06-19 Wildpflanzen

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Die zarten Wi
Wer Wildpflanzen finden will, braucht nicht nur gutes
Schuhwerk, sondern vor allem Zeit und Musse. Was gibt es
Schöneres, als den Rhythmus der Natur, die Farben, Düfte
und Aromen auf sich wirken zu lassen und die gesammelten
Pflanzen in den Speisezettel einzubeziehen?
Text: Heinz Knieriemen
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Rezepte: Paul Silas Pfyl
Fotos: René Berner, Heinz Knieriemen
Wildpflanzen NATUR
Foto: François Couplan, aus «Wildpflanzen für die Küche»
Die ersten Frühlingsboten
lden
Meinem ersten Wildkraut im Jahreslauf
bin ich bereits Mitte Januar auf einer
schneefreien Juraweide begegnet, dem
Kleinen Wiesenknopf. Etwas überraschend
vielleicht, dass es sich bei Sanguisorba
minor, wie der lateinische Name lautet,
um ein Rosengewächs handelt, da diese
Familie eher mit dem Sommer in Verbindung gebracht wird. Die filigrane Pflanze
mit den anmutigen Blattrosetten und den
roten igelköpfigen Blütenständen, die
auf trockenen Wiesen, am Wegrand und
an lichten Waldrändern wächst, ist ein
schmackhaftes Gewürzkraut. Die grosse
Familie der Rosengewächse (Rosaceae)
begleitet uns das ganze Jahr hindurch. Der
Kleine und der Grosse Wiesenknopf
(Sanguisorba officinalis), auch Prunelle
genannt, geben Salaten, Suppen und
Omeletten das gewisse Etwas. Beide
schmecken leicht nach Gurken, teilweise
kommen aber auch die Gerb- und Bitterstoffe zum Tragen. Der botanische Name
Sanguisorba leitet sich übrigens vom lateinischen sanguis = Blut und sorbea = absorbieren, aufsaugen ab. Die Pflanze gilt als
blut reinigend und blut stillend. Sie wurde
auf blutende Wunden aufgelegt, die sich
durch die adstringierenden, zusammenziehenden Inhaltsstoffe schlossen. Die
Krautdroge der Blätter, in einem starken
Absud zubereitet, dient als Gurgelmittel
bei Zahnfleischleiden und Angina. Der
Absud aus den Wurzeln kann bei Magen-
und Darmkatarrhen, Durchfällen und Beschwerden beim Harnlassen helfen.
Den Kleinen Wiesenknopf schätzen
wir im Frühjahr vor allem als Salatbeigabe.
Er wurde lange Jahre in Gärten anstelle
der Petersilie gehalten. Sanguisorba minor
steht an vielen Orten unter Naturschutz.
Im Jura ist er allerdings wieder so weit
verbreitet, dass man ihn ohne schlechtes
Gewissen in den Speisezettel einbeziehen
kann. Er lässt sich übrigens, wie alle Rosengewächse, gut im Garten ziehen.
Ehret die Zaunkräuter
Jene Pflanzen, die bevorzugt in menschlicher Nähe gedeihen, waren auch die ersten Heilpflanzen. Unsere Vorfahren sahen
in den nahrhaften und heilsamen Zaunkräutern noch die Verkörperung wohlwollender Hausgeister, und viele dieser
Gewächse werden seit Jahrtausenden als
Heilkräuter eingesetzt. Paracelsus ging davon aus, dass Krankheit und Arznei demselben Grund entspringen oder denselben
Umwelteinflüssen unterliegen; er konstatierte: «Jedem Land wächst seine eigene
Krankheit, seine eigene Arznei und sein
eigener Arzt.» Im übertragenen Sinn bedeutet dies, dass gegen die bedrängenden
Krankheiten Pflanzen wachsen, die in seiner unmittelbaren Nähe zu finden sind.
Rund um unser Haus in der Nähe von
Solothurn haben wir nur wenige Eingriffe
vorgenommen und der Spontanvegetation
Erster Bote der erwachenden Natur: der Kleine Wiesenknopf
A
lle Pflanzen setzen mit ihrem Keimen, Blühen und Fruchten, aber
auch mit ihren Ruhephasen klare
Rhythmen des Zeitenwandels. In
der heutigen technisierten Welt, wo alles
schnell und linear vor sich gehen muss,
werden nur noch die wenigsten Menschen
von diesen Rhythmen erfasst. Auf Kräutersuche bietet sich die Gelegenheit, sein
Leben zu entschleunigen und sich auf die
Rhythmen der Natur einzulassen.
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NATUR Wildpflanzen
eine Chance gegeben – dafür wurden
wir reich belohnt. Wir haben im zweiten
Jahr, wo in der so genannten Ruderalflora
schon deutliche Veränderungen zu erkennen waren, mehr als 20 Pflanzenarten gezählt – praktisch alle mit Heilindikationen
oder wilde Delikatessen. So hatten wir
Freude an Viola arvensis, dem Feldstiefmütterchen, das uns gelegentlich als
farbige Salatbeilage, als Teegetränk oder
auch als Beilage zu Fruchtkonfitüren und
sogar Sirup dient. Viola setzte aber vor
allem Farbakzente zusammen mit den
wilden Margeriten und Klatschmohn.
Dann zeigte sich noch ein anderes
Mohngewächs, das mit dem filigranen,
niederen, verzweigten Stängel, den gegliederten graugrünen Blättern und den sporntragenden Röhrenblüten so gar nichts
mit den Mitgliedern seiner Familie gemein
hat: der Echte Erdrauch, Fumaria officinalis.
Für Paracelsus war der Erdrauch eine der
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Die Natur kennt keine
Normen: die Vielfalt der
Löwenzahnblüten
wichtigsten Heilpflanzen. Sie unterstützt
als Aufguss die Arbeit von Milz und Leber,
regt die Verdauung an und bekämpft Verstopfung. Als Kompresse angewendet
zeigt sie Wirkung bei Ekzemen und Flechten. Mohngewächsen, wie dem Erdrauch
oder auch dem Schöllkraut, begegnen wir
mit respektvoller Zurückhaltung.
Der Löwenzahn –
Sensibilität und Derbheit
Eine Pflanze, die mit Sicherheit jeder in
der näheren Umgebung seines Wohnortes
finden kann, ist der Löwenzahn. Seine
Sensibilität und Wandlungsfähigkeit stehen im Gegensatz zu seiner kraftvollen Vitalität und Derbheit. Wenn der Mai die
Wiesen in goldglühende Löwenzahnteppiche verwandelt, dann ist es, als sei die
Sonne selbst auf die Erde gefallen. Tausende und Abertausende Blüten öffnen sich
dem Licht, sodass jeder weiss: Jetzt ist es
Frühling, und das Versprechen des nahenden warmen Sommers liegt in der Luft.
Und trotzdem: Wer käme auf die Idee,
einen Geburtstagstisch im Mai mit einem
Strauss Löwenzahnblumen zu schmücken.
