Lariam Tabletten

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Gebrauchsinformation: Information für Anwender
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Lariam Tabletten
Mefloquin
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses
Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
•
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
•
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
•
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter.
Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie
Sie.
•
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt
auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt
4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
1.
2.
3.
4.
5.
6.
1.
Was ist Lariam und wofür wird es angewendet?
Was sollten Sie vor der Einnahme von Lariam beachten?
Wie ist Lariam einzunehmen?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Lariam aufzubewahren?
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was ist Lariam und wofür wird es angewendet?
Lariam ist ein Arzneimittel zur Vorbeugung und Behandlung der Malaria.
Lariam wird angewendet zur
●
●
Behandlung, einschließlich der Notfallbehandlung („Stand-by“) unter den unter „3. Wie ist
Lariam einzunehmen?“ genannten Bedingungen,
Vorbeugung der Malaria, insbesondere zur Behandlung der gegen andere Malariamittel
resistenten Plasmodium-falciparum-Parasiten.
Eine Malariavorbeugung mit Lariam empfiehlt sich ausschließlich bei Reisen in Gebiete mit mehrfach
resistenten Plasmodium-falciparum-Parasiten. In Zweifelsfällen sollten die geeigneten Mittel zur
Malariavorbeugung erst nach tropenmedizinischer Beratung gewählt werden.
Es ist wichtig, dass Sie diese Packungsbeilage genau lesen, um die bestmögliche Wirksamkeit dieses
Arzneimittels zu erreichen und um sich vor möglichen schwerwiegenden Nebenwirkungen zu schützen.
Bitten Sie Ihren Arzt oder Apotheker, Ihnen alles zu erklären, was Sie nicht verstehen.
2.
Was sollten Sie vor der Einnahme von Lariam beachten?
Lariam darf nicht eingenommen werden,
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●
●
wenn Sie allergisch gegen Mefloquin, Chinin, Chinidin oder einen der in Abschnitt 6.
genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
bei Personen mit Depression, Selbstmordgedanken oder selbstgefährdendem Verhalten, auch in
der Vorgeschichte.
wenn Sie unter anderen psychischen Problemen, einschließlich allgemeiner Angstzustände,
Psychose (Verlust des Bezugs zur Wirklichkeit) oder Schizophrenie leiden oder gelitten haben.
1
●
●
●
●
wenn Sie Anfälle (epileptische Anfälle oder Krampfanfälle) in der Vorgeschichte haben oder
aktuell darunter leiden.
wenn Sie bereits mit Halofantrin (ein Arzneimittel zur Behandlung von Malaria) behandelt
wurden oder wenn Ihnen Halofantrin für eine Behandlung verschrieben wurde. Die
gleichzeitige Einnahme von Halofantrin und Lariam kann zu einer möglicherweise
lebensbedrohlichen Veränderung des Herzrhythmus führen. Um dieses Risiko zu vermeiden,
dürfen Sie Halofantrin nicht einnehmen, wenn Sie bereits Lariam einnehmen oder innerhalb
der letzten 15 Wochen eingenommen haben. Ebenso dürfen Sie Ketoconazol nicht
gemeinsam mit Lariam oder innerhalb von 15 Wochen nach der letzten Dosis von Lariam
einnehmen, da ebenso das Risiko einer Veränderung des Herzrhythmus besteht (siehe Abschnitt
2. „Einnahme von Lariam zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
wenn Sie schwere Leberfunktionsstörungen haben oder gehabt haben.
wenn Sie unter Schwarzwasserfieber (eine Komplikation der Malaria, die das Blut und die
Nieren betrifft) leiden oder dies bei Ihnen früher vorgekommen ist.
Wenn einer der oben genannten Punkte auf Sie zutrifft, stellen Sie sicher, dass Ihr Arzt darüber
informiert ist. Ihr Arzt kann Ihnen dann ein anderes Arzneimittel zur Vorbeugung oder
Behandlung der Malaria verschreiben.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Lariam einnehmen.
