Ernährung

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Menügestaltung und Bewegungsförderung in Kitas
Ernährungskriterien zum Coaching
1.
Kriterien
Das hält uns fit, macht satt und schmeckt gut (8 von 11 Kriterien sind zu erfüllen)
1.1.
1.2.
1.3.
Getränke
Gemüse
Kohlenhydrate
1.4.
Eiweiss
1.5.
Fleisch
1.6.
Milchprodukte
1.7.
MP
fettarm
Fett
Quantität
Fett
Qualität
Als Getränk Wasser oder ungesüssten Tee anbieten.
Zu jeder Mittagsmahlzeit Gemüse und Salat bzw. Rohkost.
Zu jeder Hauptmahlzeit kohlenhydrathaltige Nahrungsmittel
• Bei 2 Zwischenmahlzeiten, 1 – 2 Hauptmahlzeiten: mind. 1 x Vollkornprodukt/ Tag
• Bei 2 Zwischenmahlzeiten, 3 Hauptmahlzeiten: mind. 2 x Vollkornprodukte/ Tag
Zu jeder Hauptmahlzeit Fleisch, Fisch, Eier, Meeresfrüchte, Fleischersatz (z.B. Tofu, Saitan) oder Milchprodukte.
Maximal 2 x Fleisch pro Woche, davon max. 2 x Fleischerzeugnisse (Wurstwaren, Speck, Rohschinken etc.)
pro Monat.
• Bei 2 Zwischenmahlzeiten, 1 Hauptmahlzeit: Min.1 – 2 x Milchprodukte pro Tag,
d.h. ø jeden 2. Tag 2 Milchprodukte
• Ab 2 Zwischenmahlzeiten, 2 Hauptmahlzeiten: Min. 2 x Milchprodukte pro Tag
• ≥ 2/3 der verwendeten Milchprodukte sind fettarm (≤ 5 g Fett/100 g)
1.8.
1.9.
1.10.
Süsses
1.11.
Fertigprodukte
Erfüllt
Teilweise
erfüllt
Nicht
erfüllt
Max. 2 x pro Monat frittierte oder fettreiche Speisen (z. B. Pommes Frites, Rahmsaucen, Blätter-/Kuchenteig
etc.)
Es wird hauptsächlich Olivenöl oder Rapsöl in der kalten Küche verwendet.
Es wird HOLL Rapsöl oder HO Sonnenblumenöl in der warmen Küche verwendet. Nüsse, Samen oder Kernen werden min. 2 x pro Woche angeboten.
Max. zweimal pro Woche 1 kleine Portion Süssigkeiten (inkl. Abschieds- und/oder Geburtstagskuchen). Süsse
Speisen werden altersgemäss angepasst.
Auf den Einsatz von Fertiggerichten, Fertigsuppen oder –saucen, Konserven und stark vorverarbeiteten Produkten wird weitgehend verzichtet.
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2.
Kriterien
So bleiben die Nährstoffe erhalten (3 von 4 Kriterien sind zu erfüllen)
2.1.
2.2.
2.3.
2.4.
Einkauf
Rüsten
Kochen
Resten
Frischprodukte möglichst frisch verwenden.
Nahrungsmittel nährstoffschonend unzerkleinert waschen und rüsten.
Nahrungsmittel nährstoffschonend zubereiten; langes Warmhalten vermeiden.
Resten rasch abkühlen und kühl lagern (max. 5 ° C), Speisen vor dem Servieren ausreichend erhitzen.
3.
Kriterien
Gesundes Essen - gesunde Umwelt (3 von 4 Kriterien sind zu erfüllen)
3.1.
3.2.
3.3.
3.4.
Saisonal
Bio
Zutaten
Budget
Min. 2/3 der angebotenen Nahrungsmittel sind saisonal und regional.
Nahrungsmittel aus ökologischer, sozialverträglicher und tierfreundlicher Produktion bevorzugen (min. 15 %).
Zusammensetzung von verarbeiteten Produkten kritisch hinterfragen und bewusst auswählen.
Im Budget einen angemessenen Betrag für das Essen einsetzen.
4.
Kriterien
Wir geniessen das Essen gemeinsam (5 von 6 Kriterien sind zu erfüllen)
4.1.
4.2.
4.3.
Spüren
Probieren
Tisch
4.4.
4.5.
4.6.
Neues
Vorbild
Kulturen
Min. 1 x pro Woche werden mit den Kindern Körperwahrnehmungsübungen zum Essen durchgeführt.
Kinder animieren, von allen Nahrungsmitteln zu probieren (jedoch ohne Druck und Zwang).
Die Kinder müssen an den Tisch kommen, auch wenn sie nichts essen wollen. Der Teller muss nicht leer gegessen werden.
Auch Nahrungsmittel kochen, welche von Kindern (und Mitarbeitern) abgelehnt werden.
Die MitarbeiterInnen nehmen ihre Vorbildfunktion wahr.
Mindestens alle 2 Monate werden Gerichte aus anderen Ländern/Heimatländern zubereitet.
5.
Kriterien
Das Thema Ernährung ist im Leitbild oder Konzept verankert und wird gelebt (1 von 1 Kriterium ist zu
erfüllen)
Erfüllt
Teilweise
erfüllt
Nicht
erfüllt
Erfüllt
Teilweise
erfüllt
Nicht
erfüllt
Erfüllt
Teilweise
erfüllt
Nicht
erfüllt
Erfüllt
Teilweise
erfüllt
Nicht
erfüllt
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Leitfaden zur Kriterienliste
1.1.
Wasser (und ungesüsster Tee) ist immer die beste Wahl. Fruchtsaft und Sirup nur ausnahmsweise anbieten.