Zu banal, zu alltäglich ist die Pflanze. Wer
aber einmal gemächlich über eine Löwenzahnwiese geht und die einzelnen Pflanzen
genauer betrachtet, wird auf eine ungeheure Formenvielfalt stossen. Kein Blatt
gleicht dem anderen, jedes hat seine eigenen Zähne, Buchten und seine eigene
Grösse. Der Löwenzahn (Taraxacum officinale) spielt mit der Form seiner Blätter in
unzähligen Variationen. Was für die Blätter
gilt, lässt sich auch auf die Blüten übertragen. Stellen Sie Ihren Kindern einmal die
Aufgabe: Bringt mir je 2 Löwenzahnblüten
und 2 Löwenzahnblätter, die aufs Haar
ganz genau gleich aussehen. Kein Problem
unter den Abertausenden von Blüten und
Foto: Prisma
Blättern! Nach einer Stunde eifrigem
Suchen und Vergleichen werden auch Ihre
Kinder sehr wahrscheinlich die Übung
abbrechen, bereichert um die Erfahrung,
dass die Natur in ihrem unbändigen Gestaltungsdrang keine Normen kennt.
Salat und Kaffee
Der Löwenzahn ist ein wahres Geschenk
der Natur. Mit einem täglichen Salat aus
zarten jungen Löwenzahnblättern besiegt
man nicht nur leicht die Frühjahrsmüdigkeit, man bereitet sich auch eine besondere
Gaumenfreude. Fügt man den Blättern
etwas Öl zu, Salz, Essig, Zwiebeln, ein
klein gehacktes Ei, eventuell etwas sauren
Rahm und nach Belieben noch ein paar
gewiegte Wildkräuter, dann verzichtet
man gern auf die mit Kunstdünger aufgepäppelten Salate aus dem Supermarkt.
Löwenzahn enthält 9-mal so viel Vitamin C
und 40-mal soviel Vitamin A wie der Salat
aus der Plastikfolie und 3-mal soviel Eisen
wie Spinat. Die Bitterstoffe wirken auf
den ganzen Verdauungsapparat. Speichel
und Verdauungssäfte beginnen zu fliessen.
Alle Ausscheidungsdrüsen – Leber, Galle,
Milz, Bauchspeicheldrüse, Nieren – werden
angeregt.
Was die Wurzeln betrifft, so lässt sich
aus ihnen ein angenehm schmeckender
Kaffee-Ersatz oder Kaffeezusatz – ähnlich
dem Zichorienkaffee – zubereiten. Man
nimmt dazu die im Herbst gesammelten
Wurzeln, säubert sie sorgfältig, röstet sie
im Backofen und mahlt sie in der Kaf-
Vom Lustwandeln und Lustbaden
Kräuter und alle anderen Pflanzen stärken
Leib und Seele, bringen einen Rhythmus
in unseren Jahreslauf, erfrischen und beleben unsere Sinne. Wer den Tag mit einer
Meditation in der Stille der Natur oder mit
der Umarmung eines Baumes beginnt,
spürt die Kraft der Pflanzenwelt. Auch das
Barfussgehen über eine taufrische Wiese
erquickt und regt die Sinne an.
Der Tau bildet im abendländischen Volksglauben eine Art Lebenselixier mit vielerlei
Heil- und Schutzkräften, wie das vor allem
beim Guttationswasser des Frauenmantels,
der Alchemilla, beschrieben wird. Weil sich
auf den Blättern fast immer ein Tautropfen
befindet, wurde das Rosengewächs auch
feemühle. Wegen seines Inulingehalts ist
dieser Muckefuck besonders für Diabetiker
geeignet. Zu guter Letzt noch ein Rat aus
der Volksmedizin: Wer die ersten 3 Löwenzahnblüten verschluckt, die er im Frühjahr
entdeckt, der bleibt das ganze Jahr gesund.
Foto: François Couplan, aus «Wildpflanzen für die Küche»
Vitale Pflanze gegen die Gicht: Giersch oder Geissfuss
Sinau, die Pflanze mit dem ewigen Wasser
(sin = immer, au = Wasser) genannt.
Der Frauenmantel, ein häufiger Wegbegleiter, ist uns auch für ein Frühjahrsbad willkommen. Einfach, unkompliziert,
einladend – wie die Natur. Wir sammeln
einige Blätter der Alchemilla, bereiten ein
Bad und verteilen sie im Wasser. Wir denken dabei nicht an ätherische Öle, Saponine, Gerbstoffe, Glykoside, an Harze und
Balsame. Wir lassen uns von den magischen Kräften der Pflanze verzaubern,
halten Zwiesprache mit ihr und lassen
das Himmelswasser der Alchimisten, den
«paracelsischen Schweiss der Sterne»,
auf uns wirken.
Giersch – der Heiler der Gicht
Ganz im Gegensatz zum Löwenzahn ist der
Giersch (Geissfuss) eine weniger bekannte
Pflanze. Will man etwas über die medizinischen Eigenschaften des Gierschs erfahren,
blättert man in den meisten der zahllosen
Heilkräuterbücher vergebens. Erst die
neusten Werke (Storl, Couplan, siehe
Literaturhinweise) gehen wieder auf den
Frühjahrsblüher als schmackhaftes Dauergemüse und seine Heilwirkungen ein.
Schon John Gerard, der 1597 mit dem
«Herbal» eines der ersten englischsprachigen Kräuterbücher verfasste, hatte für den
Geissfuss nur Entrüstung übrig: «Geissfuss
wächst von ganz alleine im Garten, ohne dass
man ihn anpflanzen oder auszusäen braucht.
Er ist so vital, dass er, einmal da, nicht mehr
wegzukriegen ist. Von Jahr zu Jahr erobert
und ruiniert er, zum Ärgernis der besseren
Kräuter, mehr Bodenfläche.» Tatsächlich
kann jedes Giersch-Pflänzchen jedes Jahr
mittels unterirdischer Ausläufer bis zu 3
Quadratmeter Boden erobern. Doch ganz
so schlimm, wie ihn frustrierte Gärtner darstellen, ist der Geissfuss auch wieder nicht.
Man sollte ihn einfach ernten und essen –
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Lässt Spinat vergessen:
der Gute Heinrich
NATUR Wildpflanzen
Foto: François Couplan, aus «Wildpflanzen für die Küche»
Scharf-würzig im Geschmack: das Wiesenschaumkraut
und dafür gibt es genügend gute Gründe,
wie uns sogar der Name zeigt.
Die botanische Bezeichnung Aegopodium podagraria enthält Hinweise auf
die verborgene Heilkraft der Pflanze. Der
Gattungsname Aegopodium bezieht sich
auf die 3-zähligen, eiförmig gezähnten
Blätter, die mit viel Phantasie an Ziegenfüsse erinnern (griechisch aigos = Ziege und
podos = Fuss). Der lateinische Name podagraria ist ein Hinweis darauf, dass die
Pflanze Podagra heilen kann. Podagra ist
die Gicht, die im Mittelalter und der beginnenden Neuzeit eine eigentliche Volksseuche war und sich auch heute wieder
ausbreitet. Die Bezeichnungen Zipperleinskraut und das schweizerische Zipperlichrut
beziehen sich ebenfalls auf das Gebrechen,
das sich in den Zehen, Knien, Fingern
und anderen Gelenken als empfindlicher
Schmerz und Steifheit bemerkbar macht.