Lariam kann psychiatrische Symptome, wie Angststörungen, Gefühl des Misstrauens gegenüber
anderen (Paranoia), Depressionen, Sehen oder Hören von Dingen, die nicht vorhanden sind
(Halluzinationen) und Psychosen hervorrufen. Psychische Veränderungen wie ungewöhnliche
Träume/Albträume, starke Angst, Depression, Gefühl der Unruhe, ungewöhnliches Verhalten
oder Verwirrtheit sind als Anzeichen einer schwerwiegenden psychischen Störung anzusehen
(siehe Abschnitt 4). Es wurden auch Fälle von Selbstmorden, Selbstmordgedanken und
selbstgefährdendem Verhalten, wie z.B. Selbstmordversuchen (siehe Abschnitt 4.), berichtet.
Bitte informieren Sie umgehend Ihren Arzt, wenn diese oder andere psychische Reaktionen bei
Ihnen unter der Einnahme von Lariam auftreten. In diesen Fällen ist Lariam unverzüglich
abzusetzen und durch ein anderes, nicht Mefloquin-haltiges Malariamittel zu ersetzen.
Einige Nebenwirkungen können auch noch nach Absetzen von Lariam auftreten. Bei einer
kleinen Anzahl von Patienten wurde berichtet, dass Depression, Schwindelgefühl sowie
Gleichgewichtsstörungen noch über Monate oder länger auch nach Absetzen von Lariam
andauern können.
Um das Risiko dieser Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten, darf Lariam zur
Vorbeugung oder Notfallbehandlung („Stand-by“) nicht bei Patienten mit psychischen
Problemen oder mit solchen Problemen in der Vorgeschichte, wie Depressionen, allgemeinen
Angstzuständen, Schizophrenie oder anderen psychiatrischen Störungen, verabreicht werden
(siehe Abschnitt 2. „Lariam darf nicht eingenommen werden“).
Es ist sehr wichtig, dass Sie sich vor der Einnahme von Lariam von Ihrem Arzt beraten lassen,
wenn Sie
●
●
●
Leber- oder Nierenprobleme haben
eine Unverträglichkeit gegen Milchzucker, wie Lactose oder Galactose, haben. Nehmen Sie in
diesem Fall Lariam nicht ein.
unter wiederkehrend oder permanent zu niedrigem Blutzucker leiden, der durch eine
Überproduktion von Insulin verursacht wird (angeborene hyperinsulinämische Hypoglykämie)
2
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●
●
Halofantrin einnehmen oder wenn Ihnen Halofantrin für eine Behandlung verschrieben wurde
(siehe unter „Lariam darf nicht eingenommen werden“).
Arzneimittel, wie Chinin, Chinidin oder Chloroquin, einnehmen, die zur Vorbeugung oder
Behandlung von Malaria eingesetzt werden.
Arzneimittel zur Behandlung von Herzproblemen oder Bluthochdruck, wie Antiarrhythmika,
Beta-Rezeptorenblocker oder Kalziumkanalblocker, einnehmen.
Antihistaminika gegen Allergien einnehmen.
Arzneimittel zur Behandlung bestimmter psychischer Erkrankungen, wie trizyklische
Antidepressiva oder Phenothiazine, einnehmen.
Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie, wie Valproinsäure, Carbamazepin, Phenobarbital
oder Phenytoin, einnehmen.
Ketoconazol (eingesetzt zur Behandlung von Pilzinfektionen) einnehmen oder wenn Ihnen
Ketoconazol für eine Behandlung verschrieben wurde (siehe unter „Lariam darf nicht
eingenommen werden“).
Rifampicin (eingesetzt zur Behandlung von bakteriellen Infektionen) oder Efavirenz
(Arzneimittel zur Behandlung einer HIV-Infektion) einnehmen.
