„Kieler Aktionsplan Bienenschutz“ Ziel

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„Kieler Aktionsplan Bienenschutz“
Ziel
Die meisten Menschen werden, wenn sie an Bienen denken, die Westliche
Honigbiene (Apis mellifera) vor Augen haben. Hierbei handelt es sich jedoch nur um
eine Art und diese ist domestiziert, d.h. sie würde ohne Hilfe der Imker in der Natur
nicht oder nur schwerlich vorkommen. In Mitteleuropa kommt die Honigbiene nur
noch vereinzelt wildlebend vor.
Neben der Honigbiene wurden in Schleswig-Holstein 296 Wildbienenarten
nachgewiesen, von denen viele ausgestorben oder bedroht sind.
Ziel des vorliegenden Aktionsplanes ist die Lebensbedingungen und Lebensräume
für Bienen und andere bestäubende Insekten in Kiel zu verbessern. Dazu gehört,
Verständnis für die Gefährdung der Bienen zu wecken, über die Vielfalt von
Bienenarten, über ihre Lebensraumansprüche und ihr Verhalten aufzuklären und
Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Lebensräume vorzustellen.
Gefährdung von Bienen
Von den in Schleswig-Holstein heimischen Wildbienenarten müssen 70 Arten als
ausgestorben oder verschollen und 103 Arten als gefährdet angesehen werden. Am
stärksten betroffen sind die Offenlandarten, die aufgrund der sich stark verändernden
Landschaft und des Mangels an Nahrung und Nistmöglichkeiten kaum noch
geeignete Lebensräume finden.
Besonders dramatisch ist der Rückgang bei den Hummeln, die ebenfalls zur Familie
der Bienen gehören: Deren langrüsseligen Arten beginnen ihren Lebenszyklus
frühestens ab Mitte April und geraten dann, mit zunehmender Volksstärke, in den
relativ blütenarmen Sommer.
Unterschiede zwischen Honig- und Wildbiene
Als Wildbienen werden alle Bienen der Familie Apidae bezeichnet, die nicht der
domestizierten Art Apis mellifera angehören. Im Gegensatz zu der staatenbildenden
Honigbiene leben die meisten Wildbienen solitär. Eine Ausnahme bilden die
Hummeln (Gattung Bombus). Sie bilden wie die Honigbienen einen kleinen Staat,
bestehend aus Königin, weiblichen Arbeiterinnen und männlichen Drohnen. Jedoch
wird das Hummelvolk bei weitem nicht so groß, wie ein Honigbienenvolk. Im
Gegensatz zum Honigbienenvolk überwintert das Hummelvolk auch nicht, sondern
lediglich die Hummelkönigin.
Solitärbienen erzeugen keinen Honig, den es zu verteidigen gilt. Daher besitzen sie
auch nur sehr kleine Stachel, die uns Menschen i.d.R. nichts anhaben können.
Wildbienen können stechen, tun es aber eher selten, da sie weniger angriffslustig
sind, als einige staatenbildende Stechimmen.
Bereits vor 50 Jahren wurden Befürchtungen laut, dass die Westliche Honigbiene
(Apis mellifera) in Nahrungskonkurrenz zu den Wildbienen steht. Diese Befürchtung
gründet hauptsächlich auf die großen Nektar- und Pollenmengen, die durch die
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Honigbienen gesammelt werden. So sammelt ein durchschnittliches Honigbienenvolk
120 bis 180 kg Nektar und 20 bis 30 kg Pollen pro Jahr. Die Honigbienen haben
einen erheblichen Konkurrenzvorteil den Wildbienen gegenüber, denn sie verfügen
über viel größere Individuenzahlen und haben durch ihre soziale Lebensweise
Mechanismen entwickelt, die ihnen einen Konkurrenzvorteil geben. So gibt es in
jedem Bienenvolk sogenannt „Scoutbienen“, die günstige Nahrungsplätze
lokalisieren. Mittels ihrer arttypischen Kommunikation, dem „Schwänzeltanz“, können
sie den Arbeiterinnen die Lage des attraktiven Trachtplatzes präzise übermitteln. Die
Futtervorräte, die die Honigbienen anlegen erlauben es ihnen auch ungünstige
Witterungsbedingungen zu überstehen. Aufgrund der Stockwärme und des
reichhaltigen Energieangebotes beginnen Honigbienen früher am Tag mit der
Sammeltätigkeit, als ihre wilden Artgenossen. Ein weiterer Konkurrenzvorteil liegt
darin, dass Honigbienen auf ihren Sammelflügen bis zu 10 km weit fliegen, während
Wildbienen kaum mehr als einen Kilometer zurück legen.