Zipperlein ist die Bezeichnung für die Fussgicht, welche die Betroffenen zu einer
«zippelnden» Gangart zwingt.
Grünkraft
schenkt Lebenskraft
Der Geissfuss ist ein wichtiger Lieferant von
Vitaminen und Spurenelementen. Doch
nicht aufgrund der analysierbaren Vitalstoffe steht diese wild wachsende Pflanze
auf unserem Speisezettel. Wir sollten vor
allem – wie bereits bei anderen Pflanzen –
ihre Signatur wahrnehmen. Danach
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schenkt sie uns etwas von ihrer schier
unverwüstlichen Lebenskraft, jener Grünkraft, die Hildegard von Bingen als eine
der wenigen Kräuterkundigen mit überschwänglichen Worten preist. Diese Kraft
lässt sich nicht wägen und messen, macht
sich aber in einem allgemein gesteigerten
Lebensgefühl bemerkbar. Bereits die Römer
kannten den Geissfuss als Gemüse, und
in die Gründonnerstagssuppe gehört er
auf jeden Fall.
Die jungen Blätter und Schösslinge
lassen sich von März bis Juni zu Salaten
(vorzugsweise gemischt), zu Spinat, Bratlingen, Kräuterbutter, Kräuterquark, Kräuterpesto oder zu Essig verarbeiten. Die
jungen Blütensprossen sind feine Beilagen
zu Gemüsegerichten.
Zartrosa Blütenpracht
– anmutig und scharf
Bereits im Februar hält die Natur eine anmutig zartrosa blühende Pflanze für eine
feine Suppe bereit: das Wiesenschaumkraut
(Cardamine pratensis). Es gehört zur Familie der Kreuzblütler und trägt den botanischen Namen Cardamine, der sich vom
griechischen Wort kardamom ableitet,
was auf den würzig-scharfen Geschmack
hinweist. Der Zusatz pratensis bedeutet
einfach: auf der Wiese wachsend. Die gefiederten Blätter des Wiesenschaumkrauts
schmecken ähnlich wie die verwandte
Brunnenkresse und können auch ähnlich
eingesetzt werden. Kreuzblütler wird die
Familie genannt, weil alle Blüten 4 Kronblätter aufweisen, die sich diagonal in
Kreuzform gegenüberstehen. Zu den
Kreuzblütlern gehören auch Senf, Kresse,
Raps, der schwefelhaltige Meerrettich, aber
auch die lieblich duftenden Levkojen. Und
nicht zu vergessen die zahlreichen Nutzpflanzen wie die Kohlgewächse, die uns
eine grosse Vielzahl an Gemüsen mit Heilkraft liefern. In der Schweiz gibt es etwa
20 Arten der Schaumkräuter, die sich alle
für die wilde Küche verwenden lassen
und die mehr oder weniger den würzigscharfen Kressegeschmack aufweisen. Am
verbreitetsten sind neben dem Wiesenschaumkraut noch Cardamine trifolia, das
Kleeblättrige, und Cardamine hirsuta, das
Behaarte Schaumkraut.
Der Gute Heinrich –
das Gute liegt so nah
«Warum in die Ferne schweifen, sieh das
Gute liegt so nah?» Das bekannte Sprichwort passt zum Guten Heinrich (Chenopodium Bonus Henricus), nicht nur wegen
seines Vertrauen erweckenden Namens.
Die heimische Pflanze ist bei uns an Wegrändern, Zäunen, Mauern und in der
Umgebung von Alphütten und Ställen
weit verbreitet, doch meist gehen wir
achtlos an ihr vorbei. Dabei ist schon seine
grosse Familie, die Gänsefussgewächse,
Respekt heischend, bildet sie doch die
Setzt farbige Akzente:
das Feldstiefmütterchen
(Viola tricolor)
Filigranes Mohngewächs: der Echte Erdrauch
Geruch
nach verdorbenem Fisch
Illustration aus «Paracelsus», rororo-Verlag
Grundlage für viele bekannte Nutzpflanzen: Mangold, Spinat, Rande (Rote Bete),
Runkel und Zuckerrübe.
Der Gute Heinrich muss sich hinter
seiner prominenten Verwandtschaft allerdings nicht verstecken. Die dunkelgrünen
Blätter mit der spiessförmig dreieckigen
Form verströmen beim Zerreiben ein
spinatartiges Aroma. Von Mai bis Oktober
wachsen aus der Spitze des Stängels aus
den oberen Blattachseln büschelige Ähren
mit weisslich-grünen Blüten.
Vor der Blüte werden die jungen Blätter
und Stängel geschnitten, um sie als Spinat
zuzubereiten. In England, wo das Gänsefussgewächs geschätzt und viel verwendet
wird, werden die Jungtriebe im März angehäufelt und im April wie Spargel verwendet. Dank des Guten Heinrichs hört die
Spinatsaison erst im Spätherbst auf und
beginnt bereits wieder im März. In milden,
geschützten Lagen lassen sich sogar im
Winter noch brauchbare Blätter finden.
Junge Triebspitzen bereichern Suppen, lassen sich in Salate mischen oder wie Spinat
zubereiten. Der englische Kräuterarzt
Culpeter verschrieb den Good King Henry,
um den winterlichen Skorbut aus den
Knochen zu jagen sowie als Breiumschlag
bei Hautverletzungen und Gicht.
Die Natur kennt mehrere Pflanzen der
gleichen Familie, die Bonus Henricus ähnlich sehen, jedoch die Wildküche nicht
gerade bereichern. Beim Übelriechenden
Gänsefuss (Chenopodium vulvaria) spricht
schon der Name für sich – er riecht nach
verdorbenem Fisch. Ein wenig einladendes
Aroma verströmt auch der Mauer-Gänsefuss (Chenopodium murale) und der
Unechte Gänsefuss (Chenopodium hybridum). Dagegen lässt sich der verbreitete
Weisse Gänsefuss (Chenopodium album)
gekocht als Spinat verwenden. Früher
wurden auch die getrockneten Samen
zusammen mit Roggen zum so genannten
Hungerbrot verarbeitet. Seit einigen Jahren
kann man auch bei uns im Reformhandel
die Samen der Quinoa (Chenopodium
quinoa, das Getreide der Inkas) kaufen,
das nahe verwandt mit dem Weissen
Gänsefuss ist. Alle Gänsefussgewächse sind
sehr reich an Kalzium, Eisen und Vitaminen, enthalten jedoch auch immer Saponine und Oxalsäure, die im Körper zu Reizreaktionen führen können. Bei Neigung
zu Arthritis, Nieren- und Blasensteinen
Die Signaturenlehre
Die Signaturenlehre wird oft als Arzneilehre
«Zeichen» im weitesten Sinn. Geht man
bezeichnet, bei der man vom äusseren
davon aus, dass ausnahmslos nichts ohne
Erscheinungsbild einer Pflanze, beispiels-
Bedeutung ist, dann haben ferner der
weise von Farbe und Form, auf das Innere,
Geruch, der Geschmack, die Konsistenz,
also auf Wesen und Heilwirkung, schliessen
die Art der Fortpflanzung, die Wachstums-
kann. Doch die Signaturenlehre des Para-
periode, die Lebensdauer, das Lichtverhal-
celsus ist in Wahrheit wesentlich komplexer,
ten, die Gesellschaft, die Bodenbeschaffen-
und der Begriff «Signatur» versteht sich als
heit und auch der Standort Aussagekraft.