Arzneimittel zur Verdünnung des Blutes oder zur Behandlung von Diabetes einnehmen, da Ihr
Arzt die Einstellung der Arzneimittel vor der Abreise möglicherweise kontrollieren möchte.
Andere Arzneimittel einnehmen, da diese gegebenenfalls die Wirksamkeit von Lariam
beeinflussen können.
Wenn Lariam gleichzeitig mit oralem Typhus-Lebendimpfstoff verabreicht wird, lässt sich eine
Abschwächung des Impfschutzes nicht ausschließen. Impfungen mit abgeschwächten (attenuierten)
Lebendbakterien müssen mindestens 3 Tage vor der ersten Dosis Lariam abgeschlossen sein.
Informieren Sie Ihren Arzt darüber, wenn Sie während oder nach der Einnahme (siehe auch
Warnhinweis im Kasten)
●
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●
●
●
●
Anfälle (epileptische Anfälle oder Krampfanfälle) haben.
Herzprobleme, insbesondere einen veränderten Herzrhythmus haben.
Probleme mit den Augen haben.
Erkrankungen des Blutes oder des Lymphsystems (ein Teil des Immunsystems des Menschen)
haben, wie veränderte Ergebnisse bei Blutuntersuchungen, z.B. eine Erniedrigung oder
Erhöhung der weißen Blutzellen, eine Erniedrigung der roten Blutzellen oder der Blutplättchen.
eine Nervenstörung mit Beschwerden, wie z.B. Kribbeln, Schwäche, neu auftretende oder sich
verschlimmernde Ungelenkigkeit oder Unsicherheit auf den Beinen oder Zittern der Hände oder
Finger, haben.
eine schwerwiegende, möglicherweise lebensbedrohende allergische Reaktion in den Lungen
(Pneumonitis) haben, die sich durch schweres Krankheitsgefühl, Fieber, Schüttelfrost oder
Husten äußert.
eine allergische Reaktion gegen Lariam oder einen sonstigen Bestandteil dieses Arzneimittels
haben. Diese Reaktionen können milde bis schwerwiegende, möglicherweise lebensbedrohende
Verläufe umfassen.
Kinder
Bei Säuglingen unter 3 Monaten oder einem Körpergewicht von weniger als 5 kg sind die Erfahrungen
mit Lariam gering. Lariam kann daher für Säuglinge unter 3 Monaten bzw. 5 kg Gewicht nicht zur
Vorbeugung der Malaria empfohlen werden.
Einnahme von Lariam zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden,
kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel
einzunehmen/anzuwenden.
Schwangerschaft und Stillzeit
3
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen,
schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker
um Rat, da das Arzneimittel für Sie ungeeignet sein könnte.
Falls Sie schwanger sind, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen schwanger
zu werden, sollten Sie aufgrund der hohen Gefährdung durch Malaria während der Schwangerschaft
von Reisen in Gebiete in denen Malaria auftritt absehen.
Eine ungeplante Schwangerschaft während der Malariaprophylaxe mit Lariam sollte jedoch nicht als
Grund für einen Schwangerschaftsabbruch betrachtet werden.
Mefloquin tritt in geringer Menge, deren Wirkung nicht bekannt ist, in die Muttermilch über. Es wir
empfohlen nicht zu stillen, wenn Sie Lariam einnehmen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Besondere Vorsicht ist bei Aktivitäten geboten, die Aufmerksamkeit, Koordination (präzise
Feinmotorik) und räumliche Wahrnehmung (Wahrnehmen von Entfernungen) erfordern, wie das
Führen von Fahrzeugen oder Flugzeugen, das Bedienen von Maschinen und Tauchen, da Lariam
Schwindelgefühl, Gleichgewichtsstörungen oder andere das Nervensystem oder die Psyche
betreffende Probleme verursachen kann (siehe weiter oben in diesem Abschnitt).