Da die Honigbiene in Bezug auf die Pollen- und Nektarquellen ein ausgesprochener
Nahrungsgeneralist ist, kann es zu einer Überschneidung der Nutzung von
Blütenpflanzen durch Honig- und Wildbiene kommen. Es ist inzwischen
nachgewiesen, dass ca. ein Drittel der von Wildbienen aufgesuchten Pflanzenarten
auch von der Honigbiene genutzt werden. Mehrere Untersuchungen belegen, dass
Wildbienen bei zu großer Honigbienendichte ausweichen und die Häufigkeit der
Blütenbesuche in diesem Gebiet nachlässt.
Durch die Bereitstellung eines größeren Blütenangebotes, sowohl qualitativ als auch
quantitativ, kann die Stadt Kiel einen wertvollen Beitrag für die Förderung aller
bestäubenden Insekten leisten.
Lebensraum und Verhalten
Als typische Bewohner trocken-warmer Standorte bevorzugen Wildbienen im
Allgemeinen die Offenlandschaft. Die Stadt bietet quasi einen Ersatzlebensraum für
viele Arten. Einige Arten haben sich als regelrechte Kulturfolger entwickelt, z.B. die
Rote Mauerbiene (Osmia bicornis), die Große Wollbiene (Anthidium manicatum) und
die Gemeine Pelzbiene (Anthophora plumipes).
Etwa ein Drittel der hiesigen Wildbienen ist auf wenige Wirtspflanzen spezialisiert,
d.h. sie brauchen den Pollen der entsprechenden Blüte für die Versorgung ihrer Brut.
Das hat zur Folge, dass Wildbienen nur dort vorkommen, wo auch die
entsprechenden Futterpflanzen wachsen. Daher ist es wichtig für ausreichende
Artenvielfalt bei den Blühpflanzen zu sorgen. Andererseits nutzt die Blütenpracht
wenig, wenn der Lebensraum so gestaltet ist, dass die Wildbienen keine Nist- und
Überwinterungsmöglichkeiten finden.
Wildbienennester werden in sandige Böden gegraben, in morsches Holz und
markhaltige Pflanzenstengel genagt, in leeren Schneckenhäusern und Fraßgängen
von anderen Insekten angelegt, an Steinen und Felsen selbst gebaut und an
Pflanzenstängeln und Baumstämmen aus Harz gefertigt. In die mit Pflanzenmaterial
ausgekleideten und mit sogenanntem Pollenbrot ausgestatteten Bruträume werden
20 bis 40 Eier gelegt. Die Brut wird dann sicher verschlossen und sich selbst
überlassen. Die Entwicklung von der Larve, über die Puppe zum fertigen Insekt
erfolgt ohne Brutfürsorge.
Neben den sozial und solitär lebenden Bienen gibt es noch einige Arten, die parasitär
leben, in dem sie ihre Eier in Nester von anderen Arten legen. Diese nennt man
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treffend „Kuckucksbienen“, denn sie überlassen die Versorgung der Brut anderen
Wildbienen.
Wildbienen sind demzufolge existenziell von zwei Hauptressourcen abhängig:
geeigneten Nektar- und Pollenpflanzen für die Versorgung der Larven und
geeigneten Kleinstrukturen für die Anlage von Nistplätzen.
Ist eines von beidem nicht gegeben, wird es eng für die Wildbienen. So ist es nicht
verwunderlich, dass die Arten- und Individuenzahlen seit Jahren rückläufig sind.
Wildbienen reagieren besonders empfindlich auf Landschafts- und
Lebensraumveränderungen.
