Großer Schillerfalter Steckbrief EU LIFE Projekt Soonwald Foto: Matthias Sanetra Der Große Schillerfalter ist von Mitteleuropa bis nach Zentralasien verbreitet und kommt auch im Gebirge bis in eine Höhe von 1500 Metern vor. Er ist ein Bewohner naturnaher Mischwälder mit hohen Eichen und Buchen, welche im Unterwuchs mit Weiden bestanden sind. Die Bestände des Falters sind deutschlandweit stark rückläufig, da forstliche Eingriffe seine Lebensgrundlage beeinträchtigen können. Dies betrifft ganz besonders das Entfernen von Weidengebüsch (Raupenhabitate), das Fällen hoher Eichen (Paarungs- und Rückzugsgebiete) und die Asphaltierung von Waldwegen (Saugplätze). In Deutschland wird der Große Schillerfalter auf der Vorwarnstufe der Roten Liste und in Rheinland-Pfalz bereits als gefährdet (Stufe 3) aufgeführt. Großer Schillerfalter wissenschaftlicher Name Apatura iris Systematik/ Taxonomie Ordnung Schmetterlinge (Lepidoptera) Körpergröße/ Flügelspannweite Aussehen/ Färbung Unterordnung Glossata Familie Edelfalter (Nymphalidae) Gattung Schillerfalter (Apatura) 5,5 bis 6,5 cm Flügeloberseite schwarzbraun mit weißen Flecken, auf den hinteren Flügeln zwei orange umrundete Augenflecke; Männchen mit Blauschiller, Weibchen oberseits nur schwarz-weiß und etwas größer; Flügelunterseite kastanienbraun mit weißen Flecken und einem orangefarbenen Auge mit dunklem Kern 1 www.life-soonwald.de charakteristische Männchen mit Blauschiller, weiße Binde auf Merkmale Hinterflügelunterseite stark ausgeprägt mit weißem Keil Foto: Dennis Sanetra Nahrung Foto: Matthias Sanetra Tierkadaver u. Exkremente, Honigtau, Salze von Imagines feuchter Erde und Pfützen Larven Paarung Blätter der Salweide, seltener Ohr-Weide zur Paarung suchen die Falter erhöhte Stellen in den Baumwipfeln auf (sog. “Treetopping”), oft hohe Eichen & Buchen Eiablage die Weibchen legen ihre über 100 Eier einzeln auf die Blattoberseite von schattig stehenden Salweiden Entwicklung / Flugzeit überwinternde Raupe Foto: Wolfgang Düring Lebensraum Überwinterung als junge Raupe frei an den Zweigen sitzend, Verpuppung Mai bis Juni, die Imagines schlüpfen nach 14 tägiger Puppenruhe, Flugzeit der Falter Juni bis Juli erwachsene Raupe Puppe an Weidenblatt Foto: Eddy Robert Foto: Dennis Sanetra schattige, kühl-feuchte Bereiche in naturnahen Laub- und Mischwäldern Besonderheit langes Raupen-Entwicklungstadium von August bis Mai mit Überwinterung; vor allem männliche Falter werden von stark riechenden Substanzen wie Aas und Tierkot angezogen und können mit stinkendem Käse geködert werden Habitate im Soonwald Falter auf nicht-asphaltierten Waldwegen anzutreffen; Raupe an schattig stehenden Salweiden, hier oft auch an kleineren Bäumen, die vereinzelt an Wegrändern wachsen und beim “Bereinigen” von Waldrändern häufig entfernt werden; im FFHGebiet vorhanden und 2010 und 2011 von etwa fünf verschiedenen Lokalitäten im Soonwald gemeldet; genaue Bestandsgrößen jedoch unbekannt da nicht näher untersucht Dieser Steckbrief wurde von Matthias Sanetra erarbeitet. Foto: Matthias Sanetra 2 Vielen Dank für diese Unterstützung – das Projektteam www.life-soonwald.de