Bei einer kleinen Anzahl von Patienten wurde berichtet, dass Schwindelgefühl sowie
Gleichgewichtsstörungen noch über Monate oder länger auch nach Absetzen von Lariam andauern
können (siehe weiter oben in diesem Abschnitt).
Lariam enthält Lactose
Bitte nehmen Sie Lariam daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist,
dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
3.
Wie ist Lariam einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein.
Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
a) Vorbeugung der Malaria
Dosierung
Die empfohlene Dosierung von Mefloquin für die Malariavorbeugung beträgt etwa 5 mg/kg
Körpergewicht einmal wöchentlich.
Die erste Dosis sollte mindestens 1 Woche vor der Ankunft im Malaria-Verbreitungsgebiet
eingenommen werden.
Tabelle 1: Dosierung zur Vorbeugung der Malaria* (es handelt sich nachfolgend um
Dosierungsbeispiele; die Dosierung soll nach Körpergewicht – 5 mg/kg KG/Woche – erfolgen).
Körpergewicht
Dosis
5 – 10 kg**
⅛ Tablette***
10 – 20 kg
¼ Tablette
20 – 30 kg
½ Tablette
4
30 – 45 kg
¾ Tablette
> 45 kg
1 Tablette
*
Es liegen keine klinischen Prophylaxestudien zur Kinderdosierung vor; es handelt sich hierbei um extrapolierte Werte
von Therapiestudien.
** Für Säuglinge unter 3 Monaten oder einem Körpergewicht von weniger als 5 kg kann Lariam derzeit nicht zur
Malariavorbeugung empfohlen werden, da hier die Erfahrungen noch gering sind.
*** Ungefähre Tablettenfraktion basierend auf der Dosierung von 5 mg/kg Körpergewicht. Die exakte Dosis für Kinder mit
einem Körpergewicht unter 10 kg sollte am besten durch den Apotheker zubereitet und abgegeben werden (siehe „Art
der Anwendung“).
Zeitlicher Ablauf der Vorbeugung:
●
Angegebene Dosis einmal wöchentlich, stets am gleichen Wochentag, vorzugsweise nach einer
Mahlzeit einnehmen.
●
Erste Dosis Lariam 10 Tage vor Beginn der Reise einnehmen, um sicherzustellen, dass die
Anwendung von Lariam gut vertragen wird.
●
Zweite Dosis Lariam 3 Tage vor Beginn der Reise einnehmen.
●
Lariam, während des Aufenthalts im Malariagebiet, weiterhin einmal wöchentlich am gleichen
Wochentag einnehmen.
●
Nach Verlassen des Malariagebietes noch 4 Dosen, ebenfalls in wöchentlichem Abstand,
einnehmen.
Wenn es zu Nebenwirkungen kommt, treten diese häufig schon nach der ersten oder zweiten
Einnahme auf. In bestimmten Fällen, wenn der Reisende noch andere Arzneimittel einnimmt, sollte
die Vorbeugung 2 bis 3 Wochen vor Reiseantritt begonnen werden, um die Verträglichkeit der
Kombination sicherzustellen (siehe Abschnitt 2. „Einnahme von Lariam zusammen mit anderen
Arzneimitteln“).
Spezielle Dosierungsanweisung
Kann bei Reisen in Gebiete mit einem hohen Infektionsrisiko nicht eine Woche vor der Ankunft im
Malariagebiet mit der vorbeugenden Einnahme begonnen werden, sollte in Ausnahmefällen eine
Aufbaudosis („Loading dose“) eingenommen werden. Diese besteht bei Erwachsenen mit einem
Körpergewicht über 45 kg aus täglich einer Tablette Lariam während 3 aufeinanderfolgenden Tagen.
Danach wird in wöchentlichen Abständen 1 Tablette eingenommen. Die Einnahme einer Aufbaudosis
kann mit einem erhöhten Auftreten von Nebenwirkungen verbunden sein.
