phasen als Roter allmählich zu einem Gebilde anregt. Der Nebel leuchtet nahen infraroten Licht aufge- Riese durchlaufen und ist jetzt von ungefähr Erdgröße, das somit nur im reflektierten und nommen. Derzeit ist der schrumpfen- gen von blauem sichtbarem POTW 1136a Ein weiteres großes Einschlagbecken an Vestas Südpol S chon Mitte der 1990er Jahre enthüllten die Aufnahmen des Weltraumtele- skops Hubble einen riesigen Einschlagkrater am Südpol des Asteroiden Vesta, der mit einem Durchmesser von rund 475 Kilometern fast so groß ist wie der Himmelskörper selbst. Erst ist mit der Rheasilvia 2011 gelangen detaillierte Ansichten dieser Struktur. Nun stießen die Bildauswerter der Dawn-Mission auf einen weiteren Older Basin großen Einschlagkrater im gleichen Ge- Auf dieser Reliefdarstellung der Südpolre­ gion des Asteroi­den Vesta lassen sich die beiden riesigen Einschlagbecken »Rheasil­ via« und »Older Basin« deutlich erkennen. 14 Januar 2012 Sterne und Weltraum NASA / JPL-Caltech / UCLA / MPS / DLR / IDA Ankunft der US-Raumsonde Dawn im Juli biet, der mit dem schon länger bekannten Einschlagbecken überlappt. Dieses erhielt mittlerweile den Namen Rheasilvia, nach der mythologischen Mutter der römischen Zwillinge Romulus und Remus. Die Aufnahmen von Dawn enthüllten die komplexe Struktur von Rheasilvia. Aus den Aufnahmen konnten die Bildauswerter der Dawn-Mission Reliefkarten der Oberfläche von Vesta erstellen, auf denen sich deutlich eine weitere Vertiefung abzeichnet (siehe Bild unten). Sie wird derzeit vorläufig als »älteres Becken« (Older Basin) bezeichnet, da es offenbar geologisch deutlich älter ist als Rheasilvia. Für letztere wird derzeit ein Entstehungsalter von 2,5 Milliarden Jahren angenommen, allerdings sind diese Altersangaben noch als sehr vorläufig und mit großen Fehlern behaftet anzusehen. Für das »ältere Becken« wird ein Entstehungsalter von 3,8 Milliarden Jahren vermutet. Es erstreckt sich über rund 375 Kilometer NASA und weist keinen Zentralberg auf. Bei Rheasilvia dagegen findet sich in der Mitte ein mächtiger Zentralberg mit einem Durchmesser von 180 Kilometern Im Jahr 2018 soll das James Webb Space Telescope seinen Betrieb aufnehmen. und einer Höhe von 22 Kilometern. Er ist damit einer der größten Zentralberge im Sonnensystem. Eine weitere ungewöhnliche Entdeckung der Dawn-Mission sind zum VestaÄquator annähernd parallele Rillenstrukturen, die sich über rund 240 Längengrade oder zwei Drittel des Umfangs von Vesta Finanzierung des James Webb Space Telescope genehmigt D er US-Kongress hat das James Webb Space Telescope (JWST) trotz beträchtlich gestiegener Kosten genehmigt. Der derzeit geplante Starttermin ist 2018. Das Projekt, das schon mehrfach kurz vor dem Aus stand und immer wieder ver- erstrecken (siehe Bild links). Es finden schoben wurde, kann nun doch realisiert werden. Im Juli 2011 hatte ein Ausschuss sich zwei Scharen von ihnen, von denen des US-Repräsentantenhauses das Projekt gestrichen, im September hatte dage- eine etwas gegen den Äquator geneigt ist gen ein Unterausschuss des US-Senats das Projekt wieder bewilligt. Im Rahmen und deutlich älter erscheint. Die jüngere, der Abstimmung über das Finanzjahr 2012, das am 1. Oktober 2011 begann, wur- besser erhaltene Schar ist annähernd de nun auch die Weiterfinanzierung des JWST genehmigt – allerdings unter der konzentrisch zu Rheasilvia, die ältere, Auflage, dass die Kosten des Projekts acht Milliarden Dollar nicht übersteigen. stärker von kleineren Einschlagkratern Das neue Budget der Raumfahrtbehörde NASA unterzeichnete am 18. November überlagerte Schar ist konzentrisch zum US-Präsident Barack Obama, es ist damit in Kraft getreten. Bis zum Start im Jahr »älteren Becken«. 