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Der 2. Weltkrieg
Die nationalsozialistische Gewaltherrschaft in Deutschland dauerte zwölf Jahre und wenige
Monate. In dieser kurzen Zeitspanne wurde von diesem Regime ein weltweiter Krieg
entfesselt, der alles bisher dagewesen an Gewalt, Grausamkeit und Größe in den Schatten
stellte. In diesem Konflikt mußten mehr als 55 Millionen Menschen ihr Leben lassen und
weite Teile Europas und Asiens lagen in Trümmern.
Der Ablauf des Zweiten Weltkriegs
Der 2. Weltkrieg begann mit dem Überraschungsangriff der deutschen Wehrmacht auf Polen
in den frühen Morgenstunden des 1. Septembers 1939, der wegen des inszenierten Überfalls
einer Gruppe polnischer Soldaten auf den Radiosender bei Gleiwitz, gerechtfertigt wurde
(Fall Weiß). Durch die Vielzahl an gegenseitigen Beistandserklärungen und
Nichtangriffspakten entwickelte sich die kriegerische Auseinandersetzung zuerst zu einem
gesamteuropäischen und in weiterer Folge zu einem globalen – also einem Weltkrieg.
Die ersten Kriegserklärungen waren die Großbritanniens und Frankreichs wenige Tage nach
dem Überfall auf Polen, die zunächst allerdings nicht militärisch eingriffen. Der technisch
weit überlegenen deutschen Wehrmacht gelang in drei Wochen der Sieg über Polen ( solche
Siege wurden als Blitzkriege bezeichnet).
Der Krieg im Westen begann im April 1940. Zunächst wurden Dänemark und Norwegen
besetzt. Dann begann der Vormarsch nach Frankreich über die neutralen belgischen und
niederländischen Gebiete. Durch diesen unerwarteten Zug wurden die gut ausgebauten
französischen Verteidigungslinien an der Grenze zu Deutschland ausmanövriert. Auch hier
war es die zahlenmäßige und technische Überlegenheit die nach 42 Tagen den Sieg brachten
und Frankreich zur Kapitulation zwangen. Ein rascher weiterer Vorstoß nach England mit
Hilfe massiver Luft- und Bodentruppen scheiterte jedoch an den großen deutschen Verlusten
bei der Luftschlacht um England. Währenddessen wurde in London Winston Churchill
Premierminister einer großen Kriegskoalition, die fest dazu entschlossen war, unter allen
Umständen gegen das Regime in Deutschland und auch gegen dessen Verbündeten Mussolini
in Italien Widerstand zu leisten.
Da im Westen kein unmittelbares Weiterkommen in Sicht war, wandte sich Hitler dem Osten
und Südosten zu. Nachdem im April 1941 deutsche Truppen Jugoslawien und Griechenland
besetzt hatten, überfiel Deutschland völlig überraschend, um wie die Propaganda angab
Lebensraum für das deutsche Volk im Osten einzunehmen und um die bolschewistische
Gefahr auszuradieren, im Juni 1941 den ehemaligen Bündispartner Sowjetunion, die durch
die Propagandmaschinerie des deutschen Reiches als kommunistische und bolschewistische
Bedrohung dargestellt wurde. Nach dem anfänglich schnellen Vormarsch der Wehrmacht
durch den von der Roten Armee besetzten Teil Polens und den Westen der Sowjetunion, kam
der deutsche Vorstoß in der Winterschlacht vor 100 km vor Moskau erstmals zum Stehen.
Hier wurden erstmals die Belastungsgrenzen von Mensch und Maschine der deutschen
Wehrmacht aufgezeigt, als der gefürchtete russische Winter einsetzte, der bereits Napoleon
zum Verhängnis wurde. Der nochmalige Vormarsch im Sommer 1942 bis zum Kaukasus
endete im folgenden Winter mit der Niederlage in der Schlacht von Stalingrad (Februar
1943), die von vielen als entscheidende Wende des Krieges bezeichnet wird.
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Während in Europa der Krieg tobte blieb auch Asien nicht verschont. Japan – ein
Verbündeter des deutschen Reiches - hatte bereits 1937 einen offenen Krieg gegen China
begonnen. Durch den japanischen Überfall auf den amerikanischen Flottenstützpunkt Pearl
Harbor im Dezember 1941 erfolgte der offizielle Kriegseintritt der USA. Deutschland und
Italien erklärten daraufhin den USA den Krieg. Die Japaner erlitten im Juni 1942 bei der
Schlacht bei den Midway-Inseln eine schwere Niederlage, so daß auch im asiatischen Krieg
eine Wende eintrat.