Dosierungsschema:
1. Tag
erste Dosis
2. Tag
zweite Dosis
3. Tag
dritte Dosis
danach
normale Wochendosis
b) Behandlung der Malaria
Dosierung
Die empfohlene therapeutische Gesamtdosis von Mefloquin beträgt 20 bis 25 mg/kg Körpergewicht
(siehe Tabelle 2).
Tabelle 2: Empfohlene therapeutische Gesamtdosis von Lariam, Tabletten in Abhängigkeit vom
Körpergewicht (es handelt sich nachfolgend um Dosierungsbeispiele; die Dosierung soll nach Körpergewicht
- 20 bis 25 mg/kg KG/Behandlung – erfolgen).
5
Körpergewicht (kg)
5 – 10 kg**
Gesamtdosis
Aufteilung der
Dosis*
½ - 1 Tablette
10 – 20 kg
1 – 2 Tabletten
20 – 30 kg
2 – 3 Tabletten
2+1
30 – 45 kg
3 – 4 Tabletten
2+2
45 – 60 kg
5 Tabletten
3+2
> 60 kg***
6 Tabletten
3+2+1
Die Aufteilung der therapeutischen Gesamtdosis in 2 – 3 Gaben in Abständen von 6 – 8 Stunden kann das Auftreten
oder den Schweregrad von Nebenwirkungen reduzieren.
** Die Erfahrungen mit Lariam bei Säuglingen unter 3 Monaten oder einem Körpergewicht unter 5 kg sind gering.
*** Es liegen keine Erfahrungen mit Dosierungen von mehr als 6 Tabletten bei schweren Patienten vor.
*
Notfallbehandlung („Stand-by“)
Bei Verdacht auf Malaria kann Lariam als Notfallmedikation angewandt werden, wenn eine ärztliche
Versorgung innerhalb der nächsten 24 Stunden nicht möglich ist. Die Behandlung sollte mit einer
Dosis von etwa 15 mg Mefloquin/kg Körpergewicht begonnen werden. Für Patienten mit einem
Körpergewicht von 45 kg oder mehr würde die Initialdosis somit 3 Tabletten betragen. Sofern keine
schweren Nebenwirkungen aufgetreten sind, sollte nach 6 bis 8 Stunden ein zweiter Teil der
therapeutischen Gesamtdosis von 10 mg Mefloquin/kg Körpergewicht (2 Tabletten bei Patienten mit
mindestens 45 kg Körpergewicht) eingenommen werden. Patienten, die mehr als 60 kg wiegen, sollten
1 zusätzliche Tablette nach weiteren 6 bis 8 Stunden einnehmen (siehe Dosierungsempfehlungen
Tabelle 2).
Nach einer Notfallbehandlung sollte bei der nächsten Gelegenheit unbedingt ein Arzt konsultiert
werden, auch wenn man sich wieder völlig gesund fühlt, um die Verdachtsdiagnose zu bestätigen
oder zu verwerfen.
Art der Anwendung
Lariam hat einen bitteren und leicht brennenden Geschmack. Die Tabletten werden unzerkaut und mit
reichlich Flüssigkeit eingenommen. Die Einnahme soll möglichst nach einer Mahlzeit erfolgen. Für die
Verabreichung an Säuglinge, Kleinkinder oder andere Personen, die Schwierigkeiten beim Schlucken
haben, können die Tabletten zerdrückt und in etwas Wasser, Milch oder einem anderen Getränk
aufgeschwemmt (suspendiert) werden. Beträgt die Dosis nur ⅛ Tablette, wird folgendes Vorgehen
empfohlen: ¼ Tablette zerdrücken, in z.B. Milch aufschwemmen, und dann die Hälfte dieser
Aufschwemmung verabreichen. Die andere Hälfte ist zu verwerfen.