2018 muss der US-Kongress noch mehrmals der Finanzierung zustimmen. Das JWST ist eine Kooperation der US-Raumfahrtbehörde NASA unter Die Forscher nehmen daher an, dass diese seltsamen Rillenstukturen die anderem mit der Europäischen Raumfahrtagentur ESA, die beispielsweise die Folge der beiden großen Einschläge in Trägerrakete bereitstellt. Das Projekt ist umstritten, nicht nur wegen der hohen der Geschichte von Vesta sind, die das Kosten, die wiederum an anderer Stelle im Budget der NASA fehlen werden. Auch Innere des 530 Kilometer großen Him- der komplexe Mechanismus bereitet Sorgen: Da das Teleskop in seiner geplanten melskörpers nachhaltig erschütterten Größe nicht in eine Ariane-5-Rakete passt, müssen sich sein Spiegel und Son- und durcheinanderbrachten. Die wahr- nenschild erst im All entfalten. Dann erreicht der Spiegel einen Durchmesser scheinliche Ursache für diese Strukturen von sechs­einhalb Metern, bestehend aus einzelnen Waben (siehe Bild oben und sind die starken Stoßwellen, die bei einem SuW 8/2006, S. 26). Der Sonnenschild wird sogar so groß wie ein Tennisfeld sein. Einschlag freigesetzt werden. In Falle der Verläuft alles nach Plan, so wird das JWST im Bereich des Lagrange-Punkts L2 Entstehung von Rheasilvia waren sie hart etwa anderthalb Millionen Kilometer außerhalb der Erde die Sonne umrunden. an der Grenze dessen, was Vesta aushalten Von dieser Position aus soll es Aufnahmen und hochaufgelöste Spektren im konnte, ohne vom Einschlag vollständig Infrarotbereich liefern. zertrümmert zu werden. Laura Hennemann FY2012 Commerce, Justice, Science Appropriations Bill, 18. November 2011 NASA / JPL, 13. Oktober 2011 www.sterne-und-weltraum.de Januar 2012 15 Mission von Shenzhou 8 erfolgreich Carinanebel im Submillimeterbereich kartiert D er Carinanebel im südlichen Sternbild Schiffskiel (lateinisch: Carina) gehört D ie unbemannte chinesische Raumkapsel Shenzhou 8 ist sicher zu den hellsten Emissionsnebeln am südlichen Sternhimmel. Seine Gas- und Staubwolken des Nebels sind für Wissenschaftler interessant, da sie Erkenntnisse zur Erde zurückgekehrt. Sie landete zur Sternentstehung liefern. Astronomen haben nun die Strahlung des Carinanebels am 17. November 2011 in der inneren im Submillimeterbereich genauer abgebildet. Sie benutzten dazu die LABOCA- Mongolei. Das Raumschiff war am 1. No- Kamera am Atacama Pathfinder Experiment (APEX), einem Großteleskop in der vember mit einer Trägerrakete des Typs chilenischen Atacamawüste. LABOCA steht für Large APEX Bolometer Camera. Bei Langer Marsch CZ-2F in den Weltraum einer Wellenlänge von 870 Mikrometern gelang damit die erste großflächige Abbil- gestartet. Am 3. November hatte es zu Testzwecken zwei Mal hintereinander dung des Carinanebels. Auf diese