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Foto: Prisma
Foto: François Couplan, aus «Wildpflanzen für die Küche»
NATUR Wildpflanzen
Sinnliche Akzente setzen: der Duft der Kräuter
Wird gekocht als Spinat verwendet: der Weisse Gänsefuss
sollte man Chenopodium-Arten, wie den
verwandten Spinat, nur gekocht und nicht
im Übermass geniessen, was auch für
Sauerampfer, eine Rumex-Art, gilt.
Herkules
und der Männerpower
Eines der ersten schmackhaften Wildgemüse im Jahr sind die jungen, hellgrünen
und leicht gekräuselten Blätter des WiesenBärenklaus (Heracleum sphondylium), ein
Doldengewächs. Die jungen Blätter und die
geschälten Stängel und Blattstängel können
zu Spinat, zu Gemüsegerichten, zu Salaten,
zu Kräutersaucen und Kräuterquark verarbeitet werden. Die frischen Blätter geben
auch Eierspeisen wie Omelette, Rührei
oder Quiche eine spezielle Note. Die zarten
aromatischen Blütenknospen verfeinern
von Mai bis Juli Salate oder dienen als Brotbelag. Für Suppen sind die Bärenklaublätter weniger geeignet, dagegen werden sie in
einigen slawischen Ländern süss-sauer vergoren und als Wintervorrat verwendet.
Heracleum, die botanische Bezeichnung
des Bärenklaus, weist auf den griechischen
Helden Herakles oder Herkules hin. Das
Sonnenfeuer der Natur
Je mehr der Sommer an Kraft gewinnt, um so
mehr dominieren leuchtende, kraftvolle Farbtöne – nicht nur als Farbtupfer wie etwa bei
wohl deshalb, weil der Riesen-Bärenklau
eine imponierende Grösse (50 bis 150 cm)
entwickelt und alle Arten ausgesprochen
widerstandsfähig sind. Wer sie aus seinem
Garten verbannen wollte, kann ein Lied
davon singen. Aber selbstverständlich ist
das auch wieder ein Hinweis der Signaturenlehre, der auf Kraft und Durchsetzungsvermögen hinweist: Die Wurzeln, die
vom September an geerntet werden können, enthalten ätherische Öle und andere
Inhaltsstoffe, die den Verdauungsapparat
anregen und blutdrucksenkend wirken.
Zudem übt ein dem Testosteron ähnlicher
Stoff verjüngende Wirkung aus; deshalb
gelten die Wurzeln von Heracleum auch
als männliches Aphrodisiakum. Die Wurzeln können getrocknet und zermahlen
oder gemörsert werden und dienen in
Suppen, Salatsaucen oder Quarkspeisen als
Würze. Sie schenken selbstverständlich
auch Frauen Kraft und Ausdauer. Vorsicht:
Bei den Bärenklauarten kann es beim Umgang mit allen Pflanzenteilen zu Hautreizungen kommen, vor allem bei nasser
Haut im Sonnenlicht!
den Walderdbeeren. Die Fülle der Farben in
Verbindung mit der Hitze findet seit Urzeiten
ihren Ausdruck in Feuerfesten; sei es das
Lugnasat-Feuer keltischen Ursprungs am
1. August oder all die alpinen Höhenfeuer.
Auf das Feuerfest des Lugh, germanisch Loki,
geht das Wort Lohe für Feuer zurück. In der
Natur verstärkt das Sonnenfeuer die Zuckerbildung; die allersüssesten Früchte mit wenig
Säure wachsen jetzt. Es ist auch Zeit für kalt
angesetzte Blütensirupe (siehe Rezeptteil)
und für farbige Blütensalate.
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Sommer –
Zeit der Rosengewächse
Der Sommer ist auch die Zeit der Rosengewächse. Mit dem Kleinen Wiesenknopf
dieser Familie haben wir das Jahr begonnen
und wollen es nun fortsetzen. Die Rosengewächse erfreuen nicht nur das Auge
und die Nase mit ihrem Duft, mit mundenden Früchten und Beeren, Kirsche, Apfel,
Birne, Quitte, Erdbeere, Himbeere, Brombeere, Aprikose, Pfirsich, Mandel und
Pflaume gehören dazu – und auch die
Foto: François Couplan, aus «Wildpflanzen für die Küche»
Die Anserine: nicht nur Gänsefutter
Hagebutte, die Vogelbeere, der Schwarzdorn, der Weissdorn, Speierling, Mehlbeere
und Elsbeere. In dieser ausgewogenen,
harmonischen und reichen Familie finden
wir auch noch Pflanzen und Kräuter
wie Frauenmantel (Alchemilla vulgaris),
Odermennig (Agrimonia eupatoria), Blutwurz/Tormentill (Potentilla erecta), Gänsefingerkraut (Potentilla anserina), Mädesüss
(Filipendula ulmaria) und Nelkenwurz
(Geum urbanum).
Das Pentagramm –
der Fünfstern
Die Blütensymmetrie der Rosengewächse,
ihre Ausgewogenheit und Schönheit und
die Zahl 5 ihrer Blütenblätter taucht in
vielfacher symbolischer Bedeutung auf.
Das Pentagramm, der Fünfstern, war schon
vor unserer Zeitrechnung bekannt. Blütensymmetrie spiegeln die 5 Schleifen, welche
der Planet bei seinem Umlauf innerhalb
von 8 Jahren entlang der Ekliptik zeichnet.
Die platonischen Körper inspirierten Kepler zu seinen Epoche machenden Berechnungen der Abstände der Planetenbahnen.
Die Signatur und die engen Bezüge zu kosmischen Rhythmen führen dazu, dass die
Rosengewächse Kreisläufe und rhythmische Prozesse im Körper beeinflussen. Aus
der imposanten Familie der Rosaceae verdient sicher eines der bescheidensten, das
Gänsefingerkraut, unsere Aufmerksamkeit.
Die Anserine –
Gänsefutter und Stierlichrut
Für die meisten Menschen ist das Gänsefingerkraut (Anserine) mit den glänzend
grünen, hübsch gefiederten Blättern und
den goldgelben Rosenblüten bestenfalls
eine Gartenzier oder gar nur ein üppig
wucherndes Unkraut auf Hühnerhöfen
und Gänsewiesen. Doch die Anserine
ist voller Kraft und Lebenslust und ihr
wird seit dem Altertum Macht über Krankheitszustände zugeschrieben, was sich im
lateinischen Namen potentia ausdrückt,
während anserina auf das lateinische anser
= Gans hindeutet. Das Kraut gehört zum
Gänsefutter und soll als Stierlichrut gar als
Aphrodisiakum für Rinder wirken. Vitalisierend wirkt die Anserine auch für Menschen, gilt sie doch als eine der Vitamin-Creichsten Wildpflanzen.