Dauer der Anwendung
a) Vorbeugung der Malaria
Die Tabletteneinnahme (Dosierung wie in Tabelle 1) erfolgt in wöchentlichen Abständen, und zwar
stets am gleichen Wochentag. Sie beginnt 10 Tage vor Reiseantritt und ist nach Reiseende noch 4
Wochen lang fortzusetzen, um das Risiko einer Malariaerkrankung nach dem Verlassen des MalariaVerbreitungsgebietes zu verringern. So soll sichergestellt werden, dass das Arzneimittel in
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ausreichend hoher Konzentration im Körper vorhanden ist, solange die Malariaerreger im Körper
vorhanden sein könnten.
b) Behandlung der Malaria
Die Aufteilung der Gesamtdosis auf 2 bis 3 Einzelgaben (z.B. 2 + 2, 3 + 2 oder 3 + 2 + 1 Tabletten),
die im Abstand von 6 bis 8 Stunden eingenommen werden, kann das Auftreten oder den Schweregrad
von Nebenwirkungen verringern.
Falls der Patient innerhalb von 30 Minuten nach der Einnahme von Lariam erbricht, sollte eine zweite
volle Dosis verabreicht werden. Wenn das Erbrechen 30 bis 60 Minuten nach der Einnahme erfolgt,
sollte eine halbe Dosis zusätzlich gegeben werden. Patienten mit mehr als einmal auftretendem
Erbrechen oder anhaltendem Durchfall sollten einen Arzt aufsuchen, da die Einleitung einer anderen
Malariatherapie in Erwägung gezogen werden muss.
Falls ein vollständiger Behandlungszyklus mit Lariam innerhalb von 48 bis 72 Stunden zu keiner
Besserung führt, sollte Lariam für eine weitere Behandlung nicht mehr eingesetzt, sondern eine andere
Therapie gewählt werden.
Falls während der Vorbeugung mit Lariam eine Malariaerkrankung auftritt, sollte diese nicht mit
Lariam, sondern einem anderen geeigneten Antimalariamittel behandelt werden. Hinsichtlich der
Verwendung von Halofantrin siehe Abschnitt 2. „Lariam darf nicht eingenommen werden“ und
„Einnahme von Lariam zusammen mit anderen Arzneimitteln“.
Wenn Sie eine größere Menge von Lariam eingenommen haben, als Sie sollten
Wenn Sie zu viele Tabletten eingenommen haben oder jemand anderes aus Versehen Ihr Arzneimittel
eingenommen hat, informieren Sie umgehend Ihren Arzt, Apotheker oder das nächstgelegene
Krankenhaus. Bei Überdosierung von Lariam können die unten aufgeführten Nebenwirkungen (siehe
Abschnitt 4.) in verstärktem Maße auftreten.
Es gibt kein spezifisches Antidot.
Wenn Sie die Einnahme von Lariam vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
Unterlassene Einnahme von Lariam kann zu einer Verschlechterung der Arzneimittelwirkung führen.
Wenden Sie bitte deshalb Lariam so an, wie Ihr Arzt es Ihnen verordnet hat. Falls Sie Zweifel haben,
informieren Sie bitte einen Arzt oder Apotheker.
Wenn Sie die Einnahme von Lariam abbrechen
Vorzeitige Beendigung der Einnahme von Lariam kann zu einer Verschlechterung der
Arzneimittelwirkung führen. Wenden Sie bitte deshalb Lariam so an, wie Ihr Arzt es Ihnen verordnet
hat. Falls Sie Zweifel haben, informieren Sie bitte einen Arzt oder Apotheker.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt
oder Apotheker.
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei
jedem auftreten müssen.
Die folgenden Nebenwirkungen sind während der Einnahme von Lariam aufgetreten,
informieren Sie umgehend Ihren Arzt, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken.
Lariam kann bei bestimmten Personen schwerwiegende psychische Probleme verursachen.