Art machten die Forscher um Thomas Preibisch von der Ludwig-Maxi- automatisch an die ebenfalls chinesische milians-Universität in München kühle Staubwolken sichtbar. Aus ihnen können sich Raumstation Tiangong 1 angedockt über längere Zeiträume hinweg neue Sterne bilden. Da ihre Temperatur mit –250 Grad (siehe SuW 12/2011, S. 16). Letztere ist seit Celsius nur 23 Grad über dem absoluten Nullpunkt liegt, leuchten sie vor allem im Ende September 2011 im Erdorbit, der langwelligen Bereich jenseits des Infraroten. Dennoch sind sie um einiges wärmer Flug von Shen­zhou-8 war nun die erste als ihre Umgebung. 94 Prozent der nachgewiesenen Strahlung bei 870 Mikrometern Mission dorthin. Der Einsatz war auch ein Test für spä- schreiben die Forscher der Wärmestrahlung der Staubwolken zu. Die übrigen sechs tere bemannte Flüge zu Tiangong-1. Die Prozent dagegen sind Bremsstrahlung von Elektronen an Wasser­stoffionen. Insgesamt bestimmten die Astronomen die Masse der dichten Wolken zu etwa Raumkapsel bietet Platz für bis zu drei 60 000 Sonnenmassen. Abschätzungen über die relative Intensität der Spektrallinien Personen, versuchshalber waren schon von Kohlenstoff-13-Monoxid (13CO) ergaben bisher einen vergleichbaren Wert. jetzt Essen und Wasser an Bord. Auch die Außerdem berechneten die Forscher eine Gesamtmenge an Gas und Staub von gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum 200 000 Sonnenmassen. Die meiste Materie – rund 140 000 Sonnenmassen – liegt für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwi- dabei in Form von molekularen Gasen vor. Der Carinanebel hat einen Durchmesser ckelte Experimentapparatur SIMBOX flog mit, biologische und medizinische Pro- von rund 150 Lichtjahren und liegt in 7500 Lichtjahren Entfernung. Bisher ist nur ein Bruchteil der Gaswolken im Carinanebel dicht genug, dass darin ben wurden so den Bedingungen im All in den nächsten Millionen Jahren Sterne entstehen könnten. Daneben finden sich im ausgesetzt. Damit kooperiert die chinesische Raumfahrtagentur CMSE erstmals mit einer anderen Nation. Bereits für das nächste Jahr plant China auch bemannte Flüge zu seinem Raumlabor und wird dort weitere SIMBOX-Versuche durchführen. Insgesamt soll Tiangong 1 – chinesisch für Himmlischer Palast – zwei Jahre betrieben werden. Mit gerade einmal 35 Kubikmetern nutzbaren Raums bietet es für Astronauten allerdings nur wenig Platz. China sieht Tiangong 1 tatsächlich nur als vorläufiges Modul zu Übungszwecken und will bis 2020 eine größere Weltraumstation aufbauen. Laura Hennemann CMSE, 18. November 2011 »Sterne und Weltraum«-Gewinnspiel M it etwas Glück können Sie ein Exemplar von »Das Kosmos Buch der Astronomie« gewinnen, freund­ licherweise zur Verfügung gestellt von www.science-shop.de. Senden Sie die Ziffern der Fragen und den jeweils zuge- hörigen Buchstaben der richtigen Lösung bis zum 15. Januar 2012 per E-Mail mit der Betreffzeile »Asteroid« an: CMSE [email protected] Am 17. November 2011 landete die Rück­ Frage 1: Der Asteroid Frage 2: Der Asteroid Frage 3: 2005 YU55 näher- 2005 YU55 misst: 2005 YU55 besteht aus te sich der Erde bis auf a) 150 Meter a) Wassereis a) 110 000 Kilometer b) 220 Meter b) losen Gesteinsbrocken b) 250 000 Kilometer c) 310 