Warum das Bestäuben so wichtig ist
Das Bestäuben von Pflanzen erfolgt durch Wind, Wasser oder Tiere. Die männlichen
Pollen werden zu den weiblichen Narben transportiert, wo dann die Befruchtung
stattfindet. Bienen werden von den Pflanzen durch eine Vielzahl von Düften, Farben
und Formen angelockt. Wenn die Biene zur Blütenmitte krabbelt, um Nektar zu
saugen, bleiben Pollen im Haarkleid hängen, die dann auf der nächsten Blüte wieder
abgestreift werden. Erst wenn die Blüte befruchtet wurde, können auch Samen und
Früchte reifen.
Es gibt eine Fülle von Blütentypen, für die es z.T. spezialisierte Tiere gibt. So sind
manche Wildbienen auf exakt eine Wirtspflanze spezialisiert und nur diese Bienenart
gelangt an den Nektar jener Blüte.
Aber auch andere Insekten, wie z. B. Käfer, Fliegen und Schmetterlinge sind
Bestäuber.
Die Pflanzen sind also unter anderem auf bestäubende Insekten angewiesen, damit
ihr Fortbestand gesichert ist. Wir Menschen profitieren wiederum von den Früchten
der Pflanzen, die unsere Ernährung sichern. Von 260 in der EU angebauten
Nutzpflanzen sind 84% auf Insektenbestäubung angewiesen.
Nimmt die Bestäuberleistung ab, ist auch mit Ernteeinbußen zu rechnen. Leider ist in
den letzten Jahren ein weltweiter Rückgang der Bestäubung durch Wild- und
Honigbienen zu verzeichnen. Die Insektenfauna allgemein hat aufgrund der
industrialisierten Landwirtschaft stark abgenommen. Es gibt immer weniger
Lebensraum für die Tiere und mangelnde Vielfalt schränkt das Nahrungsangebot ein.
Es ist wie bei uns Menschen: Je ausgewogener und abwechslungsreicher die
Ernährung ist, desto weniger anfällig sind wir für Krankheiten. Hier ist nun unser
Handeln gefragt, um den für das Ökosystem unverzichtbaren Insekten unter die
Flügel zu greifen.
Maßnahmen
Erfassung von Wildbienenvorkommen und geeigneten Lebensräumen
Flächen, die sich potentiell für den Wildbienenschutz eignen, sollen
dementsprechend hergerichtet und gepflegt werden. So werden auf Flächen, die als
geeignet identifiziert worden sind, vom Umweltschutzamt Blühmischungen mit für
Wildbienen geeigneten Pflanzen ausgesät. Hierbei wird ausschließlich regionales,
autochthones Saatgut verwendet, um eine Florenverfälschung zu vermeiden.
Es wird überprüft, inwieweit ausreichend Nistplätze zur Verfügung stehen;
nötigenfalls werden Lebensraumverbessernde Maßnahmen ergriffen. Dort wo es
nötig und möglich ist, können Sand- und Steinaufschüttungen hergerichtet werden.
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Es ist geplant bei Ausgleichsflächen verstärkt ein Augenmerk auf Bienentauglichkeit
zu legen und solche Flächen entsprechend zu gestalten. Das Umweltschutzamt hat
im Rahmen der Umsetzung von Kompensationsmaßnahmen bereits mit der Anlage
von Blühstreifen begonnen, z.B. die Wegbegleitung im Kieler Norden/Lehmberg.
Das Umweltschutzamt wird eine Kartierung in Auftrag geben, um aktuelle
Wildbienenvorkommen und potentielle Wildbienenlebensräume festzustellen. Auf
Grundlage dieser Daten werden dann in diesen Bereichen zusätzlich konkrete
Maßnahmen zur Verbesserung des Nahrungs- und Nistplatzangebotes initiiert.
In Zusammenarbeit mit dem Veterinäramt werden die Honigbienenstände und
Wildbienenvorkommen abgeglichen, und es wird in Zukunft darauf geachtet, neue
Bienenstände nicht in unmittelbare Nähe von Wildbienenvorkommen zu errichten.
Dort, wo Wildbienenvorkommen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich sind, kann
mit Beschilderung und einem „Musterinsektenhaus“ über die wilden Verwandten der
Honigbiene informiert werden.
