JUGENDBILDUNGSSTÄTTE WINDBERG - PFARRPLATZ 22 - 94336 WINDBERG Telefon: Fax: Email: Internet: Datum: 09422-824-200 09422-824-123 [email protected] www.jugendbildungsstaette-windberg.de Juni 2014 Kinderstuben für Wildbienen Vielen Dank, dass Sie sich für das Angebot an unserem Stand interessieren. Gemeinsam können wir einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz und für den Erhalt des natürlichen Gleichgewichts leisten. 1. Was versteht man unter „Kinderstuben für Wildbienen“? Kinderstuben für Wildbienen oder auch Insektenhotels sind Nisthilfen für Insekten verschiedener Größe und Art aus der Ordnung der Hautflügler. 2. Was haben Wildbienen mit Honigbienen zu tun? Auch Honigbienen sind Hautflügler. Unter Wildbienen versteht man allerdings verschiedene Arten allein lebender Insekten ohne Stachel. Ebenso wie die bekannte Honigbiene bestäuben Wildbienen die Blüten von Nutz- und Wildpflanzen, allerdings in einem größeren Zeitraum innerhalb der Saison und mit sehr hoher Effizienz (Ein Insekt kann bis zu 5000 Blüten am Tag anfliegen). Daher werden diese Nützlinge mittlerweile gezielt auch im kommerziellen Obstbau eingesetzt. Untersuchungen legen nahe, dass Honigbienen wesentlich effektiver bestäuben, wenn sie durch Wildbienen „gestört“ werden. 3. Warum brauchen wir Kinderstuben für Wildbienen? In modernen Gärten wird oft alles penibel aufgeräumt und so der Lebensraum der Insekten beschränkt oder vernichtet. Natürliche Nistmöglichkeiten sind beispielsweise Totholz, Trockenhalme, Reisighaufen und Lesesteinhaufen oder Trockenmauern. Mit unseren kleinen Kinderstuben stellen wir also Nistmöglichkeiten als Ausgleich zu fehlenden natürlichen Brutstätten bereit. 4. Wie nisten die Insekten? In das ca. 7cm tiefe Loch von 2 bis 10 mm Durchmesser legt das Weibchen bis zu 5 Eier ab, zuerst je ein weibliches Ei zusammen mit Pollen, und verschließt die Kammer mit einer Schicht Lehm. Diesen Vorgang wiederholt es, bis es in die letzte mögliche Kammer ein männliches Ei und Pollen ablegt und diese ebenfalls verschließt. 5. Wo bringt man die Kinderstube am besten an? Viele Arten brauchen viel Wärme, die Nisthilfe sollte also an einer sonnigen Stelle angebracht werden. Andererseits sollte sie vor Wind und Niederschlägen geschützt sein, besonders die Einflugschneise der Insekten sollte an der wetterabgewandten Seite liegen. Die Kinderstube sollte so angebracht werden, dass die geschlüpften Wildbienen im Umkreis von etwa 50-100 Metern Blüten finden, die sie dringend als Nahrung brauchen. Für den Bauplan, bitte wenden! WINDBERG T +49 (0) 94 22-824-200 F +49 (0) 94 22-824-123 PFARRPLATZ 22 - 94336 WINDBERG [email protected] - WWW.JUGENDBILDUNGSSTAETTE-WINDBERG.DE SPARKASSE NIEDERBAYERN-MITTE - IBAN: DE38 7425 0000 0570 0059 18 - SWIFT-BIC: BYLADEM1SRG RAIFFEISENBANK STRAUBING IBAN: DE45 7426 0110 0002 6204 80 - SWIFT-BIC: GENODEF1SR2 -2Bauanleitung für die Windberger Kinderstube für Wildbienen 1. Als erstes werden fünf etwa gleich große Bretter (unbehandelt, ca. 20 x 16cm) zu einem an einer Seite offenen Kasten verschraubt. 2. Nun wird ein Ziegelstein, der vorher mit einem Hammer in die richtige Größe gebracht wurde, mit Lehm/Ton/lehmiger Erde im Kasten festgeklebt. Der Ziegelstein speichert die Wärme vom Tag für die Nacht und stellt für die Wildbienen eine Art „Wärmflasche“ dar. 3. In Holzrundlinge aus Hartholz, die vorher mit einer Säge auf die Tiefe des Kastens gekürzt wurden, werden mit einer Bohrmaschine verschieden große Löcher gebohrt (2mm bis 8mm, mind. 7cm tief). In den Löchern dürfen keine Späne zurückbleiben (Vorsicht Flügel!). Sie werden im Kasten festgeschraubt. In den Löchern nisten die Wildbienen. 4. Der übrige Platz wird mit gekürzten hohlen Halmen (z.B. Schilf, Bambus, Rapsstängel) ausgefüllt, die mit Lehm/Ton/lehmiger Erde an der Rückwand befestigt werden. In den Hohlräumen der Halme nisten die Wildbienen ebenfalls. Die lehmige Erde ist Klebstoff, Wärmespeicher und Stopfmaterial für die Löcher zugleich. 5. Gerne können Sie ein Naturfaserband mit Knoten an den Enden mit Nägeln am Kasten befestigen. Die Nägel werden halb ins Holz geschlagen und dann umgebogen – oder sie benutzen U-Nägel. Auf die gleiche Art kann optional ein Gitter (z.B. Hasendraht) an der Vorderseite befestigt werden, der etwas davor schützt, dass Vögel die Halme als Nistmaterial „zweckentfremden. Unter dem Begriff „Insektenhotel“ finden Sie in den Suchmaschinen viele verschiedene Arten und Größen von Nisthilfen für Wildbienen und andere Nutz-Insekten. Wir wünschen Ihnen viel Freude in Ihrem Garten oder nahegelegenen Blühfläche. Jugendbildungsstätte Windberg, Pfarrplatz 22, 94336 Windberg, www.jugendbildungsstaette-windberg.de, Tel. 09422 824-200, Fax 09422 824-123, E-Mail [email protected]