Alte Kräuterbücher berichten ausführlich über den Gänserich. Er gilt noch heute
als bewährtes Krampfmittel; wobei die
Krämpfe vom Darm, von der Periode, vom
Magen oder Muskeln kommen können.
Von Pfarrer Kneipp wird sogar geschrieben,
er habe mit einer Milchauskochung von
Gänsefingerkraut Starrkrampf geheilt. Die
krampfstillende Wirkung auf die Gebärmutter wird sogar in Standardwerken der
Phytotherapie hervorgehoben. Der Tee
(2 Teelöffel des Krauts auf 1 Tasse Wasser
überbrühen) einige Tage vor der Periode
getrunken, wird auch heute noch von vielen Frauen gelobt.
Die Anserine war Frau Holle, engl. Mother Goose, geweiht. Diese auf das Paläolithikum zurückgehende Göttin hütete
die Seelen der Tiere, die Samen der Pflanzen und die Toten. Quellen, Brunnen, Felsspalten und hohle Bäume galten als Eingänge zu ihrem Reich. Dort strömten die
weggehenden wie auch die sich wiederverkörpernden Seelen ein und aus. Die
Schmackhaftes Wildgemüse: der Wiesen-Bärenklau
Menschenseelen, die ein- und ausfliegen,
gleichen den wandernden Wildgänsen, den
Hamsas der indischen Mythologie. Mother
Goose ist auch die Göttin der Geburt
und des heiligen weiblichen Schosses.
Sinnliche Hautberührungen
Wer sein Leben entschleunigt und sich
Zeit nimmt, um Wildkräutern und Wildpflanzen zu begegnen, wird erleben, wie
Leib und Seele durch die vielfältigen Eindrücke gestärkt hervorgehen. Zärtliche
Berührungen, ein warmer Hauch des Windes, die prickelnde Kälte eines Wintertages,
ein wohltuendes, entspannendes Bad:
unsere Haut und alle unsere Sinne sind sensible Organe, die selbst für sanfteste Reize
empfänglich sind. Ohne Zuwendung und
Berührung, ohne einen Austausch mit der
umgebenden Natur, welkt der Mensch.
Die Zahl der Pflanzen, Früchte, Wurzeln und Rinden, die uns im Bad Freude
und Gesundheit spenden, ist im Jahreslauf sehr gross: Quendel, der wilde Thymian, hat eine schleimlösende Wirkung;
Rosmarin regt den Kreislauf an; Baldrian-,
Melisse-, Hopfen- oder Malvenbäder beruhigen und entspannen; Weidenröschen
sowie Blüten und Wurzeln der Nachtkerze bringen Linderung bei Hautleiden;
Natürlich | 4-2004 13
NATUR Wildpflanzen
Schafgarbe wirkt krampflösend vor allem bei Frauenleiden und Unterleibsbeschwerden; Kamille wirkt entzündungshemmend und entspannend und
der Beifuss wirkt schmerzlindernd, regt
Lebertätigkeit und Verdauung an und
ist eine feine Räucherpflanze. In all den
Fällen einen starken Tee-Absud bereiten,
absieben und dem Bad zugeben, oder –
wem das lieber ist – einfach mit den Blüten, Blättern und Wurzeln zusammen ein
Bad nehmen.
Was liegt näher, als alle Sinne in die
Rhythmen und Rituale des Jahreslaufs
miteinzubeziehen. Es gibt vieles, was
Fröhlicher Sommerblüher:
das Weidenröschen
spannend und entspannend, aufbauend,
schmeichelnd, krampflösend, schmerzlindernd, balsamierend und aphrodisierend, also gesund ist. Aber denken wir
daran: Nicht nur die Inhaltsstoffe und
die Verwertbarkeit einer Pflanze zählen;
nur wer auch die Pflanzen liebt, sich freut,
ihnen zu begegnen, mit ihnen Zwiesprache zu halten, wird von innen her gestärkt
und geheilt. Nicht umsonst heisst es:
Der tägliche einstündige Spaziergang
in der Natur erspart uns den Psychiater.
Die Natur hält ihre Gaben das ganze
Jahr bereit – wir müssen uns bloss offen
und aufmerksam auf die Suche machen.
R E Z E P T E
Salat mit Vogelmiere, Wiesenschaumkraut und Bärlauch
1 grosses Bündel Vogelmiere
1 Hand voll Bärlauch
1 Hand voll Wiesenschaumkraut
20 g Sauerrahm
Gewürze wie Salz und Pfeffer
1 gekochtes Ei
etwas Zitronensaft
Vogelmiere und Bärlauch klein und fein
zupfen (Frische Kräuter sollten nach Möglichkeit nicht mit Metall in Berührung
kommen, Metall und Sauerstoff verändern
den Geschmack der Kräuter zum Schlechten). Mit dem Sauerrahm mischen. Würzen
und mit dem Ei garnieren.
Russisches Vogelmieregetränk
1 Bündel frische Vogelmiere
100 g Meerrettich
2 Liter Wasser
60 g Zucker
Vogelmiere im Mixer zerkleinern, Meerrettich auf der Bircherraffel fein raffeln, mit
dem Wasser übergiessen. 3 bis 4 Stunden
ziehen lassen. Abseihen und mit dem
Zucker süssen. Kalt servieren.
Kleine weisse Blüten: Stern- oder Vogelmiere
Wiesenschaumkraut-Mousse
Foto: François Couplan, aus «Wildpflanzen für die Küche»
200 g Rahm
80 g junge Schaumkrautblätter
1 TL Senf
1 TL Mandelpüree
Salz, weisser Pfeffer
Den Rahm steif schlagen. Die Schaumkrautblätter und das Mandelpüree im
Mörser zusammen fein pürieren. Mit dem
Rahm und dem Senf mischen. Mit Salz
und Pfeffer abschmecken. Im Kühlschrank
fest werden lassen. Fein als Brotbelag oder
mit dem Löffel Klösschen abstechen und
in einer Suppe servieren.
Wiesenschaumkraut-Suppe
Zwei grosse Hand voll Wiesenschaumkraut (Blätter ohne Stängel, aber einige
Blüten) werden grob zerkleinert und in
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1 EL Butter gemeinsam mit 1 gehackten
Zwiebel gedünstet, bis sie zusammenfallen. Mit einem gehäuften EL Dinkelmehl unter ständigem Rühren einstäuben. 1 l Gemüsebouillon dazugeben und
das Ganze etwa 15 Minuten sanft kochen
lassen. 2 dl Sauerrahm einrühren, die
Suppe vom Feuer nehmen und mit dem
Mixstab kurz aufschäumen.
Guter-Heinrich-Essig
200 g frischer Guter Heinrich, grob gezupft
1 Prise Bourbon-Vanillepulver
2 l Bio-Obstessig
4 EL Honig
Den Guten Heinrich in ein grosses Einmachglas geben, das Vanillepulver und den
Essig dazugeben. Mit einem Tuch bedecken
und 3 Wochen bei 24 Grad ziehen lassen.
