13.05.2002 10:15 Uhr Seite 1 Die „schlechten“ Esser · Kleine Kinder haben kleine Mägen. Bieten Sie ihnen öfter kleine Portionen an. · Bereiten Sie für zwischendurch leckere Snacks zu: kleingeschnittenes Obst oder Gemüse, kleine Käse-Sandwiches, Joghurt, Früchtequark, Milchreis o.ä. · Kinder mögen kein gegartes Gemüse. Bieten Sie es ihnen roh an. · Sorgen Sie dafür, daß Ihre Kinder vor dem Essen hungrig sind. Frische Luft und Sport tun oft Wunder. · Achten Sie darauf, daß die Kinder vor und während des Essens nicht zu viel trinken. Getränke füllen den Magen aus. · Beobachten Sie den Milchkonsum Ihrer Kinder. „Schlechte“ Esser trinken oft viel Milch. Sie enthält viel Energie und sättigt schnell. Die „süßen“ Esser · Überprüfen Sie Ihr eigenes Naschverhalten. Kinder ahmen oft ihre Eltern nach und hören im Bett das Rascheln der Schokoladenverpackung oder finden die leere Chipstüte am Morgen im Abfalleimer. ABER: Süßes ganz zu verbieten, macht Kinder zu heimlichen Naschkatzen. · Bauen Sie Süßigkeiten in den Gesamt-Ernährungsplan als etwas „Normales“ ein. · Trösten oder belohnen Sie Ihre Kinder nicht mit Süßigkeiten. · Bieten Sie Ihren Kindern keine Süßigkeiten als Zeitvertreib an, sie bekämpfen keine Langeweile. Kinder brauchen sinnvolle Beschäftigung. · Versuchen Sie es mit gesunden Alternativen wie süßes Obst, Nüsse, Joghurt- und Quarkspeisen mit frischen Früchten, Kräcker mit Käse o.ä. Die „guten“ Esser · Übergewicht ist schon in jungen Jahren Grundlage für Folgeerkrankungen. ABER: Diäten sind kein geeignetes Mittel! · Ermutigen Sie Ihr Kind, Sport zu treiben. Unternehmen Sie etwas gemeinsam mit Ihrem Kind. · Suchen Sie nach versteckten Fetten in der Nahrung, besonders in Wurst (Fleischwurst, Bratwurst, Brühwurst, Mortadella, Salami, Cervelatwurst, ...) und Käse (Doppelrahmfrischkäse, Camembert, Weichkäse, ...) · Milch, Limonadengetränke und Fruchtsaftgetränke haben zu viel Energie. Versuchen Sie es mit Apfelsaft (100%) gemischt mit Mineralwasser im Verhältnis 1:3. Die „besonderen“ Esser · Wenn Kinder bestimmte Nahrungsmittel nicht essen, probieren Sie Neues aus: - Gemüse als pürierte Suppe, Risotto, Auflauf oder Nudelsoße - Milch als Joghurt, Quark Dickmilch, Kefir oder Käse - Vollkornprodukte, Eier, Milch oder Hülsenfrüchte als Ersatz für Fleisch. · Behalten Sie die Ruhe, wenn Ihr Kind nur noch sein Lieblingsgericht (Nudeln mit roter Soße und rote Soße mit Nudeln) essen will. Diese Phasen sind nur von kurzer Dauer und die körpereigenen Reserven reichen in der Regel völlig aus. · Der Geschmack der Kinder verändert sich laufend. Bieten Sie ihnen deshalb auch immer Lebensmittel an, die sie vermeintlich nicht mögen. Irgendwann werden auch diese zu Lieblingsspeisen. · Laden Sie die Freunde Ihrer Kinder zum Essen ein. Oft ißt sich in der Gemeinschaft abwechslungsreicher. In der heutigen Zeit kann man Süßigkeiten, Snacks oder auch Fast Food nicht vom Speiseplan streichen. Viel effektiver ist es, wenn die Kinder frühzeitig einen verantwortungsvollen Umgang mit diesen Produkten erlernen. Deshalb haben Verbote in der Entwicklung der Eßgewohnheiten keinen Erfolg. Vielmehr verstärken sie den Reiz am Besonderen und spätestens das erste Taschengeld wird genau dafür ausgegeben. Selbst bei Geburtstagsfeiern lassen sich diese Grundsätze attraktiv umsetzen. Hier