Meter c) metallischem Eisen c) 325 000 Kilometer Teilnahmebedingungen: Alle »Sterne und Weltraum«-Leser, die bis zum 15. Januar 2012 die richtigen Lösungen an die genannte E-Mail-Adresse senden, nehmen an der Verlosung teil. Bitte dabei unbedingt die Postanschrift angeben. Maßgebend ist der Tag des Eingangs. Ausgeschlossen von der Teilnahme sind die Mitarbeiter der Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH und deren Angehörige. Die Preise sind wie beschrieben. Ein Tausch der Gewinne, eine Auszahlung in bar oder in Sachwerten ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erkennt der Einsender diese Teilnahmebedingungen an. kehrkapsel von Shenzhou 8 in China. 16 Januar 2012 Sterne und Weltraum Nebel jedoch auch etliche helle masseESO / APEX / T. Preibisch et al. (Submillimeterbild); N. Smith, University of Minnesota/NOAO/AURA/NSF (optisches Bild) reiche Sterne. Deren Sternwinde und starke ultraviolette Strahlung verändern die Form der umgebenden Wolken. Sie führen damit zur nötigen Verdichtung, die neue Sterne hervorbringt. Auch die energiereichen Stoßwellen von Supernova-Explosionen komprimieren lokal die Gase. Da massereiche Sterne eine kurze Lebensdauer haben, kommt es im Carinanebel häufiger zu Supernovae. Der auffälligste Stern im Nebel, Eta Carinae, weist mehr als 100 Sonnenmassen auf. Er ist instabil, hat bereits eine Gashülle ausgestoßen und steht kurz vor seinem Ende als Supernova. Er zeigt sich als heller gelber Fleck oberhalb der Bildmitte im blauen Bereich des nebenstehenden Bilds. Laura Hennemann arXiv:1011.2904v1 Mit dem APEX-Teleskop in Chile gelang diese Aufnahme des Carinanebels bei einer Wellenlänge von 870 Mikrometern. Zu­ sätzlich wurde den in gelblichen Farbtönen 30 Bogensekunden dargestellten Daten von APEX eine Farbauf­ 50 Lichtjahre nahme im sichtbaren Licht überlagert. Simulierter Marsflug abgeschlossen A m 4. November 2011 gingen die 520 Tage der Raumflug- dizinische Probleme (IMBP) in Moskau. In diesem hermetisch Simulation Mars500 zu Ende. Die Isolationsstudie hatte abgeschlossenen System wurden der Flug zum Mars, eine am 3. Juni 2010 begonnen, als die Tür hinter den sechs Crew- Marslandung sowie zuletzt der Rückflug zur Erde simuliert. Die mitgliedern geschlossen wurde. Die mit Gängen verbundenen Testastronauten haben dabei zumindest virtuell die Flugdauer Container des Simulators befinden sich im Institut für Biome- einer Mission zum Mars und wieder zurück erreicht. Ob so die psychische Belastung der Isolation realistisch erlebbar wird, ist allerdings umstritten. Denn es fehlt die Schwerelosigkeit und zudem ließ sich dieser virtuelle Flug im Katastrophenfall im Gegensatz zu einem echten jederzeit abbrechen. Etliche Experimente haben die Crewmitglieder in den letzten anderthalb Jahren an sich selbst durchgeführt. Darunter waren auch mehrere Versuche und medizinische Tests im Dienste der Wissenschaft. Es wurden mögliche Hormonveränderungen und der Omega-3-Fettsäurespiegel im Blut der Probanden untersucht sowie ein möglicher Zusammenhang zwischen Stimmungsän- ESA / Mars500 Crew derungen und Herz-Lungen-Funktion beobachtet. Auch der Einfluss von bläulichem Licht auf die Schlafqualität, die Aufmerksamkeit und den biologischen