Den Honig einrühren und den Essig durch
ein feines Tuch absieben. In ausgekochte
Flaschen abfüllen und mit einem Korken
gut verschliessen. Kühl lagern.
LauchhederichKartoffel-Salat
1 kg Kartoffeln
1 Tasse warme Gemüsebouillon
Öl und Essig
1 Zwiebel, gehackt
4 Hände voll junge Lauchhederichblätter
Salz und Pfeffer
Die Kartoffeln gekocht in Scheiben schneiden, mit der warmen Bouillon übergiessen,
gut mischen und 30 Minuten ziehen lassen.
Ist bei uns immer
noch wild anzutreffen:
der Portulak
Öl und Essig mit Zwiebel und dem fein geschnittenen Lauchhederich anrühren, abschmecken, zu den Kartoffeln geben und
mischen. Den Salat sofort servieren.
Grüne Suppe mit Geissfuss
100 g wilde Suppenkräuter (Giersch, Brennnessel, Wegerich, Malve, Lauchhederich,
Hopfensprossen)
50 g Hafergraupen oder Haferflocken
1 Rüebli
2 Zwiebeln
10 g Fett
1 Tasse Sauerrahm
Zuerst die Graupen halbgar kochen, dann
das Grün sowie die zerkleinerte Karotte
hinzufügen und 15 Minuten leicht köcheln
lassen. Zuletzt die gedünsteten Zwiebeln
hinzufügen, nach Geschmack würzen und
mit dem Sauerrahm verfeinern.
Eingelegter Geissfuss
Pro 1 kg Geissfuss 30 g Salz
eventuell etwas Gewürze wie Lorbeer, Nelken,
Zimt oder Wacholder
Die gesammelten Blätter und frischen
Stängel kurz mit kochendem Wasser über-
brühen. Das Wasser abtropfen lassen und
den Geissfuss schichtweise (jeweils etwa
5 cm) in ein kleines Fass oder einen Steinguttopf geben, mit Salz bestreuen und
stampfen, bis sich Saft bildet. Einen Holzdeckel darauf legen, mit einem Stein beschweren und im Keller aufbewahren. Der
eingelegte Geissfuss ist nach etwa 5 Wochen geniessbar.
Portulak mit Johannisbeeren
200 g Portulak
100 g Johannisbeeren
50 g Petersilie, gehackt
Sauce:
1 EL Balsamico, 4 EL Sesamöl, etwas Zimt,
gemahlen, 1 TL Kurkuma, 2 EL geriebener
Parmesan, Kräutersalz, weisser Pfeffer
Den Portulak zusammen mit den Johannisbeeren anrichten. Alle Zutaten zur Sauce
mischen, über den Salat verteilen und mit
der Petersilie garnieren.
Nachtkerzenwurzel
mit Baumnüssen
4 Nachtkerzenwurzeln, fein geraspelt,
Kurkuma, gemahlene Korianderkörner,
fein geschnittener Schnittlauch, 1 TL Senf,
1 TL Zitronensaft, 2 EL Sesampaste
(Tahin), Meersalz, schwarzer Pfeffer,
Baumnüsse
Die Nachtkerzenwurzel mit etwas Kurkuma, gemahlenem Koriander, fein geschnittenem Schnittlauch mischen. Senf,
Zitronensaft und Sesampaste darunter
mischen und mit Meersalz und schwarzem Pfeffer abschmecken. Mit einigen
Baumnusskernen anrichten.
Lauchhederich –
ein Hauch
von Knoblauch
Spezielle Beachtung als eines der
feinsten Würzkräuter verdient der
Blätter ähneln der Brennnessel:
Lauchhederich
Foto: François Couplan, aus «Wildpflanzen für die Küche»
Winter-Postulein
mit Kichererbsenmus
Kichererbsenmus:
2 Auberginen, 200 g gekochte Kichererbsen,
1 TL gemahlener Koriander, 1 TL Rosenpaprika, 1 Prise Chilipfeffer, Kräutersalz,
Pfeffer
Sauce:
4 Zweige Rosmarin, Nadeln fein gehackt,
2 Knoblauchzehen, fein gehackt, 2 EL Obstessig, 4 EL Olivenöl, Kräutersalz, Pfeffer
Die Auberginen rundherum mit einer
Gabel einstechen. Im auf 240 °C vorgeheizten Ofen etwa 1 Stunde backen. Herausnehmen, die Haut abziehen und zusammen mit den Kichererbsen in eine
Schüssel geben. Mit einer Gabel zu Mus
zerdrücken. Mit dem Koriander, dem
Rosenpaprika, dem Chili, Kräutersalz
und Pfeffer würzen. Für die Sauce den
Rosmarin und den Knoblauch im Olivenöl
dünsten, leicht abkühlen lassen. Den Essig
beigeben und mit dem Kräutersalz und
Pfeffer würzen. Vom Kichererbsenmus
kleine Kugeln formen und mit dem Winter-Postulein und der Sauce servieren.
Lauchhederich (Alliaria petiolata),
der kühle, feuchte Standorte liebt
und überall an Hecken, Weg- und
Waldrändern vorkommt. Den botanischen Namen Alliaria hat der Lauchhederich wegen seines knoblauchartigen Geschmacks bekommen
(Allium = Knoblauch). Er wird auch
Knoblauchrauke oder Lauchkraut
genannt und gehört wie das Wiesenschaumkraut zur Familie der Kreuzblütler. Er benötigt nährstoffreichen
Boden und gilt als Stickstoff-Anzeiger. Seine endständigen weissen
Blüten sind in doldenartigen Trauben
angeordnet. Der Lauchhederich wird
vor allem als Würzkraut für Kräuterquark, Frischkäse, Butter und die
zerdrückten Samen für die Kräutersenfherstellung verwendet. Umschläge mit zerdrücktem Hederich
gelten als Wohltat für schlecht
heilende Wunden.
Natürlich | 4-2004 15
NATUR Wildpflanzen
Wichtiges Wildkraut:
die Brennnessel
Foto: François Couplan, aus «Wildpflanzen für die Küche»
Leuchtend gelbe Blüten: die Nachtkerze
Brennnesselpesto
2 Hand voll frische Brennnesseln, geschnitten, 200 g Brot, gewürfelt,100 ml Olivenöl,
Meersalz
Das vorbereitete Gemüse mit den Gewürzen und Kräutern im Olivenöl 20 Minuten andämpfen, mit der Gemüsebouillon
ablöschen und auf kleiner Hitze weich
dämpfen. Für den Pesto die Brennnesseln
mit dem Brot, dem Olivenöl und etwas
Meersalz glatt mixen. Zum Eintopf servieren.
Brennnesselsuppe
Dieses klassische Rezept aus Grossmutters Küche übertrifft an Wohlgeschmack
viele andere Suppen.
