Viel Wissenswertes über Wildbienen findet man hier!

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WILDBIENEN
Circa 30.000 Wildbienenarten leben auf unserer Erde, in
Mitteleuropa gibt es etwa 700, in der Schweiz über 500; 380
davon sind nestbauende Arten, die anderen sog. KuckucksWildbienen, also Parasiten. Die allermeisten Wildbienen leben
einzeln und werden daher als "Solitär-" bzw.
"Einsiedlerbienen" bezeichnet. Dieses Einzelgängertum
bezieht sich auf die Haupttätigkeiten einer weiblichen
Wildbiene: Nestbau und Brutpflege. Diese finden bei 278 (also
73%) im Erdboden statt.
Die höchst interessante Biologie der Einsiedlerbienen, ihre
wichtige Rolle in der Natur, ihr großer Nutzen auch für den
Menschen, aber auch ihre zunehmende Seltenheit aufgrund
menschlicher Eingriffe sind in der Öffentlichkeit bisher
weitgehend unbeachtet geblieben: So wie viele Wildpflanzen
für ihre Bestäubung auf bestimmte Wildbienen angewiesen
sind, hängt deren Überleben umgekehrt von bestimmten
Wildtrachtpflanzen ab. Aber auch bei Kulturpflanzen in Land-
und Gartenbau profitieren von Arten, die der Laie oft fälschlich
für Honigbienen hält, die mit diesen aber nur wenig gemein
haben.
Wo nisten die Wildbienen?
1. Ebene Bodenflächen
2. Steilwände
3. Oberflächen, Vertiefungen
4. Morsches Holz
5. Hohle bzw. markhaltige Stengel
6. Weitere (pflanzliche + tierische) Hohlkörper
NISTHILFEN FÜR DIE WILDBIENEN
Keine Angst – wir
stechen nicht!
Kommen Sie ruhig
näher und
informieren Sie sich.
VERSCHIEDENE BEISPIELE VON WILDBIENENSTÄNDEN
Wildbienen sind in einem alarmierenden Rückgang begriffen. Jede
zweite Art steht bereits in den "Roten Listen"! Wir alle können diesen
überaus friedfertigen Summern mit einfachen Mitteln sehr wirkungsvoll
helfen - sogar auf Balkonen und Terrassen!
Es ist höchste Zeit, etwas für Wildbienen und Einsiedlerwespen zu tun!
Jeder kann dazu beitragen, die Lebensbedingungen dieser für den
Naturhaushalt so wichtigen kleinen Helfer zu verbessern.
Ohne Nistmöglichkeiten können diese Insekten nicht für Nachwuchs
sorgen. Deshalb müssen hier Hilfsmaßnahmen ansetzen. Bereits
vorhandene, natürliche Nistplätze sollten gesichert und ausgebaut
werden. Jeder kann aber auch mit speziellen Nistkästen vielen
bedrohten Wildbienen und Einsiedlerwespen sehr wirkungsvoll helfen.
Nisthölzer
Aus abgelagertem, trockenem
Hartholz (z. B. Buche,
Eiche), das selbstverständlich
nicht mit Holzschutzmitteln
behandelt sein darf, kann ohne
große Kosten und Mühe eine
Nisthilfe gebastelt werden.
(Das Holz von Nadelbäumen ist
dafür nicht geeignet, da Harz
aus angebohrten Harzkanälen
den Bienen die Flügel verkleben kann. Auch Weichholz, z. B. von Weiden, ist nicht
geeignet da dessen Fasern bei Feuchtigkeit in den Bohrgang quellen.) Es können
sowohl Hartholzreste (erhältlich in Schreinereien) als auch Baumscheiben
(Kaminholz) oder dicke entrindete Äste Verwendung finden. In das beliebig große
Holzstück werden Gänge
von 2 bis 10 mm
Durchmesser gebohrt. Die
Bohrtiefe richtet sich dabei
nach der vorhandenen
Bohrerlänge, die man ganz
nutzen sollte. Das Holz darf
aber auf keinen Fall
durchbohrt werden!