Tagesrhythmus wurde getes­tet. Fast einhellig hielten die Teilnehmer die Elektrodenkappe bei der Elektroenzephalografie für den unangenehmsten Teil dieser Experimente. Zudem empfanden sie den Kampf gegen die Langeweile und öde Routine bei dieser Simulation als besondere Herausforderung. Die Mannschaft von Mars500 bei einem Frühstück im Simulator. www.sterne-und-weltraum.de Laura Hennemann ESA Mars500 Information Kit Januar 2012 17 kurz & bündig Progress M-13M erfolgreich Der erste russische unbemannte Raumfrachter vom Typ Progress nach dem Absturz im August 2011 startete am 30. Oktober und koppelte am 2. November an der Internationalen Raumstation ISS an. Er transportierte rund 2,6 Tonnen an Nachschubgütern zur ISS. Eine neue europäische Sonnensonde Im Jahr 2017 soll die neueste Sonnensonde der ESA, der »Solar Orbiter«, unser Tagesgestirn aus der Nähe erkunden. Dabei wird die Sonde bis auf 0,28 Astronomische Einheiten (42 Millionen Kilometer) an die Sonne herankommen, um den Sonnenwind im Detail zu analysieren. Ein trojanischer Jupiter-Komet Rund 5000 kleine Himmelskörper teilen sich die Umlaufbahn des Riesenplaneten Jupiter. Nun hat sich einer davon, das Objekt P/2010 TO20 (LinearGrauer) als Komet herausgestellt. Er zeigt einen ausgeprägten Schweif, der sich bis zu 30 Bogensekunden am Himmel erstreckt. LARES soll im Januar von Kourou aus starten Der »Laser Relativity Satellite« LARES soll im Januar mit Europas kleinster und neuester Trägerrakete Vega vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana starten. Mit ihm sollen nichtgravitative Bahnstörungen durch relativistische Einflüsse in Erdnähe wie der Lense-Thirring-Effekt untersucht werden. Dazu wird der mit Reflektoren bedeckte passive Satellit aus massivem Wolframmetall mit Laserstrahlen von der Erde aus verfolgt. Der kugelförmige Satellit ist nur 36 Zentimeter groß, wiegt aber 382 Kilogramm. NGC 6401 – ein kosmisches Fossil K ugelsternhaufen tem beobachten lassen. Ihnen allen ist gemein, gehören zu den Sie bildeten sich schon vor dass sie aus massearmen ältesten Strukturen im rund zwölf Milliarden Jah- Sternen bestehen, die Universum, die sich in ren, also wenige Milliarden im Vergleich zu unserer unserem Milchstraßensys­ Jahre nach dem Urknall. Sonne nur sehr wenige Infrarotscanner WISE entdeckt kühlste Braune Zwerge M it dem Wide-field Infrared Survey definierten Spektralklasse Y, sie umfasst Explorer (WISE) durchmusterte Braune Zwerge mit Oberflächentempera- die NASA in den Jahren 2010 und 2011 turen unterhalb von 500 Kelvin oder rund den gesamten Himmel in vier unter- 230 Grad Celsius. In ihren Spektren finden schiedlichen infraroten Wellenlängen. sich Linien von Ammoniak. Nun sind die Astronomen dabei, die zeichnung WISE 1828+2650 im Sternbild riesigen Datenbestand zu heben. Eine Leier ist der kühlste bislang entdeckte der Aufgaben der WISE-Mission war die Braune Zwerg, seine Oberflächentempe- Suche nach Braunen Zwergen in unserer ratur beträgt nur 25 Grad Celsius, liegt näheren kosmischen Umgebung. Bislang also bei Raumtemperatur. Die meisten fanden sich im Datenbestand von WISE Braunen Zwerge weisen Oberflächentem- rund 100 Braune Zwerge, die vor allem im peraturen zwischen 400 und 200 Grad längerwelligen