Maßnahmen auf städtischen Flächen
Die Stadt Kiel macht es sich zur Aufgabe sogenanntes „Straßenbegleitgrün“ verstärkt
in „Straßenbegleitbunt“ umzuwandeln. Diese Maßnahme kommt allen bestäubenden
Insekten zugute und ist darüber hinaus hübsch anzusehen.
Hierzu werden seitens des Grünflächenamtes geeignete Flächen ausgewählt und für
die Aussaat insektenfreundlicher Blühmischungen genutzt. Auch sollen zukünftig
Randstreifen an Wanderwegen und andere geeignete Flächen mit einem
Blütensaum, statt wie bisher mit Landschaftsrasen angesät werden. Außerdem wird
geprüft, ob in Parkanlagen und anderen öffentlichen Grünanlagen ausgewählte
Bereiche großflächig in Blumenwiesen umgewandelt werden können.
Einzelvorschläge von Bürgern und Schulen zur Anlage neuer Bienenweideflächen
werden bereits geprüft und umgesetzt (z.B. Kieler Gelehrtenschule).
Zurzeit wird eine Pflanzenliste mit bienenfreundlichen Blütenpflanzen
zusammengestellt, die bei allen zukünftigen Neu- und Umbaumaßnahmen der Stadt
Kiel Berücksichtigung finden sollte.
In den nächsten Jahren wird das Grünflächenamt verschiedene Saatgutmischungen
mit ein- und mehrjährigen Pflanzen auf unterschiedlichen Flächen im Stadtgebiet
testen. In der Regel sollten nur heimische Pflanzen verwendet werden. Im
innerstädtischen Bereich können aber auch solche Kultur- bzw. Zierpflanzen
beigemischt sein, die sich nicht selbstständig ausbreiten bzw. aufgrund der
Standortbedingungen nicht dauerhaft etablieren können. Sippen mit einem
ungewissen Auswilderungs- bzw. Auskreuzungspotential sind hierbei zu vermeiden.
Um eine Florenverfälschung und die damit verbundenen negativen Auswirkungen auf
die inner- und zwischenartliche Diversität auszuschließen, ist im Außenbereich auf
die Verwendung von Regiosaatgut zu achten. Durch den ausschließlichen Einsatz
indigener Sippen, die in der Region gewonnen und vermehrt wurden, setzt die Stadt
Kiel bereits jetzt um, was ab dem 02.03.2020 vom Gesetz (§ 40 Abs. 4 BNatSchG)
verbindlich vorgeschrieben ist.
Für die neuangelegten „Buntflächen“ wird ein Pflegekonzept entwickelt, in dem die
erforderlichen Pflegearbeiten, der Zeitpunkt und der Maschineneinsatz festgelegt
werden. Trotzdem können bei der Pflege witterungsbedingte Verschiebungen
auftreten. Wo es sich anbietet sollen Blühstreifen und Saumstrukturen auch im
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Winter stehen bleiben, da Halme und Stengel Insekten als Überwinterungsplatz
dienen und anderen Vögeln und Kleinsäugern Deckung bieten.
Im Rahmen einer internen Schulung werden die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des
Grünflächenamtes über die Bedeutung der neuen „Buntflächen“ informiert und in die
Pflege eingewiesen.
Öffentlichkeitsarbeit (Fortschreibungstext)
Auf der Internetseite der Stadt Kiel wird eine Rubrik „Bienen“ entstehen, unter der
sich die Bürgerinnen und Bürger über den Aktionsplan informieren können. Zudem
wird ein Flyer gestaltet, auf dem die Informationen und Fakten zusammen gefasst
sind, wie jeder Einzelne einen Beitrag für die Bienen leisten kann.
Wenn bienenfreundliche Flächen ausgewählt und angelegt sind, wird eine
entsprechende Pressemitteilung herausgegeben. Auch wird in Betracht gezogen,
einige der neuen „Buntflächen“ mit erläuternden Schildern zu versehen. Der
Hintergrund der Schilderaufstellung wird ebenfalls durch die Presse verbreitet.
In den Ausstellungsvitrinen des Kieler Rathauses wird über die Aktivitäten rund um
den Bienenschutz informiert.