4 Doppelhände Brennnesseltriebe,
0,75 l Gemüsebouillon, 0,4 l Milch,
2 EL Butter, 2 EL Mehl, 1 kleine Zwiebel,
etwas Petersilie, 1 Eigelb, Salz, Pfeffer,
Sauerrahm
Die gut gewaschenen Brennnesseln mit
der heissen Bouillon übergiessen und abseihen. Die Brennnesseln passieren oder
im Mixer pürieren. Die kleingehackte
Zwiebel und die Petersilie in Butter anlaufen lassen, das Mehl hinzufügen und
eine Mehlschwitze machen, mit kalter
Milch aufgiessen und glatt rühren. Den
Brennnesselsud hinzufügen und 15 Minuten kochen lassen, dann die pürierten
Brennnesseln hineingiessen und nochmals kurz aufkochen. Das Eigelb wird mit
wenig Milch verquirlt. Die Suppe vom
Herd nehmen und damit legieren. Man
sollte auch noch ein wenig fein gehackte
rohe Brennnesseln einrühren. Als Suppeneinlage eignen sich würfelig geschnittene, gekochte Kartoffeln oder geröstete
Schwarzbrotschnitten. In jede Suppenschale kommt bei Tisch ein Löffel Sauerrahm.
Zur Zeit der Frühlings-Tagundnachtgleiche am
sparsam mit der Pflanze umgehen, da es –
Blätter, Knospen und Blüten als völlig ungif-
21. März suchten die Frauen die grünen Kräu-
wie bei allen Hahnenfussgewächsen – zu
tig. Wir geben bereits über Jahre die Blätter
ter, die auf Wiesen und an Waldrändern
Unverträglichkeiten kommen kann. Bei Über-
und Blüten des Scharbockskrauts in Salate,
spriessen. «Die grünen Neune» – Brennnessel,
dosierungen können Magen- und Darmreizun-
in Kräuterquark oder auf ein Butterbrot und
Scharbockskraut, Hopfentriebe, Wasser-
gen auftreten, allerdings gelten die jungen
haben nie Unverträglichkeiten festgestellt.
Schinkenwurzeleintopf
mit Brennnesselpesto
2 Zwiebeln, gewürfelt, 2 Karotten, gewürfelt, 1 Sellerie, gewürfelt, 1 kleiner Wirz,
klein geschnitten, 6 Kartoffeln, gewürfelt,
8 Schinkenwurzeln (die Wurzeln der
Nachtkerze), gewürfelt, etwas Salbei,
Nelke, Thymian, 2 EL Olivenöl,
1,5 l Gemüsebouillon.
Den bösen Scharbock vertreiben
kresse, Giersch, Gundermann, Wegerich,
Sauerampfer und Wiesenschaumkraut – wurden zu einer grünen Suppe, einer eigentlichen
Kultspeise, komponiert, die allerdings je nach
Gegend und Kräuterangebot in der Zusammensetzung änderte. Mit der Suppe verflog
die Frühjahrsmüdigkeit, und der böse Scharbock wurde ausgetrieben. Nach altem Rezept
werden die zarten Blätter in Butter leicht angedünstet, mit Bouillon abgelöscht und kurz
aufgekocht.
Die jungen Blätter des Scharbockskrauts werden als Spinat zubereitet, auch als Beilage zu
Salaten, fein gehackt oder in Kräuterquark
schmecken sie gut. Die Blütenknospen werden in Essig eingelegt und als Kapern verwendet. Man sollte allerdings einigermassen
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Scharbockskraut: verleiht Salat oder Kräuterquark einen rezenten Geschmack
18262-04
NATUR Wildpflanzen
Verleiht sparsam verwendet
Speisen einen angenehmen
Geschmack: das Mädesüss
Brennnesselspinat
Gänsefingerkraut-Tee
Brennnesseln können für alle Spinatsorten verwendet werden und schmecken
sehr oft besser als diese.
In alten Kräuterbüchern wird ausführlich
über die Anserine, den Gänserich, berichtet. Er gilt auch heute noch als bewährtes
Krampfmittel, egal ob es sich um Krämpfe
von Magen-, Darm-, Menstruations- oder
Muskelkrämpfe handelt.
2 TL Gänsefingerkraut, frisch oder
getrocknet, 1 Tasse siedendes Wasser
Das Kraut mit dem Wasser überbrühen und
ziehen lassen, evtl. mit Honig süssen.
■
800 g Brennnesseln, 0,5 l Milch, 3 EL Butter, 3 EL Mehl, 125 g süsse Sahne, 3 Eigelb,
1 Knoblauchzehe, Salz, Pfeffer
Brennnesseln in Gemüsebouillon kochen,
abseihen und pürieren. Aus Butter und
Mehl eine lichte Mehlschwitze zubereiten
und mit der Milch aufgiessen, die Brennnesseln und den fein gehackten Knoblauch
hinzufügen und kurz aufkochen lassen.
Mit Salz und Pfeffer abschmecken. In
diesem Fall werden die drei Eigelb in süsser Sahne verquirlt und zum Legieren der
Sauce verwendet. Je nach Konsistenz nötigenfalls mit etwas Kochsud verdünnen.
tertees oder für Desserts verwendet werden kann. Zu gleichen Teilen mit Butter
vermischt, erhalten Sie einen bei Kindern
überaus beliebten Brotaufstrich.
Kalt angesetzter Blütensirup
Geeignet Waldmeister, Holunderblüten,
wilde Stiefmütterchen, Fichtenspitzen
oder Tannenspitzen, Mädesüss, Schlüsselblumen, Malven usw.
Löwenzahnhonig
300 g Löwenzahnblüten, 2 l Wasser,
2 kg Zucker, 2 Zitronen
Die Blütenblätter aus den grünen Körbchen zupfen und im Wasser kurz aufkochen. Über Nacht ziehen lassen, mindestens aber 3 bis 4 Stunden lang. Dann
durch ein Leinentuch giessen; die Blüten
werden ausgedrückt. Diesen Blütenauszug wieder aufkochen, den Zucker einrühren und die in Scheiben geschnittenen
Zitronen hinzufügen.
Auf kleinster Flamme 3 bis 4 Stunden
eingedickt, ergibt dies einen aromatischen Honig, der zum Süssen von Kräu-
1 kg Zucker, 1 l Wasser, 1 Zitrone, in Scheiben, 25 g Zitronen- oder Weinsteinsäure (in
Drogerien erhältlich), 4 Hände voll Blüten
Alle Zutaten in ein oder mehrere Glas- oder
Steingutgefässe geben. Wegen der Säuren
kein Metall. 48 Stunden dunkel und kühl
stehen lassen. Ab und zu umrühren, damit
der Zucker sich auflöst. Absieben, kalt
abfüllen und kühl aufbewahren. Je mehr
Blüten Sie verwenden, um so besser kommt
das Aroma, auch bei starker Verdünnung,
zum Tragen.
Ein Liebestrank zum Honeymoon
In England trank die Braut an den 30 auf ihre
Hochzeit folgenden Tagen ein Honig-HopfenGetränk, ähnlich dem vergorenen Met. Dieses
sollte Lebensfreude, Lust und Fruchtbarkeit
fördern. Von dieser Sitte wurde der Ausdruck
Honeymoon (Honigmonat) für Flitterwochen
abgeleitet.