Infrarot leuchten. Braune Celsius auf. Zwerge sind Sterne, deren Masse weniger vom Spektraltyp Y ist WISE 1541+2250. Er deshalb zu massearm, um in ihrem Inne- befindet sich im Sternbild Waage in rund ren die Fusion von Wasserstoff zu Helium neun Lichtjahren Entfernung und ist zu ermöglichen, die Hauptenergiequelle damit das siebtnächste stellare Objekt im der meisten Sterne. Braune Zwerge sind Umfeld der Sonne. Januar 2012 Die Suche nach den Braunen Zwergen Energie hauptsächlich im infraroten im Datenbestand von WISE leitete Davy Licht ab. Die Wärme stammt aus ihrem Kirkpatrick am California Institute of Inneren durch die langsame Schrump- Technology in Pasadena. Sobald das For- fung unter ihrer eigenen Schwerkraft, die scherteam in den Daten auf einen mög- Kompressionswärme freisetzt. lichen Kandidaten für einen Braunen Von den durch WISE entdeckten Braunen Zwergen gehören sechs zur neu 18 Der uns nächstgelegene Braune Zwerg als 80 Jupitermassen beträgt. Sie sind extrem lichtschwach und geben ihre Weitere aktuelle Meldungen aus Astronomie und Raumfahrt finden Sie auf www.sterne-und-weltraum.de und www.twitter.com/Sterne_Weltraum Einer der Braunen Zwerge mit der Be- wissenschaftlichen Schätze in diesem Zwerg gestoßen war, nutzte es das noch aktive Infrarotteleskop Spitzer, um sich Sterne und Weltraum Der Kugelsternhaufen bar von einem Planetarischen NGC 6401 im Sternbild Schlan­ Nebel umgeben war. Dieser genträger ist rund 35 000 Licht­ Stern hatte seine äußeren jahre von uns entfernt und Schichten bereits abgestoßen erstreckt sich am Himmel über und war zu einem Weißen etwa ein Drittel der Größe des Zwerg geschrumpft, der mit Vollmonds. seiner ultravioletten Strahlung die ausgeworfenen Gasmassen zum Aussenden sichtbaren 4 Bogenminuten 40 Lichtjahre schwere Elemente enthalten. Auf dieser Aufnahme des ESA / NASA und Hubble und infraroten Lichts anregt. abgelichtet. Alle Mitglieder Damit wäre er aber weiter dieses Kugelsternhaufens entwickelt, als es seiner Masse haben Massen unterhalb einer und seinem Alter entsprach. Sonnenmasse, denn sonst Spätere Untersuchungen hätten sie sich bereits zu Roten konnten dann zeigen, dass es Riesen aufgebläht und wären sich in Wirklichkeit um einen danach zu Weißen Zwergen symbiotischen Stern handelt. geschrumpft. Dies liegt daran, Dies ist ein enges Doppelstern- dass die Lebensdauern von system, in dem sich ein Roter Sternen mit Massen oberhalb Riese und ein Weißer Zwerg in Keine Ausnahme macht Weltraumteleskops Hubble einer Sonnenmasse deutlich geringem Abstand umrunden. hier der Kugelsternhaufen lassen sich die vielen tausend kürzer sind als das Alter von Dabei fließen vom Roten NGC 6401, der sich im Stern- Einzelsterne von NGC 6401 NGC 6401. Daher erregte der Riesen Gase auf den Weißen bild Schlangenträger befindet. erkennen, das Bild wurde Kugelsternhaufen im Jahre Zwerg über, zudem bildet sich Von ihm trennen uns rund im roten sichtbaren Licht 1977 Aufsehen, als Forscher auf eine ausgedehnte Gashülle um 35 000 Lichtjahre. und im nahen Infraroten einen Stern stießen, der offen- beide Sterne aus. POTW 1131A Klarheit über das entsprechende Objekt zu verschaffen. Sahen auch die Spitzer-Daten gut aus, so setzten die Forscher erdgebundene