Das Nebenwirkungsprofil von Lariam ist vorrangig durch Wirkungen auf das Nervensystem und die
Psyche geprägt:
7
Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)
●
Schlafprobleme (nicht schlafen können, ungewöhnliche Träume)
Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
●
Depression
●
starke Angst
●
Schwindelgefühl
●
Kopfschmerzen
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
●
Selbstmord
●
Selbstmordversuch
●
Selbstmordgedanken
●
selbstgefährdendes Verhalten
●
manisch-depressive Erkrankungen
●
Verlust des Bezugs zur Wirklichkeit (Psychose; einschließlich wahnhafte Störungen,
Depersonalisierung, Manie, Schizophrenie)
●
Gefühl des Misstrauens gegenüber anderen
●
Panikattacken
●
Gefühl der Verwirrung
●
Sehen oder Hören von Dingen, die nicht vorhanden sind (Halluzinationen)
●
neu auftretende oder sich verschlimmernde Wut (Aggression)
●
motorische Unruhe (Agitation)
●
Gefühl der Unruhe
●
ungewöhnliche Veränderungen Ihrer Stimmung
●
Aufmerksamkeitsstörungen
●
ungewöhnliches Verhalten
●
Lähmungen, die sich meist wieder zurückbilden (Guillain-Barré-Syndrom)
●
Hirnerkrankungen (Enzephalopathie)
●
Lähmung von Hirnnerven
●
Anfälle (epileptische Anfälle oder Krampfanfälle)
●
Gedächtnisverlust
●
Ohnmacht
●
Sprachschwierigkeiten
●
Vergesslichkeit
●
Gleichgewichtsstörungen
●
Gehstörungen
●
Nervenstörungen mit Beschwerden, wie z.B. Kribbeln, Schwäche, neu auftretende oder sich
verschlimmernde Ungelenkigkeit oder Unsicherheit auf den Beinen, Zittern der Hände oder
Finger
●
Schläfrigkeit
Bitte suchen Sie umgehend einen Arzt auf, wenn bei Ihnen unter Einnahme von Lariam
schwerwiegende psychische Probleme auftreten. Lariam ist unverzüglich abzusetzen und durch
ein anderes Malariamittel zu ersetzen.
Informieren Sie umgehend Ihren Arzt, wenn bei Ihnen eine der folgenden möglicherweise
schwerwiegenden Symptome auftritt:
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
●
eine milde bis schwerwiegende, möglicherweise lebensbedrohende allergische Reaktion
(Anaphylaxie) gegen den Wirkstoff Mefloquin oder einen der sonstigen Bestandteile des
8
●
●
●
●
Arzneimittels, mit Symptomen wie Atembeschwerden, geschwollene Zunge, Juckreiz und
schweren Hautausschlägen
Herzprobleme, z.B. schwere Veränderungen des Herzschlages, einschließlich Herzklopfen,
Herzrasen oder Herzstolpern (Palpitationen)
schwere Hauterkrankung mit Entzündung der Haut und der Schleimhäute, Fieber,
Hautschuppung und Blasenbildung (Stevens-Johnson-Syndrom)
eine schwerwiegende, möglicherweise lebensbedrohende allergische Reaktion in den Lungen
(Pneumonitis) haben, die sich durch schweres Krankheitsgefühl, Fieber, Schüttelfrost oder
Husten äußert
schwerwiegende Leberprobleme, die sich durch eine Erhöhung der Leberenzyme bei
Blutuntersuchungen und durch andere Symptome, wie eine druckempfindliche, verhärtete
oder möglicherweise vergrößerte Leber, Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut/Augen), dunklen
Urin, hell verfärbten Stuhl und Juckreiz am ganzen Körper, äußern können, bis hin zu
Leberversagen
Andere mögliche Nebenwirkungen
Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
●
Sehstörung
●
Schwindel
●
Übelkeit
●
Durchfall
●
Bauchschmerzen
●
Erbrechen
●
Juckreiz
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
●
veränderte Ergebnisse bei Blutuntersuchungen, wie eine Erniedrigung oder Erhöhung der
weißen Blutzellen, eine Erniedrigung der roten Blutzellen oder der Blutplättchen. Als
Anzeichen für diese Veränderungen können schmerzhafte Mund- oder Rachengeschwüre,