Für das Getränk gibt man etwa 30 g Hopfen in
eine Teekanne und schüttet einen halben Liter
kochendes Wasser darüber, bedeckt die
Kanne und lässt den Tee 15 Minuten ziehen.
Jeweils eine kleine Tasse davon vor den Mahlzeiten trinken, nachdem 1 Löffel Honig hinzugefügt wurde. Der Tee kann mit Honig gesüsst
werden und über den Tag hinweg auch kalt zur
Beruhigung oder als Schlaftee abends getrunken werden. Mischungen mit Weissdorn und
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Melisse bei Herzrhythmusstörungen, mit
Kamille und Pfefferminz bei nervösen Magenbeschwerden und mit Lindenblüten als
Familientee für den Tag haben sich bewährt.
Nützliche Adressen:
– Aus- und Weiterbildung Pflanzenheilkunde:
Phytotherapie Verband Schweiz (PVS),
Brigitte-Rose Müller, Dorfstrasse 15,
8330 Pfäffikon, [email protected]
– Kräuterwanderungen und Kräuterkochkurse:
Institut für Ernährung und Gesundheit,
Seestrasse 11, 8805 Richterswil,
Tel. 01 836 11 22, www.ieg.ch
Literatur:
– François Couplan:
Wildpflanzen für die Küche.
AT Verlag, Aarau
– Steffen Guido Fleischhauer:
Enzyklopädie der essbaren
Wildpflanzen.
AT Verlag, Aarau
– Wolf-Dieter Storl:
Zwischen Haustür und
Gartentor.
AT Verlag, Aarau
– Gisula Tscharner und
Heinz Knieriemen:
Hexentrank und
Wiesenschmaus.
AT Verlag, Aarau
Waldküche-Kurse
Der Verein Rucksackschule führt von April bis Juni
2004 in der Deutschschweiz eintägige WaldkücheKurse durch. In diesen Kursen können Wildpflanzen
und ihre kulinarischen Besonderheiten und Geschmäcker kennen gelernt werden. Auch das gemeinsame Zubereiten eines Wildpflanzen-Menüs gehört
dazu. Informationen und Anmeldung: Rucksackschule, Hallwylstr. 29, 8004 Zürich, Tel. 01 291 22 12,
Fax 01 241 61 35, [email protected],
www.rucksackschule.ch
Daten Waldküche-Kurse – Rezepte aus der Natur
Sa, 17. April 04
Täuffelen BE
Sa, 24. April 04
Frauenfeld TG
So, 25. April 04
Oberwil ZG
Sa, 8. Mai 04
Täuffelen BE
Sa, 8. Mai 04
Baden AG
Sa, 8. Mai 04
Uster ZH
Sa, 15. Mai 04
Kriens LU
So, 16. Mai 04
Oberwil ZG
Sa, 5. Juni 04
Frauenfeld TG
Sa, 12. Juni 04
Uster ZH
Sa, 19. Juni 04
Kriens LU
Sa, 26. Juni 04
Baden AG
Beinwell
Blutwurz
Brennnessel
Feldstiefmütterchen
Frauenmänteli
Gänseblümchen
Geissfuss, Giersch
Gundelrebe
Guter Heinrich
Heckenrose,
Hagebutte
Hirtentäschel
Holunder
Hopfen
Huflattich
Kerbel
Klette (grosse)
Knoblauchhederich,
Lauchhederich
Löwenzahn
Luzerne
Nelkenwurz
Portulak
(Sommer/Winter)
Sauerampfer
Schafgarbe
Schlehdorn
Schlüsselblume
Springkraut
Vogelmiere
Waldmeister
Wegerich
Weidenröschen, kl.
Weissdorn
Wiesenbocksbart
Wiesenknopf
Wiesenschaumkraut
Wilde Rüebli
2
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10 11 12 Sammelhinweis
✓ ✓ ✓ junge Triebe der Grundrosette
junge Pflanze, vor dem Blühen
vor dem Blühen
geschlossene Blütenknospen
✓ ✓ ✓ nach Verwelken der Blätter
junge Triebe, vor dem Blühen
✓ ✓ ✓ mit anderen Wurzeln mischen
die jungen Triebe
✓ ✓ ✓ kochen, Kochwasser abgiessen
die jungen Blätter
✓
grün oder geröstet
auch als Eindickungsmittel
unmittelbar nach Erblühen
auch zur Teegetränkbereitung
✓ ✓ ✓ fast ganzjährig möglich
✓ ✓ ✓ Knospen als Kapern
nur die jungen Triebe
junge Blätter und Triebe
Blüten mit Kraut: trocknen
junge Triebe, vor dem Blühen
unmittelbar nach Erblühen
✓ ✓
nach dem ersten Frost
vor dem Blühen
✓ ✓ ✓ frisch und getrocknet
können frittiert werden
✓
besser ohne Stiele
junge Triebe und Blätter
vor dem Blühen
junge Triebe, vor dem Blühen
junge Triebe, vor dem Blühen
junge Blüten, Triebe, Stängel
✓ ✓ ✓ schälen, auch roh geniessbar
junge Triebe, vor dem Blühen
reife Samen zerdrücken
vor dem Blühen
Knospen und Blüten
✓ ✓
schälen
nur die jungen Triebe
nur die jungen Triebe
✓ ✓
trocknen
✓ ✓ ✓ vor dem Blühen
als Kapern
✓
vor dem Blühen
Blättchen und junge Triebe
Blüten und Blätter: trocknen
✓ ✓ ✓ erst nach dem ersten Frost
nur die jungen Blätter
nicht roh essen
✓ ✓ ✓ nur junge Pflanzenteile
vor und während des Blühens
junge Triebe, abkochen
die jungen Triebspitzen
✓
nur vollreife Früchte ernten
die jungen Triebe
geschlossen und offen
✓ ✓ ✓ einjährige Wurzeln, schälen
die jungen Triebe
junge Triebe und Blüten
✓ ✓ ✓ vor dem Blühen
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Suppen,
Saucen
Blattgemüse
Wurzelgemüse
Konfitüre,
Sirup
Sammelgut 1
Kraut
Kraut
Kraut
Blüten
Zwiebeln
✓
Kraut
Wurzel
Kraut
Blüten
Wurzel
✓
Kraut
Samen
Blätter
Blüten
Kraut
Kraut
Blüten
Kraut
Kraut
Blüte
Kraut
Blüten
Früchte
Kraut
Wurzeln
✓
Blüten
Beeren
Triebe
Blüten
Blätter
Kraut
Pflanze
Wurzeln
✓
Kraut
Samen
Blätter
Blüten
Wurzeln
Kraut
Kraut
Wurzel
Kraut
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Blüten
Kraut,Triebe
Blätter
Blüten
Früchte
Blätter
Kraut
Kraut
Kraut
Kraut
Kraut
Früchte
Kraut
Blüten
Wurzeln
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Kraut
✓
Kraut, Blüte
Wurzeln
✓
Salate
Wildpflanze
Barbarakraut
Bärenklau
Bärlauch
Sammelmonat
3 4 5 6 7 8 9
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Würzen
Übersicht der häufigsten essbaren Wildpflanzen
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