Großteleskope ein, um Spektren der Kandidaten aufzunehmen. Sie suchten dabei nach den Linien von Wasserdampf, Methan und Ammoniak, die sich nur in den Gashüllen kühler Objekte finden. Um die kühlsten Braunen Zwerge vom Spektraltyp Y zu untersuchen, verwendeten die Astronomen das Weltraumteleskop Hubble und hielten Ausschau nach LiniNASA / JPL-Caltech en von Ammoniak. Braune Zwerge sind interessante Objekte für die Astronomen, da sie Einblicke in die Bildung von massearmen Sternen und massereichen Planeten bieten. Die Atmosphären der Braunen Zwerge ähneln denjenigen von Gasplaneten wie Jupiter in unserem Sonnensystem Der grüne, mit einem Pfeil markierte Punkt bekannten Exoplaneten. Da sie sich nicht ist einer der kühlsten bislang entdeckten im grellen Licht eines Muttersterns befinden, lassen sie sich trotz ihrer geringen Leuchtkraft ungestört und detailliert spektral charakterisieren. arxiv.org/abs/1108.4678 www.sterne-und-weltraum.de NASA / JPL-Caltech / UCLA und vielen der mehr als 700 derzeit Braunen Zwerge des Spektraltyps Y (links). Die künstlerische Darstellung oben gibt einen Eindruck, wie ein Brauner Zwerg, dessen Oberfläche nur Raumtemperatur aufweist, aussehen könnte. Januar 2012 19 Astroshop.de ist ein Bereich der nimax GmbH. Mehr Informationen zu unserem Unternehmen finden Sie unter www.nimax-gmbh.de. Alle angegebenen Preise in Euro inkl. 19% MwSt. Preisänderungen und Irrtümer vorbehalten. Omegon Omegon 150/750 EQ-4 Starke Preissenkung bei Meade Der Omegon Newton Reflektor 150/750 EQ-4 ist ein ideales Teleskop für den Einstieg in die Astronomie. Eine hohe Stabilität und die Vorbereitung für erste Astrofotos zeichnen dieses Teleskop aus. Die parallaktische EQ-4 Montierung ist eine solide Basis für Ihre Teleskop-Optik. Durch diese Teleskopmontage können Sie jeden beliebigen Punkt am Nachthimmel erreichen und Himmelsobjekte einfach verfolgen. Mit Feinbewegungen in der Rektaszensions- und Deklinationsachse lassen sich Objekte feinfühlig einstellen, nachführen und im Gesichtsfeld halten. Meade 8“ SC: Dieses Teleskop ist ein klassisches Schmidt-Cassegrain in bewährter Meade Qualität. Trotz der langen Brennweite besitzt der Tubus eine sehr kurze Bauweise, welche das System zu einem kompakten Fernrohr macht, das sich durch extrem leichte Transporteigenschaften auszeichnet. Die Optik bietet eine sehr gute Abbildung, Kontrast und Schärfe überzeugen und bieten großen Spaß bei der Planetenbeobachtung. Das Schmidt-Cassegrain System ist ist ein gutes Allroundgerät für Beobachtung und Fotografie mit einem riesigen optionalen Zubehörsortiment. Durch den Einblick am unteren Tubusende wird eine einfache Orientierung ermöglicht. Montierung LX90: Jetzt ist die Beobachtung des gestirnten Himmels noch einfacher, diese Montierung erfordert keinerlei Himmelskenntnisse. Einfach aufbauen und loslegen: Alles was Sie noch tun müssen, ist einen vorgeschlagenen und vorpositionierten Referenzstern zu bestätigen. Die Montierung arbeitet nach dem gleichen Prinzip wie die großen Profisternwarten und enthält bereits die Positionierungsdaten von über 30.000 Himmelsobjekten in der mitgelieferten AutoStar Handbox: 13.235 Deep-SkyObjekte, die kompletten Messier, Caldwell, IC und NGC Kataloge, 16.888 