Der Verein Kollhorst e.V. hat letztes Jahr ein Projekt initiiert, das „Kiel blüht auf“ heißt
und sich um den Erhalt und die Genesung der Honigbiene, das Umweltbewusstsein
sowie den Erhalt der Stadtnatur dreht. Hier sieht die Stadt Kiel sehr viele
Überschneidungspunkte zum „Kieler Aktionsplan Bienenschutz“, sodass eine
Kooperation mit dem Verein angestrebt wird (derzeit in Verhandlung). Vorstellbar
wären gemeinsame Aktionstage zu einem Schwerpunktthema sowie die gegenseitige
Unterstützung bei der Verbreitung von Informationsmaterial.
Die Kielerinnen und Kieler werden ermutigt sich ebenfalls für den Erhalt und die
Förderung der Bienen zu engagieren. Es gibt viele Möglichkeiten, auch auf kleinstem
Raum aktiv zu werden. So können z.B. Balkone, Terrassen und Gärten mit
geeigneten Blumen bepflanzt werden. Die sehen nicht nur hübsch aus, sondern
nutzen den nektarsaugenden Tieren auch als Nahrungsquelle und Lebensraum. Es
gibt spezielle Blühmischungen, bei denen das ganze Jahr über Blumen blühen, und
mehrjährige Mischungen, die man einmal ausbringt und dann 3 bis 5 Jahre etwas
davon hat. Eine Liste mit entsprechenden Pflanzen und Blühmischungen wird der
Öffentlichkeit über das Internet zugänglich gemacht.
Bürgerinnen und Bürger, die nicht über einen Balkon oder Garten verfügen und
dennoch etwas für die Bienen tun wollen, können z.B. über Patenschaften
Baumscheiben, Grünflächen vor ihrem Wohnhaus oder andere öffentliche Plätze in
Absprache mit der Stadt bienenfreundlich gestalten und zukünftig selbst pflegen.
Wünschenswert wäre es, wenn die Stadt den Bürgerinnen und Bürgern ein
Kontingent an Blühmischungen kostenlos zur Verfügung stellen könnte.
Eine weitere einfache und effektive Maßnahme ist das Bauen und Aufstellen von
Insektennisthilfen. Hier ist allerdings Obacht geboten, denn nicht jedes Material
eignet sich für jedes Insekt und manches Insekt ist nicht gerne der direkte Nachbar
eines anderen. Auch der richtige Ort bzw. die geeignete Ausrichtung einer solchen
Nisthilfe ist bedeutend. Daher stellt die Stadt auf der Internetseite kiel.de einige
Bauanleitungen zur Verfügung, an denen man sich orientieren kann. Im Anhang
finden sich zu diesem Thema weiterführende Literatur und Internetlinks.
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Der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel ist für die Stadt Kiel seit 1987obligat. Die
Bürgerinnen und Bürger werden ermutigt in ihrem Garten ebenfalls auf Pestizide zu
verzichten. Es gibt einige Tipps und Tricks, wie auch ohne Gift im Garten die
vermeintlichen Schädlinge in den Griff zu kriegen sind. Ein wichtiger erster Schritt ist
guter Boden, gefolgt von der Anlage von Mischkulturen bis hin zu mechanischen
Fallen. Auch hierzu gibt es spezielle Literatur, die im Anhang empfohlen wird.
Grundsätzlich ist es hilfreich, wenn den nektarsaugenden Insekten über die gesamte
Vegetationsperiode ein reichhaltiges Blütenangebot zur Verfügung steht. Da einige
Wildbienenarten auf bestimmte Pflanzen spezialisiert sind, kann man seine Garten-,
Balkon- oder Terrassenbepflanzung dementsprechend auswählen.
Es sei jedoch an dieser Stelle vor einem möglichen Irrglauben gewarnt: Trotz
aller Bemühungen wird man es nicht schaffen „alle“ Wildbienen in Kiel
anzusiedeln! Viele Arten haben auf Grund ihrer ökologischen Ansprüche gar
nicht die Möglichkeit im Stadtgebiet geeigneten Lebensraum zu finden.
Kiel, den 04.03.2014
Landeshauptstadt Kiel
Umweltschutzamt/Grünflächenamt
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