1.2.
Ab und zu auch Gemüsesuppe auftischen. Salat/Rohkost oder Suppe am besten vor dem Hauptgang servieren.
1.3.
Auf Abwechslung achten. Auch Hülsenfrüchte, Gerste, Quinoa, Amaranth, Buchweizen, Hirse etc. anbieten. Weizengerichte (Teigwaren, Spätzli,
Ebly, Weizenbrot etc.) nur 2 x pro Woche servieren. Als Vollkorn gelten Lebensmittel, die zu 100 % aus Vollkorn bestehen.
1.4.
Bei vegetarischen Gerichten auf eine ausreichende Menge an Eiweiss achten. Nur Reibkäse als Eiweisskomponente anzubieten ist eher zu wenig.
In diesem Fall den Salat ergänzen z. B. mit Ei, Hüttenkäse, Hülsenfrüchten etc. Am besten unverarbeitete Eiweissbeilagen wählen (z. B. Fischfilet
anstatt Fischstäbli, Pouletgeschnetzeltes anstatt Pouletburger etc.).
1.5.
Auch an Fleischerzeugnisse bei Zwischenmahlzeiten denken.
1.6.
Bei Milchprodukten auf versteckte Zucker achten. Besser Naturjoghurt, Magerquark mit frischen Früchten als gezuckerte Joghurts/Quark.
1.7.
Fettarme Milchprodukte sind z. B.: Milch (Drink), Joghurt, Magerquark, Blanc battu, Hüttenkäse, Philadelphia balance. Kiri Käse ist sehr fettreich
(Doppelrahm) und enthält viel Phosphat, deshalb nur als Ausnahme anbieten. Suppen und Saucen am besten ohne Rahm, dafür mit Milch zubereiten. Kinder < 1 Jahr max. 2 dl Milch oder 180 g Joghurt /Tag zur Zubereitung des Getreidebreis.
1.8.
Auch kleine Kinder ohne entsprechende Allergien können Nüsse, Samen und Kernen essen. Nüsse können für kleine Kinder in gemahlener Form
angeboten werden.
1.11.
Fertigprodukte sind oft salz- und/oder zuckerreich bei meist nicht optimaler Fettqualität. Lebensmittel in Konserven enthalten ausserdem weniger
Vitamine als Frischprodukte. Zusätzlich sind vielfach energieaufwändige Herstellungsverfahren notwendig und es entsteht mehr Verpackungsabfall
als bei Frischprodukten.
2.1.
Frische Lebensmittel (z. B. Gemüse, Salat, Früchte, Fleisch, Fisch) sollten min. 2 x pro Woche eingekauft werden. Ausnahmen bilden lagerfähige
Nahrungsmittel wie z. B. Äpfel, Birnen.
2.2.
Gemüse, Salat und Früchte zuerst waschen und dann schneiden (möglichst kurz vor dem Garprozess).
2.3.
Die Menge der Garflüssigkeit, die Garzeit und Temperatur haben einen Einfluss auf die Höhe des Nährstoffverlustes. Dämpfen und Dünsten sind
am Schonendsten. Optimal 30 min. Warmhalten; max. 2 h.
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2.4.
Am besten im Eiswasser abkühlen (v.a. Babybreis). Serviertemperatur min. 65° C.
3.1.
Saisonkalender aufhängen. Saisonal einkaufen schont das Budget und die Umwelt.
3.2.
Auf dem App von WWF sind alle Labels und deren Empfehlungsgrad beschrieben.
3.3.
Zu beachten sind: Fettqualität und Fettquantität, Zucker-, Salz- und Ballaststoffgehalt. Angaben immer in Relation zur konsumierten Menge setzen.
4.1.
Körperwahrnehmungsübungen können z. B. sein: Sinnspiele (Geschmack, Geruch, Konsistenz), langsam Essen, wie fühlt sich „satt/hungrig“ an?
4.2.
Wenn die Kinder von allen Lebensmitteln schöpfen, ist die Chance grösser, dass sie auch Ungeliebtes probieren.
4.3.
Falls ein Dessert serviert wird, erhalten auch Kinder das Dessert, welche vorher nichts gegessen haben. Mit dieser Haltung wird vermieden, dass
das Essen als Erziehungsmittel (in diesem Fall „Bestrafen“) eingesetzt wird.
4.4.
„Ungeliebte Lebensmittel“ möglichst oft auf unterschiedliche Art (roh, gekocht, als Suppe etc.) anbieten, damit sich Kinder an den Geschmack gewöhnen können.
4.5.
Bei guter Vorbildfunktion der MitarbeiterInnen, fällt es leichter, die Kinder für eine ausgewogene Ernährung zu gewinnen. Dieses Thema sollte deshalb von der KitaleiterIn regelmässig und punktuell (bei entsprechendem Verhalten) thematisiert werden.
4.6.
Gerichte aus anderen Ländern sind eine gute Gelegenheit, um „neue“ Lebensmittel einzuführen. Zusätzlich fördert es die Toleranz gegenüber anderen Kulturen. Optimal werden dazu eine Geschichte, Musik oder Dekorationsgegenstände zum entsprechenden Land geboten.
Die Kriterienliste und der Leitfaden basieren auf den Empfehlungen der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung, der Forschungsanstalt für Kinderernährung in Dortmund sowie den persönlichen Erfahrungen der Ernährungsberaterin Nicoletta Weber. Ebenfalls sind die „Empfehlungen für eine gesunde Verpflegung in Kitas“ der Schulgesundheitsdienste der Stadt Zürich aus dem Jahr 2012 berücksichtigt worden.
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