Sterne sortiert nach Namen und SAO Nummer, 8 Planeten, Mond, 26 Asteroiden, 15 Kometen und 50 Erdsatelliten. Zusätzlich können 200 Ziele frei programmiert werden. Alle diese Objekte werden schnell, punktgenau, leise und zuverlässig angefahren: die GoTo Funktion arbeitet mit 9 verschiedenen, frei programmierbaren Positioniergeschwindigkeiten: 6,5°/s, 3°/s, 1,5°/s oder 128x, 64x, 16x, 8x, 2x und 1x Sterngeschwindigkeit. Artikel-Nr.: 22465 Preis: 299,– Omegon Okularkoffer Omegon präsentiert vier neue Okular- und Zubehörkoffer. Neben einem Standard-Okularkoffer mit den bewährten Omegon Super Plössl Okularen gibt es jetzt drei verschiedene Okularkoffer in Abhängigkeit zur Brennweite des Teleskops. Wir glauben, so eine wirklich sinnvolle Ergänzung für Jeden liefern zu können, der seine Standard-Okulare erweitern oder ausmustern will. Die drei BrennweitenSets sind in den Varianten bis 1200mm, von 1200mm bis 1800mm und ab 1800mm Brennweite erhältlich. Artikel-Nr.: 23606-23609 Preis: ab 149,– Omegon 9x50 Sucher, beleuchtet Damit aus dem Suchen ein Finden wird! Mit dem Omegon 9x50 Sucherfernrohr fällt das Aufsuchen von Himmelsobjekten besonders leicht. Entscheiden Sie sich für dem Omegon 9x50 Sucher, denn er bietet Ihnen viel Licht und gleichzeitig einen bequemen Einblick. Artikel-Nr.: 22357 Preis: 109,– i-Nova CCD-Kamera i-Nova Astro CCD-Kameras - Das Multitalent für Ihre Planetenaufnahmen Mit den neuen i-Nova Astro CCD-Kameras treten Sie in eine neue Qualitätsklasse der Mond- und Planetenfotografie ein. Die sehr empfindlichen und extrem rauscharmen Chips bieten Ihnen endlich scharfe Planetenaufnahmen, die sich sehen lassen können. Artikel-Nr.: 22833 20 Januar 2012 Preis: 399,– Artikel-Nr.: 10215 Preis: sstatt st att2.29 2.290,– 2.29 Sterne und Weltraum Artikel-Nr.: 23725 Mehr Infos unter Astroshop.de >> Meade ACF-SC 152/1524 LightSwitch GoTo Ob Beobachtung oder Fotografie: Die ACF-Cassegrain Optik von Meade hat gegenüber konventionellen Serienteleskopen die Nase weit vorn. Sie bietet eine fantastische Abbildungsqualität, die bisher nur von Ritchey-Chrétien Teleskopen und anderen exotischen Systemen erreicht wurde, die jedoch ein mehrfaches der Meade Geräte kosten. i • Persönliche Beratung von Experten • Gute Lieferbarkeit dank großem Lager • Echte Markenunabhängigkeit • Versandkosten ab 4,90 € • Komfortabler Online-Shop • Garantierte 24h-Lieferung optional • Teleskop-Ausstellung in Landsberg Die neue innovative LightSwitch Technologie beseitigt alle Schwierigkeiten, die Einsteiger mit der Ausrichtung eines Teleskops meistens haben. Das Teleskop richtet sich nach dem Einschalten ohne weitere Eingaben vollkommen selbstständig aus. ACHIM MROS BERND GÄHRKEN Artikel-Nr.: 15334 Preis: 1.799,– • Betreuung auch nach dem Kauf MARCUS SCHENK MICHAEL SUCHODOLSKI Explore Scientific 2‘‘ UWA Okulare 100° Gesichtsfeld. Diese Zahl kann nicht wiedergeben, welches Erlebnis den Besitzer eines Teleskops beim Blick durch diese Okulare erwartet. Das Fehlen der sonst immer präsenten Gesichtsfeldbegrenzung führt zu einem intensiven, sehr direkten Seherlebnis. „Okulare für ein Beobachtungserlebnis der besonderen Art.“ Artikel-Nr.: 17007, 18970, 18971 www.sterne-und-weltraum.de Preis: ab 399,– Januar 2012 21