Alchemie - Die Bedeutung der Metalle

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Alchemie - Die Bedeutung der Metalle
Sonne = Gold
Das Metall der Sonne ist das Gold. Von den gewöhnlichen chemischen Prozessen wird Gold
nicht angegriffen. Gold ist darum ein altes Heilmittel für Herzkrankheiten und Störungen des
Blutkreislaufes. Das Herz als Zentrum des Blutkreislaufes entspricht der Sonne als Zentrum der
Planetenbahnen. Die goldene Weisheit ist eine von Herzkräften durchströmte Weisheit.
Mond = Silber
Das Metall des Mondes ist das Silber. Mehr als jedes andere Metall hat es die Neigung zum
kollodialen Zustand, in dem der Stoff die Potenz des festen und des flüssigen Zustandes
gleichzeitig in sich trägt. Diese Potenz ist wesentlich für alles junge sprossende Leben. Der Saft
der Pflanzen, unser Blut sowie jede Flüssigkeit, die Träger von Wachstumsprozessen ist, sind
kollodialer Natur. Im menschlichen Organismus wirken die Silberkräfte in allen Aufbau- und
Wachstumsvorgängen, am stärksten in den Fortpflanzungsorganen. Das Silber hat den
schönsten Glanz und hellsten Klang von allen Metallen. Silberglockenklang weckt in uns die
Erinnerung an kindliche Reinheit und paradiesische Unschuld. Zu den charakteristischen
Eigenschaften des Silbers gehört seine Neigung zur Spiegelbildung. Auch hier offenbart sich
seine Mondnatur. Der Mond reflektiert als Spiegel das Licht von Sonne und Sternen, wobei er
wie ein echter Spiegel uns immer die gleiche Seite zuwendet?
Merkur = Quecksilber
Das bewegliche Metall Quecksilber (Mercurium) ist das Metall des Merkur. Neben seiner
Beweglichkeit ist seine bedeutendste Eigenschaft die Kraft der Amalganbildung. Als ein echter
Mittler und Vermittler löst das Quecksilber andere Metalle auf und bildet mit ihnen Legierungen,
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Alchemie - Die Bedeutung der Metalle
die Amalgane genannt werden.
Venus = Kupfer
Das Metall der Venus ist entsprechend das Kupfer, das seiner Farbe nach am meisten dem
Sonnenmetall Gold gleicht. Kupfer und Kupfererze zeigen unter den Mineralien die reichsten
und prächtigsten Farben. Man denke nur an die Farbenschönheit von Buntkupfererz,
Kupferkies, Malachit, Azurit und Dioptas. Die Schönheitsgöttin von Cypern (Cyprium) hat dem
Kupfer (Cuprum) seinen Namen gegeben
Mars = Eisen
Das Metall des Mars ist Eisen. Nur durch das Eisen können die Pflanzen Chlorophyll bilden und
ergrünen. Das Eisen im Blut der Tiere und Menschen bildet die roten Blutkörperchen, bewahrt
den Menschen vor Bleichsucht und schenkt ihm Mut und Lebenskraft. Das Eisen steht in
engster Beziehung zum Magnetismus. Indem es sich eingliedert in die Bahnen des
Erdmagnetismus gibt es uns in Form der Kompassnadel die Orientierung im physischen Raum.
Das menschliche Ich, das in dem vom Eisen durchwirkten Blut lebt, gibt uns die Orientierung im
Leben. Eisen hat ferner eine enge Beziehung zum Kohlenstoff, den man als Erdenstoff
schlechthin betrachten kann, denn er bildet die Grundlage der ganzen organischen Natur und
ist auch an der Entstehung der mineralischen Natur beteiligt. Kohle und Eisen haben das
moderne Maschinenzeitalter heraufgeführt. Das Eisen erscheint hier überall als die Kraft,
welche das Leben in die irdischen Zusammenhänge und in die Verkörperung hineinstellt. Wirkt
sich der Eisenprozess zu stark aus, so führt er zur Verkümmerung des Lebens. Das zeigt sich
etwa bei der Verwendung des Eisens zum Gerben von Leder. Die lebendige Haut wird da durch
das Eisen zum völligen Ersterben gebracht. Wird der Mensch selber durch die Eisenkräfte zu
tief dem Körper und der Materie verhaftet, so entartet die Individualität zum niederen,
todbringenden Egoismus. Das eiserne Zeitalter der Maschine bedroht die Kultur mit Kriegen
und Untergang. Aber auch der Durchgang des Lebens durch den Tod zur Verklärung und
Auferstehung hat sein Abbild in gewissen Kräften des Eisens. Wenn man Kohlenstoff in
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weissglühendem Eisen auflöst und die Lösung dann plötzlich abkühlt, ist das erstarrte Eisen
von vielen winzigen Diamanten durchsetzt. So wandelt die Eisen-Marskraft den dunklen
Kohlenstoff zum lichtesten Edelstein.
Jupiter = das helle Zinn
Das Metall des Planeten Jupiter ist das helle Zinn. Dieses weiche und leicht schmelzbare Metall
hat einen fast silberweissen, strahlenden Glanz. Auch darin ist es dem Silber vergleichbar, dass
es von Luft und Wasser nicht angegriffen wird. Zinngeschirr war deshalb früher sehr beliebt. Es
galt als Silber des armen Mannes. Im Gegensatz zum toten Blei ist Zinn sehr lebendig. Es ist
sehr geschmeidig und lässt sich zu dem als Stanniol oder Silberpapier bekannten Blattzinn
auswalzen. Aber Zinn braucht um gesund zu bleiben eine gewisse Wärme. Bei sehr starkem
und anhaltendem Frost zerfällt es zu grauem Staub, der dann sogar infektiös auf gesundes Zinn
wirkt und an ihm die sogenannte Zinnpest hervorruft. Das Jupitermetall Zinn ähnelt, wie wir
sahen dem Mondmetall Silber. Das Planetensymbol des Jupiter ist der Mond über dem Kreuz.
Das deutet darauf hin, wie in der Jupitersphäre der Mond, die Seele anfängt frei zu werden vom
Kreuz der Stoffeswelt, wie die Seele sich ich ahnendem oder gläubigem Verstehen über das
Kreuz ihres Schicksals hinaushebt.
Saturn = das schwere Blei
Sein Metall ist das schwere Blei. Es ist lastend, dunkelgrau, düster. Unter den Metallen hat es
den geringsten Glanz, fast keine Leitfähigkeit und nur einen dumpfen Klang. Für Röntgen- und
Radiumstrahlen ist es ganz undurchdringlich. Es wirkt wie ein völlig erstorbenes Mineral. Blei
ähnelt in der Farbe dem Mondmetall Silber wie das Zinn, aber es ist viel stumpfer und schwerer.
Das Planetenzeichen des Saturn trägt auch wie das Jupiterzeichen das Mondsymbol; aber hier
steht der Mond nicht über dem Kreuz wie beim Jupiter, sondern das Kreuz lastet auf dem
Monde. Dadurch wird angedeutet, dass in der Saturnsphäre der Mond, die Seele, von der
wuchtenden Last des Kreuzes, der Materie, bedrückt oder erdrückt wird. Alles Schwere, die
Welt der Steine, das Mineralisch-Physische schlechthin, alle Kristallisierungs-, Verhärtungs-
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und Verdichtungsprozesse unterstehen dem Saturn. Das Altwerden selber ist eine Art von
Verhärtung und Versteinerung des Körpers. Man denke nur an die Sklerose. Der Stoff des
Physisch-Mineralischen und Vergänglichen treibt die Seele in die Depression und Verzweiflung,
in die Melancholie hinein.
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