nur eine kleine Auswahl möglicher Alternativen: - Fruchtwaffeln aus Vollkornmehl - Frisch zubereiteter Obstsalat mit Sahne und/oder Eis - Rohkostplatte aus verschiedenen Gemüsesorten mit verschiedenen Dips (eignet sich auch hervorragend als Geschmacksspiel) - Bunte Obst- und Gemüsespieße - Selbstgemachte Hamburger ggf. mit Grünkern- oder Gemüsefrikadellen... Das alles zeigt, daß vollwertige Ernährung nicht nur gesund ist, sondern vor allem auch lecker schmeckt. Möchten Sie noch weitere Informationen? Oder haben Sie Anmerkungen oder Anregungen? Wir freuen uns über Ihre Antwort. Internet: www.essen.de · E-Mail: [email protected] Herausgeber: Aktionsgemeinschaft Essen. Großstadt für Kinder Rathaus, Porscheplatz 45121 Essen Mit freundlicher Unterstützung der AOK Rheinland Internet: www.aok-rheinland.de · E-Mail: [email protected] DOKTOR STRATMANNS KINDERGESUNDHEITSBRIEF 2247 AOK_RZ Kinderernährung Gesund und fit durch vollwertige Ernährung 2247 AOK_RZ 13.05.2002 10:15 Uhr Seite 3 Die Gesundheit der Kinder geht uns alle an. Insbesondere Eltern wollen nur das Beste für Ihre Kleinen. Schon früh werden große Anforderungen an unsere Kinder Erfrischende Durstlöscher dürfen nicht fehlen gestellt. Diesen Aufgaben sind sie besser gewachsen, wenn sie richtig ernährt sind. Denn eine ausgewogene Ernährung hat entscheidenden Einfluß auf die körperliche und geistige Entwicklung. Unser Ernährungsverhalten ist erlernt wie Lesen, Schreiben oder Schneiden. Daher lernen Kinder ein gesundes Ernährungsverhalten am leichtesten in jungen Jahren. Festgefahrene Gewohnheiten im Erwachsenenalter verändern zu wollen, ist ungleich schwerer. Von großer Bedeutung ist auch, daß dem Körper ausreichend Flüssigkeit zugeführt wird. Kinder regeln ihre Trinkmenge in der Regel über den Durst, sie trinken 1,5 bis 2 l täglich. Der Durst sollte durch Mineralwasser, verdünnte Obstsäfte, Früchte- oder Kräutertees gelöscht werden. Die auch bei Kindern beliebte Apfelschorle ersetzt im Körper alle verbrauchten Stoffe, wie Mineralstoffe, Spurenelemente und Flüssigkeit, besonders nach Sport und Spiel. Gesund genießen Der Lebensmittelkreis Wer sich täglich nach diesen Empfehlungen ernährt, kann sicher sein, daß er seinen Körper mit allen lebensnotwendigen Nährstoffen in ausreichender Menge versorgt. Dabei sollten Sie die Lebensmittel so natürlich wie möglich belassen, das heißt Stellen Sie die tägliche Ernährung aus allen Segmenten des Lebensmittelkreises zusammen. Das Essen sollte möglichst abwechslungsreich sein, lecker schmecken und aus vollwertigen Zutaten bestehen. Dann liefern Sie dem Körper alle lebensnotwendigen Stoffe. Dem Körper sollten täglich 55% bis 60% Kohlenhydrate, 15% bis 20% Eiweiß und maximal 30% Fett zugeführt werden. Der Weg der kleinen Schritte Auf die richtige Zusammenstellung kommt es an Der Hauptbestandteil der Nahrung sollte aus Kohlenhydraten bestehen. Das heißt: Essen Sie viel frisches Obst und Gemüse, aber auch Vollkornbrot, -nudeln, -reis und Kartoffeln. Weißmehlprodukte und stark zuckerhaltige Nahrungsmittel sind hingegen nur leere Kalorienträger. Eiweißlieferanten sind in erster Linie Milch und Milchprodukte, Fisch, Fleisch, Geflügel. Beachten Sie, daß viele Milchprodukte einen relativ hohen Anteil an Fetten haben. Versteckte Fette befinden sich aber vor