Fieber, Schüttelfrost, „blaue Flecken“ auf der Haut, Nasenbluten, Magen- oder
Scheidenblutungen auftreten
●
Nierenfunktionsstörung, Niereninsuffizienz oder Nierenentzündung, was zu einer
Beeinträchtigung oder einem Ausbleiben der Urinbildung, Infektionen der Harnwege oder zu
Blut im Urin führen kann. Folgende Symptome können dabei auftreten: veränderte Blutwerte
mit erhöhten Kreatininwerten, Durstgefühl, starke Müdigkeit (Fatigue), Schwellungen
(Ödeme), Kurzatmigkeit, Übelkeit oder Erbrechen, Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen
●
verminderter Appetit
●
Trübung der Augenlinse (Katarakt)
●
verschwommenes Sehen, Geblendetsein bei Dunkelheit oder andere Sehstörungen
●
Veränderungen des Hörens, einschließlich Ohrgeräusche, Hörstörungen (einschließlich
partieller Taubheit, die manchmal andauern kann) oder Überempfindlichkeit des Gehörs
●
Veränderungen des Blutdruckes oder der Herzfrequenz
●
Hitzegefühl
●
Husten
●
Atemlosigkeit
●
Entzündung der Bauchspeicheldrüse
●
Verdauungsstörungen
●
Hautausschlag
●
Haarausfall
●
Schwitzen
●
Muskelschwäche
●
Muskelkrämpfe
●
Muskelschmerzen
●
Gelenkschmerzen
9
●
●
●
●
●
●
Ödeme
Schmerzen im Brustraum
Schwäche/Kraftlosigkeit
Unwohlsein
Müdigkeit
Fieber oder Schüttelfrost
Wenn bei Ihnen unter der Einnahme dieses Arzneimittels eine der aufgeführten Nebenwirkungen
oder andere Symptome auftreten, die Sie beunruhigen, informieren Sie bitte Ihren Arzt.
Einige Nebenwirkungen können auch nach Absetzen von Lariam auftreten. Bei einer kleinen
Anzahl von Patienten wurde berichtet, dass Depression, Schwindelgefühl sowie
Gleichgewichtsstörungen auch noch Monate oder länger auch nach Absetzen von Lariam andauern
können.
Bei der Anwendung von Lariam für die Behandlung der akuten Malaria können Nebenwirkungen
von Lariam unter Umständen nicht von Symptomen der Krankheit selbst unterschieden werden.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt
auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können
Nebenwirkungen auch direkt dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3
D-53175 Bonn
Website: www.bfarm.de
anzeigen.
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die
Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5.
Wie ist Lariam aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Blisterpackung nach
„Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht
sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
Lariam Tabletten sollten bis zur Einnahme in der Blisterpackung aufbewahrt werden.
6.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Lariam enthält

Der Wirkstoff ist: Mefloquin. 1 Tablette Lariam enthält 274,09 mg Mefloquinhydrochlorid,
entsprechend 250 mg Mefloquin.

Die sonstigen Bestandteile sind: Mikrokristalline Cellulose; Lactose-Monohydrat; Crospovidon;
Maisstärke; Ammonium-calcium-alginat; Talkum; Magnesiumstearat (Ph. Eur.); Poloxamer 331.
Wie Lariam aussieht und Inhalt der Packung
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Lariam sind weiße, runde Tabletten mit einer einseitigen Prägung „ROCHE“ und dem Firmenzeichen
sowie einer beidseitigen Kreuzbruchrille.
Lariam ist in Packungen mit 8 Tabletten erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Roche Pharma AG
Emil-Barell-Straße 1
79639 Grenzach-Wyhlen
Telefon (07624) 14-0
Telefax (07624) 1019
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im August 2015.
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