Empfehlenswert ist die
Kombination von
Nistgängen verschiedener
Durchmesser in einem
Holzstück, doch sollten
Bohrweiten von 3 bis 6 mm
bevorzugt werden.
Querstehende Fasern in den Lochöffnungen müssen mit Schmirgelpapier beseitigt
werden, denn zugefaserte und gespaltene Gänge werden von den Insekten selten
besiedelt. Nachdem auch das Bohrmehl aus den Wohnungen geklopft wurde, sind
sie bezugsfertig.
Holzsplitter können die zarten Bienenflügel beschädigen. Daher werden Gänge mit
Holzsplittern ebenso wie Gänge mit Rissen, durch die Parasiten eindringen können,
nicht besiedelt. Wird die Nisthilfe öfter nass, kann Schimmel entstehen.
Blick in frisch
verschlossene Brutzellen
der Mauerbiene
Blick in ein Nest mit
Larven..
…und Puppen.
Auffällig ist die unversorgte Zelle zwischen der letzten Brutzelle und dem
Nestverschluss. Diese sogenannte Leerzelle bietet den Bienenkindern Schutz vor
Feinden. So erbeuten Meisen nach Aufhacken des Nestverschlusses keine fette
Bienenmade sondern "gucken in die Röhre".
Von Anfang April bis in den Juni hinein können wir
Mauerbienen antreffen. Die vor den Weibchen aktiven
Männchen sammeln sich bevorzugt an den Nistplätzen
und erwarten die dort schlüpfenden Weibchen, um
sich mit Ihnen zu paaren. Nach der Begattung suchen
die Weibchen geeignete Hohlräume (siehe
Lebensraum) um dort ihre Nester zu errichten. Die
Männchen beteiligen übrigens nicht an diesen
Arbeiten.
Hat das Weibchen einen Nistplatz gefunden so trägt es
Pollen und Nektar ein. Während der Blütenstaub die
Bauchbürste leuchtend gelb färbt, wird der zugleich
aufgenommene Nektar, für uns nicht sichtbar, im
Kropf transportiert. Die Biene krabbelt vorwärts in den
Nestgang und gibt Nektar ab. Dann erscheint sie wieder vor dem Nesteingang und
schlüpft nun rückwärts in den Nestgang, um den Pollen aus der Bauchbürste zu
streifen. (Hat der Nestgang einen so
großen Durchmesser, dass die Biene
sich darin drehen kann, so sieht man
sie nur vorwärts rein und wieder - mit
leerer Bauchbürste - vorwärts
herauskrabbeln!). Ist nach 10 bis 15
Sammelflügen genügend "Bienenbrot"
- so nennt man das Gemisch aus
Blütenstaub und Nektar - für ein
Bienenkind herangeschafft, wird
darauf ein weißliches Ei gelegt.
Anschließend wird die vordere Wand
zugemauert. Als Baumaterial dient
Lehm, der mit Speichel geschmeidig
gemacht, in Form ca. 2 mm großer Kügelchen in den Mundwerkzeugen ins Nest
getragen wird. Im allgemeinen schafft die Biene eine Brutzelle pro Tag. In der Folge
baut die Mauerbiene weitere Brutzellen, die untereinander durch senkrechte
Lehmwände abgegrenzt sind. Je nach Länge des Nestganges entstehen so
Liniennester mit bis zu 20 Brutzellen.
Etwa 10 Tage nach der Eiablage schlüpft eine augen- und beinlose Larve. Durch
Mutters Brutfürsorge braucht sie keinen Hunger leiden. Nach 3 bis 4 Wochen hat die
Larve das Bienenbrot aufgefressen. Dann spinnt
die Bienenlarve einen tönnchenförmigen
dunkelbraunvioletten Kokon indem sie sich
verpuppt. Anfang September schlüpft die junge
Biene, bleibt aber bis zum Flugbeginn im April
des folgenden Jahres im schützenden Kokon.
Preiswerte Nisthilfe aus einem Bündel Schilf
Viele nützliche Informationen unter www.wildbienen.de oder www.wildbiene.com
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