Nachdem die Truppen der Achsenmächte unter General Rommel in Nordafrika
zurückgedrängt wurden, war die Zeit der deutschen Offensiven ein für allemal vorbei. Die
Alliierten begannen nun ihrerseits mit großangelegten Offensiven. Mit der Landung der
Alliierten in Italien und dem Sturz Mussolinis zerbrach die deutsch-italienische
Waffenbrüderschaft; Italien wurde von den Deutschen besetzt. Die Alliierten hatten
inzwischen die Luftherrschaft über Deutschland erlangt, was sich in schweren
Flächenbombardemonds der deutschen und österreichischen Städte und Industriegebiete
auswirkte.
Mit der Invasion der Alliierten in der Normandie im Juni 1944 und der gleichzeitigen
Großoffensive der Roten Armee an der Ostfront begann die Endphase des Krieges.
Frankreich wurde in wenigen Monaten befreit. Ein verzweifelter letzter Versuch Hitlers den
Vormarsch der Alliierten Truppen im Westen zu stoppen oder mindestens zu bremsen
scheiterte in der Ardennenoffensive. Zu Beginn 1945 überschritten die Armeen der Alliierten
im Westen und im Osten die eigentlichen Grenzen des deutschen Reiches. Ende April beging
Hitler gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Eva Braun im von den Sowjets eingeschlossen
in Berlin Selbstmord. Jedoch wurden bis zum 7. und 8. Mai als die deutsche Wehrmacht
kapitulierte und so der Krieg in Europa endete, vereinzelt weitergekämpft. In Ostasien ging
der Krieg vorerst weiter. Japan kapitulierte erst nach dem Abwurf zweier amerikanischer
Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki.
Kriegsziele der Alliierten
Im August 1941 verkündeten Churchill und Roosevelt in der Atlantikcharta im Wesentlichen
eine Neuauflage der 14 Punkte Wilsons von 1918. Im Jänner 1943 forderten sie in
Casablanca die bedingungslose Kapitulation Deutschlands und seiner Verbündeten. Im
November 1943 trafen sie sich erstmals mit Stalin in Teheran. Erst auf der Konferenz von
Jalta im Februar 1945 wurden die Kapitulationsbedingungen und die Aufteilung der
Einflußsphären in Europa festgelegt. Auf der Konferenz von Potsdam im August 1945
erfolgte dann die Aufteilung Deutschlands.
Der ,,totale Krieg" und die Propagandamaschinerie
Die Technisierung (Radar, Massenproduktion von Kriegsgerät, Langstreckenbomber,
Vergeltungswaffen, Panzer) veränderte das bisherige Kriegsbild von Grund auf und
vergrößerte die Reichweite der kriegerischen Handlungen. Die herkömmliche Trennung
zwischen den Soldaten und dem nur passiv vom Kriegsgeschehen betroffenen Zivilisten
verschwand. Die Flächenbombardemonds der Alliierten die ab 1941/42 die deutschen Städte
trafen waren wohl eine der schrecklichsten Auswirkungen der Technisierung und konnten
auch von der Propaganda nicht völlig aus den Köpfen ausgemerzt werden. Sie waren die
Vergeltungsmaßnahmen der Alliierten und waren oft auf ganze Städte gerichtet, ohne ein
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konkretes Ziel (Bsp.: Dresden: 80000 Tote in einer Nacht). Die Erfindung der Atombombe
gab dem Krieg schließlich eine neue Dimension.
Wie in keinem Krieg zuvor spielte die fast perfekte Propaganda eine wesentliche Rolle, die
eine der Hauptstützen des faschistischen Regimes war. Nur durch sie konnte ein ganzen Volk
so gründlich getäuscht und beeinflußt werden. (Volksempfänger, Wochenschau in den Kinos,
Völkischer Beobachter, Paraden, Ansprachen,...). Noch heute dient die damalige
Propagandamaschinerie als Vorbild in vielen Diktaturen auf der ganzen Welt.
Im Frühjahr 1943 nach dem Debakel bei Stalingrad, wurde vom Reichspropagandaminister
Dr. Goebbels der totale Krieg ausgerufen und selbst 1945, als für alle klar sein mußte, daß
der Krieg verloren war, wurde noch zum Volkssturm gerüstet, bei dem zigtausende Zivilisten
sinnlos ihr Leben verloren. Auch die Vertreibung und Vernichtung der jüdischen Rasse
versuchte man durch die ständige Propaganda zu legitimieren.
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