allem in Wurstwaren wie Mortadella, Leberwurst, Cervelatwurst, Brühwurst, Bratwurst usw. Gesünder sind dagegen Bratenaufschnitte, Corned Beef und magere Fleischsorten. Insgesamt sollten in der Woche nur frische und unverarbeitete Produkte verwenden. Denn: Grundsätzlich ist das Ganze besser als die Summe seiner Teile. Es ist auf jeden Fall gesünder einen ganzen Apfel zu essen statt ein Glas Apfelsaft mit Vitaminsubstanz zu trinken. zwei- bis dreimal 125 Gramm Fleisch und Fleischwaren gegessen werden. Bevorzugen Sie Fisch. Bei den Streichfetten sollten Sie darauf achten, daß Sie 100% ige Pflanzenfette verwenden, die ungehärtet sind und einen hohen Anteil mehrfach ungesättigter Fettsäuren (muFs) enthalten. Diese liefern dem Körper essentielle Fettsäuren, die er nicht selbständig aufbauen kann und garantieren, daß die fettlöslichen Vitamine aus der Nahrung aufgenommen werden können. Für die Zubereitung von Salaten empfehlen sich besonders kaltgepreßte Pflanzenöle, wie z.B. Olivenöl. Bei starker Erhitzung im Garprozeß reichen herkömmliche Pflanzenöle aus. Aber: Mit kleinen Veränderungen kommt man dem Ziel näher als mit radikalen Umstellungen. Tauschen Sie langsam die weniger empfehlenswerten gegen die empfehlenswerten Lebensmittel aus, zum Beispiel Weißbrot gegen Vollkornbrot. Die Kinder sollten unbedingt in die Speisenplanung mit einbezogen werden. Wichtig dabei ist in erster Linie, daß die aus- gewogenen, möglichst vollwertigen Gerichte nicht nur den Kleinen angeboten werden, sondern Eltern haben auch in puncto Essen unmittelbare Vorbildfunktion. In gemeinsamer Runde entwickeln sich die leckeren und preisgünstigen Speisen zum Genuß. Außerdem macht eine fröhliche Atmosphäre bei Tisch das Essen für alle zu einem angenehmen Ereignis. ESSEN SEIN DOKTOR SEIN HAUSMEISTER MEINT: Hömma, ich mein, dat haben Sie und Ihr schon längs gemerkt, ich bin faktisch Spezialist für alles, oder sagen wir mal so, ich red über alles mit. Grade die Ernährung von unsere Kinder is für mich Thema Nr. 1 seit Jahre und deshalb finde ich diesen Kindergesundheitsbrief hier so absolut kuhl, weil wat da drinsteht, brauch ich gar nich mehr zu kom.....kommen.....nix mehr zu sagen! Kumma, Kinder ham überhaupt keine Schangse, sich gegen die Ernährungsgewohnheiten von ihre Eltern zu wehren und dat wird sie ein Leben lang verfolgen, im Positiven wie im Negativen. Deshalb sach ich auch die Eltern z.B. bei uns inne Kleingartenanlage immer, Informieren geht nicht nur über Fastfutfirmen mit z.B. so ein blödsinnigen Werbesatz: „Butterbrot ist tot“, sondern muß auch mal aus seriöse Quellen, wie diesen Gesundheitsbrief kommen, der bisken mehr weiß als ein Satz. Kostet einen 10 Minuten, mit Nachdenken 15 Minuten, und hält Leben lang, meistens, wennze nich vergesslich bist. Und ich mein auch, Butterbrot ist nich tot! Warum nich? Weil man dat bisken Zeit für die Kinder hat, nicht die Fastfutter und Süßigkeitenhersteller die Ernährung unserer Kinder allein zu überlassen, dat is auch bisken Akt von Kinderliebe, McButterbrote oder die ganzen Marsse, Duplopse oder Twixe oder so kaufen kann jeder, aber Bütterken selbst machen, dat is dann schon bisken mehr, nämlich „Ich mach wat für dich, mein Kind!“ 1. lecker, 2. ich weiß, wat drin is und 3. is vonne Mama oder Papa oder Omma oder Oppa! Schön nä?